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1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 8

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
8 Deutsche Landschaft und deutsches Volkstum. deruug versagten Kohlen und Metallen auf der einen, dem Meer auf der andern Seite erzeugte eine Entfal- hing von Handel und Industrie, die ini Zeitalter des Dampfer- und Eisenbahnverkehrs eine vordem ungeahnte Höhe erklomm. „Arbeit schafft Wohlstand und Macht", das lebrt uns das Emporkommen gerade dieses Nordens unseres Vaterlandes aus den frühern ärmlichen Zn- ständen besonders vernehmlich. Dem Wirtschaftsfort- schritt dieses Raumes vor allem, gar nicht bloß der politischen Vorrangstellung Preußens ist es beizumessen, daß das Schwergewicht des neudeutschen Reiches im Nordosten liegt. Bis tief ins Mittelalter konzentrierte sich das geistige Leben, das Aufblühen größerer Gemein- wefen hauptsächlich auf deu Südwesten Deutschlands. Nunmehr ist die Pflege von Kunst und Wissenschaft bis in unsere östlichsten Grenzmarken vorgedrungen, und große wie mittlere Städte sind über unser ganzes Tief land verteilt. Sie ordnen sich namentlich in drei Reihen. Eine verfolgten wir von Aachen über Leipzig bis ins Vorland der Sudeten; sie hält sich in der Nähe des Ge birgsfußes, wo der Boden der Niederung tonhaltiger, deshalb fruchtbarer ist, und nutzt den Marktvorteil aus, wie er sich überall darbietet durch den Erzeuguugsgegen- satz zwischen Gebirge und Ebene. Eine zweite fällt in die große mittlere Verkehrsgchse, die zugleich ein Stück der gesamteuropäischen von Paris über Moskau aus- macht! sie besteht vorzugsweise aus Brückenorten wie das steinalte, doch ewig jugendfrifche Cöln, Hannover, Magdeburg, das natürliche Hauptzentrum des Verkehrs der Nordostniederung Berlin, ferner Frankfurt a. £., Posen. Die dritte befaßt die Küstenstädte, die erst durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal an einen einheitlichen, rein deutschen Schiffahrtsweg gelangten. Sie waren zum guten Teil schon zur Hansezeit Deutschlands Stolz als Organe seines Überseehandels nach England, Skandi navien, Rußland. Bei vorzugsweiser Richtung dieses Seeverkehrs über das Baltische Meer mußte Lübeck das

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 11

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die deutschen Ströme. 11 hin bei Altona auch noch bis Elbe fließt, und der Eintritt in den Lagunen- und Dünenstreif, mit dem hier überall Deltabildung verknüpft ist. An der Nordsee fließen Elbe, Wefer und Ems dagegen unmittelbar dem Tief- land zu und münden mit mächtigen Ästuarien oder in weiten Münduugsbuchten. Die großen Flächen festen Wassers in den Firn- felbern und Gletschern und die zum Teil noch viel größern Flächen flüssigen Wassers in den Alpenseen und Voralpenseen sind eine Eigentümlichkeit des Alpen- gebietes. Von ihnen bis zu den unvergleichlich mäch- tigern Wasserflächen der Nord- und Ostsee ist ein breites Gebiet der Zersplitterung des Wassers in zahllose Quellen und Bäche und sehr wenig zahlreiche kleine Seen. Indem wir aber die Mittelgebirge und Hügelländer hinter uns lassen und ins Tiefland hinabsteigen, wächst die Meuge des Wassers wieder au und sammelt sich zu Strömen, die sich endlich zu Meerbusen erweitern, zu zahllosen Seen und ausgedehnten Sümpfen. In diesem Wechsel der Bodengestalt nehmen natür- lich die Flüsse auch ihrerseits wechselnde Gestalt an. Ter eng zusammengedrängte Rhein zwischen Bingen und Bonn, die Elbe in den Felsenmauern der Sächsischen Schweiz, die Oder und die Weichsel in den Durchbruchs- tälern des Baltischen Höhenrückens Küftrin-Stettin und Thorn-Danzig verursachen auf der einen Seite große Schwierigkeiten im Wasserverkehr und bereichern auf der andern die deutsche Landschaft mit Bildern von hoher Schönheit. Auch der Rheinfall von Schaffhausen gehört einem Durchbruch an, der dem jugendlichen Strome die Pforte ins oberrheinische Tiefland erschloß. Eine merk- würdige Eigentümlichkeit ist endlich die Größe der öst- lichen Zuflußgebiete im Gegensatz zu einer Art von Ver- kümmerung auf der westlichen Seite. Ems, Weser, Elbe, Oder und Weichsel, jeder ist auf der Westseite durch die östliche Ausdehnung des Nachbars zusammengedrängt. In der Richtung dieser Ausbreitung liegt das Wachstum

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 12

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
12 Die deutschen Ströme. Teutschlands von der Elbe nach Osten. Die in den Mittelgebirgen aus einen weiten Raum, in Tausende von Tälern zerteilten Quellflüsse sammeln sich bei allen deutschen Strömen bald nach dem Austritt aus dem Gebirge, wo daher alle unsere Ströme auf kurzer Strecke eine Menge von Zuflüssen empfangen, wogegen das Tiefland nur wenige größere Zuflüsse zusendet. So erhält die Elbe nebeneinander Saale, Mulde und Schwarze Elster, die Oder Meitze, Bober und Bartsch und die Weser Fulda, Eder, Werra und Diemel. Weiter unten tritt in allen diesen Fällen nur noch ein größerer Nebenfluß: Aller, Havel, Warthe hinzu, der in jedem Falle die Schiffbarkeit auf eine höhere Stufe hebt. Außerdem tritt in den mitteldeutschen Flußsystemen in jedem einzelnen ein Nebenfluß hervor, in dessen Richtung sich der Hanptflnß fortsetzt, so daß eine längere Hydro- graphische Linie entsteht, die verhältnismäßig kleinen Nebenflüssen wie Saale und Neiße eine höhere Beden- tung verleiht. Ein anderer Einfluß der Bodengestalt macht den Unterlauf aller Flüsse in den Küstengebieten der Ostsee durchaus abhängig von dem Zug der die Ostsee umgürtenden Höhenrücken. Wo dieses System in Holstein und dann wieder in Ostpreußen nordsüdliche Richtung annimmt, geht sein Abfluß westwärts, wo es nordöstlich gerichtet ist, nordwestwärts und in der Senke der untern Oder ostwärts. Früher, als die Geographie den Wasserscheide n ■Gtne große, aber nicht begründete Bedeutung beilegte, war viel die Rede davon, daß durch Deutschland ein Teil der großen europäischen Wasserscheide zwischen Ozean und Mittelmeer ziehe. Auch der Ruhm des Fichtelgebirges geht darauf zurück, daß dort die Quellen des Mains und der Eger, der Nab und der Saale liegen, der Zuflüsse des Rheius, der Donau und der Elbe. Praktisch bedeuten solche Annäherungen nichts, wenn sie so hoch gelegen sind, daß der Verkehr sie nicht -benutzt. Wenn auf den? 800 in hoheu Brockenfeld in

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 56

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Ein deutsches Vulkangebiet. bauten ain Kaiser-Wilhelm-Kanal mit Erfolg benutzt worden ist. Der Laacher See und das westlich davon belegene, allerdings nun trockene, ovale Kesseltal von Wehr, das heutzutage von sumpfigen Wiefen eingenommen wird, sind maarartige Bildungen, von denen besonders die erstgenannte lose Massen in großer Menge ausgeschleudert hat, welche die ganze Umgebung des Sees bedecken und sogar noch auf der rechten Rheinseite nachzuweisen sind. Stücke eines trachytischen Gesteins mit allerlei seltenen und schönen Mineralien darin, die sogenannten Trachyt- bomben, sind in den die Umwallung des Sees bildenden Tuffmassen zu finden, daneben viele Bruchstücke devo- nischer Schiefer, welche den Untergrund des ganzen Areals bilden. Diefe Fragmente wurden bei der Ent- stehnng der Maare ans der Tiefe mit heraufgerissen an die Oberfläche des Planeten, denn die Maare sind Ver- tiefungen, welche durch die Erplosionswirkuugen aus der Erde heraustretender, heißer Gase und Wasserdämpfe gebildet worden sind. Sie sind, wie wir schon weiter oben einmal gesagt haben, eigentlich Embryonalvulkane, Vulkane, die schon im ersten Stadium ihrer Tätigkeit wieder erlöschten. Wenn an irgend einer von Spalten und Rissen durchzogenen Stelle der Erdkruste vulkanische Kräfte sich fühlbar zu machen anfangen, so treten zuerst die ebenerwähnten Gas? mit ungeheurer Macht aus dem Erdinnern aus. Sie erweitern noch die Spalten und Klüfte, welche ihnen den Weg von den Tiefen der Erde bis zu dereu Oberfläche geöffnet haben, und sprengen an deren oberen Ende eine trichterförmige Vertiefung aus, wie solche bei Minenexplosionen zu entstehen pflegen. Durch die Gase und Wasserdämpfe werden kleine und größere Stückchen des im so gebildeten Vulkanschlot auf- steigenden glutflüssigen Gesteinbreies mitgerissen, die während ihrer Reise durch die Lüfte rasch erkalten und am Rande des Trichters niederfallen, um rund um den- selben herum eineu höhern oder Niedern Wall zu bilden.

5. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 118

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
118 Auf dem Brenner. ich auf der Grenzscheide des Südens und Nordens ein- geklemmt bin. Betrachten wir die Gebirge näher oder ferner, und sehen ihre Gipfel bald im Sonnenschein glänzen, bald vom Nebel umzogen, von stürmenden Wolken umsaust, von Regenstrichen gepeitscht, mit Schnee bedeckt, so schrei den wir das alles der Atmosphäre zu, da wir mit Augen ihre Bewegungen und Veränderungen gar wohl sehen und fassen. Die Gebirge hingegen liegen vor unserm äußern Sinn in ihrer herkömmlichen Gestalt unbeweglich da. Wir halten sie für tot, weil sie erstarrt sind; wir glauben sie untätig, weil sie ruhen. Ich aber kann mich schon seit längerer Zeit nicht einbrechen, einer innern stillen, geheimen Wirkung derselben die Veränderungen, die sich in der Atmosphäre zeigen, zum großen Teile zu zuschreiben. Ich glaube nämlich, daß die Masse der Erde überhaupt, und folglich auch besonders ihre hervorragend- sten Grundfesten nicht eine beständige, immer gleiche Anziehungskraft ausüben, sondern daß diese Anziehnngs kraft sich in einem gewissen Pulsieren äußert, so daß sie sich durch innere notwendige, vielleicht auch äußere zu fällige Ursachen bald vermehrt, bald vermindert. Mögen alle andern Versuche, diese Oszillation darzustellen, zu beschränkt und roh sein, die Atmosphäre ist zart und weit genug, um uns von jenen stillen Wirkungen zu unterrichten. Vermindert sich jene Anziehungskraft im Geringsten, alsobald deutet uns die verringerte Schwere, 'die verminderte Elastizität der Lnst diese Wirkung an. Die Atmosphäre kann die Feuchtigkeit, die in ihr chemisch und mechanisch verteilt war, nicht mehr tragen i Wollen senken sich. Regen stürzen nieder, und Regenströme ziehen nach dem Lande zu. Vermehrt aber das Gebirge seine Schwerkraft, fo wird alsobald die Elastizität der Luft wieder hergestellt, und es entspringen zwei wichtige Phä- nomene. Einmal versammeln die Berge ungeheure Wolkenmassen um sich her, halten sie fest und starr wie zweite Gipset über sich, bis sie, durch innern Kampf

6. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 122

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
122 Sommerabend in der Hochgebirgswelt des Berner Oberlandes. der Schneegipfel so scharf und lineal-begrenzt ablöst, er geht allmählich in cht indifferentes, zwischen bläu- lichen falsa rein durchsichtigen) und gelblich-angehauchten Strahlenbrechungen schwankendes Luftflnidnm über. Dieses aber reflektiert mittelbar wieder ans die unter solchem Horizonte liegenden Alpen der Wild- und Olden horn-Grnppe und aus die Berge des Engstligen- und Kientales, so daß das Interesse siir diese Partie sehr geschwächt wird.— Noch weiter rechts sinkt das Auge hinab aus die glitzernde Fläche des Thunersees, hinter dem die Frutiger- und Simmentaleralpen mit dem gerad linigen, schönen Eckpfeiler des Niesen aufsteigen. Immer mehr gehen die Massen leicht verschwimmend ineinander iiber; warmer, leuchtender Abendnebelbanch, belloker farbene Sonnendämpse hüllen die Höhenzüge ein, so das; die Umrisse der einander vorliegenden Bergkulissen kaum mehr zu unterscheiden sind. Je mehr und mehr der Blick weiter schweift, desto undeutlicher zerfließen alle landschaftlichen Gebilde; ein glänzender, goldener Dunst- ozean hat alles verschlungen, und sonnentrunken badet das wellenförmige Mittelland und der ferne Jura in seinen weichen Wellen. Welcher Abstand in der Farbenpracht, die so ver schwenderisch über Berg und Tal ausgegossen ist! Und doch haben wir erst den Halbkreis des großen, maje- statischen Rundbildes durchwandert. Denn in ähnlichem Maße wie die Lichtauhäusuug gegeu die Stelle hin wächst, an welcher die Sonne binnen kurzem niedersinken wird, in verwandter Weise stuft auch dieselbe nach dem nörd- lichen Horizonte sich ab. Da liegt drunten in stiller Tiese das gemütliche Brienz mit seinen kasseebraunen Holz- Häusern; slächenhafte Schatten haben sich breit in die Seemulde hineingelagert und beginnen leise und sackt die Bergeshalden gegen uns heranzuklimmen. Den Tal bewohneru ist das strahlende Tagesgestirn schon länger als eine Stunde entschwunden. Feierliche Abendruhe waltet über ihreu Hütten; nebelgraue Dünste schleichen

7. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 116

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Il Aus fremden Landen. 1. Auf dem Brenner. I. W. t). Goethe: Sämtl. Werke. Xxv. Bd. Italienische Reise I. Leipzig, Reclmn. S. 6—10. (Gekürzt.) Auf dem Brenner, den 8. September 1786. Abend?. Hier gekommen, gleichsam gezwungen, endlich an einen Ruhepunkt, an einen stillen Ort, wie ich ihn mir nur hätte wünschen können. Es war ein Tag, den man jahrelang in der Erinnerung genießen kann. Um sechs Uhr verließ ich Mittenwald; den klaren Himmel reinigte ein scharfer Wind vollkommen. Es war eine Kälte, wie sie nur im Februar erlaubt ist. Nun aber, bei dem Glänze der aufgehenden Sonne, die dunkeln, mit Fichten bewachsenen Vordergründe, die grauen Kalkfelsen da zwischen und dahinter die beschneiten höchsten Gipfel auf einem tiefern Himmelsblau, das waren köstliche, ewig abwechselnde Bilder. Bei Scharnitz kommt man ins Tirol. Die Grenze ist mit einem Walle geschlossen, der das Tal verriegelt und sich an die Berge anschließt. Es sieht gut aus: an der einen Seite ist der Felsen befestigt, an der andern steigt er senkrecht in die Höhe. Von Seefeld wird der Weg immer interessanter, und wenn er bisher, seit Benedikt- benern herauf, von Höhe zu Höhe stieg, und alle Wasser die Region der Isar suchten, so blickt man nun über einen Rücken in das Jnntal, und Jnzingen liegt vor uns. Die Sonne war hoch und heiß; ich mußte meine Kleidung er- leichtern, die ich bei der veränderlichen Atmosphäre des Tages oft wechsele.

8. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 168

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
168 Die Llanos des Orinoko. Um den Verkehr zwischen der Küste und der Guyana (dein Orinokolande) zu erleichtern, sind hier und da Städte au deu Steppenflüssen erbaut. Überall hat Vieh- zncht in dein unermeßlichen Räume begonnen. Tage- reisen voneinander entfernt liegen einzelne, mit Rinds- felleu gedeckte, ans Schilf und Riemen geflochtene Hütten. Zahllose Scharen verwilderter Stiere, Pferde und Maul- esel (man schätzte sie zur friedlichen Zeit meiner Reise noch ans anderthalb Millionen Köpfe) schwärmen in der Steppe umher. Die ungeheure Vermehrung dieser Tiere der alten Welt ist um so bewunderungswürdiger, je mannigfaltiger die Gefahren sind, mit denen sie in diesen Erdstrichen zu kämpfen haben. Wenn unter dem senkrechten Strahl der nie bewölkten Sonne die verkohlte Grasdecke in Staub zerfallen ist. klasft der erhärtete Boden ans, als wäre er von mächtigen Erdstößen erschüttert. Berühren ihn dann entgegen gesetzte Luftströme, deren Streit sich in kreisender Bc- wegnng ausgleicht, so gewährt die Ebene einen seltsamen Anblick. Als trichterförmige Wolken, die mit ihren Spitzen an der Erde hingleiten, steigt der Sand dampf artig durch die luftdünne, elektrisch geladene Mitte des Wirbels empor: gleich den rauschenden Wasserhosen, die der erfahrene Schiffer fürchtet. Ein trübes, fast stroh- farbiges Halblicht wirft die nun scheinbar niedrige Hini melsdecke auf die verödete Flur. Der Horizont tritt plötzlich näher. Er verengt die Steppe, wie das Geiniit des Wanderers. Die heiße, staubige Erde, welche im nebelartig verschleierten Dunstkreise schwebt, vermehrt die erstickende Luftwärme. Statt Kühlung führt der Ostwind neue Glut berbei, wenn er über den langerhitzten Boden binweht. Auch verschwinden allmählich die Lachen, welche die gelb gebleichte Fächerpalme vor der Verdunstung schützte. Wie im eisigen Norden die Tiere durch Kälte erstarren, so schlummert hier unbeweglich das Krokodil und die Boaschlange tief vergraben in trockenem Letten. Überall

9. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 195

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Vom Kassai bis Mukenge. Palmen beschattet wird. Tambo selbst ist an einer regel- mäßigen Palmenallee angelegt, die von 50 zu 50 in kreisförmig erweitert ist, um hier Hütten und Wohn- räume auszunehmen. Im Zentrum dieser Kreise sieht man des Abends die Eingeborenen um ein Feuer ge- schart, wo sie gemütlich plaudernd ihren Hanf rauchen. Nicht nnnder schön sind drei nördlich von Tambo ange- baute Ortschaften, von denen aus die Täler des Kalambei und des Dischibi ein hübsches Panorama abgeben. An letzterem entlang ziehen sich ausgedehnte Maniokfelder, und jenseits derselben sieht man die düstern Umrisse des Urwaldes. Das Wesen des Baluba ändert sich von hier ab, die Hütten von Tambo sind geräumig und in anderer Art hergestellt wie die der bisher berührten Ortschaften. Wir finden hier die Hausform. Die Bevölkerung hat nicht mehr den scheuen Charakter, der uns noch vor wenigen Tagen so unangenehm aufgefallen war. Der nächste Marsch führte über hügeliges, mit mehreren kleinern Urwaldparzellen und Baumfavanne bedecktes Gelände nach dem Dorfe Mukelle. Nur der Tfchikamakama und sein Schwesterbach, der Kange, durch- schneiden mit feuchten Niederungen unfern Pfad. Auch der folgende Tag brachte uns dasselbe landschaftliche Bild, nur die Zahl der Wasseradern ward größer. Der Aufenthalt, den sie und einzelne Urwaldungen bereiteten, war doch fo erheblich, daß wir erst spät am Tage einen Platz erreichten, wo wir trotz seiner ungünstigen Lage unser Lager aufschlagen mußten. Wasser und Ortschaften waren weit entfernt. Die Leute machten keine ver- gnügten Gesichter, doch der kommende Tag entschädigte sie durch einen kurzen Marsch und die günstige Lage des neuen Rastplatzes. Vom Lager aus konnten wir das schöne Tal des Luengo von der Quelle bis zur Eiumün- dnng des Kaminango verfolgen. Die Savanne war mit Baumgruppen angefüllt. Im Osten lag ein größerer Urwald, im Norden zwischen kleinern Urwaldstrecken 13*

10. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 196

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
196 Vmn Kassai bis Mukenge. waren große Maniokfelder, und in unmittelbarer Näh? umgaben die drei Hüttenkomplexe des Dorfes Kiassa- Muschilla das Lager. Die Anlage der Hütten war hier nicht so regelmäßig und geschmackvoll wie in Tambo. Nur einige Wohnungen trugen ein Palmdach, die meisten waren bloß mit breiten Baumblättern gegen die Regen- güsse gedeckt. An einzelne Hütten lehnte sich eine kleine Veranda, und neben dieser lag dann der Gemüsegarten, in welchem Hanf, Pfeffer, Bohnen, Kürbis, Erdnuß, Bataten und die hohen Stauden der Hirse bunt neben- einander standen. Erst außerhalb des Dorfes begannen Maniokfelder. Tie Eingeborenen machten einen znfrie- denen Eindruck. Nahrungssorgen kennen sie nicht- ohne erhebliche Mühe gibt ihnen der fruchtbare Boden eine reiche Ernte und die Palme den erfrischenden Wein. Am nächsten Morgen setzten wir den Marsch fort. Wieder passierten wir im Luengotal einen ausgedehnten Bestand an Weinpalmen und traten dann in die Ur- Waldungen ein. Die Nacht verging unter Gewitter und starkem Regen, so daß wir schon für den Aufbruch Be- fürchtungen hegten; indes klärte sich der Himmel auf, und wir konnten den Marsch nach Tumba-Tschimbari antreten. Die vorwiegend aus Urwald bestehende Be- deckung des hügelförmigen Terrains bot Schutz gegen die brennenden Strahlen der bereits hoch am Firmamente stehenden Sonne. Tumba liegt auf einer steilen Er- Hebung, welche das linke Kandimbanfer begleitet. Es hat 50 schön angelegte und mit Blättern bedachte Hütten. Seine günstige Lage an der Straßengabelung nach Mukenge und Kapungu, einem Baketedorfe am rechten Lnluaufer, wo sich ein bedeutender Elfenbeinmarkt be- findet, gestaltet Tumba zu einem vielbesuchten Knoten- Punkt der Karawanen. . . . Am 2. November führte der Marsch bis an den 30 m breiten Luebo. Die erwartete Baumbrücke war nicht vorhanden. Da der Fluß bei einer Stromgeschwin- digkeit von 120 m in der Minute 2 bis 4 in tief toarr
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