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1. Erläuterungen zu F. Hirts Bilderschatz zur Länder- und Völkerkunde - S. 117

1896 - Leipzig : Hirt
2. Bilder von der West- und Ostküste. 117 In den weiten Räumen des Erdgeschosses lagern Waren in Fässern, Kisten und Ballen. Auch die höherliegenden Häuser 1. und der weite Palmenhain gehören zur Faktorei. Alles ist mit einem hohen Zaun ein- gefriedigt. Sie liegt unweit der flachen, sandigen Küste. Neger, nur dürftig mit einem Lendentuch bekleidet, sind damit beschäftigt, die in langen Kähnen hierher beförderten Fässer voll Palmöl in das "Warenhaus zu rollen. Von hier werden dieselben nach Europa gebracht, wo man das Öl bei der Kerzen- und Seifenfabrikation verwendet. Das ganze Anwesen gehört einem europäischen (englischen, französischen oder deutschen) Kaufmann. Der Verwalter steht im V. Die Mündungsarme des Niger werden wegen des Ölhandels, der an ihnen getrieben wird, „Ölflüsse" genannt. 3. Jenseits, also östlich und südlich von der Nigermündung, dehnt sich die bedeutendste Kolonie Deutschlands in Westafrika, Kamerun, aus. Bild 34 c zeigt 1. den Kamerunfluss etwa 20 km vor seiner Mün- dung in die Bucht von Biafra. Die Ufer des Flusses sind seicht und schlammig. An ihnen liegen die Faktoreien deutscher Kaufleute. Unser Bild lässt im H. ausser den Wohnungen der Beamten und dem Schul- liaus noch in dem hochgelegenen Park das stattliche Regierungsgebäude des Gouverneurs erkennen. In den Parkanlagen befindet sich das Denk- mal und die Ruhestätte des deutschen Afrikaforschers Gustav Nachtigal. Die Europäer wohnten früher wegen der grösseren Sicherheit*) und aus Ge- sundheitsrücksichten mitten auf dem Wasser in den sog. Hulks. Das sind Häuser auf verankerten Schiffsrümpfen ohne Mast und Takelwerk. Eine solche Hulk stellt unser Bild im M. 1. dar. In diesen „Häusern auf Deck" wurde früher ausschliesslich der Tauschhandel mit den Einge- borenen betrieben. Diese Ortschaft (Aquastadt) bildet mit zwei anderen die Stadt Kamerun. Üppiger Pflanzenwuchs bedeckt die Stromufer. Die Hügellandschaft trägt tropischen Wald: dichtes Unterholz, grosswedelige Farn, Schlingpflanzen mit herrlichen Blumen werden überragt vom Kaffee- und Brotfruchtbaum. Ein Kaffeebaum ist an seinen weissen Blüten 1. im Y. zu erkennen. Aber über sie alle spannt sich das Schattendach der Ölpalme. Die Beschaffenheit der 4. Flachküste von Nieder-Guinea (die Kamerunküste ist auch flach) lernen wir durch Bild 34 b kennen. Die zahlreichen grossen Flüsse, die hier in den Atlantischen Ozean münden, führen zur Regen- zeit ungeheuere Schlammmassen mit und lagern diese an ihren Mündungen ab. Dadurch entstehen der Küste entlang ausgedehnte Deltas mit sumpfigem Schwemmland. In den zahlreichen Strandsümpfen der Meeres- küste und Strommündungen wächst der merkwürdige Mangrove- oder Wurzelbaum. Seine starken Wurzeln ragen pyramidenförmig hoch aus dem Sumpfe hervor, und die Stämme werden wie auf Stelzen 1v2 bis 2 m über dem Schlammboden frei in die Luft erhoben. Selbst bei Flut werden sie nicht vom Wasser berührt. Ebenso merkwürdig sind *) Vor den im Hinterlande wohnenden Dualla-Negern.

2. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 64

1893 - Leipzig : Hinrichs
64 Pflanzenwelt. mit Darwin ausrufen, „ wenn uns Reisende von den nnge- Heuren Dimensionen der Pyramiden und andern großen Ruinen erzählen; wie völlig nichtssagend sind aber die größten derselben, wenn man sie mit diesen steinernen Bergen vergleicht, welche durch die Thätigkeit verschiedenartiger sehr kleiner und zarter Tiere ausgehäuft worden sind!" Und welche Zeiträume müssen verflossen sein, ehe solche Riesenbauten vollendet wurden! D'urville fand die Anker der vierzig Jahre vorher verunglückten Schiffe von Laperouse iu einer Tiefe von 5 m mit einer nur wenige Zentimeter starken Korallenkruste bedeckt. 3. Mmyenwelt. a) Allgemeines, b) Wälder, c) Nahrungspflanzen. a) Die tropischen Archipele des Stillen Ozeans zeigen in ihrer Flora eine auffallende Verwandtschaft mit den Indischen Inseln, namentlich mit den Molukken. Der Sandwicharchipel besitzt unter den tropischen Inselgruppen die größte Verhältnis- zahl von endemischen Pflanzen, Je weiter wir von W. nach O. vorgehen, desto mehr verschwinden nach und nach die einzelnen hervorstechenden Geschlechter, die Flora wird ärmer und einfacher, der indische Charakter aber bleibt, so daß selbst in der östlichen Osterinfel neben einigen neuseeländischen Formen alle Pflanzen ein indisches Gepräge tragen. — b) Dichtere Tropenwaldung, von Lianen und Epiphyten erfüllt, bedeckt die meisten Gruppen. Nicht selten erreichen die Bäume in dem reichen, seit Genera- tionen angehäuften Humusboden riesige Ausdehnungen. Die Großartigkeit verbindet sich mit wunderbarer Lieblichkeit. Jeder Reisende ist davon bezaubert worden. Die schlanke Kokospalme schmückt überall das Meeresufer; hier, wie an den Flüssen, be- deckt die niedrige Nipapalme mit ihren riesigen Blättern morastige Gründe, auf hohen Gestaden hebt sich von mächtigem Wurzel- gerüst der eigentümliche Pandanusbaum. Prachtvolle Winden und anderer «Schlingpflanzen Last, von Baum zu Baum ge- fchlungeu", zieren die mächtigen Stämme und reichen Kronen der hohen Waldriesen. Den Saum des Gehölzes bilden präch- tige Hutabäume (Barringtonia), aus deren glänzendem Laube große Trauben von weißen, rotgeränderten Blüten hervorleuchten; weiße oder karminrote Blumen schmücken auch die stämmigen Sternmyrten (Scmneratia) mit den glatten, schimmernden Blättern,

3. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 18

1893 - Leipzig : Hinrichs
18 Queensland. fernt ist, hat es eine Breite von 110 km; weiter nordwärts wird es schmäler, und auch der Kanal zwischen ihm und dem Lande verengert sich, sodaß er zuweilen 24, oft aber auch nur 8 km Breite hat. Hier ist die Schiffahrt nun äußerst gefähr- lich, zumal viele Riffe unter dem Meeresspiegel verborgen liegen. Alle Arten von Korallenbildungen sieht der Schiffer von der Höhe seines Decks: Atolls, Inseln einschließende Riffe, hohe Korallen- inseln; man schätzt die Fläche, welche das Riff einnimmt, auf mehr als 70 000 qkm: ein Wohnplatz zahlreicher Seevögel, kaum mit dürftiger Vegetation bedeckt, welche in dem grauen Korallengries noch wenig zusagende Nahrung findet. Hier und dort ist eine angeschwemmte Kokosnuß zum Baum ersprossen und läßt für dieses Riff eine ähnliche Zukunft erhoffen, wie sie gleichen Korallenbildungen ostwärts zu teil wurde. Fluß-Wasser ist ein Feind der Korallen, daher sehen wir überall da im Riffe Offnungen. wo sich gegenüber ein größerer Fluß ins Meer ergießt. Die wichtigste Öffnung ist die Raine Entrance im N., welche regelmäßig von solchen Schiffen benutzt wird, die, vou O. kommend, die Torresstraße passieren wollen. 10, Gueensland. a) Größe, b) Bodenbeschaffenheit, c) Klima, d) Ausfuhrprodukte. a) Diese den ganzen Nordosten des Kontinents einnehmende Kolonie umsaßt zugleich alle Inseln, welche das Barrierriff ein- schließt. Das Gebiet ist zwölfmal so groß als England und viermal so ausgedehnt als Frankreich — b) Die Oberflächen- form der Kolonie wird ziemlich scharf bestimmt durch die parallel mit der Küste ziehenden Ketten, welche durch vielfache Querriegel mit einander verbunden sind. Durch diese Gebirgs- züge erhalten wir vier große Flußsysteme. Von diesen vier Ge- bieten ist der östliche, an der pazifischen Küste gelegene Distrikt weitaus der wichtigste durch seinen fruchtbaren Boden und sein vortreffliches Klima wie durch die Höhe seiner Gebirge und die sich in ihnen entfaltenden Landschaftsbilder. Auf großen Strecken mit dichten und hohen Wäldern bedeckt, eignet sich sein Boden für fast alle tropischen und subtropischen Produkte, und auch die Vieh- zucht gedeiht hier. An der Küste bilden die zahlreichen, vorgelagerten Inseln oft vorzügliche Häfen, und das Große Barrierriff wehrt dem Wogenschwall des Stillen Ozeans. — c) Das Klima ist

4. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 31

1898 - Leipzig : Lang
— 31 - Tanga-Korogwe*) hat bereits stattgefunden. Die Schiffahrt auf den großeu Seeu hat sich bedeutend gehoben. Fast das einzige Transportmittel waren bisher in Ostafrika die Eingeborenen. Sämtliche Waren werden z. B. von der Küste in das Innere des Landes und umgekehrt nur auf den Köpfen der Neger befördert. Außer den schmalen, kaum einen Meter breiten, viel gewundenen Negerpfaden gibt es in Ostafrika keine Verkehrswege. Zur Regenzeit, wenn alle Gewächse in üppigster Weise emporschießen, bedecken sich auch diese Pfade wieder mit hohem Grase, das zur trockenen Zeit wieder welk zusammenknickt und schließlich, wenn die Sonnenstrahlen immer brennender werden, verdorrt und versenkt am Boden liegt. Während in offenen und ebenen Gegenden zuweilen mehrere Pfade neben einander herlaufen, führen sie in Wäldern gleich Tunnels unter Zweigen und Dornen hin. Zerbrochene Töpfe, Hörner, Schädel von Tieren, Pfähle und andere Gegenstände dienen den Karawanen als Führer auf diesen endlosen Pfaden. Außerordentlich mühevoll sind die Wege in Usagara durch das öftere Erklimmen von steilen Bergabhängen; aber die beschwerlichsten und unangenehmsten finden sich in Uvinsa und Udschidschi östlich des Tanganyika. Bald führen sie bergauf, bergab, bald durch hohes Gras und Dorugestrüpp, bald durch Flüsse und Bäche, Moräste und Sümpfe. Besonders ge- fürchtet sind die Reisen durch das Land der wilden und kriegerischen Massai. Streng muß der Karawanenführer seine Neger bewachen, denn oft kommt es vor, daß während der Nacht oder anch zu einer anderen geeigneten Zeit eine Anzahl Neger, nachdem sie ihre Ballen fortgeworfen, leichte Gegenstände wohl noch entwendet haben, ver- schwinden und in die Heimat zurückeilen. Die Stärke der Karawanen ist sehr verschieden; kleinere zählen 10 bis 20, größere 500 bis 1000 Mann. Die Schiffsverbindung mit Deutschland vermittelt die „Deutsche Ost- afrika-Linie." Abfahrt Vvn Hamburg alle 3 Wochen. Reisezeit 35 Tage. Fahr- preis 1. Su. 800 Mk., 2. Kl. 550 Mk., 3. Kl. 350 Mk. *) Am Pangani gelegen.

5. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 7

1898 - Leipzig : Lang
Von den in den Indischen Ozean mündenden Gewässern sind besonders heroorznheben 1) der Limpopo, 2) der Sambesi, 3) der Rovuma, 4) der Rnfidschi. Unter diesen ist der Sambesi der bedeutendste; in der Form eines großen 8 führt er seine Wasser oft- wärts und empfängt vor seiner Mündung in dem kataraktenreichen Schire deu Abfluß des Nyassa-Sees. Oestlich des Kongo ist die Region der großen ostafrikanischen Seen, des Viktoria-, Tanganyika-, Nyassa-, Albert-Sees n. a. lueber diese Seeen siehe Abschnitt: Deutsch Ostafrika.) Klima. Schon die Lage Ostafrikas zu beiden Seiten des Aequators gibt uns im allgemeinen ein Bild seines Klimas. Es hat das heißeste Klima unter allen Erdteilen, denn etwa 4/5, also der größte Teil Afrikas, liegen innerhalb der Tropen. Zu den heißesten Gegenden gehören Senegambien, der Sudan und Nubien, wo Eier im Sande hart sieden. Infolge der geringen Gliederung des Erdteils ist das Klima ein kontinentales, ein einförmiges, mit schroffen Gegensätzen zwischen Taoes- und Nachttemperatur. Innerhalb der Tropen folgen die Hauptniederschläge dem Zenithstande der Sonne. Im Norden des Aequators ist also die Regeuzeit vom April bis Oktober, im Südeu vom Oktober bis April. In Beziehung auf die Pflanzenwelt finden wir in Afrika sehr verschiedenartige Gebiete. Nordafrika gehört der Mittelmeerregion an. Das im Süden der Sahara beginnende Afrika zeigt uns namentlich zwei Vegetationsformen, nämlich den Wald und die Savanne, und zwar ist letztere überwiegeud. Große Waldungen findet man im Kongo- becken, in Guinea, am oberen Nil und an der Ostküste. Die wichtigsten Gewächse dieser Region sind Pandanusarteu, Bananen, Bambus, Farnbäume, die Palmenarten und Schlinggewächse. Die Savanne besteht aus hochwüchsigen Gräsern und Kräutern; die Gräser sind hart und erreichen eine so bedeutende Höhe, daß selbst Giraffen sich in denselben verbergen können. Zu Ende der Trockenzeit werden die Savannen vou den Eingeborenen angesteckt, um besseres Futter zu erzielen. Hier und da wogen aus den Getreidemassen Büsche und Baumgruppen hervor, welche den Savannen oft einen parkähnlichen Charakter verleihen. Die wichtigsten Baumarten der Savannen sind Mimosen, Akazien, Tamarinden, Sykomoren, Banianen und der Affenbrotbaum oder Baobab. Das Merreich ist sehr reich an Arten und hat die größten und reißendsten Arten aufzuweisen. Sehr tierreich sind die Savannen und Südafrika, das Urwaldgebiet dagegen ist tierarm. Der Elefant bewohnt ganz Afrika südlich von der Sahara ab, doch ist er in den Küstengebieten bereits ausgerottet. (Näheres über die Tierwelt siehe bei den einzelnen Kolonieen!)

6. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 18

1898 - Leipzig : Lang
— 18 — allmählich an und erreicht in dem Mongoma-Lobah (Berg des Donners, Götterberg), der zuweilen mit Schnee bedeckt ist. eine Höhe von 3960 m. Nach Süden fällt das Gebirge steil ab. Breite, mit üppigen Farnkräutern bewachsene Lavaströme von gelblichrvtlicher Färbnng strecken sich über die Abhänge des Gebirges in die Palmen-, Akazien- und Eichenwälder hinab. Das Gebirge soll nahezu 70 er- loschene Vulkane zählen. Am Gipsel, wo nur jähe Abgründe und Krater den Wanderer umgeben, ist alles pflanzliche und tierische Leben erstorben. Das Küstengebiet ist meist hügelig und schön bewaldet. Landeinwärts breitet sich vor dem schroffen und steilen Rand- gebirge des innerafrikanischen Hochlandes eine mit dichtem Urwald bedeckte Berg- und Hügellandschaft aus. Einer der bedeutendsten Berge in dieser Vorstufe ist der Elefantenberg in Groß-Batanga. Da wo das Bergland in das Hochland übergeht, kommt man in das Gebiet der Savanne, in der nicht mehr die Banane, sondern Mohren- oder Kaffernhirse die Hauptnährfrucht ist. Das Hinterland unserer Kolonie wird gebildet durch die fruchtbaren und reich be- völkerten Sultanate von Adamaua und Marrua. Der deutscheu Besitzung gegenüber liegt in der Bncht von Biasra die spanische Insel Fernando Po, welche sich durch ihren großartigen Palmenreichtum auszeichnet. Das Kamerungebirge und das aus der Insel Fernando Po gelegene Gebirge mit dem Clarence- pik bilden die Eingangspforte zu der Biafrabai. Ueber den Herr- lichen Anblick, den beide bieten, sagt Burton: „Bei wolkenlosem Himmel gewähren die mannigfaltigen frischen und doch zarten, schmelzenden Farben des Bergbildes dem Auge eiu unendliches Be- Hägen; die Meerenge breitet in tiefem Blau ihren Spiegel zwischen den beiden westafrikanischen Bergkönigen ans, deren Thron, gleichsam auf Saphir ruhend und unten mit rötlichen Schluchten umkleidet, sich iu das Azurblau des Himmels erhebt, während die Häupter im Gold der tropischen Sonne erglänzen." Wewässerung. Das Kamerungebiet ist außerordentlich Wasser- reich. Im Süden und im Norden bilden eine Strecke die Grenze der Camposlnß und der Rio del Rey. Vom Fuß des Kamerun- gebirges uach Süden hin münden weiter 1) der Mungo, auch Biiubia- fluß genannt, 2) der Kamerun oder Dnallaflnß, 3) der Lnngasi, 4) der Donga, 5) der Sannaga (Mbam). Keiner der Flüsse ist bis zum Ursprung erforscht; in einer Ent- fernung von 40—70 km landeinwärts werden die meisten durch Katarakte unschiffbar Der Kamerun entsteht aus der Vereinigung der beideu Flüsse Abo und Muri und führt bei den Eingeborenen den Namen Madiba-ma-Dualla (Wasser der Dualla). Au seinen

7. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 19

1898 - Leipzig : Lang
— 19 — Ufern liegen die Orte Bellstadt, Aquastadt und Didostadt, welche den Mittelpunkt des Handels im Kamernngebiet bilden. Bei diesen Orten hat der Fluß eine Breite von 1200 — 1500 m, und der Unterschied von Ebbe und Flut, die bis in den Wurifluß bemerkbar ist, beträgt bei Aquastadt 2,7, bei hoher Flut sogar 3 m. Im Nordosten des Kamerungebirges liegt der Elefantensee. Das Hinterland der Kolonie reicht bis zum flachen und inselreichen Tsad-See. Durch die ungeheuren Schlamm-Masfen, welche die Ströme mit sich führen und an ihrer Mündung ablagern, ist ein weites, einen Flächenraum von 2200 qkm (40 Q.-M.) umfassendes Delta gebildet, bestehend aus sumpfigem Schwemmland, dessen Mitte von dem breiten Kamerun durchströmt wird. Das Delta umschließt ein seeartiges Wasserbecken, das durch einen breiten Kanal, der im Nordosten vom Kap Kamerun, im Südosten von dem Kap Snellaba begrenzt wird, mit dem Meere in Verbindung steht. In demselben ankern die nach Kamerun kommenden größeren Schiffe, während die kleineren von mittlerem Tiefgange auf dem Kamerunfluß bis nach Didostadt und Hickorystadt gelangen können. Das Klima gilt als das ungesundeste auf der ganzen Westküste Afrikas, doch wird die außerordentliche Hitze durch beständige Winde, in der ersten Hälfte des Tages ein Landwind aus Südosten, später die Seebrise aus Südwesten, etwas gemildert und einigermaßen er- träglich. Es gibt an der Küste zwei Jahreszeiten: die Regenzeit und die Trockenzeit. Die erstere, in der auch sonnige Tage nicht selten sind, ist kühl und erstreckt sich von der Mitte des Juni bis Ende September. Sie beginnt und schließt mit heftigen Stürmen und Gewittern (Tornados). Die durchschnittliche Temperatur in der Regenzeit beträgt 25,9° C. Die größte Hitze — 30 bis 36° C. — ist im Januar und Februar; zu dieser Zeit bilden sich gleich unserem Höhenrauche Dünste und Nebel, durch die man kaum eine halbe Stunde weit zu sehen vermag. Auf dem Hochlande ist das Klima für den Europäer erträglicher (vergl. S. 7). Pflanzenwelt. Ju dem feuchten Küstengebiet ist die Vegetation außerordentlich üppig. In seiner ganzen Pracht entwickelt sich hier der Urwald, der besonders im Mai durch seine herrliche Farbenpracht einen entzückenden Anblick gewährt. „Blätter und Blüten entfalten eine ungeahnte Pracht, zeigen die mannigfaltigsten Formen und strahlen in allen Schattierungen, vom tiefsten Grün bis zum brennendsten Rot. Pflanzen und Gesträuche, welche verkümmert im rauhen Klima unsere reichsteil Gärten zieren, stehen hier zahlreich in unvergleichbar prächtiger Entwickelung." Den Baumbestand des Deltas bilden die Mangrove (Rhizophora mangle), Bäume, deren kräftige Wurzeln hoch aus dem Sumpf hervorragen und erst in einer Höhe von 1*/<,m 2*

8. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 12

1898 - Leipzig : Lang
— 12 — das Namaland. Von der Küste her steigt das Land hier rasch an und erreicht bei Ans (A-ns) eine Höhe von 1600 w. Nach der Thalsenkung bei Aus folgen mehrere von N. nach S. ziehende, viel- fach durchfurchte Hochflächen, welche durch breite Flnßthäler getrennt sind und nur eine spärliche Vegetation tragen. Im Norden nimmt das Namaland mehr den Charakter eines Gebirgslandes an. b) Das südliche Damaraland ist ebenfalls vorwiegend Gebirgsland. Aber während sich das Namaland nach Süden hin abdacht, senkt sich das Damaraland westwärts zum Ozean. Auf die sandige, wüste Küsten- zone folgt hier eine bis zu 1300 m ansteigende Terraffenlandschaft, welche nach dem Innern zu mehr und mehr an Fruchtbarkeit zunimmt und iu den etwa 200 km von der Küste entfernten, in der Nähe von Rehoboth gelegenen Awasgebirgen und in den Omatako- bergen weiter nördlich eine Höhe von 2300 m erreicht. Hier zeichnet sich die Landschaft durch viele Tafelberge aus, die dem südlichen Afrika überhaupt eigentümlich sind, und die Berge erinnern durch ihre Groß- artigkeit, durch ihre mächtigen, bastionartigen Granitfelsen und Sand- steinformen lebhaft an die sächsische Schweiz. Nach Osten fällt der aus hartem Lehm und Kalkstein bestehende Boden zum Kalahari- decken sanft ab. Der östliche Teil des Damaralandes hat ans- gedehnte, mit Gras bewachsene Ebenen und gnt bewaldete Berg- schlnchten. Nordwestlich vom Damaraland liegt die Landschaft Kaok'o; dieselbe ist die weitere nordwestliche Abdachung des Hochlandes, wird von mehreren Flußthälern tief durchfurcht und zerrissen und hat ebenfalls zahlreiche tafel- und kegelförmige Berge aufzuweisen. Der Name Kaoko soll „ohne Wasser" bedeuten, doch haben die Hoch- länder vorzügliche Weideplätze aufzuweisen und sind außerordentlich wildreich, c) Fruchtbarer als das Nama- und Damaraland ist das Ovamboland, welches wegen seiner schönen Berge, großen und fruchtbaren Ebenen zu den besten Gegenden Südafrikas gehört. Der ostwärts vom Ovambolande am Tioge und Tschobe bis zum Sambesi sich hinziehende Streifen deutschen Landes hat endlos sich ausdehnende Ebenen, bewachsen mit Gras und Baumgruppen und belebt von taufenden von Büffeln, Zebras, Antilopen, Flußpferden u. a. Tieren, d) Die Kalahari wüste ist eine große, weite, von Hügeln und Höhen durch- zogene Ebene. Obwohl Flüsse in ihr nicht vorhanden sind und Quellen uur sehr vereinzelt vorkommen, ist sie dennoch nicht ohne Vegetation und Bewohner. Zum größten Teile ist sie mit mäßig hohem Gras bewachsen, zwischen dem sich kriechende und knollenführende Pflanzen, Kürbisse und Wassermelonen, und hin und wieder Gruppen von Gebüsch und Bäumen finden. Bewässerung. Außer den Grenzflüssen, dem Oranjeflnß im Süden, dem Kunene im Norden und dem Sambesi im Osten,

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 40

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 40 — Paviane; unter den Vögeln sind der Strauß und der Ibis, unter den Rep- tilien das Krokodil zu nennen. — An Nutztieren stammen aus Afrika wahr- scheinlich nur der Esel und die Hauskatze; dagegen empfing der Erdteil von außerhalb das Kamel und die europäischen Hanstiere (Rinder, Ziegen und Schafe). 3. Der Hauptteil der Bevölkerung gehört der äthiopischen oder Neger- rasse an (Central- und Südafrika); sie gliedert sich in Sudanneger, Bantu- ueger (Hauptstamm Kaffern) und Hottentotten. Reste der ehemaligen Urbevölkerung Afrikas bilden die Zwergvölker im Innern Hochafrikas, den Urwald durchstreifende Jägerhorden, die mit den Buschmännern Südafrikas verwandt sind. Nördlich von den Sudannegern wohnen zunächst Hamiten und Mischvölker aus Hamiten und Negern (Kopten, Nnbier, Äthiopier, Somal und Galla, die Saharastämme der Teda und Tnareg, Berber und Kabylen, Fulah oder Fellata u. a.). Zwischen ihnen haben sich Angehörige des semitischen Stammes (Araber und Juden) niedergelassen. In der Süd- spitze des Erdteils breitet sich die indoeuropäische Rasse (Holländer oder Buren und Engländer) aus. — Der Religion nach sind die Centralasrikaner meist Heiden, unter denen der Fetischdienst eine wichtige Rolle spielt. In Niederasrika herrscht der Islam, dessen Grenzen durch die Greuel der Sklaven- jagden gekennzeichnet sind. Im 8. und an den Küsten beginnt das Christen- tum sich auszubreiten. I. Das südafrikanische Tafelland/) § 70, Kodenform und Gewkiffer. Das südasrikauische Tafelland reicht von der Südspitze Afrikas, dem Kap der guten Hoffnung, bis znr füdäqnatorialen Wasserscheide, einem Höhenzuge unter 120 südl. Breite. Es wird im W., S. und 0. von Randgebirgen eingefaßt, die sich stufenweise zum Oeeau feukeu. Der südliche Teil des Tafellaudes, das Kapland, steigt vom Meere in drei Terrassen auf, deren oberste die Steppeneinöde der großen Karroo umfaßt (spr. kamt, d. h. hartes Land)/) Nördlich von ihr liegt zu- nächst die vom Oranjeflnß durchfurchte Gras- und Wüstensteppe Kalahari. An diese schließt sich im N. das abflußlose, au Salzsteppen und Sümpfen reiche Becken des Ngamisees, das bis in die Nähe des Sambesi reicht. Der Sambesi entspringt auf der füdäquatorialeu Wasserscheide, bildet die gewaltigen Viktoriafälle (s. Abb. 9) und mündet mit siebenarmigem Delta in den Kanal von Mocambique. *) Entdecker und Erforscher: Bartholome» Diaz und Vasco de Gama (Um- segelnngen des Kaps der guten Hoffnung 1487 und 1497)' David Livingstone (1840—1849>. 2) Gedicht: Löwenritt, von Freiligrath.

10. Bilder-Atlas zur Geographie von Europa - S. 42

1897 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
42 X. Italien. X. Italien. „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, im dunklen Laub die Goldorangen glühn?" So fragt der Dichter, erfüllt von verzehrender Sehnsucht nach den sonnigen Gefildenitaliens. Und er leiht mit dieser Frage einer Idee Ausdruck, die Jahrhunderte hindurch ganze Völker- schaften in Bewegung setzte, ja den Gang der Weltgeschichte beherrschte. Der Zug nach dem Süden war es, der die kriegerischen Kelten unter Brennus bis vor die Thore Roms und die Cnnbern und Teutonen in die Fruchtebene des po führte; er durchdrang in der Völkerwande- rung die Gerzen der Germanen, die in hellen Kaufen ins römische Reich einbrachen und den letzten Schattenkaiser vom Throne stießen; er führte die Kaiser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation von Otto dem Großen bis Ronradin nach der „ewigen Stadt". Und bis herab zur Gegenwart ist Italien das Land deutscher Sehnsucht geblieben, wenn auch in durch- aus anderem Sinne als ehedem. Nach Tausenden zählen die Deutschen, die alljährlich die vielgepriesenen Lande jenseits der Alpen aufsuchen, teils um die Zauber italienischer Natur zu genießen, teils um den Geist in die unvergleichlichen Meisterwerke italienischer Kunst oder in die große Vergangenheit des Volkes zu versenken. Drei Weltverkehrsstraßen, die den Kontinent fast in seiner ganzen Breite durchschneiden, führen ans den nordalpinen Gebieten nach dem Süden: die Gotthardlinie vom Rhein zum Thvrrhenischen Meer, die Brennerlinie von den zentralen Teilen Deutschlands zur langgestreck- ten Halbinsel, die Semmering-pontafellinie vom Oder-, March- und Donaugebiet zur Adria. Mailand und Genua, die lange Reihe der Großstädte auf der Halbinsel selbst und Venedig bezeichnen Hauptpunkte dieser „ewigen Naturstraßen", die sich in derj)o-Ebene (S. ^0), dem „Garten Italiens", vereinigen. Reichtum der Bewässerung, Fruchtbarkeit des Bodens, Gunst des Klimas und sorgfältiger Anbau erzeugen hier eine Ergiebigkeit, wie sie wenig andere Stellen der Lrde aufweisen können. Sechsmal im Jahre werden die Wiesen gemäht. Außer Weizen wird Mais und Reis in Menge gebaut, daneben gedeihen alle Gemüse und edleren Gbstarten. Maulbeerbäume umsäumen die Äcker und ermöglichen die Seidenraupenzucht und Seidenindustrie, namentlich in der lombardischen Hauptstadt. Kastanien, Feigen und Mandeln erzeugt das Land in Menge, die Olive aber, das Leitgewächs der Mittelmeerflora, dann Zitronen und Orangen kommen nur an besonders geschützten Stellen der norditalienischen Seen fort. Im Osten der Ebene, umspült von den Fluten der blauen Adria, erhebt sich das palastreiche Venedig (S. ^0), einst die Beherrscherin der Meere und die reichste Stadt Europas, jetzt still, aber noch immer merk- würdig durch seine Anlage auf etwa \00 Inseln, durch seine Kanäle (der 3-förmig gekrümmte Tanale grande), Airchen (Markuskirche), Paläste (Dogenpalast) und Kunstsammlungen. Das Becken des jdo, eine alte ausgefüllte Bucht des Adriatischen Meeres, wird im Süden von: Apennin umgrenzt, der, unmittelbar an die Westalpen anschließend und deren Fort- setzung bildend, steil zum Tyrrhenischen Meere abbricht. Die Riviera (S. —^3), das Meeresgestade schlechtweg, nennt man den von -k^och- gebirgen und lieblichen Thalbuchten gebildeten Küstensaum, in dessen Mittelpunkt Genua liegt. Line ununterbrochene Kette herrlicher Landschaftsbilder, wie sie kaum ein anderer Teil Europas aufweisen kann, entzückt hier das Auge des Wanderers. Auf der einen Seite dehnt sich unabsehbar das tiefblaue Mittelmeer hin, auf der anderen steigt unvermittelt das Gebirge aus den Fluten, in wunderbare Klippen und Riffe zerbrochen (S. ^3). Kein noch so schmales Vorland trennt es vom Meere, unmittelbar ragen die Säulen und Wände des Hochgebirges über dem klaren Spiegel des Meeres auf. Den Winter kennen diese Gestade kaum; mächtige Bergwälle schützen sie vor rauhen Winden, vom Meere her weht südliche Luft. Da bekommt denn das Pflanzenleben einen fast tropischen Charakter. Die Weinrebe wird seltener, dafür bedeckt der Boden sich mit Oliven- (S. \ <\2), Orangen- und Zitronenhainen; Rosen- und Tulpen- bäume blühen mitten im Winter im Freien, Geranien- und Erdbeerbäume wachsen fast wild, Theerofen und heliotrop verbreiten milden Duft, und hunderte von Arten blühender Gebüsche, der Blumen ungezählte Menge heben sich in leuchtenden Farben ab vom grünen Rasen oder kahlen Fels. Lorbeer und Myrte gelten fast schon als Unkraut. Selbst Süditalien und Sizilien
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