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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Schulj. 4 - S. 27

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 27 — B. Erdkunde. I. Aöerficht über Deutschland. 1. Lage. Unser großes deutsches Vaterland erstreckt sich von dem Hochgebirge der Alpen bis zur Nord- und Ostsee. 2. Höhenstufen. Wie der Lauf der meisten größeren Flüsse zeigt, fällt Deutschland von Süden nach Norden zu ab. Es lassen sich drei Höhenstufen unterscheiden: Im Süden liegt das Hochgebirge der Alpen. Weiter nach Norden zu breitet sich das Süd - und Mitteldeutsche Bergland aus; es ist von geringerer Höhe als die Alpen und wird darum Mittelgebirge genannt. Den ganzen Norden nimmt die Norddeutsche Tiefebene ein. 3. Flüsse. Deutschland wird von 6 Hauptströmen durchflossen. Die Donau durchzieht Süddeutschland von Westen nach Osten, die übrigen Ströme haben im allgemeinen eine nördliche Richtung. Der Rhein durchströmt Westdeutschland, Weser und Elbe durchfließen Mitteldeutschland, Oder- und Weichsel Ostdeutschland. Rhein, Weser und Elbe münden in die Nordsee, Oder und Weichsel in die Ostsee. Ii. Das deutsche Mpeulaud. 1. Lage. Südlich von Deutschland erhebt sich das gewaltige, gipfelreiche Hochgebirge der Alpen. Ein kleiner nördlicher Teil von ihm, der zu Deutschland gehört, heißt Deutsche Alpen. In ihnen liegt der höchste Berg Deutschlands, die fast 3000 m hohe Zugspitze. Etwas niedriger als die Zugspitze ist der Watzmann. Am Fuße seiner schroff herabfallenden Wände liegt der herrliche Königssee. 2. Klima. Da die Luft nach der Höhe zu kälter wird, haben die hohen Alpen ein rauhes Klima. Von dem Wasserdampf der Wolken wird in dieser kalten Luft ein Teil zu Wasser verdichtet und fällt als Regen oder Schnee nieder. Somit sind die Alpen reich an Niederschlägen. Auf hohen Gipfeln, z. B. auf der Zugspitze, ist die Kälte schon so groß, daß hier jahraus, jahrein fast nur noch Schnee fällt. Wenn sich die Schneemassen durch den starken Druck in Eis verwandeln und langsam zu Tal schieben, heißen sie Gletscher. Sie schmelzen an ihrem unteren Ende und bilden die Quelle der meisten Alpenflüsse. Eine stete Gefahr für die Alpenbewohner sind die Lawinen, das sind gewaltige Schneemassen, die sich besonders bei Tau-

2. Schulj. 4 - S. 35

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 35 — des Harzer Bergbaues. Die saftigen Wiesen laden ein zur Viehzucht (Harzer Kühe), der fruchtbare Boden des Unterharzes zum Ackerbau. In den Sommermonaten bringt der äußerst starke Besuch von Fremden, die durch die Schönheiten des Harzes angelockt werden, lohnenden Nebenerwerb. Ix. Jas Erzgebirge und das Sächsische Wergland. 1. Das Erzgebirge zieht auf der Grenze zwischen Böhmen und dem Königreiche Sachsen vom Fichtelgebirge bis zur Elbe. Während es nach Süden steil abfällt, geht es nach Norden ganz allmählich in das fruchtbare sächsische Flachland über. Wenn auch der Erzreichtum nicht mehr so bedeutend ist wie früher, so werden doch auch heute noch beträchtliche Mengen von Silber, Nickel, Blei und Zinn zutage gefördert. Am Nordabhange breitet sich in der Umgegend von Zwickau ein reiches Steinkohlenlager aus. Das Elbsandsteingebirge liegt zu beiden Seiten der Elbe. Es ist stark zerklüftet. Hoch und steil ragen seine Felsensäulen empor, kühne, schwindelerregende Felsenbrücken führen über dunkle Abgründe, wie Mauern erheben sich die hohen Felsenufer der Elbe^aus dem Tale. Daher nennt man dies Gebirge auch wohl die „Sächsische Schweiz". Das Klima ist im hochgelegenen Erzgebirge kalt und feucht. Die Hochflächen des Kammes sind daher vorwiegend mit Nadelwald bewachsen. Nur an den geschützten Stellen sucht der Mensch dem steinigen Boden etwas Kartoffeln und Hafer abzuringen; nicht selten sieht er sie aber noch vor völliger Reife unter dem frühen Schnee verschwinden. — In den geschützten Tälern des Elbsandsteingebirges gestattet das milde Klima den Weinbau. 2. Die Elbe. Der Hauptfluß ist die Elbe. Ihre Quelle liegt auf der Südseite des Riesengebirges in Böhmen; sie stießt zuerst südlich, wendet sich dann nach Nordwesten und durchbricht das Elbsandsteingebirge. Nach langem Laufe durch die Norddeutsche Tiefebene mündet sie unterhalb Hamburgs bei Cuxhaven in die Nordsee. Von links führt ihr die Mulde die Gewässer des Erzgebirges zu. 3. Bewohner. Mannigfaltig ist die Beschäftigung der Bewohner. Im fruchtbaren Sächsischen Berglande werden Getreide, Rüben und Gemüse angebaut. Bei Zwickau fördert der Bergbau Kohlen zutage. In der Umgegend sind deshalb viele Fabriken entstanden. Spinnerei, Weberei, Strumpfwirkerei und die Herstellung von Maschinen werden hier in großartiger Weise betrieben. Im Erzgebirge bildet der Bergbau auf Silber, Blei, Nickel und Zinn die Hauptbeschäftigung. Daneben verdient sich die zahlreiche, aber arme Bevölkerung durch Spitzenklöppeln, Weben, Strohflechten, durch Herstellung von Spielwaren und Musikinstrumenten, durch 3*

3. Schulj. 4 - S. 40

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 40 — 4. Posen liegt an der russischen Grenze zwischen den beiden Landrücken. — Der Hauptfluß ist die Warthe. Die Provinz ist vielfach sandig und moorig, dennoch bildet die Hauptbeschäftigung der Ackerbau. Die Hauptstadt ist Posen an der Warthe. 5. Schlesien liegt im äußersten Südosten des Reiches zu beiden Seiten der Oder. Es umfaßt den Nordrand der Sudeten, ihr fruchtbares Vorland und einen Teil des unfruchtbaren, aber kohlen-und erzreichen südlichen Landrückens. — Bewässert wird Schlesien von der Oder und ihren Nebenflüssen. Die Haupterwerbszweige sind: 1. Bergbau auf Steinkohlen, Eisen, Blei und Zink, 2. Ackerbau im Odertal und dem fruchtbaren Vorlande, 3. Weberei, Waldwirtschaft und Viehzucht in den Sudeten. Breslau ist die Hauptstadt der Provinz und die drittgrößte Stadt Preußens. Sie hat große Eisenindustrie und treibt lebhaften Handel. 6. Brandenburg liegt in der Mitte des preußischen Staates, im Flußgebiet der Oder, Havel und Spree. — Obwohl der Boden vielfach sandig und sumpfig, ist er doch durch die jahrhundertelangen Bemühungen seiner Bewohner und der preußischen Fürsten ertragsfähig gemacht. Die zum Ackerbau ungeeigneten Sandflächen sind mit Kiefern bepflanzt. — In der Provinz hat sich ein lebhafter Handel und eine blühende Industrie entwickelt, die beide hauptsächlich ihren Sitz in Berlin haben. Berlin, die Hauptstadt Preußens und Deutschlands, hat über 2 Mill. Einwohner und liegt an der Spree. Es ist die erste Industriestadt Deutschlands (Maschinenbau, Anfertigung von Kleidung und Wäsche) und einer der wichtigsten Handelsplätze Europas. Den gewaltigen Verkehr bewältigen zahlreiche Eisenbahnen, die von hier strahlenförmig nach allen Richtungen gehen, und mehrere Kanäle, die Oder, Spree, Havel und Elbe miteinander verbinden. — Die schönste Straße Berlins ist die „Unter den Linden", der beliebteste Spaziergang der Berliner der Tiergarten. Dieser trennt Berlin von dem nahen Charlottenburg. (Grabstätte der Königin Luise.) An der Havel, in schöner Umgebung, liegt Potsdam, in der Nähe das Lustschloß Sanssouci. Wie gelangen wir von unserer Heimat aus mit der Eisenbahn nach Berlin? 7. Sachsen ist die E l b p r o v i n z. Der östlich der Elbe gelegene Teil und die Nordspitze der Provinz werden vom südlichen Landrücken durchzogen; sie sind also vorwiegend sandig und wenig ertragreich. Das Gebiet westlich von Magdeburg ist dagegen äußerst fruchtbar und erzeugt viel Rüben, Getreide, Gemüse und Zichorien. Der südliche Teil der Provinz, der sich vom Südharze bis zum Königreiche Sachsen erstreckt, ist sehr zerrissen. — Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bildet der Ackerbau, der sehr lohnend ist. Sachsen ist

4. Schulj. 4 - S. 41

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 41 — die fruchtbarste Provinz. Bergbau wird besonders im Mansfelder Hügellande (Kupfer) und im Saaletale (Salz, Braunkohlen) betrieben. Sachsen ist die salzreichste Provinz. Neben dem Acker-und Bergbau blühen Gewerbetätigkeit und Handel. Die Hauptstadt Magdeburg liegt an der Elbe; sie hat große Eisen- und Zichorienfabriken und ist der erste Zuckermarkt Deutschlands. An der Saale liegt Halle (Franckesches Waisenhaus). An der Bode liegt Staßfurt mit dem größten Salzbergwerke der Welt. Erfurt ist berühmt durch seine Blumenzucht, Eisleben durch seinen Bergbau auf Kupfer. Sachsen ist die L u t h e r p r o v i n z. In Eisleben ist Luther geboren und gestorben, in Erfurt war er als Mönch, in Wittenberg an der Elbe Lehrer und Prediger. 8. Die Provinz Hannover reicht von der Nordsee bis an den Harz, von der Elbe bis zur holländischen Grenze. Sie umfaßt 1. die Ostfriesischen Inseln, von denen Norderney und Borkum die bedeutendsten sind, 2. die marschenreiche Nordseeküste, 3. die Lüneburger Heide, 4. die Moore im Gebiet der Ems, 5. das fruchtbare Vorland des Harzes und des Weserberglandes, 6. einen großen Teil des Harzes und der Weserberge. Die Provinz wird bewässert von der Weser, die von rechts die Aller mit der Oker und Leine aufnimmt, und von der Ems. So mannigfaltig wie der Boden der Provinz ist die Beschäftigung ihrer Bewohner. Im fruchtbaren Vorlande und im Weser-und Leinetale stehen Ackerbau und Viehzucht in hoher Blüte. — An der Leine, da, wo sie das fruchtbare Vorland verläßt, liegt die Hauptstadt Hannover. Sie hat bedeutende Maschinenfabriken und Webereien. Mitten im Vorlande liegt die aufstrebende Handelsstadt H i l d e s h e i m , und im Leinetale die Universitätsstadt Göttingen. Die Bewohner des Harzes beschäftigen sich mit Waldwirtschaft und mit Bergbau, der Silber, Blei und Zink zutage fördert. Außerdem bringt der äußerst starke Fremdenverkehr reiche Einnahmen. Die wichtigsten Harzstädte sind Goslar, Klausthal und Zellerfeld. In der Lüneburger Heide wird Schaf- und Bienenzucht getrieben und viel Salz gewonnen. Hauptorte sind Celle, Lüne -bürg mit bedeutender Saline und Harburg an der Elbe. — Im Moorgebiet wird der Torf gewonnen, und in den Marschen blüht die Rinder- und Pferdezucht. Die Bewohner der Küste und der Friesischen Inseln treiben Fischfang, Schiffahrt und Handel. Der bedeutendste Handelsplatz ist Emden an der Mündung der Ems. 9. Schleswig-Holstein liegt zwischen der Nord- und Ostsee. Die Ostkuste ist fruchtbar, hügelig und reich an Buchten und Häfen, die

5. Schulj. 4 - S. 36

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 36 — Kräuter- und Beerensuchen ihr kärgliches Brot. — In der Lausitz ernährt vorwiegend die Weberei die arme Bevölkerung. Im Elbsandsteingebirge wird der Sandstein zu Bausteinen verarbeitet und auf der Elbe in die steinarmen Gegenden der Tiefebene versandt. Dazu kommen hier große Einnahmen aus dem starken Fremdenbesuche. X. Die Sudeten. Tie Sudeten erstrecken sich vom Elbsandsteinaebirae in südöstlicher Richtung bis zur Oder. 1. Das Riesengebirge ist das höchste unter den deutschen Mittelgebirgen. Wie eine gewaltige Mauer von über 1000 m Höhe steigt sein Kamm von der Nordseite her steil empor. Auf ihm erhebt sich die Schneekoppe bis zu 1600 m Höhe. — Eigentümlich sind dem Riesengebirge die Bauden, das sind einzeln stehende, aus Holz gebaute Häuser, von denen man über 3000 im Gebirge zählt. In ihnen wohnt der Riesengebirgler, um in der Nähe seiner Rinder- und Ziegenherden zu sein, denen die würzigen Kräuter der Bergweiden eine treffliche Nahrung bieten. An das Riesengebirge knüpfen sich viele Sagen. Fast alle erzählen von dem neckischen, aber auch gütigen Berggeiste Rübezahl. Das Hügelland, welches sich am Nordfuße der Sudeten ausdehnt, ist recht fruchtbar; hier gedeiht besonders der Flachs in ganz vorzüglicher Güte. (Leinenweberei.) Das Klima der Sudeten ist rauh. Lange, schneereiche Winter wechseln schroff ab mit kurzen, warmen Sommern. Auf den höchsten Kämmen und Gipfeln gedeiht infolge der Kälte der Wald nicht mehr. 2. Die Oder. Die Gewässer der nördlichen Sudeten sammelt die Oder. Ihre Quelle liegt in Österreich auf dem östlichsten Teile der Sudeten. Nach ihrem Übertritt auf deutschen Boden fließt sie zuerst nordwestlich, dann nördlich. In mehrere Arme geteilt mündet sie bei Stettin in die Ostsee. Xi. Die Norddeutsche Wefeöene. 1. Lage. Von den deutschen Mittelgebirgen bis zur Nord-und Ostsee breitet sich die große Norddeutsche Tiefebene aus. Sie nimmt etwa die Hälfte des Deutschen Reiches ein und wird von der Elbe in einen west- und ostelbischen Teil zerlegt. A. Dastiefland westlich der Elbe. Es bildet eine fast ebene Fläche, die sich ganz allmählich zur Nordsee abdacht. Der südliche Teil der Ebene, der sich von der Elbe bis zum Rheine am Fuße der Gebirge entlang zieht, ist sehr fruchtbar, der mittlere Teil dagegen unfruchtbar. Er wird gebildet aus

6. Schulj. 4 - S. 38

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 38 — Bewässerung. Bewässert wird das Tiefland von dem Rhein mit der Lippe, von der Ems, von der Weser mit der Aller und von der Elbe. — D i e Ems entspringt am Südabhange des Teutoburger Waldes und mündet in den Dollart. Beschäftigung. Die Bewohner des südlichen Teiles nähren sich vorwiegend von Ackerbau und Viehzucht. Roggen und Weizen, Rüben und Gemüse bedecken in üppiger Fülle den fruchtbaren Boden. In der Heide werden fast nur Kartoffeln, Buchweizen, Hafer und etwas Roggen angebaut; daneben wird Schaf- und Bienenzucht getrieben. In den fruchtbaren Marschen blüht die Rinder- und Pferdezucht. Die Bewohner der Küste beschäftigen sich mit Fischfang, Schiffahrt und Handel. B. Das Tiefland östlich der Elbe liegt zwischen den Sudeten und der Ostsee. Zwei Landrücken durchziehen es von Osten nach Westen. a) Der südliche Landrücken zieht von der äußersten Südostecke des Reiches nach Nordwesten und verliert sich in der Lüneburger Heide. Er ist mit tiefem Sande bedeckt, in dem nur die Kiefer gedeiht. In seinem südöstlichen Teile birgt er reiche Schätze an Kohlen, Eisen und Zink. b) Der nördliche Landrücken betritt im Nordosten das Deutsche Reich und zieht in gleicher Richtung mit dem Ostseestrande bis zur Halbinsel Jütland. Der mittlere Teil ist unfruchtbar, der Ost- und Westteil dagegen fruchtbar. Auf diesem Landrücken liegen zahlreiche kleinere Seen. «)Dieniederung. Sie liegt zwischen den beiden Landrücken. Ihr Boden ist vielfach sandig und moorig und für den Ackerbau wenig geeignet. d) Die Ostseeküste. Die Ostseeküste ist bedeutend höher als die Küste der Nordsee. Sie zeigt eine dreifache Einbuchtung: die Danziger, Stettiner und Lübecker Bucht. Eigentümlich sind dieser Küste die zahlreichen Dünen und die Haffe. — Dünen sind langgestreckte Sandhügel, die der Sturm aus dem von dem Meere angespülten Sande aufgetürmt hat. — Haffe sind Meerbusen, die durch schmale Landzungen, Nehrungen genannt, oder durch Inseln von der See fast ganz abgetrennt sind. (Kurisches, Frisches und Stettiner Haff.) — Die Küste nördlich von Lübeck bis zur Grenze des Deutschen Reiches ist eine der schönsten der Welt. Sie hat überall schön bewaldete Hügel, üppige Wiesen, auf denen Rinderherden weiden, und tiefe Buchten. Der Kieler Hafen ist zum Reichskriegshafen ausgebaut. — Unter den deutschen Inseln der Ostsee ist Rügen die bedeutendste. Das ostelbische Tiefland wird durch die Memel, Weichsel, Oder und Elbe bewässert. — Die Memel hat ihre Quelle in Rußland;

7. Schulj. 4 - S. 39

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— Ss — sie durchfließt den äußersten Nordosten Deutschlands und mundet in das Kurische Haff. — Die Weich s e l betritt Bei ~horn tms Deutsche Reich. Vor ihrer Mündung teilt sie sich m mehrere Arme und mündet in die Danziger Bucht. - Der O d e r strömt auf ihrem Laufe durch das Tiefland die Warthe zu; die Elbe nimmt die Havel mit der Spree auf. t ,r , , K. Das Klima des ostelbischen Tieflandes ist Ziemlich rauh, da die kalten Nord- und Ostwinde ungehindert eindringen können. Der Boden ist vielfach sandig und sumpfig, stellenweise aber auch recht fruchtbar. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bilden Ackerbau und Viehzucht. An der Ostseeküste treibt man Handel, Schiffahrt, Schiffsbau und Fischfang. In der Danziger Bucht wird der Bernstein gefunden. Auf dem östlichen Teile des südlichen Landrückens blüht der Bergbau; er fördert Steinkohlen, Eisen und Zink zutage. Xii. Jas Königreich Preußen. Das Deutsche Reich besteht aus 26 Staaten. Der bei weitem größte hiervon ist das Königreich Preußen, das fast den ganzen Norden Deutschlands einnimmt. Es wird eingeteilt m 12 Provinzen, 7 liegen östlich der Elbe, eine zu beiden Seiten dieses Flusfes und 4 westlich davon. 1. Ostpreußen liegt im äußersten Norden Deutschlands und umfaßt einen Teil der Ostseeküste und den weidereichen Teil des nördlichen Landrückens. — Das Klima ist rauh. (Grund?) — Erwerbszweige sind: Pferdezucht auf dem Landrücken, Ackerbau m den Flußtälern, Bernsteingewinnung, Fischfang, Handel an der Küste. — Die Hauptstadt Königsberg ist eine bedeutende Handelsstadt (Getreide, Holz) und eine starke Festung. An der Memel liegt Tilsit, am Nordrande des Kurischen Haffs Memel. 2. Westpreußen ist das Mündungsland der Weichsel. — Ackerbau in der fruchtbaren Weichselniederung, Schafzucht auf dem Landrücken, Fischfang und Handel an der Küste bilden die Hauptbeschäftigung. Die Hauptstadt Danzig liegt an der Mündung der Weichsel; sie treibt bedeutenden Seehandel. 3. Pommern ist das Mündungsland der Oder. — Die wichtigsten Erwerbszweige sind: Schaf- und Gänsezucht auf dem Heide- und seenreichen Landrücken, Ackerbau im nordwestlichen Teile, Schiffsbau, Handel und Fischfang an der Küste. Die Hauptstadt Stettin liegt an der Okermündung. Sie ist Preußens größte Seehandelsstadt und der Hafen für Berlin. Stralsund liegt an der Ostsee. — Zu Pommern gehört die Insel Rügen. (Stubbenkammer, Kreide.)

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1918 - Leipzig : Voigtländer
Erster Abschnitt. Die Völker der Inorgeniandes. 1. Die ersten Völker, von den ältesten Völkern weiß die Geschichte wenig zu berichten, wie die Wohnsitze, die sie eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, nutzte sich auch ihre ganze Lebensweise verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küftengegenden vom 5 i s ch f Q n g; die Volksstämme in rauhen (Bebirgsländem lebten von der Jagd,- die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herden von Grt zu Grt. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Ruf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich die Völker, die sich in fruchtbaren (Ebenen, in Flußtälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten niedergelassen hatten. Sie gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, (Bewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch die sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst die morgenländischen Völker. 2. Die Hgqpier. Der Nil und das Land Ägypten. 1. Die Nmanler. (Karte I.) 3m nordöstlichen Afrika, nahe der schmalen Landenge, die diesen (Erbteil mit Asien verbindet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in das Mittelmeer. (Er kommt aus großen Seen unter dem Äquator und legt einen weg von beinahe 6000 km zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Harne ist Nil. von den Ländern, die er burchströmt, nannte man das obere ehemals Äthiopien ober Mohrenlanb; das untere £anb bis zum Meere heißt n°ch heute Ägypten. Das alte Äthiopien ist fast ganz unbekannt geblieben; Ägypten bagegen war schon im hohen Altertum berühmt und W eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 52

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 52 — Wochen lang fort. Manchmal rückten die Bitter auch in ganzen Scharen gegeneinander los. Nach dem Lanzenstechen folgte der Schwertkainpi zu Fuß und zu Roß. Den Schluß machte ein sogenanntes Gesellenstechen zur Übung der Knappen. 4. Der Sieger Lohn, wer sich beim Turnier am meisten hervorgetan hatte, erhielt aus den Händen der vornehmsten Dame den Dank oder preis, der in wertvollen Waffenstücken, einer golbnen Kette, einem kostbaren Hinge und dergleichen Schmuck bestand. Dann ward der Sieger feierlich in das Schloß geleitet, hier nahmen ihm die Edelfrauen die schwere Rüstung ab und schmückten ihn mit Prachtkleidern. Bei dem Festmahle erhielt er den Ehrenplatz, und später beim Tanz eröffnete er den Beigen. — Fürsten und vornehme Bitter entfalteten bei den Turnieren oft außerordentlichen Glanz. So setzte einst ein Gras als ersten Preis 100000 Goldstücke aus, die der Sieger sogleich unter 100 Bitter verteilte. Ein anderer ließ auf dem Turnierplätze einen ganzen Baum von Silber mit golbnen Blättern aufpflanzen. Jeder Bitter, der seinen Gegner aus dem Sattel hob, erhielt zum Dank ein goldnes Blatt- 5. Die Ritterfrauen. Die heilige Elisabeth. Die Frauen der Fürsten und Bitter führten auf den einsamen Burgen ein ziemlich ein* förmiges Leben. Rn den ritterlichen Unterhaltungen und Belustigungen konnten sie nur selten teilnehmen; der Besuch eines Turniers war schon der umständlichen, oft gefährlichen Beise wegen eine schwierige Sache. Xdohl aber ritten sie viel zur Jagd, den Falken auf der Faust, um tn| diesem abgerichteten Baubvogel Beiher zu fangen (Beiherbeize). Sonl erzogen sie in der Abgeschlossenheit ihrer Frauengemächer (Kemnaty die Töchter, beaufsichtigten die weibliche Dienerschaft, übten sich 111 Kunstvollen Stickereien und ließen sich von fahrenden Sängern Geschichten und Lieder vortragen, fluch der des Lesens und Schreibens kundige Burggeistliche war ihnen eine wichtige Persönlichkeit, tttarf Frauen führten ein frommes, ganz der Nächstenliebe gewidmetes Leben-Unter diesen frommen Frauen ist besonders bekannt dieheiligee^1' sabeth, Landgräfin von Thüringen. Sie war die Tochter eines ungarischen Königs und kam als Kind nach der Wartburg, an den heitern liederreichen f)of des Landgrafen Hermann von Thüringen, um 3ur Gemahlin seines Sohnes erzogen zu werden. In früher Jugend schon spendete sie verlassenen und hungrigen reiche Gaben, verschmähte al ^ irdischen Genüsse und unterwarf sich frommen Bußübungen, ja schmerz haften Geißelungen. Armen verfertigte sie Gewänder, Kranke pfleg * sie. Nach ihres Gemahls Tode vom Schlosse vertrieben, ging sie Nn

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1918 - Leipzig : Voigtländer
2. Ägypten. Es erstreckt sich etwa 1000 km lang am Nile hin und wird im Osten und Westen von öden Gebirgen begrenzt, die das nur 10—20 km breite Flußtal umschließen. 3m Norden erweitert sich das Tal zu einer Tiefebene, die, von zwei Rrmen des Nils und dem Meere umgeben, ein Dreieck bildet und wegen ihrer .Ähnlichkeit mit einem griechischen Buchstaben {J) das Delta genannt wird. Diese Ebene und das schmale Flußtal sind außerordentlich fruchtbar, und ihre Fruchtbarkeit ist ganz ein Geschenk des Nils. Denn da es in dem Lande fast gar nicht regnet, so könnten in der Glut der Sonne kein Baum, kein Strauch, kein (Betreibe gedeihen, und der Boben müßte zur oben Wüste verborren, wenn nicht der Strom ihm reichliche Bewässerung brächte. Dies geschieht alljährlich zu bestimmter Zeit. Da schwillt der Nil mächtig an durch die Regengüsse, die während der Regenzeit die großen Seen steigen macht, denen er entspringt. Er tritt über seine Ufer und bedeckt mit seinen Fluten fast vier Monate lang weithin die Talebene. Das ganze Ägypten gleicht dann einem großen See, aus dem die Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Wenn die Gewässer allmählich wieder sinken und in das Flußbett zurückkehren, so hinterlassen sie einen fetten Schlamm, der den erweichten Boden trefflich düngt und ihn so ergiebig macht, daß man gar nicht erst zu pflügen, sondern nur zu säen braucht, um die reichsten (Ernten zu erhalten, vorzüglich gedieh das Getreide, weshalb Ägypten im Rltertum eine Kornkammer genannt wurde; auch erzeugte das Land Baumwolle, Flachs, Papierschilf, Feigen und Datteln. An merkwürdigen Tieren brachte es hervor: das Krokodil, das Flußpferd, den Ichneumon und den Vogel Ibis. 5. Ägyptens Hauptstädte. Daß bei dieser Fruchtbarkeit auch ein zahlreiches Volk in Ägypten wohnte, ist natürlich. Schon in den ältesten Seiten war das Land, wie erzählt wird, von Städten gleichsam übersäet. Die größten und herrlichsten unter ihnen waren Memphis im unteren Niltale, nicht fern vom Eingänge des Deltas, und das hunderttorige Theben im oberen Teile des Landes. 3. Die Kasten und die Religion der Ägypter. 1. Die Kasteit. Die alten Ägypter waren ein mäßiges, arbeitsames Volk.. Sie teilten sich in sogenannte Kasten. Dies waren streng voneinander gesonderte erbliche Stände, in denen die Rechte und der Lebensberuf der vorfahren auf die Nachkommen übergingen. Niemand durfte einen Stand wählen, wie er ihm gefiel, jonbern jeder mußte in
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