Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Gefühlen erziehen, die mich an das Vaterland ketten". Im Neuen Palais bei Potsdam verlebte Wilhelm mit seinen Geschwistern eine fröhliche Jugendzeit. Er wurde von tüchtigen Lehrern unterrichtet und lernte auch reiten, fechten, schwimmen und rudern. Nach seiner Konfirmation besuchte er 3 Jahre das Gymnasium zu Kassel, besorgte dort willig in der Schule kleine Dienste, war gegen seine Mitschüler freundlich und gefällig und bestand die Abgangsprüfung in ehrenvoller Weise. 1877 trat er als Offizier ins Heer und war mit Leib und Seele Soldat wie sein Großvater. „Nun gehe'hin und tue deine Pflicht, wie sie dir gelehrt werden wird. Gott sei mit dir!" hatte dieser zu ihm gesagt. Er tat pünktlich und gewissenhaft seine Schuldigkeit; auch das Wohl seiner Soldaten lag ihm am Herzen. Im Jahre 1879 besuchte er dann die Universität in Bonn, studierte hier fleißig und erwarb sich die vielen Kenntnisse, die ein Herrscher nötig hat.
2. Familienleben. Kaiser Wilhelm ist mit der Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein vermählt, die sich schon als junge Prinzessin durch Einfachheit und Frömmigkeit, Anmut und Güte alle Herzen gewonnen hatte. (D. I. 2, Wohlzutun und mitzuteilen, vergesset nicht.) Bei ihrer Trauung bestand sie darauf, daß von dem Gesänge „Jesu, geh voran" (Nr. 271 unseres Gesangbuches) auch der Vers gesungen werde: „Soll's uns hart ergehn, laß uns feste stehn und auch in den schwersten Tagen niemals über Lasten klagen, denn durch Trübsal hier geht der Weg zu dir". Sie hat dem Kaiser sechs blühende Söhne und eine Tochter geschenkt, welche einfach und streng erzogen werden und das höchste Glück ihrer Eltern sind. (D. I. 3, Kaisers Geburtstag. Ein Kaiserwort. Wie lieb die Kaiserin Auguste Viktoria ihre Kinder hat.) Während der Kaiser für das Wohl des Vaterlandes unermüdlich tätig ist, fördert die Kaiserin alle Werke der christlichen Liebe, unterstützt die Notleidenden und tröstet die Unglücklichen.
Xiv. Mus Maunschweigs Geschichte.
1. Herzog Wilhelm. Karl und Wilhelm waren die Söhne Friedrich Wilhelms, des Schwarzen Herzogs. Sie traf das Unglück, daß die Eltern sehr früh starben und die Erziehung nicht gut war. Karl wurde zuerst Herzog, regierte aber schlecht. Die Braunschweiger zündeten das Schloß an, und Karl mußte flüchten. Dann berief man Wilhelm, der damals Major in Berlin war, auf den Thron, und 54 Jahre lang hat er segensreich regiert. Viele schöne Bauwerke entstanden in seiner langen Regierungszeit: das Schloß mit dem Viergespann, der Bahnhof, das Hoftheater, das Museum, das Justiz- und das Polizeigebäude, die Technische Hochschule, Gymnasien in vielen Städten des Landes, die Bibliothek in Wolfenbüttel, die Landesirrenanstalt in Königslutter usw. 1884 starb Herzog Wil-
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Extrahierte Ortsnamen: Potsdam Kassel Bonn Schleswig-Holstein Berlin Königslutter
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A. Bilder aus der vaterländischen Geschichte.
I. heidnische Sagen aus der Keimat.
1. Hackelberg, der wilde Jäger. Der braunschweigische Oberforstmeister Hans von Hackelberg ging Tag und Nacht, Alltag und Sonntag, auf die Jagd. Im Solling bei Neuhaus verwundete er sich am Fangzahn eines erlegten riesigen Ebers und starb. Vor dem Tode wünschte er noch, bis zum Jüngsten Tage jagen zu dürfen, verfluchte sich auch und sagte: „Lieber will ich jagen bis zum Jüngsten Tage, als in den Himmel kommen". Zur Strafe jagt er nun zur Mitternachtszeit in den Lüften im Solling, im Harz, am Fallstein usw. In stürmischen Nächten hört man Pferdegetrappel, Peitschenknall, Hundegebell und wilde Rufe und sieht allerlei Spukgestalten. (D. I. 3, Hans von Hackelberg. De Wille Jagd.)
2. Hubertus. In den Hainbergen zwischen Lutter a. B. und Derneburg lebte einst ein wilder Jäger, der sogar am Stillen Freitag auf die Jagd ging. Als er einst einen Hirsch jagte, verwandelte sich der Speer in ein Kreuz, welches zwischen dem Geweih des Hirsches aufrecht stehen blieb. Da sank der Jäger zur Erde, wurde Christ und erhielt den Namen Hubertus. (D. I. 3, Von Braunschweig nach Holzminden.)
3. Die Teufelsmauer. Der Teufel wollte die Gegend zwischen Blankenburg und Thale mit dem lieben Gotte teilen. Er forderte für sich die fruchtbare Ebene, Gott sollte das Gebirge haben. Dieser Vertrag sollte gelten, wenn der Teufel in einer Nacht die Grenz-. mcmer bauen könne. Da der Teufel das Werk nicht fertig brachte, schleuderte er zornig die letzten Steine weit umher. Der höchste Punkt der Teufelsmauer heißt der Großvater, weil hier der altdeutsche Gott Donar, „der große Vater", verehrt wurde.
4. Riesen. Auf dem St. Annenberge bei Helmstedt liegen die Lübbensteine, ein Hünengrab. Der Sage nach sind die gewaltigen Steine von Riesen hierher geworfen. — Die vielen großen Steine bei dem Dorfe Groß Steinum haben sich der Sage nach die Riesen aus ihren Schuhen geschüttet. Der Wippstein soll von einem Riesen dorthin geschleppt sein. — Bei Ottenstein hatte ein Riese eine Mühle,
Weltkunde I. i
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Ix. Jas Mrd.
(D. I. 1, 120.)
1. Das Pferd als Haustier. Als Zug- und Reittier ist das Pferd dem Menschen im Frieden wie im Kriege unentbehrlich geworden. Wir finden es in allen Weltteilen, nur in den heißesten und kältesten Gegenden kommt es nicht gut fort. Große und schwere Pferde benutzt man als Lastpferde, schlank gebaute zum Reiten.
2. Körperbau. Als Reit- und Wagenpferd benutzen wir das Pferd wegen seiner edlen Gestalt und besonders deswegen, weil sein Körperbau es zum Rennen geeignet macht. Die Beine sind lang und leicht, dabei aber sehr kräftig. Die Vorderbeine stehen aufrecht wie Säulen, die Hinterbeine sind geknickt, weshalb auch das Pferd imstande ist, große Sprünge auszuführen. Es berührt den Boden nur mit einer Zehe, nämlich der vollkommen ausgebildeten Mittelzehe. Das letzte Glied derselben ist von einem festen Hornschuhe, dem Hufe, umschlossen, mit dem das Pferd sicher und leicht auftritt, und zwar mit dem Rande. Diesen Rand schützt der Mensch dadurch vor Abnutzung, daß er ihn mit Eisen beschlägt. Nur das Pferd kann sich dauernd auf den Beinen erhalten und sich im Stehen ausruhen. Auch sind nur wenige Tiere imstande, solche Lasten zu ziehen und zu tragen wie das Pferd. Der feste, sanft gebogene Rücken bietet dem Menschen einen bequemen Sitz. Im Schritt, Trab und Galopp trägt es den Reiter dahin.
3. Das Pferd, ein Pflanzenfresser. Das Pferd nährt sich ausschließlich von Pflanzen und Pflanzenstoffen. Wildlebende Pferde verzehren besonders Gräser, während das im Dienste des Menschen stehende Pferd auch Hafer, Häcksel und Brot frißt. Die großen Schneidezähne sind schräg nach vorn gerichtet. Im Ober- und Unterkiefer sitzen je*6 Schneidezähne. Die mit den Schneidezähnen erfaßte Nahrung wird von den Backenzähnen fein zermahlen. Diese haben breite Kronen, deren Oberfläche von geschlängelten Falten durchzogen sind. Den Unterkiefer bewegt das Pferd hin und her, nicht auf und ab wie Katze und Hund. Eckzähne besitzt es entweder gar nicht, oder sie sind sehr klein. In die Lücke zwischen Schneide-und Backenzähnen legt der Mensch dem Pferde den Zaum.
4. Waffen des Pferdes. Gegen die Raubtiere verteidigt sich das Pferd mit Vorderzähnen und Hufen. Vor Fliegen und anderen Insekten schützt es sich durch Schlagen mit dem Schweife und mit den Beinen sowie durch Zucken mit der Haut. (Warum darf dem Pferde der Schweif nicht verkürzt werden?)
5. Geistige Eigenschaften des Pferdes. Das Nferd ist nicht nur der gehorsame Diener des Menschen, sondern auch ein treuer Freund seines Herrn. Es ist willig und ausdauernd; es versteht den Zuruf des Führers, kennt Lob und Tadel, lernt Trommel- und Trompeten-
Weltkunde I /»
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weil die priesterin sie Klüglich in Dunkel hüllte, so daß man sie in verschiedenem Sinne deuten konnte.
5. Die griechischen Staaten und die ältesten Helden. Daren auch die Griechen e i n Volk mit gemeinsamer Sprache und Religion, so bildete Griechenland doch nie einen einzigen Staat. Diel* ^ehr entstanden in den vielen Landschaften, in die es zerfiel, besondere selbständige Staaten. Diese waren klein; sie beschränkten sich aus die Hauptstadt der Landschaft und das umliegende Gebiet. Unter ihnen waren die bedeutendsten Athen und Theben im mittleren Griechen« land, Sparta und das handeltreibende Korinth auf der südlichen Halbinsel, die Peloponnes genannt wurde. In allen diesen Staaten herrschten in der ältesten Seit Könige, die aus berühmten Geschlecht fern stammten, und von denen die Sage merkwürdige Heldentaten Meldet. Sie erzählt, wie diese Helden oder Heroen gegeneinander kämpften, wie sie Ungeheuer bezwangen, Frevler und Räuber vertilgten, Städte eroberten und zerstörten und Kriegszüge nach fernen Ländern unternahmen. Der gewaltigste dieser alten Heroen war Herkules. Unter den großen Unternehmungen aber, an denen sich öiele Helden beteiligten, ist keine berühmter und in Sagen und Liedern mehr gefeiert worden, als der trojanische Krieg (s. Nr. In.
8. Herkules.
1. Oes Helden Jugendzeit. Hermes war ein Sohn des 3eus; leine Mutter war die Königin Alkmene in Theben. Die Göttin 9era aber war der Rlfemene feind und wollte ihr den Sohn töten, .aher schickte sie, als Herkules noch in der wiege lag, zwei furchtbare Stftige Schlangen aus; die schlichen durch die offene Tür in des staben Schlafgemach, ringelten sich an der Wiege empor und fingen ihm den Hals zu umschlingen. Da offenbarte sich zuerst seine otterkraft. (Er packte mit jeder Hand eine Schlange am Genick und *rfete beide mit einem einzigen Druck. Rlle staunten, als die Wunderet bekannt wurde, und ein berühmter Seher weissagte, der Knabe !ei den Göttern zu großen Dingen ausersehen und werde sich ^reinst vor allen Helden hervortun. Daher wurde er frühzeitig von en trefflichsten Meistern in allerlei Leibes« und Kriegsübungen, im un^ Saustkampf, im Wagenlenken, Speerwerfen und Bogen* j^te^en unterwiesen; auch erhielt er Unterricht in der Buchstaben« besang und im Spiel auf der Leier. Und Herkules war n gelehriger Knabe und machte sehr gute Fortschritte. Rber er zeigte
« " t> 18, Erzählungen aus der Ivelty^chlchte. I. 2
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24. Sokrates.
1. Sittenverderbnis in Athen. Der große Krieg mit Sparta, der Rthen jo tief erniedrigte, war auch für die Sitten des Volkes höchst verderblich. Die alte Tüchtigkeit war von den Rth enertf gewichen; leichtsinnig und eitel dachten sie nur an Wohlleben und nichtige Zerstreuung und schätzten Witz und Schlauheit mehr als Hecht5 fchaffenheit und Wahrheit. Gerade in dieser sittenlosen Zeit lebte 3u Athen der tugendhafteste Ittartn, den Griechenland hervorgebracht hat, der weise und gerechte Sokrates.
2. wie Sokrates seinen Geist über die äußeren Dinge erhob. Sokrates war der Sohn eines Bildhauers und widmete sich in seiner Jugend der Kunst seines Vaters. Doch diese Beschäftigung genügte ihm nicht: herrlicher als Bilder aus Stein, höh oder Elfenbein zu schaffen, erschien ihm die Aufgabe, die Seelen del Menschen durch Lehre und Erziehung zur Weisheit und Tugend z" bilden, vor allem arbeitete er an sich selbst; denn er wollte nid)1 allein andern die Weisheit lehren, sondern sie auch selber üben. $ erkannte, wie töricht es sei, sein herz an äußere Güter zu hängen! daher verschmähte er alles Überflüssige und lebte äußerst einfach und mäßig. Die geringste Kost genügte ihm; seine Kleidung war ein schlichter Mantel, und fast zu jeder Zeit ging er barfuß. „Nichts bedürfen," sagte er, „ist göttlich, und wer am wenigsten bedarf, komm* der Gottheit am nächsten." — Einst klagte ihm ein vornehmer tttanft daß das Leben in Rthen doch erstaunlich teuer sei. (Er rechnete if)111 vor, wieviel der Purpur, die üppigen Speisen und die feinen Wein^ kosteten. Sokrates ging mit ihm an verschiedene Plätze, wo Lebens mittel verkauft wurden. Mehl und Oliven — die bei Rthen in Menge wuchsen — kosteten wenig. Dann führte er ihn in einen Laden, grobes Tuch zur Kleidung um sehr geringen Preis zu haben war-„Stehe", sagte er dann, ,,tch finde es ganz wohlfeil in Rthen." — dieser Gleichgültigkeit gegen äußere Güter verwarf er indes jede Üw treibung. (Einer seiner Freunde wollte es ihm zuvortun und ging, ufl1 recht viel Rufsehen zu erregen, in einem zerrissenen Mantel einher-„Freund, Freund!" rief ihm Sokrates zu „durch die Löcher dein^ Mantels schaut deine Eitelkeit hervor."
5. wie Sokrates seinen Leib üble und abhärtete-
Durch seine einfache Lebensweise härtete sich Sokrates dermaßen ab, daß er jede Rnjtrengung aushalten konnte. Frost und Hitze, hunget
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nicht sehr viel, wenn du dich selbst mir gibst?" Und der Jüngling wurde sein eifriger Schüler. — Ein andermal begegnete Sokrates einem schönen Jüngling von trefflichen Anlagen in einer engen Gasse-(Er hielt ihm seinen Stock vor, und der Jüngling blieb stehen. „Sage mir doch," fragte Sokrates, „wo kauft man Mehl?" — „Huf dem markte." — „Und Öl?" — „(Eben da." — „Aber wo geht man hin» um weise und gut zu werden?" Der Jüngling schwieg. „Folge mir/ fuhr Sokrates fort, „ich will es dir zeigen." Seitdem schlossen beide den engsten Zreundschaftsbund.
6. Sokrates und seine Schüler. Mit inniger Liebe hingen die Schüler an dem weisen Lehrer. Sie kannten keinen größeren Genuß, als um ihn zu sein und ihn zu hören. (Ein wißbegieriger Jüngling kam sehr oft mehrere Meilen weit nach Rthen gegangen, um nur einen Tag den Unterricht des Sokrates zu genießen. (Einst befand sich die Vaterstadt dieses Jünglings in bitterem Streite mit Rthen, und die Rthener hatten deren Bürgern bei Todesstrafe verboten, ihre Stadt zu betreten. Da legte der junge Freund des Sokrates Weibes Kleidung an und schlich mit Lebensgefahr abends durch das Tor, ui" zu dem geliebten Lehrer zu gehen.
7. Softrates vor Gericht. Rber je eifriger Sokrates M Wahrheit und Tugend wirkte, desto heftigern haß zog er sich bei dem großen Haufen seiner Mitbürger zu. Besonders zürnten ihm Volks' sichrer, deren Falschheit er oft in ernsten Worten züchtigte. Endlich klagten sie ihn sogar öffentlich an. Sie sagten: „Sokrates glaubt ne an unsere Götter und verdirbt durch seine Lehren die Jugend." Und der edle weise, schon ein Greis von siebzig Jahren, wurde vor (Berw gestellt. Mit aller Buhe verteidigte er sich gegen die unwürdige Rp klage. 3m Bewußtsein seiner Unschuld verschmähte er, unter Bitt^ und Tränen um Mitleid und Begnadigung zu flehen, tote es gewöhn* Itch geschah, „wenn ich eine Strafe verdiene," sagte er, „so ist es die, daß ich auf Kosten des Staates erhalten werde." Das erbitterte die Richter, und sie verurteilten ihn zum Tode.
8. Softrates im Gefängnis» sein Tod. Sokrates verzieh den Richtern das ungerechte Urteil und ließ sich ruhig ins Gefangn^ führen. Dort verbrachte er noch dreißig Tage. Seine Freunde W suchten ihn täglich und fanden bei ihm stets Worte des Trostes und Lehren der Weisheit. Sie täten alles, den geliebten Meister zu retten-Durch Geschenke gewannen sie den Gefängniswärter, daß er ein** Rbends die Kerkertür offen ließ: Sokrates sollte entfliehen. Rber6 I
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Extrahierte Personennamen: Konstantin Helöna Konstantin Apostel Apostels Petrus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Byzanz Konstantinopel Jesu Rom Konstantinopel Antiochta Alexandria
Vorbemerkung.
Der v) eltkrieg hat die Zufügung der Abschnitte 92 und 93, sowie einig6 Änderungen in den Abschnitten 88 — 91 nötig gemacht. Sonst stimm* diese Auflage lftit den seit 1910 erschienenen genau überein.
Der Verlauf des Weltkrieges ist einstweilen in einem (auswechselbaren, Anhang behandelt worden. Vieser wird, falls der Krieg noch längere dauert, staffelweise ergänzt; der so ergänzte Anhang ist vorn Verlag rstfl' zubeziehen. (Erst nach Friedensschluß wird der Uriegsverlauf in das Bu# selbst aufgenommen. — Verfasser der Abschnitte 71—74, 78—80, 90-93 $ Robert voigtländer.
Das Buch ist sowohl in einem Bande zu haben, als auch in zw Ban den (1. Die alten Völker. Ii. Die Deutschen und andere Völker, Deutsche Sagen).
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Süden, das schöne Sizilien, wollten sie besitzen. Dort hatte sich bereits ein anderes Volk festgesetzt, die seemächtigen Karthager, hr eigentlicher Sitz war die Stadt Karthago im nördlichen Afrika l^r. 6). Nicht nur über das umliegende Küstenland erstreckte sich x auc*j me*>rerc Inseln des Mittelmeeres hatten sie erobert, und Zur See waren sie damals allen Völkern überlegen.
.. 2* Erster Leesieg der Römer. Xttit diesem Volke begannen
vre Hörner Krieg um den Besitz von Sizilien (264—241). (Es war ein schwerer Kampf für sie; denn er mußte meist zur See geführt werden. r*0 westlich geübt die Hörner im Landkriege waren, auf offener See hatten sie bisher noch nie gefochten. Dennoch verzagten sie nicht. In % kurzer Zeit bauten sie nach dem vorbilde eines gestrandeten karthagischen Kriegschiffes eine stattliche Kriegsflotte, und gleich die erste ^eelchlacht bei Mylä, die sie lieferten, war siegreich. Der römische Feldherr Duiltus hatte nämlich eine strt Zugbrücken erfunden, die ™«n, sobald ein feindliches Schiff nahe kam, darauf niederfallen ließ. ,!'eyne haken hielten dann die beiden Schiffe fest zusammen, die ^mischen Krieger drangen über die Brücke und fochten nun auf dem ländlichen Schiffe wie auf dem festen Lande. Da war ihr Sieg bald entschieden (s. Bild 3).
3. Negulus; Sizilien römisch. (Ein so glücklicher Hnfctng 3ur See hob den Römern mächtig den Mut. Ihr Feldherr Regulus ]Ul)r sogar über das Meer nach Rfrika, um die Karthager in ihrem eignen Lande anzugreifen. Anfangs siegte er und eroberte eine Menge Städte. Dann aber erlitt er eine Niederlage und wurde gefangen genommen. Indes fühlten sich die Karthager durch den hartnäckigen 9 sehr erschöpft und sehnten sich nach Frieden. Darum sprachen sie 3u Regulus: „wohlan, gehe nach Rom und berede dein Volk zum orteben. Bewirkst du ihn, so bist du frei, wo nicht, so kehrst du in Gefangenschaft zurück." Regulus schwur, daß er zurückkehren tourbe, wenn die Römer nicht Frieden machten, ctls er in Rom ange-arigt und der Senat versammelt war, redete er also: „Die Karthager lenden mich und begehren Frieden. Ich aber rate euch: macht jetzt einen Frieden. Denn ihr seid stark, Karthago aber ist ohnmächtig und wird sich bald euerm willen fügen müssen." Die Römer beschlossen, lemem Rate zu folgen und den Krieg fortzusetzen. Da bereitete sich Regulus zur abreise, alle rieten ihm ab und sprachen: „Die Kar-Jhager werden schwere Rache an dir nehmen." Sein Weib weinte und lerne Kinder weinten und baten: „Bleibe bei uns!" Doch Regulus
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Extrahierte Personennamen: Duiltus Negulus
Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Karthago Afrika Sizilien Sizilien Rfrika Rom Rom Karthago
der Franken. Man nennt daher diese Fürsten die fränkischen Kaiser (1024—1125). Die beiden.ersten (Konrad Ii. und Heinrich Iii.) waren ausgezeichnete kraftvolle Männer, unter denen sich das Deutsche Reich zu hoher Macht erhob. Hls dritter Kaiser folgte Heinrich Iv., der ein sechsjähriges Kind war, als er aus den Thron gelangte. Anfänglich stand er unter der Leitung seiner Mutter Rgnes, die für ihn das Reich verwaltete. Rber die deutschen Fürsten mochten nicht einem Weibe untertänig sein. Der ehrgeizige (Erzbischof Anno von Köln ging sogar daraus aus, den jungen Heinrich seiner Mutter zu entreißen und die Regierung des Reiches in seine eignen Hände zu bringen. (Er lud die Kaiserin mit ihrem Sohne zu einem Fest ein, das er zu Kaiserswerth am Rhein veranstaltete. Nach der Mahlzeit beredete er den heitern Knaben, sein prächtiges Schiff zu beschauen. Rber kaum hatte Heinrich das Schiff betreten, so stießen die Ruderer vom Ufer ab und erreichten bald die Mitte des Stromes. Der Knabe ahnte Derrat, schrie und sprang ins Wasser, um schwimmend das Ufer zu erreichen; aber man zog ihn wieder heraus, gab ihm viele gute Worte und brachte ihn nach Köln in die Wohnung des Erzbischofs. Rlle Bemühungen der Mutter, ihren Sohn wieder zu erhalten, waren vergeblich. Rnno machte sich zum Vormund des königlichen Knaben und erzog ihn mit größter Strenge.—Nach einigen Zähren jedoch gelang es einem andernkirchen« fürsten, sich der Reichsverwaltung zu bemächtigen. Das war der Erzbischof Rdalbert von Bremen, der nun Heinrichs weitere (Erziehung übernahm. Ganz verschieden von dem harten, finstern Rnno, ließ er seinem Zögling freien Willen und gab seinen Begierden und Leidenschaften freien Spielraum. Das hatte sehr verderbliche Folgen. Heinrich lernte nicht sich selbst beherrschen, wurde leichtsinnig und hochmütig und glaubte ganz nach Willkür und Laune leben zu dürfen.
2. Heinrich und die Sachsen. Rls der junge Fürst, erst 15 Jahre alt, für mündig erklärt worden war, trat er sogleich als stolzer Herrscher auf. Insbesondere drückte er den Stamm der Sachsen, die ihm sein (Erzieher Rdalbert als ein trotziges widerspenstiges Volk geschildert hatte. Rllenthalben in ihrem Lande legte er Burgen an. Don da aus durchstreiften seine Kriegsknechte das Land, erpreßten in des Königs Hamen schwere Rbgaben, trieben die herben weg und zwangen die freien Männer zu harten Frondiensten, von Heinrich selbst erzählt man sich, er habe einst von einem Berge herabschauend ausgerufen: „Sachsen ist ein schönes Land, aber seine Bewohner sind nichtswürdige Knechte."
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Rnno Heinrichs Heinrichs Rnno Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich