Autor: Hirt, Arnold, Oppel, Alwin, Waeber, Robert Ernst, Fritsch, G., Perkmann, Rochus, Leipoldt, Gustav
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Allgemeine Erdkunde in Bildern. (3. Auflage von F. Hirts Geograph. Bildertafeln. Teil I.)
Nr. 22. Charakterpflanzen der heissfeuchten Tropengebiete.
a. Kokospalme (Cocos nucífera).
b. Delebpalme (Borassus Aethiopum).
c. Tropischer Urwald (Brasilien).
d. Verschiedene Arten von Farn.
e. Bavenala (Madagaskar).
f. Oelpaline (Elaeis guineensis).
g. Sagopalme (Cycas circinalis).
h. Baniane (Ficus indica).
i. Pandanus (Pandanus litoralis), k. Banane (Musa paradisiaca).
üslj
Mangrove (Rhizophora gymnorrhiza).
m. Affenbrotbaum (Adansonia digitata).
n. Fieberrindenbaum (Cinchona lancifolia).
o. Melonenbaum (Carica Papaya).
p. Taguapalme (Phytelephas macrocarpa).
q. Brotbaum (Artocarpus incisa).
r. Bambus (Bambusa arundinacea).
s. Victoria regia.
t. Lotos (Nelumbium speciosum).
Erläuternde Bemerkungen: Die
grosse Abweichungen von den Parallelkreisen
Aspidium molle, dann zwei baumartige “
Bogen 22—24 geben eine Anzahl Charaktergewächse geordnet nach den Pflanzenzonen auf Grundlage ihrer horizontalen und vertikalen Verbreitung, die sich nicht sowohl an die Breitengrade, als vielmehr an die klimatischen Verhältnisse anschliesst.
rallelkreisen. — Die Bäume der heissen Zone verlangen eine Jahresmitteltemperatur (nach Dove) von 28,5—23,9° C. Die vertikale Verbreitung derselben steigt am Äquator bis etwa 600 m. — Zu d: Die Gruppe zeigt rechts im Vordergrund eine
tige Hemitelia integrifolia, an deren Fiissen Aneimia laciniata, links davon Polypodium sporadocarpum und links davon im Vordergründe Polypodium aureum.
Demgemäss zeigen die Pflanzenzonen
Marattia, hinter dieser die Wedel von
Druck von Carl Marquart, Leipzig.
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Extrahierte Personennamen: F._Hirts Bavenala Musa Carl_Marquart
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
132
Karl von den Steinen.
setzenden kleinen Spanne Zeit unvorstellbar lange Perioden
umfassen muß.
Ich zähle die angebauten Nutzpflanzen auf: Der Tabak
gedieh vorzüglich bei den Suqä und bei den Kueto und wurde
allgemein von den Männern geraucht. Er spielt eine wichtige
Rolle bei der ärztlichen Behandlung und gilt als ein uralter
Erwerb der Kulturheroen, die ihn, wie die Sage andeutet, von
Norden her empfingen. Die Trinkschalen und Kalabassen, be-
sonders die Cucurbita Lagenaria,1) bildeten ein Haupterzeugnis
der Nahuquä, etwas weniger der Baka'iri. Die Mehinakü und
die Bakäiri hatten die beste Baumwolle. Mais, bei den Suyä
in einer durch Kleinheit der Kolben und goldige Farbe der
Körner ausgezeichneten Krt vertreten, und Mandioka^) gab es
überall- die letztere wurde aber entschieden im größten Umfang
bei den Inehinakü gepflanzt. Sie waren die reichsten Bauern
des oberen Schingü. Ihr Wort für Mandioka ist auch an die
Trumai übergegangen. Die Bohnen bezeichneten unsere Leute
als Stangenbohnen oder auch als Pflanzungsbohnen, von
Eßkürbissen, aböbora, haben wir nur die Kerne gesehen, die
uns die Surja zum Essen brachten. Die Mandubi-Erdnuß kam
in einer kleinen Krt vor. Goyaven und Bananen gab es mit
Sicherheit nicht am Schingü.
Ich habe in meinem Bericht über die erste Reise auf das
Fehlen der Bananen hingewiesen. Humboldt und Mar-
tius haben sich dadurch bestechen lassen,^) daß sie die Banane
überall bei den Indianern antrafen,- aber diese Stütze für ihre
Ansicht ist jetzt hinfällig geworden, und die Erfahrungen der
Linguistik wie das tatsächliche Fehlen der Banane in dem ganzen
Gebiet des oberen Schingü geben der Ansicht des Botanikers
Klphonse de Tandolle unzweifelhaft recht, daß die Banane in
I) Flaschenkürbis. — 2) Zur Euphorbiazeen-Familie gehörig.
Es gibt in Südamerika etwa 80 Arten. Der bittere Maniok oder
Kassawastrauch wird rund 2 m hoch und besitzt 30 bis 60 cm lange,
in Büscheln beisammenstehende Knollenwurzeln, die Blausäure ent-
halten, also giftig sind, durch geeignete Zubereitung aber die schädliche
Wirkung verlieren und eins der wichtigsten Nahrungsmittel in Bra-
filiert bilden. — 3) Sie hielten die Banane für einheimisch in Südamerika.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
— 29 —
Ruf von dänischen Jndustrieprodukten haben das dänische
Leder und die dänischen Handschuhe.
Deutschland bezieht von Dänemark Pserde, Fische, Fleisch,
Gerste. Häute und Felle; dagegen exportiert es dorthin hauptsächlich
Weizen, Hafer, Mühlenfabrikate, Hopfen und Steinkohlen.
Hauptstadt ist Kopenhagen □ (S. 26). Helsingör o,
Hafen am nördlichen Eingange zum Sund. Roeskilde ist alte
Hauptstadt. Korsör, auf Seeland, und Gjedser, auf Falster, sind
Überfahrtsorte nach Deutschland. Odense O ls. 27), Aalborg
Randers (D und Aarhuus T sind Häfen mit Vieh- und Getreide-
Handel. Horsens O, Handschuhfabrikplatz. Fredericia ist Festuug
und Überfahrtsort nach Fünen. Auf Bornholm Rönne (D. Auf
den Färöer Thorshavn (2000 Eiuw.j, auf Island Reykjavik
(4000 Einw.).
Die größten Städte nach ihrer Einwohnerzahl
lin Tausenden).
Kopenhagen 373 Aarhuus 52
Frederiksbergen 76 Odense 40.
Auswärtige Besitzungen: Die Westküste von Grönland; in
Amerika: s. Heft I S. 106 und S. 125. Größe aller Nebenländer
194500 qkm (darunter ca. 88000 qkm gletscherloses Gebiet in
Grönland) mit 127000 Einwohnern.
Warum ist (das eigentliche) Dänemark hauptsächlich ein Land
des Getreidebaues und der Viehzucht?
Woraus ist zu ersehen, daß Dänemark trotz des landfesten Zu-
sammenhanges eines Teiles mit Deutschland doch nähere Beziehungen
zu Skandinavien hat?
Die brtttfcben Inseln.
Öttgc. Mb die Lage der britischen Inseln zum Festlande an! Welches
sind die beiden Hauptinseln? Wodurch werden sie voneinander getrennt? Be-
stimme dk geographische Breite Großbritanniens und übertrage sie aus Mittel-
europa! Für die Zeichnung des Umrisses von Großbritannien nimm den 2. Me-
ridian w. v. G. als Mittel-Meridian, teile ihn in 5 gleiche Teile (von 50°—60°
n. Br.) und beachte, daß Kap Lizard und die Straße von Dover, ferner der Süd-
westpunkt von Wales und Harwich vom Mittel-Meridiau 1 Teil, der Nordwest-
Punkt von Wales und die Humbermündung 2/3 T., Laneaster (unter 54" u. Br.)
1;4 und Flamborough-Head V2 T. entfernt sind; der Mittel-Meridian schneidet bei
der Tweed-Mündung die Ostküste, und die Breite der Insel beträgt hier (unter 56")
1 Teil. _ Das^ übrige ergibt sich aus dem Kartenbilde. Irland zeichne als Rhom-
boid, dessen kürzere Seiten 4/5 der längeren betragen! Wie lange mag die Über-
fahrt dauern von Calais nach Dover, von Blissingen und Hamburg nach London
(Qneensborongh), von Hamburg nach Hull, Newcastle, Edinburgh (30 km in
1 Stunde)?
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Extrahierte Personennamen: Dänemark_Pserde
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Kopenhagen Seeland Deutschland Odense Aalborg Handschuhfabrikplatz Bornholm Island_Reykjavik Kopenhagen Odense Amerika Grönland Deutschland Skandinavien Mittel-
europa Dover Wales Harwich Wales Irland Dover Hamburg London Hamburg Edinburgh
— 188 —
Saigun T. Kambodscha, oberhalb ain Mekhvng, liefert außer
Reis besonders Nutzhölzer. Ildang. In Vorderindien sind von
dem ehemaligen ansehnlichen Kolonialbesitz nur verblieben Tschan-
darnagar, Pondicherrh O, Karrikal O, Mah6.
4. Die Niederlande haben auf den Inseln einen Besitz von
1,5 Mill. qkm mit 35 Mill. Einwohnern. Java liefert Kaffee.
Zucker, Tabak, Reis, Sago, Tee, Chinin, Gewürze, Cochenille,
Guttapercha, Vogelnester. Batavia □, Samarang O und
Surabaja □ sind die Hafenplätze. Sumatra führt Kaffee,
Tabak, Pfeffer, Gummi, Nelken und Muskatnüsse aus; Palem-
bang T und Padang sind die Haupthandelsplätze. Bangka
und Villi ton liefern viel Zinn. Süd-Bor neos Hauptprodukte
sind Nutzhölzer, Kampfer undkautschuk. Celebes bringt besonders
Kaffee und Gewürze in den Handel; die Molukken erzeugen
vor allem Muskatnüsse, Muskatblüte und Gewürznelken, die
Kleinen Snndainseln (von Timor die Westhälfte) namentlich
Farbhölzer.
Nach Deutschland wird eingeführt Kaffee, Kautschuk, Tabak,
Indigo, Zinn.
5. Der portugiesische Besitz in Indien besteht nur noch aus
der Osthülste von Timor und den vorderindischen Hafenplätzen Goa
und Diu.
6. Die Vereinigten Staaten von Amerika besitzen die Phi-
lippinen, deren hauptsächlichste Ausfuhrprodukte Kaffee, Manila-
Hanf, Kopra, Tabak und Zigarren find. Manila □ auf Luzon ist
Haupthafen.
Seit wann gibt es ein ^ft-jndien? Vergleiche die )ndus-
mit der Ganges-Ebene, den Himalaja mit den Alpen, Vorder-
indien mit 3talicn, Hintcrindieu mit der türkisch-griechischen Halb-
insel I Inwiefern liegt in den klimatischen Verhältnissen der
Hauptfaktor für den £>roduftenreichtum Indiens? Welches find
die wichtigsten Hafenplätze? Gib sie von Westen nach Osten der
Reibe nach an und füge ihre staatliche Zugehörigkeit..hinzu!
Inwiefern bildet die ostindische ^)nselflur..den Ubergang von
Asien nach Australien, die ^ndus-Ebene das Übergangsglied von
Vorderasien zu dein tropischen Asien? Gib die Produkte Indiens
und zugleich den Produktionsort an! Stelle die Hauptprodukte, die
Deutschland von hier bezieht, zusammen und nenne zugleich das
Land der Herkunft!
Oft:- oder Fhtiterafien.
Wir begreifen unter dieser Bezeichnung das gesamte östliche
Hochland von der Einschnürung durch die Jndustiefebene im Süden
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Extrahierte Personennamen: Bangka Celebes
Extrahierte Ortsnamen: Karrikal Niederlande Batavia Sumatra Padang Timor Deutschland Indien Timor Amerika Manila Luzon Indiens Asien Australien Asien Indiens Deutschland
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Indien Teheran Portugals Griechenlands Deutschland England Frankreich Italien China Deutschland Hinterindien Hinterindien
145 Asien. _§ 78
nisatoren erwiesen haben. — Die Philippinen, 1521 durch Magalhaes entdeckt, wurden 1570
unter Philipp Ii. (daher ihr Name) spanisch, gingen aber 1898 an die Verein. Staaten verloren.
2. Wirtschaftliches. Die tropische Warmes, die Monsunregen (bis zu 400 cm) und der
fruchtbare, meist vulkanische Boden schaffen auf diesen Inseln eine Fruchtbarkeit ohnegleichen.
Java insonderheit ist ein einziger Riesen-Fruchtgarten. Einst berühmt geworden durch ihre
Gewürze, erzeugen sie heute in erster Linie große Mengen Zucker, Tabak, Kaffee (Java-
Kaffee) usw. Java liefert der Welt auch den größten Teil der Chinarinde, die ursprünglich
nur in den Anden gewonnen wurde2). — Ein eigenartiges Erzeugnis der Philippinen ist der
äußerst haltbare Manilahanf, der in der Ausfuhr an erster Stelle steht. Es ist die Faser einer
Bananenart (Nusa tsxtilis).
Hauptausfuhr aus Niederländisch - Indien: Zllck6r, Tabak, Kopra,
Petroleum. Unsere Ausfuhr nach dort beträgt nur 61, unsere Einfuhr von dort aber
184 Mill. M. (Tabak, Zinn, Kopra, Kautschuk, Kaffees
Hauptausfuhr der Philippinen: Mäflilällällfj Kopra, Zucker,
Tabak.
Haupthandelsländer: Verein. Staaten, England, Frankreich, Jndochina, China,
Spanien, Australien, Deutschland.
C. Ostasien.
(China und Japan.)
Zur Wiederholung des Präparandenstoffes.
Abb. 1, §78. Stumme Skizze zur Hauptiusel Japans. 1:10 Mill.
<Zum Vergleich ein Stück Englands im-selben Maßstab.)
78
i) Wärmster Monat 261/,0, kältester 251/2°, Unterschied also nur 1°. — Für Europäer ist
das Klima ungesund.
_2) Die Tierwelt gleicht im allgemeinen der Ostindiens; australische Beuteltiere treten
erst im Südosten, z. B. auf Timor, auf. Den Inseln Borneo und Sumatra ist der Orang-
Utan eigentümlich.
H. Harms, Erdkunde, Iii. Band, Die außereuropäischen Erdteile.
10
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Mäflilällällfj_Kopra H._Harms
Extrahierte Ortsnamen: Asien Niederländisch Indien Petroleum England Frankreich Jndochina China Spanien Australien Deutschland Ostasien China Japan Japans Englands Timor Borneo Sumatra
211
Amerika.
§159
Noch heute sind die Bewohner Perus überwiegend reine (Ketschua-) Indianer (62%);
dazu kommen viele Jndianermischlinge (22% Mestizen). Weiße nur V» der Bevölkerung. _
b) Die wirtschaftlichen Verhältnisse. Die Ausbeute der reichen Bodenschätze ist
durch Raubbau sehr zurückgegangen, so daßheutedielandwirtschaftdiehaupterwerbs-
quelle ist. Wo Wasser vorhanden ist, wird an der Küste Zuckerrohr, Baumwolle und Reis
gebaut. Die Tropenurwälder am Ostabhange der Anden, deren Erschließung unter dem Mangel
an Eisenbahnen besonders stark leibet1), liefern Kakao, Chinarinde und Kokain2). Etwas höher
hinaus (in der tierra templada §144) wird auch Kaffee gebaut; die Selvas liefern Kautschuk.
Hauptausfuhr: Erze und Metalle (Silber, Kupfer, etwas Gold), Kautschuk, Zucker,
Baumwolle und Wolle, Guano»), Leder, Kokain u. a. m. Haupthandelsländer: England,
Vereinigte Staaten, Deutschland, Frankreich. Haupthafen: Eallao.
8. Ecuador.
300 Taus, qkm, 1,3 Mill. Einw., 4 Einw. auf 1 qkm.
Zur Wiederholung des Präparandenstoffes § 236: Benenne in Abb. § 148 die Haupt- s ^59
stadt und ihre Hafenstadt, sowie die beiden großen Vulkane südlich der Hauptstadt.
Wirtschaftliches.
Klima und Erzeugnisse ähneln denen Perus, doch ist die Westküste hier reich bewässert. Das
Andengebiet, namentlich der Westabhang, liefert viel Kakao (3/5 der ganzen Ausfuhr; zweites
Kakaoland der Erde, hinter Brasilien), das Selvasgebiet Kautschuk. Zweiter Aussuhrgegen-
stand sind Steinnüsse (Elfenbeinnüsse, die Früchte des palmenähnlichen Pandannsbanmes, zur
Herstellung von Knöpfen benutzt). Die wirtschaftliche Entwicklung kommt nicht vorwärts. Die
Eisenbahn, die von Gnayaquil auf die Hochebene fährt, hat Quito immer noch nicht erreicht. Zu
Ecuador gehören die Galäpagos oder Schildkröten-Inseln, 1000 km westwärts, unter dem Äquator.
Ihr Wert wird mit der Vollendung des Panamakanals sehr steigen (Weg nach Australien). Haupt-
ausfuhr Ecuadors: Kakao, Steinnüsse, Panamahüte, Kautschuk, Kaffee. Haupthandelsländer:
Vereinigte Staaten, England, Frankreich, Deutschland (das aber in der Einfuhr weit vor
Frankreich steht).
9. Kolumbien.
1,2 Mill. qkm, 4,3 Mill. Einw., 3,6 Einw. auf 1 qkm.
Die Ostgrenze ist strittig, wie in Ecuador, Peru und Bolivien.
Zur Wiederholung des Präparandenstoffes § 236: Benenne in Skizze § 148 den nach
Norden fließenden Fluß, die Ebene im Osten und die Hauptstadt!
160
Wirtschaftliches.
Was von allen tropischen Anden-Republikeu gilt, trifft hier ganz besonders zu: das Land
ist von Natur reich, aber die geistige und wirtschaftliche Kultur ist rückständig, namentlich wegen
der politischen Unsicherheit. Über die Bevölkerung siehe Tabelle § 151. Das Verkehrswesen
liegt im argen, der Handel ist gering. Schulzwang besteht nicht einmal auf dem Papier.
x) Zwei wichtige Eisenbahnen führen von Eallao und Mollendo über sehr hohe Pässe auf
die kühle Hochebene und find die höchsten Eisenbahnen der Erde.
2) Kokain ist ein Gift, das aus den Blättern des Kokastrauches gewonnen wird. Es dient
dazu, örtliche Gefühllosigkeit herbeizuführen, z. B. beim Zahnziehen. Durch übermäßigen, längeren
Gebrauch entsteht eine dem Morphinismus ähnliche Krankheit. Die Indianer kauen die Koka-
blätter, um größere Anstrengungen ertragen zu können.
3) Guano ist ein vorzüglicher Vogeldünger, der sich auf den Küsteninseln (Chincha-Juseln)
mfolge des Regenmangels im Laufe vieler Jahrhunderte zu steinharten Massen ansammeln konnte.
Die Lager, bis zu 40rn tief, sind jetzt stark erschöpft.
14*
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Extrahierte Personennamen: Eallao
Extrahierte Ortsnamen: Amerika England Deutschland Frankreich Ecuador Brasilien Quito Ecuador Australien England Frankreich Deutschland Frankreich Kolumbien Ecuador Peru Bolivien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
62 Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien
und von einer Anzahl kleiner vom Gebirge herabkommender
Flüsse durchströmt, welche sich im gewundenen Lauf dem
Hwanghö zuwenden. Seitlich sieht man im Profil die schroffen
ausgezackten Linien der verschiedenen Rücken, in denen sich
der Tai Hangschan von der Höhe nach dem Tal hin abdacht,
und in tiefen Schattierungen markieren sich die Spaltentäler,
welche 'die Gewässer dorthin abführen. Blickt man nach Norden,
so gewahrt man, daß es kein Gebirge ist, das man erstiegen
hat, sondern der Rand eines vielfach durchschnittenen und durch-
furchten Plateaus, über das die Gipfel nur wenig aufragen.
Die ablaufenden Flüsse haben sich tief eingegraben, und ihre
Zuflüsse sind ebenso viele steile Schluchten. Auf den Graten
zwischen ihnen windet sich der Pfad nunmehr mit geringen
Steigungen hinauf. Oft sieht man tief in die Schluchten hinab,
deren Wände amphitheatralisch terrassiert sind; denn auch hier
in dieser Höhe finden wir eine allgemeine Bedeckung von Löß.
Eine Menge gut gebauter und dicht bevölkerter Dörfer liegt am
Wege. Man erntet auf diesen Höhen Kauliang, Weizen, Hirse
und schwarze Bohnen.
Die Verkehrsstraße ist vorzüglich angelegt, durch und durch
mit großen flachen Steinen gepflastert und gut instandgehalten,-
sie ist ungefähr 5 m breit und ungemein belebt. Ich schätzte
von Zeit zu Zeit den Betrag der Lasten, die vorüberkamen.
So begegnete ich zum Beispiel gegen Mittag in der Zeit von
20 Minuten 102 bepackten Maultieren und 108 Lastträgern.
Die Ladung eines Maultiers beträgt 266 Pfund, diejenige
eines Kulis einen Zentner, mithin betrug die Fracht während
jener kurzen Zeit ungefähr 25 Tonnen von 2000 Pfund oder
die Fracht von 5 Eisenbahnlastwagen,' die Gesamtfracht, der
ich während des Tages begegnete, schätzte ich auf nicht weniger
als 150 Tonnen. Eisenwaren der mannigfaltigsten Art, wie
Draht, Nägel, Pfannen, Kessel, Pflüge, Beschläge aller Art,
Reifen usw. mochten ungefähr drei Fünftel derselben bilden.
Anthrazit, welcher in großen Blöcken herabgebracht wird, schätzte
ich auf 30 v. H., und der Rest von 10 v. H. bestand aus
Kamelhaaren von der Mongolei, Branntwein, der aus Kau-
liang gemacht wird, einer Art sehr fester Tongefäße, medizini-
fchen Stoffen und einer Menge anderer Gegenstände. Nach
Norden gingen besonders Mehl und Getteide von Tsing hwa,
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TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
— 29 —
minder reich als in den Urwäldern des Amazonas, und unter der
Herrschaft der eingewanderten Europäer (Portugiesen und Deutsche)
spendet die Natur Nutzpflanzen in reichster Fülle: Kaffee, Zucker,
Baumwolle, Kakao, Tabak, Reis, Farbholz, im S Paraguaytee (Hex),
Maniok, unsere mitteleuropäischen Getreidearten und Wein. Im S,
besonders in Santa Catharina und Rio Grande do Sul bildet die
ausgedehnte Viehzucht den Übergang in das baumarme La Plata-
Stromgebiet.
Dieses reicht vom 15. bis 40.° s. B. und lagert wie ein breites,
ebenes Tal zwischen den Cordilleren und dem brasilischen Bergland.
Drei Ströme, der Parana als Hauptfluß, der Paraguay und der
Uruguay, durchziehen das weite, ein Sechstel Südamerikas um-
fassende Gebiet und bilden die gemeinsame Schlauchmündung des
Rio de la Plata*, die eigentlich als ein Meerbusen von 300 km
Länge und 50 bis 300 km Breite zu betrachten ist. Durch jene
Ströme hat das La Plata-Stromsystem eine Größe von 3,1 Mill. qkm.
Zwar trägt das Tiefland des oberen Paraguay, das die Fortsetzung
der Selvas des Amazonas ist, noch üppige Waldungen mit dichtem
Untergestrüpp, geht aber vom 19. Grade in das Weidegebiet des
Gran Chaco (tschako), des alten Jagdgebiets der Indianer, über.
Nahe dem 30. Grade, s vom Salado, beginnt die Pampas eine
ebene, sanft nach So geneigte Grasflur, die Tausende von Quadrat-
meilen umfaßt. Sie bietet treffliche Weide für Pferde-, Rindvieh-
und Schafherden.
Der Boden der Pampa besteht, besonders im n-en Teile, aus Löß und
einer 0,3 bis 0,6 in mächtigen Humusschicht. Außerdem ist der Pampa die sogen.
Tosca eigen, „eine kalzinierte Tonsubstanz mit Kieselerde". Sie bildet große
Knollen im Lehm, und wo sie an die Flußufer herantritt, wie bei Buenos Aires,
felsenähnliche Massen. Bei dem subtropischen Klima und der im ganzen geringen
Regenmenge ist die Pampa vorzugsweise Grasland. Blumenschmuck ist im all-
gemeinen selten; nur au höher gelegenen Stellen trifft man dichte Teppiche mit bunten
Blumen. Zur Trockenzeit ist sie im allgemeinen kahl, gelb und trocken, der Boden
bedeckt mit Resten von verendeten Pferden, Schafen und Rindern. Wo aber Be-
Wässerung vorhanden ist, an den Lagunen und Flüssen, da hält sich auch in der
Trockenzeit das Land frisch. Die Viehzucht geschieht jetzt in Einzelhöfen, Estancias,
die durch Drahtzäune voneinander abgegrenzt sind, während früher die einem
Besitzer zugehörigen Tiere durch Eigentumsmarken gekennzeichnet waren.
Ausfuhrorte für die Erzeugnisse der Viehzucht sind Monte-
video und Buenos Aires. Wo die Gewässer durch die Neigungs-
Verhältnisse zur Berieselung benutzt werden können, wird, wie um
Cord ob a, der Ackerbau ermöglicht. Reiche Ernten, namentlich von
Weizen und Mais, ermöglichen eine bedeutende Ausfuhr dieser Frucht
bis nach Deutschland Än den Abhängen der Anden grünen Wälder
in tropischer Fülle; hier wächst das harte Quebrachoholz (Axtbrecher),
dessen gerbstoffreiche Rinde eine gewinnreiche Ausfuhrware geworden
ist. Buschwald und dornige Sträucher bilden den Übergang zu den
1 Silberfluß. Die Entdecker fanden die Bewohner mit Silberplatten geschmückt. 2 Offenes
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Extrahierte Ortsnamen: Santa_Catharina Paraguay Uruguay La_Plata-Stromsystem Paraguay Buenos_Aires Buenos_Aires Deutschland
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nicht gleichmäßig bewohnt erscheinen. Infolge der somit notwendig werdenden
Wanderungen sind die Wohnungen sehr leicht herstellbar. Entweder sind sie
bienenkorbähnliche Hütten, die um einen freien Platz gruppiert werden (Kaffern-
kraal), oder es sind runde oder viereckige Hütten mit spitzem Strohdache (Tukoli),
die zu beiden Seiten der Dorsstraße ausgestellt sind, oder der ganze Stamm wohnt
in einem gemeinsamen, festungsartigen, viereckigen Bau mit Abteilungen für die
einzelnen Familien und oft einer besonderen, befestigten Hütte für den Häuptling
in der Mitte (Tembe).
Der Ackerbau der Negerstämme umfaßt besonders Maniok,
Bataten, Erdnüsse, Jams, Bohnen, Mais, Hirse, Tabak, Baumwolle,
Hanf. Viehzucht wird wenig gepflegt. Die an der Kamerunbucht
ansässigen Duala vermittelten ehedem den Handel zwischen der
Küste und dem Innern. Er erstreckte sich hauptsächlich auf Elfen-
bein, wozu heute Palmöl, Palmnüsse, Erdnüsse und Kautschuk
kommen. In Plantagen werden Kaffee, Kakao und Tabak gebaut.
Dampfer- und Kabellinien stellen die Verbindung der Häfen unter-
einander und mit Europa tjer. Träger vermitteln meist den Ver-
kehr mit dem Innern. Am untern Kongo führt zur Umgehung der
Livingftonefälle seit 1898 eine Eisenbahn nach dem Stanley-Pool.
Hier schließt sich die Kongo-Dampfschiffahrt auf einem weitver-
zweigten Netz von Wasserstraßen an, das eine Ausdehnung von
etwa 7500 km hat. Wo Stromschnellen aus weite Strecken die
Schiffbarkeit der Flüsse verhindern, sind bereits an einigen Stellen,
wie bei den Stanley-Fällen, Umgehungs-Schienenftränge angelegt.
Staateukuudliches. 1. Der portugiesische Besitz reicht unter
dem Namen Angola vom Knnene bis zum Kongo und hat mit
einem kleinen isolierten Stück jenseit der Kongomündung eine Größe
von 1,3 Mill. qkm. (Grenzen!) Obgleich schon zu Anfang des
16. Jahrhunderts in Besitz genommen, haben die Portugiesen bis in
die neueste Zeit wenig zur Ausnützung der natürlichen Hilfsquelle
getan. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind Palmkerne, Palmöl,
Erdnüsse und etwas Elfenbein. Neben der Hauptstadt Loanda
gelten als wichtige Hafenplätze Benguela und Mossamed'es.
Im Golf von Guinea sind portugiesisch Prineipe und S. Thoms.
2. Der Kongostaat, im Jahre 1885 auf der Berliner Kongo-
konferenz als Unabhängiger Staat des Kongo gegründet, ist
im Jahre 1908 von dm Königreich Belgien als Kolonialbesitz über-
nommen worden. Er umfaßt den größten Teil des Kongogebiets,
reicht aber nur mit einem schmalen Zipfel ans Meer; er ist
273 Mill. qkm groß; die Bewohnerzahl wird auf 19 Mill. geschätzt.
Zahlreich find die Handelswaren aus dem Pflanzen- und Tierreich.
Der Kongostaat liefert von ganz Afrika das meiste Elsenbein, so
daß Antwerpen jetzt der bedeutendste Handelsmarkt der Welt in
Elfenbein ist. Das ergiebigste pflanzliche Ausfuhrprodukt ist Kaut-
schuk; daneben kommen Palm kerne und Palmöl weniger in
Betracht. Leopoldville am Stanley-Pool ist Hauptsitz der
Kaffeekultur. Regierungssitz und Haupthafen ist Boma, dessen
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Extrahierte Personennamen: Benguela Thoms
Extrahierte Ortsnamen: Duala Europa Angola Guinea Belgien Afrika Antwerpen Stanley-Pool