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1. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 200

1854 - Leipzig : Brandstetter
200 Doch, sprack he mit dem Krückstock wat, Hem se verflucht Respekt gehat. Sien Ogenstroahl was Sunnenlicht, Un wer von am en scharp Gesicht Bi dumme Striek in Ungnoad kreg. Dem was, as wenn de Blitz am schlög. Leet he sick up de Stroat moal sehn, Was Klein un Groot flink up de Been, Mit Juchhei! ,,Hoch leb' Voader Fritz!" Un in de Luft flog Hoot un Mutz. Satt he to Peer, denn hem de Jung'n An Toom un Bägeln sick gehung'n. „De Schimmel schleit! Jung's seht ju vör!' Reep Fritz, denn gung't recht bunt erst her. Up vornehm sin kämm am nischt an, He sprack mit dem geringsten Mann, Un leet sick in den Satz nich stör'n, Dät alles siene Kinner weer'n. All' Joahr leet he de Böker breng'n, De Roathsherrn miißten Räcknung leg'n, Un wenn am wat verprudelt was, Doa schrecf de Düwel glick den Paß. Un woll de Fiend am in dät Land, He was vorweg all bi de Hand, Drüm hat he in de Kriegsgeschicht Den Namen „ Noaber Flink" gekriegt. Dät segg' ick hier: sön' König as De olle Fritz von Prüßen was, Js noch nich west, un klimmt, forwoahr! Nick wädder in manch düsend Joahr. W. Borne mann. 23. (Erhebung des deutschen Volkes. (Eine geschichtliche Darstellung.) Napoleon, Kaiser von Frankreich, hatte seine Gewaltherrschaft über einen großen Theil von Europa ausgebreitet. Insbesondere seufzte auch Deutschland ünter seinem Scepter. Mehrere deutsche Fürsten hatte er ihrer Länder beraubt, andere genöthigt, mit ihm in einen für sie verderblichen Bund zu treten; über alle übte er seine schmachvolle Herr- schaft aus. In allen deutschen Ländern zogen seine Beauftragten und Bevollmächtigten umher, welche bald Geld, bald Mannschaften, bald andere Zeichen der Unterwürfigkeit forderten. Seine Kriegsheere la- gerten auf deutschem Boden und erlaubten sich selbst mitten im Frieden ungestraft jede Gewaltthätigkeit. Die deutsche Jugend wurde für den französischen Kriegsdienst ausgehoben und zur Führung französischer

2. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 190

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 190 — 2. Das Jahr 1848, gewöhnlich das „tolle Jahr" genannt, ist ein böses Jahr in der Geschichte fast aller europäischer Völker. Damals regierten in fast allen Ländern die Fürsten noch nach ihrem eigenen Willen. Sie gaben Gesetze und legten Steuern auf, ohne die Meinung des Volkes zu hören. Das war auch in Preußen der Fall. Man nennt diese Regierungsform die unbeschränkte Monarchie. Nachdem aber das deutsche Volk in den Freiheitskriegen sein Blut für das Vaterland vergossen hatte, erhoffte es für sich auch eine größere Freiheit. Vor allem wünschte es, durch selbstgewählte Vertreter bei der Beratung von Gesetzen, sowie bei der Feststellung von Steuern mitzuwirken. Es verlangte also eine Verfassung, durch welche die unbeschränkte in eine beschränkte Monarchie verwandelt wurde. Die meisten Fürsten hatten ihrem Volke während der Befreiungskriege auch eine solche versprochen, hatten aber später ihr Wort nicht gehalten, da sie fürchteten, dadurch von ihrer fürstlichen Macht etwas einzubüßen; ja sie bestraften die Wortführer des Volkes, die meist glühende Vaterlandsfreunde waren, warfen sie ins Gefängnis oder ließen sie durch die Polizei überwachen. Das geschah besonders auf Betreiben des österreichischen Staatskanzlers, des Fürsten Metternich, der 39 Jahre in allen deutschen Angelegenheiten den Ton angab und jeden freiheitlichen Fortschritt als staatsgefährliche Neuerung grimmig haßte. Auch in Preußen wurden solche Wortführer des Volkes, meist Dichter und hervorragende Gelehrte, verfolgt; z. B. der Dichter Arndt, der Turnvater Jahn u. a. Schon Friedrich Wilhelm Iii. hatte 1815 vom Wiener Kongreß aus dem Volke die gewünschte Verfassung versprochen. Ein Anfang dazu wurde auch gemacht, als 1823 jede Provinz ihre Provinzialstände oder ihren Provinziallandtag erhielt; denn aus den Provinziallandtagen sollte auf den Rat des Freiherrn vorn Stein später ein allgemeiner Landtag für ganz Preußen hervorgehen. Das war aber .nicht geschehen, und auch Friedrich Wilhelm Iv. wollte anfangs von der gewünschten Verfassung nichts wissen, bis er, durch die allgemeine Volksmeinung dazu gedrängt, 1847 aus sämtlichen Provinziallandtagen einen vereinigten Landtag bildete und nach Berlin berief. Er sollte bei Einführung neuer Steuern seine Zustimmung geben oder verweigern und auch neue Gesetze mitberaten. Allein diese Zugeständnisse waren dem Landtage nicht weitgehend genug, und so ging er nach zwei Monaten wieder auseinander, ohne viel ausgerichtet zu haben. Da brach in Paris in der Februarrevolution 1848 ein neuer Aufstand ans, durch welchen der König Ludwig Philipp aus Frankreich vertrieben und dieses selbst zur Republik erklärt wurde. An die Spitze derselben trat als Präsident Louis Napoleon Bonaparte, ein Neffe Napoleons I., der sich aber schon 1852 als Napoleon Iii. zum Kaiser von Frankreich machte. Leider blieb die Revolution nicht auf Frankreich beschränkt, sondern sie hielt ihren Siegeszug durch ganz Europa, auch durch Deutschland, wo die Unzufriedenheit sehr groß war. Überall verlangte das Volk eine Verfassung, Bürgerbewaffnung, größere Freiheit it. f. w. Die kleineren Staaten fügten sich den Wünschen des Volkes, in Österreich und Preußen aber kam es zur Revolution. Am 13. März 1848 wurde in Wien durch einen Volksaufstand der verhaßte Metternich gestürzt und vertrieben, und am 18. März tobte ein gleicher Aufstaud in Berlin. Hier hatten sich edle Männer, aber auch lose Schreier und Volksaufwiegler zu Vertretern des Volkswillens gemacht und hetzten in Volksversammlungen, Vereinen, öffent-

3. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 221

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 221 — Landes und Volkes thätig. Und so darf das deutsche Volk hoffen, daß auch unter seiner Regierung die Friedensarbeit im neuen Reiche dem deutschen Vaterlande zum Segen gereicht. Manches freudvolle und leidvolle Ereignis aus des Kaisers Leben verdient- noch hervorgehoben zu werden. Am 7. Januar 1890 starb des Kaisers Großmutter, die Kaiserin Augusta. — Am 20. März 1890, kurz vor seinem 75. Geburtstage (1. April), legte Fürst Bismarck sein Amt als Kanzler des deutschen Reiches nieder und zog sich auf seine Güter zurück. 28 Jahre hindurch hatte er für Preußens Macht und Ruhm, für Deutschlands Einheit und Größe gearbeitet wie kein Staatsmann vor ihm. — Im Sommer 1890 nahm Kaiser Wilhelm feierlich von der Insel Helgoland Besitz, die England an Deutschland abgetreten hatte. — Am 26. Oktober 1890 feierte ganz Deutschland den 90. Geburtstag seines Schlachtendenkers Moltke. Doch schon am 24. April 1891 rief ihn Gott unerwartet und schmerzlos aus diesem Leben. — Im Sommer 1895 wurde der Nordostseekanal eingeweiht und eröffnet. Er erhielt bei der Weihe zum Andenken an Kaiser Wilhelm I. den Namen Kaiser-Wilhelms-Kanal. Bei der Eröffnungsrede hob der Kaiser noch einmal seine aufrichtige friedliche Gesinnung hervor. Im Herbste 1895 wurde in Leipzig das Reichsgerichtsgebäude eingeweiht, das die Einheit des Reiches in der Rechtspflege äußerlich zeigen soll. Dabei sprach der Kaiser das denkwürdige Wort: „Recht soll auch Recht bleiben." Auch das Reichstagsgebäude in Berlin, das in demselben Jahre vollendet wurde, soll ein Abbild der Einigkeit des Reiches sein. Im Jahre 1895 feierte das deutsche Volk einmütig die 25 jährige Jubelfeier der glorreichen Tage von 1870—71, ohne Stolz und Überhebung, aber in dem Bewußtsein ungeschwächter Kraft zur Abwehr eines jeden Angriffs. Zwar sind die Helden jener großen Zeit dahin; die Baumeister, die das deutsche Reich wieder aufgerichtet haben, größer, stärker, in sich gefestigter, ruhmreicher denn je, sie sind, mit Ausnahme Bismarcks, gestorben; aber ihr Werk lebt fort, und am weiteren Ausbau desselben arbeitet unter der-Führung seines thatkräftigen Kaisers das deutsche Volk. Möge unserem Kaiser eine lange, reich gesegnete Regierung beschießen sein, zum Wohle unsres Volkes, zum Besten des deutschen Vaterlandes! Das walte Gottf; ' J \ r tfi'.O'*4 ,V ' \ ’ V.o* . 1* » .. 6£3v"' -

4. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 192

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 192 — der Aufsicht des Staates. — 25. In der öffentlichen Volksschule wird der Unterricht unentgeltlich erteilt. — 27. Jeder Preuße hat das Recht, durch Wort, Schrift, Druck und bildliche Darstellung seine Meinung frei zu äußern. — 34. Alle Preußen sind wehrpflichtig. ü. Von der Person und den Rechten des Königs. Art. 43. Die Person des Königs ist unverletzlich. (Er ist daher keinem Menschen Rechenschaft schuldig, darf darum auch wegen seiner Regierungshandluugen nicht zur Verantwortung gezogen werden.) — 44. Die Minister des Königs sind verantwortlich. — 45. Dem Könige allein steht die vollziehende Gewalt zu. Er ernennt und entläßt die Minister. Er befiehlt die Verkündigung der Gesetze. — 46. Der König führt den Oberbefehl über das Heer. — 47. Der König besetzt alle Stellen im Heere sowie in den übrigen Zweigen des Staatsdienstes. — 47. Der König hat das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen. — 49. Der König hat das Recht der Begnadigung und Strasminderuug. Iii. Von der Volksvertretung. Die gesetzgebende Gewalt übt der König gemeinschaftlich mit dem Landtage, d. h. der Volksvertretung, aus. Der Landtag besteht aus zwei Kammern, aus dem Herrenhause und dem Hause der Abgeordneten. Das Herrenhaus, die erste Kammer, besteht aus den erwachsenen königlichen Prinzen, den früher regierenden Fürsten und Grafen, deren Gebiet jetzt zum preußischen Staate gehört, den Vertretern des Großgrundbesitzes, der. großen Städte und der Universitäten. Ihre Mitgliedschaft ist entweder erblich (Prinzen, Fürsten, Grafen) oder gilt auf Lebenszeit. Das Haus der Abgeordneten, die zweite Kammer, besteht ans 433 Mitgliedern, welche vom Volke alle 5 Jahre (früher 3 Jahre) gewählt werden. Jeder Preuße, der das 25. Lebensjahr vollendet hat und sich im Vollbesitze der bürgerlichen Rechte befindet, ist stimmberechtigter Urwähler. Durch die Urwähler werden erst Wahlmänner gewählt (Urwahlen), welche dann zusammentreten und für ihren Bezirk einen Abgeordneten wählen (mittelbare oder indirekte Wahl). Auf je 250 Einwohner kommt ein Wahlmann. Jeder unbescholtene Preuße von mindestens 30 Jahren ist zum Abgeordneten wählbar, sofern er seit wenigstens einem Jahre preußischer Staatsbürger ist. — Zu jedem Gesetze ist die Übereinstimmung des Königs und der beiden Kammern erforderlich. Ein Gesetz tritt erst dann in Kraft, wenn es von dem Abgeordnetenhause und dem Herrenhause angenommen und vom Könige bestätigt und verkündigt ist. Nicht nur vom Könige, sondern auch von beiden Kammern können neue Gesetze vorgeschlagen und beantragt werden. In den Händen der Volksvertretung liegt also die gesetzgebenbe, in den Hänben des Königs die vollziehend Gewalt. — Die wichtigsten Rechte der Volksvertretung ftnb: 1. Der Volksvertretung muß jebes Jahr ein Entwurf der Staatseinnahmen und Staatsausgaben vorgelegt und von ihr bestätigt werben, ehe er in Kraft tritt. 2. Neue Steuern dürfen nur mit Zustimmung der Volksvertretung eingeführt werden. 3. Auch bei Staatsanleihen ist die Zustimmung der Volksvertretung erforderlich. 4. Beide Kammern können von den Ministern Rechenschaft über ihre Amtshandlungen verlangen. 5. Beide Kammern wirken bei der Gesetzgebung mit. 6. Beide Kammern tagen gleichzeitig in Berlin. So erhielt also durch die Verfassung auch das preußische Volk seinen Anteil an der Staatsregierung. 3. Versuche zur Neugestaltung Deutschlands. Neben dem Wunsche nach größerer Freiheit war in jenem tollen Jahre 1848 die Sehnsucht aller wahren Deutschen aus größere Einheit gerichtet; man wollte ein einiges, starkes Deutschland. Wie für jeden Einzelstaat eine Volksvertretung, so wurde für den ganzen deutschen Bund eine einheitliche Regierung gefordert. Der bisherige Staatenbund sollte also in einen Bundesstaat verwandelt werden. Während daher 1848 in Berlin die erste preußische Nationalversammlung tagte, hatten sich Abgeordnete des ganzen deutschen Volkes in Frankfurt a. M. versammelt, um über eine Neugestaltung Deutschlands zu beraten und eine gemeinsame Verfassung für ganz Deutschland aufzustellen. Diese deutsche Nationalversammlung wollte den Bundestag beseitigen und Deutschland wieder in ein Kaiserreich verwandeln. Es entstand daher die Frage, ob Österreich oder Preußen die Kaiserwürde erhalten sollte. Die meisten Abgeordneten

5. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 193

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 193 — entschieden sich für Preußen, da dieses als rein deutsches Land von jeher das Wohl Deutschlands als sein Wohl angesehen habe. Deshalb wählte man am 28. März 1849 Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen deutschen Kaiser und bot ihm durch eine nach Berlin geschickte Gesandtschaft die erbliche deutsche Kaiserkrone an. Dieser aber lehnte sie ab, weil sie ihm nur vom Volke, nicht aber im Einverständnisse mit den deutschen Fürsten angeboten wurde. Er wollte sich der Kaiserkrone wegen nicht in einen Krieg mit Österreich und Rußland, denen sich vielleicht auch deutsche Staaten angeschlossen hätten, stürzen. Damit war die Einigung Deutschlands vorläufig gescheitert. Alle Bemühungen, trotzdem eine festere Einigung herbeizuführen, scheiterten an dem Widersprüche Österreichs und Rußlands, die neidisch auf Preußens Einfluß sahen. Infolgedessen löste sich die deutsche Nationalversammlung auf. Nun erhob die Revolutionspartei von neuem ihr Haupt. In Sachsen, Baden und der Pfalz kam es zu neuen Aufständen, welche jedoch durch preußische Truppen rasch unterdrückt wurden. Auch in Wien und Ungarn tobte der Aufruhr. Endlich wurde 1850 durch den zwischen Preußen und Österreich abgeschlossenen Vertrag zu Olmütz der ehemalige Bundestag wieder hergestellt, und an ein einiges Deutschland war nun vorläufig nicht zu denken. Deutschland blieb zerrissen, ohne Macht, ein Spott des Auslandes. Um jene Zeit versuchte Dänemark, dessen König zugleich Herzog von Schleswig-Holstein war, das mit dem deutschen Herzogtums Holstein engverbundene Schleswig dem dänischen Reiche gänzlich einzuverleiben und von Holstein zu trennen. Da erhoben sich 1848 die Schleswig-Holsteiner gegen ihre Bedrücker, die Dänen, und wählten sich eine eigene Regierung. Als nun Dänemark die beiden Herzogtümer mit Krieg überzog, übernahm es Preußen, im Aufträge des deutschen Bundes, die Elbherzogtümer zu schützen. Preußische Truppen unter General Wrangel, denen sich auch Hannoveraner, Mecklenburger, Oldenburger, Hanseaten und später Thüringer, Sachsen, Bayern und Schleswig-Holsteiner anschlossen, rückten in Schleswig ein, eroberten das Danewerk, den uralten Grenzwall zwischen Schleswig und Holstein, erstürmten die Düppeler Schanzen und erfochten bei Eckernförde einen glänzenden Sieg über die dänische Flotte, indem ein dänisches Schiff in Brand geschossen, ein anderes erbeutet wurde. Als aber Rußland, England und Schweden Dänemark zu unterstützen drohten, schloß Preußen mit Dänemark Frieden. Nun wurden die Schleswig-Holsteiner besiegt. Infolge des zwischen Preußen und Österreich abgeschlossenen Vertrages von Olmütz 1850 unterwarf ein österreichisches Heer auch Holstein wieder der Herrschaft des Dänenkönigs. Doch sollten beide Herzogtümer ihre eigene Verfassung haben und Schleswig Dänemark nicht völlig einverleibt werden. So überließ man die Elbherzogtümer ihrem Schicksale. 4. Regentschaft und Tod. 1850 erwarb Friedrich .Wilhelm Iv. die beiden Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sig-maringen, die alten Stammlande des Hohenzollerngeschlechts, nachdem die Fürsten derselben ihr Gebiet freiwillig an Preußen abgetreten hatten. Nun wurde auch die Burg Hoheuzollern wieder aufgebaut. — Um eine Kriegsflotte, deren Mangel im Kriege gegen Dänemark besonders deutlich hervorgetreten war, zu bilden, kaufte er 1853 von Oldenburg das Jadegebiet mit dem Jadebusen, wo er die Stadt Wilhelmshaven, den Kriegshafen für die Nordsee, anlegen ließ. — Des Königs Lebensabend war durch ein schweres Leiden getrübt. 1857 erkrankte er an Gehirnerweichung. Da er kinderlos war, so übertrug er seinem Bruder Wilhelm, dem Prinzen von Preußen, der einst sein Nachfolger werden sollte, die Stellvertretung in der Regierung. Als die erhoffte Genesung nicht eintrat, das Leiden sich vielmehr als unheilbar erwies, so übernahm Prinz Wilhelm 1858 als Prinz-Regent schon bei Lebzeiten Kornrumpf, Geschichtsbilder für Preußen. 13

6. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 195

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 195 — Versammlung gewählt und nahm den lebhaftesten Anteil an den deutschen Einheitsbestrebungen. 1849 warf er an der Spitze der preußischen Truppen den bewaffneten Aufstand in der Pfalz und in Baden nieder und stellte dadurch in 6 Wochen die Ruhe Deutschlands wieder her. Noch in demselben Jahre 1849 übertrug ihm der König den Oberbefehl über die Truppen in der Rheinprovinz und Westfalen. Deshalb nahm er 1850 seine Residenz in Koblenz, wo er mit seiner Gemahlin schöne Jahre verlebte. 1854 feierte das prinz-liche Paar seine silberne Hochzeit und ein Jahr später die Verlobung seiner beiden Kinder:. Prinz Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich Iii., verlobte sich mit der Prinzessin Viktoria von England, Prinzessin Luise aber mit dem Großherzoge von Baden. Mit der Übernahme der Regentschaft an Stelle des erkrankten Königs war das stille Leben der prinzlichen Familie in Koblenz zu Ende. Am 2. Januar 1861 bestieg der Prinzregent, schon 64 Jahre alt, als Wilhelm I. den preußischen Königsthron und ließ sich am 18. Oktober 1861, dem Jahrestage der Völkerschlacht bei Leipzig, in Königsberg krönen. 3. Der Verfaffungsstreit. Schon bei seiner Thronbesteigung wünschte Wilhelm I., „daß es ihm unter Gottes gnädigem Beistände gelingen möge, Preußen zu neuen Ehren zu führen." Mit klarem Blicke erkannte er, daß Preußen nur mit Hilfe eines starken Heeres an die Spitze Deutschlands treten und somit Deutschlands Einigung herbeiführen könne. Das vorhandene Heer genügte ihm aber nicht. Er meinte, es müsse nicht nur vergrößert, sondern auch verbessert werden. Vor allem wollte er die volle Verwirklichung der durch Scharnhorst eingeführten allgemeinen Wehrpflicht, die Jnnehaltung der 3jährigen Dienstzeit, die Erhöhung der Reservepflicht von 2 auf 4 Jahre und die Verkürzung der Landwehrpflicht; dazu eine erhebliche Vermehrung der Truppenzahl, auch der Offiziere und Unteroffiziere. Bei diesem Werke der Heeresverbesserung und Heeresvermehrung fand er an seinem Kriegsminister, General v. Roon, und dem Leiter des großen Generalstabes, General v. Moltke, vortreffliche Berater. Die geplante Neubildung des Heeres verursachte aber bedeutende Kosten, so daß die jährlichen Ausgaben für das Heer 27 Millionen Mark mehr als bisher, zusammen fast 100 Millionen Mark betrugen. • Diese von der Regierung geforderten bedeutenden Geldmittel wollte der Landtag nicht bewilligen, da er ein so starkes Heer nicht für notwendig hielt. Da aber der König auf der Neubildung des Heeres bestand, diese sogar schon teilweise durchgeführt war, so entstand daraus der Verfassungsstreit, indem die Regierung Gelder verausgabte, die der Landtag nicht bewilligt hatte. Der König berief jetzt (1862) den bisherigen Gesandten in Paris, Otto v. Bismarck, zum Ministerpräsidenten. Dieser erklärte den Abgeordneten, daß die deutsche Frage nicht durch Reden, sondern nur durch Blut und Eisen gelöst werden könne. Deshalb aber müßten alle Vaterlandsfreunde auch die Mittel zum Zwecke bewilligen, nämlich die Kosten für die Neubildung der Armee. Er fand jedoch bei der Mehrzahl der Abgeordneten kein Verständnis, und so wurde die Umgestaltung des Heeres ohne die Zustimmung des Landtags durchgeführt, der Versassungsstreit also beibehalten. Bismarck hoffte dabei, daß die Zukunft ihm recht geben werde. Auch Friedrich Wilhelm Iv. hatte einmal geäußert: „Die deutsche Kaiserkrone kann nur auf dem Schlachtfelde erworben werden." Schon die folgenden Jahre zeigten, wie notwendig die Neubildung des Heeres war; denn wir hören nun von den Kämpfen, welche die Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums und die Einigung Deutschlands herbeigeführt haben. - 13*

7. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 196

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 196 — C. Die Kriegsarbeit zur Wiederherstellung des deutschen Kaisertums. i. Die Befreiung Schleswig-Holsteins. 1864. 1. Ursache. Die Elbherzogtümer Schleswig und Holstein hatten früher ein eigenes Herrscherhaus und bildeten einen selbständigen Staat. Doch gehörte Holstein seit den Tagen Heinrichs und Ottos I. zum deutschen Reiche. Der Herzog war also als Herzog von Holstein deutscher Reichsfürst, als Herzog von Schleswig nicht. Als nun das alte Herzogshaus im 15. Jahrhundert ausstarb, wählten die Schleswig-Holsteiner den König von Dänemark zu ihrem Herzoge. Dieser mußte jedoch in einem Vertrage die Zusicherung geben, daß die Herzogtümer „up ewig uugedeelt" beisammen bleiben und niemals dänisch werden sollten. Seit dieser Zeit waren die Könige von Dänemark Herzöge von Schleswig-Holstein und als Herzöge von Holstein deutsche Reichsfürsten. Das blieb auch so, als 1806 das deutsche Reich aufgelöst und 1815 der deutsche Bund geschlossen wurde. Nach dem Aufstande der Schleswig-Holsteiner 1848—49 fing jedoch der König Friedrich Vii. von Dänemark von neuem an, Schleswig zu einer dänischen Provinz zu machen. Dänische Beamte, Prediger und Lehrer wurden angestellt; vor den Gerichten sollte in dänischer Sprache verhandelt, in Kirche und Schule dänisch gesprochen werden. Dänisches Militär lag über ganz Schleswig und Holstein zerstreut, während die kräftigen Söhne des Landes über das Meer in dänische Kolonieen geführt und dort festgehalten wurden. Als der König 1863 plötzlich starb, erklärte sein Nachfolger Christian Ix., ein Verwandter des Königs, wenige Tage nach seiner Thronbesteigung Schleswig als eine dänische Provinz. Damit war der alte Vertrag, daß die beiden Herzogtümer „up ewig uugedeelt" beisammen bleiben sollten, gebrochen. In den Herzogtümern selbst stieß der König auf den heftigsten Widerstand. Aber auch in allen anderen deutschen Staaten ersehnte man die Befreiung des unterdrückten Bruderstammes. Selbst der deutsche Bundestag in Frankfurt verlangte, daß die alten Rechte der Schleswig-Holsteiner nicht angetastet würden. Als der König ftch_ dessen weigerte, beschlossen die beiden Großmächte des deutscheu Bundes, Österreich und Preußen, im Dezember 1863 den Krieg gegen Dänemark. 2. Düppel. Schon im Januar 1864 rückten die Verbündeten, 45000 Mann stark, unter dem Oberbefehle des preußischen Feldmarschalls von Wrangel in Holstein ein. Die Preußen standen unter Prinz Friedrich Karl, dem Neffen Wilhelms I., die Österreicher unter General v. Ga blenz. Die Dänen stellten sich bei dem Da new er ke zur Wehr. Das war der alte Grenzwall gegen die Deutschen. Als es jedoch Preußen und Österreicher zugleich angriffen, räumten es die Dänen ohne Schwertschlag und zogen sich auf die stärkeren Düppeler Schanzen zurück. Ihre Eroberung war die schwerste Arbeit des Krieges. Sie fiel den Preußen unter Prinz Friedrich Karl zu. Die zehn Schanzen liegen auf der Halbinsel Sundewitt, der Insel Alsen gegenüber. Sie bestanden aus 6 Meter hohen Erdwällen. Vor diesen lagen 6 Meter breite und 4 Meter tiefe Gräben, in denen Reihen von spitzen Pfählen standen. Auch fanden sich vor ihnen verdeckte Gruben, auf deren Grunde spitze Pfähle angebracht waren. Mehrfache Drahtzäune umschlossen das Ganze. Die Schanzen selbst waren dicht mit Kanonen besetzt. Die Ein-

8. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 197

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 197 — nähme derselben war ein schwieriges Werk, und Friedrich Karl mußte sie daher belagern. Das war sehr beschwerlich, denn die Witterung war höchst ungünstig. Kälte und Schneegestöber wechselten mit Tauwetter ab. Endlich, nach 10 Wochen, wurde am 18. April der Sturm auf die Schanzen gewagt. Schon um 4 Uhr morgens begannen die Kanonen ihr Zerstörungswerk. Um 10 Uhr schwieg plötzlich das Feuer der preußischen Geschütze, die Tambours schlugen den Sturmmarsch, die Musikchöre spielten: „Ich bin ein Preuße", und mit tausendstimmigem Hurra stürzten die Preußen auf die feindlichen Bollwerke. Manch wackerer Krieger fiel, aber über die Gefallenen hinweg eilten die kühnen Stürmer die Schanzen empor, und bald wehten die preußischen Fahnen auf den bezwungenen Bollwerken der Dänen. Binnen zehn Minuten schon waren die sechs ersten, um die Mittagsstunde sämtliche Schanzen erobert. Die geschlagenen Dänen zogen sich auf die Insel Alsen zurück. Der glorreiche Sturm hatte den Preußen 1200, den Dänen 4800 Mann an Toten und Verwundeten gekostet. Außerdem hatten die Preußen 119 Kanonen erbeutet. (Gedicht: „Der Tag von Düppel".) 3. Ausgang. Wenige Tage nach dem Düppelsturme räumten die Dänen ganz Jütland. Es kam nun zu einem Waffenstillstände von 6 Wochen, während dessen man über den Frieden verhandelte. Da sich diese Verhandlungen zerschlugen, so begannen die Feindseligkeiten von neuem. In der finsteren Nacht vom 28. zum 29. Juni setzte eine Abteilung Preußen unter General Herwarth von Bittenfeld auf 160 Kähnen nach der Insel Alsen über. In wenigen Stunden wurde sie erobert; gegen 2500 Dänen mußten die Waffen strecken; in wilder Flucht retteten sich die übrigen auf ihre Schiffe. Nun wurde ganz Jütland eingenommen und der Angriff auf Fünen und Seeland vorbereitet. Jetzt zeigten sich die Dänen nachgiebig. Im Frieden zu Wien trat Dänemark Schleswig und Holstein samt Lauenburg an Österreich und Preußen ab. 2. Der deutsche Krieg.- 1866. 1. Veranlassung. Die eigentliche Ursache des unseligen Bruderkrieges war die uralte Eifersucht zwischen Preußen und Österreich. Österreich, das nur zu einem Drittel deutsch war, wollte Deutschland beherrschen, während das rein deutsche Preußen erst an zweiter Stelle kommen sollte. Die äußere Veranlassung zum Kriege gab Schleswig-Holstein. Anfangs wurde es durch Österreich und Preußen gemeinsam verwaltet. Dadurch entstanden jedoch bald Streitigkeiten. Dazu kam, daß die Bewohner beider Herzogtümer den Prinzen Friedrich von Augustenburg zu ihrem Herzoge gewählt hatten. Als naher Verwandter des verstorbenen Dänenkönigs betrachtete er sich auch als den rechtmäßigen Herrscher und nahm seinen Wohnsitz in Kiel. Die meisten deutschen Mittel- und Kleinstaaten unterstützten ihn in seinen Bestrebungen. Bald schloß sich ihnen auch Österreich an; denn Deutschland war desto leichter zu beherrschen, je mehr Mittel- und Kleinstaaten da waren. Selbst Preußen war anfangs der Wahl des Augustenburgers nicht abgeneigt. Da es sich jedoch mit dem Plane trug, alle norddeutschen Staaten zu einem festen Bunde unter seiner Führung zu vereinigen, so forderte es von dem Herzoge die Vereinigung seines Heeres und seiner Flotte mit der preußischen

9. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 198

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 198 — Kriegsmacht. Auch wollte es die Festung Rendsburg und den Hafen von Kiel eingeräumt haben. Der Herzog verweigerte jedoch die Annahme dieser Bedingungen und wurde daher von Preußen als Herzog nicht anerkannt. Da er aber ruhig in Kiel blieb und die deutschen Bundesmächte und Österreich sich seiner annahmen, so drohte schon im Sommer 1865 der Ausbruch eines Krieges. Österreich war jedoch schlecht gerüstet; es schloß daher 1865 den Vertrag zu Gastein. Nach demselben teilten sich Österreich und Preußen dergestalt in die Herzogtümer, daß Österreich die Verwaltung Holsteins, Preußen die Schleswigs übernahm. Dagegen zahlte Preußen für die Abtretung des Herzogtums Lauenburg eine Entschädigung von 7^ Millionen Mark an Österreich. Allein der Gasteiner Vertrag war nur einem Waffenstillstände zu vergleichen. Die Bestrebungen des Augusteuburgers zur Er-lauguug der Herrschaft und feine Unterstützung durch Österreich dauerten fort. Endlich wollte Österreich dem deutschen Bunde die Entscheidung über die Zukunft der Herzogtümer überlassen. Daß diese Entscheidung gegen Preußen ausfallen würde, war vorauszusehen. Preußen bestritt daher dem deutschen Bunde das Recht, sich in eine rein preußisch-österreichische Angelegenheit zu mischen. Gleichwohl beschloß der Bundestag in Frankfurt mit 9 gegen 5 Stimmen, Preußen durch Waffengewalt zum Gehorsame gegen Bundesbeschlüsse zu zwingen. Dieser Beschluß verstieß gegen den auf dem Wiener Kongresse geschlossenen Bundesvertrag, wonach Streitigkeiten der Bundesglieder stets friedlich durch die Bundesversammluug geschlichtet werden sollten. Preußen erklärte daher den bisherigen Bundesvertrag für gebrochen und trat mit den ihm befreundeten Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig, Weimar, Koburg-Gotha, Altenburg, Bremen), vom Bunde zurück, während die ihm feindlich gesinnten Staaten (Bayern,. Württemberg, Baden, Hessen, Sachsen, Hannover u. a.) im Bunde mit Österreich zu den Waffen griffen. Damit war der deutsche Bund am 14. Juni 1866 aufgelöst; die Waffen mußten über eine Neugestaltung Deutschlands entscheiden. 2. Kampf mit Österreich, a. Aufmarsch. Ehe König Wilhelm I. zum blutigen Waffentanze gegen Österreich auszog, erließ er einen Aufruf an fein Volk, um darzuthuu, daß dieser Kriege den Preußen führe, ein heiliger fei, weil es ihn führen müsse für fein Recht, fein Leben und für Deutschlands Einheit. Mit gewohnter Hingebung und Opferfreudigkeit folgte das preußische Volk dem Rufe feines Königs und eilte zu den Fahnen. Noch einmal bot Preußen feinen Nachbarn, Sachsen, Hannover, Kurheffen und Nassau, den Frieden an, jedoch vergeblich. Mit Blitzesschnelle erfolgte nun der Einmarsch preußischer Truppen in Feindesland. Schon nach drei Tagen waren Sachsen, Hannover und Hessen besetzt, ohne daß ein Tropfen Blut geflossen wäre. Der Kurfürst von Hessen wurde als Gefangener nach Stettin geschickt, während seine Truppen nach dem Süden entkamen. Ebenso mußte die sächsische Armee ihr Land räumen und sich samt ihrem Könige nach Böhmen retten. Nun mußte die Haupteutfcheidung in Böhmen fallen, nicht in Preußen, wie die Österreicher gehofft hatten. Diese, mit den 24000 Sachsen ungefähr 270000 Mann stark, standen unter dem Feldzeugmeister v. Be-nedek, geschützt durch die Gebirge, welche Böhmen im Norden einschließen. Nach dem Kriegsplane des schweigsamen Schlachtendenkers Moltke brach die preußische Armee, ungefähr 250000 Mann stark, in drei Heerfäulen in

10. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 201

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 201 — Aschaffenburg auf die Armee des Prinzen von Hessen, trieb sie zurück und eroberte diese Stadt. Durch diesen Sieg gewann Falckenstein auch Frankfurt und das Herzogtum Nassau. Sein Nachfolger im Oberbefehl, General v. Mantensfel, setzte den Siegesmarsch fort, schlug die inzwischen vereinigten feindlichen Kräfte noch in mehreren Gefechten südlich vom Maine und besetzte Würzburg, ja sogar Nürnberg, bis der mit Österreich abgeschlossene Waffenstillstand auch hier dem Blutvergießen ein Ende machte. Auf diesem Kriegsschauplätze hatten nur Deutsche gegen Deutsche gekämpft. 4. Friede. Im Frieden zu Prag am 23. Aug. verzichtete Österreich auf Schleswig-Holstein,. zahlte 60 Millionen Mark Kriegskosten, schied aus dem deutschen Bunde aus, der dadurch als aufgelöst erklärt wurde, und gab seine Zustimmung zu einer Neugestaltung Deutschlands unter Preußens Führung. Mit den übrigen Staaten wurde der Friede zu Berlin geschlossen. Hannover, Kurhessen, Nassau, die Landgrafschaft Hessen-Homburg und die freie Stadt Frankfurt fielen an Preußen, welches daraus die zwei neuen Provinzen Hannover und Hessen-Nassau bildete und nun nicht mehr aus zwei getrennt liegenden Hälften bestand. Dadurch war es auf 6400 Quadratmeilen gewachsen. Die übrigen Staaten traten kein Land ab, sondern bezahlten nur eine nach dem Verhältnis ihrer Größe sich richtende Kriegskostenentschädigung. Preußen vereinigte nun alle norddeutschen Länder, auch Sachsen und Oberhessen, 22 an der Zahl, zu einem norddeutschen Bnnde. Jeder Staat mußte sein Militär mit demjenigen Preußens vereinigen, und dieses führte den Oberbefehl über die gesamte norddeutsche Kriegsmacht. Zum Bundeskanzler wurde Graf Bismarck ernannt. Bald schlossen auch die süddeutschen Staaten mit Preußen geheime Schutz- und Trutzbündnisse ab, durch welche die Wehrkraft derselben im Kriegsfälle unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt wurde. So war also durch den blutigen Bruderkrieg eine Einigung ganz Deutschlands ohne Österreich herbeigeführt. Außer Österreich schied auch das Fürstentum Lichten st ein und das Großherzogtum Luxemburg aus dem deutschen Bunde aus. Letzteres wurde 1867 als neutrales Gebiet erklärt, die Bundesfestung Luxemburg aber geschleift. 3. Der deutsch-französische Krieg. 1870—71. 1. Vorspiel des Krieges, a. Ursache. Deutschland hatte seit Jahrhunderten an Frankreich einen bösen Nachbar. Die glänzenden Waffenerfolge des Jahres 1866, die Preußens Namen durch die ganze Welt trugen, hatte man in Frankreich voll Neid und Groll mit angesehen. Frankreich fühlte, daß sein Kriegsruhm vor dem preußischen erblichen war. Der Tag von Sadowa oder Königgrätz hatte also auch Frankreichs Stolz gedemütigt, und darum schrieen die Preußenhasser unter den Franzosen: „Rache für Sadowa!" Besonders aber fürchtete man durch Preußen eine Einigung ganz Deutschlands. Ein geeintes Deutschland aber würde jeden Angriff feindlicher Nachbarn mit starkein Arme abweisen. Darum mußte man Preußen demütigen, noch ehe diese Einigung herbeigeführt war; denn von den geheimen Bündnissen Preußens mit Süddentschland wußte man noch nichts. Aus ,bei$ ^aymischen Kaiserthrone saß seit 1852 Napoleon I^L, ey^. Nehe'mpoleons'l. .H^cch glücklich 6 e
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