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unter der kniglichen Obergewalt vereinigt. Aber den Herzgen lie er die Selbstndigkeit.
3. Er grndet zum Schutze gegen die Ungarn feste Pltze (Städte"). Die schlimmsten Reichsfeinde waren nach wie vor die Ungarn; sie trugen Schrecken und Verwstung ins Reich. Bis St. Gallen in der Schweiz drangen sie vor. Heinrich hatte einen ihrer Fürsten gefangen. Er lie ihn gegen Abschlu eines neunjhrigen Waffenstillstandes frei und versprach eine jhrliche Abgabe. In dieser Zeit lie er die wichtigsten Orte mit Mauern und Grben
befestigen und in diese Städte" immer den neunten Mann seiner Dienstleute ziehen. Die brigen acht muten ein Drittel des Lnderertrags als Vorrat in die Städte liefern. In Kriegsnten fand dann das Land-Volk Schutz hinter den Mauern. In die Städte wurden Mrkte, Feste und Versamm-lnngen verlegt; Handel, Handwerke und Knste blhten dadurch auf. So entstanden Orte wie Quedlinburg, Merseburg, Hersfeld. Ferner bildete er aus seinen Dienstleuten eine Reiterei, die sich in Waffenspielen auf den Krieg rstete, um den Reiterheeren der Ungarn Widerstand leisten zu knnen.
7 vheiter3iir eitheinrichsi. Burg heit die bergende, schtzende Sttte, (Stacke.) daher die vielen alten Stdtenamen mit der
Endung brg" oder mit dem stammverwandten berg". Vorhanden waren damals schon im Herzogtum Sachsen die Städte
tamlmrg, Goslar, Braunschweig; im Herzogtum Franken: Frankfurt, peier, Mainz, Worms, Wrzburg, Fulda; im Herzogtum Schwaben Augsburg, Ulm, Konstanz, St. Gallen; im Herzogtum Bayern: Regens-brg, Freifing, Ingolstadt; im Herzogtum Lothringen: Aachen, Kln, Trier, Metz, Toul, Verdun.
4. Er besiegt die unruhigen Grenzvlker. Die Slaven an der Ostgrenze hatten oft, im Verein mit den Magyaren, die Grenze bedroht. Sie sollten zuerst Heinrichs Schwert fhlen. Er nahm mitten
928 im Winter ihr feeumgrtetes Brennaburg (Brandenburg) ein. Auch an der Elbe bezwang er sie und schirmte die Ostgrenze durch feste Burgen. Hier grndete er Burg und Mark Meien. Die Mark Schleswig, die dem deutschen Reiche verloren gegangen war, nahm er dem heidnischen Dnenknig Gorm dem Alten wieder ab.
5. Er vernichtet die ruberischen Ungarn. Nach Ablauf des Waffenstillstandes forderten die ungarischen Boten die alte Abgabe. Sie erhielten, der Sage nach, dafr einen rudigen Hund, dem Ohren und Schwanz abgeschnitten waren, und die Weisung: Wollt ihr einen bessern Tribut, so holt ihn euch!" Wutschnaubend brachen die Ungarn ins Land. Aber vergebens pochte ihre Raubsucht an die Thore und Mauern der Städte. Durch Thringen zogen die raubenden und
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Metz Heinrichs Heinrichs
und arbeiten" war sein Wahlspruch. Ihm machten die Städte, die
sich in den langen Wirren viele Freiheiten erkmpft hatten und von der
Landeshoheit des Fürsten nichts wissen wollten, viel zu schaffen, beson-
ders die Doppelstadt Berlin-Klln an der Spree. Sie verschlo
ihm sogar die Thore. Bei einem Aufruhr der Brger gegen den Rat
drang Friedrich auf den Hilfernf
des letzteren in der Verwirrung mit
600 Reitern indie Stadt und trieb
die Emprer zu Paaren. Er lie
sich die Schlssel der Thore aus-
liefern, strzte den Roland, das Sinn- ty | -
bild des Blutbannes oder Rechtes
der Leben und Tod, und erbante
nach einem zweiten Aufstande an der
Spree zwischen den beiden Stdten
Berlin und Klln die Frstenburg,
auf deren Stelle sich heute das alte
knigliche Schlo erhebt. Dieselbe '
bezog er 1451 und machte damit uo Kiedrich Ii
Berlin zur Residenz des Kur- Nach Cernitws und Brkner.
frstentums.
2. Er hob die Sittlichkeit. Durch das Raub- und Fehdewesen war der Adel in der Mark in blen Ruf gekommen. Was man irgendwo vermisse, das msse man nur in der Mark Brandenburg suchen!" war eine gemeine Rede in deutschen Landen. Um den Adel zu heben, grndete Friedrich den Schwanenorden. Durch ihn sollte Frmmigkeit, Sittenreinheit und edles Familienleben gefrdert werden. Als der Tod seinen einzigen Sohn in blhender Jugend hinweggerafft hatte, bergab er die Regierung seinem Bruder Alb recht, nahm mit Thrnen Abschied von den mrkischen Stnden und starb schon im nchsten Jahre ans der Plassenburg in Franken.
3. Albrecht Achilles, der gln-zende Vertreter des Rittertums.
Er war einer der khnsten und Pracht-liebendsten Ritter seiner Zeit; daher
sein Beiname. Turniere, Fehden und 7
Prunkvolle Feste waren seine Lebens- i
lust. Die Mark lie er durch seinen Wjf
Sohn Johann, den spteren Kur-
srsten, verwalten, und wenn er einmal
dahin kam, war es meist, um Geld zu u ^
holen. Durch seinen Stolz verletzte er 7 \
den Adel und die Brger. Bei einem /x
Feste, das ihm die Stadt Berlin gab, " ^Www. v
liefe et beten Sberttetet unbeachtet Zwrecht Achills........
am Kamme stehen. Da die Matket . Sch-.nck und Mwnet.
Polack, Geschichtsleitfaden. 12. Aufl. 11
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Roland Friedrich Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Doppelstadt_Berlin-Klln Berlin Frstenburg Berlin Cernitws Brandenburg Plassenburg Berlin
113
Heinrich dem Lwen das Herzogtum Bayern, das dessen Vater, Heinrich dem Stolzen, genommen worden war, zurck,
steuerte dem Raub- und Fehdewesen und vollzog an vornehmen Landfriedens-strern die Strafe des Hundetragens.
4. Wie er Mailand warnte und r-mische Tcke zchtigte. Um die italienischen Verhltnisse zu ordnen, trat Friedrich seinen ersten Zug nach Italien an. Die lom-bardischen Städte waren durch den Handel mit dem Morgenlande reich geworden und hatten sich wenig um die kaiserlichen Hoheits-rechte bekmmert. Besonders trotzte das mchtige Mailand dem Kaiser. Friedrich hatte nicht genug Kriegsvolk, um schon jetzt dessen bermut zu demtigen. Er zerstrte nur zur Warnung einige Städte, welche mit 35. Friedrich I. Mailand verbndet waren. Dann lie er
sich in Pavia mit der eisernen, in Rom mit der goldenen Krone krnen. Den Ketzer Arnold von Breseia, der die christliche Kirche in ihrer ersten Einfachheit herstellen und Rom zur Republik machen wollte, lieferte er dem Papste aus. Dieser lie ihn verbrennen und die Asche des verbrannten Leichnams in den Tiber streuen. Die Rmer aber berfielen am Tage der Kaiserkrnung Friedrichs Lager. Im Kampf-getmmel strzte Friedrich vom Pferde, aber die Tapferkeit Heinrichs des Lwen rettete ihn und scheuchte die Rmer hinter ihre Mauern. Dem verwundeten Lwen trocknete Friedrich das Blut ab und sagte dankbar: Heinrich, ich gedenk' dir's!" Nun kehrte der Kaiser heim; denn das Heer war durch Seuchen geschwcht, und die Fürsten wollten nicht lnger verweilen. Unterwegs berfielen lombardische Wegelagerer den Kaiser an der Veroneser Klause, einem schmalen Engpa an der Etsch, den ein Felsenschlo beherrschte, und wlzten Felsen und Bume herab. Aber Otto von Wittelsbach erkletterte mit 200 Bewaffneten die steile Felswand, nahm die Burg ein und lie die Wege-lagerer der die Klinge springen.
5. Wie er das widerspenstige Mailand demtigte. Nachdem Friedrich mit Weisheit und krftiger Hand in Deutschland Ordnung geschaffen hatte, unternahm er den zweiten Zug nach Italien mit einem starken Heere. Mailand beharrte auch jetzt noch in seinem Hoch-mut und Trotz und unterwarf sich erst nach vierwchiger Belagerung. Barfu, mit Stricken um den Hals oder Schwertern um den Nacken, muten Brger und Adlige am Throne des Kaisers Gehorsam geloben, Geiseln stellen und alle widerrechtlich angematen Rechte aufgeben. Friedrich lie hierauf durch berhmte italienische Rechtskundige die
Po lack. Geschichtsleitfaden. 12. Aufl. 8
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_I. Arnold_von_Breseia Friedrichs Friedrich Friedrich Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Mailand Italien Mailand Mailand Pavia Rom Rom Friedrichs Mailand Deutschland Italien Mailand
164
4. Der khne Entdecker. Die kleine Flotte segelte den 3. August 1492 1492 aus dem Hafen von Palos (nordwestlich von Cadix in Anda-
lusien) ab. Schon an den Kanarischen Inseln muten die Schiffe ausgebessert werden. Mit gnstigem Winde fuhren sie dann nach Westen. Je grer die Entfernung von der Heimat wurde, desto mehr sank der Mut der Schiffsleute. Kolumbus beobachtete Tag und Nacht den Himmel und die unendliche Wasserwste. Die Traurigen trstete, die Zagenden ermutigte, die Murrenden beschwichtigte er. Sich selber gnnte er selten Schlaf und Speise. Die Anzeichen von der Nhe des Landes mehrten sich: das Meer war mit Seegras bedeckt; Scharen fremder Vgel flogen nach dem Sdwesten; ein frischer Zweig und ein geschnitzter Stab trieben heran. Gegen Mitternacht zwischen dem Il und 12. Oktober sah Kolumbus ein fernes Licht; um 2 Uhr rief ein Matrose: Land, Land!" und eine Kanone donnerte den Gru. Alle umarmten sich voll Freude, fielen dem Admiral zu Fen und stimmten das Tedeum an. Im Morgenlichte des jungen Tages 1492 (12. Okt. 1492) lag das grne Eiland Guanahani^), eine der Bahama-Inseln, vor den entzckten Blicken. Kolumbus betrat in Admiralstracht mit dem Schwerte und der Fahne in den Hnden zuerst das Land und nahm fr Spanien Besitz davon. Ein Kreuz wurde errichtet; die Musik spielte, und die Fahnen flatterten. Die Insel erhielt den Namen San Salvador, d. h. der heilige Erlser. Die Ein-wohner waren nackte, furchtsame Wilde, die von Mais und Wurzeln lebten. Etliche trugen goldene Zieraten in Nase und Ohren. Auf die Frage der Spanier nach diesem Metalle wurden sie nach Sden gewiesen. Auf der Fahrt dahin entdeckte man Euba und Haiti. Kolumbus hielt die neu entdeckten Inseln fr Teile Indiens, das man auf einem westlichen Wege erreicht htte, und nannte sie deshalb Westindien und die Be-wohner Indianer. Nachdem er auf Haiti ein Fort2) gebaut und dort 39 seiner Leute zurckgelassen hatte, trat er mit dem einen, ihm gebliebenen Schiffe unter vielen Gefahren die Heimfahrt an. Er wurde bei seiner Ankunft in Palos mit Kanonendonner, Glockengelut und Festjubel empfangen und im Triumphzuge nach Barcelona an den Hof geleitet. Seine Erzhlung und die mitgebrachten Erzeugnisse aus der neuen Welt erfllten jedermann mit Staunen und Bewunderung.
*) Guanahani gehrt jetzt den Englndern. 2) Das Fort (spr. Fohr), ursprnglich die Strke, ist eine kleine Festung.
5. Der entschlossene Befehlshaber. Mit 17 Schiffen und 1500 gold- und abenteuerschtigen Spaniern trat Kolumbus die zweite Reise an. Er entdeckte die Kariben-Jnseln mit ihren menschen-fressenden Bewohnern und Portorico.^) Die Festung auf Haiti fand er zerstrt, die Besatzung gettet. Habsucht und Grausamkeit der Spanier hatten endlich die Rache der friedlichen Bewohner herausgefordert. Kolumbus grndete eine neue Ansiedelung und stellte sie unter seinen Bruder. Er selber fuhr weiter und entdeckte Jamaika. ' Bei feiner Rckkehr nach Haiti fand er die Indianer in voller Emprung gegen
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Extrahierte Personennamen: August Cadix Kolumbus Kolumbus Kolumbus Kolumbus Kolumbus Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Schwerte Spanien Haiti Indiens Westindien Haiti Barcelona Haiti Jamaika Haiti
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47. Konradin, der letzte Staufer.
1. Die traurigen Zustnde in Deutschland. Das Jnter- 1256 regnum oder Zwischenreich ist die kaiserlose, die schreckliche Zeit, in bis der kein Richter in deutschen Landen war und Gewalt berall vor Recht ging. Einige Wahlfrsten hatten nach dem Tode Wilhelms gegen Entschdigungen" die Krone an Richard von Cornwallis, die anderen an Alphons von Kastilien bertragen. Beide bekmmerten
sich ebensowenig um Deutschland, wie die deutschen Fürsten um diese Namenkaiser. Die deutschen Fürsten waren vllig selbstndig geworden. Handel, Gewerbe und Ackerbau lagen gnzlich darnieder. Niemand war seines Lebens und Gutes sicher. Die Fürsten und Herren rauften mit einander in endlosen Fehden, und nur der Strkste hatte Recht (Faustrecht). Von ihren sicheren Burgen aus, an den Land-straen, raubten die Ritter, was zu rauben war. Sie schwangen sich in den Steigbgel, sobald der Knecht auf dem Wartturm das Zeichen gab, da Reisende oder Warenzge nahten, um die reichen Warenzge der Kaufleute zu plndern und von den Gefangenen ein oft sehr hohes Lsegeld zu erpressen. Gegen diese Raubritter oder Ritter vom Steg-reis1) schlssen die Städte, welche unter diesem Unwesen am meisten litten, Bndnisse zu Schutz und Trutz.
In Unteritalien folgte auf Konrad Iv. sein edler, hochgebildeter Bruder Manfred. Der Papst aber gab dessen Land als ppstliches Lehen dem finstern Karl von Anjou. Manfred wurde im Helden-kmpfe gettet und als staufische Ketzerleiche" am Fluufer eingescharrt.
Karl unterdrckte nun mit grausamer Hrte Adel, Brger und Geist-lichkeit, und das ganze Land seufzte unter den Hnden dieses Henkers.
*) Der Stegreif = der Steigring oder Steigbgel. Aus dem Stegreif", eigentlich = ohne abzusteigen, dann = ohne Vorbereitung.
2. Der unglckliche Zug Konradins nach Italien. In Bayern am Hofe seines Oheims wuchs der letzte Spro der Staufer, Konrads Sohn Konradin, auf. Der Ruf der Italiener, das Drngen seiner Freunde und der Zug seines eigenen Herzen veranlaten ihn zu einem Heerzuge nach Italien, um sein vterliches Erbe von den Franzosen zurckzufordern. berall wurde der herrliche Jngling mit Jubel aufgenommen. Bei Tagliacozzo (spr. Taljakozzo) siegte er anfnglich der Karl von Anjou. Als aber seine Soldaten sich zu frh zerstreuten und zu plndern anfingen, fiel ein Hinterhalt der sie her und brachte ihnen eine gnzliche Niederlage bei. Konradin wurde auf der Flucht mit seinem Freunde Friedrich von Baden gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert. Dieser stellte ihn als einen Ruber und Emprer vor ein Gericht, das ihn aber frei sprach. Nur der knechtisch gesinnte Robert von Bari erklrte ihn des Todes schuldig. Darauf hin befahl Karl seine und seiner Begleiter Hinrichtung.
3. Das rhrende Ende Konradins. Das Todesurteil wurde Konradin vorgelesen, als er mit seinem Freunde Friedrich beim Schach-
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Extrahierte Personennamen: Konradin Konradin Wilhelms Wilhelms Richard_von_Cornwallis Alphons_von_Kastilien Konrad_Iv Konrad Manfred Karl_von_Anjou Karl Manfred Karl Karl Konradins Konrads Konradin Konradin Karl_von_Anjou Karl Konradin Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_von_Anjou Karl Robert_von_Bari Karl Karl Konradins Konradin Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Unteritalien Italien Bayern Italien Konradins
Hardenberg wirkte in seinem Geiste weiter. In der Stille und doch gewaltig trieb und drngte alles einem Dster morgen entgegen. Die edle Knigin Luise erlebte den groen Frhlingstag der Freiheit nicht mehr. Die Leiden hatten ihr Leben geknickt; am 19. Juli 1810 starb 1810 sie in Hhen-Zieritz, einem Lustschlosse ihres Vaters, und versetzte da-durch den König und das ganze Land in die tiefste Trauer. Doch auch im Tode blieb sie der gute Geist des Vaterlandes. Ihr verklrtes Bild begeisterte ihr ganzes Volk in den Befreiungskriegen.
6. Erfolglose Vefreiungsversuche. Mit Ha und Zorn im Herzen trugen alle besseren Deutschen das fremde Joch, aber die meisten ballten nur die Faust in der Tasche. sterreich allein erklrte den 1809 Krieg. Schnell kam Napoleon mit seinen Franzosen und Rheinbndlern herangezogen. Zwar wurde er vom Erzherzog Karl bei Aspern^) besiegt, aber er wetzte die Scharte durch den blutigen Sieg bei Wag-ram2) aus und zwang sterreich im Wiener Frieden zur Abtretung 1809 groer Lnderstrecken. Ja, Kaiser Franz I. mute sogar feine Tochter Marie Luise dem Sieger zur Gattin geben, nachdem dieser sich von seiner Ge-mahlin Josephine hatte scheiden lassen. Im folgenden Jahre wurde Napoleon ein Sohn geboren, der König von Rom" oder sptere Herzog von Reichstdts) Die Tiroler waren an Bayern gekommen;
doch in einem begeisterten Aufstande unter dem biedern Sandwirt Andreas Hofer warfen sie nach den Siegen am Jsel-berge Franzosen und Bayern aus dem Lande, erlagen aber endlich der franzsi-
scheu bermacht (1809). Hofer wurde in V **** 1809
einer Sennhtte ergriffen und in Mantua *96, rt reas ^^cr'
erschossen. In Norddeutschland rttelte Major von Schill*) mit feinen Freischaren vergeblich an den franzsischen Fesseln; er wurde in Stralsund eingeschlossen, von Dnen und Franzosen berwltigt und gettet; seine gefangenen elf Offiziere wurden in Wesel erschossen und die Soldaten auf franzsische Galeeren gebracht. 1809
*) und 2) Drfer unweit Wien. 3) Er wirb von den Franzosen Napoleon Ii. genannt, hat aber nie einen Thron innegehabt.
Fragen: Welches sinb die Ursachen von Preuens Fall? Worin besteht Preuens innere Wiedergeburt? Weshalb schlugen die ersten Befreiungs-versuche fehl? Der Husar von Auerstdt" von Schack. An die Knigin Luise von Preußen" von H. v. Kleist. Bor Rauchs Bste der Knigin Luise" von Krner. Das Lied vom Schill" und Das Lied vom Drnberg" von Arndt. Andreas Hofer" von Schenkendorf und von Mosen. Geharnischte Sonette" von Rckert.
*) Mnchener Bilderbogen Nr. 59.
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Extrahierte Personennamen: Hardenberg Luise Napoleon Karl Karl Franz_I. Marie_Luise Josephine Napoleon Andreas_Hofer Napoleon Luise_von_Preußen"_von_H. Arndt Andreas_Hofer"_von_Schenkendorf
Extrahierte Ortsnamen: Hhen-Zieritz Bayern Mantua Norddeutschland Stralsund Wesel Wien Mosen
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war ein tapferer und ritterlicher Mann, der sich berall Anerkennung zu verschaffen wute. Viel Not machte ihm sein Stiefsohn Ernst von Schwaben mit seinen Ansprchen auf Burgund. Nachdem ihn Konrad unterworfen und zwei Jahre auf dem Giebichenstein bei Halle gefangen gehalten hatte, lie er ihn unter der Bedingung frei, da er das Bndnis mit seinem Herzensfreunde Werner von Kibnrg auf-gebe. Als Ernst dies nicht that, wurde er in die Acht gethan und in einem Verzweiflungskampfe im Schwarzwalde erschlagen. Spter entstand der ihn unter sagenhaften Zuthaten das Lied vom Herzog Ernst".1) - Konrad besttigte den von der Kirche gegen die Fehdelust der Ritter verkndeten Gottesfrieden, eine Waffenruhe von Mittwoch abends bis Montag frh (also an den durch Christi Leiden, Sterben und Auferstehen geheiligten Wochentagen).
.. J) Das deutsche Volk, von alters her geneigt, jedes Anringen gegen die Ubermacht frstlicher Allgewalt als ein ruhmwrdlges Trachten nach alt angeborener Mannesfreiheit und Selbstndigkeit zu preisen, besang Ernsts Kampf in lange nachhallenden Liedern."
2. Sein Vater Heinrich Iii. herrscht allgewaltig. Heinrich Iii. (nach seiner Gesichtsfarbe der Schwarze genannt) brachte die Kaisergewalt auf den hchsten Gipfel. Seiner Oberhoheit beugten sich Polen, Bhmen und Ungarn. In Italien setzte er drei Ppste ab und befrderte wrdige Deutsche auf den Stuhl Petri. Die Gewalt der deutschen Herzge schwchte er, indem er die groen Lehen unbesetzt lie oder sie an unbedeutende, von ihm abhngige Männer gab. Wie er i ueren Feinden krftig wehrte, so trat er auch im Innern entschieden auf: er gebot einen all-gemeinen Landfrieden und verbot den Schacher mit den geistlichen Stellen und mtern. In der rstigsten Manneskraft raffte ihn ein pltzlicher Tod hinweg.
3. Heinrich Iv. wird unglcklich erzogen. Der junge Kaiser war beim Tode
seines Vaters sechs Jahre alt. Seine Mutter Agnes fhrte die Vor-mundschaft. Um sich den schsischen Grafen Otto von Nordheim zum Freunde zu machen, gab sie ihm Bayern als Lehen; aber sie irrte sich in der Treue dieses Mannes. An der Spitze der mit dem Frauenregiment Unzufriedenen stand der Erzbischos Anno von Kln. Diese wollten sich des jungen Knigs und auch der Reichsregierung bemchtigen. Bei einem Feste zu Kaiserswerth lockte Anno den zwlf-jhrigen Knaben auf ein Rheinschiff und entfhrte ihn. Der mutige Knabe sprang ins Wasser und wurde nur mit Mhe gerettet. Anno war hart und herrschschtig. Er hielt den jungen König in strenger
79. Heinrich Iii.
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Extrahierte Personennamen: Ernst_von_Schwaben Ernst Konrad Werner_von_Kibnrg Ernst Konrad Ernsts Ernsts Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Agnes Otto Heinrich_Iii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Christi Ungarn Italien Petri Nordheim Kaiserswerth Rheinschiff
Iii
gewande zum heiligen Grabe und dankte Gott knieend fr den Sieg. Auch das Kriegsvolk hrte auf zu morden und zog barfu und entblten Hauptes unter Bugesngen nach der Grabeskirche, um inbrnstig zu beten.
6. Das schwache Knigreich Jerusalem. Man bot dem edlen Gottfried die Krone des neuen Reiches an, aber er wollte an der Stelle keine goldene Krone tragen, wo sein Heiland unter einer Dornen-krne geblutet hatte, und nannte sich nur Beschtzer des heiligen Grabes". Nachdem er dem Reiche neue Gesetze gegeben hatte, starb er infolge der unsglichen Anstrengungen. Sein Bruder Balduin folgte ihm als König von Jerusalem und erweiterte und befestigte sein Reich durch Eroberung der Kstenstdte und durch ein Bndnis mit den Handelsstdten Venedig, Genua und Pisa, die unablssig Ver-strkungen brachten.
Aber durch die Uneinigkeit der Christen und die Tapferkeit der Trken ging spter ein Ort nach dem andern verloren. Und obgleich das Abendland in sieben Kreuzzgen seine beste Kraft im Orient ver-schwendete und an 6 Millionen Menschen opferte, so fiel doch nach 200 Jahren die letzte christliche Besitzung in Palstina, die Festung Akkon, den Trken wieder in die Hnde. 1291
7. Die wichtigen Folgen der Kreuzzge. Der Zweck der Kreuz-zge, die dauernde Besitzergreifung des heiligen Landes, wurde nicht erreicht; aber sie haben einen gewaltigen Einflu auf das ffentliche Leben und die Kulturentwickelung im Abendlande ausgebt. Die Kirche gewann an Macht. Herzge und Grafen zogen erledigte Lehen ein. Vor allem aber brachten die Kreuzzge den greren Stdten Vorteil. Ihr Handel und Verkehr hob sich, und mit ihrem Reichtum erkauften sie leicht von den geldbedrftigen Fürsten grere Vorrechte. Nicht minder wuchs das Ansehen des Ritterstandes, dessen eigenartige Sitten und Einrichtungen sich damals ausbildeten. In den geistlichen Ritterorden, welche infolge der Kreuzzge entstanden, offenbart sich der edelste Charakter des Rittertums. Im allgemeinen erweiterten die Kreuzzge den geistigen Gesichtskreis und fhrten einen Aufschwung des Handels, des Gewerbes, der Knste und auch der Wissenschaften herbei.
Fragen: Welchen Einflu hatten die Kreuzzge in Bezug auf die Staaten.
blldung Europas? Wie untersttzten sie das Streben der Ppste nach der Oberherrschaft der die weltliche Macht? Wie frderten sie die Entwickeluna des Brgertums? Welchen Vorteil hatten Knste und Wissenschaften davon? Wte wurden Handel und Gewerbe gefrdert? Wie trugen sie zur Veredeluna des Rittertums bei? Welchen Einflu hatten sie auf die Sittlichkeit?
"Tasso" (Verfasser des befreiten Jerusalem") von Goethe.
45. Friedrich I. Barbarossa (11521190).*)
1. Wie sein Oheim, der erste Staufer Konrad Iii., zur Regierung gelangte. Nach dem Erlschen des frnkischen Kaiserhauses lenkte die ppstliche Partei die Wahl auf den sechzigjhrigen Lothar
*) A. Richter, Bilder fr Schule und Haus. Heft: Deutsche Kaiser".
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*
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Jerusalem Venedig Genua Orient Palstina Europas
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franzsischen Soldaten mit Todesverachtung auf die Feinde. Die Preußen muten sich trotz zweier Siege der den Rhein zurckziehen. Im Frieden zu Basel fiel Preußen von der gemeinsamen Sache 1795 ab und berlie das linke Rheinufer den Franzosen.
3. Die 2. und 3. Teilung Polens. Dagegen gewann es bei 1793 der zweiten Teilung Polens Danzig, Thorn und Sdpreuen (mit Posen und Kalisch). Der edle Pole Kosziusko wollte die wider-rechtliche Zerstckelung seines Vaterlandes nicht dulden. Er rief alles, was Bchse, Schwert und Sense tragen konnte, zu den Waffen. Doch vergeblich! Der Aufstand wurde von der bermacht der drei teil-schtigen Nachbarn unterdrckt. Als im Schlachtgetmmel der ver-wundete Polenheld vom Pferde strzte und gefangen wurde, da war das Ende Polens gekommen. Die Sieger nahmen bald darauf eine dritte Teilung vor, in der Preußen das Land bis an die Weichsel 1795 mit Warschau erhielt. Aber die Gre des Landes macht nicht das Glck des Volkes aus. Preuens Ansehen sank; die Schuldenlast und die innere Unzufriedenheit wuchsen.
83. Napoleon Bonaparte in Frankreich.
1. Seine Thaten. Er wurde am 15. August 1769 als Sohn 1769 eines armen Edelmannes und Advokaten zu Ajaccio auf Corsika geboren. Bald fllte er die Welt mit seinem Kriegsruhm und gab der Karte Europas eine neue Gestalt. Er wurde auf der Kriegsschule er-zogen und zeichnete sich bei der Belagerung von Toulon durch die Englnder als Artilleriehauptmann aus. Durch seinen Feldherrnblick,
seine Schnelligkeit und die Begeisterung seiner Soldaten war er nn-Widerstehlich. Sieg auf Sieg erfocht er in Italien und zwang fter-reich zum Frieden von Campo Formio, in dem es Belgien und Mailand abtrat. Oberitalien, Ge-nua und spter die Schweiz, Rom und Neapel wurden von den Fran-zosen zu Republ^en gemacht. Der khne Bonaparte unternahm seinen aben-teuerlicheu Zug nach gypten, um von hier aus Englands Macht im Osten zu brechen und neue Lorbeeren zu gewinnen.
Bei den Pyramiden Kairos siegte er der die Trken, nachdem er den Seinen zugerufen: Von der Hhe dieser Pyra-miden schauen vier Jahrtausende auf euch herab!" Ganz gypten wurde erobert,
aber die franzsische Flotte von dem ^ Napoleon.
englischen Admiral Nelson bei Abnkir an der Nilmndung zerstrt. Bonaparte eroberte auch Syrien, wurde aber durch Seuchen und die erfolgreiche Verteidigung von Akkon zur Rckkehr gezwungen. In-zwischen hatten die europischen Mchte die zweite Koalition ge-
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Dorthin zogen die beutegierigen Haufen; aber der eine ward bei Sondershausen und der andere bei Riade an der Unstrut vernichtet. Heinrich entflammte den Mut seines Volkeshrch tapfere, fromme Rede. Das Reichsbanner mit dem Bilde des Erzengels Michael ward vorangetragen und das Feldgeschrei „Kyrie eleison" angestimmt. Grausig klang das „Hui hui" der Ungarn, und reiche Ernte hielt der Tod. Aber endlich siegte die deutsche Begeisterung und Kriegskunst. Die Mehrzahl der Ungarn lag erschlagen auf dem Schlachtfelde, die andern flohen voll Entsetzen; viele christliche Sklaven wurden befreit, 7 ungarische Führer mit abgeschnittenen Nasen und Ohren als warnendes Beis-pn"heimgeschickt. Heinrich starb zu Memleben an der Unstrut und liegt in Quedlinburg begraben. Seine Gattin war die heil. Mathilde.
Oft und gern weilte sie zu Nordhausen in dem von ihr gestifteten Kloster.
7. Otto I. der Große (936—973).
1. Seine Krönung. Otto, Heinrichs ältester Sohn, war schon bei Leb-
zeiten seines Vaters einstimmig zum Könige gewählt worden. In Aachen wurde er mit großer Pracht gekrönt. Vier Reichsfürsten versahen dabei die Erzämter, wie es seitdem üblich wurde. Der Erzkämmerer sorgte für Wohnung und Bewirtung der Gäste; der Erztruchseß setzte die Speisen auf den Königstisch; der Erzschenk goß den Wein ein; der Erzmarschall brachte die Rosse unter. — Otto hatte eine stattliche Gestalt, einen festen Charakter, einen hellen Verstand und ein frommes Herz. Wegen seiner edlen Eigenschaften, herrlichen Kriegsthaten und ruhmvollen Regierung nannte man ihn schon bei Lebzeiten „den Großen".
2. Kämpfe im Innern. Weil Otto nach Alleinherrschaft strebte, streng und heftig war, so brachen viele Empörungen aus. Aber wie der Löwe warf er seine vielen Feinde nieder, verzieh ihnen jedoch großmütig, wenn sie sich demütigten. Sein eigner Bruder Heinrich erhob dreimal die Fahne der Empörung. Das dritte Mal verzieh ihm Otto am Weihnachtsfeste im Dome zu Frankfurt a. M. auf die Fürbitte seiner Mutter und nach einem demütigen Fußfalle. Otto dehnte die Grenzen seines Reiches weit aus und setzte sich bei allen Nachbarn in das höchste Ansehen. In den nördlichen und östlichen Grenzmarken gründete er Bistümer (Schleswig, Havelberg, Brandenburg, Magdeburg, Meißen u. a.) und ließ durch Missionare und Ansiedler Christentum und Deutschtum verbreiten.
3. Kampf in Italien. Wilde Unordnung hatte in Italien überhand genommen. Die junge, schöne Königswitwe Adelheid, deren Mutter Bertha den Ehrennamen „die Spinnerin auf dem Throne" trägt, wurde hart bedrängt. Es wird erzählt, daß sie von ihrem Feinde in einen Turm eingeschlossen worden sei, weil sie sich weigerte, seinen häßlichen Sohn zu ehelichen. Ein treuer Mönch habe sie aber durch einen unterirdischen Gang gerettet. Sie bat den deutschen Kaiser um Hilfe und bot ihm Hand und Krone an. Der ritterliche Otto kam über die Alpen, besiegte ihren Feind und nahm sie zur Gemahlin.
4. Ungarnschlacht auf dem Lechfelde (955). Des Kaisers Sohn Ludolf und Schwiegersohn Konrad glaubten sich zurückgesetzt und lehnten
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