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1. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 6

1871 - Hannover : Hahn
6 Dritte Lehrstufe. da sie die griechische Hauptstadt anzugreifen sich noch nicht getrauten. Die Nordküste des ägäischeu Meeres ist heute viel ärmer an Städten als in der Blüthezeit Griechenlands;. f\ist im äußersten westlichen Winkel liegt Salon ichi, das alte Thessaloniea, nach Konstantinvpel gegenwärtig der wichtigste Hasenplatz der Türkei, weil es den Endpunkt des 70 9jl laugen Handelsweges bildet, der von Belgrad an die Halb- insel durchzieht. Auch die weitere Umfahrt führt uns häufiger zu geschichtlich denkwürdigen als in der Gegeuwart wichtigen Punkten. Im Busen von Volo hat einst die Flotte der Argonauten sich gesammelt. An der langen Meerenge zwischen der weide- und heerdenreichen Insel Negroponte (Enböa) und dem Festlaude, dem heutigen Egripo (Chaleis) gegen- über, lag einst die Hafenstadt Aulis, von wo aus der Zug gegen Troja angetreten wurde. An der Ebene des alten Maratbon und dem Cap Colonna vorüber erreichen wir den Busen von Aegina, laßen Athen sammt den Inseln Salamis und Aegina rechts und kommen endlich zum Peloponnes, der trotz seiner bedeutenden Küstenlänge nur wenige Hafenplätze aufzuweisen bat: Nauplia im O., Na-- varin o (1827) im W., im N. Patras und das jetzt linbe- deutende Korinth. Patras schräg gegenüber liegen Lepanto und das befestigte Missolunghi. Am Südrande des Ein-- gangs znm Busen von Arta lag einst Aetium, in dessen Nähe auf osseuem Meere 31 v. Chr. die folgenreichste aller Seesck'lachten geschlagen wurde. Vom Eap Lingnetta an wird plötzlich die Küste aus einer Strecke von 25 M. flach, sumpfig und ungesund^ dann folgt mit n.-w. Richtung eine 80 M. lange ausgezeichnete Klippenküste, die als solche sowohl im Alterthum wie im Mittelalter viele Seeräuber barg,, heute aber Oesterreich seine besten Matrosen liefert. Von den Hasenstädten auf dieser Strecke nennen wir nur Cattaro und Fiume. §. 3. Senkrechte (vertieale) Gliederung. Tie Balkan-Halbinsel ist gain vorherrschend Bergland. Wir unterscheiden zur beßeru Uebersicht den westlichen Theil der Halbinsel mit nordsüdlich gerichteten Gebirgsketten von dem östlichen Theil, der westöstlich gerichtete Züge enthält. Als Mittelglied kann der Schar-Dagh gelten. Von hier aus den Blick zur Adria gericktet, haben wir zur Rechten die- Parallelketten der d in arischen Alpen (bis 6000')/ die Bosnien zu einem gegen die San stufenförmig abfallenden,.

2. Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 62

1830 - Hannover : Hahn
Dörfer wurden nicht verschont. Die Hauptstadt Lhios hatte 20,000 E. und eine blühende Griechische gelehrte Schule. Nicht weit davon gegen W. ist 5) das kleine Inselchen Jpsara, deren E. neben den Griechen auf Hydra und Spezzia (Vergl. Th. 1. §.244) als die kühnsten Seefah- rer bekannt sind, auch in dem jetzigen Kriege muthig gegen die Türken kämpften, dafür aber ihre Insel auch 1824 von den Türken gänzlich ver- wüsten lassen mußten. — 4) Samos — 8 £>, M. 5o,ooo E. lauter Griechen, bringt köstlichen Muskatwein (Malvasier) und das beste Oel im Orient hervor. 5) parmos, eine Insel, auf welcher der heil. Jo- hannes eine Zeit lang als Verbannter lebte. In dem hier befindlichen Iohanniskloster sind die Mönche so unwissend, daß wenige von ibncn lesen können. — b) An der Südküste Natoliens liegen: 6) Rhodus, 2» Q. M. 20,000 E-, fruchtbar und reich an Wäldern; hat daher be- trächtliche Schiffbauerei. In dem schönen Hafen der Hauptstadt gl. N. liegt immer ein Theil der Türkischen Kriegsstotte. Ehemals war die Insel der Sitz der Malteser Ritter, denen sie 1622 die Türken nach langen tapferen Widerstande abnahmen. Die Stadt Rhodus ist noch aus jenen Zeiten stark befestigt und an den Häusern derselben findet man noch hin und wieder Wappen der alten Ritter. Christen wohnen nur in den Vorstädten. Berühmt war Rhodus im Alterthume durch den Loloß (ungeheure Bildsäule) des von Griechen und Römern verehrten Gottes Apollo. Er soll 70 Ellen hoch gewesen sein und die Finger des- selben die Größe eines Mannes gehabt haben. Ein Erdbeben stürzte ihn um und die Masse von Erz, aus welcher er gegossen war, soll von 900 Kamelen fortgeschafft sein. — Die wichtigste Insel ist 7) Zypern, etwa 24 O.. M. groß, gebirgig, aber mit fruchtbaren, leider nur schlecht bebauetcn Thälern und mildem Klima. Berühmt ist sie durch ihren köst- lichen wein, durch schöne Seide, wolle und Baumwolle und durch Orrolane, eine Art Ammern, welche hier gefangen und in Fäßchen mit Essig und Gewürz eingepackt, versendet werden. Ein großes Uebel ist der Mangel an gutem Trinkwafier, denn eigentliche Flüsse giebt es gar nicht und die Bäche trocknen fast alle im Sommer aus. Die Haupt- stadt im Innern des Landes heißt Nikosia. Sie hat 10 — 20,000 E. und ist der Sitz eines Gricch. Erzbischofs. Die wichtigsten Seestädte sind Famagusta und Larnaka. §. 2i. 2) Syrien oder Soristan. So nennt man jetzt den Theil des Türkischen Asiens, der zwischen Natolien, Mesopotamien und Ara- bien liegt und in W. ans Mittelmecr gränzt. Die Ostgränze macht die große Syrische Wüste, welche sich bis zum Eufrat und nach Arabien ausdehnt. Syrien ist ein Gebirgsland mit fruchtbaren Thalern und Ebe- nen, aber auch mit wüsten Gegenden, da große Strecken selbst des frucht- barsten Bodens ohne Anbau liegen. In der Norühälfte erhebt sich der majestätische Libanon über 6000 F. hoch mit beschneieten Gipfeln, wald- bedeckt, voll Weinberge, Maulbeer - und Obstpfianzungen an feinen Ab,

3. Europa - S. 332

1830 - Hannover : Hahn
33» Die Türkei. §. 239. Kriege sehr mitgenommen. Sitz eines Erzbischofs. Es find hier 5 Mos, keen und über 3o elende Griech. Kirchen. Oelbau und Bienenzucht wer, Len stark getrieben. Von den drei alten Hafen ist nur noch einer für Schiffe zugänglich. — Theben, 6000 E-, meist Türken. — Livadia, unweit des Sees Lopolja, »0,000 E. Sitz eines Erzbischofs. In der Umgegend wird viel Kermes gesammlet. — Talanda, kleiner Ort an der Meerenge vvn Negrvponte, welche davon den Namen Meerbusen von Talanda füht. — Salon«, am Fuße des altberühmten Berges Parnassus, 4ooo E. — Lepaneo, Seestadt und Festung am Meerbusen gl. N. 2000 E.— Missolunghi, Festung am Meerbusen vvn Patras, -000 E. mehrmals be, lagert, berühmt besonders durch die heldenmüthige Vertheidigung der Griechen »826. Nicht weit davon die Stadt Anaroliko auf einer Insel, 3000 E. — §. 239. Aum zweiten Deglerbeglik Dosn« gehören zwei Provin- zen in N. W. des Reichs. ». Serbien, südlich vvn der Donau, zwischen Bulgarien und Bosnien. Die E- dieses Landes sind ein Slavisches Volk und theilen sich in eigentliche Serbier oder Raiyen, welche sich alle zur Griechisch katholischen Religion bekennen. Dies fruchtbare Land, welches von der Morawa durchströmt wird, in N. ziemlich eben, in S. aber voll Gebirge ist, genießt erst seit i8i5 Ruhe. Die E. hatten »80» gegen die Türken, von denen sie hart gedrückt wurden, die Waffen er- griffen, und kämpften unter ihrem kühnen Anführer, Lzerni Georg, mit Verzweiflung. Schrecklich wurde das Land verwüstet und unerhörte Greuel begangen. Endlich ward ein Vertrag mit der Pforte gemacht, welchem zufolge die Serbier ihre eigene Regierung unter einem Präsi- denten erhielten, in ihre Festungen Türkische Besatzung einnahmen und versprachen einen jährlichen Tribut zu zahlen, und in Kricgszeiten »2,000 Mann Hülfstruppen zu stellen. Nach diesem vertrage dürfen nicht ein- mal Türken in Serbien wohnen, aber eben so wenig Serbier in einer andern Türkischen Provinz. Der Sitz der Regierung ist in Semendria. Die Hauptstadt des Landes ist Belgrad, eine starke Festung an der Sau und Donau, 30,000 E., welche wichtigen Handel treiben. In den frü, Heren Türkenkriegen ist sie oftmals belagert und erobert. Seit »729 ist Belgrad Türkisch. Ein Pascha wohnt hier. — Semendria, an der Donau, 8000 E., ebenfalls eine Festung. — Da wo die Donau sich durch das Gebirge zwischen der Wlachei und Serbien einen Weg gebahnt hat, liegt die Festung Neu Grsowa. Das Felsenthal in der Nähe beißt das Eiserne Thor. — Bei Novi Basar im Innern sind warme Bäder. — pristina in S. am Fuße des Gebirges, 10,000 E. Handel beschwerlichen Gebirgspässen nach Albanien und Makedonia. Bei Rossowa nicht weit davon ist das durch zwei große Siege der Tür- ken über die Serbier und Ungarn (i389 und 1448) berühmte Am- selfeld. 2. Bosnien, zwischen Dalmatien, Kroatien, Slavonien und Serbien, in N. von der Sau begränzt, welche die Drina., Bosna, den

4. Europa - S. 337

1830 - Hannover : Hahn
337 §. 244. Griechenland. äpfel, Honig u. a. ausgeführt werden. Der ganze Staat ist in i3 De- partements getheilt, von denen Morca 7 enthalt, 1) Argalis in N. O. Hier ist Napoli di Romania (Nauplia), 6000 C. Zwei Citadellen und schöner Hafen an dem davon benannten Meerbusen. — Nicht weit da, von Argos, i*ooo E. — Rorinch oder Rondos, auf der Landenge, fast ganz zerstört, mit einer stark befestigten Felsenburg und zwei Häfen, Sitz eines Erzbischofs. — 2) Achaja in N, wo die Hauptstadt Rala- vrita, Sitz eines Erzbischofs. Erster Aufstand der Griechen 25. März *821. — Pa tras, Seestadt und Festung an den Kleinen Dardanellen, ehemals 15.000 E. — 5) Elis in W. mit der Hauptstadt Gastnni, 5ooo E. Sitz eines Erzbischofs; Hafen. — **) Obermessenien in S. W. und im Innern. Hier sind die drei festen Seestädte Navarino, 2000 E., stark befestigt mit einem vorzüglichen Hafen, der durch die Insel Sphagia gebildet wird, berühmt durch die Vernichtung der Türk. Flotte 20. Octbr. 1827.; Modon, 7000 E. u. Roron an der S. Küste, 6000 E., Haupthandelsplatz. — 5) Niedermessenien in S. mit der Haupte stadt Ralamara, erster Sitz der Gricch. Regierung. Auf der Halbinsel, deren Spitze das Cap Matapan bildet, wohnen die Rakovulioren, die rohesten aller Griechen, die Seeraub treiben und Schiffbrüchige morden. Neben ihnen die Mainorren, etwa 6o,ovo Seelen, unter einem eige- nen Bei, stets unabhängig von den Türken, freiheitsliebende, kriege- rische, aber rohe Bergbewohner, von der Stadt Maina am Busen von Koron benannt. — 6) <akonia in S. D., wo Mistra, die wichtigste Stadt der Halbinsel in der Gegend de^ alten Sparta, *6,000 E., frü- her Sitz eines Türk. Paschas Und noch jetzt eines Griechischen Erzbischofs; treibt vorzüglich Seidenbau. — Napoli di Malvasia, feste Seestadt auf einer Insel der O. Küste, 2600 E. — 7) Arkadia im Innern und an der W. Küste. Hier ist die ehemalige Hauptstadt der ganzen Halbin- sel Tripolizza, früher 12,000 E., durch die Aegypter 1828 gänzlich zer- stört. --- Die Griechischen Inseln, welche an Boden, Klima u. Pro- dukten den Türkischen Inseln gleich sind, bilden 6 Departements = Üo Q. M. 200,000 E. — 8) Nordsporaden, die nördlichste Gruppe in O. von Negrvponte, unter denen Jpsara ^ 1^ Q. M> ernst mit 2600 E-, die als kühne Seeleute bekannt waren; 182*1 von den Türken gän; lich verwüstet. — 9) Ostsporaden, welche mehre schon zu Asien gehe, rende Inseln, namentlich Samos ^ 8 Q- M. So,000 E., begreifen. -- 10) weftsporaden in der Nahe vott Argolis. Hierher gehört Aegina ^ 2 Q. M. *rooo E. jetzt Sitz der Regierung, ^vdra = 2 O.. M. 16.000 E., die durch blühenden Handel, so wie durch die Zahl ihrer Kriegsschiffe und als kühne Seefahrer sich in dem jetzigen Kriege so be- rühmt gemacht haben. Die Insel ist durch ihre natürliche Beschaffen- heit, so wie durch Festungswerke unangreifbar. Eben dadurch ist auch Spezzia = i| Q. M. 8000 E. berühmt geworden, poros der Stadt Damals gegenüber =; 1 Q- M. -- 11) Nordcykladeii, in ©. von Böigeres Länderkunde 2te Aufl. I. Th. ey-\

5. Europa - S. 338

1830 - Hannover : Hahn
Die Jonischen Inseln. §. 245. 338 .Ncgroponte. Die bedeutendsten Inseln sind Andros — kq-M. 12,000 E., mit starken Seidenbau- und Tine — 4 O.. M. 16,000e. die angc- baueteste aller Griech. Inseln. — itr) Lenttalk^kladeii, südlich von den vorigen. Dazu gehört paros = 5q. M. 2000 E-, berübmt im Alter- thume durch Marmor, jetzt noch durch eine merkwürdige Tropfsteinhöhle. — Das kleine Llmoti ist wegen seiner vorzüglichen Walkererde bemer- kenswerth. — i5) Südkykladen, die südlichsten von allen, unter denen Santokin — i't Q- M. 12,000 E., reich an Wein. Die Jonischen Inseln. §. 246. Sie liegen an der Westküste von Albanien u. Morea, eiste am Cap Malea, 7 an der Zahl, nebst einigen kleineren, welche zusam- mengenommen 47 Q. M. groß sind. Sie sind alle voll Gebirge, zwi- schen denen aber fruchtbare Thaler sind und daher zieht man hier alle Arten von Südfrüchten, Wein, Oel, Rosinen, Korinthen und Baum- wolle reichlichauch Getreide wird gebauet und die Viehzucht ist nicht unbeträchtlich. Metalle giebt cs nicht, aber Salz und Steinkohlen, so wie Erdpech. Die E., 180,000 an der Zahl, meistentheils Griechen, trei- den außer Ackerbau, Vieh- Und Bienenzucht und Weinbau auch Seiden- bau und bedeutenden Handel, vorzüglich mit der Türkei und Griechen- land. Bis 1797 gehörten die Inseln den Venetianertt, wurden 1800 ein Freistaat unter Türkischem Schutze, kamen 1807 an Frankreich und wurden i8i5 zu einem Freistaate unter Englischem Schutze erklärt. Die Regierung führt ein Senat; eine Versammlung von Abgeordneten giebt die Gesetze. Ein Englischer Obercommissair führt die Aufsicht und die Hauptstädte haben Engl. Besatzung. Die 6 an der Westküste liegenden größern Inseln sind: 1) Corfú, — 11 Q. M. 60,000 E., hat eine Hauptstadt gl. N. welche beträchtlichen Scehandel treibt und der Sitz des Senats, des Engl. Commissairs und einer Universität ist. — 2) paxo, 4000 E., welche viel Oel bauen. — 5) Santa Maura, 18,000 E., welche Salz bereiten und viel Oel und Wein ausführen. Dek Kanal, der die Insel von Albanien trcnnt, ist so schmal und flach, daß man biswei- len durchwaten kann. — 4) Theaki, 8000 E., welche viele Rosinen, Oel und Wein ausführen. — 5) Dephalonia — 16 Q. M. 6o,ooo E«, welche starken Handel treiben und als kühne Seeleute berühmt sind. Oel, Baumwolle und Korinthen sind Hauptprvducte; Schaf- und Ziegenzucht ist sehr stark. — 6) Zante, ko,000 E-, von denen jährlich einige Tau- send Nach Morea gehen, dort als Tagelöhner arbeiten und statt des Gel- des Getreide mitbringen, weil die Insel selbst außer Korinthen, Wein und Oel wenig hervorbringt. Die Luft ist äußerst gesund und die E. erreichen daher meistentheils ein hohes Alter. Merkwürdig sind hier die Erdpechquellen. — Südlich von Morea liegt 7) Tcrigo mit 9000 E., welche Wein - und Oelbau treiben.

6. Europa - S. 331

1830 - Hannover : Hahn
33 r §. 238. Die Türkei. außerdem mit Gartenbau und besonders starker Bienenzucht, sammeln aber auch durchs ganze Land Gaben ein. Westlich von Makedvnia am Ionischen und Adriatischen Meere liegt: 4. Albanien. Die E. heißen Albanesen oder Arnauren, sind ein rohes, kriegerisches Volk und beken, nen sich zur Griechischen, zum Theil zur Muhamedanischen Religion. Sie lassen sich gern für Geld als Soldaten anwerben, dienen aber dem Feinde so gut, wie dem Freunde, und kämpfen für den, der am meisten bietet. Auf ihre Hülfe ist daher wenig zu rechnen, besonders wenn ih- nen die Aussicht zur Plünderung fehlt. Das Land ist gebirgig, hat aber fruchtbare Thäler und liefert Baumwolle, Getreide, Wein und Taback. — Die Hauptstadt ist Jamna, 3o,ooo E., ehemals Sitz des berüchtigten Tirannen Ali Pascha, den die Regierung, well sie ihn mit Gewalt nicht bändigen konnte, durch Meuchelmord aus dem Wege schaffen ließ. — In N. der Provinz liegt Skutari, 12,000 E., Sitz eines Paschas. In der Nähe ist das Gebirge Montenegro, von einem tapferen Christlichen Völkchen bewohnt, welches die Türken nie haben bezwingen können. — Am Meere sind folgende Seestädte: Durazzo, Valona, parga, pre- vesa, letzteres stark befestigt, am Eingänge des Busens von Arta, an dessen Ufer weiter im Innern Arta liegt; alle diese Städte haben etwa 4 bis 8000 E. §. 258. Die folgenden Provinzen 5, 6 und 7 bildeten das alte Griechenland und sind auch jetzt noch, außer wenigen Türken in den Städten, fast allein von Griechen bewohnt. Schon seit 1821 haben sich diese, besonders in den südlicheren Gegenden empört und führen mit ih- ren bisherigen Unterdrückern einen noch immer fortdauernden Krieg, der bereits ganze Städte verwüstet, fruchtbare Gegenden zur Einöde gemacht und vielen Tausenden Gut und Blut gekostet hat. Die Halbinsel Mo- rea ist bereits ganz vom Türkischen Joche befreiet und ihre Unabhängig- keit anerkannt, jedoch sind die Gränzen des neuen Griechischen Staats noch nicht festgesetzt. Südlich von Makedvnia liegt: 5 Thessalien, eine ebenfalls fruchtbare Provinz, deren Hauptstadt Jenischehr oder Larissa, 26,000 E. Es sind hier wichtige Färbereien, Saffianfabriken und Webe- rei. — Trikkala oder Tirhala am Salambria, 12,000 E. — Volo, kleine Seestadt an einem Meerbusen. -r- Turnova oder Tornados, 6000 E-, hat starke Seiden, und Baumwvllweberei. — Zeienn oder Jü- din, 4ooo E., hat eine berühmte Messe. Nicht weit davon ist der wich- tige Bergpaß der Thermopylen, um den schon mehrmals in diesem Kriege gekämpft ist. — Südlich von Albanien und Thessalien ist: 6. Livadien, gebirgig, mit nicht eben fruchtbarem Boden, aber reich an Ocl. Hier ist der Topolja See. Die bemerkenswerthesten Städte srnl: Athen, unweit des Meerbusens von Aegina, vor dem Kriege etwa 12,0 00 E. Altberühmte Stadt, einst der Sitz der Künste und Wissenschaften, noch mit den herrlichen Ruinen ehemaliger Tempel und anderer Pra ht- gcbaude geschmückt, aber durch mehrmalige Belagerungen in diesem

7. Europa - S. 333

1830 - Hannover : Hahn
§. 240. Die Türke!. Zzz Verbas und die Unna aufnimmt/ von den Dinavifchen Alpen kn W. durchzogen. Die E. sind größtentheils eigentliche Boeniaken, ein ziem, lich rohes Slavisches Volk, theils Muhamedaner, theils Griechische, und Römische Katholiken, welches von Ackerbau, noch mehr von Viehzucht lebt. Die Stadt Travnik an der Bosna, 8000 E., ist Siy des Pa« fchas. — Sarajevo oder Bosna Sarai, weiter gegen S.o. hat 60 bis 70,000 E. und ein altes festes Schloß. Es werden hier Gewehre und andere Eisenwaaren verfertigt und der Karawanenhandel nach den anderen Provinzen ist bedeutend. — An der Drina legt Zwornik, 1'1,000 (E* Es sind hier zwei feste Schlösser und in der Nahe^Blekgru- * den. — Banjaluka ayl Verbas, i5,ooo E., ist stark befestigt. — Schabarfch und Türkisch Gradiska, fmd kleine Festungen an der Sau. — Der S. Theil der Provinz hat den Namen Herzegowina mit der Stadt Mostar, 9000 S. § 2w. Uns bleiben nun noch dkeinseln über, welche zur Europäischen Türkei gehören. Sie liegen im sogenannten Archipelagus, sind aber mit Ausnahme von Negrvponte und Kandia von keiner Bedeutung. Sie sind fast durchgehends gebirgig, dabei fruchtbar, stark bewaldet und haben die gewöhnlichen Prvducte von S. Europa, namentlich Wein, Oel und Südfrüchte. Ihre E. sind fast lauter Griechen. Tafo = 4 Q. t. liegt an der Küste von Rumili, 6000 E. Südlicher ist Samoeraki, = i£&. M ,Imbro — 4q.m. 4ooo E. und Stalimene oder -Lemnos, — ?Q- M. 8000 E. Letztere ist schon von uralten Zeiten durch die sogenannte Lemnische Siegelerde berühmt, eine eigene Thonart, welcher man fast Wunderkrafte gegen Schlangenbisse und bei anderen Wunden zuschreibt.— An der Küste von Livadien liegt Egribos oder Negroponre, nur durch eine schmale Meerenge vom festen Lande getrennt, — 60 Q- M. 60 — 70,000 voll hoher Berge, fruchtbar und mit starker Viehzucht. Die Hauptstadt Egribos oder Negroponre, »6,000 <£., ist Sitz eines Pa- schas und Griech. Erzbischofs. Sie liegt an der Meerenge, über welche eine Brücke führt, und hat einen guten Hafen. An der S. Küste liegt die Seestadt Rarysto, 5000 E.— In S-O. von Mvrea liegt die größte Türkische Insel kandia, gegen 200 Q- M. groß. Sie ist im Innern sehr gebirgig und hat Berghöhcn von mehr als 7000 §., die fast das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt sind. Neben den Gebirgen sind weite Ebenen, die sehr fruchtbar sind und bei der Milde des Klimas alle S. Europäischen Prvducte reichlich liefern könnten, aber es fehlt so sehr an Anbau, daß die Insel kaum ihr nöthiges Getreide hat. Oel ist der Hauptausfuhrartikel, der Wein ist vorzüglich, wird aber wenig gebauet, es giebt die herrlichsten Wiesen, dennoch hat man fast nur Schafe und Zie- gen. Die Mineralien werden fast gar nicht benutzt. Kunstfleiß ist we- nig zu finden; denn außer Weberei, Gerberei und Seifensiederei hat man eben keine Gewerbe. Die E., deren Zahl sich auf 2 — 300,000 belauft sind theils Griechen, theils Türken; durch die auch hier ausge-

8. Europa - S. 336

1830 - Hannover : Hahn
33ô Griechenland. §. 244. schrecklich hausete, so daß die westliche Halste fast nur eine Einöde war, deren Städte und Dörfer bis guf die von den Aegyptern besetzten festen Seestädte in Trümmern lagen. Taufende der E., die dem Schwerdte der grimmigen Feinde entronnen oder nicht als Sklaven weggeschleppt waren, flüchteten und der Ruin des sonst so schönen Landes schien un, vermeidlich. Da erschien izag ein Französisches Heer und reinigte schnell die ganze Halbinsel von der Mordbrcnnerschaar. Die Regierung, welche die Griechen sich selbst gegeben hatten, war nicht im Stande, den Krieg mit Nachdruck gegen die Türken fortzuführen, da cs an Geld und Waffen fehlte, konnte akur eben so wenig der Anmaßung und dem Trotze der einzelnen Griechischen Häuptlinge wehren, welche wohl plündern und ihre Macht vergrößern, aber nicht in einer ordentlichen eigenen Verfassung leben und gehorchen wollten. Da traten 1827 die drei Staaten Eng, land, Rußland und Frankreich zu, erkannten den neuen Staat an und gaben ihm in dem Grafen Lapo d'istria, welcher »828 zum Präsiden- ten der Regierung gewählt wurde, ein tüchtiges Oberhaupt. Seit der Zeit erholt sich das unglückliche Land von seinen Leiden. Die Geflächte, tcn kehren zurück, Städte und Dörfer erheben sich aus ihren Trümmern, da- Land wird wieder bestellt und Ordnung fängt allmälig an sich zu zeigen. Dabei steht ein gut gerüstetes Heer im Kampfe gegen die Tür- ken in Livadien und Albanien, welches schon bedeutende Eroberungen gemacht hat, so daß man den neuen Staat, wenn gleich er noch nicht von dem ganzen Europa anerkannt ist, als fest gegründet ansehen kann. Die Verfassung des Landes, welches jetzt 6 — 700,000 E. zählen mag, ist republi, kanifch. Die oberste Behörde ist dar. p^nhellenion, an dessen Spitze der Prä, sidenr steht. Abgeordnete aus allen Provinzen bilden die Ständeversammlung. $. 244. Die Halbinsel Moren t= 4oo Q. M. steht durch die Land, enge von Korinth mit Livadien in Verbindung. In O. ist der Meer, busen von Aegina und Napoli di Romania; in S. die Busen vvnro- lok^thia und Roron; in N die Busen von parras und Lepanto, wel, che durch die Meerenge der kleinen Dardanellen zusammenhangen. In S. sind die Vorgebirge Angelo (Andschelv) und Marapan, in W- Dor- nese u. Papas. Ein großer Theil der Halbinsel ist gebirgig, besonders in S. O. ; die ebensten Gegenden sind in N. und W. Der Boden paßt nicht allein zum Anbau des Getreides, sondern auch Wein, Oel und Südfrüchte kommen sehr gut fort; nur fehlte es bislang an Anbau. Die Gebirge sind mit Wald bedeckt und bilden zum Theil höchst reizende Ge- genden, die durch das Andenken an den Ruhm der Griechen im Alter- thume, aus dem sich manche Reste in Gebäuden und Denkmälern erhal- ten haben, noch anziehender werden. Die Zahl der E. schätzte man vor dem Kriege nur auf 400,000, jetzt ist ihre Zahl vielleicht über à Mill. Sie leben von Landbau und Viehzucht, Fabriken giebt es gar nicht und der Handel der Seestädte war bisher von keiner großen Bedeutung, ob- gleich Oel, Wein, Korinthen, Getreide, Wolle, Baumwolle, auch Gall- äpfel,
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