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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 14

1842 - Dresden : Schmidt
14 Mathematische Erdkunde. Zuerst suchte man den Umfang zu finden; der ist aber unmittelbar nicht zu messen, d. h. mit einem bekannten Längenmaße zu vergleichen. Weiß man aber, wie groß ein Grad ist, und multiplicirt die Anzahl der Meilen des- selben mit der Zahl aller Grade, also mit 360, so ist auch die Größe des Umfangs gefunden. Die Schwierigkeit be- steht nur darin, daß man auf der Erde allein nicht be- stimmen kann, wie groß ein Grad ist; am Himmel kann man es aber bestimmen und diese Bestimmung dann auf die Erde übertragen. Das ist auch geschehen und so hat man den Umfang der Erdkugel genau ermittelt. Das Ver- fahren dabei ist aber folgendes: Man hatte beobachtet, daß der Polarstern, der ziem- lich genau gerade über dem Nordpol der Erde steht, sich immer mehr über den Horizont erhebt, je weiter man nach Norden vordringt, daß derselbe Stern aber nach dem Ho- rizonte immer mehr herabsinkt, wenn man mehr und mehr von Süden aus ihn beobachtet, so daß er, vom Aequator aus betrachtet, am Rande des nördlichen Horizontes sich befindet, wahrend wir in Deutschland noch viele Sterne über ihn hinaus nach Norden zu gewahr werden. Wie hoch er nun von uns aus über dem nördlichen Horizonte steht, maß man mit genauen astronomischen Instrumenten, ging nun von dem Punkte der Messung aus weiter nörd- lich, bis zu dem Punkte, von wo aus betrachtet der Stern um einen Grad höher zu stehen schien, und so hatte man auch den Grad auf der Erde gefunden. Umgekehrt nahm man von einem Standpunkte aus die Höhe des Polar- sternes auf und begab sich so weit nach Süden, bis der beobachtete Stern um einen Grad nach N. sich gesenkt hatte. Auf diese Weise maß zuerst mit Genauigkeit Picard 1669 Meridiangrade von Paris aus und ermittelte die Größe eines Erdgrades zu 1» deutschen oder geogr. Meilen. Diese Zahl mit 360 multiplicirt giebt den Umfang der Erde von 5400 Meilen. Spätere Gradmessungen in der Nähe des Polarkreises (1735—37) ermittelten, daß hier die Grade sich ungefähr um 4200 Fuß vergrößerten, und dadurch die Ansicht Derer gerechtfertigt wurde, welche schon aus physischen Gründen die Abplattung des Erd- körpers behauptet hatten.

2. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 139

1842 - Dresden : Schmidt
139 §. 31. Die Atmosphäre. Der Wind. Höhe und 3v" Breite mit einer Gewalt wirken, die dem Drucke von 9,909,900 Pfunden gleich ist. Ein solcher Orkan ist der Tornado odertravado im südlichen Afrika, der mit Anfang und Schluß der nassen Jahreszeit eintritt und jedesmal in Begleitung heftiger Gewitter erscheint. Noch schrecklicher ist der T y p h o n oder L y p h o, der vorzüglich im großen indischen Weltmeere, bei China, Japan und aus der Halbinsel jenseit des Ganges während der wärmern Jahreszeit wüthet. Beide Arten von Orkanen haben viel Aehnliches mit einander. Sie fangen, bei heiterm Wetter, mit einer kleinen, schwarzen Wolke an, breiten sich nach einer Stunde über den ganzen östlichen Horizont und zerstören mit gren- zenloser Wuth. Schiffe in dem sichersten Hafen werden zer- trümmert, die stärksten Bäume ausgerissen, feste Gebäude im Nu eingestürzt rc. — Auch auf den westindischen In- seln wüthen ähnliche Orkane. Ost sind sie mit Erdbeben vergesellschaftet. — Wenn zwei Luftströme sich entgegen wirken, dann haben wir Wirbelwinde, die bei größerer Stärke äußerst gefährlich werden können, indem sie als Wind- oder Landhosen (S. 133) große Zerstörungen anrichten. Ein reißender Wirbelwind wurde sonst wohl Windsbraut (Braut von Brausen) genannt. Me Winde werden ferner eingetheilt in regelmäßige oder ordentliche und in unregelmäßige. Die regelmäßigen Winde sind theils 1) unver- änderlich. Diese behalten zu jeder Zeit ihre Richtung bei. Dahin gehört der beständige Ost- oder Passat- wind, der in einer Breite von 299 bis 399 deutschen Meilen, zwischen den Wendekreisen, immerfort nach W. weht. Nach N. zu weicht er etwas nördlich ab und nach S. südlich. Er mag wohl seinen Hauptgrund in der un- aufhörlichen Umdrehung der Erde von W. nach O. haben; zugleich wird er aber auch durch die Sonnenwärme bewirkt. Indem nämlich die Sonnenstrahlen jeden Augenblick in der Richtung von O. nach W. über einen andern Punkt der Erde zu stehen kommen, verdünnen sie daselbst die Lust so, daß sich die dickere Luft zu beiden Seiten ins Gleichgewicht zu setzen sucht und die Strömung in der bezeichneten Richtung veranlaßt. — Manche Winde sind aber auch 2) regel- mäßig abwechselnd, daher sie auch periodische fälst *r\stustn om Un'iust& ^ '

3. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 107

1842 - Dresden : Schmidt
§. 22. Das Wasser. Das Meer. 10? Sturm sich eben gelegt hat. Die Schiffer sagen dann: Die See geht hohl. Am gefährlichsten für die Seefahrer sind die Brandungen und Wasserwände. Erstere entstehen durch die Anhäufung und Brechung der Wellen an steilen, felsigen Küsten. Den zurückprallenden Wellen begegnen neu andringende; schieben sich diese nun über einander und erstrecken sie sich mauerartig in die Länge: so ist dieß die verderbliche Wasserwand. Die Strömungen des Meeres sind theils all- gemeine, theils besondere. Indem die Erde sich von W. nach O. um ihre Achse dreht, können die flüssigen Theile der Bewegung nicht so schnell folgen; sie bleiben also zurück oder vielmehr strömen in entgegengesetzter Rich- tung von O. nach W. — Besonders ist dieß bemerkbar in der Nähe des Aequators, wo der Erdumfang am größten ist. Man nennt diese allgemeine auch die Aeq uin o ctial- oder Aequatorialströmung, und sie mag wohl, außer der Erdumdrehung, noch andere Ursachen haben. Nur zwischen dem setwa) 40° nördlicher und 40u südlicher Breite ist die Richtung von O- nach W.; weiter süd- und nord- wärts nimmt die Strömung eine andere Richtung. Dieß geht so zu: Das andringende Wasser wird von dem Fest- lande zurückgeworfen und sucht sich nördlich und südlich Rückwege. Bekannt ist die Golfströmung, welche aus dem Meerbusen von Meriko bis Neufoundland nördlich geht, sich sodann östlich wendet, bis sie in der Nähe Afri- kas sich der Aequinoctialströmung wieder anschließt. — Unter den besondern Strömungen merken wir die Polarströmungen, welche entstehen, indem sich die käl- tern Wassermassen mit dem Wasser der wärmern Meere ins Gleichgewicht zu setzen suchen. Wo diese Polarstro- mungen mit der Aequatorial- oder Golfströmung zusam- mentrifft, müssen natürlich wieder eine Menge anderer Strömungen entstehen, welche die verschiedensten Richtun- gen nehmen. Oft sind zwei Strömungen einander gerade entgegengesetzt; dieß sind die Doppelströmungen. Stoßen mehrere Strömungen gegen einander, besonders in engen Theilen des Meeres, so giebt es Meerstrudel, Wirbel oder Malströme, die Alles, was in ihrenkreis geräth, in ihrem Trichter verschlingen.

4. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 18

1842 - Dresden : Schmidt
18 Mathematische Erdkunde. wird: Der Spieß dreht sich mit dem Braten und dieser kehrt nach und nach alle Seiten dem Feuer, aber auch den Umgebungen in der Küche zu. Wer würde wohl behaup- ten, daß, um das Fleisch mürbe zu machen, es nöthig sei, das Feuer drehe sich um den Spieß? Aber nicht bloß das Feuer, sondern der Herd, die ganze Küche mit ihrem Ge- räth, ja das ganze Haus? Und doch ist dieser Vergleich noch höchst unvollkommen. Jedes Haus, auch der größte Palast, ist durch Grenzen beschränkt; aber die Welt ist ohne Ende, und doch sollte sie sich um die beschrankte Erde in so kurzer Zeit drehen? — 2) Die Himmelskörper schweben im freien Raume und sind theils naher, theils entfernter- von der Erde. Wie könn- ten sie nun, bei so verschiedener Entfernung, in gleicher Zeit ihren Lauf vollenden, vorausgesetzt auch, daß sie sich alle in concentrischen Kreisen bewegten? 3) Die kleine Erde kann nicht so viel Anziehungskraft besitzen, daß die ungeheuern Himmelskörper in ihren unzu- messenden Fernen von ihr am Bande der Centripetal- und Centrifugalkraft (§. I.) gehalten würden. 4) Eben so beweist die abgeplattete Gestalt der Erde den Umschwung um ihre eigne Achse (§.l.). Da die Erdkugel anfangs eine weiche Masse bildete, so mußte -durch ihr schnelles Umdrehen nothwendig der Erdgürtel in der Nahe des größten Kreises hervortreten und die Pole mußten sich abplatten. Hiermit hangen zusammen die Pen- delschwingungen. Die 'Centrifugalkraft ist in den Polen gleich Null, unter dem Aequator am stärksten. Ein Pen- del, das in hohen Breiten Secunden schlägt, muß in der Nähe des Aequators sehr verkürzt werden, wenn es Secun- den angeben soll. Man hat berechnet, daß die Centrifugal- kraft unter dem Aequator der Schwere beträgt, so daß sie bei I7mal stärkerem Umschwünge der Erde der Schwer- kraft gleich käme und folglich jeder Körper ohne Gewicht sein würde (§. 1.). 5) Läßt man eine Bleikugel von einem hohen Thurm auf die Erde fallen, so fällt sie nicht perpendikulär, son- dern etwas mehr nach Osten zu. Die Spitze des Thurmes beschreibt natürlich einen größer» Kreis, folglich theilt sie auch der herabfallenden Kugel eine größere Schwungkraft mit, als die Erde am Fuße des Thurmes sie besitzt.
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