Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Theil 2 - S. 325

1827 - Leipzig : Fleischer
325 sprengte im Treffen bei Stadt-Loen unweit Münster fast sein ganzes Heer, so daß er froh seyn mußte, mit einem klei- nen Häufchen nach Holland zu entkommen. Das geschah zu Ende des Jahres 1623. 4. Tilly und Wallenstein. Fetzt schien der Krieg ganz geendigt zu seyn. Die Böhmen hielten sich fortwährend ruhig, der Pfalzgraf war unschädlich gemacht, Mansfeld und Christian von deutschem Boden vertrie- den, und nirgends mehr ein Feind des Kaisers zu sehen. Den- noch wurden die Soldaten der Liga nicht entlassen, und Lilly vermehrte sie noch. Gegen wen konnten diese drohenden Rü- stungen anders gerichtet seyn, als gegen die evangelischen Für- sten des nördlichen Deutschlands; diese hatten ja seit der Re- formation die katholischen Stifter ihrer Länder eingezogcn, und eine bessere Gelegenheit, sie ihnen jetzt wieder zu entreißen, und den katholischen Glauben wieder herzustellen, konnte der Kaiser nicht finden. Zwar sicherte ihnen der Religionsfrieden Religionsfreiheit zu; aber wir wissen ja schon, daß Ferdinand alles für erlaubt hielt, wodurch er der katholischen Kirche die- nen zu können glaubte. Daher war ein Angriff auf die wehr- losen Fürsten des nördlichen Deutschlands täglich zu erwarten. Dies war die Ursache, daß die Stände des niedersächsi- schcn Kreises, namentlich Meklcnburg, Braunschweig, Magde- burg, schnell zusammcntraten, und ein Heer, bloß zu ihrer Verthcidigung, ausrüsteten. Christian 4., König von Dä- nemark, der wegen Holstein auch zu ihnen gehörte, wurde zum Anführer des neuen Bundes ernannt, und der König Jakob von England schickte, um doch etwas für seinen vertriebenen Schwiegersohn zu thun, wenigstens Hülfe an Geld. Der Kai- ser war über diese Anstalten betroffen, und befahl den Stän- den, sogleich die Waffen niederzulegcn, und da das nicht ge- schah, so ließ er Tilly nach Niedersachscn vorrücken. Dieser General ist schon einige Mal genannt, und wird Nun noch öfter genannt werden; es ist daher nöthig, ihn nä- her kennen zu lernen. Er war ein Mann von rohem Gemüthe, wie damals meist die Feldherren, die im Lager ausgewachsen

2. Theil 2 - S. 448

1827 - Leipzig : Fleischer
448 stochen worden waren. Doch ist die Sache nicht ansgemacht. Karl war erst 36 Jahre alt. Karls 12. Tod gab Schweden die langentbehrte Ruhe wie- der. Den Thron erhielt seine Schwester Ulrike Eleonore, die an F r i e d r i ch v o n H e sse n vermählt war. Dieser wurde als Friedrich 1. König, mußte sich aber gefallen lassen, daß der Adel ihm fast alle Gewalt nahm, die nun von den Reichsständen ausgeübt wurde. So ist es bis 1772 geblieben. Mit seinen Feinden vertrug sich Schweden schnell. Der König von Eng- land Georg 1. erhielt Bremen und Verden, welches er nun mit feinem Königreiche Hannover vereinigte und noch besitzt; Fried- rich Wilhelm 1. von Preußen bekam die Hälfte von Vorpom- mern; nur Dänemark erhielt nichts. Rußland gewann am mei- sten. Ihm wurden im Frieden von Nyeftadt 1721 die Provinzen Liefland, Esthland, Ingcrmannland und ein Theil von Karelicn, lauter schöne Ostseeländer, abgetreten. August 2. blieb König von Polen. Während der letzten Jahre König Karls 12. hatte Peter fortgefahren, nützliche Einrichtungen zu machen, und an der Bildung seines Volks zu arbeiten. Er erndtcte dafür zwar we- nig Dank; denn die an dem Alten hängenden Russen seufzten über die verhaßten Neuerungen; aber das störte Peters feste Ent- schlüsse keineswegs. Auch unternahm er mehrere Reisen nach Deutschland. Unter andern besuchte er einmal den Badeort Pyr- mont. Der Herr des Ländchens, der Graf von Waldcck, bc- wirthete ihn in seiner Residenz Arolsen prächtiger, als es von einem so kleinen Fürsten zu erwarten war. Darum erhielt er auch auf die Frage, wie dem Czar das neuerbaute Schloß ge- falle, die Antwort: „es hat nur einen großen Fehler: die Küche ist zu groß angelegt." — Im Jahre 1716 reiste Peter zum zweiten Male nach seinem geliebten Holland. Mit welchen Empfindungen der Freude begrüßte er die Thürme von Amster- dam, wo er die ersten Pläne entworfen hatte, für Rußland eine Seemacht zu schaffen. Diese Pläne waren nun wider Erwarten glücklich ausgeführl worden. Als ihn eine Deputation feierlich empfing, und der Anführer derselben eine Rede in pathetischen Ausdrücken an ihn richtete, antwortete er: „ich danke Ihnen;

3. Theil 2 - S. 524

1827 - Leipzig : Fleischer
524 von Boston aber liegendes Thecschiff wurde am 18tcn Decem- bec 1773 von 17 Menschen, die sich, um nicht leicht erkannt zu werden, als Mohawk- Indianer verkleidet hatten, erstiegen, 342 darauf befindliche Kisten aufgcschlagcn, und unter dem Zu- jauchzen des Volks 18,000 Pfund Thce in die See geschüttet. Die Minister ließen nun den Hafen von Boston sperren, und verhängten noch andere Strafen über die widersetzlichen Ein- wohner. Diese schrieben an die andern Städte in Amerika, baten sie, mit ihnen gemeinschaftliche Sache zu machen, und alle für einen Mann zu sichen. Das geschah auch. Abge- ordnete aus allen Provinzen traten in Philadelphia zu einem Eongreß zusammen, der von nun an alle Angelegenheiten des Landes leitete. Hier wurde unter andern beschlossen, daß man keine englischen Maaren und keine Productc der englisch- westindischen Inseln mehr in Amerika zulassen, und vom loten September 1775 an auch keine Maaren von Amerika nach England ausführen wollte. So stieg die Spannung immer höher. Neue Regimenter wurden nach Amerika beordert, aber auch die Amerikaner rüsteten sich. Ueberall zogen sich die Co- lonisten zusammen, Gewehre wurden hcrbcigeschafft, und Pulver bereitet. Diese Rüstungen zu zerstören, schickte der englische General Gage (sprich Gchtsch) Truppen aus, und dabei kam cs am 18. April 1775 bei Lexington unweit Boston zu ei- nem Gefecht, in welchem das erste Bürgerblut vergossen wurde. Das war das Signal zu dem Kriege, der von 1775 bis 1783 mit großer Erbitterung von beiden Seiten geführt worden ist. Vier Jahre lang mußten die Amerikaner den Kampf ganz allein, ohne alle Bundesgenossen führen, und es war wahrlich ein schwerer Kampf. Es fehlte ihnen bald an Geld, bald an Kriegsvorräthen, vor allen aber den Soldaten, die bis dahin friedliche Bürger oder Landlcute gewesen waren, an Uebung, selbst oft an Kleidung und Schuhen. Aber die Roth ist eine herrliche Lehrerin, und die Liebe für Unabhängigkeit und Frei- heit ließ sie alle Schwierigkeiten überwinden. Einsichtsvolle Engländer hatten dies vorausgesehen, den Verlust der Colonien prophezeiht, und zur Nachgiebigkeit gerathen, so lange es noch Zeit scy. Der nun schon alternde und sehr kranke William

4. Theil 2 - S. 514

1827 - Leipzig : Fleischer
514 \ bekannten Küstenländer, die seht zum Freistaate gehören, anzu- bauen. Nalckgh gründete 1585 hier die erste englische Nieder- lassung, und nannte das Land Virginien zu Ehren seiner Königin. Aber die neuen Colonisten litten hier Hunger, und hatten viel von den Anfällen der Wilden zu leiden, so daß sie froh waren, als Francis Drake hier landete, und sie nach England zurückführte. Zwei Jahre darauf gingen zwar neue Colonisten hin, aber sic wurden von den Wilden erschla- gen, und nun wagten lange Zeit die Engländer nicht wieder, sich auf dieser unwirthbaren Küste niederzulassen. Endlich unternahm 1602 ein kühner englischer Schiffsca- pitän wieder eine Fahrt nach Nordamerika, kaufte den India- nern eine Menge des kostbarsten Pelzwerks ab, und machte sich durch den Verkauf desselben in England bald zu einem reichen Manne. Das lockte auch Andere, und nun ließen sich seit 1606 viele Engländer dort nieder, aber nördlicher als die unter Naleigh, und nannten die Küste Neu-England. Die In- dianer ließen sich diese Ansiedelungen gefallen, weil sie nun ihr Pelzwerk gut loswurdcn, und die Fremden ihnen die Län- dereien abkauften. Der Gewinn, den der Handel mit dem Pelzwerk abwarf, lockte auch andere Nationen herbei, nament- lich siedelten sich die Franzosen noch nördlicher als die Englän- der an, nördlich vom Lorcnzostrom, und nannten das Land Acadien; jetzt heißt cs N e lisch ottland. Von da aus drangen sie bis nach Cañada vor. Bald kañren auch Schwe- den und Holländer, aber nur die Engländer behaupteten sich nach mancherlei Kämpfen südlich vom Lorenzo, und die Fran- zosen jenseits. Lange Zeit wollten die neuen Colonien nicht recht gedei- hen; denn theils rieb das ungewohnte Klima Tausende von Colonisten auf, theils wollten die Indianer nicht dulden, daß sie die Wälder ausrottcten, und immer mehr Land einnahmen, theils schickte Jakob unter die geschickten und fteißigen Ansied- ler Diebe, Straßenräuber und anderes Gesindel, welches man in England los seyn wollte. Dazu kam die Unduldsamkeit, *) *) Von virgo die Jungfrau.

5. Theil 2 - S. 516

1827 - Leipzig : Fleischer
516 andern frommen und fleißigen Menschen frei und glücklich leben könnte. Er erfuhr, ein großer Strich an der nordamerikani- schen Küste sey noch unangebaut, und bat den König Karl 2., ihm für eine Forderung, die er an diesen hatte, jenen Strich zu überlassen. Karl hatte nichts dagegen, nannte das Land Pensylvanien, und stellte dem guten Penn 1681 einen Frei- heitsbrief aus. Bald fanden sich viele Engländer, die Penn nach Amerika begleiten wollten, und denen er den größten Theil seiner Ländereien für einen sehr geringen Preis verkaufte. Sie lebten hier unter selbst gegebenen Gesetzen von dem Er- trage ihrer Aecker frei und glücklich; jeder fremde Colonist, welches Volkes und welcher Religion er auch war, wurde als Bruder ausgenommen. Penn erbaute eine Stadt, Philadel- phia, die schon im ersten Fahre 80 Häuser zählte, und jetzt mehr als 100,000 Einwohner in sich faßt. Bis zum Fahre 1718 lebte der ehrwürdige Penn, geliebt wie ein Vater von seinen Unterthanen, die er wie Brüder behandelte. Die Auswanderungen von Europa nach Nordamerika nah- men von Fahr zu Fahr mehr zu. Selbst aus Deutschland, besonders au-s der Pfalz, zog man haufenweise dort hin, weil die guten Leute glaubten, sie würden cs in einem fremden Erd- theil besser haben, alé daheim; aber wo ist es wohl besser als im Vaterlande? Dann und wann zogen ganze Gemeinden mie ihren Predigern hin. Binnen 150 Fahren stieg die Zahl der Einwohner bis auf 3 Millionen, die ein Küstenland von einer Länge von 300 Meilen einnahmen, und immer tiefer ins Land, damals ungefähr 60 Meilen weit, eindrangcn. Aber je mehr sich diese englischen Colonien hoben, desto eifersüchtiger wurden die Franzosen darauf, die sich in Canada und längs den großen Seen festgesetzt hatten. Sie legten nicht nur ein Fort nach dem andern an, sondern suchten auch die Engländer aus der Gegend der Seen und des Ohio (sprich Oheio) zu verdrängen, um sich allein des Pelzhandcls mit den Wilden zu bemächtigen. Erst hetzten sie die Fndiancr auf, die englischen Niederlassungen zu überfallen; dann verjagten oder ermordeten ste die am Ohio wohnenden Engländer. Da keine Vorstellungen gegen dies gewaltsame Betragen halfen, so schickten

6. Theil 2 - S. 517

1827 - Leipzig : Fleischer
517 die englischen Coloniften 1764 den nachher so berühmt gewor- denen Washington (sprich Wäschinkten) mit 400 Mann nach dem Ohio, ein hier eben von den Franzosen angelegtes Fort, dü O.uesne, zu zerstören. Aber Washington wurde mit seinem Häufchen umringt und gefangen genommen. Aus dieser Unternehmung entwickelte sich ein 7jahriger Krieg, der zwischen England und Frankreich fast zu derselben Zeit zur See geführt wurde, als Friedrich 2. den 7jährigen Kampf bestand, nämlich von 1755 bi$ 1762. Auch Spanien nahm daran Antheil, in- dem es den Engländern den Krieg erklärte. Die Vorfälle die- ses Kriegs können nicht erzählt werden; nur so viel merke man sich, daß die Engländer durch die kräftigen Maßregeln ih- res Ministers, des älteren Pitt (Lord Chatam — sprich Tschattam), größtentheils Sieger waren. *) Im Jahre 1762 wurde endlich ein Friede in Paris geschlossen, in welchem die Franzosen Neufundland, Canada und überhaupt alles Land, welches sie sich zwischen dem atlantischen Meere und dem Mis- sisippi zugeeignet hatten, an die Engländer überlassen mußten. Seit dieser Zeit erst ist England so übermächtig zur See ge- worden. England hatte bisher große Summen auf seine Colonken in Nordamerika gewendet. Der Krieg allein hatte nach der mäßigsten Berechnung 150 Mill. gekostet. Es schien daher billig, daß die Colonisten, um derentwillen ja doch eigentlich der Krieg nur geführt worden war, nicht nur die Kosten ihrer Verwaltung selbst aufbrächten, sondern auch zur Abtragung der großen englischen Nationalschuld etwas beitrügen. Aber dagegen brachten die Colonisten vor, daß ja England durch sei- nen Handel mit Amerika große Summen gewönne; wäre dies *) In diesem Kriege mar es auch, m der englische General Wolf siel, dessen Tod durch den bekannten schönen Kupferstich vorge- siellt ist. Er belagerte 1769 Quebeck, und lieferte hier den Fran- rosen eine Schlacht- Als er nach der dritten erhaltenen Verwun- dung sich aus dem Treffen bringen ließ, äußerte er keinen andern Schmerz, als daß er nicht wisse, wer siegen werde- Als man ihm aber die Nachricht brachte, daß die Feinde flöhen, flarb er mit der größten Ruhe.

7. Theil 2 - S. 684

1827 - Leipzig : Fleischer
gezahlt sey, wurden die preußischen Provinzen von französischen Truppen besetzt gehalten, und das unglückliche Land mußte diese aufseine Kosten unterhalten. Danzig sollte eine freie „ Stadt seyn, war es aber nur dem Namen nach; denn fort- während blieb es in den Händen der Franzosen, so daß die sonst so blühende Stadt schnell verarmte. Was Napoleon dem Könige von Preußen, dem Herzoge von Vraunschweig, und dem Kurfürsten von Hessen abgenommen hatte, wurde zu einem Königreiche Weftphalen vereinigt, und dieses dem Jerome Bonaparte, einem körperlich und geistig schwachen Menschen, gegeben. Mit tiefer Rührung nahm Friedrich Wilhelm von seinen ihm entrissenen Untcrthanen Abschied. Nur die Hoffnung auf bessere Zeiten, nur das Bewußtseyn, das harte Schicksal nicht verdient zu haben, nur die fromme Ergebung in den uncr- forschlichcn Nathschluß des Gottes, ohne dessen Willen kein Haar von unserm Haupte fällt, konnte den gebeugten König und seine betrübten Untcrthanen trösten. Ein glühender Un- wille über den Uebermuth und die Naubsucht der Franzosen setzte sich in den Herzen der Preußen fest; jetzt mußte ec schweigend dulden, aber er sollte sich sechs Jahre später Luft machen. Erft später hat sich gezeigt, wie nützlich jene Zeit der Trübsal und Erniedrigung für Preußen gewesen ist. Im Un- glück erstarkte das Volk, schloß sich fester an seinen König an, und erhielt eine Menge neuer Einrichtungen, deren Zweckmä- ßigkeit eine Reihe von Jahren bewiesen hat. Dahin gehört das Edict, daß Jeder das Recht habe, Güter anzukaufen 180/, die Städteverordnung 1808, und viele andere. 113. Eroberung von Portugal, Spanien, Hctru- rien und Rom 1807 und 1808. Ein Staat, den wir bisher wenig zu erwähnen Gelegen- heit hatten, Dänemark, hatte an den großen Begebenheiten der letztern Jahre keinen Antheil genommen. Der König Christian 7. war seit lange seines Verstandes beraubt, eine Folge seiner jugendlichen Ausschweifungen, und sein Sohn, der Kronprinz, regierte für ihn, und erhielt seinem Lande den

8. Theil 2 - S. 681

1827 - Leipzig : Fleischer
681 schw eig für abgefeht, und fein Land für verfallen. Der un- glückliche Herzog starb in tiefem Gram bei Hamburg. Auch Hessen ließ er durch Mortier besetzen, weil der Kurfürst sich mit Preußen habe verbinden wollen. Mit Mühe erhielt der Herzog von Weimar, der als preußischer General dem Kriege hatte beiwohnen müssen, Verzeihung. Am besten kam Sachsen weg. Napoleon schloß mit dem Kurfürsten einen Frie- den, und verlieh ihm den Titel eines Königs von Sach- sen, wofür dieser zum Rheinbünde übertrat, und Truppen liefern mußte. In Berlin war es auch, wo Napoleon eins Achtserklärung gegen das ihm so verhaßte England schleuderte. Er erklärte nämlich, daß aller Verkehr mit England in allen, Frankreich unterworfenen oder verbündeten Ländern streng ver- boten sey; alle Schiffe, die in England angelegt hätten, soll- ten eben so wie englische weggenommen, alle auf dem festen Lande befindliche Engländer festgcnommen, und alle englische Waaren confiscirt werden, eine eben so drückende Maßregel für England, dessen Handel dadurch sehr litt, als besonders für die Völker des festen Landes, die nun aller englischen Waaren entbehren, und Zucker und Eaffce übertrieben theuec kaufen mußte/i. Am wenigsten war zu billigen, daß Napoleon die Polen gegen Preußen aufwiegelte. Daß die Polen seit 1795 höchst ungern die preußische Herrschaft trugen, wissen wir schon, und daß sie unabhängig zu seyn wünschten, kann man ihnen nicht verdenken. Ader sie hatten seitdem vom Könige große Wohl- thaten erhalten, und wurden besser und gerechter regiert als vordem. Dessenungeachtet hörten sie auf den ersten Aufruf Napoleons, sich frei zu machen. Zwei in Frankreichs Heeren dienende Polen, Dombrowski und Wibicki, riefen die Polen auf, das preußische Joch abzuschütteln; der göttliche Napoleon komme, sie unter seinen Schutz zu nehmen, und habe versprochen, ihr Vaterland wieder herzustellcn, und ihnen einen einheimischen König zu geben.*) Schnell fühlte sich das *) Der göttliche Napoleon hat aber schlecht Wort gehalten. Sein Schutz bestand darin, daß er die polnischen Truppen, die auf Ko-

9. Theil 2 - S. 150

1827 - Leipzig : Fleischer
150 Perestrello aus, um cm jener Küste hinzusegeln. Eiir Sturm warf ihn aber seitwärts, und so entdeckte er 1418 die Insel Porto Sastto. Von hier sah er in äußerster Ferne eine Wolke, die aber immer auf demselbe Flecke blieb. Er vermu- tete, daß e§ ein Land sey, fuhr hin, und entdeckte die Insel Madeira. Den Wald, der sie ganz und gar bedeckte, brannte er nieder. Das Feuer wahrte sieben ganzer Jahr. Nun war die Insel kahl, und der Boden durch die Asche so trefflich ge- düngt, daß die Weinreben, welche man anpflanzte, überaus gut gediehen, und der Madeirawein noch jetzt berühmt ist. Nun folgte die Entdeckung der canarischen Inseln. Die Portugiesen fanden hier ein wildes Volk, welches in Thier- Häute sich kleidete, und nicht einmal den Gebrauch des Eisens kannte. Statt sie nun klüger zu machen, fielen die Portugiesen über sie her, ermordeten die Meisten, und machten die, welche bereit waren, sich taufen zu lassen, zu Sclaven. Diese glücklichen Erfolge munterten den thätigen Dom Heinrich auf, immer neue Schiffe auf Entdeckungen auszuschik- ken. So kam man nach dem Ausflüsse des Senegal, dann nach dem grünen Vorgebirge. Hier und da versuchte man auch zu landen; aber man fand meist ein ganz wüstes, sandiges Land (die Wüste Sahara), oder schwarzbraune Menschen von einer widrigen Häßlichkeit und einer wilden, bösartigen Ge- müthsart. Man fuhr weiter, und kam nach der Küste von Guinea, wo man Goldstaub und Elfenbein wohlfeil einhan- delte. Jetzt erreichte man auch die Linie, und siehe da! die Schiffe verbrannten nicht. Es war zwar ziemlich heiß, aber doch nicht so, als man geglaubt hatte. Welche Freude, diese Entdeckung gemacht zu haben! Nun konnte man ja auch weiter gehen. Indessen waren diese Entdeckungen oft durch mehrere Jahre unterbrochen worden. Endlich starb Dom Heinrich 1461. Zu- nächst nach seinem Tode hatten die Portugiesen einige Kriege zu führen, und es war Niemand da, der für neue Entdeckun- gen Eifer gehabt hatte. Aber als Johann 2. 1481 König wurde, schickte dieser neue Schiffe aus, welche die Küste von Congo entdeckten. Der König derselben nahm die Portugiesen

10. Theil 2 - S. 209

1827 - Leipzig : Fleischer
'209 Feind zum Th eil aufgerieben, und Karl mußte froh seyn, mit dein Reste desselben nach Italien zu entkommen. Indessen hatte die Reformation in Deutschland große Fort- schritte gemacht. Es traten nicht nur mehrere Fürsten und Städte, z. B- der Herzog von Würtemberg, der Herzog von Sachsen, der Herzog von Pommern, der König von Dänemark, die Grafen von Nassau und Schwarzburg, die Städte Augs- burg, Braunschweig, Frankfurt am Mayu, Hamburg und an- dere zur Reformation über, und führten den neuen Gottesdienst in ihren Kirchen ein, sondern auch ein großer Theil der Unter- thanen katholischer Fürsten, in Oestreich, Baiern, Böhmen, Schlesien, bekannten sich dafür, so daß es ganz den Anschein hatte, als wenn binnen Kurzem ganz Deutschland die Fesseln des Papstthums abgeworfen haben würde. Denn Karl war theils kern entschiedener Feind der Reformation, und erkannte recht wohl, wie nöthig der katholischen Kirche eine Verbesserung sey, theils war er auch zu sehr durch seine Kriege mit dem Kö- nige von Frankreich, und durch andere Unternehmungen be- schäftigt, und Ferdinand mußte die evangelischen Fürsten wohl schonen, weil er ihre Hülfe gegen die Türken unaufhörlich be- durfte. Indessen fehlte es nicht an Reichstagen und Religions- gesprächen, auf denen man die streitenden Partheien zu vertra- gen suchte; doch alles vergeblich; im Gegenrheil stieg die Span- nung immer höher, und es war vorauszusehen, daß es einmal zum Ausbruch kommen würde. Dazu kam, daß der Kaiser über dem beständigen Widerstande der evangelischen Fürsteil die Geduld zu verlieren schien, und nachdem er mit dem Könige Franz einen Frieden und mit den Türken einen Waffenstillstand geschlossen hatte, verband er sich heimlich mit dem Papste, ver- sprach ihm, wenn er ihm Geld und Soldaten geben wollte, die evangelische Lehre in Deutschland zu unterdrücken, und machte Anstalten zu einem Kriege. 73. Fortsetzung. — Luthers Tod. — Schmal- käldischer Krieg. Ehe aber noch dieser Krieg ausbrach, verließ der brave Luther den Schauplatz seiner irdischen Wirksamkeit. Seine un- Nöss. Weltgesch. u. Lh. 14
   bis 10 von 88 weiter»  »»
88 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 88 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 3
3 0
4 0
5 5
6 4
7 1
8 2
9 0
10 13
11 1
12 0
13 4
14 1
15 15
16 0
17 19
18 2
19 4
20 1
21 1
22 4
23 1
24 0
25 3
26 0
27 1
28 1
29 5
30 6
31 3
32 12
33 0
34 6
35 6
36 1
37 10
38 25
39 0
40 3
41 19
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 23

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 8
1 1
2 0
3 7
4 5
5 1
6 7
7 0
8 0
9 2
10 2
11 20
12 1
13 0
14 0
15 4
16 7
17 15
18 3
19 0
20 1
21 16
22 0
23 1
24 16
25 0
26 0
27 9
28 2
29 1
30 0
31 1
32 1
33 1
34 2
35 0
36 2
37 0
38 1
39 2
40 3
41 0
42 1
43 0
44 10
45 1
46 0
47 10
48 4
49 7
50 31
51 0
52 0
53 13
54 1
55 1
56 0
57 2
58 2
59 2
60 5
61 2
62 12
63 1
64 16
65 0
66 1
67 0
68 0
69 1
70 19
71 5
72 1
73 0
74 2
75 1
76 2
77 3
78 3
79 11
80 1
81 0
82 1
83 0
84 8
85 1
86 3
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 8
93 3
94 6
95 6
96 0
97 3
98 9
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 122
2 49
3 43
4 25
5 10
6 29
7 9
8 13
9 63
10 4
11 7
12 42
13 2
14 29
15 1
16 41
17 22
18 6
19 11
20 19
21 30
22 5
23 13
24 53
25 11
26 55
27 6
28 7
29 13
30 72
31 15
32 43
33 269
34 32
35 2
36 11
37 1
38 4
39 27
40 37
41 3
42 15
43 27
44 11
45 16
46 37
47 51
48 19
49 78
50 89
51 37
52 4
53 8
54 1
55 37
56 2
57 7
58 27
59 364
60 3
61 3
62 10
63 8
64 25
65 74
66 5
67 3
68 14
69 6
70 7
71 12
72 10
73 84
74 10
75 72
76 23
77 15
78 6
79 13
80 18
81 228
82 9
83 62
84 12
85 4
86 12
87 25
88 38
89 19
90 15
91 59
92 342
93 10
94 8
95 17
96 5
97 16
98 28
99 2
100 178
101 21
102 95
103 51
104 26
105 4
106 6
107 16
108 2
109 48
110 30
111 22
112 27
113 30
114 6
115 3
116 37
117 5
118 10
119 36
120 2
121 117
122 6
123 19
124 27
125 21
126 11
127 24
128 14
129 29
130 12
131 127
132 11
133 31
134 27
135 10
136 35
137 21
138 8
139 25
140 47
141 0
142 15
143 115
144 4
145 9
146 4
147 15
148 1
149 33
150 35
151 12
152 44
153 25
154 15
155 48
156 52
157 11
158 15
159 37
160 14
161 20
162 6
163 4
164 21
165 7
166 49
167 15
168 13
169 21
170 26
171 14
172 3
173 98
174 14
175 171
176 15
177 213
178 27
179 48
180 30
181 3
182 77
183 139
184 44
185 14
186 10
187 6
188 30
189 4
190 3
191 23
192 1
193 74
194 6
195 24
196 69
197 27
198 47
199 11