1867 -
Rostock
: Hirsch
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
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ein Werk neunzehn Mal, so greift er es znm zwanzigsten Male wie-
der an und hält zäh fest, bis es gelungen ist. Beide Eigenschaften,
die Unruhe und die Zähigkeit, kann man am deutlichsten an den
„Hinterwäldlern" sehen, jener seltsamen Art von Menschen, die der
Kultur voraneilen und ihr durch die ausgedehnten Waldungen die
Wege bereiten. Sie kaufen sich tief in der Wildniß des Urwaldes
ein Stück Land, das ganz mit Holz besetzt ist, bauen sich ein Block-
haus und fangen an, den Boden zu „klären" oder von Holz zu
befreien. Kaum ist der Alaun damit so weit fertig, daß er sich
ein wenig wohnlicher einrichten könnte, so hat er auch keine Ruhe
mehr. Er verkauft das Land und eilt mit Weib und Kind weiter
gen Westen, um an einem neuen Stück Wald von neuem seine
Arbeit zu beginnen.
Dörfer und Städte in unserm Sinn kennt man in Amerika
nicht. Ein Stück Land von irgend einer Größe bildet eine „Ort-
schaft" oder Township (spr. Taunschipp). In derselben liegen Höfe,
einzelne Häuser nnb Häusergruppen zerstreut umher; denn jeder
baut, wo und wie er will. Die ersten Bewohner einer neu ange-
legten Ortschaft sind Landbebauer (Farmer), die eine Landstelle
(Farm) bebauen. Der Farmer muß fast alle Arbeit mit seiner
Familie allein thun; denn theils ist der Lohn der Dienstleute zu
theuer, theils sind gar nicht einmal für Geld Leute zu haben,
weil noch so unendlich viel unbenutzten Landes da ist, daß jeder,
der einige hundert Dollars erspart hat, sich eine Farm pachten oder
kaufen kann. Sobald neben den Farmern Handwerker, Kaufleute
und andere sich ansiedeln, wird die Ortschaft zur „Stadt" erklärt.
Hieraus begreift sich, daß zur „Stadt" nicht bloß die zusammen-
hängende Masse der Häuser, sondern auch sämmtliche in der ehe-
maligen „Ortschaft" liegende Farms und einzelne Gebäude gehören.
Eine Anzahl Ortschaften bilden einen „Distrikt" , County (spr.
Kaunti). Eine Anzahl von Distrikten endlich bilden einen „Staat",
State (spr. Stäht). Wer also nach Amerika schreibt, muß seinen
Brief so bezeichnen: N. N. in N. N. county X , state Y, Korth-
America.
In Amerika ist leicht etwas anzufangen; denn es herrscht un-
bedingte Gewerbefreiheit, d. h. jeder darf treiben, wozu er Lust
hat. Es kann einer im Winter Schullehrer, im Frühling Schorn-
steinfeger, im Sommer Bärenführer sein; das fällt dort keinem
Menschen auf; denn es ist eben Sitte, sich in allerlei Geschäften
zu versuchen. Dabei lernt einer freilich nichts Gescheites; aber
keiner kümmert sich darum; keiner verlangt eine Prüfung, keiner
ein Meisterstück von ihm. Wer sich schlechte Stiefel machen lassen
will, sagt der Amerikaner, der thue es, und wer sich durch einen
Pfuscher von Arzt krank kuriren lassen will, der thue es auch.
1860 -
Leipzig
: Klinkhardt
- Autor: Berthelt, August, Jäkel, Julius, Petermann, Karl
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
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boot auf dem Rheine. 1821 erste Eilpost. 1835 erste Eisenbahn
zwischen Nürnberg und Fürth mit Dampfwagen befahren. Die wei-
tere Anwendung der Wasterdämpfe gab dem Maschinenwesen und dem
Handel eine ganz neue Gestalt. Gasbeleuchung durch Lampadius.
Vervollkommnung der Stenographie. Asiatische Cholera seit 1831.
Vereinsmünzen. 1812 große Dürre und Brände (Hamburg 5-8.
Mai). 1811 Entstehung des evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-
Stiftung. 1815 Bildung deutsch-katholischer Gemeinden. 1815 große
Wasserfluthen. 1816 Erfindung der Schießbaumwolle, welche Erfin-
dung indeß ohne Bedeutung zu bleiben scheint. Seit 1811 die Da-
guerreotypie vervollkommt. — Elektromagnetische Telegraphen, die jetzt
' einen großen Theil der Erde umspannen. —Auswanderung vieler Deutschen
nach den amerikanischen Freistaaten, namentlich seit Mexiko nach einem
unglücklichen Kriege Californien, besten Goldschätze man bald nachher ent-
deckte, abtreten mußte (1817), und neuerdings auch nach Australien, beson-
ders seit Entdeckung (1851) der reichen Goldminen westlich von Sidney
in dem Distrikte Bathurst und nördlich von Melbourne in der Kolonie Vik-
toria. Deutschlands Fortschritte finden allgemeine Anerkennung; Bergbau-
verständige und Offiziere werden ins Ausland berufen, deutsche Bücher in
andere Länder verbreitet; Schuleinrichtungen in Frankreich und Amerika
nachgeahmt. Der österreichisch-deutsche Handels-und Zollverein vom Jahre
1853 und der österreichisch-deutsche Münzvertrag vom 21. Januar 1857
werden nicht ohne Einfluß auf Deutschlands engere Vereinigung bleiben.
Geographie.
Allgemeines. Die Geographie, Erdbeschreibung, lehrt die Erde
in dreifacher Hinsicht kennen, und zerfällt deshalb s) in die mathe-
matische, welche von der Stellung der Erde zu den übrigen Welt-
körpern handelt; b) in die physikalische, welche die Oberfläche des
Erdkörpers, feste Landmasten, Gewäster, Lufterscheinungen, Produkte
betrachtet, und c) in die politische, welche die Zustände der Staaten
und die Verhältniste der vernünftigen Bewohner der Erde darstellt.
a. Mathematische. (Astronomie, Himmelskunde).
1. Erscheinungen am Himmel. An dem Himmelsgewölbe
über uns bewegen sich scheinbar Sonne, Mond und Sterne alltäglich
in Kreislinien von Ost nach West, gehen auf, kulminiren und gehen
unter. Der uns sichtbare Theil der Bahn eines Gestirns heißt sein
Tagbogen. Je weiter ein Stern nach Süden zu aufgeht, desto kleiner
ist sein Tagbogen, je weiter nach N., desto größer. Die nördlichsten
Sterne gehen für uns nicht mehr auf und unter; ihre Bahnen sind
vollkommene Kreise am Himmel. Den Mittelpunkt dieser Kreise
(Polarstern) nennt man den Nordpol des Himmels. Eine gerade
Linie (Himmelsachse) von diesem Punkte durch den Mittelpunkt der
Erde gedacht führt zu dem Südpole des Himmels. Von beiden
Polen in allen seinen Theilen gleichweit entfernt, läuft um die hohle
1860 -
Leipzig
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alle Merkmale des Begriffs Pflanze, sondern außer diesen auch noch
andere zu (holziger Stamm rc.)
23. Urtheilskraft. Bei der Wahrnehmung eines Gegenstandes
bemerken wir, ob sich an ihm gewisse Theile, Eigenschaften, Merkmale rc.
finden oder nicht; eben so kann die Seele auch wahrnehmen, ob ein
Begriff gewisse Merkmale, Vorstellungen, niedere Begriffe enthält, ob
ein Begriff in einem hohem enthaltm sei oder nicht. Sie kann ur-
theilen, Begriffe verbinden und trennen.
24. Dem Umfange nach können die Urtheile sein einzelne,
wenn man von einem einzelnen Gegenstände etwas aussagt, sdieser
Mensch ist geizig), besondere, wenn man von mehreren smanche
Menschen sind stolz), allgemeine, wenn man von allen Gegen-
ständen einer Art Etwas aussagt sa l l e Menschen sind sterblichst
25. Der Beschaffenheit nach können sie sein bejahende sder
Walfisch ist ein Säugethierst wenn Begriffe verbunden, verneinende
sder Walfisch ist kein Fischst wenn sie getrennt werden.
26. Dem Grade der Gewißheit nach kann in den Urtheilen
Etwas als a) möglich sdas Feuer kann schaden), b) wirklich sdie
Unmä'ßigkeit schadet), c) nothwendig sdas Irdische muß Vergehens
ausgesagt werden.
27. Alle Urtheile werden durch Satze ausgedrückt. Theilt man
sie nun nach den Sätzen ein, in welchen sie enthalten sind, so giebt
es einfache und zusammengesetzte Urtheile.
28. Die Urtheilskraft ist vielseitig oder einseitig, je nach-
dem sie auf einen größer« oder geringern Kreis von Dingen beschränkt
ist. Armuth an Urtheilen rührt von Armuth an Begriffen her. Falsche
Urtheile entstehen in der Regel aus undeutlichen, falschen Begriffen.
Mutterwitz ist die Gabe, schnell und richtig zu urtheilen.
29. a) Witz, b) Scharfsinn und c) Tiefsinn sind Ver-
mögen, auf eine überraschende Art schnell und leicht a) verborgene
Aehnlichkeiten, b)Unähnlichkeiten, e) Ursachen und Gründe aufzufinden.
Witzige Köpfe, Witzlinge, witzige Einfälle. Der Witz kann treffend,
oder spielend; sinnreich, oder fade; blühend oder trocken rc. sein.
30. Schlußkraft. Die Seele kann auch aus zwei oder mehreren
Urtheilen neue Urtheile bilden (die Richtigkeit eines andern Urtheils
daraus erkennen), sie kann schließen. Die Urtheile, aus welchen ein
anderes abgeleitet wird, heißen Vordersätze (Ober- und Untersatz),
das abgeleitete Urtheil heißt der Schlußsatz. Mittelbare sjedes Metall
ist schmelzbar; Eisen ist ein Metall, folglich ist Eisen schmelzbar) und
unmittelbare sdie Schulen sind nützliche Anstalten, also muß man für
die Schulen sorgen) Schlüsse.
31 Die Schlüsse sind entweder einfache, wenn das dritte Ur-
theil blos aus zweien abgeleitet wird, oder zusammengesetzte, wenn
sie in mehre einfache Schlüsse aufgelöst werden können. (Weil die
Thiere fühlende Wesen sind, so darfst du sie nicht quälen; auch der
Käfer ist ein Thier, mithin darfst du ihn nicht quälen.)
Die Schlüsse können auch nach den verschiedenen Theilen der
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a) Eigennamen (nomina propria), Namen einzelner bestimmter
Personen oder Sachen: Napoleon, Moskau rc.
d) Gemeinnamen, Namen von Gegenständen, die mehrere einzelne
Gegenstände in sich begreifen:
aa) Gattungsnamen (n. appellativa) sind die Namen von Gegen-
ständen, bei welchen dem Einzelwesen die allgemeinen Merk-
male der ganzen Gattung zukommen: Fluß, Stadt, Tisch rc;
bb) Sammel- oder Mengenamen (n. collectiva), Menge von
einzelnen Gegenständen, die zwar für sich bestehen und vom
Ganzen unterschieden werden können, aber doch erst als Ganzes
den Inhalt des Wortes bilden: Gewölk, Flotte rc;
ce) Stoffnamen (n. materialia) bezeichnen die Masse, wobei das
Einzelne nicht als unterschieden gedacht ist: Milch, Wasser rc.
2. Gedachter Gegenstände (n. abstracta) oder Begriffsnamen:
Weisheit, Hoffnung rc.;
a) Namen für Eigenschaften: Heiligkeit, Größe;
b) Namen für Zustände: Seligkeit, Hoffnung;
e) Namen für Handlungen: Ruf, Spielerei.
An merk. Manche Hanptw. bezeichnen bald wirkliche oder konkrete, bald ge-
dachte oder abstrakte Gegenstände: Der Dienstbote hat ein gutes Zeugniß auf-
gewiesen; du sollst nicht falsch Zeugniß reden. — Hauptwörter, welche Gegen-
stände als verkleinert bezeichnen, heißen Berkleinerungswörter (diminutiva.):
Häuschen, Fähnlein rc. — Hanptw., welche Gegenstände ohne Zahl und Geschleckt
bezeichnen, heißen unbestimmte Hauptwörter: Jemand, Nichts, man rc.
C. Geschlecht (genus). Dreifaches: a) männliches (genus mas;
culinum): der, ein; — b) weibliches (g. femininum): die, eine; —
c) sachliches (g. neutrum): das, ein. — Doppeltes Geschlecht
mit verschiedener Bedeutung: Der Band, das Band ; der Bund,
das Bund; der und die See; Erbe, Kiefer, Kunde, Stift, Thor rc.
D. Die Biegung, Umwandlung. Deklination: Veränderung eines
Hauptwortes nach Zahl und Fall.
t. Die Zahlbiegung (numerus): Ein-und Mehrzahl oder Ein-
und Mehrheit (numerus Singularis, u. pluralis): Der Wagen, die Wagen;
die Kuh, die Kühe; das Schaf, die Schafe. — Bezeichnung der
Mehrzahl a) nur durch den Artikel: Der Lehrer, die Lehrer; der
Balken, die Balken rc.; b) durch Umlaute: a in ä, o in ö, u in ü:
z. B. der Acker, die Aecker; Ofen, Oefen; Mutter, Mütter rc.; c) durch
Endsilben: e, er, en (n): Dieb, Diebe; Geist, Geister; Frau,
Frauen; Löwe, Löwen; d) durch Umlaute und Endsilben: Band,
Bänder; Sohn, Söhne; Volk, Stuhl rc.
Ohnemehrzahl a) die Eigennamen; b) die Stoffnamen:
Gold, Fleisch, (Biere, Weine rc bedeuten Arten); e) die Namen
gedachter Gegenstände: Armuth, Weisheit rc. — Ohne E i n-
zahl: Aeltern, Einkünfte, Leute rc. — Verschiedene Mehrzahl
mit veränderter Bedeutung. Gesichte, Gesichter; Lichter, Lichte;
Stifte, Stifter; Orte, Oerter; Thoren, Thore; Zolle, Zölle rc.
2. Die Fallbiegung, Biegfälle: Casus zeigen an, in wel-
chem Verhältniffe das Hauptwort zu einem andern Worte steht. Es
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holen. — 3) Biegung des bestimmten Artikels (s. das Hauptwort).
Biegung des unbestimmten Artikels:
1. Fall: ein, eine, ein. 3. Fall: einem, einer, einem, I Mehrzabl
2. - eines, einer, eines. 4. - einen, eine, ein. l fehlt.
Iii. Eigenschaftswort (adjectivum).
1. Begriff: Nähere Bestimmung des Hauptwortes durch Angabe
einer Eigenschaft oder eines Merkmals; a) Eigenschaften: Das
weiche Brod, die gelbe Farbe re.; b) Merkmale des Ortes
und der Zeit: Die hiesige Behörde, der gestrige Tag (dasig,
diesjährig, heutig rc.).
Die Eigenschaftswörter können bezeichnen: Form (viereckig),
Größe (hoch), Stoff (golden), Farbe (blau) [concreta]; nicht-
sinnliche Eigen sch aften (fleißig) rc. sabstracta).
2. Stellung des Eigenschaftswortes zu m H au p tw o rte: a)Dem
Hauptworte einverleibt (concrescirt): Die schlanke Pappel, oder b) von
diesem abhängig und mit dem Hauptworte durch ein Verbindungswort
(Copula) vereinigt: Die Luft ist blau rc.
Anmerk. Bei zusammengesetzten Hauptwörtern (s. Wortbildnngslehre) be-
zieht sich das Eigenschaftswort immer auf das Grundwort (letztes Glied) und
'nicht auf das Bestimmungswort: Der geschickte Strumpffabrikant, aber nicht
der wollene Strumpf f a br ik a n t.
3. Geschlecht: dreifaches:
Weißer Hut, weiße Leinwand, weißes Kleid.
Der weiße Hut, die weiße Leinwand, das weiße Kleid.
Das Geschlecht der Adjective ist von dem Geschlechte der Substan-
tive abhängig und muß sich bei seiner Geschlechtswandlung (Motion)
nach demselben richten.
1. Fall: Der gerechte Fürst,
des gerechten Fürsten,
dem gerechten Fürsten,
den gerechten Fürsten.
4. Biegung: a) schwache mit, b) starke ohne Artikel.
Einzahl,
die reife Birne,
der reifen Birne,
der reifen Birne,
die reife Birne.
Mehrzahl,
die reifen Birnen,
Einzahl,
reife Birne,
reifer Birne,
reifer Birne,
reife Birne.
Mehrzahl.
1. Fall: Gerechte Fürsten, 3. Fall: gerechten Fürsten,
2-_ - gerechter Fürsten, 4. - gerechte Fürsten.
5. Steigerung, Eomparation. a) Beg riss: Bezeichnung
einer Eigenschaft in einem höheren Grade nach vorausgegangener Ver-
gleichung; b) Formen. (Erste Stufe, Positiv, Grundform ohne
Vergleichung: fleißig, hungrig); zweite Stufe, Comparativ, Ver-
gleichungsform mit der Endsilbe er; dritte Stufe, Superlativ,
Auszeichnungsform mit est (st) und beide sehr oft mit dem Umlaute:
Groß, größer, der größte, am grö'ßesten. — Das große Kind, das größere
Kind, das größte Kind. — Das Dorf ist groß, der Marktflecken
1. Fall: Die gerechten Fürsten,
1. Fall: Gerechter Fürst,
2. .....
3.
4.
gerechten(s) Fürsten,
gerechtem Fürsten,
gerechten Fürsten.
das lange Band,
des langen Bandes,
dem langen Bande,
das lange Band.
die langen Bänder rc.
langes Baud,
langen(s) Bandes,
langem Bande,
langes Band
L.
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wort der Vergangenheit, sehr oft durch die Vorsilbe ge gebildet:
spalten, gespaltenes Holz rc.; cc) Mittelwort der Zukunft, mit
zu und nur immer von transitiven Verben gebildet, hat immer lei-
dende Bedeutung: mähen, das zu mähende Gras rc.
6) Zustandssormen (Activum und k388ivum) sind die Beziehungen
eines Gegenstandes zu einem andern, entweder a) thätig oder aktiv;
Das Pferd frißt den Hafer, oder b) leidend oder passiv: Der Hafer
wird (von dem Pferde) gefressen rc.
Arten -er Abwandlung, Konjugation.
I. Starke, wenn der Stimmlaut des Stammes in der Mitver-
gangenbeir und meistentheils auch in dem Mitrelworte der Vergangen-
heit in einen andern Stimmlaut übergeht (finden, ich fand, gefunden);
meistentheils geschieht dies auch in der 2. und 3. Person der Einzahl
in der Gegenwart der bestimmten Aussage und in der befehlenden
Form: sprechen, du sprichst, er spricht, sprich!
a) Ablautung dermitvergangenheit 1) in a: essen, ich
aß; binden, ich band; brennen, denken, beginnen, befehlen, besinnen,
bitten, lesen, ringen, treten, schwimmen, schelten, sinken, stehlen, treffen,
verderben, sterben, winden, zwingen rc.; — 2) in 0t schieben, ich
schob, scheeren, fechten, bewegen, riechen, bieten, schießen, saufen, sieden,
schwören, schwellen, weben, verdrießen, fliegen, fliehen, kriechen, quellen,
heben, genießen rc.; — 3 ff in U: tragen, ich trug; backen, dürfen,
wissen, wachsen, graben, waschen, fahren, schaffen rc.; — 4) in i:
leiden, ich litt; beißen, schleichen, gleiten, streichen, weichen, greifen,
pfeifen, fangen, hangen, gehen rc.; — 5) in ie: laufen, ich lief;
hauen, blasen, rathen, schlafen, lassen, schreiben, bleiben, speien, treiben,
steigen, heißen, rufen, stoßen rc.
b) Ablautung des zweiten Mittelworts: 33) Der
Stimmlaut ist dem Stamme gleich: essen (ich aß,) gegessen;
treten, fangen, schlafen, laufen, rufen, stoßen, heißen, fahren rc.; — bb)
w ie die Mitvergangenheit: (beißen,) ich biß, gebissen; schleifen,
verzeihen, schweigen, saufen, melken, reiten rc.; — cc) von beiden
Formen abweichend: zwingend, ich zwang, gezwungen; finden,
klingen, winden, schwimmen, spinnen, gewinnen, helfen, befehlen,
schelten, erschrecken rc.
Ii. Schwache, wenn der Stammlaut unverändert bleibt: loben,
ich lobte, gelobt; plaudern, führen, legen, urtheilen, antworten, froh-
locken, wandern, zahlen, merken rc. Die Mitvergangenheit endigt sich
auf ete oder te und das Mittelwort der Vergangenheit auf et oder t.
A n in e r f. Einige Zeitwörter nehmen die Kennzeichen beider Abwandlungs-
formen an; sie heißen unregelmäßige: nennen, ich nannte, genannt; senden,
rennen, brennen, kennen, winden — bringen, denken :c.
Iii. Ausführung der Abwandlung. Zur Andeutung der ver-
schiedenen Zeitformen ist die Hilfe anderer Zeitwörter nöthig: Hilfs-
zeitwörter (verl)3 auxiliariaj:
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zeit, nie, niemals rc. ; — c) Wiederholung: Schweigen gereut
selten; wieder, abermals, einmal, zuweilen, mitunter, mehrmals,
manchmal, oft, häufig, meistens, jährlich, täglich, stündlich rc.
6. Die Art und Weise (adv. modi), auf die Frage wie? Das
Kind schreit jämmerlich, a) Beschaffenheit: Der Falsche denkt
anders, als er spricht; wie, so, also, unversehens, plötzlich, allmälig,
blindlings, rücklings, wissentlich, geflissentlich, gern, ungern, glücklicher-
weise, zusammen rc.; — b) Grad: wie, so, sehr, gar, wohl, dermaßen,
vorzüglich, besonders, höchst, ungemein, überaus, ungeheuer, zu, allzu,
ganz, gänzlich, genug, ziemlich, kaum, blos, nur, theilweise, etwas,
etwa, beinahe, fast rc.
0. Verneinung, Bejahung oder Unbestimmtheit (adv.
asfirmandi und negandi): Verstand kommt nicht vor Jahren; nein,
keineswegs, freilich, ja wirklich, gewiß, allerdings, wahrlich, fürwahr,
wahrhaftig, schlechterdings, durchaus, sogar, vielmehr, überhaupt, viel-
leicht, wohl, etwa, wahrscheinlich.
A n m e r k. Ber den Eigenschaftswörtern bezeichnet das Umstandswort
meistentheils einen höhern Grad der Eigenschaft: Der Arbeiter ist sehr fleißig rc.,
und bei den Umstandswörtern den Grad der Beschaffenheit: Das Kind ißt
zu viel, das Kind ißt gar zu v.iel.
3. Als Umstand swörr er stehen auch viele Eigenschafts-, Mittel-
und unbestimmte Zahlwörter: Der Wind weht heftig; gerade
gehen, hoch fliegen; der Löwe brüllt wüthend; stehend schlafen;
wenig arbeiten, viel essen.
4. Gesteigert werden: a) die Umstandswörter, welche von Eigen-
schaftswörtern Herkommen: schön schreiben, schöner schreiben, am schönsten
schreiben rc.;^ b) die unbestimmten Zahlwörter als Umstandswörter ge-
braucht: viel (mehr, am meisten), wenig; c) die Umstandswörter bald
(eher, am ehesten), gern (lieber, am liebsten), wohl, recht.
vm. Verhältniß - (Vor) wort, Präposition.
1. Begrist: a) Angabe der Beziehung zweier Gegen-
stände auf einander, die manchmal durch einen Biegungsfall des
Hauptwortes ausgedrückt ist: Der Dankbare erinnert sich an seinen
Wohlthäter < der Dankbare erinnert sich seines Wohlthäters) ; — b) Be-
Zeichnung der Umstände des Ortes (der Vogel sitzt auf dem
Baume; diesseit, jenseit, ober-, unter-, inner-, außerhalb, längs), — der
Zeit (er trinkt vor dem Essen; seit, während >, — derweise (er arbeitet
m i t Fleiß), — des G rundes (er handelt um des Gewinnes willen rc.
wegen, kraft, vermöge, laut, zufolge, vermittelst, gemäß rc.
2. Die Verhältnißwörter, von welchen einhauptwort
abhängt, verlangen (regieren) a) den zweiten Fall: anstatt,
statt, außer-, inner-, ober-, unterhalb, diesseit, jenseit, entlang, längs,
halben (halber), kraft, laut, mittels, vermittelst, trotz, um — willen,
unfern, unweit, ungeachtet, vermöge, während, wegen, zufolge; —
b) den dritten Fall: aus, außer, bei, binnen, entgegen, gegenüber,
gemäß, mit, nach, nächst, nebst, sammt, seit, von, zu, zuwider; —
e) den vierten Fall: durch, für, gegen (gen), ohne, sonder, um, wider ; —
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5) des Abscheues: pfui! 6) des Zurufs: bst! heda! holla! 7) der
Nachahmung: brr! piff! paff! puff! k.
Uebersicht -er im dritten Abschnitte vorgekommenen Wortbiegungen.
Manche Wörter können in ihrer Form verändert werden 1) durch
Umlautung: binden, ich band, gebunden rc.; 2) durch Umend^ung
uno Auflautung; klein, kleiner; alt, älter; Säge, Sägen; Sohn,
Söhne. — Biegungsarten hat die deutsche Sprache vier:
1) Geschlechtsbiegung oder -Wandlung (Motion); sie findet
statt bei dem Für-, Eigenschafts-, Zahl- und dem Geschlechtsworte;
2) Fallbiegung od. Fallwandlung (Deklination): Haupt-,
Geschlechts-, Für-, Eigenschafts- und Zahlwort.
3) Steigerung oder Vergleichung (Komparation): Eigen-
schaftswort;
4) Abwandlung oder U m l a u t u n g (Konjugation): Zeitwörter.
Biegsam (flexibel) sind demnach: das Haupt-, Geschlechts-, Für-,
Zahl-, Eigenschafts- und Zeitwort; unbiegsam (inflexibel) sind: das
Verhältniß-, Umstands-, Bindewort und die Empsindungslaute, welche
wegen ihrer Biegungslosigkeit Partikeln heißen.
Vierter Abschnitt: Wortbildungslehre.
Wortbildung ist der Vorgang in der Sprache, nach welchem
man von einem Worte ein neues bidet, das zugleich eine selbstständige
Bedeutung erhält. Man unterscheidet: Wurzelwörter (primitiv»),
abgeleitete Wörter (derivativa) und zusammengesetzte
Wörter (composita).
I. Wurzelwörter sind einsilbig und gehören alle den Zeitwörtern
an: l a u f-e n, sch la f-e n, sin g - en rc. Von ihnen sind die Stamm-
wörter zu unterscheiden, welche aus den Wurzelwörtern entstanden
sind, und zwar mit oder ohne Veränderung des Stimmlautes: Bund,
Schlaf, Trank rc.
Bildung derstammwörter durchablautung, und zwar
U in U: fahren, die Fuhre; wachsen rc; e in a: brennen, der Brand;
geben, fressen, denken rc.; ein i: helfen, die Hilfe; stechen rc.; einu:
werfen, der Wurf; scheeren rc.; ei in i: greisen, der Griff; schneiden,
reißen rc.; l in ll; trinken, der Trank; klingen, singen rc.: i in U:
schwingen, der Schwung; binden rc.; ie in o : gießen; die Gosse; schlie-
ßen rc.; ie in U: schießen, der Schuß; fließen, genießen, ziehen rc.; ie
in ll: liegen, die Lage rc.
Ii. Abgeleitete Wörter, gebildet mit Hilfe der Vor- und
Nachsilben:
1. Hauptwörter durch die V o r s i l b e n be, ge, er, ur, un, ant,
ent — und Nachsilben: e, in (inn), er, el, ling, lein, chen, sel,
sal, ei, ung, niß, schaft, thun, heit, keit; — suchen, Besuch; Wolke
Gewölk rc.
An merk. Zur Bildung neuer Hauptwörter können dienen: Haupt-
w ö r t er: Hof, Höfling; Drang, Drangsal rc.; Eigenschaftswörter: finster,
Finsterniß rc.; Zeitwörter: zerstören, Zerstörung rc.
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2. Eigenschaftswörter durch die Vorsilbenbe, ge — und
Nachsilben bar, en, ern, hast, icht, ig, lich, isch, sam; recht, ge-
recht; Furcht, furchtbar rc.
A n m e r k. Zur Bildung neuer Eigenschaftswörter dienen Eigenschafts-
wörter: froh, fröhlich; gut, gütig je., Zeitwörter: danken, dankbar; essen,
eßbar jc. , Hauptwörter: Busch, bnschicht; König, königlich re.
3. Zahlwörter mit den Vorsilben zig, te, fte, lei, fach; —
sechs, sechzig, sechste; viel, vielerlei rc.
4. Zeitwörter mit den V o rsi l b e n ge, be, er, ent, emp, ant,
miß, ver, zer — und den Nachsilben eln, ern, igen, schen, zen, iren
(irren); fallen, gefallen, befallen, entfallen, zerfallen; lachen, lächeln;
Rauch, rauch e r n; sanft, besänft i g e n; ach, ächzen; halb, halbirenrc.
5. U m st a n d s w ö r t e r mit den N a ch si l b e n lich und lings; —
schwer, schwerlich; blind, blindlings rc.
Iii. Zusammengesetzte Wörter oder Vereinigung zweier Wörter
und ihrer Begriffe zu einem neuen. Theile der Zusammensetzungen:
Grund- und Bestimmungswort. Jenes wird durch dieses näher
bestimmt und steht jedesmal zuletzt: Seeschiff, Jägerhund, hilfs-
bedürftig, werter leuch ten rc. Den Hauptton hat meistentheils
das Bestimmungswort: Seeschiff, Jäger Hund, hilfsbedürftig rc.
Zusammengesetzt können werden:
1. Hauptwörter a) mit Hauptwörtern; 33) unverän-
derte Zusammensetzung: Ofenbank rc.; üb) mit dem zweiten
Falle: Iah reszeit rc.: ee)mit der Mehrzahl: H ö rn erschall rc.
— b) mit Eigenschaftswörtern: Warmbier rc; e) mir Für-
wörtern: Sel b st achtung rc.; d) mit Zahlwörtern: Viereck rc.;
e) mit Zeitwörtern: Näh tisch rc.; f) mit Umstandswörtern:
Fortschritt rc.; g) mit Verhäl rnißwörtern: Vorsicht rc.; (bei,
an, gegen, hinter, unter, zu rc.).
Anmerk. Durch Verwandlung des Bestimmungswortes in das Grundwort
verändert sich auch die Bedeutung der Zusammensetzung: Fruchtbaum, Baumfrucht;
Ziegeldach, Dachziegel rc. — Bei zusammengesetzten Hauptwörtern bestimmt das
Grundwort a) das Geschlecht: D er Gras gar ten, die Thurm uhr, das
Gartenhaus rc.; d) die Zahl: Di'e Haust hie re, das Hühnerei rc. e) den
Kasus: (Der Geschmack) des Weizen b i er s; (gehorche) d e m Landes vater rc. —
Grund - und Bestimmungswort können wiederum Zusammensetzungen sein:
Kirschbaum-holz, Silber-bergwerk rc.
2. Eigenschaftswörter a) mit Hauptwörtern: rosen roth,
bäum stark rc.; b) mit Eigenschaftswörtern: hell gelb, taub-
stumm rc.; c) mit Zeitwörtern: tad eins werth rc.
3. Zeitwörter a) mit Hauptwörtern: l o b singen rc.; b) mit
Eigenschaftswörtern: hoch achten rc.; c) mit U mstandswör-
tern: fort fahren rc.; cl) mit Verhältnißwörtern: aufstehen,
absterben rc. — Untrennba r und trennbar zusammmengesetzte
Zeitwörter: durchreisen, durchreisen; durchfahren, durchfahren;
umfahren, umfahren; wieder h o l e n, w i e d e r holen; unterhalten,
unterhalten; übergehen, übergehen rc.: Deutschland durchreisen,
durch Deutschland reisen rc.
4. Zahlwörter: achtzehn, fünfhundert, drittehalb rc.
1860 -
Leipzig
: Klinkhardt
- Autor: Berthelt, August, Jäkel, Julius, Petermann, Karl
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
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oder Syntax, und die Verbindung der Sätze zu Gedankenreihen
Satzfügung, Periodenbau.
A. Der reine einfache Satz.
Der Satz ist der Ausdruck eines Gedankens oder eines Urtheils,
oder der Ausdruck der Verbindung eines Gegenstandes mit einer
Aussage.
I. Glieder des Satzes.
1. Der Gegenstand, von dem Etwas ausgesagt wird, heißt Satz-
gegenstand oder Subjekt und steht immer im Nominativ auf die
Frage wer? oder was? Das Subjekt kann sein a) ein Hauptwort:
Die Sonne scheint; b) ein Eigenschafts-, Zahl-, Mittel-,
Zeit- oder Umstandswort als Hauptwort gebraucht: Der Flei-
ßige arbeitet; Viele sind berufen; der Verstockte wird verachtet;
Irren ist menschlich; ein Ia ist ausreichend rc.; — c) ein Fürwort:
Man muß arbeiten; ich denke nach rc., du, er, wir, ihr, sie rc.; —
d) die reine Form oder die Nennform (Infinitiv) des Zeit-
wortes: Zu fluchen ist verwerflich; zu lügen ist schändlich; zu
verzeihen ist löblich rc.
2. Das Wort, welches von dem Satzgegenstande oder Subjekte
Etwas aussagt, heißt Aussage, Aussagcwort, Prädikat. Die Aus-
sage kann fein a) ein Zeitwo rt, wenn der Gegenstand Etwas thut
oder leibet: Der Durstige trinkt; die Gans wird gerupft rc.; —
b) ein Eigenschaftswort, wenn angegeben wird, wie ein Gegen-
stand ist: Das Blut ist roch; — c) ein Hauptwort, wenn aus-
gesagt wird, was ein Gegcgenstand ist: Die Elbe ist ein Strom rc.
* 3. Die Verbindung des Satzgegenstandes mit der Aussage
geschieht oft mit den Formen der Zeitwörter sein u. werden, welche
in diesem Falle Satzband, Bindungswort, Kopula heißen:
Das Pferd (Subjekt) ist (Kopula) ein Säugethier (Prädikat).
Anmerk. 1. der Gegenstand und die Aussage sind die Hauptsatztheile
oder Hauptglieder des Satzes.
2. Ein Satz kann in der Ein - und Mehrzahl stehen (s. Numerus der
Hauptwörter), nur muß die Zahl der Aussage und des Satzbandes mit der Zahl
des Satzgegenstandes übereinstimmen: Der Bach fließt; die Gans ist ein Vogel;
das Haus ist massiv; — die Bäche fließen; die Gänse sind Vögel; die Häuser
sind massiv.
3. Bildet eine Person des Zeitwortes den Satzgegenstand (ich arbeite, wir
lesen rc.), so ist in diesem Falle daspersonenverhältniß des Satzgegen-
standes besonders aufzufassen. Das Subjekt kann dann die sprechende, ange-
sprochene oder besprochene Person sein (s. Abwandlung des Zeitwortes).
4. Da die Aussage auch Prädikat heißt, so wird seine Verbindung mit dem
Subjekte das prädikative Satzverhältniß genannt.
5. Ist die Aussage ein Zeitwort, so kann dieselbe in den drei Haupt-
zeiten: Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit, ausgedrückt werden
(Zeitverhältniß der Aussage): Ich rechne; du hast gerechnet; sie werden
rechnen rc. (s. das Zeitwort).
6. Die Kopula ist oft mit dem Zeitworte vereinigt: Das Pferd zieht — das
Pferd ist ziehend.
7. Sein und werden sind nicht immer Hilfszeitwörter, sondern haben
auch inhaltsvolle Bedeutung. Sein bezeichnet nämlich auch ein Dasein: Gott
ist, ich bin rc., und werden ein Entstehen: Es wird Abend rc.