15. Das ostelbische Tiefland. 327
6) Das Havelluch, die große Torfkammer der Mark. Auch
zwischen der oberen und unteren Havel breitet sich ein weites Sumpf-
land aus. Es ist das havelländische Bruch. Ehemals war diese Gegend
ein großes Moorgebiet, aus dem eine Reihe von Hügeln hervorragte. Wie
das Oderbruch bildete auch das Havelluch im Frühjahr einen weiten
See. Dieses Sumpfgebiet ist jedoch ebenfalls trocken gelegt und in ein
großes Weideland umgewandelt worden. Der nördliche Teil, der das
Rhinlnch genannt wird, ist ein weites Torsland. Hier breiten sich uner-
schöpfliche Torflager aus, in denen der Tors gestochen und zu Torfziegeln
geformt wird.
e) Der Spreewald, das Jnselland der Mark. Auch im Süden
der Mark sindet sich noch eine Bruchlandschaft. Es ist dies der Spreewald,
welcher sich unterhalb Kottbus an der mittleren Spree ausbreitet und bis
weit über Lübbeu hinaus erstreckt. Hier teilt sich die Spree in unzählig viele
Arme, die netzartig eine weite Niederung durchfließen und eiue Menge kleiner
Inseln umschließen. Früher dehnte sich hier ein undurchdringlicher Bruch-
wald aus, der meist aus Eichen bestand. Heute ist nur noch ein kleiner
Teil dieses Waldes übrig; der größte Teil des Spreewaldes ist in ein srncht-
bares Wiesen- und Gartenland verwandelt worden. Die Dörfer des Spree-
Wäldes liegen auf kleinen Inseln, zwischen denen sich die einzelnen Fluß-
arme hinziehen. Jedes Haus bildet eine Insel für sich. Meist liegen die kleinen
Blockhäuser auf aufgeworfenen Hügeln unter dem Schatten mächtiger Eichen.
(Vergl. Wurten in den Marschen!) Die Dächer der niedrigen Häuser bestehen
vielfach aus Stroh oder Schilf, während die kleinen Fenster von rankenden
Pflanzen umrahmt sind. Umgeben sind diese Jnselhäuser von Wiesen, auf
denen vorzügliches Heu gewonnen wird, oder von Gärten, in denen vortress-
liche Gemüse und Gartenfrüchte erbaut werden. Brücken, Dämme und Fuß-
steige verbinden diese Jnselsitze. Die Bewohner sind Wenden und haben
bis in die Gegenwart die väterliche Sprache und Sitte bewahrt. Sie be-
schäftigen sich besonders mit Viehzucht, Fischfang und Gemüsebau. Den Mittel-
punkt des Spreewldes bildet das Städtchen Lübbenau. Hierher bringen
die Bewohner des Spreewaldes ihre Erzeugnisse, um sie an die zahlreichen
Händler, die besonders aus Berlin kommen, zu verkaufen. Fleisch, Butter,
Käse. Milch, Eier, Gurken, Meerettige, Zwiebeln, Mohrrüben, Salat, lebendes
Geflügel n. dergl. m. werden in großer Menge ausgeführt. (Vergleich!)
Wie im Memeldelta so müssen auch die Bewohner des Spreewaldes alles,
was anderwärts zu Fuße, zu Pserde oder zu Wagen abgemacht wird, in
Kähnen verrichten. Mit großer Geschicklichkeit wissen die Bewohner die
kleinen Kähne, die sie sich aus Baumstämmen zimmern, sicher zu führen.
Alle Ausflüge und Besuche macht mau zu Kahne ab. Auf Kähnen fahren
die Kinder zur Schule; in Kähnen fährt man des Sonntags zur Kirche; in
Kähnen begiebt sich die Hochzeitsgesellschaft zum Gotteshaus; in Kühnen
folgen die Leidtragenden der Leiche eines Verstorbenen. Zu Kahne besorgt
der Förster sein Revier; zu Kahne fährt er zur Jagd; zu Kahne auch ver-
folgt er den Holz-, Gras- oder Wilddieb. Auf Kähnen wird das Heu eiu-
geerntet; auf Kähnen auch werden die verschiedenartigen Erzeuguisse nach
Lübbenau, Lübben oder Kottbus auf den Markt gebracht. Im Winter aber,
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— 54 — Ii
Anbau. Die Bewohner nähren sich von Smfzucht und dem Fange von See-
Hunden, Fischen und Seevögeln- Die armen Eskimo in Grönland (Grün-
landl) sind jetzt meist Christen. Sie wohnen in Erd^" Schnee- und Eishütten,
kleiden sich in Seehundfelle, trinken Thran und efsenkische und andere Meertiere.
B. 1. Schweden und Norwegen sind zwei getrennte Reiche unter
einem Könige. Schweden nimmt den östlichen, Norwegen den westlichen
Teil der skandinavischen Halbinsel ein.
2. An Fläche übertreffen sie Deutschland, an Volkszahl haben sie etwa 1h.
3. Eismeer, Atlantischer Ozean, Nord- und Ostsee mit dem Bottmschen
Busen bespülen die Küsten. Die norwegische Küste ist ungemein zerrissen.
In vielen Spalten dringt das Meer tief ins Land und gestattet den größten
Schiffen die Einfahrt. Vor diesen Meerzungen liegen zerstückelte Felseninseln,
die zwar Schutz gegen Wind und Wellen geben, nicht selten aber auch die
Schiffe gefährden. In dem geschützten Wasser zwischen diesen Felseninseln
sammeln sich die Fische, besonders Heringe, zu Millionen.
4. Ein wild zerrissenes Gebirge mtt breiten Hochflächen durchzieht die
Halbinsel von N. nach S., fällt nach W. steil ins Meer, nach O. allmählich
in das schwedische Tiefland ab.
5. Die Flüsse (Elfe) entspringen meist aus Seen oder bilden Seen in
den Alpenkesseln, stürzen sich mit wildem Laufe und vielen großartigen Wasser-
fällen nach S.-O. und münden meist in die Ostsee und den Bottnischen
Busen. Große Seen im S.-O., Überreste des Meeres, sind Wener-, Wetter-
und Mälar-See. Sie sind durch den kunstvollen Götakanal mit Nord- und
Ostsee verbunden. Die Göta-Els bildet die großartigen Trollhätta-Fälle.
6. Das Klima ist durch den Golfstrom gemildert- Die Gebirge sind reich
an Metallen, die Abhänge an Nadelwäldern, die Buchten an Fischen, die
Ebenen an Getreide, Lappland an Renntieren. Die Schweden wie die Nor-
weger sind ein biederes, thatkrästiges, gebildetes Volk von deutschem Stamme,
fast durchweg evangelisch. Wilde, schneebedeckte Berge, riesige Felsblöcke, schauer-
liehe Abgründe, schäumende Wasserfälle, weite Seebecken, endlose Nadelwälder,
eingezäunte Herden, kleine Ortschaften und einzelne Gehöfte wechseln miteinander
ab. Die Bauern sind ein tüchtiger Menschenschlag. Sie wohnen aus einsamen
Gehöften, sind oft lange von der Welt abgeschnitten und kommen nur den
Sonntag zu der fernen Kirche Alle Arbeiten verrichten sie selbst; sogar den
Unterricht ihrer Kinder besorgen die Mütter. Nur von Zeit zu Zeit kommt ein
Wanderlehrer auf einige Wochen.
7. Schwedische Hauptstadt ist Stockholm (27.5), das „nordische Neapel",
norwegische Christiania (148), die berühmteste Universität Upsala, der größte
Heringshafen Bergen, die nördlichste Stadt Hammerfest, die südlichste Ast ad.
— (Umschiffe die Küste! Bezeichne die Lage der genannten Städtel)
29. Das Königreich Großbritannien und Irland.
(Flächeninhalt- 315000 qkm. - Bevölkerung- 40 Mill- Einw.)
1. Es ist die erste Handels- und Seemacht der Erde, die Beherrscherin
der Meere, und besteht aus den beiden großen Inseln Großbritannien und
Irland und vielen umliegenden kleinen im N.-W. Europas.
2. An Fläche steht es Preußen nach, übertrifft es aber an Bevölkerung.
8. Umspült wird es von dem Atlantischen Ozean und der Nordsee. Die
beiden großen Inseln sind durch die Irische See getrennt. Von Frankreich
trennt es der Kanal und der enge Meerespaß zwischen Dover und Calais
(Kaläh). Der nördliche Teil von Großbritannien heißt Schottland, der
südliche England. Das Meer dringt in breiten, tiefen Busen von O. und
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Extrahierte Ortsnamen: Norwegen Norwegen Deutschland Ostsee Ostsee Bottnischen
Busen Lappland Stockholm Christiania Hammerfest Irland Irland Europas Atlantischen_Ozean Nordsee Irische_See Frankreich Dover Schottland England
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Johann_$пеьпф Johann
260
35. Wie es in den ältesten Leiten in Mecklenburg
ausgesehen bat.
Mecklenburg war zur Zeit der Slaven mit Sümpfen und ungeheuren
Waldungen bedeckt, zwischen welchen die angebauten Ländereien ver-
einzelt lagen, wie die Oasen in der Wüste. Wer etwa die Strecke von
Parchim nach Demmin reiste, gebrauchte fünf Tage und kam in der gan-
zen Zeit fast gar nicht aus dem Walde heraus. Zahlreiches Wild fand
in den Holzungen seine Zuflucht. Manche Thierarten , die früher hier
hausten, z. B. Auerochse, Auerhahn , Bär, Elen, Wolf, Biber und andere
haben unser Land verlassen, als die Wälder fielen, und nur in einzelnen
Namen , Zeichen und Überresten die Erinnerung hinterlassen , dass sie
einst ihre Heimath hier hatten.
Vom Ackerbau trieben unsere Vorfahren gerade so viel, als zum
Leben nothwendig war; dagegen sagte ihnen Viehzucht, Jagd und
Fischerei mehr zu. Auf den Bau ihrer Häuser verwandten sie keinen
sonderlichen Fleiss. Ihre Hütten bestanden aus Flechtwerk oder, wenn
es hoch kam , aus vier geklehmten Wänden , über welche eine schräge
Lage von Busch als Hach gelegt war , eine Bauart, welche uns in den
Hütten der Chaussee-Arbeiter ziemlich klar vor Augen tritt. Städte und
Dörfer in unserm Sinne hatten die Wenden nicht, aber viele Burgen, um
welche her sieh die Leute anzusiedeln pflegten. Wenn der Feind kam,
ging die kriegerische Mannschaft in die Burg; Frauen, Greise und Kinder
zogen mit der geringen Habe tief in den Wald; die Wohnungen wurden
zerstört oder den Feinden preisgegeben. Also konnte es geschehen, dass
an einem einzigen Tage eine Ortschaft vom Erdboden verschwand , um
vielleicht ein Vierteljahr später an derselben oder einer andern Stelle
wieder aufgebaut zu werden. Unter den Burgen darf man sich nicht Fe-
stungen mit Wall und Mauern denken , sondern kleine mit Wasser um-
gebene Erdhügel, die von Menschenhänden aufgetragen und nur durch
ihre Lage geschützt waren. Denn sie befanden sich entweder an Süm-
pfen und Seen und waren dann mit einem Graben umgeben , oder sie
waren mit grosser Mühe in See oder Sumpf hineingeschüttet und bildeten
eine kleine Insel.
Die Wenden gelten als gutmüthige Menschen , die gastfreundlich
und harmlos gegen Fremde waren, aber in kannibalische Wuth geriethen,
wenn jemand sie in ihren althergebrachten Sitten und Gebräuchen stören
wollte. Baub- und Beutezüge gegen benachbarte Völker zu unternehmen
galt nicht als unrecht. Die am Meere wohnenden Slaven waren als See-
räuber lange Zeit gefürchtet. Die Einrichtungen der Wenden waren pa-
triarchalischer Natur. Der Hausvater war der König der Familie und
verwaltete das Vermögen , das dem Hause gehörte , und davon die Fa-
milienglieder nach bestimmten Kegeln zu ihrem Unterhalte bekamen.
Von einem Beeilte der Einzelnen auf den Familienbesitz war keine Bede.
Starb der Vater , so trat der älteste männliche Verwandte an dessen
Stelle und führte das Begiment weiter. Aus diesem Grunde fand man
unter den Slaven keine Bettler; denn jede Familie musste ihre Kranken
und Alten selbst ernähren. Und das geschah nicht durch Zwang, sondern
ohne Murren mit Freudigkeit auf das sorgsamste. In derselben Weise,
wie der Hausvater über das Haus, führte der Fürst oder Knese das Be-
giment über einen Stamm.
Von unsern Vorfahren ist zuerst die Bede in der Zeit, als Karl der
Grosse die Kriege gegen die Sachsen führte und Hülfe gegen diese
mächtigen Feinde suchte. Es war ihm gelungen , die Obotriten zu ge-
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c) zu den Germanen? 5. Welche drei nach den Werkzeugen der Völker benannte Zeiten
unterscheidet man in Europa? 6. Welcher Völkerstamm wohnt a) im Süden b) in der
Mitte, c) im Osten Europas? 7. Aus welchem Erdteile ist die Einwanderung der
meisten Völker Europas erfolgt? 8. Wieviel Christen zählt Europa, wenn wir die Zahl
der Mohammedaner und Juden von der Bevölkerungsziffer abziehen.
Iv. Nie eucopäifdien Orenzmeere, Inseln und Kalbinseln.
An der Nordgrenze Europas finden wir das Nördliche Eismeer.
Das Nördliche Eismeer ist das kleinste der fünf Weltmeere; es beginnt
nördlich vom Polarkreis (66 V20 n- B.), hat den Nordpol zum Mittelpunkte
und berührt die Nordgrenze der drei Erdteile: Europa, Asien und Amerika.
Zwischen Island und Grönland zieht ein breiter Strom kalten Wassers
aus dem Eismeere an der amerikanischen Seite nach Süden; man nennt
ihn „Polarstrom" oder „Arktische Strömung".
Zwischen Island und Nordeuropa dringt ein viele Meilen breiter
Strom warmen Wassers aus dem Atlantischen Ozean nach Norden bis
in das Eismeer; dieser heißt „Golfstrom". Ohne diesen „Golfstrom",
der eine Fülle segnender Wärme spendet, lägen die Lander Nordeuropas
(Deutschland, England, Dänemark, Skandinavien) den größten Teil des
Jahres unter Eis und Schnee; sie hätten weder Bedeutung für den Handel
noch für die Kultur, und ihre Bewohner würden wieder das, was sie vor
Jahrtausenden waren — armselige Fischer-, Jäger- und Hirtenvölker, wie
sie teilweise noch jetzt im äußersten Norden Europas, Asiens und Amerikas
anzutreffen sind.
Selbst in der wärmsten Zeit des Jahres wird dos Eismeer im höchsten
Nordet? nicht ganz srei von Eismassen. Große, oft meilenbreite Schollen
oder gewaltige Eisberge treiben nach Süden, den warmen Gewässern der
Erde zu, wo sie schmelzet?, während der warme Strom von Süden Hölzer
der heißen und gemäßigten Zone, wie sie die Ströme dem Meere zuführen,
nach Norden trügt und die öden Gestade der Polarinseln mit dem kost-
baren Brennmaterials beglückt.
Trotz aller Gefahren, die das unwirtliche Eismeer bietet, wird es
doch vom Menschen aufgesucht. Zunächst lockt ihn der Handelsgeist dazu,
venu die Jagd auf Wale, Walrosse, Seehunde, Eisbären und" Eisfüchse
liefert entweder den gesuchten Thran oder gutes Pelzwerk. Dann treibt
ihn aber auch der Wissensdrang, die noch unerforschten nördlichsten Regionen
der Erde kennen zu lernen.^
* Den nördlichsten Punkt im nördlichen Eismeer erreichte der norwegische Nordpol-
fahrer Nansen unter 860 14' n. Br. am 7. April 1895. Er benutzte dabei auf feinem
Schiffe „Fram" eine mächtige, ostwestwärts flutende Strömung, die an den Neusibirischen
Inseln (nördlich der Lenamündung in Sibirien) beginnt, wahrscheinlich über den Nord-
pol selbst geht und zwischen der Ostküste von Grönland und Spitzbergen nach Süden in
den nordatlantischen Ozean verläuft. Nansen erreichte den genannten nördlichen Punlt
jedoch nicht auf seinem Schiffe, mit dem er nur bi§ 85° 57' kam (Treibeis), sondern
aus einer Schlitten- und Bootsreise vom Schiffe aus. Der erreichte nördliche Punkt
liegt genau westlich vom Nordpol. Im nördlichen Eismeere fand Nansen große Tiefen
bis 38o0 in.
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Extrahierte Personennamen: Nansen Nansen
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Europas Europa Europas Europa Asien Amerika Island Island Nordeuropa Atlantischen_Ozean Nordeuropas Deutschland England Dänemark Skandinavien Europas Asiens Amerikas Nordpol- Sibirien Grönland Spitzbergen
5. Die nordischen Gebiete Nordamerikas.
43
5. Die nordischen Gebiete Nordamerikas.
I. Stück: Die Kanadische Ebene.
Ael: Die Heimat der amerikanischen Pelzjäger und Fischer.
Vorbereitung: Auch in Europa haben wir Pelzjäger und Fischer
gefunden. Wo besonders? Warum konnten wir Skandinavien und Nord-
rußlaud als die Heimat der europäischen Pelzjäger und Fischer bezeichnen?
Wie kommts, daß diese Gegenden Europas von Fischer- und Jägervölkern
bewohnt werden? Heut wollen wir nun ein neues Jagd- und Fischerei-
gebiet kennen lernen. Welche Fragen werden wir da beantworten
müssen?
Darbietung:
1. Wo liegt das große Jagd- und Fischereigebiet Nordamerikas?
Das große Jagd- und Fischereigebiet Nordamerikas ist die nordische
Ebene. Sie reicht vom Atlantischen Ozean bis zum Fuße des Felsengebirges,
von den kanadischen Seen bis zum nördlichen Eismeere. Diese große Ebene,
die an Größe dem Rumpfe Europas gleichkommt, wird durch eine lange
Reihe von Seen in zwei Teile gegliedert, in eine kleinere Westhälfte
und in eine größere Osthälste. Die westliche Ebene liegt höher als die
östliche.
sachliche Vertiefung: Wie kommts, daß der Norden Amerikas
von einer so weiten Ebene eingenommen wird? Die nordische Ebene
bildet die Fortsetzung der großen Mississippimulde und war gleich dieser
ehemals vom Meere überflutet. Die großen Ströme, die von den benach-
barten Gebirgen herunterkommen, haben im Laufe der Jahrtausende dieses
Meer ausgefüllt und den Boden der Ebene aufgebaut.
Inwiefern kann Die tiefe Seensenke als die nördliche Fort-
setzung des Mississippitales bezeichet werden? Die Seenreihe der
nordischen Ebene verläuft in derselben Richtung wie der Lauf des Mississippi.
Einstmals mag diese tiefe Senke sich ununterbrochen vom Eismeer bis zum
Golf erstreckt haben.
Wie kommts wohl, daß der westliche Teil der Ebene höher
liegt und in Terrassen aufsteigt? Die westliche Hälfte der Ebene bildet
das Vorland des Felsengebirges. Als die große Mulde zwischen Felsen-
gebirge und Appalachen durch Zusammensturz sich bildete, da sanken die
Landschollen im Westen nicht so tief hinab als im Osten. Durch die land-
bauende Tätigkeit der Flüsse und des flutenden Meeres wurde dieser Teil
der Ebene mehr erhöht als der östliche.
Zusammenfassung: Lage, Ausdehnung und Entstehung der nordischen
Ebene.
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5. Die nordischen Gebiete Nordamerikas.
51
deckter Gang, der bei Tage offen ist und nachts durch Eisstücke, die in jeder
Wendung des Ganges aufgestellt werden, gegen die Kalte geschützt wird.
Durch Steinlampen, die sie mit Seehundsfett füllen, erleuchten sie die Hütte;
diese Lampen spenden aber gleichzeitig auch soviel Wärme, daß sie ihre Kleider
und Stiefel trocknen können.
Wie erwerben die Eskimos ihren Unterhalt? Die Eskimos sind
Jäger und Fischer. Auf ihren 4 m langen, aber sehr schmalen (60 cm)
Kähnen, die mit Robbenfell ganz überzogen sind, fahren sie auf die Jagd.
Mit zwei Ruderschaufeln gerudert, fliegen diese Kähne so schnell im Wasser
dahin, daß sie mit Leichtigkeit die Tiere verfolgen und in die Enge treiben
können. Speer und Bogen, die sie mit Geschick zu handhaben verstehen,
sind ihre Waffen. Im Winter benutzen die Eskimos den Schlitten, der von
Eskimohunden, die gezähmten Wölfen gleichen, gezogen wird. Äuf ihren
Jagdzügen stellen sie dem Renntier und dem Eisbär, dem Seehund und
dem Walroß nach; am umfangreichsten wird jedoch die Seehundsjagd be-
trieben. Der Seehund gibt ihnen ja alles, was sie zu ihrem Lebensunter-
halte gebrauchen. Fleisch und Tran dienen zur Nahrung; mit deu Fellen
kleiden sie sich; aus ihnen bereiten sie ihre Lagerstätten, mit Seehundsfellen
bedecken sie ihre Zelte und Kähne. Speck und Tran spenden ihnen Licht
und Wärme in den langen, kalten Wintertagen. Aus den Knochen bereiten
sie sich mancherlei Werkzeuge.
Zusammenfassung: Grönland, die große Eiswüste mit grünem
Küstensaum.
4. Bodenkultur und Bodenerzeugnisse. 4. Erzeugnisse.
5. Bodenschätze und Industriezweige. 5. Bewohner.
6. Städte.
7. Handel und Verkehr.
Verknüpfung:
Wie kommts, daß Canada in seiner Kulturentwicklung hinter der
nordamerikanischen Union zurückgeblieben ist?
1. Inwiefern hat Canada in seiner Kulturentwicklung mit
der Union nicht Schritt gehalten?
a) Die Bodenkultur wird in sehr geringem Maße betrieben; kaum %
der gesamten Bodenfläche wird zum Ackerbau benutzt.
d) Der Bergbau ist nur gering entwickelt; ein großer Teil der Boden-
schätze wird noch nicht abgebaut.
Rückblick und Zeichnung.
Die nordischen Gebiete Nordamerikas.
(Canada und die Inselwelt des Eismeeres.)
A. Canada.
1. Lage und Ausdehnung.
2. Bodenform.
3. Flüsse und Seen.
1. Lage der Inselwelt.
2. Glieder der Inselwelt.
3. Klima.
B. Die Inselwelt des Eismeeres.
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21
22.
(c. Merkmale. Wessen?)
Die Bewohner des Wassers sind die Fische- Die
Fische des Teiches spielen im Sonnenschein. Die Knaben
des Fischers füttern die Thiere. Das Brot der Knaben
schmeckt dem Fischlein. Das Spiel der Fische gefällt dem
Knaben. Eine Nahrung der Fische sind Würmer. Die
Nahrung des Hechtes sind kleine Fische. Die Lieblingsspcise
des,Aals sind junge Erbsen. Der Kopf des Fisches ist
kegelförmig. Der Körper des Thieres ist zum Schwimmen
eingerichtet. Der Körper des Herings ist langgestreckt. Die
Flossen der Seiten sind die Hände. Die Flossen des Schwanzes
sind die Füße. Die Bedeckung des Körpers ist die Schup-
penhaut. Die Schuppenhaut des Herings ist silberglänzend.
Das Blut des Fisches ist roth. Das Fleisch der Fische ist
eßbar. Das Fleisch des Karpfen ist wohlschmeckend. Das
Fleisch des Herings ist salzig. Das Vaterland dieses Fisches
ist das große Meer Die Wohnung der Forelle ist der klare
Dach. Der Aufenthalt des Goldfischchens ist ein großes Glas.
Fischerleben.
Fischer dem ist wohl zu Muth
Aus dem Fluß und auf dem Lande,
Ob er schisst auf klarer Fluth,
Ob er steht im Schlamm und Sande.
Macht ihn auch das Wasser naß,
Macht die Luft ihn wieder trocken;
Lockt ihn auch die Wasserstraß',
Weiß er dorten auch zu locken.
Was wohl?
Hasen im Büschlein?
Nicht doch!
Schnecken im Müschlein?
Nicht doch!
Silberne Fischlein? Ei wohl!
Aus „Ertach's Volksliedern."
Die Kinder Israels gingen durch das Meer. Das
Wasser des Meeres stand ¿11 beiden Seiten. Das Heer des
4 6o
Geographie.
Der Fang besteht meist in Kabeljauen. Ein gewisser amer
ricanischer Weltweiser, Namens Franklin, pflegt zu sagen:
wer einen Fisch aus der See zieht, der zieht ein
Stück Silber heraus. Ob dieser noch lebende Mann
Recht habe, das könnet Ihr daraus sehen, daß in dem
einzigen Jahre 1787. nur allein von den Engländern, und
bloö an der Küste dieser Insel 732,000 Centner Kabeb
jaue gefangen wurden. Die Zahl der arbeitenden Fischer
und Matrosen betrug 14000 Mann. Die Fische werden
eingesalzen unter dem Namen Laberdan, und getrocknet
unter dem Namen Stockfisch durch die ganze Welt ver,
kauft.
Canada.
Dies große Land gränzt gegen N. andre Hudsons-Bay,
gegen W. an den Mißiflppi, gegen S. an einen Theil der
vereinigten Freystaaren und gegen O. an den Lorenzfluß
und Labrador. Es ist noch einmal so groß als Deutschland.
— Die Flüsse dieseölandes sind: Rristino, Lorenz Niagra
der Mißrfippiund <Dhio.— Auch sehr große Seen hat
dies Land. Die größten sind: der vorhingenannte <Dbem
see, mit verschiedenen Inseln; der N7itschinga * See, groß
750 Q. M.; der Huronen-See, der Leie, See. An
dem östlichen Ende dieses Sees macht eben, wie ich vorhin
gesagt habe, der Viagra seinen berühmten Wasserfall.
Die Wilden sind der Meinung, daß im Wasserfall ihr Fetisch
wohne, und machen deswegen häufige Wallfarthen hieher.—
Auch in diesem Lande ist der Winter strenge, die Ger
gend zwischen dem Ohio und Mißisippi ausgenommen, wo
der Weinstock wild wächst. Ausser dem Weine giebt es hier
Holz, Mais, Eisen, Meerschaum, und alles Wild der
vorhin genannten Länder, desgleichen Fische und See,
hun,
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]