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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 56

1875 - Braunschweig : Bruhn
56 — ütejanb, und ein neuer getnb, die Magyaren «Ungarn), verheerte Baien, wachsen, Thüringen und Schwaben. * ba$_ $inb, der letzte Karolinger in Deutschland, starb als 18jahriger Jüngling im Jahre 911. §• 19. Konrad I. von Franken (911-918). Die Wahl der Fürsten fiel nach Ludwigs Tode auf den würdigen Otto den Erlauchten von Sachsen; dieser lehnte jeboch ab, und auf seinen Rath wählte man Konrad I., Herzog von Franken. Seitdem blieb Deutschland cm Wahlreich. Konrab suchte vergeblich, der Kaiserwürbe wieber Ansehen zu verschaffen und die Orbnung in Deutschland wieber herzustellen -^h^ugen trat zu Frankreich über, der Baiern-Herzog Arnulf wollte ein subdeutsches Reich grünben, und auch anbere beutsche Fürsten, besonbers Hein-l1sachsen, Otto des Erlauchten Sohn, leisteten dem Kaiser so kräftigen Widerstand, daß auf lange Zeit die Sachsen das Uebergewicht über die Franken erhielten. Auch die Ungarn machten unter Konrads Reaieruna öfters räuberische Züge nach Deutschland. Auf dem Sterbebette schlug der wackere Konrad seinen früheren Feind den mächtigen Heinrich, Herzog von Sachsen, zu seinem Nachfolger vor. v. Die sächsischen Kaiser. §. 20. Heinrich I. (919-936). m> ^Einr'ch I (der Vogler oder Fixkler), ein kräftiger selbstständiger Mann, stellte sich besonders die Aufgabe 1. Das zerfallende deutsche Reich wieder zur Einheit zu bringen. 2. Das Uebergewicht der königlichen Macht über die der Herzöge amu-bahnen und 3. die Grenzen gegen auswärtige Feinde (Dänen, Slaven, Ungarn) zu schützen. 0 Zunächst brachte er theils durch Strenge, theils durch Milde die deutschen Herzöge zur Anerkennung seiner Königswürde; dann vereinigte er Lothringen wieder mit Deutschland und schloss mit den Ungarn (oder Magyaren) einen r ^,a^fenft^^tand gegen Zahlung eines jährlichen Tributs. Die- sen Waffenstillstand benutzte er zur Verbesserung des deutschen Kriegswesens. (Reiterei, Turniere.) Auch legte er in den gefährdeten Grenzländern feile Plätze und Städte an, zog durch Ertheilung von großen Vorrechten freie Leute vom Lande in dieselben und schuf dadurch den deutschen Bürger st and (Heinrich der Städtebauer). ^ Später errichtete er die Markgrafschaften Meißen und Nordsachsen, m«chte die Böhmen zinspflichtig, errichtete gegen die Dänen die Markgraf-

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 58

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 58 — Seit dieser Zeit blieb die römische Kaiserkrone stets bei dem deutschen Reiche, das fortan heiliges römisches Reich deutscher Nation genannt wurde. Mehrere Male mußte Otto noch nach Italien ziehen, wozu theils Berengar, theils der Papst, theils auch die Griechen in Unteritalien ihm Anlass gaben, zuletzt vermählte er seinen Sohn Otto mit der griechischen Kaisertochter Theophäno. Unter Otto I. stand das deutsche Reich in seiner schönsten Blüte, und der Kaiser galt als eifriger Beschützer des Christenthums (er beförderte die Interessen der Bischöfe, um sich auf ihre Macht gegen die Herzöge zu stützen), als strenger Beschützer und Wahrer des Rechts. Er starb zu Memleben und wurde im Dome zu Magdeburg, welches er als Erzbisthum begründet hatte, bestattet. (Seine Kämpfe gegen die Wenden Iii. §. 25.) §. 22. Otto Ii. (973-983). Der gelehrte und kühne junge Kaiser Otto Ii. wurde schon als Knabe gekrönt. Er bekämpfte seinen Vetter, den Herzog von Baiern (Heinrich den Zänker), welcher sich mit Böhmen und Polen verbunden hatte, schlug die Dänen bis zum Ottensund zurück und trieb Lothar von Frankreich, welcher Ansprüche auf Lothringen machte und in Aachen eingedrungen war, bis Paris und zwang ihn, seine Ansprüche auf Lothringen aufzugeben. Nach einem verunglückten Zuge nach Italien (Schlacht bei Cotrone 982 gegen die Araber) starb er schon im 28. Jahre zu Rom. Ihm folgte sein Sohn §. 23. Otto Iii. (983-1002). Schon als dreijähriger Knabe wurde Otto zum Kaiser gewählt und (wegen seiner gelehrten Bildung) das „Wunderkind" genannt. ^eine geistreiche Mutter Theophäno und der edle Bischof Willegis von Mainz übernahmen für ihn die Regierung. Als Otto mündig geworden war, zog er nach Italien, wurde zum Kaiser gekrönt und machte seinen Lehrer Gerbert zum Papste. Unter Otto Iii. starb sein Freund, der Missionar Adalbert, in Preußen den Märttyrerleb. Otto's Sinn, das bentfche Wesen als zu roh verachtenb, wanbte sich ganz dem römischen Wesen zu. Sein phantastischer Plan, das römische Reich zu erneuern und Rom zum Kaisersitze zu machen, würde bnrch einen Ausstanb der Römer und bnrch seinen frühen Tod vereitelt. §. 24. Heinrich Ii., der Heilige (1002—1024). Mit Otto Iii. starben die männlichen Erben der sächsischen Kaiser (Otto* nett) aus, und, unterstützt von der Geistlichkeit, kam Heinrich von Baiern (ein Sohn Heinrichs des Zänkers (§. 21) und Urenkel Heinrichs I.) auf den Kaiserthron. Er war ein besonnener, thätiger, strenger Mattn, der seine Gedanken nur auf das richtete, was zu erreichen war.

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 34

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 34 — Römer. Seine zweite Gemahlin Poppäa tödtete er durch einen Fußtritt. Er verbrannte Rom, um sich an dem furchtbaren Schauspiele zu ergötzen und es schöner wieder aufzubauen, und schob dann die Schuld auf die in Rom lebenden Christen, welche grausam verfolgt wurden. Zuletzt trat er als Schauspieler auf. Da sich erst die Provinzen und dann auch Rom empörten, entfloh er und gab sich aus einem seiner Landgüter selbst den Tod. Mit Nero erlosch das Haus des Augustus, und nun folgte eine Reihe Kaiser, die zum Theil zu den vortrefflichsten Fürsten gehörten. 5. Vespasian (69 — 79) wurde von den Soldaten zum Kaiser ausgerufen. Er stellte im Staate die Ordnung wieder her (sparsame Verwaltung), gewöhnte die Truppen wieder an Zucht und verschönerte die Stadt durch Bauten. Durch die Zerstörung Jerusalems durch seinen Sohn Titus (70 n. Chr.) wurde Palästina vollständig römische Provinz. 6. Titus (79—81), der ausgezeichnetste Regent („die Liebe und Wonne der Menschheit"), hielt jeden Tag für verloren, an dem er nichts Gutes gethan hatte. Unter ihm wurden die Städte Pompeji, Herkulanum und Sta-biae (79) durch einen Ausbruch des Vesuvs verschüttet. 7. Domitianus (81—96) war leider seinem Bruder Titus sehr unähnlich (Verschwender, Christenverfolgung) und wurde ermordet. 8. Nerva (96—98) regierte weise und milde. 9. Trajan (98—117), Adoptiv-Sohn des Nerva, war ein einfacher, gerechter und weiser Kaiser, unter dessen Regierung das Reich die größeste Ausdehnung bekam, er förderte den Handel und die Gewerbe (Straßen, Hasen, Kanäle, Trajanssäule in Rom). 10. Hadrian (117—138). Auch er war ein guter Regent. Um die Wünsche seiner Unterthanen kennen zu lernen, brachte er Jahre lang daraus zu, durch alle Provinzen, oft zu Fuß, zu reisen. 11. Antonius der Fromme (138—161), der „lieber einen Bürger erhalten als tausend Feinde todten wollte", erließ ein Gesetz gegen die Christenverfolgungen. 12. Markus Aurelius (161—180), des vorigen Adoptivsohn, lebte wie ein Bürger und handelte wie ein Fürst. Er kämpfte gegen die Markomannen an der Donau und starb in Deutschland (Wien). Mit ihm erreichte die Blütezeit des römischen Reichs ihr Ende, die meisten seiner Nachfolger waren ebenso schlecht oder schwach wie das ganze römische Volk, und viele gewannen oder verloren den Thron durch Mord. Der wichtigste der folgenden Kaiser war 13. Konstantin der Große (306—337). Anfangs regierten mit ihm zu gleicher Zeit fünf Kaiser. Diese überwand er alle und machte sich zuletzt zum Alleinherrscher. In dem Kampfe mit seinen Gegnern stützte er sich besonders auf die Christen, die trotz der Verfolgungen (§. 36) sich im Reiche vermehrt hatten (Die Sage von der Fahne des Kreuzes). Deshalb gab er den Christen die Freiheit, ihrer Religion zu leben, erhob sogar das Christenthum zur

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 47

1875 - Braunschweig : Bruhn
- 47 — ohne die Unterwerfung vollbracht zu haben, vom Kaiser Tiberius aus Gallien abberufen. — Armin wurde im I. 21 ermordet. Seine Gemahlin Thusnelda und sein Sohn starben in römischer Gefangenschaft. Zu Hermanns Zeit lebte auch der tapfere und ehrgeizige Marbod, Markomannenfürst am Mittel- und Oberrhein. Er war, wie Armin, in Rom gebildet und errichtete später ein starkes Reich in Böhmen, am Main und an der Saale. Leider betheiligte er sich nicht nur an dem Befreiungskriege nicht, sondern kämpfte sogar später gegen deutsche Stämme und gegen Armin. Er wurde jedoch geschlagen und musste sein Reich verlassen. Er erhielt von den Römern einen Gnadensold und starb in Ravenna. Nach Armins Tode wurden die Deutschen von den Römern nur noch an den Grenzen beunruhigt. In den Jahren 166 - 180 führten die Markomannen im Verein mit mehreren anderen deutschen Völkern einen Grenzkrieg mit den Römern. Der Kaiser Mark Aurelius, welcher in Wien starb, musste seine Kleinodien verkaufen, damit er Truppen werben konnte, und sein Sohn Commodus erkaufte sich schimpflich den Frieden. §. 8. Die deutschen Völkerbünde. Im dritten Jahrhundert sind viele der ältern deutschen Völkerstämme verschwunden, statt dessen finden sich größerevölkerbünde, die auch theilweise andere Verfassungen hatten (Heerkönige an der Spitze). Sieben große Bünde kommen hier in Betracht: 1. Die Alemannen, zwischen Bodensee, Donau und Main, längs des Rheines, sogar über denselben: Burgunder, Schwaben oder Sneven. 2. Die Franken, vom Main bis zur Nordsee, an beiden Seiten des Niederrheins (Chatten, Sigambern, Bataver). 3. Die Sachsen, östlich von den Franken bis an die Niederelbe (Ostund Westfalen, Cherusker rc.). 4. Die Gothen zwischen der unteren Donau und Ostsee (Westgothen westlich der Karpathen, Ostgothen bis zum Dnjpr). An sie schlossen sich kleinere verwandte Stämme (Alanen bis zum Don, Heruler, Rugier, Vandalen rc.). 5. Die Burgunder nördlich vom Main. 6. Die Thüringer vom Harz bis an den Böhmerwald. 7. Die Friesen an der Nordseeküste. Die Gothen waren der mächtigste Bund, sie dehnten ihre Eroberungen und Plünderungszüge bis zum ägäischen Meere aus. Früh schon fand bei ihnen das Christenthum Eingang (§. 11). §. 9. Die Völkerwanderung (375). Das Römerreich ging durch innere Parteiungen und schlechte Verwaltung der Provinzen seinem Untergange entgegen. Da kamen die Hunnen, ein

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 49

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 49 — Großen bewogen) den Römern Frieden und starb plötzlich 453. — Nach Attila's Tode zogen seine Horden wieder nach dem schwarzen Meere zu und sein Reich zerfiel. §. 11. Untergang des rotarönrifdjttt Reichs (476) und Stiftung der germanischen Leiche in Italien. Odoaker, ein deutscher Anführer der Heruler und Rugier, entsetzte den jungen Kaiser (Romulus) von Rom, machte sich zum Herrn von Italien und verwandelte das weströmische Reich (476) in ein germanisches. In Jllyrien und Ungarn wohnten zu Odoakers Zeit die Ostgothen. Auf Zureden des griechischen Kaisers zogen diese unter Anführung ihres tapfern und hochsinnigen Königs Theodorich nach Italien gegen Odoaker. In 3 Schlachten wurde dieser geschlagen und musste sich endlich zu Ravenna ergeben. Theodorich gründete nun (nach Odoakers Hinrichtung) 493 das ost-gothische Reich, das er mit großer Weisheit als Theodorich der Große (Dietrich v. Bern in der Volkssage) 33 Jahre lang beherrschte. (Ansiedelung deutscher Völker zwischen den Alpen und der Donau. Im Jahre 555 wurde das Reich der Ostgothen jedoch von den oströmischen Feldherren Belisar und Narses wieder zerstört. Das Volk der Ostgothen verlor sich später spurlos unter andern Völkern, die Westgothen bestanden dagegen noch lange fort. Durch Alboin, den Longobardenkönig, wurde aber Ober-italien den Römern bald wieder abgenommen und das lombardische Reich (568) mit der Hauptstadt Pavia gestiftet. (Alboins Ermordung.) Zweiter Abschnitt. Von der Gründung des fränkischen Reiches bis zum Regierungsantritt Karls des Großen (486—768). §. 12. Das fränkische Reich und die Haushofmeister. 1. Chlodwig. Die Franken, feit dem 5. Jahrhundert am Niederrhein , wurden durch Gewalt, List und Ränke von Chlodwig zu einem Reiche vereinigt, nachdem derselbe durch den Sieg bei Soiffons (486) die Römer (Syagrius) aus Gallien vertrieben hatte. Zehn Jahre spater (496) besiegte er in der Schlacht bei Zülpich die Alemannen und wurde Christ; 3000 seiner Edlen ließen sich in der Kathedrale von Rheims mit ihm taufen. Nachdem er bei Dijon die Burgunder und bei Vougls die Westgothen besiegt und auch durch hinterlistige Gewaltthaten die noch übrigen Franken st ämme • mit feinem Reiche vereinigt hatte, herrschte er von Paris aus über ein Reich, das von der Garonne bis zur Bretagne und von der Maas bis zum Neckar reichte. Er starb 511 und theilte das Reich unter seine 4 Söhne. Durch die Gräueühaten der Nachfolger Chlodwigs (Streit der Fredegunde und Brunhilde), so wie auch durch die politische und sittliche Schwäche derfel- Di et lein, Weltgeschichte. 4

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 69

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 69 — von beiden galt etwas im Reiche, Richard erschien nur einige Male in Deutschland, Alfons gar nicht. So wurde die Verwirrung immer größer, und fast alle Bande der Ordnung schienen sich im deutschen Reiche zu lösen. Man nannte diese traurige Zeit das Interregnum. §. 40. Frankreich und England (1250—1270). Von den Königen aus dem Hause Kapet, welche bemüht waren, die Macht der großen Vasallen zu unterdrücken und^ den Engländern ihre französischen Besitzungen zu entreißen, war Ludwig Ix. (y 1270), der Heilige, der vortrefflichste Fürst. Er unternahm auch den 6. und 7. Kreuzzug (§. 32). Inengland regierten die normannischen Könige bis 1154, darauf folgte das Haus Anjou oder Plautageuet. Der bekannteste der Plantagenets war Richard Löwenherz (bis 1199), welcher den 3. Kreuzzug mitmachte und 2 Jahre in deutscher Gefangenschaft zubrachte. Unter seinem Nachfolger Johann ohne Land (bis 1216) gingen die meisten englischen Besitzungen im Westen Frankreichs verloren. Auch musste Johann auf Veranlagung der Großen des Reichs seinem Lande eine freie Verfassung geben (Magna charta). Fünfter Abschnitt. Von Rudolf von Habsburg bis zur Reformation (1273—1517). §. 41. Rudolf von Habsburg (1273—1291). Durch die Wahl des Grafen von. Habsburg, Rudolf, wurde der gesetzlosen und unsicheren Zeit des Interregnums ein Ende gemacht. Rudolf zeichnete sich aus durch Tapferkeit, Biedersinn, Frömmigkeit und Klugheit (Sprichwort: „Der hat Rudolfs Ehrlichkeit nicht!"). Sein Hauptfeind war Ottokar vonböhmen, welcher Rudolfs Wahl nicht anerkennen wollte. Mit Hilfe der anderen deutschen Fürsten wurde Ottokar jedoch besiegt und mußte Oesterreich, Steiermark und Kärnthen herausgeben. Bei einem zweiten Kriege wurde Ottokar in der Schlacht auf dem Marchfelde 1278 wiederum besiegt und getödtet. Ottokars Länder (mit Ausnahme von Böhmen und Mähren, welche Wenzel, Ottokars Sohn, wieder bekam) gab der Kaiser seinen Söhnen Albrecht und Rudolf und legte dadurch den Grund zur Habsburgischen (österreichischen) Hausmacht. Um das Raub wesen der deutschen Ritter zu vernichten, zerstörte Rudolf in Thüringen und Franken viele Burgen und ließ die Raubritter hinrichten. Auf solche Weise stellte er im Reiche die Ordnung wieder Her und

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 75

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 75 — Um die Geschäftsordnung dabei zu erleichtern, theilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise und gab jedem Kreise einen Kreisobersien. (Die Kreise waren: n u r v ,, r, v . . , u 1 der österreichische, 2. der bairische, 3. der schwäbische, 4. der fränkische 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische Mamz, Trier ic.], 7. der bnrgundische,8. der westphälische, 9. der niedersächsische, 10. der obersach- ft^e®ie Schweiz wollte das Reichskammergericht nicht anerkennen und trennte sich 1499 förmlich vom deutschen Reiche.— Die Anerkennung erfolgte aber erst 1648. Durch Verheiratung seiner Familie mit den Häusern Ungarn und Böhmen bereitete Max die Verbindung dieser Länder mit Oesterreich vor. Deutschland verdankt Maximilian auch die allgemeine Polizeiordnung, die Einführung des Postwesens (von Thurn und Taxis) und die geregelte Einrichtung des K r i e g s w e s e u s. Maximilian, der letzte Ritter, starb 1519, nachdem er seinen Enkel Karl, der schon Spanien besaß, zu seinem Nachfolger empfohlen hatte. §. 54. Das Ende des Mittelalters (um 1500). Im Laufe des 15. Jahrhunderts traten wichtige Begebenheiten ein, die eine große Veränderung in dem Zustande Europas hervorbrachten und Vorboten einer neuen Zeit wurden. 1. Das Ende des griechischen Kaiserreichs 1453. Die Verderbtheit des Hofes und des Volkes, zahllose innere Streitigkeiten hatten das griechische Kaiserreich bereits zerrüttet, da erschienen die osmanischen Türken, ein Volk aus Mittelasien, welches in Kleinasien und an der untern Donau sich festgesetzt hatte, und eroberten unter ihrem Sultan Muhammed Ii. Constan -tinopel (1453), bei dessen Vertheidigung der letzte griechische Kaiser fiel. 2. Die Erfindung des Schießpulvers. Durch sie erfuhr das Kriegswesen eine völlige Umgestaltung; denn es kam nun weniger auf die Kraft des Einzelnen, als vielmehr auf die Geschützkunst und auf die Wirkung der Massen im Kriege an. (Entstehung der Infanterie.) Das Pulver, den Chinesen schon früher bekannt, wurde in Deutschland von einem Mönche Bert hold Schwarz, bei den Versuchen, G old zu machen, neu entdeckt. (Seit 1350 wurde es schon bei Kanonen und Mörsern benutzt, später erst kamen die Handbüchsen und Musketen aus.) 3. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst (1440) wurden die Wissenschaften und die geistige Bildung gehoben und verbreitet. Der Erfinder war Johann Guttenberg in Mainz. (Ihm zur Seite stand der reiche Goldschmied Johann Faust. Im Jahre 1457 erschien das erste gedruckte Buch, ein lateinischer Psalter, und im Jahre 1462 wurden die ersten deutschen Bibeln herausgegeben.) 4. Der Compass.: war§di< wichtigste Erfindung für die Schiffahrt in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters. Während man sich bis dahin nur bei unbedecktem Himmel nach der Sonne und den Gestirnen aus dem Meere rich°

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 35

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 35 — Staatsreligion und berief die erste Kirchenversammlung nach Nicäa (325, Streit zwischen Arius und Athanasius). Im Jahre 333 verlegte Konstantin seine Residenz von Rom nach Byzanz und nannte diese Stadt Constantinopel. Konstantin befleckte seinen Ruhm durch einzelne Handlungen der Grausamkeit (Ermordung von Gefangenen, Hinrichtung seines Schwagers, seines edeln Sohnes Krispus und seiner Gemahlin). Erst kurz vor seinem Tode ließ er sich taufen. Seine Mutter Helena baute in Jerusalem die Kirche des heiligen Grabes. Ehe er starb, theilte er das Reich unter seine 3 Söhne und 2 Neffen; aber einer der Söhne, Konstant ins (337—361), ermordete seine Verwandten und machte sich zum Alleinherrscher. 14. Julian (361—63) war ein Feind des Khristenthums („Apostat«, der Abtrünnige") aber es gelang ihm nicht, das Heidenthum wieder herzustellen, denn er starb schon nach kurzer Regierung in einer Schlacht gegen die Perser. Nach Julian regierten noch einige christliche Kaiser (Valens fiel wahrend der Völkerwanderung gegen die Gothen). 15. Theodosius der Große verbot das Heidenthum aus's Strengste und ließ die Götzentempel vernichten (Streitigkeiten über die christliche Lehre). Er theilte das Reich in zwei Hälften, in das ttbenblänbtfcbe (Westrom) und das morgenländische (Ostrom) Kaiserthum (395). Vereine Sohn, Arcadius, erhielt das Morgenland und der andere, Honorins, bekam das Abendland. Das abendländische Reich (Rom) fand seinen Untergang im Jahre 476, in dem der deutsche Fürst Ddoaker den letzten Kaiser von Rom entthronte. Das oströmische Reich dagegen hielt sich noch bis 1453 und wurde von den Türken zerstört. §. 37. Was Christenthum in den ersten Jahrhunderten. 1. Znr Zeit des Kaisers Augustus, als alle Völker, welche rings um das Mittelmeer wohnten, zu einem Reiche verbunden waren, als die heidnischen Religionen zu leeren Äußerlichkeiten herabgesunken und auch das Gesetz der an einen Gott glaubenden Inden sich als unzureichend erwiesen hatte, erschien Jesus Christus, um der Welt’ das Evangelium zu bringen. Seine Lehre, das Christenthum, wurde nach seinem Tode von den Aposteln und ihren Gehilfen in alle Welt getragen. Petrus wirkte in Palästina, Babylon und Rom, Johannes in Ephesus, Matthäus soll in Afrika, Philippus in Kleinasien, Andreas in Persien, Judas in Arabien und Thomas in Indien die christliche Lehre verbreitet haben. Paulus, der größte Apostel, predigte in Kleinasien, Griechenland und Rom. Nach der Zerstörung Jerusalems (70) machte das Khristenthnm rasche Fortschritte, besonders aber im römischen Reiche. Theils geschah die Verbreitung durch einzelne Boten, theils aber durch den Verkehr. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts gab es Khristen in allen Provinzen des Reichs, von Spanien bis an den Euphrat, von Afrika bis an den Rhein und die Donau. „Die Hauptursache dieser raschen Ans- 3*

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 76

1855 - Heidelberg : Winter
•I Zweite Abtheilung. Geschichte -er Welt nach Christus. I. Die römische und christliche Welt in den ersten vier Jahrhunderten. I. Das römische Kaiserreich seit Auguftus bis Constantin. D t t t m a r's histor. Atlas. Tas. Vii. u. Vi. b 1. Das Christenthum und seine beginnende Verbreitung. §. 78. Machdem die Heiden sich aus ihren eigenen Wegen abgemüht hatten, das verlorne Heil zu finden, und das Sehnen nach Erlösung, wenn auch dunkel und unbewußt, immer stärker wurde; während die Juden unter dem schweren Joch des Gesetzes seufzten, das sie nicht erfüllen konnten, und nach dem verheißenen Messias, wenn auch zum größereu Theil mit sehr irdischeu Hoffnungen ausblickten: — da wurde unter der Regierung des Kaisers Augustus, zur Zeit des Königs Herodes, Jesus zu Bethlehem im jüdischen Lande aus deni im Laufe der Zeit herabge- kommenen königlichen Geschlechte David's geboren. Aus den Nachstellungen des Herodes errettet, wuchs er in der Stille auf bis zu seinem 30. Jahre, in welchem er nach überwundener Ver- suchung-sein Lehramt antrat, indem er zur Buße und zum Glauben an das Evangelium aufforderte. Von seinen zwölf Jüngern begleitet, zog er drei Jahre lang im jüdischen Lande umher, predigte Dom Reiche Gottes und beglaubigte sich durch Wunder und Zeichen als den Sohn des lebendigen Gottes. Aber die Seinen nahmen ihn nicht auf; Israel im Ganzen verwarf ihn und brachte ihn zum schmählichen Kreuzestod, den er als Priester und Opfer in Einer Person zur Versöhnung der Sünden der ganzen Welt erduldete. Nach drei Tagen jedoch erstand er wieder vom Tode, befahl seinen Jüngern das Evangelium allen Völkern zu ver-

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 81

1855 - Heidelberg : Winter
§ 82. Die Blüthezeit des Kaiserreichs von Nerva bis zu den Antoninen. 81 mit dem Beispiele der Mäßigkeit und Einfachheit vorangieng. Auch Wissenschaft und Kunst fand unter ihm Schutz und Förderung. 'Sein Sohn Titus (79 — 81) erwarb sich durch seine Menschen- freundlichkeit und Wohlthätigkeit den Beinamen „Liebling und Wonne des Menschengeschlechts." Seine Regierung war jedoch durch schwere Unglücksfälle getrübt, durch Brand, Hunger, Pest und ein Erdbeben, mit welchem ein Ausbruch des Vesuvs verbunden war, der die Städte Hercnlannm, Pompeji und Stabiä verschüttete. Ihm folgte sein ihm unähnlicher Bruder Domitian (81 — 96), ein seiger, grausamer Tyrann, der sich Herr und Gott nennen ließ, den Reichen Leben und Vermögen nahm, und wenn er genug Menschen gemordet hatte, wenigstens Fliegen spießte. Er wurde 96 n. Ehr. aus Befehl seiner Gemahlin ermordet, die aus diese Weise den Tod abwendete, den er auch ihr zngedacht hatte. Unter ihm wurde die unter Claudius begonnene Eroberung Brita- n iens durch Agricola vollendet. Auch brach während seiner Regierung die zweite Christenversolgung aus, bei welcher der Apostel Johannes nach der Insel Patmos verbannt wurde, wo er die „Offenbarung" schrieb. 5. Die Blüthezeit des Kaiserreichs von Nerva bis zu den Antoninen. §. 82. Dem gequälten Reiche zum Trost und zur Erholung folgten 96 — 180 nun fünf edle vom Senat gewählte Kaiser. ».Chr. Nerva (96 — 98) verbesserte die Rechtspflege, gab den Christen Schlitz und Ruhe und ließ Kinder auf öffentliche Kosten erziehen. Trajan (98 —117), ein Spanier, tugendhaft und kräftig, schützte Recht und Gerechtigkeit und steuerte besonders dem Druck in den Pro- vinzen. Auch führte er glückliche Kriege gegen die Gränzvölker am Rhein, an der Donau, am Euphrat, und kam bis zum persischen Meerbusen. Ungeachtet seines edlen Characters wurden die Christen unter ihm sehr heftig verfolgt, weil er ihre Religion für staatsgefährlich hielt. Ihm folgte der zwar eitle, aber talentvolle und unermüdlich thätige Hadrian (117 •— 138). Er ließ die Edicte der Prätoren sammeln, durchreiste (meisten Fuß) fast alle Provinzen seines Reichs, stellte Miß- bräuche ab, ließ Städte, Straßen, Kanäle und Brücken re. bauen und sorgte so für das Wohl des Volkes. Krankheit und Argwohn aber trieb ihn zuletzt zu manchen Bluturtheilen, deren Opfer jedoch sein treuer Adop- tivsohn An ton in meist heimlich rettete. Gegen die unter einem falschen Messias B ar- C o chb a (Sternensohn) aufgestandenen Juden hatte er einen furchtbaren Krieg zu führen, der eine schreckliche Verwüstung des Landes und die völlige Zerstreuung der Juden (Micha 3, 12.) zur Folge hatte. Leitfaden der Weltgeschichte. 6
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