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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 68

1854 - Münster : Aschendorff
68 Fürstin ließ ihn sogleich vor sich kommen und freute sich sehr, ihn wiederzusehen. Sie unterhielt sich einige Stunden mit ihm, und auch der König, der dazu kam, nahm Antheil an dem Gespräche. Die Königin fragte ihn endlich, ob er denn kein Anliegen habe, indem sie sich nicht vorstellen könne, daß er so ohne allen besonderen Zweck die weite Reise unternommen habe. Allein er versicherte, er brauche nichts, sondern habe sein gu- tes Auskommen, und der einzige Beweggrund seiner Reise sei gewesen, seine ehemalige Schülerin noch einmal wiederzusehen. Der König machte ihm hierauf den Vorschlag, daß er die Merkwürdigkeiten Berlins besehen und um ein Uhr sich wieder einfinden und zu Mittag mit ihm essen sollte. Der alte Mann wollte aber das Anerbieten nicht annehmen und entschuldigte sich. Allein der König wiederholte es ihm in vollem Ernste und sagte ihm noch, sie seien ganz allein, er solle nur kom- men. Der Lehrer fand sich auch wirklich zur bestimmten Zeit ein und aß mit an des Königs Tafel. Als sie aufstanden, übergab ihm die Königin ihr mit Edelsteinen eingefaßtes Bild- niß und sagte zu ihm: „Nehmen Sie, mein lieber, alter Leh- rer, diese Kleinigkeit zum Andenken von Ihrer ehemaligen Schülerin, die sich recht herzlich freut, ihrem Lehrer noch ein- mal danken zu können!" Der alte Mann im höchsten Grade überrascht und gerührt, konnte keine Silbe hervorbringen; einige Thränen, die ihm über die Wangen herabrollten,, zeigten zur Genüge seine dankbaren Gefühle. Der König sagte ihm hierauf noch, es sei dafür gesorgt, daß er, sobald es ihm beliebe, von Berlin nach Darmstadt mit Ertrapoft frei zurückreisen könne. 58. Unser Vaterland. Kennt ihr das Land, so wunderschön In seiner Eichen grünem Kranz, Das Land, wo auf den sanften Höh'n Die Traube reist im Sonnenglanz? Das schöne Land ist uns bekannt; Es ist das deutsche Vaterland. Kennt ihr das Land, vom Truge frei. Wo noch das Wort des Mannes gilt. Das gute Land, wo Lieb' und Treu' Den Schmerz des Erdenlebens stillt?

2. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 43

1854 - Münster : Aschendorff
43 die eiligen Schläge des fleißigen Arbeiters. Das klang ihm so heiter und traulich entgegen, als käme es aus der Schmiede seiner Heimath. Er konnte sich nicht enthalten, hinzuzutreten und den rüstigen Arbeiter anzureden. „Ihr habt wohl viel zu thun, guter Meister?" fragte er mit zutraulicher Stimme. — „Mehr als zu viel!" war die laute Antwort; „denn ich werde von allen Seiten gedrängt und kann nicht begreifen, was der Krieg mit all den Nägeln thut," — „Habt Ihr denn keine Gesellen?" fragte der Graf weiter. — „Man kann keine fin- den," rief der Emsige zwischen sein Gehämmer. Das war für den bedrängten Grafen genug, um sich sofort zur Hülfe anzu- bieten. „Es ist zwar nicht viel, was ich verstehe," sagte er, „aber ich verlange auch nur den nöthigen Lebensunterhalt zum Lohne, und mein Eifer soll den Mangel an Geschicklichkeit er- setzen." Der Meister ließ ihn einen Versuch machen und war hinreichend damit zufrieden. Es währte nicht lange, so war der junge Graf wieder ganz in seiner früheren Uebung und hatte sich so sehr die Gewogenheit des Meisters erworben, daß er von seinem Lohne etwas zurücklegen konnte. Da er sich in seine Lage gefunden hatte, so verlebte er heitere Tage in der redlichen Familie. Das Glück wollte aber auch, daß ihm nach Ablauf der Kriegesunruhen alle seine Güter zurückerstattet wurden. Da erst offenbarte er dem Meister seinen Stand und Namen und versprach, ihm ein Andenken an die bei ihm verlebte Zeit zu überschicken. Noch mehr aber, gedachte er, den wackeren Schmied seiner Heimath zu belohnen, dem er das köstliche Kleinod eines Handwerkes zu verdanken hatte. Er sehnte sich nach dessen Wiedersehen. Wie staunte er aber, als er statt der früheren Hütte ein großes Haus mit einem bedeutenden Lager von Ei- scnwaaren da stehen sah, und daneben eine Schmiede, worin viele Gesellen, nicht bloß mit Nägeln, sondern auch mit ver- schiedenen anderen Arbeiten beschäftigt waren! Der alte Meister aber stand an der Hausthür und sah eben zu, wie ein Karren mit Eisenwaaren beladen wurde. Der Graf erkannte ihn so- gleich, und der Gruß, womit er ihn bewillkommnete, war: „Handwerk hat einen goldenen Voden!"

3. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 310

1854 - Münster : Aschendorff
310 des Himmels und am Grün der Erde mit den un- termischten bunten Blumen unser Auge nicht er- götzen können. 1 ? Räthsel. Nun, Kinder, könnt ihr rathen Auf einen Kameraden, Der, wo ihr geht und wo ihr steht. Getreulich immer mit euch geht; Bald lang und schmal, bald kurz und dick, Dock bei euch jeden Augenblick, So lang' die Sonn' am Himmel scheint; Denn nur so, Kinder, ist's gemeint; Wo weder Sonne scheint, noch Licht, Ist auch der Kamerade nicht. 18. Der Regenbogen. Nützliches, Wohlthätiges und Unentbehrliches, was zur Nah- rung, zur Bekleidung und zum Obdach, überhaupt zur Erhaltung der lebenden Geschöpfe gehört, finden wir in der ganzen Natur. Das Wasser löscht unsern Durst; für uns wachsen allerlei Früchte, um uns zu sättigen; wir finden Materialien zu unserer Beklei- dung und zum Bau unserer Wohnungen. Eine allmächtige Hand reicht uns Alles dar, was wir bedürfen. Aber auch Schönes, Großes und Herrliches hat Gott geschaf- fen, was wir mit staunendem Entzücken betrachten, was unsere Bewunderung erregt und unsere Herzen mit Freude erfüllt. Der Glanz des Sternenhimmels, die Morgen- und Abendröthe, die verschiedenen Gestalten und Farben der Wolken, das schöne Grün der Wiesen und Blätter an den Bäumen, die Blüthen und Blu- men zeigen uns eine Schönheit und Pracht, die uns rührt und bewegt, und unsere Seele zu Gott in dankbarer Anbetung erhebt, welcher sein großes Schöpfungswerk so herrlich und unnachahmlich ge- schmückt hat. Der mit Vernunft begabte Mensch ist es auf der Erde allein, der dieses Schöne, Erhabene und Göttliche empfin- den und denken kann. Zu diesen Schönheiten in der Natur, die wir zu gewissen Zei- ten wahrnehmen, rechne ich auch den vielfarbigen Regenbogen. Man muß staunen, wenn man bedenkt, daß er durch Regentropfen entsteht, die aus den Wolken zur Erde niederfallen, und in denen sich die Lichtstrahlen brechen. Immer freut ihr euch, wenn ihr den großen, glänzenden Bogen über euch in der Luft ausgespannt erblickt, der mit seinen beiden Enden die Erde berührt. Vergeßt

4. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 366

1854 - Münster : Aschendorff
366 eine leere wasserdichte Tonne, und warf diese ins Meer, in der Hoffnung, die Tonne möchte die europäischen Küsten er- reichen, wenn er auch mit Mann und Maus unterginge. Solche Ueberlegung in Lebensgefahr haben wenige Helden be- sessen. — Der Sturm legte sich, und den 15. März lief Columbus in den Hafen von Palos ein. Sein Zug nach Bar- celona war ein beständiger Triumph. In Barcelona wußte das freudige Volk gar kein Ziel und Maß, als er einzog, die fremden Thiere, die mitgebrachten Indianer und Kost- barkeiten an Gold und Edelsteinen vor ihm her. Väter ho- den ihre Kinder auf, und riefen: „Das ist Columbus!" Als er in das königliche Schloß trat, wurden die Flügelthüren des Thronsaales ihm geöffnet, Ferdinand und Zsabclla standen von ihrem Throne auf, und hießen ihn sitzen neben dem Throne, eine in Spanien unerhörte Ehre. Sitzend erzählte er nun seine Reise, beschrieb die entdeckten Länder, zeigte die mitge- brachten Wilden und Kostbarkeiten, Gewächse und Thiere — der Hof konnte sich nicht satt sehen. Dann ging der Zug in die Kirche, und das T6 Deum wurde .mit der größten Be- geisterung gesungen. Columbus war äußerst fromm und andächtig. Die Re- ligion mischte sich bei ihm in alle Gedanken, Plane und Handlungen, und leuchtet aus seinen geheimsten und absicht- losesten schriftlichen Aufsätzen hervor. Die Befreiung des h. Grabes und der h. Orte war sein Lieblingsgedanke, zu des- sen Verwirklichung die Schätze der neuen Welt, deren Auf- findung er mit der größesten Zuversicht und Bestimmheit vor- hersagte, dienen sollten, worauf er in seinen schriftlichen und mündlichen Unterredungen mit Ferdinand und Jsabella von Spanien immer hindeutete. Wenn er irgend eine große Ent- deckung machte, feierte er sie mit frommem Danke gegen Gott. Die Stimme des Gebetes und Preisgesang erhob sich von sei- nen Schiffen, als sie die neue Welt zuerst erblickten, und seine erste Handlung, als er landete, war, sich auf die Erde zu werfen, und Gott Dank zu sagen. Jeden Abend wieder- hallte die Luft von den Lobgesängen seiner Mannschaft und in den schönen Hainen, welche die wilden Küsten jener heid- nischen Lander begrenzten, wurde die heilige Messe gelesen. Die

5. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 99

1837 - Elberfeld : Büschler
Schilderung des Mittelalters. 99 dazu durch ihren Stand selbst den ersten Beruf, und besonders boten die stillen Mauern der Klöster fast den einzigen schicklichen Platz dazu dar. Das Leben der Ritter, selbst das der Bürger in den Städten, war zu unruhig und kriegerisch; es gehört Fleiß, Geduld, Ruhe und eine lange Zeit dazu, um sich eine gründliche Kenntniß der Wissenschaften zu erwerben. Auch hatte man damals die Buch- druckerkunst noch nicht, wodurch nützliche Bücher so leicht vervielfäl- tigt und verbreitet werden können. Damals mußte ein Buch so oftmal abgeschrieben werden, als man es haben wollte; und welch außerordentlich mühsame Arbeit war das! Wer hätte Zeit und Ge- duld dazu gehabt, wenn es nicht die Mönche in den Klöstern gethan hätten! Ohne sie wären die wichtigsten Bücher über die Geschichte der alten Welt und unseres Volkes und so viele andere nützliche Werke, gänzlich verloren gegangen. Und wenn wir die künstliche und mühsame Schrift, zum Theil mit schön ausgemalten Buchstaben und Bildern am Rande des Pergaments auf jeder Seite, betrachten, so müssen wir über den außerordentlichen Fleiß auf's höchste erstaunen. Aber dadurch mußten die Bücher damals so selten und kostbar seyn, daß nur sehr wenige Menschen zu dem Besitze eines Buches gelangen konnten. Und hiermit kommen wir auch auf eine der schlimmen Seiten jenes Zeitalters, die wir über seinen Vorzügen nicht verschweigen dürfen; das ist nämlich der Mangel an gutem Unterricht für die Jugend, wie für die Erwachsenen. Es gab nur sehr wenige Schulanstalten bei den Klöstern und in den Städten, und diese waren noch dazu nicht sehr zweckmäßig eingerich- tet. Die Mehrzahl des Volkes, besonders auf dem Lande, wuchs in Unwissenheit heran und steckte daher tief in Dummheit und Aber- glauben begraben. Und wenn einer in späterem Alter auch gern noch etwas lernen wollte, so fehlte ihm das erste Hülfsmittel dazu, nämlich gute Bücher. Daher kam es, daß in jener Zeit so viele natürliche Erscheinungen Angst und Schrecken unter den Menschen verbreiteten. Da erschien kein Komet, keine Mond- und Sonnen- sinsterniß, kein Nordlicht, ohne ganze Länder in Bestürzung zu setzen, weil man fest glaubte, die Welt werde nun untergehen, oder doch irgend ein großes Unglück, Pest, Hungersnoth, Krieg und Erdbeben entstehen. Und weil die Menschen die natürlichen Gesetze so wenig kannten, so gebrauchten sie auch nicht die rechten Mittel gegen die Ucbel, die wirklich eintraten. Verderbliche Seuchen haben in den ältern Zeiten fast Jahr um Jahr in irgend einem Lande gewüthet und so fürchterliche Verheerungen angerichtet, daß es nichts Trau- rigeres geben kann, als die Beschreibungen davon zu lesen; und ein Mißwachs, wie wir ihn vor zwei Jahrzehnten gehabt haben, hätte damals, weil man noch so wenig Gegenanstalten im Großen hatte, vielen Tausenden von Menschen das Leben gekostet. Kein Stand war, wie wir eben erwähnt haben, damals so versäumt, als ( 3. Der Bauernstand. — Dieser war der eigentlich gedruckte Stand. Außer, daß er in Unwissenheit und Aberglauben niederlag, wurde er auch in der Knechtschaft erhalten. Denn als
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