Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 86

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
86 Vergrößerungsglases dieses wirklich so fand. — Seeleute erkennen auf dem Meere die Gegenstände, sobald sie eben in ihren Gesichtskreis kommen. swas heißt sichtbar, unsichtbar? Gebt Körper an, welche viereckig, schräg, rund, länglich, gezackt rc. sind, also die Gestalt, welche ihr an ihnen sehet; Dinge, die groß oder klein sind, also ihre Größe; und Dinge, die aus Holz, Stein, Glas, Blei rc. gemacht sind, also ihre Materie. Gebt alle Körper an, welche ihr kennet, die weiß rc. sind, also.ihre Farben. (S. 16.) Nen- net Dinge, die nahe oder die ferne sind; die ihren Platz ver- ändern oder in Bewegung und die, welche in Ruhe sind? Bildet Sätze mit den Wörtern: absehen, ansehen, auf- sehen, aussehen, besehen, durchsehen, einsehen, ersehen, umsehen, versehen, vorsehen, zusehen rc.) §. 29. Die Seele des Menschen. Geistige Vorzüge vor den Thieren. Wir haben gesehen, daß die Glieder des menschlichen Körpers durch die Muskeln, und diese durch die Nerven bewegt werden. Aber was wirkt auf die Nerven? Die Seele oder der Geist, der den Körper belebt, durch ihn wirkt und Eindrücke von äußern Dingen empfängt. Wenn der Mensch todt ist, so hat der Körper zwar noch Knochen, Muskeln, Nerven, Augen, Ohren rc., kann aber nicht mehr wirken, z. 33. gehen, sehen rc., denn die Seele ist nicht in ihm. Den Körper können wir mit unsern Sinnen wahrnehmen, sehen rc., denn er besteht aus vielen Gliedern oder Theilen; die Seele können wir aber nicht sehen, sie ist unsichtbar, denn sie ist nicht aus Theilen zusammengesetzt, sondern ein einfaches Wesen. Wenn wir aber die Seele nicht sehen, noch fühlen, wie können wir sie denn kennen lernen? Wir müssen auf ihre Wirkungen (Kräfte) achten. Den Wind können wir auch weder sehen noch, wenn wir in unserer Stube sind, fühlen, und doch wissen wir, ob er stark oder schwach wehet, wenn wir bemerken, daß die Bäume oder die Wolken stark oder schwach bewegt werden. Wir können uns unsere Aeltern, ein Pferd, einen Garten, einen Thurm, den wir gesehen haben, vorstellen, auch wenn wir sie jetzt nicht vor Augen haben; wir können nachdenken, wenn wir eine Auf- gäbe rechnen, oder eine Frage beantworten sollen. Das Vorstellen und Denken thut nicht die Hand oder der Kopf,

2. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 158

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
158 c d ist der Handgriff und b c der Hebelarm; man braucht dann nicht abzusetzen. Stellt man die Welle senkrecht, und steckt Speichen hinein, so hat man eine Erdwinde (Göpel), mit welcher Schiffe auf die Werften, große Steine in die Steinhauereien gebracht werden. Verbindet man mehrere Rollen in eine Einfassung, die man Kloben oder Flaschen nennt, und bringt zwei Kloben zu- sammen, so erhält man einen Flaschenzug, wodurch man sehr an Kraft gewinnt, nämlich so viel, als die Last an Sei- len hangt, oder so viel Rollen sich im Flaschenznge befinden. Durch diese Maschine kann man nugehenre Lasten bewegen. — Als im vorigen Jahrhunderte die Spitze des Nicolai- Thurms schief geworden war, setzte der Erbauer des Michaelis- Thurms (Sonnin) sie durch die Kraft der Flaschenzüge und Kreuzhaspeln wieder zurecht. Gesetzt, 8 Männer drehten je- der uur mir 20 Ä Kraft die Haspel, deren Entfernung vom Mittelpunkt 6 mal größer ist als die halbe Dicke der Welle, so wirkten sie mit 8 X 20 X 6 — 960 Ä Kraft; der Flaschenzug mit 7 Seilen vermehrte sie noch 7mal — 6720 Ä ; 8 Flaschenzüge zugleich wirkten also mit 53,760 Ä Kraft, und das war völlig hinreichend, weil nicht das ganze Gewicht der Thurmspitze zu heben war. — Bei der schiefen Ebene oder schrägen Fläche gewinnt manso viel an Kraft, als die Länge der Ebene ihre senkrechte Höhe übertrifft; z. B. eine Anhöhe sei 90 Fuß lang, die senkrechte Höhe 30 Fuß, so kann ein Pferd 6 Eentncr mit einer Kraft von 2 Centnern in die Höhe ziehen; oder eine starke Leiter wird auf einen Wagen gelegt und es sollen Tonnen oder Packen hinaufgerollt werden, so gewinnt man so viel an Kraft, als die Länge der Leiter die senkrechte Höhe des Wagens übertrifft. Auf diesem Grundsatz beruht die Kraft des Keiles, den man beim Holz- spalten, Pressen :c. anwendet; der Schraube, womit man große Lasten, obgleich nur langsam, aufhebt, oder etwas an einander preßt; und der Wagenwinden, womit man Wagen aufheben kann. tz. 51. Lage und Richtung der Theile der Stadt und des Gebietes nach den Himmels- gegenden. Geographische Vorkenntnisse: Um die Lage und Richtung der Theile einer Stadt oder Gegend bestim- men zu können, hat man den ganzen Himmclskreis, den man im Freien übersehen kann,-in vier Theile, Him-

3. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 165

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
165 Bille geleitet wird. Auch das Amt Ritzcbüttcl ist größten- theils Marschboden. — Das Marschland wird nach Mor- gen , und das Geestland nach Scheffeln gemessen. Ein Scheffel Aussaat hat 200 Quadrat-Ruthen, eine Ruthe: 16 Hamburger Fuß; ein Morgen Landes hat 600 Qua- drat-Ruthen a 14 Fuß. swie viel Quadrat-Fuß enthält die Binuen-Alster, wenn jede Seite 1650 Fuß beträgt?) Zn einigen Gegenden der Erde giebt es große Strecken Landes, wo der Boden ans reinem Sande besteht und kein Wasser hat; sie sind unfruchtbar und heißen Wüsten. Wenn indeß eine solche dürre Sandgegend einiges Gebüsch, Haidekraut u. dgl. trägt, so heißt sie Haide; wenn sie noch Gras und Kränter hervorbringt, aber von Bäumen und Wasser entblößt ist, nennt man sie Steppe. Nickt in allen Gegenden ist der Boden so eben und stach, wie bei uns; oft erhebt er sich über die Ebene und bildet An- höhen und Hügel von einigen hundert Fuß Höhe (wie der Süllberg bei Blankenese, oder der schwarze Berg bei Harburg), oder er bildet die noch höheren Berge. Die höchsten Berge auf der Erde sind 50mal höher als unsere Stadtthürmc. Eine zusammenhängende Reihe von Ber- gen nennt man ein Gebirge; man theilt sie ein in Hoch- gebirge, welche die härtesten Stei'narten enthalten, in Mit- telgebirge, welche nicht so hoch sind und Eisen, Kupfer rc. enthalten und in Vorgebirge, welche noch niedriger sind und größtentheils aus Kalksteinen, Thon und Sand be- stehen. In manchen Bergen giebt es Höhlen (leere Räume) mit allerlei wunderlich gebildeten Steinen. Erhöhungen von Stein, die wenig oder gar nicht mit Erde bedeckt sind, nennt man Felsen. In einigen Ländern giebt es feuer- speiende Berge (Vukane), welche Feuer, Asche, Steine (auch Schlamm, Wasser, sogar Fische) oft meilenweit aus- werfen ; der glühende Strom (Lava) läuft aus der Ocff- nung (Krater) den Berg herunter und verwüstet alles, was ihm in den Weg kommt. Und das ist noch ein Glück: denn wenn zu Schwefel, Kohlen, Eisen rc., welche in der Erde liegen, Wasser hinzu kommt, so fangen sie an zu brennen, die Lust in den Höhlen dehnt sich aus, und das Wasser löset sich in Dampf auf. Findet nun das Feuer :c. keinen Ausgang, so wird die Erde erschüttert, bebt, es entsteht ein Erdbeben, Häuser und Thürme fallen um,

4. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 296

1854 - Münster : Aschendorff
296 von den schallenden Körpern auf unser Ohr gemacht werden, als: rauschen, rasseln, brausen, klirren, heulen, loben, dröhnen, lauten, klingen, singen, sprechen, sausen, knarren, kratzen, rascheln, äch- zen, tönen, wimmern, jammern, brüllen, bellen, pfei- fen, krächzen, girren, wiehern, schlagen, flöten, zirpen, rieseln, säuseln, schnarchen, schnattern, blöken, miauen, krähen, quaken, zischen, schreien, rufen, donnern, wehen u. s. w. Die Luft ist offenbar das hauptsächlichste Fort- pflanzung s mittel des Schalles, aber es ist nicht das einzige. Wenn Jemand an einen langen Balken an dem einen Ende desselben klopft, so vernimmt der, icelcher sein Ohr an das andere Ende hält, dieses Klopfen deutlicher, als wenn er aufgerichtet dem Klopfen weit näher tritt. Eben so hört man, wenn man das Ohr auf die Erde legt, die Duftritte der Pferde, einen fahrenden Wagen in bedeutender — ja Kanonendonner in meilenweiter Entfernung. Es gibt demnach viele Körper, die wir als Schallleiier be- zeichnen können. Solche Körper müssen eine ge- wisse Elasticität, Trockenheit und Härle haben. Durch solche Körper wird denn der ursprüngliche Schall sehr verstärkt. Die Resonanzböden bei Saiten- und Flügelinstrumenten, das Detail bei Glocken, an Hörnern und Trompeten, die Gewölbe in Sälen und Kirchen vei'stärken den Schall. Der Schall braucht 7 eit, um von dem schallenden Körper bis in unser Ohr zu kommen und zwar weit mehr Zeit als das Licht Wird auf einem Hügel eine Kanone abgebrannt, und wir befinden uns in bedeuten- der Enif ernung davon, so nehmen wir das Aufleuch- ten des entzündeten Pulvers weil früher wahr, als das mit dem Aufleuchten gleichzeitig entstehende Kra- chen. Durch oft wiederholte Versuche hat man ge- funden, dass der Schall in eitler Sekunde einen Weg von 1040 Fuss zurücklegt. Hiernach kann man die Entfernung eines Gewitters bestimmen. Sieht man den Blitz, und, verfliessen dann noch 6 Sekun- den, che man den Donner hört, so hat dei' Donner einen Raum von ö mal 1040 Fuss oder von einer Viertelmeile ungefähr zurücklegen müssen, ehe er von der Gewitterwolke bis in unser Ohr gelangte ; das Ge- teilter ist demnach etwa noch eine Vier lelmeile ent- fernt. — Stössl der Schall an einen harten Körper, so icird ei' zurückgeworfen; ist der zurückwerfende

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 415

1854 - Münster : Aschendorff
415 behaupten, daß die Erde an zwei entgegengesetzten Stellen etwas flach gedrückt sei. Wenn sie es kurz ausdrücken wollen, und so, daß es auch von ungelehrten Leuten begriffen werden kann, so sagen sie: die Erde hat die Gestalt einer Pomeranze. Nun muß man aber nicht wähnen, die Erde könne unten und an den Seiten nicht bewohnt werden, die Menschen müß- ten von ihr herabfallen, wenn sie eine Kugel wäre. — Die Erde zieht Alles an sich; daher kehren die Menschen überall ihre Füße gegen den Mittelpunkt der Erde und haben den Kopf gegen den Himmel gerichtet. Es gibt auf der Erde kei- nen Punkt, den man schlechthin oben, und auch keinen, den man schlechthin unten nennen könnte. Oben nennt Jeder das, wo bei aufrechter Stellung sein Kopf ist, unten das, wo er bei eben dieser Stellung die Füße hat. Jeder Mensch also auf der Erde trägt den Kopf nach oben und hat die Füße nach unten, und wie unsere Gegenfüßler nicht bange sind um uns, daß wir in verkehrter Stellung auf der Erde wandeln, so wollen auch wir ihretwegen nicht bange sein. Der Leser wird aber nicht wenig staunen, wenn er's zum ersten Male hören sollte, wie groß die Erdkugel ist. Denn der Durchmesser der Erde ist in gerader Richtung von einem Punkte der Oberfläche durch den Kern oder Mittelpunkt hindurch zum andern Punkt 1720 deutsche Meilen groß; der Umkreis derselben aber beträgt 5400 deutsche Meilen. Ihre Oberfläche enthält demgemäß über 9 Millionen Meilen ins Gevierte, uchd davon sind zwei Drittheile Wasser und ein Drittheil Land. Die Cintheilung der Grde nach den fünf Welttheilen. Wenn man sich eine deutliche Vorstellung machen will, wie Land und Wasser auf der Erde vertheilt sind, so geschieht es am besten durch eine künstliche Erdkugel, d. i. durch ein Mo- dell , das die Erde im Kleinen vorstellt. Wer keine künstliche Erdkugel haben kann, der behilft sich mit einer oder etlichen Landkarten, auf denen man einzelne Theile der Oberfläche un- serer Erde, so gut als es gehen will, abgebildet hat. Auf ei- ner solchen Abbildung werden die Gebirge und die Flüsse, die Wälder und Seen, die Städte und Dörfer, oft auch die Er- zeugnisse des Landes, durch leicht verständliche Zeichen ange-

6. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 291

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
291 Sibirien. (Das östliche' asiatische Rußland.) Unter diesen Namen begreift man den 220,000 Q.-M. und 2'/2 Million Einwohner enthaltenden nördlichen Theil von Asien. Das Klima Sibiriens ist dnrchgehends strenge; selbst in den südlicheren Theilen gefriert das Quekksilber oft, und selbst im Sommer thaut der Erdboden nur einige Fuß tief auf.*) Baumfrüchte gedeihen nirgends in Sibirien, und über den 60. Grad hinaus hört aller Anbau auf; aber schöne Wälder von Lärchen, Tannen und Birken reichen bis zum 65/ Grade, stellenweise sogar bis zum Polarkreis; darüber hinaus aber ist das Land eine große, mit Mooö, Morast und verkrüppelten! Gesträuch bedekkte, von Schnee und Eis starrende Einöde, worin nur einige Nomadenvölker von Fischen, Rennthieren und von der Jagd leben. — Die Bewohner sind theils Tartaren, welche einst in diesen Gegenden herrschten, theils Russen, welche sich nach und nach zum Theil freiwillig hier angesiedelt haben, zürn Theil auch hierher verwiesen worden. Diese Verweisungen nach Sibirien sind noch jetzt sehr häufig, da die Todesstrafe in Rußland nicht ange- wendet wird. Das Schikksal der Verwiesenen ist nach der Art ihrer Vergehungen sehr verschieden. Schwere Verbrecher kommen gewöhnlich in die Bergwerke, wo sie mehr oder minder streng gehalten werden; zum Zobelfang auf Rechnung der Regierung, wie man sonst wohl erzählte, werden Verbannte niemals gebraucht. Die wichtigsten Städte in Sibirien sind: Tobvlök, 445 Ml. von Peters- burg mit 16000 Einw., Irkutsk, 859 Ml. von Petersburg und nur 519 Ml. von Peking, Jeniseist, Jakutsk, Ochotök. Die Feuer von Baku. Die Stadt Baku oder Badku an der Westküste des kaspischcn Meeres liegt in einer reizenden, bergigen Gegend, die seit alter Zeit wegen ihrer Naphtha- Quellen berühmt ist. Dieses Naphtha ist im reinen Zustande weiß, sehr leicht und flüchtig und höchst entzündbar. Ungefähr eine halbe Meile von einer der reinsten Naphtha-Quellen ist der sogenannte Feuerort. So wie man sich diesem Orte nähert, empfindet man einen starken Schwefel- geruch., Der Durchschnitt des Feuerorts beträgt über '/, deutsche Meile, und In der Mitte desselben sieht man eine starke gelbblaue Feuersiamme. In einiger Entfernung von dieser Flamme haben die G ueber (das Feuer anbetende Men- schen) und andere arme Leute kleine steinerne Wohnungen errichtet. Der Boden dieser Wohnungen ist einen Schuh bits mit fetter Lehmerde dicht geschlagen, damit die Flamme in diesem Raum nicht durchbreche. Wo aber der Wirth deö Hauscö Feuer nöthig hat, daselbst hat er Löcher in dem Lehme gelassen, und wer nun Feuer bedarf, hält ein brennendes Licht über die Oeffnung, und sogleich entsteht eine Flamme, die Jeder zu seiner Absicht besser, als Holz- und Kohlenfeuer zu behandeln weiß. Je kleiner die Oeffnung ist, mit desto größerer Heftigkeit bricht die Flamme hervor. Braucht ruan das Feuer nicht mehr, so bcdekkt man die Oeffnung, nachdem man die Flamme mit einem Rokkschooß oder einem Fächer ausgelöscht hat. Eben so bereiten sich die Einwohner in der Dunkelheit ihr Licht. In ein enges, in den Lehm gebohrtes Loch stvkken sic ein Schilfrohr von beliebiger Hohe, nachdem sie ihm vorher inwendig und auswendig einen Ueberzug von Lehiu gegeben ') Siehe „der Mensch in Hitze und Kälte."

7. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 184

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
184 — der des Weinftocks; in der Zone des Regens aber der Klimagürtel der Palmen- und immergrünen Bäume, der Lorber- und Citronen- bäume und der Klimagürtel der Gewürzpflanzen. Doch nicht bloß in wagerechter Richtung vom Aequator nach den Polen zu nimmt die Temperatur so ab, daß wir zuletzt an eine un- ermeßliche Eis- und Schneedecke kommen, sondern es findet auch in senkrechter Richtung gleicher Weise eine Wärme-Abnahme aus der Liefe nach der Höhe Statt. Schon aus dem Kranze eines Thurmes ist es im Sommer kühler und luftiger, als unten auf der Ebene; noch mehr aber merken wir die Wärme-Abnahme, wenn wir auf hohe Berge steigen; hier weht beständig, selbst an den wärmsten Tagen, eine kühle Luft. Auf Hochgebirgen ist es so eisig kalt, daß deren Scheitel mit einer Decke ewigen Eises und Schnee's bekleidet ist. Wir unterschei- den daher eben so viel Klimastufen oder Regionen bei den Gebirgen, als wir Klimagürtel auf der niederen Erdfläche unterschieden haben; es gibt auch da z. B. ven Gürtel des Weinstocks, der Waldbäume, des Mooses und des ewigen Schnee's. 8. Das Allgemeinste von Staat und Recht, insbesondere von dem preußischen Staate und dem preußischen Rechte. 1. Begriff des Staates. Ein Staat ist ein Verein von Menschen, welche zur Erreichung der bürgerlichen Zwecke unter gleicher Verfassung und Regierung leben, dem- nach derselben höchsten Gewalt, ihrem Oberhaupte, als: Kaiser, König, Herzog, Senat rc., unterworfen sind und von diesem zur Befol- gung der Gesetze gezwungen werden können. Die einzelnen Mitglieder eines solchen Staates heißen Unterthanen; sie werden aber auch Bürger genannt. Der Inbegriff aller Gesetze bildet das gesammte Recht eines Staates; dasjenige, was jeder Einzelne thun oder unter- lassen darf, ohne die Gesetze dadurch zu verletzen, wird gleichfalls dessen Recht genannt; man pflegt zu sagen: er habe ein Recht dazu. 2. Artender Staaten. Glaubt aber nicht, Kinder, daß diese Staaten gerade einer wie der andere seien; es gibt vielmehr große Verschiedenheiten unter denselben. Ein Hauptunterschied ist der folgende: Wenn jene Gesetze, von denen ihr so eben gehört habet, bloß von einem Einzelnen, entweder mit oder ohne Beiwirkung von Ständen, gegeben und zur Vollstreckung gebracht werden können, so nennt man einen solchen Staat einen monarchi- schen, eine (ein- oder nicht eingeschränkte) Monarchie; wenn aber von mehren oder gar von allen Mitgliedern desselben, so nennt man ihn einen demokratischen, eine Demo kratie oder Republtk. Der preußische Staat ist eine eingeschränkte (konstitutionelle) M onarchie.

8. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 371

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
371 Werkes zu zeigen, daß die Verherrlichung des göttlichen Namens den Christgläubigen wieder eine so hohe und heilige Angelegenheit des Herzens geworden sei, als sie es war zur Zeit der Entstehung und Gründung dieses Gotteshauses, das als das knnst- und prachtvollste in der ganzen Welt die höchste Bewunderung erregt. Den gewaltigsten Eindruck macht das Innere des Tempels, wenn man vom Thurm-Ende hineingeht. Das Auge verliert sich hier in dem ungeheuren Raume, der sich nach allen Seiten ausdehnt, und die Pracht des sich himmelan wölbenden Chores übertrifft auch die kühnste Vorstellung. Das Ge- wölbe tragen, in einer vierfachen Reihe stehend, hundert Säulen, von denen die mittleren gegen dreißig Fuß im Umfange haben. Gleich den Eichen eines uralten Forstes stehen diese schlanken Säulen da; uur am-höchsten Gipfel find sie in eine Krone von Aesten gespalten, die mit ihren Nachbarn sich zu den spitzen Bogen verbinden und dem Auge, das ihnen folgen will, fast unerreichbar scheinen. Das Licht des Tages bricht sich in den reich und kunstvoll bemalten Fenstern und verbreitet durch die weiten Hallen einen Dämmerschein, in welchem die Bilder der Heiligen zu leben und mit der andächtigen Menge den Ewigen zu lobpreisen'scheinen. — In Folgendem findet der Leser einen kleinen Beitrag zur Geschichte dieses Riesenbaues. Der Erzbischof Engelbert hatte schon den Vorsatz gefaßt, an die Stelle des alten, aus der Zeit Karl's des Großen herftammenden Domes einen neuen aufzuführen, dessen Größe und Pracht alle übrigen Kirchen jener Zeit weit übertreffen sollte. Die zwecksördenden An- stalten, welche er zu dem Ende traf, wurden aber durch seinen Tod im Jahre 1225 unterbrochen. Als im Jahre 1248 die alte Domkirche durch eine Feuersbrunst größtentheils zerstört worden war, da säumte der Erzbischof Konrad, Graf von Hochsteden, nicht länger, den Plan seines Vorgängers in Ausführung zu bringen. Der Festtag Mariä- Himmelfahrt des genannten Jahres wird gewöhnlich als der Tag der Grundsteinlegung zum neuen Gotteshause bezeichnet. Es hatte sich zu dieser Feierlichkeit eine ungeheure Menge frommer Gläubigen aus allen Gegenden und Ständen des deutschen Volkes zusammengefunden, und unter vielen andern geistlichen und weltlichen Fürsten wohnten derselben der neu erwählte deutsche Kaiser Wilhelm und ein Legat des heiligen Vaters zu Rom bei. Alle nahmen Antheil an der Be- förderung des großen Werkesund wetteiferten in schöner Begeisterung, nach Vermögen zu demselben beizusteuern. Von allen Seiten kamen Geschenke an, denn die vom h. Vater bereits am 21. Mai 1248 er- lassene Bulle, worin die Gläubigen der ganzen Christenheit zur Unter- stützung des frommen Vorhabens aufgefordert worden, brachte die günstigste Wirkung hervor. Einer solch allgemeinen Theilnahme be- durfte es aber auch, um die Hoffnung hegen zu dürfen, daß das Riesenwerk gelingen werde. Nach kölner Maß beträgt die Länge der Domkirche an 500 Fuß, die Breite derselben im Schiffe und Chore

9. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 162

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
162 im Meere oder in den Häfen, wo er einkehrt, zu lange verweilt hat, so läuft er nach zwei bis drei Jahren fröhlich in den Hafen ein, von welchem sein Schiff zuerst auslief. Das hat schon mehr als Ein See- fahrer versucht, und der erste, der es that, war ein Portugiese, Fer- dinand Magellan"), der im Anfange des sechszehnten Jahrhun- derts gelebt hat. Dem haben es Biele nachgethan, und find zum Theil in der entgegengesetzten Richtung gefahren, und haben gefunden, daß man die Erde in allen Richtungen umschiffen könnte, wenn nicht an zwei entgegengesetzten Stellen der Erde, am Nordpol und Südpol, ungeheure Eisblöcke den Schiffen den Weg versperrten. Wenn man die Erde in allen Richtungen umschiffen kann, so ist es gewiß, daß sie eine Kugel ist, denn nur auf einer Kugel läßt sich nach allen Richtungen ein Kreis ziehen, der zuletzt in sich selbst zurück- kehrt. Gar zu genau aber dürft ihr's mit der Kugelgestalt der Erde nicht nehmen; denn es gibt auf ihr hohe Gebirge, die sich viele Mei- len in die Länge erstrecken, und deren Spitzen hoch in die Wolken ra- gen; da ist es also keine vollkommene Kugel, wie sie der Drechsler macht; aber die Gebirge find doch nur kleine Unebenheiten, wenn man auf die ungeheure Größe der Erde sieht, und sie find keine Unvollkom- menheiten, sondern es hat seinen guten Grund und seinen großen Nutzen, daß das Erdreich sich hier senkt und dort wieder erhebt, und daß es Berge gibt und Thäler und hohe Gebirge. Deßhalb also ist die Erde nicht nach dem Muster einer vollkommenen Kugel gebildet, unv at auch im Ganzen nicht überall einerlei Krümmung, wie es bei einer rechtschaffenen Kugel doch zutreffen müßte. Die Gelehrten haben die Gestalt und die Größe der Erde gar künstlich gemessen, und sie be- haupten, daß die Erde an zwei entgegengesetzten Stellen etwas fiach gedrückt sei, und wenn sie es kurz ausdrücken wollen, und so, <daß es auch von ungelehrten Leuten begriffen wird, so sagen sie nur: die Erde hat die Gestalt einer Pomeranze, und wenn ihr schon eine ge- sehen habt, so wißt ihr auch, wie die Erde gestaltet ist. Wie geht das aber zu, daß eine Kugel wie eine Scheibe erscheint, und wie verhält es sich mit dem Anblick des Himmels? Es geht mit Beidem ganz natürlich zu, und es ist auch nicht schwer, die Sache zu begreifen. Du stehst auf der großen Erdkugel und schaust um dich her, so weit dein Auge nur reichen will. Die ganze Kugel kannst du nicht übersehen, sondern nur ein kleines Stück von ihr, dem man die Krüm- mung nicht anmerkt, und du nimmst es ohne Bedenken für eine ebene Fläche mit Erhöhungen und Vertiefungen, welche wenig zu bedeuten haben. Nun trägt dein Auge nach allen Seiten gleich weit, und die Ebene dehnt sich deßhalb nach der einen Seite gerade so weit, als nach der anderen, und so ist nichts natürlicher, als daß du überall in der *) Er fuhr von Spanien ab den 10- August 1319, und es kam ein Schiff „Victoria" zurück den ?. September 1522.

10. Drittes Lesebuch - S. 114

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
114 Größe nicht vermuthen sollte. Er macht Sprünge von zwölf bis sechszehn Fuß. Einst sah man auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung einen Löwen eine junge Kuh im Maule tragen, und ob er schon deren Beine auf der Erde fortschleppte, so lief er doch eben so leicht dahin, wie eine Katze mit einer Ratte. Auch sprang er ohne die geringste Mühe über einen Graben. Eben die Muskelkraft äußert er in der geschwinden Veränderung der Gesichtszüge, der Falten auf der Stirn und in den Bewegun- gen des Schwanzes, die so heftig sind, daß er einen Menschen damit zu Boden schlagen kann. Wenn der Löwe hungrig ist, so richtet er seine Mähne in die Höhe, schüttelt sich und schlägt mit dem Schwänze auf den Rücken. In einem solchen Falle wirft er Alles um, was ihm in den Weg kommt; richtet er aber seine Mähne nicht auf und wedelt er nicht mit dem Schwänze, so hat man Nichts zu besorgen. Doctor Sparmann theilt folgende Nachricht vom Löwen mit: Der Löwe bemächtigt sich seines Raubes fast jedes Mal vermittelst eines Sprunges. Er lauscht des Abends und Nachts im Hinterhalte oder schleicht sich still und behutsam auf dem Bauche vorwärts, bis er glaubt nahe genug zu sein; plötzlich springt er alsdann auf die Beute los und schlägt seine Klauen lief ein; springt er aber fehl, so verfolgt er seine Beute nicht weiter, sondern geht beschämt zurück und mißt langsam Schritt für Schritt die richtige Länge ab, um zu sehen, wie viel sein mißlungener Sprung zu kurz war. Den Thieren lauert er gern an Quellen und Flüssen auf, wo sie ihren Durst zu löschen suchen; nur größere Thiere fällt er an, kleinere verachtet er. Ein alter Hottentott, erzählt Sparmann, sah am Sonn- tagsflusse einen Löwen in weiter Entfernung, der ihm zwei ganze Stunden lang nachfolgte. Er schloß daraus mit Recht, daß der Löwe nur auf die Nacht warte, um über ihn herzu- fallen. Da er die Art kannte, wie der Löwe seine Beute fängt, so suchte er eine Stelle auf, die oben flach und an der einen Seile steil und steinig war. Er ließ sich am Rande des Ab- hanges nieder und sah zu seinem nicht geringen Erstaunen, daß der Löwe auch da stand und den Abstand betrachtete. Als es dunkel wurde, rückte der Hottentott weiter vorwärts und nahm seinen Platz unterhalb des Randes des Abhanges in einer Kluft. Um aber den Löwen zu täuschen, steckte er seinen Hut und sei- nen Wamms auf seinen Stock und machte damit um sich her einige Bewegungen. Es dauerte nicht lange, so kam der Löwe wie eine Katze herbeigeschlichen und maß seinen Satz so genau ab, daß er sammt der täuschenden Figur den Abhang hinunter- stürzte.
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 2
4 1
5 4
6 1
7 11
8 2
9 3
10 2
11 1
12 0
13 2
14 1
15 0
16 1
17 2
18 2
19 5
20 1
21 19
22 0
23 2
24 3
25 2
26 1
27 0
28 0
29 1
30 1
31 0
32 0
33 1
34 0
35 1
36 0
37 4
38 2
39 0
40 2
41 0
42 0
43 0
44 1
45 3
46 2
47 1
48 2
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 3
4 0
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 5
13 1
14 0
15 0
16 4
17 2
18 0
19 2
20 0
21 3
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 1
43 0
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 2
50 1
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 2
78 0
79 0
80 0
81 3
82 1
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 6
93 0
94 2
95 0
96 0
97 1
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 15
1 2
2 40
3 21
4 1
5 0
6 95
7 1
8 0
9 4
10 5
11 3
12 68
13 54
14 5
15 0
16 0
17 2
18 1
19 4
20 1
21 2
22 1
23 2
24 147
25 10
26 1
27 4
28 36
29 0
30 3
31 0
32 15
33 41
34 68
35 0
36 5
37 3
38 1
39 0
40 3
41 0
42 46
43 19
44 1
45 0
46 31
47 11
48 3
49 0
50 20
51 160
52 1
53 1
54 0
55 3
56 7
57 0
58 0
59 72
60 0
61 0
62 1
63 2
64 3
65 2
66 0
67 0
68 1
69 0
70 1
71 2
72 2
73 2
74 0
75 39
76 0
77 0
78 3
79 0
80 3
81 260
82 1
83 22
84 37
85 0
86 1
87 1
88 0
89 61
90 1
91 0
92 0
93 1
94 0
95 16
96 1
97 4
98 0
99 0
100 71
101 1
102 56
103 0
104 2
105 1
106 5
107 11
108 2
109 2
110 40
111 19
112 13
113 3
114 7
115 0
116 16
117 1
118 1
119 14
120 4
121 32
122 1
123 4
124 58
125 42
126 1
127 1
128 5
129 17
130 2
131 227
132 2
133 7
134 1
135 2
136 14
137 5
138 2
139 1
140 10
141 0
142 17
143 41
144 1
145 0
146 9
147 2
148 0
149 0
150 1
151 5
152 59
153 2
154 2
155 5
156 17
157 5
158 1
159 0
160 6
161 0
162 2
163 0
164 47
165 1
166 4
167 4
168 4
169 6
170 1
171 9
172 0
173 6
174 2
175 180
176 1
177 15
178 0
179 15
180 24
181 3
182 13
183 18
184 6
185 5
186 1
187 2
188 3
189 3
190 1
191 2
192 6
193 4
194 0
195 18
196 23
197 4
198 3
199 0