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1. Teil 1 - S. 1

1895 - Essen : Bädeker
Erste Abteilung A. Aus dem religiös-sittlichen Leben im allgemeinen und dem Familien- und Berufsleben im besonderen. 1. Aer Water an seinen So6n. (Bei der Übergabe einer Uhr.) 1. Deine Tag' und Stunden flössen, Nicht gemessen, nur genossen, Nicht gezählt nach Schlag und Uhr, Wie ein Bach durch Wiesenflur. 2. Aber ernster wird das Leben, Und ich will die Uhr dir geben; Trage sie, wie ich sie trug, Unzerbrochen lang genug! 3. Daß sie dir mit keinem Schlage Von verlornen Stunden sage! Unersetzlich ist Verlust Des Geschäfts und auch der Lust. 4. Sohn! dertag Hat Stnnden viele, So znr Arbeit, wie znm Spiele; Gieb das Seine jedem nur, Und dn frenest dich der Uhr. 5. Selber hab' ich mit den Stnnden Mich so weit nun abgefunden, Datz ich ohne Glockenschlag Sie nach Notdurft ordnen mag. 6. Zahle dn für mich die Stnnden! Und auch jene, die geschwunden, Kehren schoner mir znrück, Wie dn sie dir zahlst znm Glück. Rücksri. 2. Des Vaters Vermächtnis. Ilotto: Gold und Silber habe ich nicht! was ich aber habe, gehe ich dir. Lieber Johannes! Die Zeit kommt allgemach heran, dass ich den Weg gehen muss, den man nicht wieder kommt. Ich kann Dich nicht mitnehmen und lasse Dich in einer Welt zurück, wo guter Rat nicht überflüssig ist. Niemand ist weise von Kindheit an, Zeit und Erfahrung lehren hier und fegen die Tenne. Ich habe die Welt länger gesehen, als Du. Es ist nicht alles Gold, lieber Sohn, was glänzt; ich habe manchen Stern vom Himmel fallen und manchen Stab, auf den man sich verliefe, brechen sehen; darum will ich Dir einigen Rat geben und Dir sagen, was ich gefunden habe und was die Zeit mich gelehrt hat. Der Mensch ist hier nicht zu Hause. Diese Welt ist für ihn zu wenig und die unsichtbare sieht er nicht und kennt sie nicht. Es ist nicht gleichgültig, ob er rechts oder links gehe. Doch läse Dir nicht weise machen, dass er sich raten könne und selbst seinen Weg wisse. Halte Dich zu gut, Böses zu thun. Hänge Dein Herz an kein ver- gänglich Ding. Die Wahrheit richtet sich nicht nach uns lieber Sohn, sondern wir müssen uns nach ihr richten. Was Du sehen kannst, das siehe und brauche Deine Augen, über das Unsichtbare und Ewige halte Dich an Gottes Wort. Schürmann u. Windmlllsr, Lehr- u. Leseb. f. Fortbildungs- u. Gewerbesch. I. 1

2. Teil 1 - S. 3

1895 - Essen : Bädeker
3 Wenn ich gestorben hin, so drücke mir die Augen zu und beweine mich nicht. Stehe Deiner Mutter bei und ehre sie, so lange sie lebt, und begrabe sie neben mir. Sinne täglich nach über Tod und Leben, ob Du es finden möchtest, habe einen freudigen Mut und gehe nicht aus der Welt, ohne Deine Liebe und Ehrfurcht für Deinen Heiland Jesus Christus durch irgend etwas bezeugt zu haben. Dein treuer Vater. Claudius. 3. Zwei ternöegierige Jünglinge. a. Euklides. Der junge Euklides wohnte iu Megära. Täglich wanderte er nach Athen, um die Lehren des Sokrates, des berühmtesten der sieben Weisen, zu hören. Einst wurden die Athener den Einwohnern von Megara feind und ließen bekannt machen, daß jeder Megarer, der siä) in Athen blicken ließe, des Todes sein sollte. Das war nun für den lernbegierigen Jüngling eine traurige Nachricht. Wie gerne hätte er den Sokrates auch ferner gehört! Aber sollte er den Kopf daran wagen? Dennoch siegte die Liebe zur Weisheit über die Liebe zum Leben; Euklid beschloß, sich jeden Abend in die Stadt Athen einznschleichen. Er zog also gegen Sonnenuntergang Franenkleider an, ging so nach der zwei Meilen entfernten Stadt und genoß während einiger Stunden der Nacht den Umgang mit seinem geliebten Lehrer. Vor Tages- anbruch wanderte er wieder heim. So wagte dieser edle Jüngling alle Tage sein Leben und ließ sich einen täglichen Gang von vier Meilen nicht verdrießen, um von Sokrates zu lernen, weise und gut zu werden. Wer von euch, ihr jungen Leser, hätte den Mut, ihm dies nachznthun? — b. Diogenes. Antisthenes war, wie Sokrates, ein Lehrer der Weisheit in Griechenland; er hatte aber das Unglück, fast lauter träge Schüler zu besitzen, mit denen er nur wenig ausrichten konnte. Oft ermahnte er sie, auf seine Lehren zu achten, damit sie tüchtige und weise Männer würden; aber er predigte tauben Ohren. Endlich wurde er der vergeblichen Ermahnungen müde und schickte seine Schüler fort. Es war aber unter ihnen einer, Namens Diogenes, der war ganz anders gesinnt als die übrigen. Er war sehr begierig, etwas Tüchtiges zu lernen und hörte deshalb für sein Leben gern den Unterricht des Antisthenes. Er wollte sich also um keinen Preis fortschicken lassen. Endlich drohte ihm Antisthenes mit Stockprügeln, aber vergeblich. Antisthenes, der vermutlich die Standhaftigkeit und den Eifer seines Schülers auf die Probe stellen wollte, schlug nun wirklich mit einem Prügel auf den jungen Diogenes los; aber dieser ließ sich geduldig prügeln, ohne einen Laut des Schmerzes von sich zu geben. „Schlag' nur," sagte er, „so viel es dir gefällt; aber gewiß sollst du keinen so harten Stock finden, mit dem du mich von dir und deinen Unterweisungen fortjagen könntest." Von diesem Augenblicke an gewann ihn Antisthenes sehr lieb und dachte nicht mehr daran, ihn von sich zu lassen. ^ 3. Eflm|)e. l*

3. Teil 1 - S. 7

1895 - Essen : Bädeker
7 ohne eben hoffen zu können, dass sie sieh in dieser Welt jemals wieder sehen würden. Der Schneider wanderte darauf durch Böhmen, Sachsen. Hessen, Lothringen bis nach Frankreich, wo er beinahe zehn Jahre blieb und bald in dieser, bald in jener Stadt arbeitete, ohne irgendwo sein Glück zu finden. Endlich kehrte er nach Deutschland zurück und geriet in Frankfurt a. M. unter die Werber, welche ihn überredeten, kaiserliche Dienste zu nehmen und ihn als Rekruten nach Wien brachten. Da er aber schwächlich und fast beständig krank war, so liess man ihn nach einigen Jahren wieder laufen, wohin er wollte. Fast nackt und bloss kam er nach Sachsen, um daselbst wieder Arbeit zu suchen; allein, da ihn in seinem elenden Anzuge niemand zur Arbeit nehmen wollte, so musste er endlich betteln. Eines Abends spät sprach er in einem Dorfe (es war gerade an einem Sonnabende) bei einer Schmiede auch um einen Zehrpfennig an. Da dünkte dem Meister, welcher mit vier Gesellen vor der Esse arbeitete, dass die Stimme des Ansprechenden ihm sehr bekannt sei. Er nahm die Hängelampe in die Hand, schaute dem Bettler ins Gesicht, und — „je Bruder, bist du’s, oder bist du s nicht?" riefen beide fast zu gleicher Zeit; und in der That waren es die beiden Kameraden, die seit der Trennung in Warschau nichts mehr voneinander gehört hatten. Der Schmied, welcher unterdessen in dieser Schmiede in Arbeit gestanden und durch die Heirat mit der Witwe, der sie gehörte, reich geworden war, war ganz ausser sich vor Freuden. Er herzte und küsste den Schneider und schämte sich seiner nicht, ob er gleich ein zerlumpter Bettler war. Er führte ihn mit lautem Jubel in seine Stube, drückte ihn in den Grossvaterstuhl am Ofen nieder, sprang auf einem Beine wie ein Knabe, und alle seine Hausgenossen sperrten vor Verwunderung die Augen weit auf. „Lene!" sprach er zu seiner Frau, „geschwind spring hinauf, und hole ein feines Hemd und meinen Sonntagsstaat herunter, dass der gute Freund da sich anders ankleiden kann!" Der Schneider wollte allerlei dagegen einwenden, aber der Meister hielt ihm den Mund zu und sagte: „Schweig und sprich mir kein Wort dagegen! Du hast’s wohl um mich verdient, dass ich mein bisschen Hab’ und Gut mit Dir teile." Es half nichts, der Schneider musste sich putzen und aus einer langen Pfeife rauchen. Der Meister gebot ihm, sich gerade so zu pflegen, als ob er in seinem eigenen Hause wäre, und nachdem er in möglichster Eile sein Tagewerk vollends geendet hatte, setzte er sich mit ihm zu Tische und liess alle seine Leute hereinkommen, dass sie den Fremden nun recht genau besehen sollten. Dabei erzählte er ihnen dann, wer der Fremde eigentlich sei, und was es mit ihrer beiderseitigen Freundschaft für eine Bewandtnis habe. Da hatten alle eine herzliche Freude über den An- kömmling, und besonders die Frau vom Hause, die ihren Mann sehr liebte und oft dem guten Schneiderburschen, der in Polen eine so treue Stütze für ihren Mann gewesen war, ehe sie ihn persönlich kannte, Gottes Segen gewünscht hatte. Der Meister liess noch am nämlichen Abend zwei fette Gänse schlachten und auf den folgenden Tag alle Freunde und Gevattern des Dorfes zu sich laden. „Juchhei! das soll mir ein Freudentag werden!" rief er laut — laut auf und schwang dabei seine Mütze vor Freude. Der Sonntag kam und in der Schmiede ging’s so fröhlich her, als wenn es Kindtaufe gewesen wäre. Nachdem die Mahlzeit geendigt war, erzählte der Schmied alle seine Begebenheiten und besonders, was

4. Teil 1 - S. 9

1895 - Essen : Bädeker
9 Und die Sonne versendet glühenden Brand, Und von der unendlichen Mühe Ermattet, sinken die Kniee. „O, hast du mich gnädig aus Räubershand, Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land, Und soll hier verschmachtend verderben, Und der Freund mir, der liebende, sterben!" Und horch I da sprudelt es silberhell, Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen, Und stille hält er, zu lauschen; Und sieh, aus dem Felsen geschwätzig, schnell Springt murmelnd hervor ein lebendigerouell, Und freudig bückt er sich nieder Und erfrischet die brennenden Glieder. Und die Sonne blickt durch derzweige Grün Und malt auf den glänzenden Matten Ter Bäume gigantische Schatten; Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn, Will eilenden Laufes vorüber fliehn, Da hört er die Worte sie sagen: „Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen." Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß, Ihn sagen der Sorgen Dualen I Da schimmern in Abendrots Strahlen Von ferne die Zinnen von Syrakus, Und entgegen kommt ihm Philostratus, Des Hauses redlicher Hüter, Der erkennet entsetzt den Gebieter: „Zurück! du rettest den Freund nicht mehr, So rette das eigene Leben! Den Tod erleidet er eben. Von Stunde zu Stunde gewartet' er Mit hoffender Seele der Wiederkehr; Ihn konnte den mutigen Glauben Der Hohn des Tyrannen nicht rauben." — „Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht Ein Retter willkommen erscheinen, So soll mich der Tod ihm vereinen! Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht, Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht; Er schlachte der Opfer zweie Und glaube an Liebe und Treue!" Und die Sonne geht unter, — da steht er am Thor Und sieht das Kreuz schon erhöhet, Das die Menge gaffend umstehet; Andemseile schonzieht man denfreund empor; Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor: „Mich, Henker!" ruft er, „erwürget! Da bin ich, für den er gebürget!" Und Erstaunen ergreift das Volk umher, In den Armen liegen sich beide Und weinen vor Schmerzen und Freude. Da sieht man kein Auge thränenleer, Und zum Könige bringt man die Wundermär; Der fühlt ein menschliches Rühren, Läßt schnell vor den Thron sie führen — Und blickt sie lange verwundert an. Drauf spricht er: „Es ist euch gelungen, Ihr habt das Herz mir bezwungen; Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn; So nehmet auch mich zum Genossen an: Ich sei, gewährt mir die Bitte, In eurem Bunde der drittel" Schiller. 9. Der Lieöe Dauer. O lieb', so lang' du lieben kannst! O lieb', so lang' du lieben magst! Die Stunde komnit, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst! Und sorge, daß dein Herze glüht Und Liebe hegt und Liebe trägt, So lang' ihm noch ein ander Herz In Liebe warm entgegenschlägt. Und wer dir seine Brust erschließt, O thu' ihm, was du kannst, zu lieb'! Und mach' ihm jede Stunde froh, Und mach' ihm keine Stunde trüb'. Und hüte deine Zunge wohl, Bald ist ein böses Wort gesagt! O Gott, es war nicht bös gemeint, — Der andre aber geht und klagt. O lieb', so lang' du lieben kannst! O lieb', so lang' du lieben magst! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst. Dann kniest du nieder an der Gruft Uno birgst die Augen, trüb und naß, Sie seh'n den andern nimmermehr — Ins lange, feuchte Kirchhossgras. Und sprichst: „O schau' auf mich herab, Der hier an deinem Grabe weint! Vergieb, daß ich gekränkt dich hab'! O Gott, es war nicht bös gemeint!" Er aber sieht und hört dich nicht, Kommt nicht, daß du ihn froh umfängst; Der Mund, der oft dich küßte, spricht Nie wieder: „Ich vergab dir längst!" Freiltgrath.

5. Teil 1 - S. 11

1895 - Essen : Bädeker
11 und als nun alles zur Labung des neuen Hausgenossen bereit, wünscht sie ihm eine sanfte Ruhe und geht mit ihrem Gatten in die anstoßende Kammer zu den schlafenden Kleinen. Hier, in andachtsvollem Gebete vereinigt, danken sie Gott für den Segen des Tages, befehlen seiner gnädigen Obhut sich und die Ihrigen und erflehen Labung und himmlischen Frieden für des Müllers zerrüttetes Gemüt. Alsbald umfängt sie ein sanfter Schlaf. Kur wenige Stunden erst hatten sie geschlummert, da weckte sie ein heftiges Pochen an der Kammerthür. „Der Müller ist" — so ruft ein Jägerbursche herein — „von der grässlichen Cholera befallen. — Erlaubt, Herr, dass wir ihn eiligst hinausschaffen, damit nicht auch Ihr mit Weib und Kindern verderbt!" „Mit nichten! da sei Gott vor!" erwiderte schnell entschlossen der Förster. „Wartet des Kranken, wie ich Euch gelehrt; gleich bin ich selbst da!" Und so nimmt er die Kinder vom Lager, trägt sie hinauf in die Bodenkammer und eilt hinab zu dem Kranken. Bald folgt ihm die Gattin. Aber welch entsetzlicher, herzzerreißender Anblick bietet sich hier dar! Von den heftigsten Krämpfen gefoltert, windet und wälzt sich der Müller auf seinem Lager, schon verrät sein ganzer Leib alle gräßlichen Zeichen der furchtbar zerstörenden Krankheit. Indessen noch ein anderer Schmerz, noch ein gewaltsamerer Kampf scheint in der Brust des Mannes zu sein. Denn je mehr der Förster und seine Gattin in emsiger Liebe um ihn bemüht sind, desto heftiger bebt er vor ihrem Anblick zurück. Bald birgt er sein Gesicht in die Kissen, bald schlägt er mit geballten Fäusten die Stirn, während ein gräßliches Lachen um die blauen Lippen zuckt. Jetzt fährt er auf vom Lager und zwingt die heisere Stimme zu lautem Rufe: „Rührt mich nicht an, werft mich hinaus den Krähen und Wölfen zum Fraße! — Halt ein, du schrecklicher Würgengel, reiß mich nicht hinab in die ewigen Martern der Hölle, erst muß ich noch reden! Ein Ungeheuer, wie in der Wüste nicht seinesgleichen, beherbergt und pflegt Ihr. Wisset, die verpestende Krankheit im Leibe, rannte ich her, rache- dürstend — durch meinen Tod Euch alle zu verderben! Doch jetzt! — o martervolle Pein! o du furchtbarer Richter! ist denn kein Erbarmen vor dir?" Und ganz erschöpft — betäubt — sinkt der Müller auf sein Lager. Mit gefalteten Händen, den thränenschweren Blick zum Himmel gerichtet, steht der Förster da und sein Weib. Aber der ewige Richter, der Herr des Lebens und der Verdammnis, — er winkt dem Todesenge], daß er vorübergehe an dem Hause des Gerechten. In tiefen Schlaf sinkt der Kranke, und heftiger Schweiß dringt aus allen seinen Poren. Als er erwacht, sieht er seine wackeren Wirte in liebevoller Thätigkeit um sich. In seinem Leben zum ersten Male betet jetzt sein Herz. Dann drückt er die Hände der Edlen an seine Brust, an seine Lippen, und die Thränen der Versöhnung, des Dankes und der Liebe fließen reichlich. Nach wenigen Tagen verlässt der Müller sein Krankenlager, genesen, gerettet für das Himmelreich. j F Sluyraer 11. Untreue schlägt den eigenen Kerrn. Als in dem Kriege zwischen Frankreich und Preußen ein Teil des französischen Heeres in Schlesien einrückte, waren anch Truppen vom rheinischen Bundes- heer dabei, und ein bayerischer oder württembergischer Offizier fand bei einem

6. Teil 1 - S. 12

1895 - Essen : Bädeker
12 Edelmanns Unterkunft und bekam eine Stube zur Wohnung, wo viele sehr schöne und kostbare Gemälde hingen. Der Offizier schien recht große Freude daran zu haben, und als er etliche Tage bei diesem Manne gewesen und freundlich behandelt worden war, verlangte er einmal voll seinem Hauslvirt, daß er ihm eines von diesen Gemälden zum Andenken schenken möchte. Der Hauswirt sagte, daß er das mit Vergnügen thun wollte, und stellte seinem Gaste frei, dasjenige selber zu wählen, welches ihm die größte Freude bereiten könnte. Nun, wenn man die Wahl hat, sich selber ein Geschenk auszusuchen, so erfordert Verstand und Artigkeit, daß man nicht gerade das vornehmste und kostbarste wegnehme, und so ist es auch nicht gemeint. Daran schien dieser Mann auch zu denken, denn er wählte unter allen Gemälden fast das schlechteste. Aber das war unserem schlesischen Edelmanne eben nicht lieb, und er hätte ihm gern das kostbarste dafür gelassen. „Mein Herr Oberst," so sprach er mit sichtbarer Unruhe, „warum wollen Sie gerade das geringste wählen, das mir noch dazu wegen einer andern Ursache wert ist? Nehinen Sie doch lieber dieses hier oder jenes dort." Der Offizier gab aber darauf kein Gehör, schien auch nicht zu merken, daß sein Hauswirt immer mehr und mehr in Angst geriet, sondern nahm geradezu das gewählte Gemälde herunter. Jetzt erschien an der Mauer, wo dasselbe gewesen war, ein großer feuchter Fleck. „Was soll das seiu?" sprach der Offizier, wie erzürnt, zu seinem todblassen Wirt, that einen Stoß, und auf einmal fielen ein paar frisch gemauerte und übertünchte Backsteine zusammen, hinter welchen alles Geld und Gold und Silber des Edelmannes eingemauert war. Der gute Mann hielt nun freilich sein Eigentum für verloren, wenigstens erwartete er, daß der feindliche Kriegs- mann eine namhafte Teilung ohne Verzeichnis und ohne Gerichtsbeamten vornehmen werde, ergab sich geduldig darein und verlangte nur von ihm zu erfahren, woher er habe wissen können, daß hinter diesem Gemälde fein Geld in der Mauer verborgen war. Der Offizier erwiderte: „Ich werde den Entdecker sogleich holen lassen, dem ich ohnehin eine Belohnung schuldig bin!" — Und in kurzer Zeit brachte sein Bedienter — sollte man's glauben — den Maurermeister selber, den nämlichen, der die Vertiefung in der Mauer zugemauert und die Bezahlung dafür erhalten hatte. Das ist nun einer von den größten Spitzbubenstreichen, die der Teufel auf ein Sündenregister setze:: kann. Denn ein Handwerksmaun ist seinen Kunden die größte Treue und in Geheimnissen, wenn es nichts Unrechtes ist, so viel Verschwiegenheit schuldig, als wenn er einen Eid daraus geleistet hätte. Aber was thut man nicht um des Geldes willen. Oft gerade das nämliche, was man um der Schläge oder um des Zuchthauses willen thut, oder für den Galgen, obgleich ein großer Unterschied dazwischen ist._ So etwas erfuhr unser Meister Spitzbub. Denn der brave Offizier lietz ihn jetzt hinaus vor die Stube führen und ihm von frischer Hand hundert, sage hundert Prügel bar auszahlen. Dem Edelmanne .aber gab er unbetastet sein Eigentum zurück. — Das wollen wir beides gut heißei: und wünschen, daß jedem, der Wohnung geben muß, ein so rechtschaffener Gast, und jedem Verräter eine solche Belohnung zu teil werden möge. Hebel. 12. Aer beste Empfehlungsbrief. Auf die Anzeige eines Kaufmannes, durch welche ein Kaufmannslehrling gesucht wurde, meldeten sich 50 Knaben. Der Kaufmann wählte sehr rasch einen unter denselben und verabschiedete die anderen. „Ich möchte wohl

7. Teil 1 - S. 21

1895 - Essen : Bädeker
21 Ordnung bilden den gownen Boden des Handwerks. Setze Deine Ausgaben stets in ein richtiges Verhältnis zu Deinen Einnahmen. Vermeide das Spiel; noch ist kein Spieler reich geworden. Sei fröhlich mit den Fröhlichen, wo aber wilde Gelage gefeiert werden sollen, da ziehe Du Dich zurück, und kannst Du es nicht ganz vermeiden, um nicht für einen Sonderling zu gelten, so sei mäßig im Genusse. Mische Dich nicht in Händel und Streitigkeiten. Sei nicht empfindlich und nimm nicht jedes Scherzwort übel auf; mit Heiterkeit und Frohsinn ertrage die Schwächen anderer; sie müssen ja die Deinigen auch ertragen. Erhebe Dich nie über sie, spotte ihrer nicht und suche vielmehr ihre Fehler zu verdecken oder wenigstens zu entschuldigen. Sei höflich und dienstfertig gegen jedermann, ohne für jeden Liebesdienst Lobn zu empfangen. Den wohlerzogenen Menschen erkennt man an seinem Benehmen, er macht sich die Herzen der Menschen geneigt, ihn schätzt jeder- mann; dagegen ist jede Art von Roheit auch an: Handwerksgesellen wider- wärtig und verhaßt. Aber merke wohl: zwischen Höflichkeit und Vertraulichkeit ist eiu großer Unterschied. — Gehe unter Deinen Nebenmenschen stets gerade, offene und ehrliche Wege, hasse die Schleichwege, denn sie verraten ein unredliches, unehrenhaftes, falsches Herz. Denke nie ohne Not und ohne Grund Arges von Deinem Nebenmenschen. Der Argwohn ist ein böser Schelm. Sprich von Deinen Mitkameraden hinter ihrem Rücken nichts Böses; sage ihnen lieber freundlich und offen, was Du gerne anders wünschtest, sie werden dies lieber von Dir selbst hören als durch andere. Sei vorsichtig in Deinen Äußerungen über öffentliche Angelegenheiten und amtliche Personen und ebenso vorsichtig in der Wahl Deiner Gesell- schafter und Freunde; schenke nur solchen Leuten Dein Vertrauen, deren Rechtschaffenheit Du erprobt hast. Knüpfe ja keine Bekanntschaften an, die Dir nichts nützen, wohl aber schaden und Deiner ganzen Zukunft Gefahr bringen; denn nicht jeder, der Dich Freund nennt, ist Dein Freund in Wirklichkeit. Hast Du das Glück, einen wahren Freund gefunden zu haben, dann achte ihn und vermeide alles, was ihn Dir wieder entreißen könnte. Gewiegte Freundschaft ist kostbar, aber selten. Lerne Dich selbst überwinden, denn je mehr Du Dich selbst beherrschen kannst, desto leichter wird Dir der Verkehr, der Umgang mit andern werden. Gehe denjenigen Menschen aus dem Wege, welche alles tadeln. Der eigent- liche Grund ihrer Unzufriedenheit liegt in ihnen selber; denn wer mit Gott in Frieden ist, ist es auch bald mit sich selbst und sucht auch den Frieden unter seinen Mitmenschen zu erhalten. — Böse Gesellschaften verderben gute Sitten und rauben das Vertrauen anderer zu uns. Ein Weiser sagt: „Sage mir, mit wem Du umgehst, so werde ich Dir sagen, wer Du bist; weiß ich, womit Du Dich beschäftigst, so weiß ich, was aus Dir werden kann." Ein gewisses Mißtrauen wird Dich schützen, daß Du nicht die Beute verschlagener Gauner wirst. — Hüte Dich vor Ohrenbläsern, denn diese sind schlechte Leute, sind Schurken, stiften Feind- schaft und Zwietracht. Verwandt mit ihnen sind die Schmeichler. Viele Menschen lassen sich leider ganz von ihrem persönlichen Vorteile leiten und verfallen dadurch leicht in das Laster der Schmeichelei. Traue daher am wenigsten denjenigen, welche Dich zu oft in das Gesicht loben, welche Dir schmeicheln, oder sich gar zu angelegentlich in Deine Nähe drängen. Jede

8. Teil 1 - S. 22

1895 - Essen : Bädeker
22 Wirtshausfreundlichkeit mußt Du mit saurem Schweiße bezahlen; sei deshalb auf der Hut. Trau, schau, wem? Übe Nächstenliebe, wo Du Gelegenheit und Möglichkeit dazu findest; übe sie unverdrossen, laß Dich durch keinerlei Undank in deren Ausübung stören oder gar gleichgültig machen. Du kennst ja das Sprichwort: „Undank ist der Welt Lohn", aber auch die Worte des Heilands: „Wahrlich, ich sage euch, was ihr nicht einem von diesen Geringsten gethan habt, das habt ihr mir auch nicht gethan." Nicht um des Dankes willen sollen wir Nächsten- liebe üben, denn dann wäre unser Lohn schon dahin. Nicht um der Menschen willen sollen wir das Gute unter den Mitmenschen thun, sondern um Gottes willen. Wer in letzterer Absicht das Gute übt, leihet auf Zinsen aus, die sicherlich bezahlt werden, denn Gott bleibt nichts schuldig. Nichts trägt reich- lichere Früchte, als die Ausübung christlicher Nächstenliebe. In dem Verkehre mit Menschen suche nach Kräften die göttliche Regel wahr zu machen: „Was Du nicht willst, was Dir geschehe, das thue auch keinem andern; aber alles, was ihr wollt, daß euch die Menschen thun, das thut ihnen auch." Schreibe fleißig aus der Fremde in das elterliche Haus, das erweckt Zutrauen und erhält die gegenseitige Liebe und Anhänglichkeit. Lieber Bruder, befolge meine Ratschläge, denn sie erwecken und erhalten gute Vorsätze und helfen sie auch ausführen. Richte in der Fremde Dein Leben so ein, wie ich Dir gesagt habe, dann bist Du ein braver Handwerker, dann können wir alle, Eltern und Geschwister, die Hoffnung hegen, daß Du einst tüchtig in Deinem Fache und gesund an Leib und Seele zurückkehren werdest. Und nun, mein lieber Bruder, nimm Dein Felleisen auf den Rücken und den Wanderstab zur Hand, habe Mut und Gottvertrauen, sieh Dich in der Welt um, bilde Dich zu einem tüchtigen Handwerker aus, kehre nach Jahren gesund und glücklich wieder an den heimatlichen Herd zurück und nimm zum voraus die Versicherung hin, daß, wenn Du meinem Rate gefolgt bist, Du von allen Guten und Verständigen geachtet und geliebt sein wirst. Du wirst glücklich und zufrieden sein, denn Dein Herz ist rein und Deine Seele frei von Schuld. Nach Locher. 19. Wenn du noch eine Keimat Hast. 1. Wenn du noch eine Heimat hast, So nimm den Ranzen und den Stecken, Und wandre, wandle ohne Rast, Bist du erreicht den teuren Flecken. 2. Und strecken nur zwei Arme sich In freud'ger Sehnsucht dir entgegen, Fließt eine Thräne nur um dich. Spricht dir ein einz'ger Mund den Segen — 3. Ob du ein Bettler, du bist reich, Ob krank dein Herz, dein Mut beklommen, Gesunden wirst du allsogleich, Hörst du das süße Wort: Willkommen! 4. Und ist verweht auch jede Spur, Zeigt nichts sich deinem Blick, dem nassen, Als grün berast ein Hügel nur Von allem, was du einst verlassen —■ 5. O, nirgend weint es sich so gut, Wie weit dich deine Füße tragen, Als da, wo still ein Herze ruht, Das einstens warm für dich geschlagen. Alb. Träger.

9. Teil 1 - S. 46

1895 - Essen : Bädeker
46 Brasilien und für das ganze spanische Südamerika von der höchsten Bedeutung geworden ist. Das Maultier ist für den Verkehr und die Fortschaffung der Waren, für die Verbreitung der Gesittung, für Ansiedlung, für den Handel und für das Dasein der Menschen in jenen Gegenden von unberechenbarem Werte. Seine Stärke, seine Zuverlässigkeit, Vorsicht und Besonnenheit sind Eigenschaften, die ihm für diese Bestimmung mancherlei Vorzüge vor dem zwar weit edleren, aber weit empfindlicheren, leidenschaftlicheren Pferde und natürlich auch vor dem schwächeren Esel geben. Es giebt indes viele große Erdstriche, sowohl im hohen Norden als in den Wüsten der heißen Länder, in denen weder die Kraft des Pferdes, noch die Ausdauer seines Stiefkindes, des Maultiers, ausgereicht haben, und es sind dort andere Tiere an deren Stelle getreten, um die Ausbreitung des Menschengeschlechts zu fördern. Wo in den Einöden des eisigen Nordens der kümmerliche Pstanzenwuchs selbst dem genügsamsten Menschen, wenn er allein bliebe, das Bestehen unmöglich machen würde, da fühlt doch das von dürftigen Moosen, harten Flechten und Sträuchern genährte Renntier sich wohl und gewährt dem Menschen Lebensunterhalt und Wanderkraft. Weder mit unseren Schaf- und Rinderherden, noch zu Roß hätte der Mensch die Tundren Sibiriens und die Moosheiden Lapplands bewältigen können. Nur mit dem Renntier, das ihr Pferd, Rind und Schaf zu gleicher Zeit ist, das ihnen Milch und Nahrung giebt, mit dessen Fellen sie ihren Leib schützen und ihre Hütten decken, das sie reiten und vorspannen, das den Mittelpunkt ihres ganzen Lebens bildet, habeil die Lappen, die Samojeden und Eskimos und noch andere Völker sich bis in die Nähe des Nordpols hin zu verbreiten vermocht. Ohne das Renntier wären zahllose Inseln und Halbinseln ohne menschliche Bewohner gebliebeil. In ähnlicher Weise ist für den heißen und wüstenreichen Süden wiederum durch ein ganz anderes sehr wichtiges Tier, nämlich durch das Kamel gesorgt worden. Dieses wunderbare Geschöpf scheint in seinem ganzen Körperbau und Geblüt vom Scheitel bis zur Zehe darauf berechnet, einen geborenen Last- träger und Wanderer in der Sandwüste abzugeben. Sein Leib ist knochig, schwielig, sehnig. Und wie sein Knochengerüst, so ist auch selbst sein Rachen und seine Znnge noch mit harten Drüsen belegt. Beide passen vortrefflich zu den stacheligen Disteln und Dornen, den starren Gräsern und den holzigeil Gesträuchen der Wüste. Schon wegen dieser harten Kost und wegen seines weichen Mailles wäre das Pferd zu weiten Reisen und Beförderungen von Wareil in der Sahara nicht geeignet. Die Natur hat dein Kamele ferner einen Vorratsraum gegebeil, zum Zusaulmenhalten nnb zur Aufspeicherung und allnlählicheil Verwendung des wenigen Wassers, das ihm in den Oasen nur zu Zeiten geboten wird. Uild selbst sein wunderlicher Höcker ist eine auf heißes und trockenes Klinla berechnete Beigabe. Denn dieser Höcker ist ein Fettspeicher, von dem es lebt in der Zeit der Not. Nur durch ein so eingerichtetes und geeignetes Tier, dem dann noch eine über die Maßen geduldige, dem des Maultiers ähnliche Gemütsart jtt teil wurde und das überhaupt so viele gute Gaben besitzt, daß die Araber ihm in ihren Lobliedern hundert schmeichlerische Beinamell geben, durch dieses „Schiff der Wüste" ist es dem Menschen möglich geworden, alle Gefahren und abenteuerlichen Wanderungen in den Sandmeeren der heißen Länder zu überwinden und fernwohneilde Völker miteinander zu verbinden, die ohne dasselbe nie in Verbindung gekommen wären. Kaum hat ein anderes Tier — mit alleiniger Ausnahme des Pferdes —

10. Teil 1 - S. 30

1895 - Essen : Bädeker
30 Bier kostete, und dass er einmal sogar Schützenkönig ward, kam ihm trotz des erschossenen Preises teuer zu stehen. Er galt als bester Kegler,. Turner und Schütze, was seiner Eitelkeit sehr schmeichelte; er merkte aber nicht rechtzeitig, dass er darüber auch zum grössten Müßiggänger, Spieler und — Säufer wurde. Seine gute, arme Frau härmte sich; sie bat, flehte, weinte, alles umsonst, und wenn sie gar mit ihm zankte oder ihm die gerechtesten Vorwürfe über solch wüstes Leben machte, so glaubte er es keinen Nachmittag und Abend mehr in dem sonst so glücklichen Hause aushalten zu können; vor Mitternacht kam er selten heim. Mit der Arbeit ging es natürlich rasch zurück; die besten Kunden hatten ihn schon längst verlassen, und an den Zechgenossen hatte er sich eine sehr unsichere Kundschaft erworben. Kein ordentlicher Gesell hielt es bei ihm aus, und der Lehrjunge trieb dumme Streiche und brannte schliesslich bei Nacht und Nebel durch. Es war das der Anfang vom Ende. Die Frau bekam die Schwind- sucht und starb in ihrem Jammer, kaum 30 Jahre alt. Drei Kinder standen an ihrem Totenbette, ein viertes lag hülflos in den Windeln. Eine Zeitlang schien es, als ob das Unglück, wie er es nannte, ihn aus seinem wüsten Leben aufgeschreckt und zur Einkehr gebracht hätte. Man sah ihn einige Wochen in keinem Wirtshause, aber auch nicht in der Kirche. Um sich zu zerstreuen und sich im Verkehr mit anderen zu trösten, fing er dann wieder an, den Kegelklub zu besuchen. Um seinen Kummer und die Stimme des Gewissens zu ersticken, wurde er bald wieder ein Stammgast nach alter-Weise. Das hielt er aber nicht lange mehr aus, da sein Besitztum schon ganz verschuldet und seine körperliche wie die geistige Kraft schon erschöpft war. Die Gemeinde mußte sich seiner vier unglücklichen Kinder erbarmen, um die sich sonst niemand kümmerte und die daheim nichts mehr zu beißen und zu brechen fanden; sie erhielten als sogenannte Pflegekinder eine armselige Verpflegung bei herzlosen Menschen. Ein Jahr nach dem Tode der Mutter brach bei dem Vater der Wahnsinn aus, und er mußte ins Irrenhaus gebracht werden, wo er bald seinen Tod fand, ohne eins von seinen Kindern wieder zu sehen. Das ist die Geschichte von Tausenden! Wie man's treibt, so geht’s! Und wer da steht, der Sehe Zu, daß er nicht lalle! Frei nach Meister Konrads Werkstatt, 1885. 27. Die H»feile. Als ich ein Knabe von sieben Jahren war, füllten mir einst an einem Feiertage meine Verwandten die Taschen mit Kupfermünzen. Ich wußte nun nichts Eiligeres zu thun, als damit nach einem Kaufladen zu gehen, in dem man Kinderspielwaren verkaufte. Schon auf dem Wege dahin begegnete ich aber einem andern Knaben mit einer Pfeife, deren Ton mir so wohl gefiel, daß ich ihm freiwillig all mein Geld dafür bot. Vergnügt über meinen Handel eilte ich wieder heim und durchzog pfeifend das ganze Haus; denn meine Pfeife machte mir ebensoviel Freude, als ich damit die ganze Familie belästigte. Als meine Brüder, Schwestern, Vettern und Basen von meinem Handel hörten, sagten sie mir, daß ich viermal mehr für die Pfeife gegeben hätte, als sie wert sei. Dies machte mich nun erst aufmerksam darauf, wie viele schöne Sachen ich für das übrige Geld hätte kaufen können, und da sie sich auch noch über meine Thorheit lustig machten, so fing ich vor Arger an zu weinen. Jetzt machte mir die Reue mehr Verdruß, als mir die Pfeife Vergnügen gemacht hatte.
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TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
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1 0
2 0
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48 2
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 26
2 0
3 6
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8 4
9 16
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99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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2 8
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4 1
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