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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 326

1850 - Berlin : Heymann
326 Nordamerika hat eine mannigfaltiger entwickelte Kü- stenconfiguration erhalten. Viele tief in das Festland ein- schneidende Busen und eine reichhaltige insularische Gruppirung geben diesem Theil des amerikanischen Continents in seinen physikalischen Verhältnissen einen verwandten Charakter mit Europa. Durch diese eigenthümliche Bildung ist Nordamerika der entwickeltste polare Theil der Erde geworden. Die durch seine vielen maritimen, vorzugsweise der Ostseite gegen Europa zugewandten Communicationen begünstigte Hafen- bildung, hat es am empfänglichsten für die Aufnahme europäischer Civilisation gemacht. In dieser seiner Gestal- tung wie in der Stellung seiner Wassersysteme liegt das Uebergewicht, das Nordamerika über das weniger zugäng- liche sibirische Nordasien erhalten hat. Als die maritime Communication dieser beiden, den Charakter des amerikanischen Continents constituirenden Ländermassen sind das tief einschneidende Mittelmeer des merikanischen Golfs und der Antillensee zu bezeichnen. Beiden lagert sich als das verbindende Glied der beiden Continentalhälften des Erdtheils der mannigfach gegliederte Archipel der westindischen Inseln vor. b) Horizontale und insularische Gliederung des amerikanischen Continents. 1) Die arktische Meeresseite. Die Nordküste von Amerika wird durch den arktischen Ocean umflossen. Das Gestadcland hat den Charakter einer seichten Flachküste; wenige Buchten sind es, die nach dieser Seite das Festland durchschneiden. Diese bereits außerhalb des nördlichen Polarkreises vorgerückten Küstenlandschaften lassen bei der tief in den Ocean hineinreichenden Eis- und Schneebedeckung ähnlich den Gestadelandschaften Asiens die Begrenzung von Fest- land und Meer in nur unbestimmten Umrissen hervortreten. Gegen Westen sind es busenförmige Einschnitte, der Ma- kenzie Liman und die George Iv. Krönungsbay, weiter ostwärts tritt das Festland in der Halbinsel Mel- ville mehr gegen die Meeresseite hervor. Im Osten der-

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. V

1850 - Berlin : Heymann
nach den Kategorien ihrer horizontalen und verticalen Dimensionen übergegangen. Ist nun gleich meine Arbeit zunächst für Mili- tairschulen unseres vaterländischen Heeres und in der Behandlung des orographischen und hydrographischen Theils insbesondere der zur Erfüllung des Portepee- sähnrich-Eramens vorgeschriebenen Kenntnisse berechnet; so hat es dennoch keineswegs in meiner Absicht ge- legen, meinem Versuch nur die Richtung auf einen blos einseitigen Zweck zu geben, zumal das Studium der Geographie schon seiner Natur nach, von jeher in der militairischen Welt die sorgsamste Pflege gefunden und in seinen Resultaten aus dieser Sphäre häufig mit Glück in weitere Kreise verbreitet wurde. Ueber die Art der Anwendung meines Buchs auf den Unterricht, oder die selbststäudige Benutzung desselben durch intelligente strebsame Schüler gestatte ich mir nachstehende Andeutung. Ich war bemüht, unter Hervorhebung allgemeiner, dem Interesse einer wissenschaftlichen Vermittelung näher liegender Stand- punkte, das der Gedächtnißoperation mehr anheimfal- lende Namen- und Zahlenwesen auf ein Minimum zu beschränken; so erhebt sich die Geographie aus der engen Begrenzung eines erlernten Wissens, um hier nicht den Ausdruck Wissenschaft zu mißbrauchen, zu der Hohe eines wahrhaft wissenschaftlichen Stand- punkts, dessen befruchtende Anregung in dem Geist der

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. III

1850 - Berlin : Heymann
*rtjr fifvr j)i i'id :im Til vsltowngdfiin© ?j $)jjici viörti v^r))(fi: iofj msfftigvihiuü i3tf gniit im ffck/ckg3f/ i ■ 7j! ijj nrüt.'/iumn-^I litf ^usg'nnß nij isiü^fs1 g ii iss opn-mmrstn!, ' i?) g«; .*6 »Ok’ or/;:-:. * tj ij qii£& K)(t Vorwort. find c'üi) mßidinif» l io sln'jinoiis ii1* mj^cüijd \®eit einer Reihe von Jahren mit der Leitung einer Privat-Militair-Bildungsanstalt beschäftigt, wurde in mir schon seit längerer Zeit der Wunsch rege, zunächst im Interesse meiner Schüler mit dem Versuch der Bearbeitung eines geographischen Lehrbuchs hervor- zutreten. Der gänzliche Mangel eines dem Zweck entsprechenden, wenigstens in der Zahl der mir bekannten, bestärkte mich in diesem Vorhaben. Unter den verschiedenen, theilweise trefflichen Behandlungs- weisen der Geographie, in der Form von Lehrbüchern, ist mtr keine für den unmittelbaren Gebrauch meiner Schüler verwendbar erschienen. Unbeschadet des un- bestrittenen Verdienstes, die Verbreitung der neuern Auffassungsweise der Geographie vom akademischen Lehrstuhl über die weiteren Kreise der Schulwelt be- wirkt zu haben, laboriren die meisten derselben an einer zu großen Zersplitterung des Stoffs in zusam- menhangslose Einzelnheiten, die dem Schüler die Ver- mittelung mit dem Gegenstände ungemein erschweren.

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. VI

1850 - Berlin : Heymann
Vi für nachhaltige Eindrücke des Unvergänglichen ent- wickelten Jugend Nachklänge zurückläßt, die die reale Wirklichkeit des spätern praktischen Berufslebens über- dauern. Von diesem Gesichtspunkt hoffe ich dem sich vielleicht erhebenden Vorwurf zu begegnen, von der einen Seite zu viel, vou der andern zu wenig gege- den zu haben. Bei der großen Auswahl von Hülfsquellen, die ich bei meiner Arbeit benutzte, nenne ich hauptsäch- lich, nächst Humboldts Kosmos, die größer» Werke Ritters, wie seine akademischen Vorlesungen, aus deren tiefem Gehalt ich viel Lehrreiches geschöpft habe. Möchte mein Versuch die Anregung zu gründ- lichern, die Form mit dem Inhalt in gelungenerer Weise vermittelnden Arbeiten werden; bis dahin glaube ich die Zahl der vielen geographischen Lehrbücher nicht um ein ganz überflüssiges vermehrt zu haben. Berlin, im Februar 1850. Der Verfasser. um mim ~r) -st fxp'f llffs j rjt

5. Allgemeines und Deutsches Reich - S. uncounted

1905 - Berlin : Süsserott
Süsserott's Kolonialbibliotbek (Fortsetzung). Bd. Vi. Ronald Ross, Das ]M^lartaficbcrt dessen Ursachen. Verhütung und Behandlung. Ueberfetjt von p. (Düllenborf. - preis geb. 2,50 M. Das vorliegende Werk aus der Feder des berühmten englischen Malariaforschers, dessen Verdienste imjahre 1902 durch die Ver- leihung des Nobelpreises eine hohe Anerkennung gefunden haben, hat in England einen durch zahlreiche Auflagen bekundeten Erfolg gezeitigt. Durch seine knappe, für einen allgemeinen Leserkreis berechnete. Form, durch die Anschaulichkeit in der Darstellung wird es sich für jeden Deutschen, der im tropischen Gebiete Aufenthalt genommen, unentbehrlich machen. Bd. Vii. prof. Dr. feeca, Der Pflanzenbau in den Tropen und Subtropen. I. Teil. preis geb. 6 jm. Das Fesca'sche Werk ist dazu bestimmt, eine äußerst fühlbare Lücke in der deutschen Kolonialliteratur auszufüllen. Es bildet ein handliches Nachschlagewerk von wirklich praktischem Werte, was ihm gegenüber ähnlichen Arbeiten einen großen Vorteil ver- leiht. Die Fesea'schen Angaben beruhen durchweg auf gewissen- haftestem eigenen Studium der tropischen Landwirtschaft. Bd. Viii. Pros. Dr. fesca, Der Pflanzenbau in den "Cropen und Subtropen. Ii. Teil. _______ erscheint im Jahre 1905. Bd. Ix. pauli, der Kolonist der Cropen als Raufer-, Mege- und Brückenbauer. (Du 59 Abbildungen. — ..... preis geb. 1,50 M. Kurz und gut, aber allgemein verständlich gefaßte Anleitungen und praktische Winke; daneben einfache und klare Zeichnungen, die den Text anschaulich erläutern oder die durch ihn zum leicht verständlichen Vorbilde werden. Der Verfasser, Vermessungs- beamter und Wegebauer beim kaiserlichen Gouvernement von Deutsch Neu Guinea (Herbertshöhe, Bismarckarchipel) ist ein er- fahrener Mann, der gleicherweise mit den Bauhindernissen und Beschwerlichkeiten der Tropen >vie mit beschränkten Mitteln, Werk- zeugen, technischen Kenntnissen und Hilfskräften der Kolonisten zu rechnen weiß; und er 'ist ein eminent praktischer Mann, der erprobten, guten Rat zu erteilen weiß. Er setzt nichts oder wenig von Kenntnissen voraus und gibt darum wohl gelegentlich eine Weisung, die selbstverständlich erscheint, z. B. (S. 19): „die Mauersteine werden so verlegt, daß nicht Fuge auf Fuge liegt". Aber er weiß eben, daß für Anfänger und Laien nichts selbst- verständlich ist. Und so schrieb er sein kluges kleines Buch, das vom Anfang bis zum Ende ein vortrefflicher, klarer Ratgeber ist für technisch nicht vorgebildete Kolonisten. Das billige, gut ausgestattete Buch ist als 9. Band von Süsserotts Kolonialbibliothek erschienen. Es sei hiermit ausdrücklich empfohlen. Hoffentlich geht der Wunsch des Verfassers in Erfüllung: „Möge es viele Freunde finden und ihnen das bringen, was sie darin suchen". (Afrika-Post v. 8. 10. 04). Paß & Garleb, G. m. b. »., Berlin W. 35, Steglitzerstr. 11.

6. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 64

1910 - Berlin : Parey
64 Preußens Niedergang und Erhebung So zeigte sich überall echt oaterlänbifcher Ginn, und in Tausenden reifte der Entschluß kühnen Wagens und opferbereiter Hingabe für König und Vaterlanb. Iv. Preußens Erhebung. 1. Der Anfang der Erhebung. Im Sommer des Jahres 1812 war Napoleon mit einem ungeheuren Heer von mehr als einer Halben Mflltöif “Streitern gegen Ruklanb gezogen, um auch das große russische Reich zu unterwerfen. Aber bort ereilte ihn das Schicksal. Seine ,,Große Armee" würde vollstänbig vernichtet; nur 90 000 Mann kehrten zur kalten Winterszeit unter unsäglichen Mühen und Leiben in die Heimat zurück. Die 5hmbe von biefem Ereignis bewegte ganz Europa; benn jetzt schien für die unterbrückten Völker die Stunbe gekommen zu sein, das verhaßte Joch der Franzosenherrschaft abzuwerfen. Den ängstlichen Gemütern aber war es noch zweifelhaft, ob die günstige Gelegenheit auch mit Erfolg benutzt werben könnte. Noch stauben alle Rheinbunbfürsten auf Napoleons Seite; er selber war schon roieber in Paris und konnte bort leicht eine Armee gesammelt haben, ehe noch ein Versuch zur Befreiung gemacht worben war. Da gab der preußische General von 2) ork den Anstoß zur Erhebung des Volkes. Preußen hatte dem Kaiser Napoleon zu seinem Zuge nach Rutzlanb ein Hilfsheer von 20 000 Mann stellen müssen; den Oberbefehl führte der General von ?)orf. Als er die Nachricht von dem Untergänge der französischen Hauptarmee erhielt, schloß er auf eigene Gefahr mit dem russischen General Diebitsch einen Vertrag, in welchem er sich verpflichtete, alle Feinbseligkeiten mit Rußlanb einzustellen, wofür ihm freier Rückzug nach Preußen zugesichert würde. Zugleich schrieb er an seinen König: ,,Ew. Majestät lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich gefehlt haben sollte. Jetzt ober nie ist der Zeitpunkt gekommen, wo Ew. Majestät sich von den übermütigen Forberungen Ihres Verbünbeten losreißen können." 9)orks felbstänbiges Vorgehen mußte freilich von der preußischen Regierung öffentlich getabelt toerben; benn noch hatten die Ober-festungen und die großen Städte, auch Berlin, französische Besatzung. Darum würde 9)ork abgesetzt; aber der Abjutant, der ihm biesen Befehl überbringen sollte, würde von den Russen abgefangen und festgehalten, und Pork, der so keine Nachricht erhielt, blieb auf seinem Posten. Nun rückten die preußischen Truppen unter Pork in O st-preußen ein; auch der bisher verbannt gewesene Freiherr von

7. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 93

1910 - Berlin : Parey
Der Krieg gegen Dänemark 1864. 93 b) Der Verlauf des Krieges. An der Spitze der preußischen Truppen stand der Prinz Friedrich Karl, ein Neffe Röntg Wilhelms, das österreichische Armeekorps befehligte der Feldmarschall von Eablenz, den Oberbefehl über beide hatte der greise preußische Feldmarschall von Wrängel. Die Dänen hatten am Daneroerf, d. i. ein starkes Befestigungswerk von 15 km Länge an der Schlei, Stellung genommen. Das preußische Korps versuchte vergeblich bei Missunde die Schlei zu überschreiten, während die Österreicher geradeaus gegen das Dane-werk vorrückten und einige vor den Schanzen liegende Werke nahmen. Da aber die Dänen fürchteten, die weit ausgedehnte Stellung doch nicht halten zu können, zogen sie sich heimlich in einer stürmischen Nacht zurück, um hinter den ,,Düppler Schanzen" Schutz zu suchen. Das österreichische Korps und die preußische Garde zogen weiter nach Norden bis nach Jütland hinein, während dem preußischen Armeekorps unter dem Prinzen Friedrich Karl die schwere Aufgabe zufiel, die zehn starken Düppler Schanzen zu erobern. Diese Befestigungswerke lagen auf der kleinen Halbinsel Sundewitt, der Insel Alsen gegenüber. Es waren gewaltige Schanzen, welche die Dänen hier auf einer etwa 70 m hohen Hügelkette errichtet hatten. Erschwert wurde die Annäherung noch durch verschiedene Hindernisse: Fußangeln, umgekehrte Eggen, Gräben, Pallisaden mit haarscharf geschliffenen Schwertern und stachelige Drahtzäune. Von der Seeseite wurden die Schanzen durch die Kanonen der Kriegsschiffe geschützt. Prinz Friedrich Karl schritt zu einer regelrechten Belagerung. Wochenlang wurden die Schanzen beschossen, und in Laufgräben suchten die Preußen sich ihnen zu nähern. Endlich wurde der 18. April für die Erstürmung der Schanzen angesetzt. Um 4 Uhr morgens begann eine fürchterliche Beschießung aus allen Batterien, während sich die Fußmannschaften in den Laufgräben zum Sturm vorbereiteten. Um 10 Uhr schwiegen die Kanonen, und ein schmetterndes Hornsignal gab das Zeichen zum Sturm. Die Tambours schlagen an, die Musik spielt den Düppler Sturmmarsch, und mit tausendstimmigem Hurra geht es gegen die Schanzen vor. Die Pioniere beseitigen die Hindernisse, sprengen mit Pulversäcken die Pallisaden, durchschneiden die Drahtzäune, überdecken die Eggenreihen mit Sandsäcken, und das alles unter dem heftigsten Kartätschenfeuer der Dänen. Endlich sind die Stürmer oben; mit Kolben und Bajonett wird der letzte Widerstand gebrochen, und um 12 Uhr sind sämtliche 10 Schanzen im Besitz der Preußen. Das war die herrlichste Ehrentat der preußischen Waffen in diesem Kriege; ganz Deutschland jubelte, das Ausland staunte. König

8. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 7

1910 - Berlin : Parey
Die Jugendzeit des Großen Kurfürsten. 7 setzte sich fest, daß die Bauern die^ Untertanen der Herren seien und ihre Wirtschaft nur zum Nießbrauch hätten. In West- und Süddeut'schland war ihre Lage noch nicht so schlimm; aber in Ostdeutschland, jenseits der Elbe, wurden die Bauern fast ganz lerb-eigen. Die Gutsherren nahmen^^8äüernhöfe, welche Die verarmten Bauern doch nicht selbst bewirtschaften konnten, und vereinten sie mit ihrem großen Grundbesitz, und die Bauern konnten froh sein, wenn sie als Pächter oder gar nur als Tagelöhner wieder angenommen wurden. Vom Gutsherrn erhielten sie eine Hütte und ein Stück Land zur Benutzung geliehen; dafür mutzten sie für ihn alle Arbeiten (Fronen) verrichten, und nur einen Tag in der Woche hatten sie zur Arbeit für sich. - Außer den Fronen aber lasteten noch allerlei Steuern und Abgaben auf den Bauern, die sie bald für den" Burgherren oder die Klöster, bald für die Fürsten oder die Kirche in der Form des Zehnten entrichten mutzten. 2. Die Jugendzeit des Großen Kurfürsten und sein Regierungsanfang. a) Seine Jugendzeit. Der Kurprinz Friedrich Wilhelm wurde bald nach dem Ausbruch des dreißigjährigen Krieges zu Berlin geboren. Als dann die Kriegsunruhen auch über die Mark Brandenburg kamen, begab sich die Mutter mit dem 7 jährigen Knaben nach dem sichern Küstrin, wo er den größten Teil seiner Knabenzeit verlebt hat. Zu seiner weitern Ausbildung schickten ihn seine Eltern in seinem 15. Jahre nach den Niederlanden. Der mehrjährige Aufenthalt des Prinzen in diesem Lande war für ihn von ganz besonderer Bedeutung. Der Prinz von Oranien führte ihn in die Kriegskunst ein und wurde ihm das Vorbild eines vorzüglichen Regenten. Aber auch sonst lernte er manches kennen, was ihm später für seinen hohen Beruf von Nutzen gewesen ist. Mit offenen Augen schaute er in das tätige Leben der Niederländer. Das Volk, das er hier kennen lernte, war zwar klein; doch vertraute es kühn auf die eigene Kraft. Stark und wehrhaft bewies es sich dem Feinde gegenüber und hat heldenmütig seine Freiheit und Selbständigkeit behauptet. Ackerbau und Viehzucht, Handel und Gewerbe waren durch den rührigen Fleiß der Bewohner und durch die kluge Ausnutzung der günstigen Lage am Meer zu hoher Blüte gelangt. Bis zu seinem 18. Lebensjahre blieb der Prinz in den Niederlanden; da wurde sein Vater krank, und der Minister Schwarzenberg berief ihn schleunigst heim. Zwei Jahre später starb der Vater, und Friedrich Wilhelm bestieg 1640 den Thron.

9. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 63

1910 - Berlin : Parey
Die Neugestaltung des preußischen Staates. 63 Um das Ehrgefühl der Soldaten zu wecken, ließ man ihnen eine milde Behandlung zuteil werden. Die entehrende Strafe des Spießrutenlaufens wurde gänzlich abgeschafft, und „kein tooltmt sollte künftig mehr durch Slockschläge bestraft werden, es sei denn bei schweren und entehrenden Verbrechen/' Jeder Soldat erhielt eine bequemere und zweckmäßigere Kleidung und Bewaffnung; Zopf und Locke, Puder un^Eamafchen wurden fortan aus der Armee verbannt. Auf Napoleons Befehl durfte Preußen nur 42 000 Mann halten. Der General Scharnhorst aber half sich dadurch, daß er einen Teil der ausgebildeten Mannschaften nach jedem Jahre entließ, dafür aber eine gleiche Zahl Rekruten einzog. So hatte er zwar stets, nur die erlaubte Zahl Soldaten unter Waffen, abeiljius^Möfii— waren oiel mehr, und nach 6 Jahren stand ein Stamm von 150 000 leidlich geübter Soldaten bereit, um dem Feinde die Stirn zu bieten. 5. Der vaterländische Sinn. Auch sonst zeigte sich in allen Schichten der Bevölkerung eine Wandlung- zum Bessern. An Stelle der Leichtfertigkeit und der Genußsucht kehrte ein geläuterter Sinn voll Frömmigkeit und Genügsamkeit beim Volke ein. Das edelste Beispiel von Entsagung, Geduld und Treue gab die Königsfamilie, die gegen Ende des Jahres 1809 nach Berlin zurückkehrte. Mit herzlicher Freude wurde sie empfangen; aber Jliß_ilädiftitl-iam krank heim. Schon im nächsten Jahre stärkste in Hohenzieritz, wo sie zum ( Besuche ihres Vaters weilte. Der König und seine beiden Söhne standen in heißen Tränen am Sterbebett der teuren Mutter, das ganze Volk aber trauerte in tiefem Schmerz um den Heimgang der geliebten Landesfürstin; und so knüpften sich auch in diesem Leid neue Bande der Liebe und des Vertrauens zwischen Fürst und Volk. Noch mehr geschah in den Tagen des Unglücks, um vaterländischen Sinn heranreifen zu lassen. Ernste und kühne Männer riefen durch Wort und Schrift das Gewissen des Volkes wach. Die Jugend fing an, die Leiber durch strenge Übung für künftige Kämpfe zu stählen; sie folgte damit den Anregungen des Turn = vaters Iahn, der richtig erkannt hatte, daß neben dem" Geist in den Schulen auch der Körper gebildet und gekräftigt werden müsse. In Berlin wurde 1810 die Universität gegründet; und einer der Professoren dieser Hochschule^F^Ht^, hielt seine berühmten „Reden an die deutsche Nation.“ Er ermahnte darin seine Hörer, sich aufzuraffen Und sich zu besinnen; die Pflicht eines jeden guten Deutschen sei es, den Feind aus dem Lande zu treiben, und diese Pflicht müsse man üben, weil man gar nicht anders könne.

10. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 100

1910 - Berlin : Parey
100 Die deutsche Einigung unter Preußens Führung steilen Höhen bei Spichern, südlich von Saarbrücken, und trieben die Franzosen zurück, die ihre Stellung für uneinnehmbar gehalten hatten. Der Jubel in Deutschland über diese schnellen Siege war groß; sie hatten die Gefahr eines feindlichen Einbruchs in deutsche Lande abgewendet und den Mut der deutschen Truppen und die Begeisterung des Volkes bedeutend gesteigert. d) Die deutschen Siege bei Metz. Der Marschall Ba-zaine hatte sich mit der Hauptarmee bis in die Gegend von Metz zurückgezogen. Er wollte sich in Chalons mit den übrigen französischen Streitkräften vereinigen, auf Paris zurückgehen und hier erst die Entscheidung herbeiführen. Zu diesem Zwecke aber mußte er so schnell als möglich die Mosel überschreiten und Chalons zu gewinnen suchen. Die Ausführung dieses Planes vereitelten die drei großen Schlachten vor Metz vom 14.—18. August. Am 14. August griff Steinmetz mit der I. Armee den abziehenden Feind bei Lolombey östlich von Metz an und warf ihn nach heftigem Widerstande in die Festung Metz zurück; durch dies Treffen verzögerte sich der Abmarsch Bazaines nach Westen. Prinz Friedrich Karl war während der Zeit in Eilmärschen mit seiner Ii. Armee südlich von Metz über die Mosel gegangen und traf am 16. August schon westlich von Metz auf die zurückmarschierende Armee Bazaines. Hier entwickelte sich bei den Dörfern Vionville und Mars la Tour ein gewaltiges Ringen. Zwölf Stunden lang mutzten die deutschen Truppen gegen eine Übermacht standhalten, bis ihnen das hannoversche Korps zu Hilfe kam. Die Franzosen zogen sich aus Metz zurück; der gerade Weg nach Westen war ihnen verlegt. Noch einmal wollte Bazaine den Durchbruch versuchen. Er hatte eine neue und sehr feste Stellung westlich von Metz auf einem Höhenrande zwischen Gravelotte und St. Privat eingenommen. Von hier aus gedachte er den angreifenden Gegner zu zerschmettern oder wenigstens ihn so zu schwächen, daß er ihm den Weg nicht weiter versperren könnte. Am 18. August griff hier die I. und Ii. deutsche Armee unter dem Oberbefehl König Wilhelms die Franzosen an. Die größte und blutigste Schlacht des ganzen Krieges entspann sich. Lange schwankte das Kriegsglück. Als dann aber die Sachsen und die preußische Garde St. Privat mit Sturm genommen hatten und das pommersche Armeekorps, das bereits seit 2 Uhr morgens auf dem Marsch gewesen war, in die Schlacht ein-griff, mußten die Franzosen weichen, und spät abends konnte Moltke seinem Könige die Meldung bringen: ,,Majestät, der Sieg ist unser; der Feind ist auf allen Punkten geschlagen."
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197 17
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