Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 170

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
4. Napoleon als Kaiser der Franzosen. s^Der dritte Koalltionskrieg (1805) -und der Rheinbund. Napoleon hatte das England Angehrige Hannover besetzt, die Weser und Elbe fr englische Schiffe gesperrt und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich booten. Aus Veranlassung Euglaubs traten England, Rußland, Osterreich und Schweden zu einer neuen Verbinbnng (dritte Koalition) zusammen, um Frankreich aus seine alten Grenzen zurck-zufhren. ^ Napoleon verbndete sich mit den sddeutschen Staaten, entri dm sterreichern das von ihnen besetzte feste Ulm, zog in Wien ein und besiegte die Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht von Austerlitz (1805), während die franzsisch-spanische Flotte von dem Admiral Nelson in der Seeschlacht beim Kap Trasalgar (sdstl. von Cadiz) vollstndig vernichtet wurde. Im Frieden zu Preburg verlor sterreich seine italienischen Besitzungen und mute Tirol an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden abtreten. Anerbem verpflichtete sich i>er (Kaiser ^ranz, Bayern und Wrttemberg als Knigreiche anzuerkennen. meinen Brnber Joseph machte Napoleon zum König von Neapel, nachbem er von Schnbrunn aus erklrt hatte: Der König von Neapel hat aufgehrt zu regieren," sein Bruder Ludwig erhielt die Batavische Republik als Knigreich Hollanb, sein Schwager Murat das neugeschaffene Groherzogtum Berg. Seine Marschlle belohnte Napoleon durch Kronlehen und Erhebung in den Frjtenstcmb. Zur vlligen Vernichtung Dentschlanbs schus Napoleon den Rhein-bunb. Sechzehn Fürsten des sbwestlichen Dentschlanbs sagten sich im Jahre 1806. von Kaiser und Reich los, erkannten Napoleon als Schutz-Herrn an und verpflichteten sich sogar, Frankreich im Kriege zu untersttzen. Hessen-Darmstabt und Baden wrben Groherzogtmer. Dem Kaiser erklrte Napoleon, da er ein Deutsches Reich nicht mehr kenne. Entrstet der eine solche Treulosigkeit der Rhei'nbunbsrften, legte bcr Kaiser Franz Ii. im Jahre 1806 die beutsche Kaiserkrone uieber. Das war das Ende des Heiligen rmischen Reiches beutscher Nation" nach einem tauseubjhrigen Bestaube. b) Fernere Kriege Napoleons. Krieg liegen Wreneu. iehe Seite 176.

2. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in mittleren Schulen, insbesondere für Militäranwärter- und Kapitulantenschulen - S. 113

1915 - Breslau : Hirt
Xiij. Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840). 113 (>) Reichsdeputationshauptschluh zu Regensburg 1803 ausgeführt. Preußen erhielt viermal soviel, als es im $rieöen zu Bafel an Frankreich abgetreten hatte, nämlich: die Bistümer Paderborn und Hildesheim, die östliche Hälfte von Münster, (Erfurt und das Eichsfeld (vom Erzbistum Mainz), einige Reichsstädte und Abteien (Mühlhausen, Nordhausen und Goslar, Essen, tderöen, Elten, Herford und Quedlinburg), fluch die übrigen Staaten wurden auf Kosten des Reiches entschädigt (Österreich erhielt in Italien fast ebensoviel, als es in Deutschland verlor). Die größte Veränderung betraf die Kurfürstentümer: döln und Trier wurden aufgehoben- der Erzbischof von Mainz blieb der einzige geistliche Kurfürst. Die Kurfürstentümer Württemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden neu errichtet. Wenn auch das Reich durch diese tiefeinschneidende Neuregelung geschwächt wurde, so hatte doch die Beseitigung so vieler Kleinstaaten das Gute, daß sich die Verwaltung einheitlicher gestalten ließ und der wirtschaftlichen Entwicklung bessere Edege gebahnt wurden. f) Dritte Koalition. Napoleon hatte eine starte Flotte gebaut, ein großes Heer am Kanal zusammengezogen und das mit England verbundene Kurfürstentum Hannover besetzen lassen. Deshalb verband sich England mit Rußland und Österreich zur dritten Koalition gegen Frankreich. Friedrich Wilhelm Iii. blieb wieder neutral, während die süddeutschen Staaten sich notgedrungen an Napoleon anschlossen. Dieser fiel in Süddeutschland ein, nahm Ulm, besetzte Wien und rückte nach Mähren vor, wo die verbündeten Österreicher und Russen standen, hier kam es bei Austerlitz am 2. Dezember 1805 zu der großen Dreikaiserschlacht, ehe Erzherzog Karl aus Italien, wo man den Hauptangriff vermutet hatte, herbeigeeilt war. Derüag vonflusterlitz befestigte das Übergewicht Frankreichs in Europa. 3ut selben Zeit zerstörte Nelson die französische $lotte völlig bei (Trafalgar, zwischen (laöiz und Gibraltar. Durch diese weltgeschichtlich bedeutende Schlacht wurde die Herrschaft Englands über das Meer begründet. 6m 26. Dezember 1805 wurde der Friede zu Preßburg geschlossen. Österreich erkannte Napoleon als König von Italien an, trat Denedig an Italien, Tirol an Bayern und andere Gebiete an Württemberg und Baden ab; letzteres wurde Großherzogtum, Bayern und Württemberg wurden Königreiche. g) Neue Monarchen. Der Rheinbund. Tags nach dem Preßburger Frieden erklärte Napoleon: „Die Bourbonen haben aufgehört in Neapel zu regieren", und gab dieses Königreich seinem Bruder Joseph (den letzten bourbonischen Prinzen aus der französischen Linie, den Herzog von Enghien, hatte er schon 1804 erschießen lasten). Napoleons Bruder Ludwig wurde König von Holland, Murat, sein Schwager, Großherzog von Berg, sein Stiefsohn Eugen Beauharnais Dizekönig von Italien; viele seiner Marschälle erhob er in den Fürstenstand und gab ihnen Kronlehen. So schaltete und waltete dieser in kurzer Zeit so mächtig gewordene Mann mit europäischen Staaten wie mit einer Handelsware: er setzte Fürsten ab und machte ihr Land zur Republik, um das Volk für „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ zu begeistern, machte die Republiken wieder zu Monarchien und gab sie seinen verwandten und Anhängern. Um so mehr verdient es als ein trauriges Zeichen jener für unser Vaterland so schmachvollen Zeit verurteilt zu werden, daß vier Kurfürsten und zwölf Fürsten aus Süd- und Westdeutschland sich zu dem sogenannten Rheinbünde unter dem Schutze Napoleons zusammen- Klar-palm, Geschichte. o

3. Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen - S. 110

1876 - München : Königl. Central-Schulbuch-Verl.
110 Ix. Gang. zusammen. Die Franzosen dringen in Deutschland ein und zwingen den österreichischen Feldherrn Mack zur Uebergabe der Festung Ulm (24000 Gefangene). Napoleon führt sein Heer bis Wien und schlägt in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dezember) die verbündeten Russen und Oesterreicher. Weniger glücklich sind die Franzosen zur See; in der Schlacht bei Trafalgar wird sogar die vereinigte französisch-spanische Flotte durch die englische unter Admiral Nelson [Tfesfjn] fast gänzlich vernichtet. (Tod Nelsons.) Am 26. Dezember 1805 kommt der Friede zu Preßburg zustande. Oesterreich verliert Venedig an Italien, Tirol und seine schwäbischen Besitzungen an Bayern, Württemberg und Baden. Bayern und Württemberg werden zu Königreichen erhoben. Der erste König Bayerns war Maximilian Josef I.*) Er war ein geliebter Fürst und that ungemein viel für das Wohl des Volkes. Im Jahre 1818 gab er dem Lande die Konstitution oder Verfassung. (Sein verdienstvoller Minister Montgelas [Utongfchta].) Nach dem Abschlüsse des Friedens zu Preßburg verfuhr Napoleon ganz nach Willkür. Den König von Neapel, der den englischen und russischen Truppen die Landung gestattete, entsetzt er seines Thrones und Napoleons Bruder, Josef, wird König. Seinen Bruder Ludwig erhebt er zum Könige von Holland; den Kriegsminister Berthier ernennt er zum Herzog von Neuenburg und den Minister Talleyrand [Salerang] zum Fürsten von Benevent. Um sich den Einfluß in Deutschland zu sichern, stiftet er den Rheinbund (12. Juli 1806), dem Bayern, Württemberg, Baden, Darmstadt und andere Staaten beitraten. Den Mitgliedern dieses Bundes gewährte Napoleon in Bezug auf Besteuerung, Conscription, Gesetzgebung und oberste Gerichtsbarkeit volles Herrenrecht, legte ihnen dagegen die Verpflichtung auf, Truppen für den *) Leseb. f. Oberst, d. ungeth. Schulen, Nr. 107, S. 158.

4. Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen - S. 113

1876 - München : Königl. Central-Schulbuch-Verl.
Neuer Krieg zwischen Frankreich und Oesterreich. §. 37. 113 länber General Wellington [Ueüington] unterstützt. Es entbrennt ein blutiger Krieg. König Josef warb aus Mabrib vertrieben, durch Napoleon aber roieber zurückgeführt. Mit dem Falle Saragossas (21. Februar 1812) scheint die Freinbherrschast gesichert; der Krieg bauert inbes fort und enbet mit der gänzlichen Vertreibung der Franzosen aus der iberischen Halbinsel (1813). §. 37. Neuer Krieg zwischen Frankreich und Oesterreich. In Oesterreich patriotischer Aufschwung; Graf Stabion Minister. Kaiser Franz I. erklärt den Krieg, und rasch eilt Napoleon herbei, erringt mit Hilfe der Rheinbunbstruppen die blutigen Siege bei Lanbshut, Eckmühl und Regensburg und bahnt sich hierburch den Weg nach Wien. Bei Aspern*) und Eßlingen wirb er durch Erzherzog Karl geschlagen. Bei Wagram siegt jeboch Napoleon über die Oesterreicher, und es kommt der Friebe zu Schönbrunn zustanbe. Oesterreich verliert Salzburg an Bayern, Jllyrien an Frankreich und Westgalizien an das Herzogthum Warschau. Der Fürst-Primas des Rheinbunbes, Karl von Dalberg, erhält das Großherzogthum Frankfurt. Aufftanb der Tiroler, die dem österreichischen Haufe treu ergeben waren, gegen die Bayern und Franzosen. Anbreas Hofer**), Speckbacher. In Norbbeutfchlanb begeistern Schill und 35öunb erg das Volk zum Aufftanb gegen den Bebrücker. Kurz nach feiner Rückkehr läßt sich Napoleon unter nichtigen Vorwänben von feiner Gemahlin Jofefine scheiben und vermählt sich mit Marie Luise von Oesterreich. Napoleon *) Leseb. f. Oberkl. I. Abthl., Nr. 202, S. 266. **) Leseb. f. Oberkl. I. Abthl., Nr. 211, S. 277. Leseb. s. Oberkl. d. ungeth. Schulen, Nr. 120, S. 176.

5. Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen - S. 107

1876 - München : Königl. Central-Schulbuch-Verl.
Die zweite Coalition gegen Frankreich. §. 32. 107 das ganze Land bis auf Nizza und Genua von der Herrschaft der Franzosen. Das Glück wendet sich jedoch, und die Niederlagen, die der russische Feldherr Korsakow bei Zürich erlitt, veranlassen Paul I. von Rußland von dem Bündnisse zurückzutreten. Auch mißglückt die englisch-russische Expedition gegen Holland gänzlich. Während dieser Zeit nöthigt Napoleon das Direktorium zur Abdankung und sprengt den Rath der Fünfhundert durch Waffengewalt. Durch eine neue Constitution wird Bonaparte zum Consul auf 10 Jahre ernannt. Die 80 durch Bonaparte ernannten Mitglieder des Erhaltungssenals überwachen die Rechte und Freiheiten des Volkes. Das Tribunal von 100 Mitgliedern beräth die vorgeschlagenen Gesetze, und der aus 300 Mitgliedern bestehende gesetzgebende Senat bestätigt dieselben. Unter der energischen Regierung Bonapartes kehren allmählich Ruhe, Ordnung und Sicherheit wieder zurück. Im Jahre 1800 führt Bonaparte 60000 Mann über den großen Bernhard und liefert den Oesterreichern die entscheidende Schlacht bei Marengo. General Moreau siegt bei Hohenlinden über die Oesterreicher und hat offene Straße nach Oesterreich. Diese Wendung der Dinge veranlaßten den österreichischen Kaiser zum Abschluß des Friedens zu Lüneville. Nach diesem erhält Frankreich das linke Rheinufer und die Niederlande, den Breisgau und in Italien alle Länder bis zur Etsch. Toskana wird als Königreich Etrurien erklärt und für das linke Rheinufer werden die betheiligten Fürsten durch eingezogene Reichsstädte und geistliche Güter entschädigt; auch erhalten Preußen, Bayern, Baden, Hessen und noch andere deutsche Staaten Gebietserweiterungen. Augsburg, Nürnberg, Frankfurt, Bremen und Lübeck bleiben freie Reichsstädte; als geistliches Kurfürstenthum besteht nur mehr Mainz fort. Karl von Dalberg, der außer Mainz auch noch das Bisthum Regensburg besaß, erhielt die höchste geistliche Würde als Kurfürst, Reichskanzler und Fürst Primas. (Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803).

6. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 357

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 357 — ß. Süddentschland. Die Börner herrschten bis zur Völkerwanderung von Gallien her bis zum Rhein in Obergermanien und bis zur Donau in Vindelizien; zwischen Rhein und Donau war das Dekumatenland (= Zehntland, von dem die Römer Abgaben, Zehnten erhoben); großartige, ausgedehnte Grenz- befestigungen, der „Limes" (= Grenze) genannt, zogen sich von Regensburg an der Altmühl aufwärts über Trencht- lingen und Günzenhausen nach der Gegend von Osterburken zum unteren Main (Attenberg) und über den Taunus (Homburg) nach der unteren Ems und dem Rhein hin, um diesen Sw. gegen die Germanen im Ro.' zu schützen. Wein- und Obstbau drang in Oberdentschland ein, viele Städte gingen aus Lageranlagen der Römer hervor (wie Regensburg, Augsburg u. v. a.) In der Völkerwanderung drangen jedoch die Ger- manen in diese romanisierten Teile und in die Wohnsitze der süddeutschen Kelten ein und bildeten hier die Stammesher- zogtümer Franken, Schwaben und Bayern. Letzteres kolonisierte den Osten (Österreich), der sich jedoch später vom Stammland loslöste. Seit 1180 von dem Hause Wittels- bach beherrscht, erhielt sich Bayern bis jetzt und vergrößerte mehrfach sein Gebiet. In Schwaben und Franken ent- standen im späteren Mittelalter sehr viele kleinere geistliche und weltliche Territorien, besonders zahlreiche Freie Reichs- städte. Unter ihnen war auch die Grafschaft Württem- berg, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaft Katzen- ellenbogen, aus denen die heutigen Staaten Württem- berg, Baden, Hessen-Darmstadt hervorgingen, nach- dem ihre Gebiete aus den anderen, 1803 „säkularisierten" Ländern vergrößert worden waren. Es wurde damals ein wenig rühmlicher Länderschacher getrieben, bis Napoleon I. den Rheinbund ins Leben ries, die Gebiete seiner deut- schen Bundesgenossen vergrößerte, und 2 derselben, Bayern und Württemberg, zu Königreichen, 2 andere, Baden und Hessen-Darm st adt, zu Großherzogtümern erhob. Der Wiener Kongreß hat sodann diese tiefgreifenden, aber

7. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 372

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
372 und hat den deutschen Bvden nie mehr betreten. Die verbündeten Fürsten rückten hierauf in Frankreich ein, eroberten Paris und zwangen den Kaiser zur Abdankung. Ludwig Xviii. kehrte auf den französischen Thron zurück; Napoleon erhielt die Insel Elba an der italienischen Küste als Aufenthaltsort angewiesen (1814). x Noch einmal brach der gewaltige Kriegsfürst hervor, landete unvermutet in Frankreich und errang sich noch einmal, freilich nur für hundert Tage, die Kaiserkrone. Die Verbündeten unter Wellington und Blüche r erfochten am 18. Juni 1815 bei Waterloo einen entscheidenden Sieg über Napoleon, welcher sich nuu nach England flüchten wollte; allein er durfte den englischen Boden nicht betreten und ward nach St. H e-lena gebracht, wo er am 5. Mai 1821 starb. Sein Leichnam ward 1840 nach Paris gebracht, wo er im Jnvalidenhotel beigesetzt wurde. § U3. Die Kriegsjahre 1805 und 1806. Drr dritte Rußland, Oesterreich und England traten, um Frankreich auf seine alten ®rcn3en zu beschränken, auf Anregen William Pitt'szu einem Bunde zusammen; Napoleon es entstand der dritte Eoalitionskrieg (1805). Napoleon brachte eine ungeheure Flotte und Landmacht in Boulogne zusammen, um England zu überfallen. Allein ein Sturm beschädigte die Flotte. Der Admiral Villeneuve, welcher die Mittelmeerflotte nach dem Canal bringen sollte, ward durch die Schlacht bei Fi-nisterre nach Cadix getrieben, und als er von dort auslief, zerstörte Nelson die ganze französische Flotte bei Trafalgar, büßte aber das Leben ein (2. Dec 1805). England behauptete sein Uebergewicht zur See. Im Herbste war Napoleon mit seiner Landarmee in Deutschland eingerückt und hatte an Daiern, Baden und Würtem-berg Bundesgenossen gefunden. Preußen war neutral geblieben. Der österreichische General Mack ward in Ulm gefangen genommen, während sich Erzherzog Ferdinand nach Böhmen durchschlug. Ohne Widerstand rückte Napoleon in Wien ein «ndigt zu und) wandte sich dann nach Mähren, wo Oesterreicher und Russen sich vereinigt hat-Gunsten Na-ten. In der Drei-Kaiserschlacht bei Austerlitz, unweit Brünn (2 Dec. 1805), poieons, Napoleon siegreich. Kaiser Franz schloß nach einer Unterredung mit Napoleon den Frieden zu Preßburg, worin Oesterreich nicht nur Venedig an Frankreich, sondern auch Tyrol an Baiern und Vorderösterreich, d. h. die österreichischen Besitzungen in Schwaben, an Würtemberg und Baden abtreten mußte. Der Kurfürst von Baiern und der Herzog von Würtemberg erhielten den Königstitel; Baden ward ein Großherzogthum und schied nebst Baiern und Würtemberg aus dem deutschen Reichsverbande aus. Um den Untergang des deutschen Reiches welcher 3u vollenden, stiftete Napoleon den Rheinbund (1806). Sechszehn deutsche Für-durch die sten erkannten Napoleon I. als Beschützer des Rheinbundes an und verpflichteten Rheinbunds sich, ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Franz Ii. legte die Re^auflöst deutsche Kaiserkrone nieder, nachdem er schon früher den Titel Kaiser von Oester-1806. reich angenommen hatte. Napoleon» Im Gefühle seines Uebergewichts verschenkte Napoleon Länder und Kronen, wie streiche!* Spielwaaren. Als er vernahm, daß englische und russische Truppen in Neapel ge-

8. Vorwiegend Landschaftskunde - S. 33

1904 - Dresden [u.a.] : Müller-Fröbelhaus
33 17. Obersachsen. Das Land der Sachsen war ursprünglich das Gebiet westlich der unteren Elbe. Später übertrug sich der Name Sachsen auch auf das jetzige Königreich Sachsen, auf Thüringen und die Provinz Sachsen. Zur Zeit des Prinzenraubes waren die drei grossen Gebiete ein einziges Kurfürstentum. In Thüringen führen bis heute noch vier Länder den einstigen Namen Sachsen, nämlich: Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen- Coburg-Gotha und Sachsen-Altenburg. Obersachsen umfasst das Lausitzer Gebirge (G 8, 9), das Elbsandsteingebirge (G 8), das Erzgebirge, Fichtelgebirge, den Thüringerwald, den Harz und das zwischenliegende Land. Von allen diesen Gebirgen findet eine stete Abdachung in nördlicher Richtung statt, ein allmählicher Übergang zum Hügelland und Flachland. Der Thüringerwald bietet zahlreiche liebliche Bilder; erwähnt seien Inselsberg und Wartburg (G 4). Unübertroffen steht der Gewerbfleiss der Bewohner da. Fast bis zum Kamme hinauf ziehen sich die mannig- fachen industriellen Betriebe. Sonneberg versorgt halb Deutschland mit Schiefertafeln, Griffeln und Spielwaren. Lauscha und Ilmenau liefern Glaswaren. Ins Saalegebiet übergehend, (F-H 6) erwähnen wir die Blumen- und Gemüsestadt Erfurt (G 5). Noch mehrmals erhebt sich das Land zu merklicher Höhe, z. B. in dem durch das Kaiser Wilhelm-Denkmal geschmückten Kyffhäusergebirge (G 5). Bei Halle (F 6) stehen wir bereits mitten in der Provinz Sachsen, dem ersten Zuckerland der Erde. Die grösste Fruchtbar- keit des Landes zeigen die Goldene Aue (G 5) und die Magde- burger Börde (e 6). Hier sieht das Auge unabsehbare Felder voll Zuckerrüben. Jedes Dorf hat seine Zuckerfabrik. Stassfurt*) und Halle liefern Dünge- und Kochsalz. Im Norden erscheinen die Züge des Harzes. (Dieser ist reich an wunderbaren Granitgebilden, steilen Wänden (Rosstrappe), wilden Tälern und blinkenden Erzen, die namentlich im Mans- felder Bergland (F 5) gehoben werden. Auf dem Brocken feierten nach dem Volksglauben die Hexen ihre Tänze. Noch jetzt zeigt man einen Hexentanzplatz, ein Hexenwaschbecken und eine Teufelskanzel. Der Saale aufwärts folgend, gelangen wir über das wald- reiche Fichtelgebirge und über das kleine Elstergebirge hinweg in das alt- und weit und breit bekannte sächsische Erzgebirge. Dieses erhebt sich im Keilberg und Fichtelberg über 1200 m hoch. Vielfach tritt neben dem Gneis und Granit der Glimmerschiefer auf, der eine wenig fruchtbare Verwitterung ab- gibt. Dieser Umstand sowohl wie auch das rauhe Klima lassen verwunderlich erscheinen, dass wir eins der volkreichsten Gebiete Deutschlands vor uns haben. Aber das Gebirge hat eine rege Gewerbtätigkeit entfaltet, die sich nach und nach auf das gesamte Königreich Sachsen verbreitet hat. Jahr- *) Erstes Salzbergwerk Europas. 3

9. Teil 1 - S. 68

1918 - Essen : Bädeker
68 Der alte und der junge Borsig. ein schmaler, schwindelerregender Gang rundum, der nur van einem dünnen Eiscrnstab umzäunt war und der Mönchsgang hieß. Auf den seitlichen Emporen waren die Wappenschilder der vornehmen Geschlechter in der Gemeinde und unten im Zchiff die Zitzreihen für den Bürger und Hand- werker, gleichfalls mit den geschnitzten und gemalten Wappen der Gilden bezeichnet, die hier ihre bestimmten Bänke für die Meister und deren An- gehörige hatten, hier ließ sich auch Meister henneberg mit den Zeinen nieder, um seinem Gott zu danken. Wm. D. Vorbilder im Leben und Streben. 62. Der alte und der junge Borsig. Zwei Träger dieses Namens sind die Zierden, der Nuhm und der Ztolz der deutschen Eisentechnik, des deutschen Lokomotiven- und Maschinen- baues: August Borsig, der Vater, „der alte Borsig", und Albert Borsig, der Lohn, gewöhnlich der „junge Borsig" genannt. August Borsig, der Vater, kam im Jahre 1824 als Zimmergeselle nach Berlin, um sich hier als strebsamer junger Handwerker im Gewerbe- Institut in der Baukunst auszubilden. Aber nach Ih2 Jahren wurde er aus der Schule ausgewiesen, weil ihm bei seiner einseitigen Vorliebe für das Studium der Mechanik das Verständnis für die Lhemie fehlte. Die Eisenindustrie war zu jener Zeit in Berlin in ihren ersten An- fängen. Neben der königlichen Eisengießerei, welche 1803 angelegt und 1821 durch die Ausführung des Ziegesdenkmals auf dem Kreuzberge ihre Leistungsfähigkeit bewiesen, hatte Egells in den zwanziger Jahren eine Maschinenbauanstalt und die „neue Berliner Eisengießerei" gegründet. Sie hatte vollauf zu tun, als Borsig im herbste 1825 mit gründlichen Kenntnissen und flammender Begeisterung für den Maschinenbau als schlichter Maschinenbauer in dieselbe eintrat. Er erlernte von Grund auf den prak- tischen Maschinenbau, arbeitete in der Gießerei, zeichnete viele Entwürfe, wurde Monteur, Werkführer, endlich beim Geschäft beteiligter Leiter. Um diese Zeit war der Bau von Eisenbahnen für Deutschland eine Lebensfrage geworden. Die Vorteile, welche England, Belgien, Frankreich aus ihnen gezogen hatten, drängten Borsig bei seinem Arbeitsbetriebe, seinem klaren verstände, seinem scharfen Auffassung?- und Beurteilungs- vermögen, eine eigene Maschinenbauanstalt zu gründen. Schon als ein- facher Arbeiter beschäftigte sich Borsig mit dem Gedanken, einmal sein eigener Herr zu werden. Als er nun den Gedanken zur Ausführung bringen wollte, war er zwar bald über Plan und Anlage der zu grün- denden Fabrikwerkstätte mit sich einig, aber das Beste fehlte ihm — die nötigen Geldmittel. Er pflegte zu dieser Zeit sein Abendbrot in einem Lokal in der Nähe der Egellsschen Fabrik einzunehmen und wurde in

10. Deutsche Geschichte - S. 164

1901 - Stuttgart : Selbstverl. des Verf.
— 164 — 41) Deutschland zu den Füßen Napoleons. 1) Der erste Zusammenstoß erfolgte mit der Macht, bereu Herrscher als beutscher Kaiser die Krone Karls des Großen trug, mit Oesterreich. 2) Im Sommer 1805 überschritt Napoleon mit einem starken Heere bett Oberrhein, nötigte beit Markgrafen von Baden und die Kurfürsten von Wür11 emberg und Bay er it, die nur die Wahl hatten, sich ihm anzuschließen ober aber zu fliehen und ihre Länder bebingungslos dem Eroberer preiszugeben, zumbünbnis und zwang beilllm den österreicht sch en G eneral Mack, mit 23 000 Mann die Waffen ju strecken und die ^tabt mit allen Kriegsvorräten an Napoleon auszuliefern. 3) Nun ging es in Eilmärschen auf Wien los, von wo steh Napoleon nach Mähren wanbte und am 2. Dezember, dem Jahrestag seiner Krönung, die Oesterreicher und die mit denselben verbündeten Russen in der„Dreikaiferschlacht" bei Austerlitz entscheibenb schlug. 4) Die Folge bieses Sieges war der Friebe von Preßburg, in welchem Oesterreich Tirol unbvorarlberg an Bayern, seine Besitzungen in Oberschwaben und im Breisgau an Württemberg und Baden abtreten und Bayern und Württemberg als Königreiche, Baden als Großherzogtum anerkennen mußte. 5) Zugleich mußte es Oesterreich geschehen lassen, daß sich im Frühjahr 1806 auf Napoleons Begehren die süb-beutschen Fürsten zum sogenannten „Rheinbunb" ver-einigten, der keinen andern Zweck hatte, als Napoleon, beut „Protektor" (Schutzherrn) des Bunbes, in seinen Kriegen Borspannbienste zu thun. 6) Damit hatten stch biefe Fürsten vont beutscheit Reiche losgesagt, und ba das mächtig geworbene Preußen ohnebies schon von Friedrich dem Großen an seine eigenen Wege ging, so sah )tch Kaiser Franz Ii von fast allen Reichsfürsten
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 2
3 0
4 1
5 10
6 0
7 29
8 3
9 1
10 2
11 2
12 0
13 0
14 1
15 0
16 0
17 1
18 6
19 8
20 0
21 2
22 2
23 0
24 5
25 1
26 2
27 0
28 4
29 2
30 2
31 0
32 1
33 1
34 8
35 9
36 0
37 25
38 19
39 1
40 0
41 0
42 0
43 4
44 3
45 6
46 0
47 0
48 3
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 2
2 1
3 14
4 97
5 62
6 78
7 7
8 0
9 12
10 21
11 24
12 9
13 3
14 0
15 5
16 21
17 9
18 14
19 0
20 0
21 6
22 0
23 0
24 3
25 7
26 0
27 1
28 10
29 8
30 1
31 0
32 0
33 1
34 1
35 2
36 23
37 2
38 0
39 2
40 80
41 7
42 4
43 4
44 69
45 13
46 17
47 4
48 4
49 14
50 2
51 5
52 1
53 0
54 1
55 0
56 0
57 6
58 1
59 3
60 10
61 53
62 10
63 1
64 4
65 1
66 3
67 0
68 1
69 1
70 57
71 4
72 10
73 34
74 12
75 0
76 7
77 3
78 3
79 22
80 25
81 0
82 0
83 1
84 1
85 2
86 1
87 0
88 0
89 1
90 0
91 6
92 38
93 10
94 3
95 3
96 11
97 3
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 34
2 0
3 3
4 1
5 0
6 4
7 4
8 0
9 24
10 0
11 5
12 18
13 4
14 3
15 0
16 3
17 1
18 0
19 2
20 0
21 10
22 0
23 0
24 2
25 3
26 0
27 0
28 2
29 1
30 1
31 0
32 3
33 8
34 0
35 2
36 2
37 0
38 0
39 3
40 1
41 0
42 0
43 8
44 6
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 1
51 14
52 14
53 2
54 2
55 5
56 0
57 0
58 0
59 6
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 2
66 1
67 4
68 1
69 0
70 2
71 6
72 1
73 1
74 1
75 5
76 0
77 0
78 17
79 0
80 2
81 38
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 1
89 0
90 1
91 2
92 0
93 9
94 9
95 1
96 7
97 2
98 3
99 0
100 3
101 0
102 5
103 13
104 0
105 1
106 2
107 12
108 0
109 0
110 0
111 1
112 1
113 3
114 3
115 0
116 0
117 1
118 1
119 1
120 0
121 0
122 11
123 0
124 3
125 5
126 3
127 4
128 0
129 0
130 2
131 5
132 0
133 8
134 1
135 0
136 6
137 1
138 0
139 3
140 1
141 0
142 1
143 0
144 4
145 0
146 0
147 1
148 0
149 0
150 0
151 1
152 1
153 1
154 7
155 0
156 5
157 2
158 1
159 0
160 0
161 2
162 0
163 0
164 0
165 4
166 1
167 1
168 4
169 0
170 12
171 0
172 0
173 2
174 5
175 9
176 5
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 2
183 9
184 0
185 1
186 1
187 0
188 19
189 0
190 0
191 0
192 1
193 1
194 0
195 2
196 2
197 7
198 4
199 1