betten er die Geschichte der Menschheit von der Erschaffung der Welt bis 31111t jngsten Gerichte nach christlicher Auffassung in tiesburchbachten Schilberungeu zur Darstellung bringt. Die Perle unter diesen Malereien ist das gewaltige jngste Gericht". Wenn Cornelius auch der Sinn fr Farbenwahl fehlte am liebsten htte er, wie er selber bekennt, feine reichen Jbeen nur an bic Waitb gezeichnet fo feffeln feilte Silber boch btti'ch die wundervolle Gruppierung der Figuren, durch das Ergrei-fenbe in der Darstellung und die Klarheit in der Zeichnung. Sein be-
Ias iltjffouscrdenllmal' von brutto Schmitz.
beutenbster Schler war Wilhelm von Kaulbach, beffen berhmteste Schpfungen die groartigen Fresken im Treppenhaufc des Neuen Berliner Museums find. Gleichsam von einem Berge berblickt der Knstler den Laus bcr Jahrhunderte, von dem Turmbau zu Babel bis zum Zeitalter der Reformation, itrtb wie ein roter Faben zieht sich bnrch das Ganze der Gebanke, da Gott der Lenker und Richter aller Dinge ist. Unter diesen Fresken nehmen Die Zerstrung Jerusalems" und Die Hu intens chlacht" den ersten Platz ein. Julius Schnorr von Carolsfeld illustrierte mit 240 Bildern, ans betten eine reine, fromme Knstlerfeele spricht, die Bibel. Moritz Schwiud whlte das deutsche Mrcheu als Gegenstand feiner Darstellungen; Aschen-
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Extrahierte Personennamen: Cornelius Schmitz Wilhelm_von_Kaulbach Wilhelm Julius_Schnorr_von_Carolsfeld Moritz_Schwiud
zur Grndung
4 81.
Grstev Abschnitt.
Die alten Deutschen (Germanen).
Das Land der alten Deutschen. Das Land der alten Deutschen hatte eine bedeutend grere Ausdehnung, als das jetzige Deutsche Reich; es erstreckte sich vom Rhein im Westen bis weit der die Weichsel hinaus in die somatische Tiefebene, von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Dieses weite Gebiet wurde vou den Rmern, denen wir die ltesten Nach-richten der das Land und Volk der alten Deutschen verdanken, Ger-manien genannt. Das Land aus der linken Rheinseite, das ebenfalls von deutschen Volksstmmen bewohnt wurde, rechneten die Rmer zu Gallien, Skandinavien, das sie sr eine Insel hielten, zu Germanien. Die rmischen Schriftsteller schildern das Land im Vergleich zu dem sonnigen Italien als rauh und unwirtlich und mit undurchdringlichen Wldern bedeckt. Unter diesen heben sie besonders den hercynifchen Wald hervor, der sich der gauz Mitteldeutschland, von dem Rhein bis zu den Karpaten ausdehnte und sich sechzig Tagereisen in die Lnge und nenn in die Breite erstreckte. In dem Dickichte der Wlder hausten Bren und Wlse, Auerochsen und Elentiere; Wildschweine fanden in groer Anzahl an Eicheln und Buchelu eine vortreffliche Nahrung.
Der weite Wald war die Heimat des jagdliebenden Germanen, das Wald-leben umschlo seine Kultur, mit ihm war sein Denken und Fhlen aufs innigste verwachsen. Die feierlich einsame Umgebung gab dem germanischen Wesen Ernst und Religiositt und erhielt Einfachheit und Reinheit der Sitte. Nicht B r o ck m a n n, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 1
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minder nhrte die Zurckgezogenheit des Waldlebens, welches auch Physische Kraft und Abhrtung erzeugte, de Familiensinn isippengemeinschast), ein starkes Unabhngigkeit^ und Freiheitsgefhl, sowie den frh wirksamen Son-dergeist der Germanen. In der Waldnatur des Landes liegt daher die Erklrung fr das krafterfllte, sieghafte Wesen und die eigenartige Geschichte der ger-manischen Stmme. Die Vorliebe des deutschen Volkes fr den Wald, der Reichtum seiner Sprache an Bildern, seiner Mrchenwelt an Stoffen, die dem Walde entlehnt sind, haben darin noch ihren Ursprung.')
Die Flsse, von denen die Rmer den Rhein mit Main und Lippe, die Ems, die Weser, die Elbe und als sdlichen Grenzflu die Donau kannten, berfluteten von Zeit zu Zeit die angrenzenden Gebiete, wodurch sich Smpse und Morste bildeten, die den Verkehr hinderten.
Doch fehlte es nicht an fruchtbarem Ackerland, auf dem die Deut-scheu Roggen, Hafer, Gerste, Flachs und Gemse aller Art zogen. Weizen wurde selten gebaut. Edles Obst war unbekannt; Rettiche, oft von der Gre eines kleinen Kindes, wie Plinius berichtet, wurden selbst von den feinschmeckenden Rmern nicht verachtet. Auf grasreichen und gutbewsserten Wiesen weideten zahlreiche Khe und Pferde. Die Pferde waren klein und unansehnlich, aber krftig gebaut und ausdauernd im Lausen; den Khen fehlte vielfach der Schmuck des Kopfes, die Hrner. Auch Schafe und Ziegen gab es, und bald fand sich als ein Zeichen vollendeter Sehaftigkeit das Schwein.
Fast unbekannt waren noch die Schtze des Bodens; er lieferte Salz, das auch aus der See gewonnen wurde, reichlich Kupfer und etwas Eisen, das fast nur zur Anfertigung der Waffen benutzt wurde. Bernstein fand Mail an den Ksten der Ostsee, einiges Gold in den Flssen.
2. Die Bewohner. Die Bewohner dieses Landes, die Germanen, wie sie von deu Rmern genannt wurden, waren in grauer Vorzeit aus Asien, der Wiege der Menschheit, in Europa eingewaudert und nahmen mehrere Jahrhunderte v. Chr. das Land zwischen Donau, Rheitt und Nordsee in Besitz. Sie bilden einen Zweig der arischen oder indogermanischen Vlkerfamilie, zu der auch die Juden, Perser, Griechen, Rmer und Kelteu gehren. Obwohl sie ein Volk mit derselben Sprache nn!> Religion, denselben Sitten und Rechtsanschauungett waren, verband die einzelnen Stmme doch kein staatliches Band. Nicht einmal einen gemeinschaftlichen Namen fhrten sie; denn den Namen Genna-neu, vielleicht Rufer im Streit" oder Nachbarn", erhielten sie von
2) Znrbonfen, Repetitionsfrage.
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Extrahierte Personennamen: Plinius
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Main Ostsee Asien Europa Donau Rheitt Nordsee
238
?er ^ommersche Kunstschrank ans dem Anfange des 17. Jahrhunderts im Berliner Kunstgewerbe-Museum.
Kundschaft die erste Stelle ein, und da sich im deutschen Kunsthandwerk die tchtigsten Krfte sammelten, gewann es auch einen europischen Ruf.
Au der Spitze der Maler, die ihre reiche Phantasie dem Kunsthandwerk zur Verfgung stellten, steht der jngere Hans Holbein. Tchtige Ornamentstecher, wie Aldegrever und Sebald Beham, und Goldschmiede, unter denen Wenzel Jamnitzer, Hans Kellner und
der gerumigen Zimmer und trugen zur Hebung der Behaglichkeit wesentlich bei.
Das deutsche Kunst Handwerk nahm sowohl hinsichtlich _der Mannigfaltigkeit feiner Wirksamkeit, wie in beziig auf die Gre seiner
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42
Hindustan, denn es ist ein hoher, wilder und unübersteiglicher Ge-
birgsstock. Die übrigen Gebirge Iran's haben den Charakter von
Randgebirgen.
9. Der Nord-Rand von Iran, anfänglich, im O., blos ein
kettenartiger, relativ niedriger Ausläufer des Hindu-Kuh, Pa ro-
pa mi sus genannt, sinkt weiter westwärts, etwa unter dem Mer.
der Sirr-Mdg., bis zu 4000' absol. Höhe und tiefer herab. Bon
hier bis zur S.o.-Ecke des kaspischen See's fehlt ihm sogar häufig
eine südliche Abdachung. Dies ist daher der zugänglichste Theil
des west-asiatischen Hochlandes. — Aber an der S.o.-Ecke des
kaspischen See's erhebt sich eine wilde, hohe Bergkette, Albors
oder Elbrus genannt, umsäumt die Ufer dieses Binnenmeers bis
zum Kur, fällt jäh gegen den See, sanfter gegen S. ab, trägt die
saftvollste Vegetation und eine Menge steilaussteigender Gipfel, un-
ter denen der Vulkan Demavend (690£).2.) die Höhe von mehr
als 12000' erreichen soll. —
10. Der Ost-Rand von Iran oder das indisch-persi-
sche Grenzgebirge fällt ungemein schroff und steil ostwärts zur
Indus-Ebene ab, und ist von keinem einzigen Querthale durchbrochen,
daher eine wahrhafte Grenzmauer zwischen Indien und Persien.
Nur das Thal des Kabul-Flusses, welches den Hindu-Kuh von
diesem Gebirge sondert, führt bequemer aus dem einen Lande in
das andere. Einer der höchsten Gipfel — der Salomonsthron
— soll 12000' üb. d. M. aufsteigen. —
11. Der Süd-Rand gleicht dem Ost-Rande, besteht wie
dieser aus mehreren Parallelketten, welche, von keinem Querthal
durchbrochen, mauerartig nach Außen hin abfallen, nach Innen zu
immer höher werden, und durch terrassenförmig über einander lie-
gende Längenthäler geschieden sind. Die vertikalen Verhältnisse sind
noch im Dunkel; wir wissen nur, daß die höchste Kette im O. des
persischen Golfs bis zu 7800' aufsteigt, und daß hier die Sohlen
der höchsten Längenthäler eine abs. H. von 4000' haben.
12. Die Sch eitelflächc von Iran ist wasser- und darum
vegetationsarm, und besteht, im Gegensatz mit den paradiesischen
Thälern des Süd-Randes, mehrentheils aus Salz-, Kies- und
Sandwüsten oder aus baumlosen Steppenflächen. Seine absolute
Höhe beträgt im O., in der Gegend von Kabul, an 5000, im W.
nur gegen 4000, in der Mitte, nämlich im W. des Zareh-See's,
vielleicht nur 2000 — 3000'. —
13. Das medisch- oder kurdisch-armenische Hoch-
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Extrahierte Ortsnamen: Indus-Ebene Indien Persien Kabul
44
Neben und zwischen diesen Scheidegebirgen liegen nun, In verschiedener ab-
soluter Höhe, weite, vorherrschend ebene, großentheils steppenartige Plateaus, in
welche die Thäler ungemein steil und tief eingeschnittcn sind, während sie zugleich
mehrfach von isolirten, doch thcilweis sehr gewaltigen Bcrgmassen überragt wer-
den. — Jene ebenen Scheitelfiächen bilden mit ihrem einförmigen, durstigen,
abwechselnd dem Schnee eines strengen Winters und der Dürre des heiße« Som-
mers erliegenden Pflanzenwuchs, die Weidegründe des Landes, — während die
Vegetation — und zwar die freiwillige wie die erzogene — in den Thälern,
aber auch auf den unteren Berghängen, überhaupt in allen wohlbewässertcn Lo-
kalitäten, zu der höchsten Fülle und Anmuth gedeiht. —
Die höchste Stufe des armenischen Terrasscnlandcs bildet ivuhrscheinlich
das fast bis zu 6000' abs. Höhe aufsteigende Tafelland von Erserum (Ar-
zerum), zwischen dem ersten und zweiten Scheidegebirgszuge, das Quell-Land
des nördlichen Phrat. Es senkt sich ostwärts zum oberen Arares hinab, wo die
Hochebenen von Eriwan nur noch etwa 3000' üb. d. M. liegen. Um so
kolossaler erscheint die gewaltige, aus diesen bis zu 16000' abs. Höhe empor-
stcigendc Bergmasse des Ararat, deren neueste furchtbare Erschütterungen und
Zerrüttungen darthun, daß sie einen noch nicht erloschenen vulkanischen Heerd
zudeckt. —
Die Terrasse zwischen dem zweiten und dritten Scheidegebirge, das obere
Stufcnland des Murad, scheint dem Plateau von Erserum an abs. Höhe
nicht nachzustehen; doch ist ihrer unebenen Oberfläche nur geringen Theils (Ebene
von Charput) der Charakter des Tafellandes zuzusprechen. —
Mit großer Deutlichkeit tritt derselbe dagegen in einer dritten Terrasse, in
dem von dem dritten und vierten Scheidegebirgszuge eingeschlosseneu, etwa 3000'
üb. d. M. liegenden Steppen-Plateau von Diarbekir, dem oberen Stufen-
lande des Tigris, so wie in der ungefähr eben so hohen, dreiseitigen kleinen
Kultur-Ebene von Malatia hervor.
Im Süden des vierten Scheidcgebirgszuges folgt dann noch eine vierte
Terrasse, welche wegen ihres ebenen Steppenbodens die „Tschöll,". d. i. Steppe,
genannt wird, und bei näherer Betrachtung in mehrere, längs des Euphrat und
Tigris tiefer und tiefer hinabsinkende, durch schmale, niedrige, kahle Fclsenketten
von einander gesonderte Steppenflächen zerfällt. So die Ebene von Urfa im O.
des letzten Euphrat-Durchbruchs, — und die Terrasse von Mossul im S. des
Tigris-Durchbruchs von Dschesirch. Die letztere zieht sich bis Tckrit an diesem
Strome hinab, wo er, wie der Euphrat oberhalb Biradschik (Bir), die letzten
Felsenricgel durchbricht. — Dann durchströmen die berühmten Flüsse mit gerin-
gerer Eile und größerer Breite ihr weites, ebenes Mesopotamien. —
14. Das kleinasiatische Hochland. — Die westliche Fort-
setzung des armenisch-georgischen Grenzgebirges streicht auf der Wasserscheide
zwischen den Euphrat- und Pontus-Becken, — wo sie sich mit dem weit sichiba-
ren Munsur-Dagh bis zu etwa 8000' abs. Höhe erhebt, — und westwärts
immer weiter, immer parallel mit der pontischen See-Küste, in Gestalt einer
hung steht, und zwar um so wahrscheinlicher, als auch für einen westwärts,
unfern Konjeh, liegenden Nebenzweig des Taurus der Name „Bin Boa
Dagh," d. i. „Gebirge der 1000 Stiere", in Gebrauch ist. —
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45
breiten, wahrscheinlich bis zum Jda und dem K. Baba ununterbrochenen, 6000,
5000, 4000' üb. d. Meere aufstcigcnden Bodenanschwellung, welche sich ganz all-
màhlig, wie ein ganz flaches Dach gegen das Innere der Halbinsel, gegen den
Nord-Fuß des Taurus hinabscnlt, nordwärts dagegen, zur Küste hin, in zahl-
reiche, vielnainige, durch die Thäler der Pontus-Zuflüsse mehrfach zerstückte Pa-
rallelkctten zerspalten ist. — Auf solche Weise fällt sie in mehreren steilen Ab-
sätzen gegen das schwarze Meer ab, indem sie seine Süd-Küsten überall mit
dunklen Felsenwändc» ummauert.
Diese meerwärts gekehrten Terrassen des Randgebirges sind mit der reich-
sten, saftvollsten Vegetation geschmückt und mit hochstämmigen Waldungen be-
kleidet, während seine flache, von dem inneren, 3000 — 5000' üb. d. M. liegen-
den Scheitel der Halbinsel gebildete Rückseite, auch in Bezug auf die organische
Natur, auf das entschiedenste damit kontrastirt. —
Zwar findet sich auf diesem Tafellände an den wenigen Stellen, wo Fleiß
und Wasser nicht fehlen, die höchste Fruchtbarkeit; im Allgemeinen aber ist es
pstanzenarm, baumlos, steppenartig, weil der kluftreiche Felsenbodcn den Nieder-
schlag verschluckt, die Bildung befruchtender Wasseradern keineswegs begünstigt,
und die belebende Verzweigung des Waffernetzes beschränkt. Denn die Quellen,
die Bäche, die Flüsse finden zum Thcil in unterirdischen Kanälen ihren Abfluß,
so daß an mehreren Punkten mächtige Gewässer ganz plötzlich aus dem Schoße
der Erde hervortreten, und andere eben so plötzlich in irgend einem, nicht selten
unter Sumpfflächen versteckten Geklüfte des Bodens verschwinden. — Häufig ist
auch die Oberfläche der Scheitelebene reich an Salzlachen und der Boden mit
Salz-Krystallcn geschwängert, weshalb dann nur eine ganz spezifische Vegetation
gedeihen kann. —
Alle diese Erscheinungen finden großenthcils ihre Erklärung durch die zahl-
reich vorhandenen Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, welche diesen Boden
erschüttert, unterwühlt, hier gehoben, dort gesenkt hat. Als riesenhafte Denk-
säulcn solcher Katastrophen steigen die erloschenen, oder doch seit Jahrhunderten
ruhenden Vulkan-Berge des Argäus oder Erdschisch (im Quellgebiete des
Halys), des Hassan-Dagh (38"N.b., 51"O.l.) re., jener 12000—13000,
dieser vielleicht 8000' üb. d. M., auf, — und zahlreiche andere, ebenfalls isolirte,
kleinere und größere Kegelberge von (wahrscheinlich) vulkanischem Ursprünge un-
terbrechen die Einförmigkeit jenes Tafellandes, so daß man viele Tage über kah-
len Horizvntalboden reisen kann, während man sich doch ununterbrochen von gi-
gantischen Felsbergen umgeben sieht. —
Den Süd-Rand des Hochlandes und zugleich der Halbinsel bildet die Fort-
setzung des Taurus. Im Westen der engen Spalte, in welcher der Euphrat
oberhalb Gerger diesen Bcrgzug brausend durchschneidet, bildet derselbe das
Scheidegebirge zwischen den Hoch-Terrassen von Malati« und Orsa, erreicht im
N. der Bucht von Skanderum die absolute Höhe von 10000 bis 12000', und
streicht niedriger, unter verschiedenen Benennungen, bis zum ägäischen Meere,
immer längs der südlichen Gestade der Halbinsel, dergestalt, daß nur schmale
Säume niedrigen Landes zwischen der Küste und dem steilen Bergfuße übrig
bleiben. — Dieser Süd-Rand fällt daher, wie der Nord-Rand, meerwärts viel
tiefer hinab, als landwärts, und ebenso findet sich die Erscheinung wieder, daß
der von den feuchten Seewinden getroffene äußere Abhang des Randgebirges in
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26
ler Ausdehnung ab. Die Kettenform der Gebirge ist allgemein,
mit einer einzigen Ausnahme.
Iii. Die Wasser-Systeme und unteren Stufenlander
S ü d - A m e r i k a's.
13. Die patagonische Ebene, das untere Stufenland zweier
großer Ströme (Rio negro u. Rio colorado), ist sehr wenig bekannt,
größtentheils salzige oder steinige Steppe mit ärmlicher Vegation.
14. Die Pampas und der Rio de la Plata. Der
Parana entquillt dem N.w.-Abfall der Kette von Villa Rica,
bricht in zwei verschiedenen Absätzen durch ihre westlichen Zweige
in sein unteres Stufenland, die Tiefebene der Pampas, eine un-
absehbare, anbau-, Holz-, berg- und hügelarme Grasflur, welche an
einigen Stellen zum Sumpf oder zur Salzsteppe wird. Der Pa-
raguay, der auf dem niedrigen Wasserscheiderücken der wüsten Cam-
pos Parexis entspringt, durchfließt sie ihrer ganzen Länge nach. —
An seiner Mündung 5—15 Mln. breit; — 210 Mln. oberhalb
derselben schon schiffbar. —
15. Der S. Francisco durchfließt ein weites, 900 —1700'
hohes, oft überschwemmtes Thal, und ist weit aufwärts schiffbar. —
Der Paranaiba, ein Fluß d. Tieflandes, zeigt denselben Wafser-
reichthuin wie alle, selbst die Küsten-Flüfse Amerika's.
16. Der Maranon und seine Stufenländer. Sein
oberer Lauf in einem tiefen, engen Längenthale der Cordilleren
von Peru; im mittleren durchbricht er die ostw. vorliegenden
Cordilleren in einem engen Querspalt; beide sind unverhältnißmäßig
kurz im Vergleich mit seinem unteren Lauf durch die, von O. nach
W. 450 Mln. breiten, nach ihm benannten Tiefländer, welche nur
durch einen niedrigen Wasserscheiderückcn von den Pampas geson-
dert, 300 Mln. von der Küste nur noch 600' über d. M. und zu
beiden Seiten des Maranon meist mit undurchdringlichen Urwäl-
dern bedeckt, zum Theil aber auch als weite, bäum- und hügellose
Grasebenen (Llanos) ausgebreitet sind. — An der Mündung ist
d. Hauptarm des Stromes 12, der Nebenarm Para 5 Mln. breit. —
Seine Nebenflüsse sind, wegen ihrer riesenhaften Dimensionen, sämmt-
lich Ströme zu nennen. Mehrfache Bifurkationen, am bekann-
testen und merkwürdigsten die des Rio negro mit dem Cassi'quiari.
17. Die Tiefebene von Guyana. Die in der I. Abth.
S. 31 unter b. angeführten Flüsse stürzen, nebst vielen anderen, in
Wasserfällen von dem waldreichen Hochlande von Guyana in das
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gleichnamige Tiefland, dessen Ausdehnung meerwärts, vermittelst
der Scdutt- und Geröll-Massen, welche die genannten Flüsse aus
dem Gebirge herbeiführen, noch täglich wächst.
18. Der Orinoco und seine Stufenländer. Sein obe-
rer Lauf innerhalb des unbekannten Hochlandes von Guyana, des-
sen letzte Zweige der Strom mit Katarakten durchbricht; sein un-
terer Lauf, durch dichte Waldungen, umsäumt den W.: und N-
Fuß des Hochlandes; sein Mündungsland ist zur Regenzeit eine
weite Wasserfläche. Auf seinem linken Ufer weite Llanos, kahl, dürr
und vegetationsleer in der trockenen, mit mannshohen Gräsern
bekleidet in der nassen Jahreszeit.
19. Der Magd a lenen-Fluß und Cauca bilden tief ein-
geschnittene Längenthäler innerhalb der Cordillcren von Neu-Gra-
nada; das untere Stufenland des ersteren ist eine wellenförmige
Kulturfläche. —
20. Welche Gestalt würde Süd-Amerika haben, wenn der
Ozean um 1100' höher stände?
Iv. Die Wassersysteme und Stufenländer Nord-
Amerika's.
21. Die Stufenlander der Hudsonsbay-Flüsse und
des Mackenzie sind ohne eigentliche Gebirge, aber eigenthümlich
charakterisirt durch eine rauhe, klippige Oberfläche, durch viele nie-
drige, isolirte Felskämme (am Nord-Ufer des oberen See's 1000 —
1400' über dem Meere), durch eine unzählige Menge größerer und
kleinerer, mittelst kurzer Flußläufe häufig unter sich (periodisch) ver-
bundener Landseen, durch eine gewisse Regellosigkeit der Ober-
flächenbildung, welche die Entwickelung geregelter Strom-Sy-
steme verhindert zu haben scheint. Periodische Verbindung des obe-
ren Athapeskow mit dem Columbia, des Athapeskow-See's mit d.
Winnipeg-See und dem Saskatchavan-System. — Der Macken-
zie eilt mit reißendem Laufe am Ost-Fuße der Felsengebirge dahin,
und tritt erst unterhalb der Bärenfluß-Mündung von der felsigen
Hochfläche in sein Delta-Land.
22. Das Wasser-System des St. Lorenz. Die fünf groß-
ßen Seen (zusammen 4600 Elmln.), deren Abfluß er ist, liegen stufen-
förmig über und neben einander (der Obere See 600, der Ontario
230' üb. d. M.), so daß die Wassermassen des einen sich mit Strom-
schnellen und Katarakten in den andern entladen. (Niagara-Fall
160' hoch, 1600' breit). Die bis zu 20 Mln. breite, golf-ähnliche
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
29
b. den Pensylvania-Kanal, aus dem Ohio (bei Pittsburg)
zum Susquehannah (bei Columbia); der höchste Lheil dieser Straße
durch eine Eisenbahn überschritten wird.
c. der Erie-Kanal führt aus dem Erie-See zum Hudson (nach
Albany).
6. Eine Schifffahrtslinie von New-Haven am Long-Jsland-
Sund zum St. Lorenz, mittelst des Connecticut und mehrerer
anderer schiffbarer Flußstrecken und Kanäle. Unvollendet.
e. Der Miami-Kanal zwischen dem W.^Ende des Erie-See's
und Cincinnati am Ohio; unvollendet.
f. Der Ohio-Kanal aus dem Ohio (bei Portsmouth) zum
Erie-See. Viele andere, sehr wichtige, aber kürzere künstliche Schiff-
fahrtslinien. —
28. Wodurch unterscheiden sich Nord- und Süd-Amerika von
einander und vom australischen Kontinent, in Betreff der Formen,
der Vertheilung und der Naturbeschaffenheit ihrer Hoch- und Tief-
länder und Gewässer?
V. Klima und organische Natur.
29. Amerika gehört acht verschiedenen Klimagürteln an; es
reicht durch vier Zonen; nur die südliche des ewigen Schnee's
fehlt. — Die Region des ewigen Schnee's ist dagegen in allen
Breiten anzutreffen.
Der nördlichen Zone des ewigen Schnee's gehören nur
geringe Räume an.
Die nördlichezone des veränderlichen Niederschlags
umfaßt den größten Theil von Nord-Amerika; die südliche be-
schränkt sich auf das schmale Süd-Ende Süd-Amerika's.
Das Klima des Regens nimmt dagegen eine Zone von 83
bis 88 Breitengraden ein, wird aber dennoch durch die horizontale
Gestalt Alnerika's in seiner Ausdehnung bedeutend geschmälert; es
herrscht in Süd-Amerika eben so vor, wie das des veränderlichen
Niederschlags in Nord-Amerika.
30. In der nördlichen Zone des veränderlichen Nie-
derschlags unterscheiden wir folgende Klimagürtel:
a. Klimag. der Moose und Beeren. — Aequat.-Gr.: eine
Linie, welche die West-Küste unter 60° B. schneidet, und über den
Sklaven-See zur Lorenz-Mdg. geht. Allgemeiner Charakter der
Vegetation: Im N. statt des Rasens eine Moosdecke, statt der
Bäume strauchartige, beerentragende Gewächse und Krüppelholz;
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Extrahierte Personennamen: Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Ohio Pittsburg Columbia Erie-See Albany Long-Jsland- Connecticut Cincinnati Ohio Ohio Portsmouth Amerika Nord-Amerika Süd-Amerika Nord-Amerika