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1. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 23

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
De Hauptsak. 23 Ich wäre nun in den tausend Schneiderwerkstätten dieser Erde, daheim gewesen, fühlte aber so heiß für die Sache meines Lehrmeisters, daß niich ein Schlag aus sein Geschäft und auf feine Ehre tödlich, verwunden konnte. Er selbst war in dieser Sache viel gleichgültiger als ich, und er sagte einmal: „Das Ärgern und das Prahlen hilft nichts. Brav und fleißig arbeiten. Die Leut' werden es schon einsehen." Der ungarische Schneider schlug mir seine Hand lustig auf die Achsel und beglückwünschte mich, daß ich die harte Lehrzeit hinter mir hätte und nun mein eigener Herr wäre. Hierauf riet er mir, von dieser Eigenherrschaft auch Gebrauch zu machen und — wie tüchtig mein Lehrmeister auch sein möge — doch zu versuchen, auch einem andern noch etwas abzulernen. Ein junger Mensch dürfe nicht hocken bleiben, und man lerne nie aus. Es sei auch nicht nötig, alsogleich in die Fremde zu laufen, es gebe auch daheim noch manche geschickten Mann, bei dem inan sein Glück versuchen und sich ver- vollkommnen könne. Endlich lud er mich ein, daß ich bei ihm in Arbeit treten möge, und versprach mir allerlei Vorteile und einen Gulden Wochenlohn. Ich antwortete kurzweg: „Das tue ich nicht. Mein Lehrmeister hat die Plag' mit mir gehabt, so soll er jetzt einen braven Gesellen an mir haben." Schneider Steff setzte nun auseinander, wie die drei Lehrjahre lang genug wären, daß ein Lehrmeister Plag' und Vorteil darin haben könne, und daß keiner seinen Lehrling freispreche, bevor er nicht zweifach für alle Mühe bezahlt wäre. Außerdem möge ich gelegent- lich bei den Leuten auf dem Kirchplatz selber sehen, was für ein Unterschied sei zwischen seinen Hosen und denen meines Lehrmeisters. Er sei kein solcher, der etwa wegen Brotneid oder so was — aber das könne er dreist sagen, die Pantalons mache ihm keiner nach — keiner! mein Lehrmeister am wenigsten. Das war mir genug. Ich hatte seitlings gar nichts zu tun, aber ich bog vom Wege ab. Ich fühlte mich sehr verletzt und bestrebte mich am nächsten Tage, meinem Lehrmeister doppelte Liebe angedeihen zu lassen, zur Entschädigung für das Feindselige, das über ihn gesagt worden war, und von dem er zum Glücke nichts wußte. Peter Nosegger. „Aus meinem Handmerkerleben." 13. De Kairptlak. De Hauptsak is, lihr wat, Jehann, un kumm taurügg as Jhreumaun. Mak't Handwark di ok buten smart, holl rein de Hand und rein dat Hart, is't Mark tau En'n und dod dat Fü'r, denn mak di sauber, glatt und schier; dat is ok bin'» kein rendlich Mann, de nich saubergeiht, wennhei'thewwen kann. Drei Johr, dat is 'ue lange Tid, wenn Ein sei vor sick liggen süht; drei Johr, dat is 'ne körte Spann, wenn Ein sei süht von achter an. Sei sünd tau laug, üm s' tau verlieren, sei sünd tau kort, üm uttaulihren. Reis' nich ümher, as blinne Heß; un sinnst du wat, denn kik irst tau: wat up de Strat liggt, up den Meß, dat nimm nich up, 'dat lat in Rauh.

2. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 181

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Spiritus. 181 67. Spiritus, auch Alkohol oder Weingeist genannt, spielt in einigen Gewerben eine große Rolle, eine größere leider aber noch als Genußmittel, besonders dann, wenn er im Übermaß genossen wird. Tausende und Aber- tausende vernichteter Existenzen, verkommener Menschen wissen davon zu erzählen, und die Bewohner der Zuchthäuser und Gefängnisse ver- danken ihren unfreiwilligen Aufenthalt daselbst nur zu oft dem Alkohol, dessen Lockungen sie nicht widerstehen konnten. Spiritus als solcher kommt in der Natur nicht vor, er ist ein Produkt der Gärung zuckerhaltiger Flüssigkeiten und findet sich als solches in den verschiedensten Getränken, im Bier und Wein nur zu etwa 2 bis 8 o/o, Schnaps dagegen, ein Gemisch von Spiritus mit Wasser, enthält durchschnittlich 30 bis 70 °/g. Gewohnheitsmäßiger Genuß so starker Mischungen führt zu chronischer Alkoholvergiftung, zum Säuferwahnsinn, der nicht selten durch das Irrenhaus oder das Zuchthaus zum Kirchhofe führt. Wie schon der Name Weingeist andeutet, wurde dieser Stoff früher bei geringem Bedarf aus Wein erzeugt; auch heute geschieht dies noch zum Teil, so in der Stadt Cognac in Frankreich, die den be- kannten starken Schnaps liefert. Daneben wurde und wird auch noch heute Branntwein aus Mais, Roggen, Gerste und Weizen hergestellt, in ähnlicher Weise wie in der neueren Zeit aus Kartoffeln. Diese Früchte enthalten einen großen Prozentsatz von Stärke- mehl, Kartoffeln, ca. 20 o/o. Nach gründlicher Reinigung kocht und zerkleinert man sie und setzt ihnen etwas Malz zu. Dieses Gemisch, Maische genannt, kühlt man am zweckmäßigsten in geschlossenen Kühl- apparaten ab, die in der Regel aus zwei nebeneinander laufenden Rohrsystemen bestehen, von denen das eine von unten nach oben von Wasser, das andere von oben nach unten von Maische durchflossen wird. Aus dem Kühlapparat wird die Maische in große Gärbottiche geleitet und hier durch Zusatz von Hefe zur Gärung gebracht, die etwa 60 bis 70 Stunden dauert. In dieser Zeit wird der Zucker, der sich vorher in der Maische gebildet hatte, in Kohlensäure und Spiri- tus umgesetzt (geistige Gärung). Das Ausscheiden dieses Spiritus aus der stark wässerigen Lösung erfolgt in kupfernen Gefäßen (Blasen) durch sogenannte Destillation. Die Flüssigkeit wird zum Sieden gebracht, und die entstehenden Dämpfe gelangen durch ein Rohr in eine kupferne Rohrleitung (Kühlschlange), die sich in einem mit kaltem Wasser gefüllten Bottich spiralförmig herumwindet. Da der Spiritus bei ca. 78 o, Wasser aber erst bei 100 o siedet, so geht Spiritus, allerdings mit Wasserdämpfen gemischt, zuerst über und wird abgelassen; nach und nach wird der Wassergehalt stärker. Der so gewonnene Rohspiritus enthält noch fremde Beimengun- gen, namentlich Fuselöl und Wasser, und wird hiervon biirdt) wei- tere Destillation (Rektifikation) getrennt, wobei häufig Kohle und andere Chemikalien benutzt werden.

3. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 183

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Leinöl und Leinölfirnis. 183 seinen Bedarf selbst. Mit dem Aufschwünge der Baumwollindustrie aber ging mit der Leinweberei auch der Bedarf an Flachs sehr zurück, und deshalb sind wir, um die Leinsaat zu beschaffen, größtenteils aus das Ausland angewiesen. Sehr viel Saat kommt über die deutschen Hafen aus den russi- schen Ostseeprovinzen. Diese sogenannte baltische Saat ist sehr geschätzt, weil das daraus gewonnene Ol (32 bis 34o/o) gut trocknet. Große Mengen Leinsaat werden aber auch aus Bombay, aus Kal- kutta und La Plata eingeführt. Der Olgehalt dieser Ware steigt bis 43 o/o. Die Saat von La Plata liefert ein besonders gelbes Ol. Leinöl hat ein spezifisches Gewicht von 0,933, ist also etwas leichter als Wasser und von einem eigentümlich süßlich widerlichen Geruch. Es wurde schon in verhältnismäßig früher Zeit, wenn auch in primitiver Weise, in Pressen erzeugt, die durch einen Keil getrieben wurden. Jedenfalls war die Ausbeute nicht groß. Heute stellt man das Leinöl in großen Fabriken her, die mit den neuesten Einrichtungen versehen sind und eine verhältnismäßig große Ausbeute liefern. Die Saat wird zunächst fein gemahlen und dann in großen Behältern mit Dampf angewärmt, um das Ol flüssi- ger zu machen. Die so erwärmte Ware wird schichtenweise zwischen Preßtüchern und Preßblechen in eine hydraulische Presse geschich?- tet, und nun einem starken Druck ausgesetzt. Das Ol läuft von allen Seiten herunter, sammelt sich in Rinnen und fließt in große Behälter (Tanks) aus Eisenblech, die im Keller aufgestellt sind. Eine solche Presse nimmt etwa 16 Preßlinge (Kuchen) auf, von denen jeder ca. 5 kg wiegt. Der Druck hält etwa 30 Minuten an. Die ausgepreßten Kuchen enthalten nun noch eine bedeutende Menge Ol. Sie werden durch Maschinen zerbrochen, noch einmal gemahlen, gewärmt unid gepreßt und liefern dann noch einen zweiten Ertrag. Die so endgültig ausgepreßten Leinkuchen werden als Vieh- futter verkauft. Leinöl enthält nach dem Pressen noch verschiedene schleimige und wässerige Bestandteile, die sich bei längerem Lagern absetzen; daher ist älteres Ol stets besser. Es wird, je nach Qualität, zu Firnis, Standöl und Lack verarbeitet, auch an die Linoleum- und Wachs- tuchfabriken geliefert, vereinzelt auch an Seifenfabriken. Die größten Leinölfabriken befinden sich in Bremen und Har- burg a./E. Der Preis für gutes Leinöl schwankt zwischen 35 und 75 Mark für 100 Kilogramm. Rohes Leinöl trocknet auf einer Glasplatte in etwa 5 Tagen bei einer Temperatur von 15 °, ge- kochtes Leinöl, also Firnis, in ungefähr 12 bis 18, auch schon in 8—10 Stunden. Durch Kochen kann das Leinöl jede Konsistenz an- nehmen und sogar so dickflüssig werden, daß. man es mit einem! Messer zu schneiden vermag, was besonders für die Linoleumsabri- kation wichtig ist. Die Verdickung beruht darauf, daß das Ol durch Aufnahme von Sauerstoff oxydiert. Ein so oxydiertes Ol bezeichnet man mit dem Namen Leinölfirnis. Man beschleunigt die Oxydation durch Zu-

4. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 211

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Das Bäckereigewerbe. 211 der Zitronenschale erhält man Zitrvnenö'u Zitronat ist die in Wasser aufgekochte und mit Zucker übergossene, unreife, grüne Schale der großen, süßen Zitronen. Korinthen und Sultaninrosinen sind getrocknete Weinbeeren. Die Korinthen sind nach der Stadt Korinth benannt und kommen ans den meisten griechischen Inseln vor. Die Sultaninrosinen sind wegen ihrer Kernlosigkeit bevorzugt. Smyrna ist der Hauptausfuhrort der- selben. Der Zimt (Kaneel) ist die von der äußeren Schicht befreite Rinde von den Zweigen des Zimtbaums auf Ceylon; die Rinde des Zimt- baums in China und Japan ist weniger fein. Die Vanille ist die 20—30 cm lange, glänzend schwarze Schote der Vanillenpflanze, einer Schlingpflanze, die in Mexiko, Brasilien, Java, Madagaskar und Westindien wächst. Die Muskatblüte und Muskatnuß stammt vom Muskatbaum inj den Tropen (Indien, Molukken, Neuguinea). Die Frucht ist einv zweiklappige Kapsel. Unter ihrer fleischigen Hülle liegt ein vielfache zerschlitzter Samenmantel, die Muskatblüte. Derselbe umschließt einen nußähnlichen, unregelmäßig faltigen Kern, die Muskatnuß. Der Kardamom ist die Kapselsrucht einer in Ostindien wachsenden Pflanze, die unserer Schwertlilie ähnlich ist. Safran sind die Narben und Grisfelenden der Blüten eines Zwiebelgewächses, das zu den Krokusarten gehört (Nieder-Osterreich, Spanien, Italien u. a.). 8. Die Teigbereitung im allgemeinen. Jeder Teigbereitung muß ein Sieben des Mehles vorausgehen, einmal, um es zu reinigen, vor allem aber, und es gehörig aufzu- lockern; denn bei der Vermengung des Mehles mit dem Wasser und den Gärungserregern kommt es besonders darauf an, daß der Teig schließlich eine vollständig gleichmäßige Masse bildet, bei dem die einzelnen Teile nicht mehr zu erkennen sind. Man zerteilt darum zunächst die Lockerungsmittel gleichmäßig im Wasser und knetet dann Mehl zu. Durch die Gärungserreger entsteht in der Masse ein Gärungs- prozeß. Die Stärke des Mehles wird beim Einteigen zum Teil ver- zuckert. Die Hefepilze spalten den Zucker in Alkohol und Kohlensäure. Letztere sucht aus dem Teig zu entweichen, wird aber, da der Kleber dem Teig Elastizität verleiht, am Entweichen verhindert, infolgedessen hebt sich der Teig, er „geht" oder „tascht". Me Kohlensäurebläschen verwandeln den Teig in eine lockere Masse. Aufgabe des Bäckers ist es nun, die Gärung so zu leiten, daß eine schöne und schmackhafte Ware entsteht. Dabei sind verschiedene Umstände zu beobachten, z. B. die Beschaffenheit des Mehles, die Temperatur im Freien und in der Backstube und die Führung der Ware. Im allgemeinen rechnet man auf zwei Teile Mehl einen Teil Wasser. Da aber die wasserbindende Kraft des Mehles von dem Klebergehalt abhängig ist, so tritt je nach der Menge und Güte des Klebers eine Schwankung ein. Dazu kommt noch, daß Teige ans Mehl von gutem Klebergehalt weicher gemacht werden können als 14*

5. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 201

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Geschichte der Bäckerei. 201 aus der einfachen Weise, die Getreidekörner zwischen Steinen mit der Hand zu zerreiben, die fernere Entwickelung nacheinander zur Handmühle, zur Wasser-, Wind- und Dampsmühle. Während die Handmühlen beim Volke Israel schon in den Tagen Davids und früher bekannt waren, entstanden die Wassermühlen zur Zeit Christi, die Windmühlen ums Jahr 1100, und erst viel später folgten die Dampfmühlen. Im fernen Dunkel menschlicher Geschichte verliert sich Ort und Stunde, wo man zum erstenmal den glücklichen Gedanken erwog, aus dem gewonnenen Mehl Brot zu backen. Vielleicht verwertete man es anfangs nur zu Mehlsuppen, um diese viel später zu Teig zu verdicken und in Form von flachen, runden Fladen in der Sonne zu dörren oder am Feuer zu rösten. Damit waren auch die ersten Schritte getan auf dem Wege, der schließlich zur Erfindung der Back- öfen führte. Zwar waren diese zunächst nur sehr einfach und wiesen große Mängel auf, aber sie bedeuteten doch eine wichtige Stufe in der Entwickelung der Bäckerei, um so wichtiger, als es nun möglich wurde, auch zur Anwendung des Sauerteiges zu schreiten und damit ein Mittel zu erfinden, das geeignet war, namentlich das aus Roggen- mehl bereitete Brot zu lockern und in eine bequem genießbare Speise zu verwandeln. Schon verhältnismäßig sehr früh muß diese Art der Brotbereitung unter den Menschen bekannt gewesen sein; die nähe- ren Begleitumstände des Auszuges der Kinder Israel ans Ägypten lassen darüber keinen Zweifel auskommen. Aber auch die andre Weise, Teig mit Hefe vergären zu lassen und dadurch den Wert des Backwerks zu steigern, greift in der Zeit weit zurück und schließt sich aufs engste an die Erfindung des Bieres durch die Galizier an. Nun erzielte man durch Gärung und Backen ein Brot, das nahrhaft, schmackhaft und dauerhaft war, und erzeugte damit eine Arbeitsweise, die, wenn auch zunächst nur in den Händen der Hausfrauen liegend, sich doch allmählich ein eigenes Gewerbe schuf und hier zu immer höheren Leistungen auswuchs. Wir finden das Bäckereigewerbe frühzeitig bei den Ägyptern, wo ihm besondere Straßen angewiesen wurden, um in dem Peißen Lande die lästigen Backöfen zu isolieren. Auch unter den Griechen entstanden bald zahlreiche Bäckereien; die Vornehmen der Städte suchten sie gerne aus, um sich an den frischen und warmen Waren zu erfreuen. Von den Griechen haben die Römer das Gewerbe übernommen; denn schon zu Christi Zeit war die Stadt Rom reich an selbständigen Bäckereien, die die Backwaren öffentlich auf steinernen Tischen zunt Verkaufe auslegten und neben einfachem Brote auch Weizenbrötcheu mit Pflaumen und Sauerkirschen als besondere Leckerbissen empfah- len. In Deutschland finden sich etwa um das Jahr 600 n. Chr. die ersten Bäcker. Bestrebt, für des Leibes Nahrung zu sorgen und dem Geschmack der Leute nach Kräften zu dienen, erfreuten sie sich all- gemeiner Achtung und gelangten in den Zeiten Karls des Großen zu besonderem Ansehen. Backwaren aus Hafer-, Gersten- und Weizen- mehl waren allgemein bekannt und neben dem Weizenbrote bereits die Semmeln beliebt.

6. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 203

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Das Bäckereigewerbe. 208 74a. Das Aäckereigerveröe. 1. Das Korn und das Mahlen. Die Bäckerei betreibt die Herstellung der zur Ernährung der Menschen unentbehrlichen Backwaren. Unter den Materialien nimmt in der Bäckerei das Mehl die erste Stelle ein. Wir gewinnen das- selbe aus dem Brotgetreide. Als solches kommt für uns in Mecklen- burg nur Weizen und Roggen in Betracht. Weizen und Roggen ge- hören zu den Gräsern. Bon! beiden gibt es eine Reihe von Sorten, vom Weizen über 200. Wenn sich die Früchte von Weizen und Roggen auch äußerlich scharf voneinander unterscheiden, so haben sie doch in ihrem inneren Bau Ähnlichkeit miteinander. Jedes Korn besteht aus der Schale, der Kleberschicht, dem Mehlkern und Keim. Die Schale besteht ans Holzfasersubstanz oder Cellulose und ist für den Menschen unverdaulich, die Kleberschicht ans würfeligen Zellen, deren Inhalt Eiweißstoffe sind. Der Mehlkern wird von vielflächigen Zellen gebildet, deren Inhalt aus Stärke und Kleber besteht. In dem Keim liegt die zukünftige Pflanze schon vorgebildet. Er ist für Menschen unverdaulich. Aufgabe der Müllerei ist es, die für die Verdauung des Men- schen ungünstigen Stoffe aus dem Getreidekorn zu entfernen und die nährenden Bestandteile desselben zu zerkleinern. Bevor das Getreide den eigentlichen Mahlprozeß durchmacht, wird es auf ver- schiedenen Reinigungsmaschinen gereinigt. Als Mahlmaschinen kommen der Mahlgang und der Walzenstuhl in Anwendung. Der Mahlgang besteht aus zwei Mühlsteinen, dem festliegenden Bodenstein und dem Läufer, der Walzenstuhl aus zwei geriffelten oder glatten Hartguß- walzen, die entgegengesetzt und mit verschiedener Geschwindigkeit laufen. Das Mahlen der Körner zu Mehl gliedert sich in folgende Operationen: a) das Spitzen oder Koppen, wobei den Körnern die bärtchen- tragenden Spitzen und die unverdaulichen Keime genommen werden; es erfolgt auf Mahlgängen; b) das Vorquetschen; o) das Schroten, das fast ausschließlich auf Riffelwalzen vor- genommen wird. Roggen wird zwei- bis dreimal, Weizen vier- bis sechsmal und öfter geschroten. Die zähe Schale setzt den Walzen einen größeren Widerstand entgegen als der spröde °Mehlkern, dev in größere und kleinere Stücke zerspringt; cq das Sichten oder Beuteln, das auf Mehlsichtmaschinen aus- geführt wird. Jedem Durchgang des Mahlgutes folgt ein Aussichten. Man unterscheidet die Sichtprodukte nach der Größe als Mehl, Dunst, Gries und Schrot; s) das Gries- oder Dunstputzen. Es besteht darin, daß die Kleie, welche spezifisch leichter ist als der Gries, durch einen Luft- strom schwebend erhalten und hinweggeführt wird, während die Griese und Dunste über ein Sieb hingleiten; k) das Auflösen und Ausmahlen der Griese. Aus den feinen Griefen wird das „Kaiser-Auszugmehl" gewonnen.

7. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 210

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
210 Das Bäckereigewerbe. suchende Butter auf die schiefe Ebene des Trichters bringt, mit einer kleinen Flamme schwach erwärmt und in die Röhre fließen läßt. Darauf läßt man die Butter erkalten und trägt dann vorsichtig noch soviel Butter ein, daß, sie genau bis zum Teilstrich 100 reicht. So beschickt, stellt man die Röhre in Wasser, das man erwärmt, bis die Butter völlig geschmolzen ist. Dabei scheiden sich die Nicht- fette (Wasser, Salz, usw.) von dem Butterfett, das sich oben sammelt. Um die Scheidung zu beschleunigen, verschließt man die Röhre mit einem Korken und dreht sie, indem sie im heißen Wasser verbleibt, zwischen den Fingern vorwärts und rückwärts, befestigt sie schließlich an einer Schnur und schleudert sie kräftig im Kreise Herum. Nach dem Erkalten liest man an der Skala die Prozente der Nichtfette unmittelbar ab. Die Differenz, bis zu 100 ist der Prozentsatz der Fette. Margarine und Palmin lassen sich gleichfalls mit dem Apparat prüfen. f) D i e Margarine. Zur Herstellung der Margarine benutzt man frischen Rindertalg. Derselbe wird in Stücke zerrissen und geschnitten und dann in einem heißen Wasserbade langsam geschmolzen. Nachdem man durch Sieben das Fett von den Grieben getrennt hat, läßt man jenes erstarren und zerlegt es nun mittels hydraulischer Pressen bei einem Druck von 65 Atmosphären in Stearin und Oleo oder „Margarin". Dieses wird mit Sesamöl, Baumwollsaatöl, Milch und Sahne in Zentrifugen bei circa 6000 Umdrehungen in der Minute auf das innigste verbunden uüd dann sofort in ein Bassin gebeitet, worin Eisstücke in Wasser schwimmen. Dadurch erstarrt die Masse und nimmt eine weiße Farbe an. Nun wird sie mittels Walzknetmaschinen aus- geknetet, mit Butterfarbe nach Belieben gefärbt, gesalzen und hierauf als Margarine in den Handel gebracht. Um Naturbutter und Margarine zu unterscheiden, tut man von jedem Produkt ein Stück in je ein Probiergläschen und nimmt fest in jede Hand eins derselben. Die beiden zu untersuchenden Fette haben nach einiger Zeit den Grad der Körperwärme angenommen. Die Naturbutter behält ihre Farbe und wird höchstens weich, während die Margarine Ol absondert oder ganz, dünn wird. g) Palmin. Palmin ist ein aus dem Kern der Kokosnuß gewonnenes Pflanzenfett. Es wird zum Teil in Deutschland aus den getrockneten und zerschnittenen Kernen, Kopra, hergestellt. h) D i e Gewürze. Durch die Gewürze wird der Wohlgeschmack der Backware erhöht. Die Mandel wächst in Kleinasien und dem südlichen Europa. Der Mandelbaum ist ein Verwandter des Pfirsichbaumes. _ Das un- genießbare Schalenfleisch seiner Früchte enthält als Kern die Mandel. Die Zitronen sind die Früchte des im südlichen Europa wachsen- den Zitronenbaumes. Durch Auspressen der ätherischen Ole aus

8. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 240

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
240 Die Bildhauerei (Bildnerei, plaftif). 77. Die Bildhauerei ibildnerei, Plastik). I. Geschichtliches. Die Bildhauerkunst ist gewiß so alt, wie es denkende Menschen gibt. Nachbildungen sind schon sehr srühe geschaffen worden, und man hat versucht, aus Erde (Ton) plastische Gestalten von Menschen, Tieren und Blumen zu formen. Bewundern wir doch noch heute die Kunst der Naturvölker, die mit den einfachsten Mitteln Merke schufen, welche einem neueren Geschmack wohl roh erscheinen mögen, in .Wirklich- keit aber einen inehr oder weniger entwickelten Einn für das schöne keineswegs vermissen lassen. The sich aber der Mensch der Aufgabe unterzog, aus festen Körpern plastische formen zu schaffen, mußte er sich geeignete Werkzeuge verfertigen. Diese stellte er in den frühesten Zeiten aus hartem Seine her und versuchte damit künstlerische Arbeiten zu erzeugen. Und wie schön haben schon im Ansang die Völker tzie Natur beobachtet und damit die Wege gefunden, die allein das künst- lerische Können zu entwickeln und die Bildnerei wie Malerei von ihren einfachen Ansängen emporzusühren vermochten! Zu hoher Blüte und Vollkommenheit hat sich besonders die griechische Bildnerei auf dem Gebiete der bildenden Kunst infolge der reichen geistigen Begabung des Volkes entwickelt. Lange Jahr- hunderte hindurch freilich verlies die statuarische Kunst in ängstlicher Gleichförmigkeit, indem immer die eine Arbeit der andern nachgebildet wurde. Viele Erzeugnisse des Schnitzers und Trzarbeiters gehörten zur dekorativen Kunst, deren formen und Verzierungen von orientalischen Einflüssen beherrscht wurden. Um die Mitte des 6. Jahrhunderts v. Ehr., also nach dem Sturze des alten Königtums, erwachte „in dem hellenischen Volke ein höheres Selbstgefühl. Durch gymnastische Übungen und Spiele wurde der so eigentümliche Snn für das schöne geweckt und nun konnte der Bildhauer die im Leben angeschauten formen des menich- lichen Körpers zur Verherrlichung in der Plastik bringen. S wurde die griechische Ekulptur selbständig und erwarb sich damit einen Ruhm, den die römische Bildhauerkunst nie erlangt hat. Der Hauptsache nach aus der hellenischen Kunst hervorgegangen, hütete diese sorgsam die alten Überlieferungen und vermied es, eigene formen zu ersinnen und eigene Arbeitsweisen zu schaffen, wennschon dem römischen Bildhauer gerne zugestanden sein soll, daß er seinen Bildwerken das sl)orträtähnliche aus- gedrückt hat. Die Ausbreitung des Ehristentums ist der weiteren Entwickelung der Skulptur wenig förderlich gewesen, denn das Uauptmittel, wodurch sie wirken will, nämlich die Darstellung der schönen Körperlichkeit, mußte bei dem scharfen Gegensatze zwischen christlicher und heidnischer Gottesanschauung völlig anders werden. Daher finden sich von nun an freie Rundwerke sehr selten, um so mehr aber Srkophagskulpturen, b)olz- und Elfenbeinschnitzereien, die Szenen aus der heiligen Schrift und dem Leben Zesu darstellen. Unter diesen Umständen war es nicht zu

9. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 257

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Der Fleischer. 257 79. Der Mischer. I. Geschichtliches. Der Fleischer, in Süddeutschland auch Metzger genannt, betreibt ein Gewerbe, das man Wohl mit Recht zu den ältesten zählt, wenn- gleich es auch in den frühesten Zeiten nicht als eigentliches Gewerbe gehaudhabt worden ist. Da der Genuß von Fleisch, abgesehen von einigen Völkern und Menschen, die vorwiegend oder ausschließlich Pflanzennahrung zu sich nehmen (Vegetarianer), ziemlich allgemein ist und war, so ist der Beruf des Fleischers einer der verbreitetsten. Wir wissen aus alten Überlieferungen, daß die alten Völker als Jäger und Hirten lebten, daß sie sich in Felle kleideten, die sicher von geschlachteten Tieren herrührten, daß sie Tiere opferten und das Fleisch der Opfertiere zum Teil verzehrten, während ein anderer Teil den Priestern zufiel. Alles dies beweist, daß Tiere, Haustiere, die zu diesem Zwecke gezogen und vermehrt wurden, als Nahrungsmittel dienten, wie auch die Tiere des Waldes, denn schon von Esau wissen wir, daß er ein Jäger war und seinem Vater Wildbret brachte. Das Schlachten der Haustiere erfolgte im allgemeinen durch das Familienoberhaupt, wie es auch jetzt noch bei einigen weniger kulti- vierten Völkern üblich ist, später auch durch Sklaven, blieb aber so noch immer ein Hausgewerbe. Aber schon bei dem zu hoher Kultur gelangten Volke der Römer, etwa zu Beginn unserer christlichen Zeitrechnung, finden wir das Schlachten gewerblich betrieben und zu diesem Zwecke auch Schlachthäuser eingerichtet, in denen die geschlachteten Tiere einer obrigkeitlichen Besichtigung unterzogen wurden, gerade so wie heute bei uns. Klimatische Verhältnisse sind wohl größtenteils daran schuld gewesen, daß einzelnen Völkern gewisse Tiere als Speise verboten waren, namentlich sehr fette, so den Israeliten die Schweine, weil Fett in den heißen Gegenden leicht verdirbt und zu Krankheiten Anlaß gibt. Anderseits sind aber auch religiöse Rücksichten für das Verbot des Schlachtens solcher Tiere maßgebend gewesen, die in ge- wissen Beziehungen zu der Gottheit standen oder als besonders nütz- lich oder schädlich verehrt wurden. Völker, die wie die Inder an die Seelenwanderung glaubten, enthielten sich des Fleischgenusses, also auch des Tötens der Tiere ganz, aus Furcht, damit die Seele irgend eines teuren Verwandten zu treffen. Mit der Gründung der Städte wurde allmählich das Schlachten von Haustieren und der Fleischverkaus gewerbsmäßig betrieben, zu- nächst meistens außerhalb der Stadt, später aber auch darin, und zahlreiche alte Dokumente und Verordnungen hierüber beweisen, daß schon damals die Obrigkeit im allgemeinen Interesse wichtige Bestim- mungen, namentlich hinsichtlich der Reinlichkeit rc., erließ. . Der Verkauf fand meistens in öffentlichen Verkaufsständen, den Fleischbänken oder Fleischscharren am Markte, statt, die sich teilweise bis in die heutige Zeit erhalten haben, wie z. B. in Rostock. l»

10. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 296

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
84. Maurer und Zimmerer, l. Geschichtliches. Das Bedürfnis nach einem schützenden Wohnraume ist eben so alt wie das Menschengeschlecht. Dienten zum Teil auch wohl vorhandene Höhlen oder dgl. zum vorübergehenden Aufenthalt, zum Schutz gegen die Unbilden der Witterung, gegen Belästigung durch wilde Tiere, so reichten doch diese bei weitem nicht aus, und der Mensch schuf sich künstlichen Ersatz. Wie der Vogel sein Nest baut, oft recht kunstreich und den Verhältnissen angepaßt, wie der Biber am Stromlauf, der Hamster und der Maulwurf in der Erde ihre nach stets gleichen Gesichtspunkten hergerichteten Baue schaffen, so auch der Mensch auf jener Stufe. Einige zusammengebundene Zweige, eine Hütte aus abgerissenen Ästen bildeten die ersten An- fänge des Wohnhausbaues, die wir auch heute noch bei wilden Völkerschaften finden. Dabei war jeder sein eigener Baumeister, sein eigener Handwerker, wie die Schwalbe, die kühn ihr Nest unter einen hervorstehenden Balken klebt. Bei dem Nomadenleben jener alten Völker haben diese Zustände sich lange Zeit erhalten. Das bewegliche Zelt, das überall wieder aufgestellt werden konnte, bildete eine weitere Stufe, die wir auch heute noch bei nomadisierenden Völkern, z. B. im Innern Asiens, finden. Erst als die Menschen seßhaft geworden waren und damit eine höhere Kulturstufe erreicht hatten, erwachte in ihnen das Bedürfnis nach festeren Wohnhäusern, und zu dieser Zeit wird sich auch der Bau solcher Häuser, für den wir bei den einzelnen
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TM Hauptwörter (200)200

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