Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Gewerbeschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
De Hauptsak.
23
Ich wäre nun in den tausend Schneiderwerkstätten dieser Erde,
daheim gewesen, fühlte aber so heiß für die Sache meines Lehrmeisters,
daß niich ein Schlag aus sein Geschäft und auf feine Ehre tödlich,
verwunden konnte. Er selbst war in dieser Sache viel gleichgültiger
als ich, und er sagte einmal: „Das Ärgern und das Prahlen hilft
nichts. Brav und fleißig arbeiten. Die Leut' werden es schon
einsehen."
Der ungarische Schneider schlug mir seine Hand lustig auf die
Achsel und beglückwünschte mich, daß ich die harte Lehrzeit hinter
mir hätte und nun mein eigener Herr wäre. Hierauf riet er mir,
von dieser Eigenherrschaft auch Gebrauch zu machen und — wie
tüchtig mein Lehrmeister auch sein möge — doch zu versuchen, auch
einem andern noch etwas abzulernen. Ein junger Mensch dürfe nicht
hocken bleiben, und man lerne nie aus. Es sei auch nicht nötig,
alsogleich in die Fremde zu laufen, es gebe auch daheim noch manche
geschickten Mann, bei dem inan sein Glück versuchen und sich ver-
vollkommnen könne. Endlich lud er mich ein, daß ich bei ihm in
Arbeit treten möge, und versprach mir allerlei Vorteile und einen
Gulden Wochenlohn.
Ich antwortete kurzweg: „Das tue ich nicht. Mein Lehrmeister
hat die Plag' mit mir gehabt, so soll er jetzt einen braven Gesellen
an mir haben."
Schneider Steff setzte nun auseinander, wie die drei Lehrjahre
lang genug wären, daß ein Lehrmeister Plag' und Vorteil darin
haben könne, und daß keiner seinen Lehrling freispreche, bevor er nicht
zweifach für alle Mühe bezahlt wäre. Außerdem möge ich gelegent-
lich bei den Leuten auf dem Kirchplatz selber sehen, was für ein
Unterschied sei zwischen seinen Hosen und denen meines Lehrmeisters.
Er sei kein solcher, der etwa wegen Brotneid oder so was — aber
das könne er dreist sagen, die Pantalons mache ihm keiner nach —
keiner! mein Lehrmeister am wenigsten.
Das war mir genug. Ich hatte seitlings gar nichts zu tun,
aber ich bog vom Wege ab. Ich fühlte mich sehr verletzt und bestrebte
mich am nächsten Tage, meinem Lehrmeister doppelte Liebe angedeihen
zu lassen, zur Entschädigung für das Feindselige, das über ihn gesagt
worden war, und von dem er zum Glücke nichts wußte.
Peter Nosegger. „Aus meinem Handmerkerleben."
13. De Kairptlak.
De Hauptsak is, lihr wat, Jehann,
un kumm taurügg as Jhreumaun.
Mak't Handwark di ok buten smart,
holl rein de Hand und rein dat Hart,
is't Mark tau En'n und dod dat Fü'r,
denn mak di sauber, glatt und schier;
dat is ok bin'» kein rendlich Mann,
de nich saubergeiht, wennhei'thewwen kann.
Drei Johr, dat is 'ue lange Tid,
wenn Ein sei vor sick liggen süht;
drei Johr, dat is 'ne körte Spann,
wenn Ein sei süht von achter an.
Sei sünd tau laug, üm s' tau verlieren,
sei sünd tau kort, üm uttaulihren.
Reis' nich ümher, as blinne Heß;
un sinnst du wat, denn kik irst tau:
wat up de Strat liggt, up den Meß,
dat nimm nich up, 'dat lat in Rauh.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
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Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Spiritus.
181
67. Spiritus,
auch Alkohol oder Weingeist genannt, spielt in einigen Gewerben eine
große Rolle, eine größere leider aber noch als Genußmittel, besonders
dann, wenn er im Übermaß genossen wird. Tausende und Aber-
tausende vernichteter Existenzen, verkommener Menschen wissen davon
zu erzählen, und die Bewohner der Zuchthäuser und Gefängnisse ver-
danken ihren unfreiwilligen Aufenthalt daselbst nur zu oft dem Alkohol,
dessen Lockungen sie nicht widerstehen konnten.
Spiritus als solcher kommt in der Natur nicht vor, er ist ein
Produkt der Gärung zuckerhaltiger Flüssigkeiten und findet sich als
solches in den verschiedensten Getränken, im Bier und Wein nur zu
etwa 2 bis 8 o/o, Schnaps dagegen, ein Gemisch von Spiritus mit
Wasser, enthält durchschnittlich 30 bis 70 °/g. Gewohnheitsmäßiger
Genuß so starker Mischungen führt zu chronischer Alkoholvergiftung,
zum Säuferwahnsinn, der nicht selten durch das Irrenhaus oder das
Zuchthaus zum Kirchhofe führt.
Wie schon der Name Weingeist andeutet, wurde dieser Stoff früher
bei geringem Bedarf aus Wein erzeugt; auch heute geschieht dies
noch zum Teil, so in der Stadt Cognac in Frankreich, die den be-
kannten starken Schnaps liefert.
Daneben wurde und wird auch noch heute Branntwein aus Mais,
Roggen, Gerste und Weizen hergestellt, in ähnlicher Weise wie in der
neueren Zeit aus Kartoffeln.
Diese Früchte enthalten einen großen Prozentsatz von Stärke-
mehl, Kartoffeln, ca. 20 o/o. Nach gründlicher Reinigung kocht und
zerkleinert man sie und setzt ihnen etwas Malz zu. Dieses Gemisch,
Maische genannt, kühlt man am zweckmäßigsten in geschlossenen Kühl-
apparaten ab, die in der Regel aus zwei nebeneinander laufenden
Rohrsystemen bestehen, von denen das eine von unten nach oben
von Wasser, das andere von oben nach unten von Maische durchflossen
wird.
Aus dem Kühlapparat wird die Maische in große Gärbottiche
geleitet und hier durch Zusatz von Hefe zur Gärung gebracht, die
etwa 60 bis 70 Stunden dauert. In dieser Zeit wird der Zucker, der
sich vorher in der Maische gebildet hatte, in Kohlensäure und Spiri-
tus umgesetzt (geistige Gärung). Das Ausscheiden dieses Spiritus
aus der stark wässerigen Lösung erfolgt in kupfernen Gefäßen
(Blasen) durch sogenannte Destillation. Die Flüssigkeit wird zum
Sieden gebracht, und die entstehenden Dämpfe gelangen durch ein
Rohr in eine kupferne Rohrleitung (Kühlschlange), die sich in einem
mit kaltem Wasser gefüllten Bottich spiralförmig herumwindet. Da
der Spiritus bei ca. 78 o, Wasser aber erst bei 100 o siedet, so geht
Spiritus, allerdings mit Wasserdämpfen gemischt, zuerst über und
wird abgelassen; nach und nach wird der Wassergehalt stärker.
Der so gewonnene Rohspiritus enthält noch fremde Beimengun-
gen, namentlich Fuselöl und Wasser, und wird hiervon biirdt) wei-
tere Destillation (Rektifikation) getrennt, wobei häufig Kohle und
andere Chemikalien benutzt werden.
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Leinöl und Leinölfirnis.
183
seinen Bedarf selbst. Mit dem Aufschwünge der Baumwollindustrie
aber ging mit der Leinweberei auch der Bedarf an Flachs sehr zurück,
und deshalb sind wir, um die Leinsaat zu beschaffen, größtenteils aus
das Ausland angewiesen.
Sehr viel Saat kommt über die deutschen Hafen aus den russi-
schen Ostseeprovinzen. Diese sogenannte baltische Saat ist sehr
geschätzt, weil das daraus gewonnene Ol (32 bis 34o/o) gut trocknet.
Große Mengen Leinsaat werden aber auch aus Bombay, aus Kal-
kutta und La Plata eingeführt. Der Olgehalt dieser Ware steigt
bis 43 o/o. Die Saat von La Plata liefert ein besonders gelbes Ol.
Leinöl hat ein spezifisches Gewicht von 0,933, ist also etwas
leichter als Wasser und von einem eigentümlich süßlich widerlichen
Geruch. Es wurde schon in verhältnismäßig früher Zeit, wenn
auch in primitiver Weise, in Pressen erzeugt, die durch einen Keil
getrieben wurden. Jedenfalls war die Ausbeute nicht groß.
Heute stellt man das Leinöl in großen Fabriken her, die mit
den neuesten Einrichtungen versehen sind und eine verhältnismäßig
große Ausbeute liefern. Die Saat wird zunächst fein gemahlen und
dann in großen Behältern mit Dampf angewärmt, um das Ol flüssi-
ger zu machen. Die so erwärmte Ware wird schichtenweise zwischen
Preßtüchern und Preßblechen in eine hydraulische Presse geschich?-
tet, und nun einem starken Druck ausgesetzt. Das Ol läuft von
allen Seiten herunter, sammelt sich in Rinnen und fließt in große
Behälter (Tanks) aus Eisenblech, die im Keller aufgestellt sind. Eine
solche Presse nimmt etwa 16 Preßlinge (Kuchen) auf, von denen jeder
ca. 5 kg wiegt. Der Druck hält etwa 30 Minuten an.
Die ausgepreßten Kuchen enthalten nun noch eine bedeutende
Menge Ol. Sie werden durch Maschinen zerbrochen, noch einmal
gemahlen, gewärmt unid gepreßt und liefern dann noch einen zweiten
Ertrag. Die so endgültig ausgepreßten Leinkuchen werden als Vieh-
futter verkauft.
Leinöl enthält nach dem Pressen noch verschiedene schleimige und
wässerige Bestandteile, die sich bei längerem Lagern absetzen; daher
ist älteres Ol stets besser. Es wird, je nach Qualität, zu Firnis,
Standöl und Lack verarbeitet, auch an die Linoleum- und Wachs-
tuchfabriken geliefert, vereinzelt auch an Seifenfabriken.
Die größten Leinölfabriken befinden sich in Bremen und Har-
burg a./E. Der Preis für gutes Leinöl schwankt zwischen 35 und
75 Mark für 100 Kilogramm. Rohes Leinöl trocknet auf einer
Glasplatte in etwa 5 Tagen bei einer Temperatur von 15 °, ge-
kochtes Leinöl, also Firnis, in ungefähr 12 bis 18, auch schon in
8—10 Stunden. Durch Kochen kann das Leinöl jede Konsistenz an-
nehmen und sogar so dickflüssig werden, daß. man es mit einem!
Messer zu schneiden vermag, was besonders für die Linoleumsabri-
kation wichtig ist.
Die Verdickung beruht darauf, daß das Ol durch Aufnahme von
Sauerstoff oxydiert. Ein so oxydiertes Ol bezeichnet man mit dem
Namen Leinölfirnis. Man beschleunigt die Oxydation durch Zu-
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Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Das Bäckereigewerbe.
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der Zitronenschale erhält man Zitrvnenö'u Zitronat ist die in Wasser
aufgekochte und mit Zucker übergossene, unreife, grüne Schale der
großen, süßen Zitronen.
Korinthen und Sultaninrosinen sind getrocknete Weinbeeren. Die
Korinthen sind nach der Stadt Korinth benannt und kommen ans
den meisten griechischen Inseln vor. Die Sultaninrosinen sind wegen
ihrer Kernlosigkeit bevorzugt. Smyrna ist der Hauptausfuhrort der-
selben.
Der Zimt (Kaneel) ist die von der äußeren Schicht befreite Rinde
von den Zweigen des Zimtbaums auf Ceylon; die Rinde des Zimt-
baums in China und Japan ist weniger fein.
Die Vanille ist die 20—30 cm lange, glänzend schwarze Schote der
Vanillenpflanze, einer Schlingpflanze, die in Mexiko, Brasilien, Java,
Madagaskar und Westindien wächst.
Die Muskatblüte und Muskatnuß stammt vom Muskatbaum inj
den Tropen (Indien, Molukken, Neuguinea). Die Frucht ist einv
zweiklappige Kapsel. Unter ihrer fleischigen Hülle liegt ein vielfache
zerschlitzter Samenmantel, die Muskatblüte. Derselbe umschließt einen
nußähnlichen, unregelmäßig faltigen Kern, die Muskatnuß.
Der Kardamom ist die Kapselsrucht einer in Ostindien wachsenden
Pflanze, die unserer Schwertlilie ähnlich ist.
Safran sind die Narben und Grisfelenden der Blüten eines
Zwiebelgewächses, das zu den Krokusarten gehört (Nieder-Osterreich,
Spanien, Italien u. a.).
8. Die Teigbereitung im allgemeinen.
Jeder Teigbereitung muß ein Sieben des Mehles vorausgehen,
einmal, um es zu reinigen, vor allem aber, und es gehörig aufzu-
lockern; denn bei der Vermengung des Mehles mit dem Wasser und
den Gärungserregern kommt es besonders darauf an, daß der Teig
schließlich eine vollständig gleichmäßige Masse bildet, bei dem die
einzelnen Teile nicht mehr zu erkennen sind. Man zerteilt darum
zunächst die Lockerungsmittel gleichmäßig im Wasser und knetet dann
Mehl zu. Durch die Gärungserreger entsteht in der Masse ein Gärungs-
prozeß. Die Stärke des Mehles wird beim Einteigen zum Teil ver-
zuckert. Die Hefepilze spalten den Zucker in Alkohol und Kohlensäure.
Letztere sucht aus dem Teig zu entweichen, wird aber, da der Kleber
dem Teig Elastizität verleiht, am Entweichen verhindert, infolgedessen
hebt sich der Teig, er „geht" oder „tascht". Me Kohlensäurebläschen
verwandeln den Teig in eine lockere Masse. Aufgabe des Bäckers ist
es nun, die Gärung so zu leiten, daß eine schöne und schmackhafte
Ware entsteht. Dabei sind verschiedene Umstände zu beobachten, z. B.
die Beschaffenheit des Mehles, die Temperatur im Freien und in der
Backstube und die Führung der Ware.
Im allgemeinen rechnet man auf zwei Teile Mehl einen Teil
Wasser. Da aber die wasserbindende Kraft des Mehles von dem
Klebergehalt abhängig ist, so tritt je nach der Menge und Güte des
Klebers eine Schwankung ein. Dazu kommt noch, daß Teige ans
Mehl von gutem Klebergehalt weicher gemacht werden können als
14*
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Geschichte der Bäckerei.
201
aus der einfachen Weise, die Getreidekörner zwischen Steinen mit
der Hand zu zerreiben, die fernere Entwickelung nacheinander zur
Handmühle, zur Wasser-, Wind- und Dampsmühle. Während die
Handmühlen beim Volke Israel schon in den Tagen Davids und
früher bekannt waren, entstanden die Wassermühlen zur Zeit Christi,
die Windmühlen ums Jahr 1100, und erst viel später folgten die
Dampfmühlen.
Im fernen Dunkel menschlicher Geschichte verliert sich Ort und
Stunde, wo man zum erstenmal den glücklichen Gedanken erwog,
aus dem gewonnenen Mehl Brot zu backen. Vielleicht verwertete
man es anfangs nur zu Mehlsuppen, um diese viel später zu Teig
zu verdicken und in Form von flachen, runden Fladen in der Sonne
zu dörren oder am Feuer zu rösten. Damit waren auch die ersten
Schritte getan auf dem Wege, der schließlich zur Erfindung der Back-
öfen führte. Zwar waren diese zunächst nur sehr einfach und wiesen
große Mängel auf, aber sie bedeuteten doch eine wichtige Stufe in
der Entwickelung der Bäckerei, um so wichtiger, als es nun möglich
wurde, auch zur Anwendung des Sauerteiges zu schreiten und damit
ein Mittel zu erfinden, das geeignet war, namentlich das aus Roggen-
mehl bereitete Brot zu lockern und in eine bequem genießbare Speise
zu verwandeln. Schon verhältnismäßig sehr früh muß diese Art der
Brotbereitung unter den Menschen bekannt gewesen sein; die nähe-
ren Begleitumstände des Auszuges der Kinder Israel ans Ägypten
lassen darüber keinen Zweifel auskommen. Aber auch die andre Weise,
Teig mit Hefe vergären zu lassen und dadurch den Wert des
Backwerks zu steigern, greift in der Zeit weit zurück und schließt
sich aufs engste an die Erfindung des Bieres durch die Galizier
an. Nun erzielte man durch Gärung und Backen ein Brot, das
nahrhaft, schmackhaft und dauerhaft war, und erzeugte damit eine
Arbeitsweise, die, wenn auch zunächst nur in den Händen der
Hausfrauen liegend, sich doch allmählich ein eigenes Gewerbe schuf
und hier zu immer höheren Leistungen auswuchs.
Wir finden das Bäckereigewerbe frühzeitig bei den Ägyptern,
wo ihm besondere Straßen angewiesen wurden, um in dem Peißen
Lande die lästigen Backöfen zu isolieren. Auch unter den Griechen
entstanden bald zahlreiche Bäckereien; die Vornehmen der Städte
suchten sie gerne aus, um sich an den frischen und warmen Waren zu
erfreuen. Von den Griechen haben die Römer das Gewerbe übernommen;
denn schon zu Christi Zeit war die Stadt Rom reich an selbständigen
Bäckereien, die die Backwaren öffentlich auf steinernen Tischen zunt
Verkaufe auslegten und neben einfachem Brote auch Weizenbrötcheu
mit Pflaumen und Sauerkirschen als besondere Leckerbissen empfah-
len. In Deutschland finden sich etwa um das Jahr 600 n. Chr. die
ersten Bäcker. Bestrebt, für des Leibes Nahrung zu sorgen und dem
Geschmack der Leute nach Kräften zu dienen, erfreuten sie sich all-
gemeiner Achtung und gelangten in den Zeiten Karls des Großen zu
besonderem Ansehen. Backwaren aus Hafer-, Gersten- und Weizen-
mehl waren allgemein bekannt und neben dem Weizenbrote bereits
die Semmeln beliebt.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Davids Karls
Extrahierte Ortsnamen: Israel Davids Christi Israel Christi Rom Deutschland
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Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Das Bäckereigewerbe.
208
74a. Das Aäckereigerveröe.
1. Das Korn und das Mahlen.
Die Bäckerei betreibt die Herstellung der zur Ernährung der
Menschen unentbehrlichen Backwaren. Unter den Materialien nimmt
in der Bäckerei das Mehl die erste Stelle ein. Wir gewinnen das-
selbe aus dem Brotgetreide. Als solches kommt für uns in Mecklen-
burg nur Weizen und Roggen in Betracht. Weizen und Roggen ge-
hören zu den Gräsern. Bon! beiden gibt es eine Reihe von Sorten,
vom Weizen über 200. Wenn sich die Früchte von Weizen und Roggen
auch äußerlich scharf voneinander unterscheiden, so haben sie doch
in ihrem inneren Bau Ähnlichkeit miteinander. Jedes Korn besteht
aus der Schale, der Kleberschicht, dem Mehlkern und Keim. Die
Schale besteht ans Holzfasersubstanz oder Cellulose und ist für den
Menschen unverdaulich, die Kleberschicht ans würfeligen Zellen, deren
Inhalt Eiweißstoffe sind. Der Mehlkern wird von vielflächigen Zellen
gebildet, deren Inhalt aus Stärke und Kleber besteht. In dem
Keim liegt die zukünftige Pflanze schon vorgebildet. Er ist für
Menschen unverdaulich.
Aufgabe der Müllerei ist es, die für die Verdauung des Men-
schen ungünstigen Stoffe aus dem Getreidekorn zu entfernen und
die nährenden Bestandteile desselben zu zerkleinern. Bevor das
Getreide den eigentlichen Mahlprozeß durchmacht, wird es auf ver-
schiedenen Reinigungsmaschinen gereinigt. Als Mahlmaschinen kommen
der Mahlgang und der Walzenstuhl in Anwendung. Der Mahlgang
besteht aus zwei Mühlsteinen, dem festliegenden Bodenstein und dem
Läufer, der Walzenstuhl aus zwei geriffelten oder glatten Hartguß-
walzen, die entgegengesetzt und mit verschiedener Geschwindigkeit
laufen.
Das Mahlen der Körner zu Mehl gliedert sich in folgende
Operationen:
a) das Spitzen oder Koppen, wobei den Körnern die bärtchen-
tragenden Spitzen und die unverdaulichen Keime genommen werden;
es erfolgt auf Mahlgängen;
b) das Vorquetschen;
o) das Schroten, das fast ausschließlich auf Riffelwalzen vor-
genommen wird. Roggen wird zwei- bis dreimal, Weizen vier- bis
sechsmal und öfter geschroten. Die zähe Schale setzt den Walzen
einen größeren Widerstand entgegen als der spröde °Mehlkern, dev
in größere und kleinere Stücke zerspringt;
cq das Sichten oder Beuteln, das auf Mehlsichtmaschinen aus-
geführt wird. Jedem Durchgang des Mahlgutes folgt ein Aussichten.
Man unterscheidet die Sichtprodukte nach der Größe als Mehl,
Dunst, Gries und Schrot;
s) das Gries- oder Dunstputzen. Es besteht darin, daß die
Kleie, welche spezifisch leichter ist als der Gries, durch einen Luft-
strom schwebend erhalten und hinweggeführt wird, während die
Griese und Dunste über ein Sieb hingleiten;
k) das Auflösen und Ausmahlen der Griese. Aus den feinen
Griefen wird das „Kaiser-Auszugmehl" gewonnen.
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Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
210
Das Bäckereigewerbe.
suchende Butter auf die schiefe Ebene des Trichters bringt, mit einer
kleinen Flamme schwach erwärmt und in die Röhre fließen läßt.
Darauf läßt man die Butter erkalten und trägt dann vorsichtig
noch soviel Butter ein, daß, sie genau bis zum Teilstrich 100 reicht.
So beschickt, stellt man die Röhre in Wasser, das man erwärmt, bis
die Butter völlig geschmolzen ist. Dabei scheiden sich die Nicht-
fette (Wasser, Salz, usw.) von dem Butterfett, das sich oben sammelt.
Um die Scheidung zu beschleunigen, verschließt man die Röhre mit
einem Korken und dreht sie, indem sie im heißen Wasser verbleibt,
zwischen den Fingern vorwärts und rückwärts, befestigt sie schließlich
an einer Schnur und schleudert sie kräftig im Kreise Herum. Nach
dem Erkalten liest man an der Skala die Prozente der Nichtfette
unmittelbar ab. Die Differenz, bis zu 100 ist der Prozentsatz der
Fette. Margarine und Palmin lassen sich gleichfalls mit dem Apparat
prüfen.
f) D i e Margarine.
Zur Herstellung der Margarine benutzt man frischen Rindertalg.
Derselbe wird in Stücke zerrissen und geschnitten und dann in
einem heißen Wasserbade langsam geschmolzen. Nachdem man durch
Sieben das Fett von den Grieben getrennt hat, läßt man jenes
erstarren und zerlegt es nun mittels hydraulischer Pressen bei einem
Druck von 65 Atmosphären in Stearin und Oleo oder „Margarin".
Dieses wird mit Sesamöl, Baumwollsaatöl, Milch und Sahne in
Zentrifugen bei circa 6000 Umdrehungen in der Minute auf das
innigste verbunden uüd dann sofort in ein Bassin gebeitet, worin
Eisstücke in Wasser schwimmen. Dadurch erstarrt die Masse und nimmt
eine weiße Farbe an. Nun wird sie mittels Walzknetmaschinen aus-
geknetet, mit Butterfarbe nach Belieben gefärbt, gesalzen und hierauf
als Margarine in den Handel gebracht.
Um Naturbutter und Margarine zu unterscheiden, tut man von
jedem Produkt ein Stück in je ein Probiergläschen und nimmt fest
in jede Hand eins derselben. Die beiden zu untersuchenden Fette
haben nach einiger Zeit den Grad der Körperwärme angenommen.
Die Naturbutter behält ihre Farbe und wird höchstens weich, während
die Margarine Ol absondert oder ganz, dünn wird.
g) Palmin.
Palmin ist ein aus dem Kern der Kokosnuß gewonnenes
Pflanzenfett. Es wird zum Teil in Deutschland aus den getrockneten
und zerschnittenen Kernen, Kopra, hergestellt.
h) D i e Gewürze.
Durch die Gewürze wird der Wohlgeschmack der Backware erhöht.
Die Mandel wächst in Kleinasien und dem südlichen Europa.
Der Mandelbaum ist ein Verwandter des Pfirsichbaumes. _ Das un-
genießbare Schalenfleisch seiner Früchte enthält als Kern die Mandel.
Die Zitronen sind die Früchte des im südlichen Europa wachsen-
den Zitronenbaumes. Durch Auspressen der ätherischen Ole aus
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240
Die Bildhauerei (Bildnerei, plaftif).
77. Die Bildhauerei ibildnerei, Plastik).
I. Geschichtliches.
Die Bildhauerkunst ist gewiß so alt, wie es denkende Menschen
gibt. Nachbildungen sind schon sehr srühe geschaffen worden, und man
hat versucht, aus Erde (Ton) plastische Gestalten von Menschen, Tieren
und Blumen zu formen. Bewundern wir doch noch heute die Kunst
der Naturvölker, die mit den einfachsten Mitteln Merke schufen, welche
einem neueren Geschmack wohl roh erscheinen mögen, in .Wirklich-
keit aber einen inehr oder weniger entwickelten Einn für das schöne
keineswegs vermissen lassen. The sich aber der Mensch der Aufgabe
unterzog, aus festen Körpern plastische formen zu schaffen, mußte er
sich geeignete Werkzeuge verfertigen. Diese stellte er in den frühesten
Zeiten aus hartem Seine her und versuchte damit künstlerische Arbeiten
zu erzeugen. Und wie schön haben schon im Ansang die Völker tzie
Natur beobachtet und damit die Wege gefunden, die allein das künst-
lerische Können zu entwickeln und die Bildnerei wie Malerei von ihren
einfachen Ansängen emporzusühren vermochten!
Zu hoher Blüte und Vollkommenheit hat sich besonders die
griechische Bildnerei auf dem Gebiete der bildenden Kunst infolge
der reichen geistigen Begabung des Volkes entwickelt. Lange Jahr-
hunderte hindurch freilich verlies die statuarische Kunst in ängstlicher
Gleichförmigkeit, indem immer die eine Arbeit der andern nachgebildet
wurde. Viele Erzeugnisse des Schnitzers und Trzarbeiters gehörten zur
dekorativen Kunst, deren formen und Verzierungen von orientalischen
Einflüssen beherrscht wurden. Um die Mitte des 6. Jahrhunderts v. Ehr.,
also nach dem Sturze des alten Königtums, erwachte „in dem hellenischen
Volke ein höheres Selbstgefühl. Durch gymnastische Übungen und Spiele
wurde der so eigentümliche Snn für das schöne geweckt und nun
konnte der Bildhauer die im Leben angeschauten formen des menich-
lichen Körpers zur Verherrlichung in der Plastik bringen. S wurde
die griechische Ekulptur selbständig und erwarb sich damit einen Ruhm,
den die römische Bildhauerkunst nie erlangt hat. Der Hauptsache nach
aus der hellenischen Kunst hervorgegangen, hütete diese sorgsam die alten
Überlieferungen und vermied es, eigene formen zu ersinnen und eigene
Arbeitsweisen zu schaffen, wennschon dem römischen Bildhauer gerne
zugestanden sein soll, daß er seinen Bildwerken das sl)orträtähnliche aus-
gedrückt hat.
Die Ausbreitung des Ehristentums ist der weiteren Entwickelung
der Skulptur wenig förderlich gewesen, denn das Uauptmittel, wodurch
sie wirken will, nämlich die Darstellung der schönen Körperlichkeit,
mußte bei dem scharfen Gegensatze zwischen christlicher und heidnischer
Gottesanschauung völlig anders werden. Daher finden sich von nun
an freie Rundwerke sehr selten, um so mehr aber Srkophagskulpturen,
b)olz- und Elfenbeinschnitzereien, die Szenen aus der heiligen Schrift und
dem Leben Zesu darstellen. Unter diesen Umständen war es nicht zu
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
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Der Fleischer.
257
79. Der Mischer.
I. Geschichtliches.
Der Fleischer, in Süddeutschland auch Metzger genannt, betreibt
ein Gewerbe, das man Wohl mit Recht zu den ältesten zählt, wenn-
gleich es auch in den frühesten Zeiten nicht als eigentliches Gewerbe
gehaudhabt worden ist. Da der Genuß von Fleisch, abgesehen von
einigen Völkern und Menschen, die vorwiegend oder ausschließlich
Pflanzennahrung zu sich nehmen (Vegetarianer), ziemlich allgemein
ist und war, so ist der Beruf des Fleischers einer der verbreitetsten.
Wir wissen aus alten Überlieferungen, daß die alten Völker als
Jäger und Hirten lebten, daß sie sich in Felle kleideten, die sicher
von geschlachteten Tieren herrührten, daß sie Tiere opferten und das
Fleisch der Opfertiere zum Teil verzehrten, während ein anderer Teil
den Priestern zufiel. Alles dies beweist, daß Tiere, Haustiere, die zu
diesem Zwecke gezogen und vermehrt wurden, als Nahrungsmittel
dienten, wie auch die Tiere des Waldes, denn schon von Esau wissen
wir, daß er ein Jäger war und seinem Vater Wildbret brachte.
Das Schlachten der Haustiere erfolgte im allgemeinen durch das
Familienoberhaupt, wie es auch jetzt noch bei einigen weniger kulti-
vierten Völkern üblich ist, später auch durch Sklaven, blieb aber so
noch immer ein Hausgewerbe.
Aber schon bei dem zu hoher Kultur gelangten Volke der Römer,
etwa zu Beginn unserer christlichen Zeitrechnung, finden wir das
Schlachten gewerblich betrieben und zu diesem Zwecke auch
Schlachthäuser eingerichtet, in denen die geschlachteten Tiere einer
obrigkeitlichen Besichtigung unterzogen wurden, gerade so wie heute
bei uns. Klimatische Verhältnisse sind wohl größtenteils
daran schuld gewesen, daß einzelnen Völkern gewisse Tiere als
Speise verboten waren, namentlich sehr fette, so den Israeliten die
Schweine, weil Fett in den heißen Gegenden leicht verdirbt und zu
Krankheiten Anlaß gibt.
Anderseits sind aber auch religiöse Rücksichten für das
Verbot des Schlachtens solcher Tiere maßgebend gewesen, die in ge-
wissen Beziehungen zu der Gottheit standen oder als besonders nütz-
lich oder schädlich verehrt wurden.
Völker, die wie die Inder an die Seelenwanderung glaubten,
enthielten sich des Fleischgenusses, also auch des Tötens der Tiere
ganz, aus Furcht, damit die Seele irgend eines teuren Verwandten
zu treffen.
Mit der Gründung der Städte wurde allmählich das Schlachten
von Haustieren und der Fleischverkaus gewerbsmäßig betrieben, zu-
nächst meistens außerhalb der Stadt, später aber auch darin, und
zahlreiche alte Dokumente und Verordnungen hierüber beweisen, daß
schon damals die Obrigkeit im allgemeinen Interesse wichtige Bestim-
mungen, namentlich hinsichtlich der Reinlichkeit rc., erließ.
. Der Verkauf fand meistens in öffentlichen Verkaufsständen, den
Fleischbänken oder Fleischscharren am Markte, statt, die sich teilweise
bis in die heutige Zeit erhalten haben, wie z. B. in Rostock.
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TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Gewerbeschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
84. Maurer und Zimmerer,
l. Geschichtliches.
Das Bedürfnis nach einem schützenden Wohnraume ist
eben so alt wie das Menschengeschlecht. Dienten zum Teil
auch wohl vorhandene Höhlen oder dgl. zum vorübergehenden
Aufenthalt, zum Schutz gegen die Unbilden der Witterung,
gegen Belästigung durch wilde Tiere, so reichten doch diese
bei weitem nicht aus, und der Mensch schuf sich künstlichen
Ersatz. Wie der Vogel sein Nest baut, oft recht kunstreich
und den Verhältnissen angepaßt, wie der Biber am Stromlauf,
der Hamster und der Maulwurf in der Erde ihre nach stets
gleichen Gesichtspunkten hergerichteten Baue schaffen, so auch
der Mensch auf jener Stufe. Einige zusammengebundene Zweige,
eine Hütte aus abgerissenen Ästen bildeten die ersten An-
fänge des Wohnhausbaues, die wir auch heute noch bei wilden
Völkerschaften finden.
Dabei war jeder sein eigener Baumeister, sein eigener
Handwerker, wie die Schwalbe, die kühn ihr Nest unter einen
hervorstehenden Balken klebt. Bei dem Nomadenleben jener
alten Völker haben diese Zustände sich lange Zeit erhalten.
Das bewegliche Zelt, das überall wieder aufgestellt werden
konnte, bildete eine weitere Stufe, die wir auch heute noch bei
nomadisierenden Völkern, z. B. im Innern Asiens, finden. Erst
als die Menschen seßhaft geworden waren und damit eine höhere
Kulturstufe erreicht hatten, erwachte in ihnen das Bedürfnis
nach festeren Wohnhäusern, und zu dieser Zeit wird sich
auch der Bau solcher Häuser, für den wir bei den einzelnen
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]