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wie die italischen, so waren sie kräftiger und um so ausdauern-
der. So gab es auf den grasreichcn und schönen Weiden große
Heerden von Pferden, Ochsen, Kühen, Schafen, Ziegen, Schwei-
nen. Auch Hühner und Gänse gehörten zum Hausstande. Die
Federn der deutschen Gänse waren in Rom ganz besonders ge-
sucht. Bienen gab es gleichfalls in Menge. Bergwerke waren
unbekannt. Selbst Eisen hatte der alte Deutsche noch wenig.
Dagegen waren die Salzquellen hoch geschätzt, so daß oft
blutige Streitigkeiten um deren Besitz entstanden. Salinen hatte
man nicht; man gewann das Salz, indem das Salzwasser auf glühende
Kohlen gegossen wurde Das so zubcreitcte Salz sah schwarz aus. Ge-
genwärtig liefert uns der Bergbau Silber, Zink, Blei, Kupfer, Alaun,
Vitriol, Salpeter, Schwefel, mancherlei Arten von Edelsteinen, vorzüglich
viel Eisen und Steinkohlen.
Jetzt kennt man gegen 1000 Badeörter und sogenannte Ge-
sundbrunnen. Diese hatte aber der kräftige Deutsche in alten
Zeiten nicht nöthig, wo ein kaltes Bad im ersten besten Fluß
vollkommen ausreichte. Gold und Silber waren nicht im Ge-
brauch. Bernstein.
8. 39.
Die alten Deutschen.
Sieben Fuß Höhe war die gewöhnliche Größe der Deut-
schen, welche nicht allein stark, sondern auch schön waren. Die
Römer fanden es schrecklich und furchtbar, wenn der deutsche
Krieger mit seinen großen, blauen, muthblitzenden Augen, seiner
hohen Stirn, seinem röthlich-blonden, auf die Schultern herab-
rollenden Haare ihnen in der Schlacht begegnete. Das Wort
Deutsche kommt von Teut, dem Nmrwn des Stammvaters
des Volkes, Germanen von Ger, d. i. Krieg, und Man,
d. i. Mann, Herr. Die Sorgfalt der Germanen für das
Haupthaar war groß; es galt für unverletzlich. Ihre Körper-
farbe war weiß, fast glänzend. Abgehärtet von Kindheit an
durch Baden, Jagd und Krieg, konnten sie Kalte und Hunger
leicht ertragen; nicht so Hitze und Durst. Sie gingen fast halb
nackt, Thierfelle waren ihre Kleidung. Die Frauen verstan-
den zu spinnen und zu weben, verfertigten aus den Fellen Klei-
der und machten Salben zum Haarfärben. An Geräthschaf-
tcn hatten sie Wagen, Pflüge, Aerte von Stein, Geschirre von
Thon und Trinkgefäße aus Hörnern, welche bisweilen mit einem
silbernen Rand verziert waren.
Die zerstreut liegenden Hütten, in welchen sie wohnten,
waren von eingehegten Feldern umgeben und hießen Höfe.
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knieend die Befehle des Khans anhören mußten. Als die Macht
der Mongolen zerfiel, machte sich der Großfürst Iwan Wasil-
jewitsch 1480 frei. Durch das Gesetz, daß das Reich nicht
mehr getheilt werden dürfe, durch Eroberungen und Herstellung
der Gränzen und durch die Errichtung eines stehenden Heeres,
der Strelitzen, gab er dem Reiche Festigkeit. Moskau an
der Moskwa, einem südlichen Seitenfluß der Oberwolga, war
die Hauptstadt. Archangel an der Mündung der Dwina,
Kasan an der Mittelwolga, Astrachan an der Mündung der
Wolga waren damals schon bedeutende Handelsstädte.
Der eigentliche Begründer der russischen Macht war Peter
der Große 1689 — 1725. Als Knabe zeichnete er sich durch
Muth, Verstand und Ueberlegung so aus, daß er schon in sei-
nem zehnten Jahre zum Zaar erwählt wurde. Um den Nach-
stellungen seiner herrschsüchtigen Schwester Sophia zu entgehen,
lebte er mehrere Jahre in der Verborgenheit auf einem Dorfe
nicht weit von Moskau. Unter der Leitung des Schweizers Le-
sart trieb er hier mit anderen Jünglingen kriegerische Uebungen,
sammelte sich einen Anhang, verdrängte seine Schwester, hielt
dann einen feierlichen Einzug in Moskau, und war fortan
Selbstherrscher aller Russen. Peter erkannte, daß er seine
rohen und ungebildeten Unterthanen nur durch Beförderung der
Cultur beglücken könne, und nahm sich andere europäische Staa-
ten zum Muster. Die Veränderungen, welche er im Kriegswe-
sen einführte, erregten ihm den Haß der Strelitzen, welche sich
öfter gegen ihn empörten und zu seiner Ermordung verschwo-
ren. Einst war ihm die Versammlung der Verschwörer verra-
then worden. Er schlug den Hauptanführer mit eigner Hand
zu Boden und ließ die übrigen hinrichten. Um die Einrichtung
fremder Staaten kennen zu lernen, machte er selbst große Rei-
sen durch Europa. Zu Saardam in Holland wohnte er in
einem kleinen Haus, wo er sich Lager und Speise selbst berei-
tete; bei Tage sah man ihn in Schiffertracht mit dem Ziminer-
mannsbeil aus dem Werst arbeiten, am Abend schrieb er Briese
an seine Minister. Als er treulich die Erbauung eines Schiffes
von 60 Kanonen hatte vollenden helfen, schickte er es nach Arch-
angel, und reiste von Amsterdam nach England. Von da be-
gab er sich nach Wien und wollte auch nach Italien, als er
durch einen neuen Aufruhr der Strelitzen zur Rückkehr nach
Rußland genöthigt wurde, 1698. Die zweite Reise unternahm
er 1716 und 1717. Er sammelte Handwerker, Künstler, Wund-
ärzte und geschickte Offiziere um sich, um sie mit zurück nach
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Extrahierte Personennamen: Iwan Peter
der_Große Sophia Peter
Extrahierte Ortsnamen: Moskau Moskwa Kasan Astrachan Moskau Moskau Europa Holland Amsterdam England Wien Italien
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fabriken, Sarepta, mitten zwischen Beiden gelegen, durch sei
nen Weinbau.
Die einzelnen Städte Phöniciens wurden von Königen be^
herrscht. Die merkwürdigsten Könige von Tyrus sind Hiram,
ein Freund Salomo's, und Pygmalion, der Bruder der
Dido. Vor diesem flüchtete Dido, weil er ihren Gemahl Si-
chäus aus Begierde nach seinen Schätzen ermordet hatte.
Die Phönicier führten oft die fremden Schiffe irre, und
schreckten sie durch fabelhafte Erzählungen von Gefahren und
Ungeheuern, damit ihre Handelswege ein Geheimniß blieben.
Auf ihrem so ausgebreiteten Karawanenhandel holten sie aus
Armenien Eisen, Stahl, Pferde und Sklaven, aus Arabien
Specereien, Gold, Elfenbein, Gewürze und feine Schafwolle,
wovon Vieles von Indien aus dahin geführt worden war.
Was sie auf diesen Handelswegen zu Land eingehandelt hatten,
verkauften sie ncbft den Produkten ihres eigenen Landes im
Scehandel. Diese Produkte waren vorzüglich Glas (ein Un-
gefähr führt auf feine Erfindung) und Purpur (Saft aus
einer Secmuschel— hochroth, violett, auch von anderer Farbe);
außerdem verfertigten sie feine Gewebe, Stickereien und allerlei
Arbeiten aus Metall, Elfenbein und Bernstein.
Tausch reichte nicht immer aus, bisweilen war er nicht möglich — Mün-
zen, Geld. Zahlen. Rechenkunst. Die Phönicier sind auch Erfinder der
Buchstaben. Schreibmaterialien: Steine, Metall, Holz, Baumrinde,
Wachstafeln, Elfenbein, Blätter, Thicrhäute (Pergament), Papierstaude.
Geschnittenes Rohr mit schwarzer Farbe, spitziger Griffel.
Die Religion bestand in Vielgötterei mit Bilderdienst und Menschenopfern.
Der lyrische Hercules war als Handelsgott der allgemeinste, ein ewiges
Feuer brannte ihm zu Ehren in seinem Tempel zu Tyrus; ein anderer war
Baal, abgebildet als Mann und Weib mit Kuhhörnern. Die Baalspriester
ritzten sich bei den Opfertauzen mit den Opfermessern die Haut blutig. Kriegs-
heere hatten die Phönicier nicht, sie machten auch keinen gemeinsamen Staat
aus, nur die einzelnen Städte standen im Bünduiß untereinander.
Durch Arabien gingen die Hauptstraßen des phöniklschen
Karawanenhandelö. Bloß einzelne oasenartige Stellen der Küsten
dieses sandigen, bäum- und wasserarmen Hochlandes sind
tauglich zum Anbau. Die Mitte, Nedsch genannt, hatzwischen
nackten Felszügen fruchtbare Thäler. Südöstlich liegen Steppen
und unwirthbare Wüsten, südwestlich das Bergland Neuren.
Zum rochen Meere fällt Arabien in steilen Terrassen ab, nach
Norden verflacht es sich in die syrische Wüste. Nur sehr wenig
Bäche. Arabien ist fast viermal größer als Deutschland. No-
madenstämme unter Stammfürsten — Beduinen. Anhänglich-
keit zwischen dem Araber und seinem Pferde.
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Extrahierte Personennamen: Pygmalion
Extrahierte Ortsnamen: Sarepta Tyrus Armenien Indien Bernstein Tyrus Bünduiß Deutschland
8
8. 4.
Für die beiden ersten Eulturstufen bestand die Nahrung
in den Früchten, welche man vorfand, und in dem Genüsse des
Fleisches der Thiere, welche man anfänglich bloß der Vertheidi-
gung wegen, also zur Sicherung des eignen Lebens, getödtet oder
eingefangen hatte. Als man bemerkte, daß einige Thiere sich
leicht an die Menschen gewöhnten und zähmen ließen (Vieh-
zucht), so gab auch die Milch den Hirten ein vortreffliches
Nahrungsmittel. — Baumfrüchte, Feldfrüchte; Butter, Käse.
Die Kleidung der Jäger und Hirten, anfangs nur Baum-
blätter und Thierfelle, wurde bald von gewebten, aus Haaren
und Wolle bestehenden Zeugen verfertigt. — Kameelhaare.
Schafwolle.
Zu Wohnungen dienten dichtschattige Bäume, Höh-
len, laubenähnliche Hütten aus Pfählen mit Baumzweigen
durchflochten und bedeckt, auch wohl mit Lehm beworfen. Die
Nomaden führen noch fetzt Pfähle, Decken und Thierfelle mit
sich, um überall, wo sie ihr Hirtenlager aufschlagen, Zelte
errichten zu können.
Die nötigsten G eräthschaften waren Waffen zu Jagd,
Kampf und Krieg. Hände, Fäuste, Füße, Zähne, Nägel. Steine
zum Wurf oder zum Schlag. Baumäste. Knittel, Keulen.
Junge Baumstämme, zugespitzt mit scharfen Steinen und Fisch-
gräten, gehärtet im Feuer, geglättet, dienten zum Stoßen, zum
Werfen. Lanze, Speer; Wurfspieß, Schwert. — Erste
Kochgeschirre.
Panzerthiere, Thiere mit dicken Häuten, haben ihren na-
türlichen Schild. Schutz gegen Wurf, Stoß oder Schlag
hinter einem Baum oder Felsen; Baumrinde, geflochtene Zweige,
mit einem Fell überzogen, später mit Erz — Schild. Schüt-
zende Kopf- und Brustbedcckung.
Benutzung der Elasticità Ein dünner, zugespitzter oder
an dem einen Ende gespaltener Stock mit einer Frucht oder
einem flachen Steine, Riemen oder gedrehte Därme mit einem
Stein in einem Leder — Schleuder.
Ein gebogener Stock mit Sehne und Pfeil — B o-
gen, Armbrust.
Netze zum Fang der Fische und Vögel. Angeln. Spitze,
scharfe und runde Steine zum Befestigen, Bohren, Graben,
Schneiden, Schärfen, Stechen und Einrammen. — Zwei inein-
ander passende Steine dienen zu einer Hand müh le; zwei an-
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]