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1. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 132

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 132 — knieend die Befehle des Khans anhören mußten. Als die Macht der Mongolen zerfiel, machte sich der Großfürst Iwan Wasil- jewitsch 1480 frei. Durch das Gesetz, daß das Reich nicht mehr getheilt werden dürfe, durch Eroberungen und Herstellung der Gränzen und durch die Errichtung eines stehenden Heeres, der Strelitzen, gab er dem Reiche Festigkeit. Moskau an der Moskwa, einem südlichen Seitenfluß der Oberwolga, war die Hauptstadt. Archangel an der Mündung der Dwina, Kasan an der Mittelwolga, Astrachan an der Mündung der Wolga waren damals schon bedeutende Handelsstädte. Der eigentliche Begründer der russischen Macht war Peter der Große 1689 — 1725. Als Knabe zeichnete er sich durch Muth, Verstand und Ueberlegung so aus, daß er schon in sei- nem zehnten Jahre zum Zaar erwählt wurde. Um den Nach- stellungen seiner herrschsüchtigen Schwester Sophia zu entgehen, lebte er mehrere Jahre in der Verborgenheit auf einem Dorfe nicht weit von Moskau. Unter der Leitung des Schweizers Le- sart trieb er hier mit anderen Jünglingen kriegerische Uebungen, sammelte sich einen Anhang, verdrängte seine Schwester, hielt dann einen feierlichen Einzug in Moskau, und war fortan Selbstherrscher aller Russen. Peter erkannte, daß er seine rohen und ungebildeten Unterthanen nur durch Beförderung der Cultur beglücken könne, und nahm sich andere europäische Staa- ten zum Muster. Die Veränderungen, welche er im Kriegswe- sen einführte, erregten ihm den Haß der Strelitzen, welche sich öfter gegen ihn empörten und zu seiner Ermordung verschwo- ren. Einst war ihm die Versammlung der Verschwörer verra- then worden. Er schlug den Hauptanführer mit eigner Hand zu Boden und ließ die übrigen hinrichten. Um die Einrichtung fremder Staaten kennen zu lernen, machte er selbst große Rei- sen durch Europa. Zu Saardam in Holland wohnte er in einem kleinen Haus, wo er sich Lager und Speise selbst berei- tete; bei Tage sah man ihn in Schiffertracht mit dem Ziminer- mannsbeil aus dem Werst arbeiten, am Abend schrieb er Briese an seine Minister. Als er treulich die Erbauung eines Schiffes von 60 Kanonen hatte vollenden helfen, schickte er es nach Arch- angel, und reiste von Amsterdam nach England. Von da be- gab er sich nach Wien und wollte auch nach Italien, als er durch einen neuen Aufruhr der Strelitzen zur Rückkehr nach Rußland genöthigt wurde, 1698. Die zweite Reise unternahm er 1716 und 1717. Er sammelte Handwerker, Künstler, Wund- ärzte und geschickte Offiziere um sich, um sie mit zurück nach

2. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 5

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 5 - zwischen diesen niedrig liegende Land heißt Thal. — Hügel- reihe, Bergkette, Alpen. Schlucht, Höhle. Vorgebirge, Cap, ist eine hohe, in das Meer sich er- streckende Landspitze; Paß, ein schmaler Durchgang durch ein Gebirge. — Abgrund, Schlund. Hohe Berge, deren Schluchten stets mit Schnee und Eis bedeckt sind, nennt man Gletscher. — Lawinen. Schneelinie. Vulcane nennt man nicht nur die feuerspeienden, sondern auch die wasserspeienden Berge; also Feuervulcane, Wasser- vulcane. — Lava. Krater. Insel heißt ein von allen Seiten mit Wasser umgebenes Land. — Halb infei, Erd- oder Landzunge; Isthmus, Erd- oder Landenge. Klippen sind vom Wasser überströmte, felsige Inseln. Sandbänke. * Gebirge: die Alpen, die Karpathen, die Pyrenäen, die Apenninen, das Himalaya-Gebirge, der Taurus, Altai, Ural, Kaukasus, Atlas, das Kong-Gebirge, das Mondgebirge, das Lupata-Gebirge, die Cordilleren. — Der Montblanc, der St. Gotthard, der Dhawala-Giri, der Chimborasio. Wüsten: die Sahara, die libysche, die arabische Wüste, die Wüste Kobi. Landengen: von Panama, von Suez, von Korinth. Vorgebirge: Romania, Comorin, Bon, Guardafui, der guten Hoffnung, Horn, Rochus, Farewell, Finisterre, St. Vin- cent, Matapan, Nordcap. Inseln: die Azoren, Großbritannien, Island, Seeland, Sicilien, Candia, Cypern, Ceylon, die Molukken, die Philippi- nen, Spitzbergen, Japanische, Kurilische, Ale-utische, Canarische Inseln, Madeira, St. Helena, Madagaskar, Grönland, Neu- Georgien, Neujoundland, große und kleine Sunda-Jnseln, große und kleine Antillen, Karaiben, Bahama-Jnseln, Feuerland. Halbinseln: die pyrenäische, skandinavische und apenni- nische Halbinsel, Morea, Jütland, die Krimm, Malacca, Flori- da, Californien, Kamtschatka. Ii. Wasser. Quelle, Bach, Fluß, Strom, Fluß- gebiet. Man kann den Lauf jedes Flusses in drei Thcile theilen: Ober- rhein, Mittelrhein, Niederrhcin. — Kalte und warme Mineralquellen. Bett nennt man die Gränzen, innerhalb deren ein Fluß seinen Lauf fortsetzt. Wasserfall, Mündung, Küstenfluß, Canal, Schleuse. Pfütze, Lache, Sumpf, Weiher, Teich, Landsee, Meer;

3. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 19

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- 19 — alles festen Landes aus und wird von ungefähr 500 Millionen Menschen bewohnt. In der Mitte erhebt sich die Mongolei, das größte Hochland der Erde, es enthalt 130,000 Gev.-M. und ist 6 bis 8000 Fuß über der Meeresfläche erhaben. Diese größte Hochebene ist von einem äußerst hohen und kahlen Ge- birgsgürtel eingeschlossen und gleichsam befestigt. Sie wird von eben solchen Gebirgen durchschnitten und enthält unabsehbare Sand- und Steinwüsten, Seen, Flüsse ohne Ausgang, Noma- dcnhorden. Alles dies aber ist nur unvollständig bekannt. Vorgebirge: die nördlichste Spitze ist das Eiscap, die südlichste das Cap Romania, die westlichste das Cap Baba -in Kleinasien, die östlichste das Ostcap an der Behringsstraße. Gebirge und Tiefländer: der Altai oder das Goldge- birge bildet den Nordrand des Hochlandes, der Belur oder das Nebelgebirge den Westrand, das Himalaya-Gebirge oder der Schneesitz den Südrand, der Aün-ling den Ostrand. Die- ses Gebirge ist das höchste der Erde; einer seiner Berge, der Dhawala-Giri oder der weiße Berg ist 6000 F. höher als der 20,000 F. hohe Chimborasso in Südamerika. Ein zweites nicht so großes Hochland ist das persische oder Iran. Rings um das große Hochland breiten sich weite Tief- länder aus: nördlich das sibirische, östlich das chinesische, südlich das indische, westlich das baktrische oder Turan. Westlich von Iran liegt das babylonische Tiefland. Eine nordwestliche Fortsetzung von Iran ist das arm eni sch e Hoch- gebirgsland, aus dessen Mitte der Berg Ararat sich erhebt, auf dem nach der Sage sich die Arche Noah's niedergelassen hat. Der Libanon nördlich von der Landenge von Suez längs dem Mittelmeere. Der Sinai südlich von'der Landenge von Suez. Der Taurus nördlich von der Insel Cypcrn in Kleinasien. Halbinseln: Arabien, Indien, Jndochina an der Südseite; Korea, Kamtschatka an der Ostseite. Klein- asien an der Westseite. Inseln. Im indischen Meere: Ceylon, die Laccadi- ven und die Malediven. Zwischen dem indischen Meere und dem großen Ocean: die großen Sundainseln, die kleinen Sundainseln und die Molukken oder Gewürzinseln. Im groß- ßen Ocean: die Japanischen Inseln, die Kurilen und die Ale-uten. Im Eismeere: Nova Zcmblaund Spitzbergen. Flüsse. Im sibirischen Tiefland: der Ob, der Ieni sei, die Lena. Im chinesischen: der gelbe und der blaue Fluß.

4. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 23

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 23 — rias oder Galiläisches Meer genannt, der Berg Tabor, die Städte Nain, Nazareth und Kana. Am See Tiberias lagen die Städte Tiberias und Kapernaum. 8. 13. Assyrien. Semiramis. Armenien hieß das Gebirgsland um die Quellen des Eu- phrat und Tigris, Babylonien das Tiefland um die Mün- dung dieser Flüsse, Mesopotamien lag in der Mitte zwischen beiden. Oestlich von Mesopotamien, jenseits des Tigris, lag das Steppenland Assyrien, in welchem Assur und Nimrod uralte Könige gewesen sein sollen. Nordöstlich von Assyrien lag Medien. Um 2000 v. Ehr. stiftete Ninus die assyrische Monarchie, welche auch Babylonien, Mesopotamien und Medien umfaßte; Ninive, da, wo der große Königs-Canal aus dem Euphrat in den Tigris mündet, auf das prachtvollste von ihm erbaut, wurde die Hauptstadt. Semiramis, seine kluge und schöne Gemahlin, erhob Assyrien zu einem mächtigen Staat. Ihren Sohn Ninias nach dem Tode des Ninus von der Regierung ausschließcnd, herrschte sie selbst kräftig in Mannestracht, wäh- rend sie jenen unter die Obhut der Weiber stellte. Das von außen durch beträchtliche Eroberungen vergrößerte Reich wurde im Innern durch zweckmäßige Einrichtungen beglückt, wie durch Anlegung von Kunststraßen, Wasserleitungen, Befestigung und Verschönerung der Städte. Vor Allem wurde Babylon durch prachtvolle Bauwerke verherrlicht. Im Viereck umgaben es un- gewöhnlich hohe und breite Mauern: jede derselben war von 25 einander gegenüberliegenden Thoren durchbrochen. Zu bei- den Seiten des Euphrat waren zwei prächtige Paläste einander gegenüber erbaut, die durch einen getvölbten Gang (Tunnel), welcher unter dem Flusse durchging, m Verbindung standen. In einem dieser Paläste befanden sich die hängenden Gärten, die bei den Griechen so berühmt waren. Der Liebe ihrer Untertha- nen gewiß, gab Semiramis ihre Verstellung auf; jene begrüßten sie erstaunt und freudig als Herrscherin. Mit fliegendem Haar, jedoch königlichem Anstand trat sie einst unter das Volk, und die bloße Gegenwart der hohen Gebieterin dämpfte einen Auf- stand. Bald nach einem verunglückten Kriegszuge nach Indien ereilte sie der Tod. Der unter Weibern verweichlichte Ninias wurde König. Alle seine Nachfolger waren ihm ähnlich. Sar- danapal Ii., der letzte von ihnen, wurde von Kyarares von

5. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 33

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
33 Erdtheile aus dem ionischen und ägeischen Meere. Die Ein- theilung des Landes ist folgende: 1) Der Peloponnes, nördlich durch den Isthmus von Korinth mit Mittclgriechenland verbunden, wurde in 8 Landschaften getheilt. Lakonika und Messcnia südlich, Etis westlich, Achata, Sikyonia und Korinthia nördlich, A r- golis östlich, und das hochgelegene Arkadia in der Mitte. 2) Auch Mittelgriechenland zerfiel in 8 Landschaften. Megaris und Attika südlich, von da nach Westen: Böotia, Phokis, Lokris, Doris, Aetolia und Akarnania. Lokris zer- fiel in zwei getrennte Landschaften. 3) Nordgriechenland bestand aus 3 Ländern. Epirus westlich, Thessalia östlich, und Makcdonia nordöstlich. 4) Die Inseln. Inseln des ionischen Meeres: Kcrkyra oder das Land der Phäakcn, Kephallenia, Jthaka; Inseln des ägeischen Meeres: Euböa, Lemnos, Lesbos, Chios, die Kykladen und Sporaden. Im Süden Kreta und Nhodus. Hellas spendete seinen Bewohnern alle Produkte, welche zum Leben nothwendig und zur Bequemlichkeit wünschenswerth sind. Die He er den trieb man mit dem Beginn des Som- mers auf die Berge, wodurch man in den Thälern doppelten Raum für den Getreidebau gewann. Der Fischer kehrte nicht leicht ohne Beute heim, und der Jager konnte seinen Muth auch an Ebern und Wölfen erproben. Baumwolle, Oel und Wein wurden als gesuchte Handels gegenstände an alle Küsten des Mittelmeeres nach den zahlreichen Colonien aus- geführt. Unter ihrein heiterstrahlenden Himmel hielten die Hellenen ihre Versammlungen, ihre prächtigen Schauspiele und heiteren Feste. Sie lebten mehr im Freien als in Häusern. Diese Lebensweise und der Verkehr mit fremden Nationen durch Han- del entfaltete die hohen natürlichen Anlagen ihres Körpers und Geistes zur herrlichsten Blüthe. Von jeher leuchteten die Werke griechischer Kunst und Wissenschaft als Muster allen anderen Völkern vor. Die Hellenen verehrten viele Götter, welche sie sich in höchster körperlicher Vollkommenheit, aber mit menschlichen Nei- gungen und Leidenschaften, in Gemeinschaft lebend vorstellten. Im nördlichen Thessalien durcbströinte der silberwogige Pe- neus unfern seiner Mündung das reizende Thal Tempe, wel- ches südlich vom Berge Ossa und nördlich vom Olympus eng eingeschlossen wird. Ucber den in Schnee gehüllten Gipfeln des Olympus, dessen Kuppe noch heute zu Tage bei den Uin- wohnern das „himmlische Haus" heißt, dachte man sich die Kapp, Leitfaden. 3 b

6. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 122

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 122 — Seife braucht. Manchester, Hauptfabrikort für Baumwollen- rvaaren. 2) Schottland. Hochland (Bergschottcn), Niederschottland. Jenes ist rauh und voller Haiden, dieses hat mehr Aehnlich- keit mit dem Boden Englands. Eine der schönsten Aussichten in Europa genießt man von den Gipfeln des Grampiange- birges. Die Hauptstadt Ed in bürg liegt an der Ostseite. 3) Irland. Hier wechseln herrliches Fruchtland, Seen, Meerbusen, schöne Thäler, kahle Berge miteinander ab. Die prachtvolle Hauptstadt Dublin liegt mitten auf der Ostküste. In England war Elisabeth Königin von 1558 bis 1603. Um diese Zeit herrschten Spanien und Portugal in den west- und ostindischen Gewässern. Der Krieg Philipp's Ii. mit den Niederländern gab der englischen Königin Gelegenheit, die spa- nische Macht zu schwächen. Sie unterstützte die Niederländer gegen Philipp, und schickte, wie dieser, Schiffe in die neuent- deckten Länder, deren Schätze sie ebenfalls nach England führen ließ. Ihre Schiffe kaperten nicht selten reichbeladene spanische und brachten kostbare Beute zurück. Durch die glücklichen Er- folge ihrer Unternehmungen zur See legte sie den Grund zu der heutigen Seemacht ihres Landes. Für alle diese Unbilden suchte sich Philipp zu rächen. Er rüstete eine ungeheure Flotte aus, so groß, daß sie die unüberwindliche genannt wurde. Ein großer Theil der Schiffe wurde 1588 von einem Sturm zertrümmert, viele wurden von den gewandteren englischen Fahr- zeugen in den Grund gebohrt unv genommen, und kaum die tälfte rettete sich durch die Flucht. Je tiefer die Seemacht paniens von nun an sank, desto höher stieg die englische. Franz Drake's Reise um die Erde 1877. Kartoffeln. Jakob I. 1603 —1628 war der Sohn der von Elisabeth enthaupteten schottischen Königin Maria Stuart. Er vereinigte Schottland und Eng- iand. Unter seiner Regierung ließen sich die Engländer in Nordamerika nieder und nannten die neu bebauten Lander Neu-England, welches der Ursprung der jetzigen vereinigten Freistaaten von Nordamerika ist. Den Sohn und Nachfolger Jakob's, Karl I., ließ Crom well 1649 enthaupten. Die Engländer wählten 1714 den Kurfürsten von Hannover unter dem Namen Georg I. zum König. Aus diesem Hause stammt auch die jetzige Königin von England, Victoria. Britannien ist der erste Fabrik- und Handelsstaat der Welt. Canäle und Eisenbahnen. Dampfmaschinen in Fabriken, auf Schiffen und Wagen. Die Hauptstadt London, zu beiden Seiten der Themse, ist die volkreichste Stadt Enropa's und ist beinahe vier Stunden lang und zwei Stunden breit. Sechs Brücken führen über die Themse. Der Tunnel. Die Paulskirche ist die größte protestantische Kirche. Die Westminsterabtei. Der Tower.

7. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 22

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 22 — beherrscht wurden. Saul 1100, David 1050, Salomo 1000 v. Chr. Nach der Trennung 975 v. Chr. in die zwei Königreiche Juda und Israel unterlagen sic den Angriffen der Nach- barvölker. Auflösung des Reichs Israel durch den assyri- schen König Salmanassar 722, des Reichs Juda durch den babylonischen König Nebukadnezar um 600 v. Chr. Um Christi Geburt geriethen sie unter die Botmäßigkeit der Römer, von welcher Zeit an sie nie wieder ein eigenes Volk in einem besonder» Staat bildeten, sondern über alle Länder des Erdbodens zerstreut wurden. Palästina gehörte zu den fruchtbarsten Ländern der alten Welt; jetzt ist cs wegen der Unthätigkeit seiner Bewohner verödet. In ihm gediehen am Fuße des Libanon Weinreben, Ocl-, Palmen- unh Granatbäume, die Ebenen waren von Schaf- und Rindviehheerden bedeckt; auch wilder Honig und Salz ge- hörten zu seinen Erzeugnissen. Die Abwechslung von Bergen und Ebenen, die gemäßigte Luft, die vielen Bäche, der Früh- lings- und Herbftregen erzeugen seine Fruchtbarkeit. Das Land wurde nach der Rückkehr aus dem babylonischen Eril in vier Provinzen eingetheilt: Judäa südlich, Samaria in der Mitte, Galiläa nördlich und Peräa östlich. In Judäa, mitten zwischen der Mündung des Jordan und der Meeresküste, lag Hierosolyma, Jerusalem, auf fünf Hügeln erbaut, eine volkreiche Stadt mit einer dreifachen Mauer umgeben, welche wiederum durch Thürme befestigt war. Der höchste und südlichste dieser Hügel hieß Zion, auf welchem die Burg David's, später die des Salomo stand; auf dem Mo- ria, dem nördlichsten Hügel, baute Salomo den großen Tem- pel. Der auf Zion liegende Theil der Stadt hieß die sbere Stadt. Mit Wasser wurde Jerusalem nur durch Quellen und Bäche von außen her versorgt; der Bach Kidron, die Quelle Siloa, der Brunnen Bethesda. In der Umgebung von Je- rusalem sind bemerkenswerth der Oelberg östlich von der Stadt mit dein Meierhofe und dem Garten Gethsemane, der Richt- platz Golgatha, die Flecken Bethania, Bethlehem, Emm aus. Sonst lagen noch in Judäa die Städte Joppe am Meere und Jericho nordöstlich von Jerusalem. In Samaria lag Samaria, eine hochgelegene und feste Stadt; sie wurde von Herodes d. Gr. nach ihrer Zerstörung wieder aufgebaut. Sichem mit dem Jakobsbrunnen. In Galiläa lag der See Genesareth, auch Sec Tibe-

8. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 31

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 31 — w egisch en, dänischen, deutschen, schwedischen und russischen Inseln. Im Süden Europa's: die Balearen, Elba, Corsica, Sardinien, Sicilien, Malta, Can- dia, die Inseln des Archipelagus. Flüsse. Die Dwina in das weiße Meer; die Düna von der Waldaihöhe, der Mitte des nordrussischen Landrückens, in den Meerbusen von Riga. In die Ostsee: der Niemen oder Memel, die Weichsel, die Oder. In die Nordsee: die Elbe, die Weser, die Ems, der Rhein, die Maas. Die Seine in den Canal; die Loire und die Garonne in den Meerbusen von Biscaya. In der pyrenäischen Halbinsel von Osten nach Westen: der Duero, der Tajo, die Guadiana, der Guadalquivir. In das Mittelmeer: der Ebro, die Rhone, die Tiber; der Po nördlich in das adriatische Meer, die Donau vom Schwarz- wald und der Dnjepr von der Waldaihöhe in das schwarze Meer; der Don in das asowsche Meer. Die Wolga und der Gränzfluß Ural in das caspische Meer. Berge von mehr als 3000 Fuß Höhe: Alpen . . . . Montblanc . . . 14700 F. Pyrenäen . . . Mal adetta . . . 10700 F. Sicilischc Berge . der Vulcan Aetna . 10480f. Apennkncn . . . Gran Sasso . . 9500 F. Pindus .... Olymp .... 6100 F. Niescngebirge . . Schneekoppe . . 4930 F. Isländische Berge der Vulcan Hekla . 4800f. In Italien . . der Vulcan Vesuv . 3500 F. Harz . . . Brocken . . . . 3300 F. Fichtelgebirge . . Schneeberg. . . 3280 F. Gipfel der isländischen Gebirge sind mit ewigem Schnee bedeckt, im Innern sind sie von Feuer erfüllt. Man zählt aus Island gegen 12 brennende Vulcane. Gebirgsland und Tiefebene, Meeresküste und Binnenland, Norden und Süden veranlassen viele Verschiedenheiten und Ver- änderungen des Klima's. Im Osten ist es kälter, als im Westen. Erzeugnisse. Unter den Südfrüchten ist die Olive die wichtigste. In keinem Erdtheil gibt cs so viel Obst. Der Wein stock kommt bis zum 51° nördl. Br. fort, Getreide in fast ganz Europa. Im Mittlern Europa gedeihen Hopfen und Kartoffeln, Eichen, Buchen, Linden; am weitesten nördlich gibt es nur noch Nadelholz. Europa hat mehr Haust hie re, als die anderen Erdtheile, vorzüglich Pferde und Maulthicre. Der Esel ist am schönsten im Süden,

9. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 96

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 96 — Gev.-M. groß, ist das höchste Land in Europa, umgeben und durchzogen mit den von ewigem Schnee und Eis bedeckten Alpen. Vom St. Gottbarv die Bcrncr mir Pnminischcn Alpen nach W. und Sw., die Graubündtner Alpen nach O.; dciö Iuraget'irge auf der Westseite der Schweiz. Die Hauptstraße nach Italien über den St. Gotthard, den großen St. Bernhard (auf beiden Bergen Hospi- tien) und den Simplvn. Mittelalpen, Hochalpen. Schneelinie. Gletscher und Eisfelder. Lawinen und Bergstürze. Das Alpenglühen. Pässe. Sauniwcge. Gewässer. Vom St. Gotthard: nach N. die Reuß durch den Luzerner oder Vierwaldstädter See, nach S. der Tessino durch den Locarncr See (Lago maggiore), nach O. der (sich bald nach N. wendende) Rhein durch den Bodensee, nach W. die Rhone durch den Genfer See. Die Aar zwischen der Reuß und der Rhone nimmt kurz vor ihrer Mündung in den Rhein die Reuß auf. Auch der Inn entspringt in der Schweiz. Der Züricher See zwischen dem Luzerner und Bodensee. Dreifaches Klima. Auf den Hochgebirgen strenge Kälte, in den nördlichen Gegenden milde Luft, in den südlichen Thä- lern heißes, italisches Klima. Der von Italien kommende Sirocco heißt in der Schweiz Fön oder welscher Wind. Herrliches Rindvieh auf den kräuterreichen Viehweiden. Sennhütten. Butter. Käse. Große Pflanzenmcnge; auf dem Rigi, nördlich am Luzerner See, gibt es allein 250 Pflan- zenarten.- Auf den Gebirgen leben Gemsen, Steinböcke, Murmclthiere und Lämmergeier; Forellen in den reinen Gebirgöwässern. Das Mineralreich liefert Eisen, Kupfer, Marmor, Ala- baster, Bergkrystall. An Salz und Getreide ist Mangel. Die Baumwollen- und Scidenwaaren aus den Fabriken sind berühmt. Die Schweizer sind größtentheils deutschen Stammes und deutscher Sprache. Im S. wird italienisch und im Sw. französisch gesprochen. Schon zu den Zeiten der Römer trieben die Helvetier lebhaften Handel und suchten von jeher ihre Unab- hängigkeit zu behaupten. Als Augustus sie unterworfen hatte, verbreitete sich römische Cultur in dem rauhen Lande; breite Straßen wurden geführt, Wälder ausgerodet, man sah Ernten auf den Alpen und ein frisches Handelsleben auf der Rhone, dem Rhein und ihren Seen; aus den römischen Lagern stiegen Städte empor. Als höhere Wesen verehrten die Helvetier Sonne, Mond und die Schatten der Todtcn. Die römische Herrschaft wurde gestürzt, und nachdem durch die Völkerwanderung Helve-

10. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 98

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 98 — Bergströmen, welche aus den Gletschern dringen. Hier dehnen sich weite Wasserflächen aus und begränzen den Horizont, dort sieht man grünende Auen, die stille Heimath weidender Heerden, und nackte, graue Felsen unter dem eisigen Himmel oder unter der glühenden Sonne. Der furchtbare Sturz der Wasser neben der ruhigen Herrlichkeit der Alpen, die uralten Schneeberge, deren Glanz in die Nacht hineinlcuchtet, entzücken den Wanderer und machen die Schweiz zum Ziel einer großen Anzahl von Reisenden. §. 57. Ursprung des preußischen Staats. Kurfürst Friedrich I. von Hohenzollern. 1416—1440. In der heutigen Provinz Brandenburg zwischen der Oder und Elbe wohnten um die Havel und Spree in alter Zeit zwei Stämme der Sueven, die Semnonen und die Longo- barden. Bei der großen Völkerwanderung verließen auch sie ihre Wohnsitze, welche wegen ihrer damaligen Unfruchtbarkeit und Rauhheit beinahe hundert Jahre unbebaut blieben, bis sla- vische Völkerschaften, die Wenden, und besonders ein Haupt- stamm derselben, die Wilzen, sie in Besitz nahmen. Diese machten das Land urbar, beschäftigten sich fleißig mit Jagd, Fischerei und Viehzucht und sollen selbst schon Handel getrieben haben. Unter den von ihnen erbauten Städten wurde Bren- nabor oder Brandenburg die wichtigste. Mit den Sachsen verbanden sie sich gegen Karl den Großen, unterwarfen sich ihm aber nur zum Schein und hingen auch ferner noch ihrer Götzcn- lehre an. Heinrich I. jedoch unterjochte sie, besiegte die Heveller an der Havel, eroberte Brennabor und führte das Christenthum ein. Damit die Wenden es sich aber nicht beikommen ließen, gegen ihn, wie gegen Karl, zu handeln, legte er an der Havel und Elbe eine Mark- oder Gränzgrafschaft an, welche Nord- mark, Nordsachsen oder wendische Mark genannt wurde. Die Statthalter oder Markgrafen der Nordmark hatten ihren Sitz zu Soltwedel oder Salzwedel, welches auf der linken Seite der Elbe, zwischen der Lüneburger Heide und der Havel- mündung, liegt. Die Markgrafen mußten fortwährend mit den unruhigen Wenden Krieg führen. Die größten Grausamkeiten fielen beiderseitig vor; so ließ Graf Gero einst dreißig wendische Häuptlinge ermorden. Das Land wurde dabei in großes Elend gestürzt.
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