115
Innern, 3) die romanische in Graubündten, welche wiederum 4 Dialekte
hat, 4) die italienische in Tessin und den südlichen Thalschaften von Bündten.
Der Religion nach sind drei Fünftel der Bevölkerung Glieder der evange-
lischen, zwei Fünftel dagegen Anhänger der römisch-katholischen Kirche. Juden
leben 2000 in der Schweiz.
Die schweizerische Industrie ist sehr bedeutend und im Ausland wohl
angesehen. Die Baumwollenmanufakturen von Glarus, die Spitzen von
Neuenburg, die seidenen Waaren von Zürich, die Baumwollen- und Leinen-
webereien von Appenzell, die Papierfabrikation von Basel, die Gold- und
Silberwaaren von Gens, die Schweizer-Uhren von Genf und Neuenburg
gehen in alle 5 Welttheile und finden wegen ihrer Güte großen und raschen
Absatz. Ebenso sind die Holzschnitzereien des Berner Oberlandes gesuchte
Artikel. Besonders lebhaft ist der Transithandel aus Deutschland nach
Italien über den Splügen und Gt. Gotthardt; Basel, Zürich, St. Gallen, Lu-
zern, Neuenburg, Bern, Genf und Chur sind die Haupthandelsplätze der Schweiz.
Eine besondere Eigenthümlichkeit der Schweizer besteht darin, daß sie
des Verdienstes willen ihre Heimath auf längere oder kürzere Zeit verlassen
und später mit dem Erwerbe in die Heimath zurückkehren. So wandern
namentlich aus Tessin jedes Frühjahr Tausende von Männern und Jüng-
lingen nach Italien oder Tyrol, und erwerben sich daselbst als Glaser,
Maurer, Tagelöhner oder Handlanger so viel Geld, daß sie den Winter
von dem Ersparten sich und ihre Familie erhalten können. Besondere Be-
rühmtheit haben von diesen wandernden Schweizern die Graubündtner Zucker-
bäcker erhalten, deren „Schweizer-Conditoreien" in allen größeren Haupt-
städten Europas wohl besucht sind. Ebenso werden Erzieher und Erzieherin-
nen aus den Kantonen Genf, Waadt, Neuenburg und Freiburg aller Orten
geschätzt. Wiederum treten Andere in römische oder neapolitanische Kriegs-
dienste, in welche man die Schweizer wegen ihrer Treue und Tapferkeit
immer gern aufgenommen hat, und erwerben sich daselbst für die alten Tage
ausreichende Pensionen neben der Erfahrung im Kriegshandwerk. Aber Allen
bleibt in der Ferne eine Liebe und Anhänglichkeit zum Vaterland und zur
Heimath, welche sich bei allen Gelegenheiten durch Wort und That frisch
und kräftig erzeigt.
Die schweizerische Eidgenossenschaft besteht aus 22 Kantonen, von denen
jeder souverain ist, und von denen drei wieder in 2 selbständige Landestheile
zerfallen, Unterwalden (in Ob- und Nidwalden), Appenzell (Außer- und
Innerrhoden) und Basel (Basel-Stadt und Basel-Land). An der Spitze
der Gesammtheit steht der Bundesrath, welcher aus 7 Mitgliedern besteht,
und die Beschlüsse des Stände- und Nationalraths auszuführen hat. Seine
Amtsdauer erstreckt sich auf drei Jahre. Der Ständerath besteht aus 44
Abgeordneten der Kantone; jeder Kanton schickt 2 Ständeräthe nach Bern;
in den getrennten Kantonen sendet jeder Landestheil ein Mitglied ab. Der
Nationalrath besteht aus den Abgeordneten des Volkes. Je 20,000 Einwoh-
ner oder eine Bruchzahl über 10,000 wählen ein Mitglied. Soll ein Gesetz
oder Vorschlag zum Bundesgesetz erhoben werden, so müssen beide Räthe
ihre Zustimmung ertheilen. Bundessitz in der Schweiz ist Bern.
Jeder Kanton der Schweiz ist souverain, d. h. er ordnet seine inneren
Angelegenheiten selbständig. Die Spitze eines jeden Kantons bildet das
8*
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
770
Die einzelnen Länder Asien'ö.
am zahlreichsten. — Die Gelehrten-Sprache der Hindus ist das
uralte Sanskrit; gegenwärtig nur Büchersprache, erscheint
dieselbe aber nicht allein als die Stammmutter der jetzigen
indischen Volks-Dialekte, sondern auch der meisten gebildeten
europäischen Sprachen. Die jetzige Sprache dieses Volkes
theilt sich in sehr viele Mundarten, von denen jede ihre
eigene Schrift hat. Das Englische in ihren Besitzungen
einzufschren und immer weiter zu verbreiten, ist das Streben
der jetzigen britischen Regierung, — Die Hindus bekennen
sich zur bra mini scheu Religion; Brama (der Erschaffer),
Wisch nn (der Erhalter) und Schiwa oder Schi wen
(der Zerstörer) werden als die drei Hauptgottheiteu verehrt.
Reben diesen gibt cs noch cinc zahllose Menge von Unter-
göttern; die indische Mythologie zählt deren nicht weniger
als 30,000 auf. Sehr zahlreich ist auch das Heer der
Priester (Braminen); sie sind theils Religions-Diener bei den
mit vielen Götzenbildern geschmückten Tempeln (Pagoden),
theils Mönche und Einsiedler. Glänzende religiöse Feste
werden häufig gefeiert; auch Tänzerinnen (Bajaderen)
erscheinen thätig bei denselben. Die uralten heiligen Bücher
oder die Weda ms — Seelenwanderung, Opfer, Baden,
Selbstreinigung und Selbstpeinignng, Verbrennung der Wittwen,
Die Sikh's sind Deisten, entfernt von Bilderanbetung und
Abgötterei; der Islamismus zählt viele Bekenner; auch
gibt cs Christen (..Va Mill.), Parsen und Juden. — Die
Hindus gehören zur kaukasischen Menscheuraffe; der Körper,
zwar zart gebaut, ist wohlgebildet; die Gesichtszüge sind
ausdrucksvoll. Die im Allgemeinen bräunlich-gelbe Hautfarbe
geht bei den höhern Kasten oder Ständen in eine lichtere
über. Dieses Volk sondert sich nämlich ab in vier Kasten
oder streng geschiedene Stände. — Diese sind: i) die Bra-
minen, zu denen die Gelehrten, Priester, Gesetzverständige
und Staatsbeamten gehören; die Tschettries oder die
Krieger und Fürsten (Radscha's, Raja's); 3) die
Waischias (Massier), welche.die Landwirthe und Kaufleute
begreift, und 4) die Schudders (Suders) oder die
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
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Vi. V o r.d e r - Zn di e n.
771
Krämer und Handwerker. Zu keiner Kaste gehören die
Paria's, die als unrein und der Auswurf jener vier Kasten
betrachtet werden. Tief verachtet und von religiösen und
andern Versammlungen ausgeschlossen, dürfen sie weder in
Städten, noch in Dörfern wohnen und sind zu den niedrigsten
Arbeiten verurtheilt. — Die Bewohner der niedrigen und
heißen Gegenden des Landes sind furchtsam, friedliebend,
gewerbfleißig und von sklavischer Gesinnung; dagegen zeichnen
sich die Bewohner der höher» und kühlern Regionen aus durch
Muth, Tapferkeit, Höflichkeit und Stolz.
tz. 90(5. Sinn für Wissenschaft und Kunst kann
den Hindus nicht abgesprochen werden; aber ein Fortschreiten
auf den Bahnen derselben ist nicht ersichtlich. Als das stärkste
Hinderniß erscheint der Kastengeist. Elementarschulen bestehen
fast allenthalben; auch gibt es mehrere höhere Schulen,
von denen die berühmteste sich zu Benares befindet. Philo-
sophie, Mathematik, Arzneikunde, Rechtswissenschaft und
Geschichte sind die wissenschaftlichen Fächer, denen sich die
Forschung besonders zuwendet. Sehr beliebt ist die Dichtkunst;
in den übrigen Künsten aber offenbart sich ein widerlicher
Geschmack. Viele Büchersammlungen sind vorhanden. — Die
Briten besitzen mehrere höhere Bildungsanstaltcn, z. B. eine
Universität zu Kalkutta, mehrere Sternwarten und literarische
Societäten, wie die berühmte asiatische Gesellschaft.
§. 907. Die wichtigsten Nahrungsquellen der Bewohner
sind Landwirthschaft, Gewerbe und Handel. Schon von
den frühesten Zeiten an stand ihr Gewerbfleiß in hohem
Ruhme und lieferte die geschätztesten Erzeugnisse. Feine
Baumwolleuzeuge und Shawls, mit Gold imb Silber durch-
wirkte Seideuwaaren, schöne Musseline und Matten, viele
Waaren aus Gold, Silber, Edelsteinen, Perlmutter, Kristall —
ferner Zucker, Indigo, Leder u. v. a gehören zu denselben. —
Aeußerst wichtig ist der Land- und Seehandel; jener
wird durch Karawanen betrieben; dieser findet sich haupt-
sächlich in den Händen der Briten. Der Ganges und Zndus
werden mit Dampfschiffen befahren. Ungemein zahlreich und
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Vi. Mexiko.
999
etwas dunkel, der Blick lebhaft und feurig. Großer Haß,
aus früherer Zeit ererbt, zeigt sich bei den Bewohnern dieses
Landes gegen alle Fremde, die wie eine verfluchte Nasse
angesehen werden. Jeder Fremde gilt ttn Allgemeinen für
nicht katholisch, d. h. für einen Ketzer, und daher werden die
Wörter "Juden, Ketzer, Engländer, Fremder" von dem Pöbel
als gleichbedeutende Schimpfwörter gebraucht. Nach dem
Mittagessen wird die Siesta gehalten, d. h. bis 3 oder 4 Uhr
geschlafen. Die größte Stille herrscht zll dieser Zeit in den
Städten; alle Hausthüren sind geschlossen; nur selten schleicht
alsdann ein Mensch durch die verödeten Straßen.
§. 1162. Von der Zeit der spanischen Eroberung an
breitete sich europäische Bildung und Gesittung auch in diesen
Gegenden aus. Schon die alten Mexikaner hatten eine
verhältuißmäßig hohe Kulturstufe erstiegen, von der man noch
bis zum heutigen Tage mannigfache Spurcir findet. Niedere
luid höhere Schulen sind in bedei'.tender Anzahl vorhanden;
an wissenschaftlichen Sammlungen fehlt es nicht. Unter den
Wissenschaften erfreuen vor allen Mathematik und Naturlehre
sich einer sorgfältigen Pflege. — Die wichtigsten Beschäftigungen
sind Land- und Bergbau; auch treibt man mannigfaltige
Gewerbe und Handel; besonders aber zeichnen sich die
civilisirten Indianer durch rühmlichen Gewerbfleiß aus. Unter
denselben findet mau geschickte Weber intb Töpfer, Maurer
und Sattler, Gold- und Silberarbeiter und Steinschneider —
ja, selbst in der Malerei, Ton- und Bildhauerkunst, haben sie
große Fortschritte gemacht. Der Handel ist von Wichtigkeit,
besonders mit Europa. Viele und mannigfache Naturerzeugnisse,
als edle Metalle und Kupfer, Salz, Kakao, Vanille, Zucker,
Reiß, Taback, Baumwolle, Cochenille, Kampesche-Holz, Indigo,
Honig u. a. bilden wichtige Artikel der Ausfuhr. Vera Cruz,
an dem gleichnamigen Busen, ist der wichtigste Handelsplatz.
Die Münzen des Landes sind die spanischen. §. 161.
§. 1163. Mexiko, dieser uralte Staat eines ziemlich
gebildeten Volkes, ward in den Jahren 1519 — 1521
durch Ferdinand Sortez den Spaniern unterworfen und
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TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Maurer Vera_Cruz Ferdinand_Sortez Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Europa Kampesche-Holz Mexiko
89
auf Nipll etwa 2%, aus Butan nur */,, auf sämmtllche, bis jetzt noch un-
abhängige indische Staaten daher nur c. 8 Millionen Menschen. — Die
Grundmasse der höchst mannigfaltigen Einwohnerschaft bilden die zahlreichen
Hindu-Völkerschaften. Verschiedenheit der wilden Berg- und Waldbewohner,
der kriegerischen Mahratten, der negerartigen Pulindas, Gonds und
Doms, d. räuberischen Bhils u. a., der Radschputcn, Sh iks u. Ghorkas
— von den Völkern, welche die Ebenen und unteren Thäler bewohnen, den Ta-
in ulen oder Malabar en, Ein ga lesen (Ceylon), Orissas, Tel! n gas re.
(Koromandel) und den eigentlichen Hindu in der Ganges-Ebene u.s.w. u.s.w.
Während jene mehrentheils ganz rohe Götzendiener oder, wie die Shiks, dei-
stischen, jedoch mit allerlei abergläubischen Meinungen verunreinigten Lehren er-
geben sind, gehören diese, mit Ausnahme der buddhistischen Cingalesen ».einer
nicht unbedeutenden Anzahl, welche den Islam angenommen hat, der Mehrzahl
nach, dem Vrahmanenthum an, welches jedoch auf die mannigfaltigste
Weise von ihnen aufgefaßt worden ist. Daher zahlreiche Sekten. Während die
Nipalesen re. und Butans daneben oder vorherrschend buddhistische Lehrsätze und
Andere mancherlei Götzendienst und Aberglauben gelten lassen, und damit alle
oder viele der aus der Religion auf das bürgerliche Leben übertragenen Ansich-
ten und Einrichtungen des Brahmanenthnms verworfen haben, behaupten die
strengeren Sekten dagegen jene merkwürdige Kasteu-Eintheilung in Brah-
ma ne n oder Br ahminen, die Priester und Lehrer, Kschatryaö, die Krieger
und Herrscher, Vesa's, die Ackerbauer und Kaufleutc, Sudra's, die Hand-
werker und Diener (außerdem eigentliche Sklaven außer aller Kaste, wie die
Paria's u. a. verworfene Stämme, welche geringer als Thiere geachtet wer-
den; überdies zahlreiche Aberspaltungen der Kasten), — welche dem religiösen u.
gesellschaftlichen Zustande der Hindu sein eigenthümlichstes Gepräge verleiht, zu-
gleich aber den fürchterlichsten Ausgeburten des Aberglaubens: Wittwenverbren-
nen (Suttis), Kindermord, Menschenopfer u. s. w. nicht gewehrt, ja sie befördert
und die politische Schwäche d. Hindu begründet hat. — Doch bewahrt das Brah-
manenthum auch noch immer interessante Reste einer auf merkwürdige Weise
gesteigerten, nun im Absterben begriffenen einheimischen Kultur (prächtige und
kolossale Bauwerke, eine reiche Literatur re.); daher auch Ausbildung des Ackcr-
bau's und der Gewerbe (Webereien, Metallwaaren k.). — Das Christen-
thum hat bis jetzt wenig Eingang gefunden; Thomas-Christen auf Mala-
bar, Katholiken im portugisischen und französischen Indien, wenige Armenier
und Protestanten, im Ganzen höchstens 1,100000 Christen. — Die sogenannten
„Mongolen" (Turk-Tataren und Turkmannen), nächst den Hindu das wich-
tigste eingeborene Volk, haben den Islam nach Indien gebracht, und als Er-
oberer und frühere Herren des Landes unter der Urbevölkerung verbreitet, und
sich vielfältig mit ihr vermischt. — Außerdem Afghanen im Pendschab re.,
Beludschen im Indus-Delta, Araber in den Küstenstädten, Parsen (*/2
Miss.) in d. Präs. Bombay, Juden, Malayen, Chinesen u.s.w. — Eine
verhältnißmäßig äußerst geringe Zahl von Engländern u. a. Europäern be-
herrscht alle diese zahlreichen Völker. — Der noch nicht unterworfene Staat der
Shiks ist in einer ähnlichen Verfassung wie die Afghanen-Länder. — In Ni-
p stlherrscht der kriegerische Stamm der Ghorkas über das Kulturvolk der Ni-
waris. — In Butan eine Doppel-Despotie. —
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221
111. Kultur - Geographie.
nen oder Brahmanen, Gelehrte und Priester, die den Gottes-
dienst in den Tempeln oder Pagoden versehen; sie bekleiden die
höchsten Würden, sind Aerzte, Staatsmänner und Juristen; in
manchen Theilen Indiens haben sie seit Ankunft der Europäer viel
von ihrem Ansehen verloren. Ein Brahmine hat das Borrecht, daß
er nie mit dem Lode bestraft werden kann. Die zweite Kaste bilden
die Kschatriyas oder Krieger, die ebenfalls schon entartet sind;
die dritte Kaste ist die der Waischyas, zu denen die Kaufleute,
Ackerbauer, Hirten und Jäger gehören; die aus derselben stammen-
den, nach fremden Ländern Handel treibenden großen Kaufleute
sind unter dem Namen der Banianen bekannt. Diese drei bilden
die höheren Kasten und sind angesehener als die folgende vierte, jene
der Sudras nämlich oder Tschutris, zu welcher das übrige
Volk, und namentlich der ganze Handwerkerstand gehört. Jedes
Kind muß beim Gewerbe seines Vaters bleiben, es darf nicht außer
seiner Kaste heirathen, mit Gliedern anderer Kasten nicht zusammen
essen, und Niemand aus der letzten Kaste darf die Vedas jemals
sehen oder hören. Die Parias, deren Hauch schon den Brahmincn
verunreinigt, deren Anblick alle übrigen fliehen und welche die
niedrigsten Arbeiten verrichten, bilden keine besondere Kaste, haben
ihre eigene Religion, und dürfen essen, was ihnen beliebt.
§. 944. Bei manchen Volksstämmen Hindustans, z. B. im
Dekan oder dem südlichern Theile, wird Siwa vorzüglich verehrt,
anderswo Brahma und anderswo Wischnu. In allen Kulten aber
werden häufige Bäder empfohlen, Besprengungen mit Gangeswas-
ser, das für heilig erachtet wird, Opfer, Processionen nach heiligen
Oertern, wohin die Büßer pilgern (besonders nach Dschagannata
oder Dschagernaut, Benares, Allahabad, Gangotri rc.), um zur
Einheit mit Gott zu gelangen, dem man durch Auferlegung furcht-
barer Qualen sich höchst wohlgefällig macht, und wodurch man zu-
gleich Alles von ihm ertrotzt, was man will, und seine Sünden los
wird. Zu den beliebtesten Sühnungen gehören das Sitzen zwischen
fünf Feuern in der heißesten Sonnenhitze, sich beinahe todt hungern,
sich verbrennen, den Gangeskrokodilen sich entgegen werfen, sich rädern
lassen, aufglühenden Eisen stehen, sich nach heiligen Orten nackt über
Dornen hinwälzen und dergleichen rafsinirte Scheußlichkeiten mehr.
Die Beitelmönche oder Fakir's führen ein heilloses Leben,
und bei den Wischnuverehrern, aber auch nur bei diesen, finden,
ungeachtet der englischen Oberherrschaft, immer noch Suttie's oder
Witwenverbrennungen statt. Uebrigens sind dem Hindu
die sieben größten Flüsse seines Landes heilig, das Rindvieh, die
Affen, mehre Arten von Insekten, die Lotuspflanze und manche
andere Gegenstände.
8- 945. Der Buddhismus mit seinen Sektenist herrschend
in Hinterindien, Tibet, der Mongolei und dem angränzenden Si-
birien, in den Mandschuländern, China, auf Ceylan, in Korea und
Japan. Seine Anhänger glauben, gleich den Brahminen, an eine
ewige Reihe von Weltschöpfungen und Weltzerstörungen. Urheber
dieser Religion war Buddha, ein höheres Wesen, das aus dem
Lichtraume stammt und sich von allem Materiellen losgemacht hatte.
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
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Extrahierte Ortsnamen: Indiens Hindustans Dschagannata Benares Allahabad Gangotri Hinterindien Tibet Mongolei China Korea Japan
282 Allgemeine Erdkunde.
nach der Nordwestküste Amerika's und handeln hier Pelzwerk ein; nach
dem nördlichen und südlichen Eismeere, wo sie Seehundsfelle holen,
und fahren dann nach den Sandwichsinseln, wo sie Sandelholz
(das dort jetzt seltener wird) abholen. Diese Waaren schaffen sie
nach China und nehmen dagegen Ladungen von Thee, Seide und
andern Produkten ein.
8- 1160. Manche Völker senden Jahr für Jahr eine große
Anzahl von Schiffen auf den Fischfang aus, um Heringe, Stock-
fische, Walisisch- und Seehundsthran und Seehundsfelle in den
Handel bringen zu können. Auf Seehunde und Wallsische wird
vorzüglich von Briten und Nord-Amerikanern Jagd gemacht. Am
Stockfisch- und Häringsfange nehmen außer diesen beiden auch die
Franzosen, Niederländer, Danen, Schweden und Norweger Theil.
§. 1161. Manche Völker treiben Zwischenhandel, d. h.
sie lassen aus einem Lande Waaren kommen, um dieselben in einem
andern, natürlich mit Prosit, abzusetzen. Der Kommissions-
handel besteht darin, daß ein Kaufmann im Austrage eines an-
dern Waaren kauft oder verkauft. Dagegen beschrankt sich der
Speditionshandel auf eine Weiterbeförderung und Versendung
von Waaren und Gütern, die von einem andern Platze kommen
und Anderen gehören. Transits ist der Durchzug von Waaren
durch ein Land. Propre Handel ein Handel für eigene Rech-
nung und mit Waaren, die einem Kaufmanne eigenthümlich ge-
hören.
§. 1162. Aller Handel ist entweder Waaren Handel, oder
er ist Wechselhandel. Dieser letztere umfaßt alle Handelsge-
schäfte, die mit dem Verkaufe von rohem oder bereits gemünztem
Gold und Silber, sowie mit den Papieren (Staatspapieren, Aktien,
Banknoten rc., welche einen Metallwerth vertreten) in Verbindung
stehen. Die sich damit beschäftigen, heißen Wechsler oder Ban-
quiers. Eine Stadt, in welcher der Wechselhandel in großer
Ausdehnung getrieben wird, heißt Wechselplatz. — Was man
bei Waaren Preis nennt, den Werth nämlich, den man ihnen
beilegt, und zu welchem man sie bezahlt, heißt beim Gelde und bei
den Papieren Kurs. Bei Staatspapieren richtet er sich nach dem
Kredite, in welchem ein Staat steht.
8. 1163. Der Handel eines Landes ist entweder vorzugsweise
Land- oder Seehandel, oder bei manchen beides zugleich. Der
Landhandel wird im Oriente vorzüglich durch Karavanen betrie-
den, d. h. durch eine Vereinigung von Pilgern und Kaufleuten, die,
oft 2000 Menschen stark, zu gegenseitiger Unterstützung gemeinschaft-
lich reisen. Die Wege, welche ein solcher Zug zu nehmen pflegt,
nennt man Karavanenstraßen. Die zur Aufnahme der in Ka-
ravanen zusammen reisenden Kaufleute, deren Vieh und Waaren
bestimmten, oft prächtig gebaueten Lagerplätze, die auf den meisten
Straßen vorhanden sind, nennt man Karavanserais. Ein
Seehandel treibender Staat hat natürlich eine Handelsmarine,
die aus Kauffahrteischiffen besteht. Den Gehalt eines Schiffes,
d. h. die Last, welche dasselbe tragen kann, berechnet man nach
Tonnen, jede zu 2000 Pfund. Seestädte, in denen Schiffe ein-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
419
Iv. Politische Geographie. Océanien.
und Filigranarbeiter. — Für den Handel ist Malaya (der indische
Archipel) am bedeutendsten; hier" ist derselbe, abgesehen von den
Europäern, besonders in den Händen der Tagaleu, Balis und
Bugis, die in allen Handelsplätzen von Sumatra bis Manilla
Comptoire haben; in Polynesien beschäftigen sich nur die Karoli-
ner und Hawaiier mit dem Handel; die Letztern segeln jährlich mit
einer ziemlichen Anzahl von Schiffen nach den Marianen und ver-
kehren hier mit den Spaniern. Der Handel der Chinesen ist um
ein Drittel bedeutender als der, welchen die Briten in Océanien
treiben; sie sind in allen Häfen zahlreich als Mäkler, Groß- und
Kleinhändler, Handwerker (Schneider, Schuster, Maler, Berg-
leute rc.), Pächter. —• Besonders die Aschinais und Siaks auf
Sumatra, die Makassaren und Bugis auf Celebes, die Tagaleu
auf Manilla, die Bewohner von Magindanao bauen treffliche mit
Kanonen ausgerüstete Kriegsfahrzeuge. Aus den Pomotuinseln
bauet man auch Doppelpiroguen. Die Sandwichs-Insulaner und
Neu-Seeländer geben vortreffliche Matrosen ab, und nehmen häu-
fig auf britischen und amerikanischen Fahrzeugen Dienste. Uebri-
gens treiben fast alle malayischen Völker Seeräuberei, auch
viele aus Neu-Südwales entflohene Sträflinge rotten sich zusam-
men und werden gefährliche Piraten. Sklaverei herrscht bei
den meisten Völkern, und der Sklavenhandel wird besonders
von den Chinesen, Bugis und Aschinais sehr schwunghaft betrieben.
Ausgeführt werden folgende Produkte: Muskatnüsse, Gewürz-
nelken, Zimmet, Pfeffer, Kaffee, Reis, Zinn, Gold, Diamanten,
Perlen, Elfenbein, Vogelnester, Sandelholz und andere feine Holz-
arten, Indigo, Wachs, Zucker, Baumwolle, Tabak, Tikholz, Kam-
pher, Terpenthin, Betel, grauer Ambra, Kohlen, Getreide, Pferde,
Wolle, Thran, Schildpatt, Holothurie», Paradiesvögel, Kokos,
Ingwer, Sago, Binsen, Rohr, Arekanüffe, Bambus, Brotfrucht. —
Die bedeutendsten Handelsstädte sind: Batavia und Samarang (hol-
ländisch); Manilla auf Luzon (spanisch); Sidney und Hobarttown
(britisch); Hanarura auf den Sandwichs-Inseln, die nebst den
Karolinen-, Fidschi- und Medana - Inseln, wie bemerkt, das meiste
Sandelholz liefern; die Pomotu-Inseln liefern viel Perlen und
auch Trepangs. — Wir theilen Océanien in drei Theile: Ma-
laya oder den sogenannten indischen Archipelagus, Au-
stralien oder Central - Océanien, und Polynesien oder
Oft- Océanien.
1. West-Oceanien oder Malaya.
Dasselbe begreift die Inseln zwischen 21 0 nördlicher und 124 °
südlicher Breite, und 113 bis 1514" östlicher Länge.
Gruppe von Sumatra, begreift die gleichnamigen Inseln, mit meh-
ren umherliegenden. — Die Insel Sumatra, vom Aequator durchschnitten,
durch die Malakkastraße von der Halbinsel dieses Namens getrennt, mit etwa
7000 200 M. lang, ist zum Theil vulkanisch; im Innern gesundes
Klima, an den Küsten feucht und ungesund; üppige Fruchtbarkeit. Sie ist
theils unabhängig, theils den Holländern unterworfen; obwohl diese sich zu
behaupten Mühe haben. — Unabhängig sind: Das Königreich Aischcin
im N. mit der gleichnamigen Handels - und Hafenstadt, 20,000 E. — Kdnig-
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TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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In einer mittelalterlichen Stadt.
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Vieles aus der mittelalterlichen Stadt ist jetzt nicht mehr vor-Hnden; willst du aber einen Ort sehen, der sein frheres Gewand noch trgt, so schaue dir Rotenburg o. d. Tauber oder Nrnberg. Gos-lar, Hildesheim oder Braunschweig an. In unserm Sachsenlande kannst du besonders in Bautzen, Meien und Freiberg noch manches Mittelalterliche erblicken.
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In einer mittelalterlichen Stadt ging es vom frhen Morgen an Leben in der lebhaft zu. Durch die geffneten Tore brachten die Landleute Lebens- @tabt" mittel herein. Die Kaufleute ffneten ihre Lden, die Tuchmacher legten ihre Stoffe im Gewandhause zum Kaufe aus. Die Handwerker begannen ihr Tagewerk in ihren Werksttten: aus einer Gasse tnten die Hammerschlge der Kupferschmiede, aus einer andern erklang der Lrm,
den die Bttcher verursachten; jedem Handwerk war eine besondre Gasse -eingerumt, daran erinnern noch die Schuhmacher-, Bttcher- und Sporer-gchen im Innern mancher Stadt.
Lange Wagenzge oder schwerbeladne Schiffe brachten dem reichen Kaufherrn kostbares Handelsgut. Da waren viele Hnde beschftigt, das abzuladen, zu wgen, aufzustapeln oder weiter zu versenden. Nirgends kamen grre Reichtmer zusammen als in Nrnberg und Augsburg oder in den Stdten an der Ost- und Nordseekste. Hier schlssen die Kauf-Leute den mchtigen Hanscbund, der auch viele Städte im Innern Deutsch-Hanse.
lands umfate. Hunderte von Hanseatenschiffen befuhren die Meere und brachten Getreide, Holz, Pelze und den vielbegehrten Hering heim.
Heute besteht die Hanse nicht mehr, doch tragen Hamburg, Bremen
und Lbeck noch den Namen Hansestadt.
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In der Stadt Mainz erfand Johann Gutcnberg die wichtige Kunst. Jobann Vcher zu drucken. Er stellte Buchstaben einzeln aus Metall her i/Satnj. (Lettern), setzte sie zu Wrtern und Stzen zusammen, berzog diese mit Schwrze und druckte sie auf Papier. Dann lste er die Buch-stabenreihen wieder auf und schuf daraus neue Wortbilder.
Zwei Männer halfen ihm seine Kunst vervollkommnen, und bald erschien die erste gedruckte Bibel; sie erregte Bewunderung und Freude bei allen Gebildeten.
Jedoch der kluge Mann erntete wenig Lohn fr sein Knnen und starb in Armut, von seiner Kunst aber ist groer Segen ausgestrmt.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Freiberg Johann_Gutcnberg Johann
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 123
Jedes Jahr reiste der König im Lande umher. Da sah er denn in Des Knigs den ersten Regierungsjahren noch manche wste Strecke vom bsen Dreiig- et And!" jhrigen Kriege her. Bald wogten da blhende Saatfelder und erstanden auf des Knigs Gehei neue Huser.
Kam der König in ein Dorf, so besuchte er die Bauerngter.
Nichts entging in Scheune und Stall seinen scharfen Blicken. Was ihm nicht gefiel, tadelte er mit harten Worten; manche Bauerfrau hat er ge-schlten, wenn er mit ihrer Wirtschaft nicht zufrieden war.
Beim Bauer erkundigte er sich, wieviel die Felder trgen und ob ihn sein adliger Gutsherr mit schweren Diensten Plage.
Den krftigen Bauernsohn schickte er zu den Soldaten; denn er meinte, da die preuische Jugend verpflichtet sei, dem Könige mit Gut und Blut zu dienen.
Der Bauerntochter hie er wohl, auf eins seiner Mustergter zu gehen und dort zu lernen, wie man am besten Butter und Kse bereite-
Dann trat er in eine Bauernstube, wo ein alter, ausgedienter Unter-offizier die Dorfjugend in der Religion, im Lesen, Schreiben und Rechnen notdrftig unterrichtete und hrte aufmerksam zu. Bei Hofe zeigte er dann mit Lachen", wie es die Kinder beim Buchstabieren machten.
Kam der König in eine Garnisonstadt, so besuchte er seine blanen Kinder", wie er gern die Soldaten nannte. Er schaute zu, wie sie im Gleichtritt marschierten und ihre Gewehre schnell abfeuerten. Machten sie es ihm nicht nach Wunsch, so wurden sie von ihren Exerziermeistern weiter gedrillt, und halfen Schimpfworte nicht, so gab's Stockschlge und andre schwere Strafen. Denn die Soldaten wurden damals gar hart angefat; waren doch sehr viele unter ihnen Taugenichtse, die sich hatten anwerben lassen, weil sie zu ehrlicher Arbeit keine Lust versprten.
Dann ging der König wohl in eine Fabrik und lie sich die ge-webten Tuche vorlegen, lobte und tadelte, je nachdem. Und klagte ihm der Fabrikherr, da er schlechte Geschfte mache, weil die Leute lieber franzsisches oder hollndisches Tuch kauften, so belegte er die fremden Waren mit einem so hohen Grenzzoll, da kaum jemand den Preis fr ein solches Stck Tuch erschwingen konnte. So wandte er das Geld,
das frher ins Ausland gegangen war, den heimischen Fabrikanten und Kaufleuten zu.
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Einst jagte der Erzbischof von Salzburg viele brave, rechtschaffne Die Leute aus seinem Lande, nur weil sie sich zu Luthers Lehre bekannten. a 8 ur9er' Kaum hatte der fromme König von der Not der Bertriebnen gehrt, fo
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. August