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TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
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Extrahierte Personennamen: Rodrigo Pedro Eudo_von_Aquitanien Karl_Mar-Loire Karl Karl_Martell Karl Toms_Dietrich_Iv. Martell Judas Karl Karl Mohammeds Abdallah
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Syrien Spanien Spanien Spanien Toulouse Frankreich Konstantinopel Poitiers Europa Israels Frankreich Karkassonne Mohammeds Damaskus
60
Geschichte des Mittelalters.
Haß der Römer doch nie ganz bändigen und starb 1002 in dem Kastell
Paterno. Er hatte eine undeutsche Erziehung (seine Mutter und Groß-
mutter waren Ausländerinen) erhalten und den abenteuerlichen Plan
gefaßt, Rom zur Residenz der Kaiser und Hauptstadt des Reichs zu
machen.
Heinrich Ii. oder der Heilige (1002—1024).
§ 184. Dieser Urenkel König Heinrichs, Herzog von Bayern, er-
kämpfte sich zuerst die Anerkennung des Herzogs Hermann Ii. von
Schwaben, hierauf die Krone der Lombardei gegen den Markgrafen A r-
duin von Ivrea, zuletzt die Kaiserkrone durch Unterwerfung Roms.
Einen schweren Krieg führte er mit dem kühnen Herzog Bo les law I.
von Polen, der einen Bruderzwist in dem herzoglichen Hause von Böhmen
benutzte, um sich zum Herrn dieses Landes zu machen, und erobernd
bis zur Saale vordrang; doch gewann in Böhmen die einheimische
Dynastie wieder die Oberhand, wodurch Boleslaw I. zurückgedrängt
wurde. Im Jahr 1021 zog Heinrich Ii. zum letztenmal nach Italien
und bekämpfte die Griechen mit Glück; allein Krankheiten rafften die
Blüte des Heeres weg und verdarben den ganzen Feldzug. Heinrich Ii.
starb 1024; er stiftete das Bisthum Bamberg, vergabte viel an
Kirchen und Klöster, und war zugleich ein wirklich frommer Mann,
daher er seinen Beinamen verdiente.
Die fränkischen (salischen) Kaiser.
Honrad Ii. (1024—1039).
Konradii. § 185. Auf der Rheinebene gegenüber von Oppenheim er-
tc°103916,0 Ahlten die Reichsfürsten den fränkischen Grafen Konrad zum Könige,
der von mütterlicher Seite dem Hause der Ottonen angehörte; seine
Wahl ist die erste förmliche Wahl und Deutschland seitdem ein Wahlreich. '
Konrad Ii. war eben so sehr bemüht die königliche Gewalt den
Großen gegenüber zu stärken, als die Macht des Reiches zu erwei-
tern, und beides glückte ihm wie keinem andern Kaiser. Rudolf Iii.,
König der vereinigten Burgund, war kinderlos und ernannte Kaiser
Heinrich Ii., den Sohn seiner ältesten Schwester Gisela, zum Erben;
allein derselbe starb 1024 selbst kinderlos, und setzt erzwang Konrad Ii.,
als Nachfolger Heinrichs I!., von dem schwachen burgundischen Könige
1025 seine Einsetzung zum Erben. Konrad konnte nur eine sehr entfernte
Verwandtschaft geltend machen; er war nämlich mit Gisela (der
jüngern), der Wittwe des Herzogs Ernst I. von Schwaben, einer Toch-
ter Gerbergaö, der jüngsten Schwester Rudolfs Iii., verheirathet. Gi-
selas Sohn aus erster Ehe, der Herzog Ernst Ii. von Schwaben,
glaubte bessere Ansprüche an die burgundische Krone zu haben als sein
1030. Stiefvater und empörte sich wiederholt, bis er als Geächteter in einem
Treffen blieb. Als Rudolf Iii. im Jahr 1032 starb, wurde Konrad
als König von Burgund oder Arel ate anerkannt und behauptete
das Königreich gegen den mächtigen Grafen Odo von der Cham-
pagne, der es als Sohn Berthas, der zweiten Schwester Rudolfs Iii.,
1037. ansprach, aber gegen Konrad Ii. Schlacht und Leben verlor.
§ 186. Mit dem Dänen Kanut (s 165) verständigte sich Konrad
1027. und überließ ihm die schleswig'sche Mark; mit den Slaven dagegen
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich König_Heinrichs Heinrichs Hermann_Ii Ivrea I.
von_Polen Boleslaw_I. Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_Ii Heinrich Konrad Konrad Konrad_Ii Konrad Rudolf_Iii Rudolf Heinrich_Ii Heinrich Gisela Konrad_Ii Konrad Heinrichs Heinrichs Konrad Gisela Ernst_I._von_Schwaben Ernst_I. Rudolfs Ernst_Ii Ernst Rudolf_Iii Rudolf Konrad Konrad Rudolfs Konrad_Ii Konrad Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Paterno Rom Bayern Schwaben Roms Italien Honrad Rheinebene Oppenheim Deutschland Burgund Rudolfs Schwaben Burgund Berthas Rudolfs
Die Zeit der Kreuzzüge.
85
der Bergfestung Alamut in Dilem bemächtigte und ein Fürstenthum
gründete. Von hier verbreiteten sie sich nach Syrien, wo sie
1127 auf dem Antilibanon ein zweites Fürstenthum errichteten und
den christlichen wie den mohammedanischen Großen durch Meuchelmord
furchtbar wurden. Denn sie gehorchten ihrem Scheich blindlings, in-
dem sie durch den Tod, den sie in seinem Dienste erlitten, den sicheren
Eingang in das Paradies zu erringen glaubten. In Persien wurden
sie 1276 durch Hulagu Chan vernichtet und etwa ein Jahrzehnt
später eroberte der ägyptische Sultan Bibars ihre Felsenburgen im
Libanon.
Ludwig Ix. stirbt vor Tunis (1270).
K 253. Der gleiche Sultan entriß 1270 den Christen Joppe
und Antiochia, worauf der französische König noch einmal die Waffen
ergriff, sich aber von seinem Bruder Karl von Anjou zu einer Un-
ternehmung gegen Tunis bereden ließ. In dem Lager vor Tunis
raffte eine Seuche den König sowie den größten Theil des Heeres weg
und beendigte auf diese traurige Weise den letzten Kreuzzug.
§ 254. Am 18. Mai 1291 erstürmten die Mameluken in einem Ptolcmals
wüthenden Kampfe, der 70,000 Mann gekostet haben soll, die christ- verloren,
liche Hauptfeste Ptolemais, worauf Sidon, Tyrus, Beirut
und Tort osa ohne Kampf aufgegeben wurden. Palästina war also
verloren; dagegen behaupteten die Venetianer Kandia (Kreta; sie
kauften es 1204 dem Bonifacius von Montserrat ab, dem es
bei der Eroberung Konstantinopels durch die Lateiner zugefallen war),
die Familien Lusignan, Kypern, das Richard Löwenherz einem
byzantinischen Fürsten entrissen hatte; 1309 aber besetzten die Johanni-
ter Rhoduö und bildeten so die östliche Vorwache gegen die Türken. Rhodiser.
Kampf des Christenthums und Islams auf der pyrenäi-
schen Halbinsel vom 8. bis in das 13. Jahrhundert.
, Leon, Kastilien, Navarra, Katalonien, Äragonien, Portugal.
§ 255. Glücklicher als im Morgenlande waren die Christen in
dem Kampfe mit dem mohammedanischen Erbfeinde in Spanien, ob-
gleich derselbe aus dem nahen Afrika gewaltige Unterstützung empfing.
Nach der spanischen Sage widerstanden dem Anstürmen der Sieger
von Xeres de la Frontera zwei spanische Helden, nämlich in dem astu-
risch-gallicischen Gebirge Pelayo, in dem baskischen Pedro. Des Held Pela«
letztern Sohn Also ns I. (gestorben 777) vereinigte beide christliche 0luß‘
Herrschaften und drang bis an den Duero vor, doch trennten sich die
kleinen Königreiche wieder. Karls des Großen Kriege schufen die
spanische Mark sowie die Grafschaft Barcelona, die bald unab-
hängig wurde und sich als Fürstenthum Katalonien auf Kosten der Katalonien.
Mohammedaner ausdehnte. Aus dem freien Baskeulande bildete
sich das Königreich Navarra (Sancho I., gestorben 926, schrieb sich Navarra,
statt Graf von Pampelona König von Navarra). Asturien, von
seiner Hauptstadt auch Oviedo genannt, hieß seit 918 von der neuen
Residenz Königreich Leon und rückte unter kriegerischen Regenten an Leon,
die Sierra Guadarama und den Mondego vor. Neben Leon bestand
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Extrahierte Personennamen: Bibars Ludwig_Ix Ludwig Karl_von_Anjou Karl Sidon Palästina Richard_Löwenherz Pedro Karls Graf_von_Pampelona_König
128
Geschichte des Mittelalters.
langst nicht mehr der Kaiser über wichtige Reichsangelegenheiten, sondern
Reichstag, der Reichstag, und das Reichökammergericht entzog dem Kaiser
auch sein oberstes Richteramt. Max I. pflegte zu sagen: er sei der
König der Könige, dem nur gehorche, wer wolle; in der That kam alles
auf die deutschen Fürsten, die ihre größer« und kleinern Territorien
mit voller Landeshoheit regierten, und deren guten Willen an. Aus
dieser Ursache hatte auch Deutschland seine frühere
Machtstellung in Europa verloren; noch besaß es einen Ueber-
fluß an kriegsgeübter und kriegslustiger Mannschaft, aber es fehlte der
Mittelpunkt, der sie vereinigte und zu großen Zwecken benutzte, daher
beschäftigte sie sich mit einheimischen Kriegen oder diente im Ausland
für Sold und Beute. Den großen Einheitsstaaten: Frankreich, Spa-
nien und der Türkei gegenüber war demnach Deutschland in großem
Nachtheile und verlor seitdem schöne Gränzländer.
Ursalen der § 389. Um diese Zeit machte sich aber auch in den meisten deut-
der^Füchen-^bn Staaten eine Beschränkung der fürstlichen Gewalt gel-
gewalt. tend. Die Landesherren konnten nämlich nicht mehr in der alten Weise
regieren, denn der Staatshaushalt war kostspieliger geworden,
Das Kriegs-namentlich durch das neue Kriegswesen. Vor Zeiten bot der Fürst
^nerheere^ ^ine Vasallen und die Bürger seiner Städte auf, die ihm 40 Tage
in das Feld ziehen mußten; aber diese Frist reichte nicht mehr aus und
zudem eigneten sich Edelleute und Bürger bei der veränderten Bewaff-
nung und Taktik nicht mehr recht zum Kriege, daher mußte der Fürst
Soldaten werben und bezahlen. Dazu brauchte es mehr Geld
als das bisherige Einkommen abwarf. Anleihen ruinierten bei dem
hohen Zinsfüße in kurzer Zeit, neue Zölle auf Ein- und Ausfuhr
lähmten den Verkehr» Verschlechterung der Münze wirkte schnell
verderblich, eine außerordentliche willkürliche Besteurung ließen sich
aber weder der Adel, noch die Geistlichkeit, noch die Städte gefallen,
Detände-hghxx hatten die Fürsten keine andere Wahl als die Stände zu ver-
wt fn' sammeln, wenn sie eine außerordentliche Steuer erheben wollten. Die
Stände hüteten sich aber wohl eine Steuer anders als auf eine be-
stimmte Zeit zu bewilligen, daher wurde die Wiedereinberufung
der Stände nothwendig, weil die Forterhebung der Steuern nicht
aufgegeben werden konnte, und sie knüpften die Bewilligung an man-
cherlei Bedingungen, wodurch die ständischen Rechte erweitert wurden.
Äas Geschütz und die Soldheere.
§ 390. Der kriegerischen Bedeutung des Adels gab die Feuer-
waffe den Todesstoß, denn dem schweren Geschütze widerstanden die
Burgen nicht und der Handfeuerwaffe gegenüber verlor die schwere
Reiterei ihre Bedeutung als die entscheidende Waffengattung.
Das Schieß- Das Schießpulver war den Chinesen frühe bekannt und ging
Pulver, öon ihnen zu den Arabern über, die es schon im zwölften Jahrhundert
in Spanien zu Kriegszwecken verwandten; in Deutschland wurde es
zuerst zum Sprengen in Bergwerken angewandt, jedenfalls viel früher
als die Sage es durch den Franziskaner Berchtold Schwarz zu
Freiburg erfinden läßt (1330). Schon im Kriege der schwäbischen
Städte stellte Augsburg 30 Büchsenschützen und in der Schlacht bei
Krecy scheint ein grobes Geschütz (damals auch Büchsen genannt) von
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46
Geschichte der neueren Zeit.
und Venedig zu Stande gebracht und im Herbste 1571 vereinigte
sich die venetianische Flotte mit der spanischen, den päpstlichen und
maltestschen Schiffen im Hafen von Messina. Don Juan
d'austria, welcher den Oberbefehl führte, suchte den Feind auf, ob-
wohl ihm Philipp streng befohlen hatte, die Flotte nicht durch eine
Hauptschlacht auf das Spiel zu setzen. Er traf die 300 Schiffe starke
Flotte der Türken vor dem Meerbusen von Lepanto (7. Oktober) und
griff sie augenblicklich an, obwohl er um etwa 30 Schiffe schwächer
war. Der Geschützkampf aus der Ferne dauerte nur kurze Zeit, denn
bald waren die Schiffe Bord an Bord ; nach langem hartnäckigen Kampfe
siegten die Christen; über 100 türkische Schiffe wurden verbrannt oder
in Grund gebohrt, 130 genommen, 15,000 Türken getödtet, 5000
christliche Galeerensklaven befreit. Bedeutende Folgen hatte dieser Sieg
jedoch nicht, denn die Venetianer schloßen bald einseitig Frieden, Don
Zuan eroberte zwar Tunis, aber Philipp war nicht gesonnen, dasselbe
zu behaupten, so daß 1574 die Barbaresken alle verlorenen Seeplätze
zwischen Tripoli und Algier wieder inne hatten.
Philipp vereinigt Portugal mit Spanien (1580).
8 115. Der 18jährige schwärmerische König Sebastian von
Portugal, Enkel Johanns Iii., griff 1578 mit ungefähr 18,000 Mann
den Sultan von Marokko an und wurde mit seinem ganzen Heere
am 8. August bei Alkassar vernichtet. Sein Oheim und Nachfol-
ger Heinrich starb zwei Jahre später und unter den Prätendenten
der portugiesischen Krone war auch König Philipp, ein Sohn von
Johanns Iii. älterer Schwester, und Anton, der Maltheserprior von
Krato, der Sohn eines Bruders von Johann Iii., der jedoch seine legi-
time Abkunft nicht beweisen konnte. Für ihn nahm nach Heinrichs Tode
das portugiesische Volk Partei, allein Philipps Heer siegte unter dem
Herzog von Alba 1581 bei Alkantara, auch wiederholte von
den Engländern und Franzosen unterstützte Versuche Antons
scheiterten und er starb als Flüchtling zu Paris. So gewann Philipp
Portugal; dasselbe behielt zwar seine Gesetzgebung und Verwaltung,
wurde aber in Philipps Kriege mit den Engländern und Niederländern
verwickelt, wodurch es nicht nur den größten Theil seines Handels, son-
dern auch schöne Kolonien, z. B. die Molukken, Ceylon, das
Vorgebirge der guten Hoffnung verlor.
Spanien nach Philipps Tod.
§ 116. Philipp erlebte das Ende seiner Kriege nicht, denn er
starb 13. September 1598. Er war kein Krieger, besaß aber einen
durchdringenden Verstand, viele Kenntnisse, eisernen Fleiß in den Staats-
geschäften, zeigte viele Würde und unbeugsame Standhaftigkeit im Un-
glücke. Er war ein Meister in der Politik jener Zeit, zugleich ein Feind der
ständischen Freiheiten, die er überall unterdrückte; dadurch, sowie durch
seine Staatsinquisition förderte er zwar die Energie des spani-
schen Volkscharakters gegen alles Fremde, lähmte aber die schaffende
Thätigkeit, so daß wir nach ihm in einer langen Reihe von Jahren
Spanien fast immer nur verlieren sehen.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Sebastian_von
Portugal Enkel_Johanns Johanns August Heinrich Heinrich Philipp Philipp Johanns Johanns Anton Krato Johann_Iii Johann Heinrichs Philipps_Heer Philipps Philipp
Portugal Philipp Philipps Philipps Philipps Philipp Philipp
108
Geschichte der neueren Zeit.
§ 284. Der Kaiser kehrte im Winter 1788 krank aus dem türki-
schen Feldzuge heim, während der besseren Jahreszeit von 1790 jedoch
schien sich seine Gesundheit wieder herzustellen, aber mit dem Winter
kehrte das Leiden zurück und brachte dem Kaiser am 20. Februar 1790,
im 49. Jahre seines Alters, den Tod.
Leopold ii. Josephs Bruder Leopold Ii. unterwarf die trotzigen Belgier mit
r°. ^Waffengewalt, verhängte aber keine Verfolgung und stellte die alte
* Ordnung der Dinge wieder her.
Frankreich von 1715—1774.
Die Nkztntschast des Herzogs Philipp von Orleans (1715—1723).
§ 285. Nach Ludwigs Xiv. Tode (1715) regierte bis zur Voll-
jährigkeit des Thronerben Ludwigs Xv. (Urenkel von Ludwig Xiv.,
geb. 1710) der Herzog Philipp von Orleans, ein talentvoller
aber lasterhafter Mann, daher von sehr nachtheiligem Einfluß auf die
öffentliche Sittlichkeit. Unter seinem Schutze errichtete der Schotte
Law eine Bank und eine Handelsgesellschaft, welche nach einem schwin-
delhaften Betriebe durch ihren Sturz einige tausend Familien arm
machte (1716—1720).
Ludwig Xv. (1723-1774).
§ 286. Der junge König war nicht ohne Talent, liebte aber die
Thätigkeit und Sorgen der Regierung nicht, überließ sie deßwegen
seinen Ministern und Günstlingen, sich selbst dem Vergnügen und den
Lüsten. Längere Zeit noch machte sich Frankreichs Einfluß auf den
Gang der Dinge mit großem Nachdrucke geltend; so erwarb es z. B.
durch den polnischen Thronfolgekrieg die Anwartschaft auf Lothrin-
gen, durch den österreichischen Erbfolgekrieg aber wenigstens Waffenruhm,
da gleichzeitig die französischen Admirale ehrenvoll, wenn auch zuletzt
unglücklich gegen die englischen fochten. Im siebenjährigen Kriege da-
gegen litt die französische Waffenehre bedeutend Noth, wie auch der
Landkrieg in Nordamerika mit den Engländern sowie der Seekrieg
1763. unglücklich endete und Frankreich Kanada mit Kap Breton kostete.
Später sank das Ansehen Frankreichs dergestalt, daß es Polens Thei-
lung nicht hinderte und als Ludwig Xv. am 10. Mai 1774 starb, war
der finanzielle und sittliche Zustand des Landes gleich sehr zerrüttet.
England von 1714—1775.
§ 287. Während der Kämpfe auf dem europäischen Festlande sah
sich England durch seine insulare Lage vor großen feindlichen Heeren
gesichert und benutzte diese Stellung, um keine der Kontinentalmächte
zu einem entschiedenen Uebergewichte gelangen zu lassen, während es
selbst nach der Herrschaft über das Meer und nach dem Welt-
handel, sowie nach dem Besitz der wichtigsten Kolonien und Stationen
eben so ausdauernd als kühn strebte.
§ 288. König Georg I., der erste englische König aus dem Hause
bis 1724. Hannover, half 1718 Spanien zum Frieden nöthigen, Georg Ii.
@C0t?724 führte mit der gleichen Macht einen glücklichen Seekrieg (1739), unter-
bis 1760. stützte im österreichischen Erbfolgekriege Maria Theresia mit Nach-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
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Extrahierte Personennamen: Leopold_ii Leopold Josephs Leopold_Ii Leopold Philipp_von_Orleans Philipp Ludwigs Ludwigs_Xv. Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Philipp_von_Orleans Philipp Ludwig_Xv. Ludwig_Xv. Georg_I. Georg_Ii Maria_Theresia Maria Theresia
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Ludwigs_Xiv Ludwigs Frankreichs Nordamerika Frankreich_Kanada Frankreichs Polens England
62
Geschichte der neueren Zeit.
Ostsee erschien und eine kaiserliche Flotte zu bauen anfing, sah Gustav
seinen Man, sich zum Beherrscher des europäischen Nordens
zu machen, in der gefährlichsten Weise bedroht, denn er und Wallen-
stein durchschauten sich gegenseitig und waren daher gleich anfangs
bittere Feinde. Der König konnte daher keine erfreulichere Botschaft
empfangen, als die war, welche ihm die bevorstehende Entlassung
Wallensteinö meldete. Denn Gustavs Mittel waren nur sehr mäßige;
das menschenarme Schweden konnte keine 24,000 Mann auch nur für
drei Kriegsjahre vollzählig erhalten, daher Gustav ohne englische, fran-
zösische und holländische Hilfsgelder den Krieg nicht unternehmen und
noch weniger ohne deutsche Soldaten hätte durchführen können.
Gustav § 160. Den Kern seines Heeres bildeten ungefähr 18,000 Schwe-
Adolfs Heer. ^ und Finnländer, eine trefflich ausgebildete Truppe, denn Gustav
war der erste Taktiker seiner Zeit, der die Kriegskunst weiter aus-
bildete. Er theilte das Fußvolk in kleinere Abtheilungen und machte
es dadurch beweglicher und lenksamer; er verdoppelte die Anzahl der
Musketiere bei jedem Regimenté, gab ihnen leichtere Musketen und
führte die Patrontaschen ein, daher feuerte sein Fußvolk schneller und
wirksamer als das feindliche. Der Reiterei nahm er die überflüssige
schwere Rüstung ab und ließ ihr nur Helm und Küraß; er gewöhnte sie
die damals üblichen Radpistolen ganz nahe an dem Feinde abzufeuern und
dann von der blanken Waffe Gebrauch zu machen. Bei dem schweren
Geschütze verkürzte er die übermäßig langen Rohre, führte die Patro-
nen ein, verdreifachte im Verhältniß, z. B. zu Tillys Heer die Anzahl
der Geschütze für den Feldgebrauch und gab überdies jedem Regimenté
einige so leichte Stücke, daß sie dem Gange des Gefechts folgen und
im rechten Augenblick durch ihr Feuer wirken konnten. Aus allen diesen
Gründen war Gustavs Armee jeder andern gleich starken im Kampfe
auf offenem Felde überlegen, daher konnte er auch seinen Einfall in
Deutschland wagen, ohne sich dem Vorwurf der Tollkühnheit auszusetzen.
§ 161. Er war aber nicht nur ein ausgezeichneter Krieger, sondern
auch ein gewandter und scharfsichtiger Staatsmann, welcher die
Schwäche Deutschlands so gut als Richelieu kannte. An der Ostsee
lag in weit auseinander gelegenen Ouartieren vertheilt ein kaiserliches
Korps, das einem ernsten Angriffe nicht gewachsen war. Die Liga
war keineswegs gesonnen, demselben schnell zu Hilfe zu kommen, denn sie
wollte die Hauptlast des Schwedenkriegs wo möglich auf den Kaiser
wälzen, dieser dachte aber der Liga gegenüber nicht freundlicher. Gu-
stav fand also in der ersten Zeit sich keinem Tilly und Wallenstein
gegenüber, konnte aber auch auf keine bereiten Bundesgevoffen in
Deutschland rechnen; die einen fürchteten sich nämlich vor dem Kaiser und
der Liga, die andern vor Gustav selbst, denn daß er den Krieg nicht
umsonst und bloß gegen das Restitutionsedikt führen werde, wußte
jeder, und daß er sich durch deutsche Länder am Meere zu entschädigen
gedenke, war von dem Eroberer Kareliens, Jngermanlands, Livlands,
Elbings, so wie von dem Schutzherrn und Vertheidiger Stralsunds vor-
auszusehen. Von den nichtdeutscheu Mächten hatte er nichts zu
besorgen; das eifersüchtige Dänemark lag noch an den Folgen des
deutschen Kriegs darnieder, Polen war durch seine Anarchie gelähmt,
der König von England unterstützte Gustav wegen der Familie des
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Gustavs Gustav Gustav Gustav_§ Gustav Adolfs Adolfs Gustav Gustav Gustavs Gustavs Gustav Gustav Gustav Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Ostsee Deutschland Kareliens Jngermanlands Livlands Elbings Stralsunds Polen England
Erstes Such.
Geschichte der alten Welt.
Erstes Kapitel.
Die Urzeit.
Schöpfung und Sündenfall.
Z 1. Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, ordnete die Elemente, Die Sch°-
rief Gewächse und Thiere der Reihe nach in das Dasein und zuletzt als piung.
sein Ebenbild den Menschen. Die Schöpfung war das Werk der gött-
lichen Liebe, ihr bevorzugter Pflegling aber der Mensch; er konnte als Bestimmung
Kind Gottes frei von jedem Nebel und Leiden auf der schönen Erde im *>- Menschen.
Paradiese leben, allein er mißbrauchte die hohe Gabe der Freiheit zum
Ungehorsame gegen das göttliche Gebot und zerstörte dadurch sein Glück Strafe des
und das seines ganzen Geschlechtes, sowie den Frieden auf der Erde; seine ^undenfal-
Sünde war die Quelle alles Nebels, das stch über die Erde ergossen hat. c '
Hatte der Mensch durch seine Sünde das glückliche irdische Leben ver-
wirkt, so entzog ihm Gott doch seine Wohlthaten nicht gänzlich, sondern
hörte auf sein Rufen und Bitten und tröstete ihn durch die Verheißung
eines Erlösers.
8 2. Von dieser ersten Offenbarung Gottes hat stch bei we- Reste der Ur-
nigen heidnischen Völkern auch nur eine Spur erhalten; der Glaube offenbarung.
an den Einen Gott, der ein Geist ist, und die Welt aus Nichts erschuf,
ist bei allen verschwunden, eben so das Bewußtsein, daß alle den einen
Gott zum Schöpfer haben und von gemeinschaftlichen Ureltern abstam-
men, also Brüder stnd und sein sollen. Nur eine dunkle Erinnerung
an eine glückliche Urzeit (das goldene Weltalter) ist einigen geblieben,
an welche stch die Sehnsucht nach der Rückkehr derselben knüpft.
Die Sündsluth.
§ 3. Dagegen wissen die meisten Völker, selbst ganz verwilderte
und verkommene Stämme, von der großen Fluth zu erzählen, wobei sie
freilich nach ihrer Weise allerlei phantastisches und ungereimtes Beiwerk
anhängen.
Bumüllcr, Weltg.
1
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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Geschichte der alten Welt.
ehrten sie den Baal (d. h. Herr, Baalsamin, d. h. Herr des Himmels),
welcher in der Segen und Fruchtbarkeit spendenden Sonne sich offenbart;
ihm steht Moloch (d. h. König) als Vernichter gegenüber, die ver-
sengende Sonnengluth, den man mit Menschenopfern, besonders von
Knaben aus vornehmen Familien versöhnte. Dem Baal entsprach die
Göttin A sch era, die lebengebende Erdmutter, welcher Wiesen, Bäume,
Quellen und einzelne Thiere, z. B. Tauben und Fische geweiht waren;
ihr Dienst war ein sehr unzüchtiger; dem Moloch die Ast arte
(Astaroth), die Mondgöttin, als Kriegerin dargestellt, welcher Menschen-
opfer, jedoch nicht so häufig wie dem Moloch, dargebracht wurden.
Eine andere Form des Sonnengottes verehrten die Tyrier in Mel-
karth (d. h. Stadtkönig); dieser erscheint als der die Welt umwandernde
Held, welcher zuletzt immer über feindliche Mächte siegt und triumphie-
rend zurückkehrt. Er hatte, wie in Tyruö, so auch in dem fernen Gades
einen prachtvollen Tempel; die Griechen glaubten in ihm ihren Herakles
(Herkules) zu erkennen und nannten darum die Vorgebirge an der gadi-
tanischen Meerenge die Säulen des Herakles.
Der Stamm der Gibliter (Byblus und Berytus) hatte eine eigene
Adoniöfeler. Festfeier, die sich in der Folge besonders nach Griechenland verbreitete;
sie verehrten den Adonis (Adonai, d. h. Herr), gleichfalls eine Form
des Sonnengottes, des jugendlichen, der im Frühlingsschmucke der Natur
erscheint, aber durch die sengende Hitze des Sommers getödtet wird;
dann wird er besonders von den Weibern mit lautem Wehklagen be-
trauert, sein Wiederaufleben aber mit eben so ausschweifender Freude
gefeiert.
Außer diesen Göttern verehrten die Phönikier die Planeten und die
anderen Gestirne, sowie verschiedene Genien untergeordneten Ranges.
Handel und Gewerbe.
§ 63. Nach der Bibel sind die phönikischen Stämme chamiti-
schen Ursprungs, sie müssen aber frühe mit Semiten verschmolzen sein,
da alle phönikischen Namen dem semitischen Sprachstamme angehöreu.
Das von ihnen bewohnte Küstenland hat ein treffliches Klima; die
Ebene ist von Bächen und Quellen, welche von dem gegen 9000'
Höhe ansteigenden Libanon genährt werden, reichlich bewässert und deß-
wegen von ausgezeichneter Fruchtbarkeit; auf den Abhängen des Ge-
birges gedeihen Feigen und anderes Obst neben den edelsten Reben,
die Gebirgsrücken und Hochthäler aber waren ehedem mit Cedern und
Cypressen bewaldet. Das Meer ist reich an Muscheln und Fischen,
daher trieben die Anwohner frühe Fischerei, wie denn auch der Stamm
der Sidonier von diesem Geschäfte benannt ist. Aus Fischern wurden
Schifffahrt, sie Seefahrer und Kaufleute, ein eigentliches Handelsvolk, das zu-
gleich einen großartigen Gewerbsfleiß entfaltete und durch seine Kolonien
eine Ausbreitung gewann, wie wenige Völker der alten Welt. Die
Lage Phönikiens war freilich eine außerordentlich günstige; das Mittel-
meer diente als große freie Straße nach allen seinen Inseln und Küsten-
ländern in Asien, Europa und Afrika, während der Euphrat den Weg
nach Babylon und an den persischen Meerbusen wies, wo die Erzeug-
nisse Indiens, Arabiens und der westafrikanischen Küstenländer ihre
Stapelplätze hatten.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Mel- Tyruö Byblus Griechenland Asien Europa Afrika Indiens Arabiens
10 Geschichte der alten Welt.
entzündeten sie jedoch erst, als sich auch Fürsten zu dem Buddhais-
mus bekannten und ihn zur Staatsreligion erhoben. Von der Ge-
schichte dieses Krieges ist wenig bekannt; die Brahmanen siegten, der
Buddhaismus konnte sich in Vorderindien nur auf der Insel Ceylon
halten, verbreitete sich aber über ganz Ost- und Mittelasien. Dort
schuf er auch eine sehr umfangreiche Literatur, artete zum Theil auch
sehr aus, denn Buddha selbst wird gegenwärtig von allen seinen An-
hängern als ein Gott angebetet, dem sie andere Götter unterordnen.
Der Kampf mit dem Buddhaismus, behaupten die neuesten Forscher,
bewog die Brahmanen, ihre Religion dem Volke wieder näher zu brin-
gen. Sie gesellten deßwegen die Volksgötter Vi sh nu, den man im
Gangesthale als den Spender des Wachsthums und der Fruchtbarkeit
verehrte, und Schiwa, bei den Gebirgsbewohnern der Gott des Ge-
wittersturms, der zerstörend einherbraust, aber die schöne Jahreszeit
bringt, ihrem Brahma bei und gestalteten so eine Trimurti, d. h.
Dreiheit, die als schaffender, erhaltender und zerstörender Gott an der
Spitze der Götterreihen steht; den Vishnu lassen sie überdies in irgend
einer Gestalt auf der Erde erscheinen, wenn auf ihr die Feinde der
Götter übermächtig zu werden drohen (z. B. als Rama, Krishna).
Dem Nirvana der Buddhaisten entsprechend lehrten sie, wie der
Mensch durch Vertiefung (Joga) in den Gedanken an Brahma alle
Störung seines Seelenlebens aufhebe, in Brahma versinke und von
jeder Wiedergeburt befreit werde. Daneben steigerten sie aber den
Kuli durch Feste und unendliche Ceremonien und hielten den Kastenunter-
schied mit größter Strenge aufrecht. Daher hat das Leben für den
Hindu nicht den Reiz wie für den unternehmenden freien Abendländer,
der dem Tode trotzt um Ehre und Besitz zu erringen, während der
Hindu duldet und den Tod ruhig, fast verächtlich hinnimmt, da derselbe
im schlimmsten Falle nur der Durchgang zu einer neuen Existenz in
irgend einer Form der lebenden Wesen ist.
Kultur.
§ 29. Wie die Chinesen bauen die Hindu ihren Boden sehr gut an
und verfertigen seit uralter Zeit mit den einfachsten Werkzeugen vortreff-
Zndustrie. liche Arbeiten aus Wolle, Seide und Baumwolle, Waffen, Schmucksachen
aus edeln Metallen und Steinen; dagegen ist ihnen die Arbeit, wie sie
durch die Wissenschaft in Europa umgestaltet wurde (Maschinen), unzu-
gänglich ; die weitere Ausbildung der Arbeit ist durch die Kasten und
Zwischenkasten, welche jedem Manne bestimmte Geschäfte vorschreiben
und alle anderen gänzlich verwehren, gleichsam mit einem Banne be-
legt; Erfindungen konnten sie daher nur in alter Zeit machen, in der
neueren sind sie unmöglich.
Künste und 8 30. Aehnlich verhält es sich mit Wissenschaft und Kunst.
Wlffenschcif- edlen Anlagen des indischen Volks beweist vor allem seine alte
herrliche Sprache, das Sanskrit, das bereits im fünften Jahrhundert
v. Chr. aufhörte Volkssprache zu sein; in dieser Sprache sind die heili-
gen Bücher (die ältesten und verehrtesten sind die Vedas) der Brahma-
nen geschrieben, wie cs auch jetzt noch deren literarische Sprache ist.
Sie besitzen eine ausgebildete Buchstabenschrift (nach dem Urtheile euro-
päischer Forscher aus der phönikischen gebildet), Grammatik und
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Krishna Joga
Extrahierte Ortsnamen: Ceylon Mittelasien Kastenunter- Europa