Deutschland, Entstehung der Schweiz. Eidgenossenschaft. 253
1309. Die schweizerischen Waldstätte orkalton von Hein-
(3. Juni.) rieh Vii. dio urkundliche Bestätigung der Reichs-
unmittelbarkeit.
Entstehung der schweizerischen Eidgenossenschaft.
Die Bewohner der Waldstätte scheinen in Schwyz meist freie
Bauern, in Uri und Untenvalden der Mehrzahl nach persönlich oder
dinglich Unfreie gewesen zu sein. Die bedeutendsten Grundherr-
schaften waren Klöster B. das Frauenmünster in Zürich) und
nicht im Lande ansässige Edle, namentlich die Grafen von Lenzburg
und die von Habsburg. Nach dem Ausaterben der ersteron (1172),
jedenfalls seit dem 13. Jahrhundert, üben die Grafen von Habsburg
unter verschiedenen Rechtstiteln als Landgrafen oder Vögte die hohe
Gerichtsbarkeit aus und sitzen den Landtagen vor. Bei der geringen
Ausbildung der Verwaltung in jener Zeit gilt der Träger dieser Ge-
rechtsame als der eigentliche Landesregent.
¡Schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts treten dio Wald-
stätte dem Bestreben der Habsburger, die Vogtei zu einer vollstän-
digen Landeshoheit über sie auszubilden, entgegen; ja sie versuchen
theilweise schon damals, sich ihrer Vogtei zu entziehen. Im Jahre
1231 stellt König Heinrich, an Stelle seines Vaters Friedrich Ii.
Regent in Deutschland (s. S. 244), den Leuten von Uri eine Urkunde
aus, welche den Habsburgern die Vogtei über sie entzieht und diese
an das Reich zurücknimmt. Im Jahre 1240 gibt Kaiser Friedrich Ii.
den Schwyzern einen Freibrief, der ihnen die Reichsunmittelbarkeit
verspricht. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts sind die Habsburger
nichtsdestoweniger wieder im Besitz der Vogtei über die Waldstätte.
König Rudolf I. scheint den Freibrief von Uri, nicht den von Schwyz
anerkannt zu haben. Gleich nach seinem Tode, am 1. August 1291,
schliefsen die Waldstätte Uri, Schwyz und Nidwalden (erst später
mit den Gemeinden von Obwalden unter dem Namen Unterwalden
vereinigt) einen ewigen Hund. Obwohl zunächst nur auf Erhaltung
des bestehenden Zustandes gerichtet, ist doch dieser Bund als der
erste Anfang der Eidgenossenschaft zu betrachten. Durch kluge
Benutzung der nun folgenden deutscher Wirren, aber erst nach
mancherlei Wechselfällen (nach der Schlacht bei Göllheim, s S. 252,
müssen die Waldstätte die Botmäfsigkoit der Habsburger wieder an-
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Extrahierte Personennamen: Habsburg König_Heinrich Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Rudolf_I. August
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwyz Zürich Lenzburg Habsburg Deutschland Schwyz Schwyz Nidwalden Obwalden Göllheim
228
Mittlere Geschichte, Zweite Periode.
nach Frankreich zurück. Er heifst deshalb der Ueberseeische (Trans-
marinus, d'outre-mer). Er wird von Hugo von Francien bedrängt
und des Thrones beraubt,, von Otto I. von Deutschland wieder als
König eingesetzt.. Letzte Karolinger: Lothar, Ludicig V. (Fainéant).
987—1328. Capetinger gerader Linie.
Hugo Capet, Herzog von Fronden, zum König ausge-
rufen. Ohne Macht den großen Vasallen gegenüber, ebenso wie
seine unmittelbaren Nachfolger: Robert, Heinrich L, Philipp I.
(t 1108), unter denen das Königthum erblich wird. Unter Heinrich 1.
durch den burgundischen Klerus Verkündigung der Treuga Dei, eines
von der Kirche gebotenen Stillstandes aller Fehden während der
kirchlichen Feste und bestimmter Tage in der Woche. (In einigen
Gegenden von Mittwoch Abend bis Montag Morgen).
§. 3. England Und Der Norden.
827—1066. England unter sächsischen Königen.
Egbert ivon Wessex) seit 827 (Sussex, Kent, Essex
unterworfen, Oberhoheit über Mcrcia u. Ostanglien) erster König von
England. Einfä'le u. Ansiedlungen d. heidnischen Normannen (Dänen).
871—901. Alfred der Große
kämpft glücklich gegen die Dänen, die sich allmählich
zum Christenthum bekehren. Revision der Gesetzgebung, Trennung der
Rechtspflege von der Verwaltung. Blüthe des Reichs unter seinem Sohn
und seinem Enkel. (Sanct, Dunstan, Erzbischof von Canterbury, 961).
1002. Ermordung aller Dänen auf englischem Boden an einem
Tage (dänische Vesper), auf Befehl König Ethelreds.
In Folge davon neue Rachezüge der Dänen nach Eng-
land und endlich
1016—1035. Dänische Herrschaft über England unter
Knud dem Grolsen. Nach dem Tode der Söhne Knuds
1042—1066. Eduard der Bekenner, Sohn Ethelreds. Einfluss fran-
zösisch-normannischer Günstlinge und seines Schwieger-
vaters Godwin. Nach seinem Tode wird zum König ausgerufon
Hnrold Ii. (Godwin's Sohn). Er besiegt seinen Bruder Tostig und
Harald Hardrade von Norwegen bei Stamford in Yorkshirc, verliert
aber Thron und Leben in der
m
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Extrahierte Personennamen: Hugo_von_Francien Otto_I._von_Deutschland Otto_I. Lothar Capetinger Hugo_Capet Robert Heinrich_L Heinrich Philipp_I. Heinrich Heinrich Egbert Mcrcia Alfred von_Canterbury Eduard Eduard Godwin Harald_Hardrade
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Ludicig England England Sussex Essex England England Norwegen Yorkshirc
230
Mittlere Geschichte, Zweite Periode.
§. 5. Der Osten.
527—565. Justinian L, Kaiser von Byzanz. Boiisar. Narses.
(S. S. 208.)
Corpus iuris cirilis (Triboninnus): 1) Institutiones, 2) Pandectae
oder Digesta, 3) Codex 4) später dazu Novellae.
Parteien der Rennbahn: Grüne, Blaue, Rothe und Weiße.
Blutige Kämpfe („Nika“ 532), Sophiakirche Constantins (Hagia
Sophia), niedergebrannt, prächtig wieder aufgebaut.
Unter Justinians Nachfolgern Verfall des Reiches (Grausamkeiten,
Verstümmelungen). Ein Theil der asiatischen und afrikanischen Pro-
vinzen wird erst von den Neupersern, dann von den Arabern erobert.
726—842. Bilderstreit, Bilderstürmer {eixovoxadotta) und Bilder-
diener (eixovodovxoi). Leo der Isaurier (717—741)
verbietet den Bilderdienst. Die Kaiserinnen Irene (780—802), welche
ihren Sohn aus Herrschsucht blenden lässt, und endgültig Theodora
842 stellen den Bilderdienst wieder her.
867—1056. Byzantinische Kaisor dos macedonischen Hauses.
Das Reich von Arabern, Bulgaren und Magyaren
bedrängt. Die durch Theopliano, Wittwe Romanus’
Ii., auf den Thron gehobenen Kaiser Nicephorus Phokas
und Johann Tzimiskes erobern theilweise die von
Aräbei-n und Bulgaren dem Reiche entrissenen Pro-
vinzen wieder.
750—1258. Chalifat von Bagdad unter den Abbasiden.
Gleich nach llarün ul Raschid (s. S. 216) und seinem
Sohne Mamün Anfang des Verfalls der Chalifen-
Herrschaft.
935. Der Emir al Omra (d. h. Fürst der Fürsten) erhält alle
weltliche Macht, der Cbalif bleibt nur noch geistliches
Oberhaupt.
1058. Seldschukische Türken (Togrul Beg, Alp Arslan, Malek
Schah) erhalten die Würde des Emir al Omra. Seld-
schukcnherrschalt.
1092. Das Seldschukenreich löst sich in kleinere Sultanate auf
{Iran, Kerman, Aleppo, Damaskus, Iconium oder Rum).
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Extrahierte Personennamen: Rothe Constantins Hagia
Sophia) Leo Irene_( Theodora Nicephorus_Phokas Johann_Tzimiskes Johann Arslan Malek
Schah
314
Neuere Geschichte, Erste Periode.
Cromwell schlägt die zu Gunsten Karls in England einfallenden
Schotten bei Preston und verjagt seine presbyterianischen Gegner
aus dem Parlament (1648). Das nunmehrige Rumpfparlament
(Rump) setzt den König ab, macht ihm den Prozess und schickt
ihn aufs Blutgerüst (1g49) Abschaltung des Oberhauses. England
wird Republik (Commonwealth).
§. 8. Der Norden Und Osten.
Die schon seit Erwählung eines Oldenburgers zum Unionskönig
(1448) Seitens der Schweden gelockerte Union der drei skandina-
vischen Reiche wird in Folge der Grausamkeiten Christians Tl
vollständig aufgelöst. Stockholmer Blutbad (1520). Aufstand der
Jdalckarlier unter Führung von Gustav Wasa, (geh. 1490, als Geifsel
nach Dänemark 1518, llüchtet 1519 nach Dalekarlicn, verbirgt sich
unter Verkleidungen, arbeitet in den Minen). Er besiegt die Dänen,
wird erst Reichsverweser und dann (1523) König.
1523-1g54 Haus Wasa in Schweden. Unter Gustav I. Wasa
(1523—15g0) Einführung der Reformation. Der Thron
erblich. Auf Gustav 1. folgt sein ältester Sohn Erich Xiv. (wahn-
sinnig, abgesetzt, ermordet), auf diesen der zweite Sohn Johann Iii.
Dessen Sohn Sigmund, katholisch und König von Polen, wird des-
halb verdrängt von seinem Oheim, Karl Ix., dem jüngsten Sohne
Gustavs I. Karls Sohn
1611—1632. Gustav Ii. Adolf führt glückliche Kriege mit Polen
und Russland. Sein Auftreten und seinen Tod in
Deutschland s. S. 290. Ihm folgt seine Tochter
1632—1654. Christine, gelehrt, aber ohne Lust für die Regierungs-
geschäfte. Sie dankt 1654 ab zu Gunsten ihres Vetters
Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken (Sohn einer Schwester Gustav
Adolfs). Christine wird katholisch, stirbt in Rom 1689.
Dänemark und Norwegen bleiben vereinigt. Schon unter Chri-
stian Ii. dringt die Reformation in Dänemark ein. Christian von
seinem Oheim, dem Herzog von Schleswig-Holstein, verdrängt (1523),
der als Friedrich I. den dänischen Thron besteigt und die Refor-
mation Vollständig einführt. Christians Iv. Theilnahme am dreißig-
jährigen Kriege s. S. 289. Nach einem Kriege mit Schweden (1643
bis 1645) muss Christian im Frieden von Brömsebro die Inseln
Gothland und Oesel abtreten (s. S. 295).
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Extrahierte Personennamen: Cromwell Karls Rump Christians Gustav_Wasa Gustav Gustav_I. Gustav Gustav Erich_Xiv Johann_Iii Johann Karl_Ix. Karl_Ix. Gustavs_I. Karls Gustav_Ii Gustav Adolf Adolf Christine Karl_Gustav_von_Pfalz-Zweibrücken Karl Gustav Gustav
Adolfs Gustav Adolfs Christine Christian Friedrich_I. Christians Christian Brömsebro
Extrahierte Ortsnamen: Karls England Dänemark Haus_Wasa Schweden Polen Karls Russland Deutschland Rom Norwegen Dänemark Schleswig-Holstein Schweden
258
Mittlere Geschichte, Vierte Periode,
Brandenburg (s. S. 256) und ihren einzigen Sohn Meinhard über-
lebt, schenkt nach dem Tode des letzteren ihre Grafschaft dom
Herzoge jrudolf von Oesterreich.
1368. Zweiter Zug Karls Iv. nach Italien im Bunde mit dem
Papste gegen die Visconti.
1373. Durch den Vertrag zu Fürstemvalde überlässt Otto der
Finne (Faule), der letzte bairische Markgraf von Bran-
denburg, die Mark gegen ein Jahrgchalt an Karl Iv.
Städtebünde.
Die Hansa. Eine im 13. Jahrhundert (zwischen 1255 und 1262?)
geschlossene Vereinigung einiger See- und Handelsstädte zwischen
Ostsee und Elbe (besonderer Bund zwischen Lübeck und Hamburg)
ist dor erste Anfang dieses Bundes. Derselbe gelangt im 14. Jahr-
hundert zu grofser Ausbreitung und gewaltiger Macht. Seit dieser
Zeit wird auch der Name Hansa (d. i. Handelsgilde) allgemein
üblich. Seit 1350 gehören zur Hansa über 90 Städte, vom Ausfluss
der Schelde bis nach Esthland, darunter viele Binnenstädte (z. B.
Magdeburg, Berlin, Thorn). Zweck des Bundes: Gemeinschaftliche
Vertheidigung, Sicherung der Strafsen zu Wasser und zu Lando,
schiedsrichterliche Entscheidung der Streitigkeiten der Bundesglieder,
Erhaltung und Erwerbung von Handelsprivilegien im Auslande.
Bundeshaupt: Lübeck. Eintheilung des Bundes erst in 3, dann 4
Quartiere: 1) das preufsisch-liefländische, Vorort Danzig; 2) das
ivendischc, wozu auch die mecklenburgischen, pommerschen und
märkischen Städte gehören, Vorort Lübeck; 3) das sächsische, Vor-
ort Braunschweig; 4) das westfalische, Vorort Cöln. Schauplatz
des Handelsverkehrs: der ganze europäische Norden. Haupt-Handels-
stationen: Nowgorod, Stockholm, Wisby (auf Gothland), Bergen,
Brügge, London. Kriegsflotte (Orlogschiffe).
1361. Krieg gegen Waldemar Iv., König von Dänemark, unter
Führung des Lübecker Bürgermeisters Johann Witten-
borg. Derselbe nimmt und plündert Kopenhagen, wird dann Vor
Helsingborg geschlagen und deshalb in Lübeck enthauptet.
1367—1370. Zweiter Krieg der Hansa gegen Waldemar Iv., der
flüchten muss. Kopenhagen, Helsingör u. a. Städto
erobert. Ein für die Hansa ruhmvoller und vortheil-
hafter Friede beendet den Krieg.
f^ n.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
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Extrahierte Personennamen: Meinhard_über- Karls Otto Karl_Iv Karl Bundeshaupt Waldemar_Iv. Johann Waldemar_Iv.
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Oesterreich Karls Italien Ostsee Hamburg Esthland Magdeburg Berlin Thorn Danzig Stockholm London Kopenhagen Helsingborg Kopenhagen
272
Mittlere Geschichte, Vierte Periode.
Linie (1383) die imecht burgundische. Blüthezeit und Heldenperiode
Portugals. Eroberungen: Ceuta, Tanger, Bildung eines christlichen
Königreichs Älgarbe an der Nordküste Afrikas. Seefahrten u. Entdeck-
ungen, angeregt besonders durch den Infanten Heinrich den Seefahrer.
§. 6. Der Norden Und Osten.
Dänemark, Norwegen, Schweden vereinigt durch die Calma-
rische Union (1397). Margaretha, Tochter Waldemars Iv., Königin
von Dänemark, vermählt mit Hakon Viii. von Norwegen, erhält
nach Hakons Tode die Regierung für ihren unmündigen Sohn. Die
Krone Schwedens wird ihr von den Ständen dieses Landes über-
tragen. Die Union dauert (von Schweden unterbrochen) bis 1524.
Russland vom 9. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts (862—1598)
unter dem Hause Rurik, in viele Fürstcnthümor getheilt, die dem
Grofsfürsten von Kiew untergeordnet sein sollten, aber faktisch
ziemlich unabhängig waren. Während der 250jährigen Herrschaft der
Mongolen über Russland (s. S. 250) erhebt sich ein neues Grofs-
fürstenthum, das von Moskau, welches nach der Verwüstung Kiews
durch die Mongolen (1239) und dessen Eroberung durch die Litauer
(1320) der nationale Mittelpunkt Russlands wird. Nach langen
Kämpfen wird (1480) der Oberherrschaft der Mongolen über Russland ein
Ende gemacht durch Iwan Iii., den Grofsen, den Begründer der
einheitlichen Monarchie. Republik Nowgorod unterworfen (1478).
Polen unter den Piasten (840—1370) im Kampfe mit dem
deutschen Reiche, mit den heidnischen Preußen (später dem deutschen
Orden) und mit Russland. Der letzte König des Hauses Kasimir
der Große. Kurze Vereinigung mit Ungarn unter Ludwig dem
Grofsen. Ludwigs jüngere Tochter Hedwig vermählt mit dem Grofs-
herzog von Litauen, Wladislaw Ii., Jagello, daher Polen und Litauen
vereinigt unter den Jagellonen von 1386—1572.
Preußen im 13. und 14. Jahrhundert von dom Deutschen Orden
erobert; seit 1309 Sitz des Hochmeisters in Marienburg. Blüthe des
Ordens unter Winrich von Kniprode (1351—1382), dann allmählicher
Verfall. Niederlage bei Tannenberg (1410) durch die Polen. Heinrichs
von Plauen Tapferkeit bewirkt den günstigeren ersten Frieden zu
Thorn (1411). Der Aufstand des preufsischen Landadels und seine
Verbindung mit Polen führt den zweiten Frieden zu Thorn (1466)
herbei: Westpreufsen wird an Polen abgetreten, Ostpreufsen bleibt
dem Orden als polnisches Lehen.
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TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Margaretha Waldemars_Iv. Hakon_Viii Ludwig Ludwig Ludwigs Ludwigs Hedwig Wladislaw_Ii Winrich_von_Kniprode Heinrichs
von_Plauen Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: Portugals Ceuta Tanger Afrikas Norwegen Schweden Norwegen Schwedens Schweden Russland Kiew Russland Moskau Kiews Russlands Russland Russland Marienburg Tannenberg Polen Thorn Thorn
Iii. Neuere Geschichte
Erste Periode.
Von Der Entdeckung Amerikas Bis Zum Westfälischen
Frieden. (1492-1648.)
§. 1. Erfindungen, Entdeckungen Und Kolonien.
Drei noch dem Mittelalter angeliörige Erfindungen, die mit dem
Beginn dor neueren Zeit zu allgemeinerer Anwendung kommen, sind
auf die Umgestaltung der Welt von grofscm Einfluss gewesen: 1) Die
Magnetnadel, wahrscheinlich schon früh von den Chinesen erfunden,
auf die Schifffahrt (Compass) angewendet in der Levante im 18., im
Abendlando im Anfänge des 14. Jahrhunderts (durch Flavio Gioja?).
Sie hat die Entdeckungen der neueren Zeit ungemein gefördert.
2) Das Schießpulver, wahrscheinlich aus Asien (China, Indien, Arabien)
nach Europa gekommen, nach Anderen in Deutschland erfunden (Mönch
Barthold Schwarz, 1354, im Breisgauv), jedenfalls in der Mitte des
14. Jahrhunderts zuerst angewendet. Die anfänglich äulserst unvoll-
kommene und wenig furchtbare Schusswaffe führt, wesentlich ver-
bessert, allmählich eine vollständige Umgestaltung des Krieysioesens
und dadurch die Vernichtung des liitterwesens herbei. Stehende
Hesre treten an die Stelle des feudalen Heerbannes und führen zum
Siege der Fürstenmacht über die feudalen Stände. 3) Die Buch-
druckerkunst (s. S. 2(14), allgemeiner verbreitet, seitdem sich nach
der Eroberung von Mainz (1462) die Gehülfen Fusts in verschiedene
Länder zerstreut hatten.
1493. Entdeckung Amerikas durch Columbus (Colon).
Es steht fest, dass schon um 1000 nach Chr. die Nor-
mannen, welche seit dem 9. Jahrhundert in Island ansässig waren
und von da aus sich auf der Insel Grcenland angesiedelt hatten, das
Festland von Amerika (Winland) nicht nur besucht, sondern auch
zu kolonisiren angefangen haben.1 Allein die Niederlassungen hatten
1 Die Echtheit der am Taunton River, 413/4° n. Br., südl. von
Boston gefundenen, mit den alten nordischen Sagas in ihren Angaben
übereinstimmenden Felseninschrift wird allerdings in neuerer Zeit
stark angefochten.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]