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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die neuere Zeit - S. 21

1872 - Paderborn : Schöningh
21 — von Trier Fehde an, wurde aber von seinem Gegner in Verein mit dem Landgrafen von Hessen und dem Pfalzgrafen bei Rhein auf seiner Burg Landstuhl eingeschlossen und starb während der Belagerung. Hutten, von seinem Anhange verlassen, flüchtete auf eine Insel des Züricher-Sees; hier starb er in der Blüte der Jahre an den Folgen seines unregelmässigen, ausschweifenden Lebens. v-c) Bald verbreitete sich Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit auch unter das Landvolk. Das Beispiel der Schweizer Bauern, welche sich gegen Oesterreich erhoben, hatte schon längst unter dem von hartem Frohndienst gedrückten Landvolk den Geist des Aufruhrs genährt und häufige Empörungen veranlasst. Seit dem J. 1493 hatten sich mehrere geheime Verbindungen, wie der „Bundschuh“ und der „arme Konrad“, am Oberrhein und in Schwaben gebildet, welche die Befreiung von der Leibeigenschaft zum Zweck hatten. Jetzt verlangten die Bauern in den sogenannten 12 Artikeln freie Wahl der Prediger, Abschaffung des Zehnten, des Todfallrechts und der Leibeigenschaft, Freiheit der Jagd und des Fischfangs. Zuerst wandten sie sich raubend und sengend gegen die reichen Abteien, dann aber zogen sie auch vor die Burgen der Adlichen und zwangen diese ihre Forderungen anzunehmen. Um ihre Partei zu verstärken, zogen sie selbst Ritter auf ihre Seite. Unter diesen war auch Götz von Berlichingen „mit der eisernen Faust“, welcher entweder gezwungen, oder in der Absicht, um ein grösseres Unheil zu verhüten, die Führung der bäuerlichen Rotten übernahm. Endlich unterdrückte Truchsess von Waldburg, welcher beim Reichsregiment als Statthalter für Württemberg bestellt war, den Aufstand der schlechtbewaffneten Rotten in zwei Treffen. Aber in Thüringen, wo der schwärmerische Münzer das Landvolk aufwiegelte, erhob sich ein neuer Aufruhr. Luther selbst, welcher anfangs mehrere Forderungen der Aufrührer für gerecht anerkannt hatte, schrieb jetzt „gegen die räuberischen und mörderischen Bauern.“ Als sich der Aufstand auch in das Hessische verbreitete, zog der Landgraf Philipp von Hessen gegen die wilden Schaaren und warf sie, von dem Herzog Georg von Sachsen und dem Herzog von Braunschweig unterstützt, bis Frankenhausen

2. Das Mittelalter - S. 106

1881 - Paderborn : Schöningh
- 106 — von Tusculum das angemasste Recht der Papstwahl und übertrug es der römischen Geistlichkeit und dem Volke, behielt sich aber die Hauptentscheidung bei der Wahl vor, so dass die Besetzung des päpstlichen Stuhles eigentlich in seiner Hand lag. Er erhob dann einen Deutschen, den Bischof Suidger von Bamberg, als Clemens Ii. zum Papst und erhielt von ihm die Kaiserkrone. Später setzte er noch dreimal Deutsche auf den päpstlichen Stuhl („die deutschen Päpste“ Damasus Ii., Leo Ix., Victor Ii.) 3. Verhalten gegen die Herzoge. So wie sein Vater suchte auch Heinrich die herzogliche Macht zu schwächen. Dem Herzog Gottfried dem Bärtigen von Oberlothringen, welcher auch auf die Belehnung mit Niederlothringen Anspruch machte, verweigerte er die Belehnung und brachte ihn, da er sich empörte, nach Gibichenstein in Haft. Der Herzog, aus der Haft entlassen, empörte sich von neuem in Verbindung mit den Grafen von Holland und Flandern, ward aber besiegt und seines Herzogtums verlustig erklärt (1049). Da er nun nach Italien flüchtete und hier Beatrix, die reiche Witwe des Markgrafen Bonifacius von Tuscien, heiratete, nahm Heinrich auf seinem zweiten italienischen Zuge (1055) diese nebst ihrer Tochter Mathilde gefangen und entführte sie nach Deutschland. Die wachsende Macht des sächsischen Herzogs suchte er durch häufigen Aufenthalt in Goslar und Begünstigung benachbarter Grossen zu schwächen; von dem Herzogtum Kärnthen trennte er Steiermark, Krain und Aquileja ab. Die übrigen Herzogtümer waren schon bei Konrads Ii. Tode mit der Krone vereinigt, aber um dem Drängen der Stämme zu willfahren, setzte er später, in falscher Politik das System seines Vorgängers verlassend, wieder Herzoge ein, welche jedoch aus der Verwandtschaft des königlichen Hauses entnommen, dem Lande fremd und häufig wechselnd, nicht als Stammherzoge, sondern als königliche Beamte angesehen werden mussten. Noch kein deutscher König hatte den Fürsten gegenüber seine Macht so unumschränkt behauptet und über die Besetzung des päpstlichen Stuhles so frei geschaltet. Es war vorauszusehen, dass die deutschen Stämme sowohl als die Päpste bei der ersten gebotenen Gelegenheit gegen solche Beschränkungen ankämpfen würden.

3. Das Mittelalter - S. 109

1881 - Paderborn : Schöningh
— 109 — Erschienenen, um sie zu demütigen, nicht vor sich. Die Fürsten, über diese Zurücksetzung empört, versammelten sich in einer Kirche bei Goslar und verschworen sich, eine solche Behandlung nicht länger zu ertragen und mit den Waffen ihre alten Freiheiten zu wahren. Im August 1073 zogen die Sachsen 60,000 Mann stark gen Goslar und liessen durch Gesandte folgende Forderungen an den König stellen: Es solle die gegen die Polen angesagte Heerfahrt unterbleiben, weil die Sachsen in der Nähe beständig gegen die Liutizen zu kämpfen hätten, die Burgen sollten zerstört, das königliche Hoflager sollte in andere Reichsteile verlegt werden, der König solle seine schlechten Ratgeber entlassen, die Reichsverwaltung den Fürsten, welchen sie zustehe, überlassen, seiner treuen Gemahlin Bertha die gebührende Achtung beweisen und sein ausschweifendes, lasterhaftes Leben bessern. Wolle er nicht gesetzlich nach Sitte der Vorfahren regieren und eines jeden Rechte schützen, so hielten sie sich nicht an ihren Eid gebunden und würden einen Krieg für die Kirche Gottes, den christlichen Glauben und ihre Freiheit führen. Als der König die Gesandten mit einigen allgemeinen, nichtssagenden Versicherungen entlassen hatte, rückten die Sachsen vor Goslar und zwangen ihn mit den Reichsinsignien nach der festeren Harzburg (Hz. Braunschweig) zu flüchten. Aber auch hier eng eingeschlossen floh er mit wenigen Getreuen durch einen unterirdischen Gang aus der Burg und kam nach mehrtägiger mühsamer Wanderung nach Hersfeld. Bort liess er, um den Hauptgrund des Aufruhrs zu heben, den Herzog Magnus frei, entbot die Fürsten, welche mit ihrem Aufgebote schon zu dem gegen die Polen angesagten Kriege herbeieilten, zu sich und forderte sie auf die beleidigte Majestät zu rächen. Auf Veranlassung des Königs traten die Erzbischöfe Anno von Köln und Sigfried von Mainz mit den Sachsen in Unterhandlung und man kam überein, die streitigen Punkte auf einem Reichstage zu Gerstungen (an der Werra) zum Austrage zu bringen. Hierhin kamen die sächsischen Fürsten (20. Oktober 1073) mit 14,000 Bewaffneten. Insgeheim unterhandelte man bereits mit den Gesandten des Königs um dessen Absetzung und bot schon Rudolf von Schwaben die Krone an, der aber die königliche Würde nur mit Zustimmung aller Fürsten annehmen wollte. Öffentlich fasste

4. Das Mittelalter - S. 135

1881 - Paderborn : Schöningh
— 135 — Ehe sich noch das Hauptheer in Bewegung gesetzt hatte, begaben sich mehrere ungeordnete Haufen auf den Weg. a) Ein grösstenteils aus niederem Volk bestehendes Heer unter Anführung des. Ritters Walter von Perejo und seines armen Vetters Walter von Habenichts (Gauthier senz aveir) wurde nach einem langwierigen Marsche durch das südliche Deutschland und Ungarn von den Bulgaren aufgerieben, b) Der Einsiedler Peter stellte sich selbst an die Spitze eines Heeres, welches glücklich nach Constantinopel gelangte. Aber als der griechische Kaiser Alexius die zuchtlose Masse schnell nach Asien übersetzte, kam sie hier bald durch das Schwert der Türken um. Nur mit wenigen Überbleibseln rettete sich Peter nach Constantinopel. c) Eine dritte Schar sammelte sich um einen lothringischen Priester Gottschalk; d) eine vierte unter dem Grafen Emmicho von Leiningen wandte ihre Kriegswut besonders gegen die reichen Juden am Oberrhein, e) Endlich folgte eine Rotte niedrigsten Gesindels unter Wilhelm dem Zimmermann (Guilleaume Carpentier), welche, wo sie des Weges unkundig war, eine Gans und einen Ziegenbock als Führer an die Spitze stellte. Im Frühjahre 1096 sammelte sich das Hauptheer unter der Anführung mehrerer Fürsten. Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, ein in allen ritterlichen Tugenden strahlender Fürst, seine Brüder Balduin und Eustach, Herzog Robert von der Normandie, der reiche Graf Robert von Flandern, Hugo von Vermandois, der Bruder des Königs von Frankreich, der schlaue Raimund von Toulouse, der tapfere, aber herrschsüchtige Graf Bohemund von Tarent, Robert Guiscards Sohn, mit seinem kühnen und edlen Vetter Tancred waren die hervorragendsten Führer. Als päpstlicher Legat begleitete der Bischof Ademar von Puy das Kreuzheer. Auf verschiedenen Wegen zogen die einzelnen Heerhaufen nach dem gemeinsamen Sammelplatz Constantinopel. Gottfried zog mit den Nordfranzosen durch Deutschland und Ungarn dorthin, Raimund von Toulouse mit den Provenzalen durch Oberitalien und Dalmatien, die Normannen fuhren zur See bis Durazzo und zogen weiter durch Epirus und Thessalien. Kaiser Alexius suchte die kriegerische Bewegung des Abendlandes zu seinen Zwecken auszubeuten, ohne jedoch die Kreuzfahrer bei ihren Unternehmungen zu unterstützen. Nur unter der Bedingung gab er seine Flotte zur Überfahrt nach Asien her, dass die Fürsten ihm für alle ehemals griechischen Länder, welche sie erobern würden, zuvor den Lehnseid schworen. Im Frühjahr 1097 setzte- das Gesamtheer 600,000 Mann stark nach Kleinasien über und begann zuerst die Belagerung von

5. Das Mittelalter - S. 164

1881 - Paderborn : Schöningh
— 164 — wesentlich gekräftigt haben würde, scheiterte besonders an dem Widersprüche der Erzbischöfe von Mainz und Köln, so wie der sächsischen Fürsten, welche seit der Zeit Heinrichs Iv. im Vereine mit der geistlichen Partei gegen die Erblichkeit der Krone anstrebten. Verstimmt über das Fehlschlagen seines Planes verliess er Deutschland und wandte jetzt seine ganze Kraft seinem sici-lischen Reiche zu. Von Sicilien aus gedachte er sogar das griechische Kaiserreich zu erobern, und schon sandte er eine zahlreiche Flotte mit deutschen Rittern voraus; aber mitten unter diesen grossartigen Entwürfen starb er plötzlich zu Messina in Folge eines Trunkes kalten Wassers im 32. Lebensjahre, 1198. — Mit der Erwerbung Unteritaliens schien erreicht, was die Kaiser seit Otto I. in Italien angestrebt hatten. Und doch wurde gerade diese Erwerbung für das glänzende Geschlecht der Staufer verhängnisvoll. Kaum begann die Kaisermacht sich selbständig über die päpstliche zu erheben, da ward sie wieder durch einen Thronstreit in Deutschland und durch die Entschiedenheit des Papstes Innocenz Iii., eines anderen Gregor, in ihrem stolzen Aufschwünge gehemmt. 4. Philipp von Schwaben1), 1198—1208. Otto Iv., 1198-1215. § 70. 1. Der Thronstreit. Die staufische Partei wählte jetzt, weil man eine vormundschaftliche Regierung vermeiden wollte, (auf einem Fürstentage zu Arnstadt bei Erfurt) nicht Heinrichs dreijährigen Sohn Friedrich, sondern seinen Bruder Philipp, Herzog von Schwaben, zum Könige. Mehrere rheinische Fürsten, der Erzbischof (Adolf) von Köln an der Spitze, erhoben dagegen Otto, den zweiten Sohn Heinrichs des Löwen. Während Philipp von den meisten Bischöfen und Fürsten Deutschlands unterstützt wurde, standen auf Ottos Seite sein Oheim König Richard von England, sein Schwager der König von Dänemark und der Herzog von Brabant. Beide Parteien suchten vor allem den Papst Innocenz Iii. für sich zu gewinnen.2) Dieser ermahnte anfangs zu gütlicher Beilegung des Zwistes, entschied sich aber *) Abel, König Philipp der Hohenstaufe. 1852. — Ed. Winkelmann, Philipp v. Schwaben u. Otto Iv. 2 Bde. 1873 ff. — G. Langer-feldt, Kaiser Otto Iv. 1872. 2) Zur Auffassung der damaligen Sachlage sind die politischen Lieder Walthers von der Vogelweide von Bedeutung,

6. Das Mittelalter - S. 170

1881 - Paderborn : Schöningh
— 170 — dem Falle der Hauptstadt leisteten die übrigen Teile des Reiches wenig Widerstand. Man beschloss jetzt aus dem eroberten Lande ein eigenes lateinisches Kaisertum zu bilden. Zum Kaiser wurde Graf Balduin von Flandern gewählt und ihm der vierte Teil des eroberten Landes verliehen. Markgraf Bonifaz von Montferrat erhielt das Herzogtum Thessalonich mit dem umliegenden Bezirke, die Venetianer bekamen mehrere Städte und Küstenstriche, und ein venetianischer Geistlicher wurde zum Patriarchen von Constantinopel erwählt. Auch Papst Innocenz söhnte sich jetzt mit dem Beginnen der Kreuzfahrer aus, da er eine dauernde Vereinigung der griechischen und lateinischen Kirche hoffte. Indes da das griechische Reich zu sehr zerstückelt war, indem noch mehrere Teile desselben in der Hand griechischer Prinzen waren, so konnte es nicht lange Bestand haben. Im J. 1261 eroberte der Kaiser von Nicäa, Michael Paläologus, unterstützt von den auf die Erfolge der Venetianer eifersüchtigen Genuesern, Constantinopel wieder und machte damit dem lateinischen Kaisertume ein Ende. 5. Friedrich ü.1), 1215—1250. § 73. Friedrich Ii. war nach Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern, tüchtig als Feldherr, noch grösser als Staatsmann. Mehr Italiener als Deutscher wollte er vor allem sein schönes sicilisches Reich zur Hauptstütze seiner Macht machen; von diesem festen Bollwerk aus sollte der Kampf gegen die päpstliche Macht geführt werden. Die deutschen Fürsten wurden durch übermässige Zugeständnisse zur Unterstützung dieser Politik gewonnen. Aber wie vordem Friedrich I. unterlag er im Kampfe mit den lombardischen Städten, den alten Bundesgenossen der Päpste. 1. Römerzug, 1220. So lange sein Gegner Otto lebte, bewies sich Friedrich dem Papste Innocenz (f 1216) und dessen Nachfolger gefügig. Nach Ottos Tode aber zeigte l3r deutlich, wie wenig er sein feierliches Versprechen, das sicilische Reich nie mit der deutschen und der Kaiserkrone zu vereinigen, zu halten gesonnen sei. Er liess seinen Sohn Heinrich, den Erben Sici-liens, zu seinem Nachfolger in Deutschland ernennen, übertrug J) Schirrmacher, Kaiser Friedrich Ii. 4 Bde. 1859 ff. — Winkelmann, Gesch. Kaisers Friedrich Ii. u. seiner Reiche. 2 Bde. 1863 ff. — Höfler, der Hohenstaufe Friedrich Ii. 1844. — J. Ficker, Forschungen zur Reichs- und Rechtsgeschichte Italiens. 4 Bde. 1868 ff.

7. Das Mittelalter - S. 177

1881 - Paderborn : Schöningh
— 177 — sich der neue König, vom Volke spottweise der Pfaffenkönig genannt, nicht behaupten. Er wurde bei Ulm von König Konrad entscheidend geschlagen und starb bald darauf vergessen und machtlos auf der Wartburg (1247). Da sich jetzt kein anderer deutscher Fürst zu der Rolle eines Gegenkönigs bereit finden liess, so bot man die Krone dem jungen Grafen Wilhelm von Holland (1254—56) an, der indes nur am Niederrhein Geltung gewann, während Konrad Iv. in Oberdeutschland die Ansprüche der Staufer aufrecht erhielt. Auch in Italien war der Kaiser unglücklich. Als er sich schon zu einem Zuge gegen Lyon anschickte, hielt ihn der Abfall von Parma zurück. Er belagerte die Stadt, erlitt aber eine Niederlage, bei welcher sein tüchtiger Staatsmann und Feldherr Thaddäus von Suessa gefangen genommen wurde. Seine besten Freunde, von der Gegenpartei gewonnen, verliessen ihn jetzt; selbst sein Kanzler Petrus a Vineis kam in Verdacht, der Mitwissenschaft um einen Plan zu seiner Vergiftung. Er liess ihn blenden und in einen Kerker werfen, wo sich der Unglückliche selbst das Haupt an einer Säule zerschmettert haben soll. Friedrichs schöner und tapferer Sohn Enzio wurde von den Bolognesern in einem Gefechte bei Fossalta (Dorf bei Modena) gefangen genommen und von ihnen 22 Jahre lang bis zu seinem Tode in strenger Haft gehalten. Selbst sein früherer Verbündeter Ezzelino fiel von ihm ab und gebärdete sich in den von ihm eroberten Städten als unumschränkter Herrscher. Durch Kummer und Krankheit niedergebeugt verlor der Kaiser dennoch nicht seine geistige Spannkraft. Er rüstete sogar zu einem Angriff auf Rom und zu einem Zuge nach Lyon gegen den Papst, aber mitten unter den Rüstungen überraschte ihn der Tod. Er starb auf seinem Schlosse Firenzuola bei Luceria in Apulien, nachdem er sich durch den Erzbischof von Palermo mit der Kirche hatte aussöhnen lassen (1250). 6. Konrad It. (1250-54) und die letzten Staufer.1) § 74. Kurz vor seinem Tode hatte Friedrich Ii. seinem Sohne Konrad Iv., welcher bereits zum deutschen Könige gekrönt war sein unteritalisches Reich vererbt. Nur das Fürstentum Tarent 0 Fried r. Schirrmacher, die letzten Hohenstaufen. 1871. Stein, Weltgeschichte Ii. 2. Aufl. i -

8. Das Mittelalter - S. 179

1881 - Paderborn : Schöningh
- 179 - zu einer nahe bei der Stadt gelegenen Kirche zur Vesper gingen, veranlasste die anmassliche Zudringlichkeit eines Franzosen gegen ein Edelfräulein eine allgemeine Verfolgung der Franzosen. In ganz Sicilien wurden die fremden Eindringlinge ermordet und selbst Messina mussten sie beim Anrücken eines aragonischen Heeres räumen. Auch die Päpste bestätigten später diese Besitzergreifung und alle Versuche der Franzosen sich der Insel wieder 2u bemächtigen waren vergeblich. Wilhelm von Holland, 1254—1256. Das Interregnum, 1256—1273.!) § 75. Nach dem Tode Konrads Iv. trat gegen Wilhelm von Holland zwar kein Gegenkönig mehr auf, aber er konnte trotzdem keine allgemeine Anerkennung finden. Als er mitten im Winter einen Feldzug gegen die Westfriesen machte, um diesen ihre alten Freiheiten zu nehmen, blieb er in den halbgefrorenen Moorgründen stecken und wurde von den Friesen erschlagen, 1256. Da jetzt kein deutscher Fürst Lust bezeugte, die lästige Ehre der Krone anzunehmen, so bot ein Teil der Wähler (Köln zugleich auch in Vertretung für Mainz, Baiern, Böhmen) für eine bedeutende Geldsumme dem reichen Herzog Richard von Cornwallis, einem Bruder Heinrichs Iii. von England und Schwager Friedrichs Ii. die Krone an, während der andere Teil (Trier, Sachsen, Brandenburg) König Alfons X. von Castilien, einen Enkel Philipps von Schwaben, wählte. Merkwürdig ist diese zwiespältige Wahl in sofern, als hier zum erstenmale 7 Wahlfürsten erscheinen.2) Beide Könige kümmerten sich wenig um die deutschen Angelegenheiten. Richard erschien dreimal in Deutschland und gewann durch reiche Spenden einen vorübergehenden Anhang, Alfons betrat nie den deutschen Boden. Daher erreichte das Fehdewesen und die öffentliche Unsicherheit im Reiche eine solche Höhe, dass die rheinischen Städte sich zu einem Bunde vereinigten und ein besonderes Heer und eine Flotte unterhielten. *) Lorenz, Die deutsche Gesch. im 13. und 14. Jahrh. Bd 1 die Zeit des Interregnums. 1863. " ' 2) F. Schirrmacher, Die Entstehung des Kurfürstencollegiums, 1874 weist schon um 1206 sechs Kurfürsten nach. W. Will mann s, Die Reorganisation des Kurfürstencollegiums durch Otto Iv. und Innocenz Iii., 1874 verfolgt die Einsetzung der 7 Kurfürsten bis in die Zeit Ottos Iii. 12*

9. Das Mittelalter - S. 202

1881 - Paderborn : Schöningh
— 202 — Vierte [Periode. Vom Regierungsantritte Rudolfs von Habsburg bis zur grossen Kirchentrennung. (1273 — 1517.) Kaiser aus verschiedenen Häusern, 1273—1347. 1. Rudolf von Habsburg, 1273—1291.x) § 81. Mit dem Ausgange der glänzenden Reihe der Hohenstaufen tritt in dem Streben der Reichsfürsten und der Kaiser eine: doppelte Änderung ein: 1. Die Fürsten, für die Wahrung ihrer eigenen Macht besorgt, wählen einen Kaiser mit geringer Hausmacht, um ihrem persönlichen Vorteile desto ungestörter nachgehen zu können. 2. Die Kaiser suchen, um den übermächtigen Fürsten desto besser gewachsen zu sein, ihre Hausmacht zu verstärken. Daher beschränken sie sich auch in ihren Unternehmungen hauptsächlich auf Deutschland, fast ganz unbekümmert um Italien und Burgund, durch deren Behauptung die früheren Kaiser den Glanz des Reiches zu heben suchten. Als Richard von Cornwallis gestorben war (1272), und Alfons von Castilien allen Einfluss verloren hatte, wählten die Fürsten den Grafen Rudolf von Habsburg zum Könige. Rudolf belass bedeutende Güter in der Schweiz und hatte sich als Teilnehmer an mehreren Kriegszügen des Kaisers Friedrich Ii. den Ruf grosser Tapferkeit erworben. Seine Wahl wurde hauptsächlich durch den Erzbischof Werner von Mainz, dem er einst bei einer Reise durch die Schweiz sicheres Geleit gegeben, und durch seinen Freund Friedrich Iii. von Hohenzollern, Burggrafen von Nürnberg, betrieben. Er musste aber dem Kollegium der Kurfürsten das alleinige Wahlrecht zugestehen und sich verpflichten bei wichtigen Verordnungen ihre Zustimmung einzuholen. Darauf wurde er zu Aachen vom Erzbischöfe von Köln gekrönt. 1. Krieg gegen Ottokar von Böhmen und Gründung der habsburgischen Hausmacht. J) 0. Lorenz, deutsche Gesch. im 13. u. 14. Jahrh. Bd. 2. Abt. 1. 1865. — Böhmer, die Regesten des Kaiserreichs 1246 *-1313. 1844. — Lich-nowski, Gesch. des Hauses Habsburg. Bd. 1. 1836. — Mailäth, Gesch. v. Österreich. 5 Bde. 1834 ff. — Kopp, der Gesch. von der Wiederherstellung und dem Verfalle des heil, römischen Reiches 1. u. 2. Buch: König Rudolf u. 8. Zeit. 1845. — Spruner-Menke, Handatlas Nr. 41.

10. Das Mittelalter - S. 204

1881 - Paderborn : Schöningh
— 204 — von Ungarn unterstützt, gegen ihn und schlug ihn in einer Schlacht auf dem Marchfelde, in der Ottokar selbst fiel (1278). Mit den eroberten Ländern Österreich, Steiermark, Krain belehnte Rudolf seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf (1282) mit Genehmigung^ der Kurfürsten, welche ihre Zustimmung durch die von jetzt an üblichen Willebriefe zu erkennen gaben. Kärn-then verlieh er dem Grafen Meinhard von Tirol, welcher ihn im Kriege kräftig unterstützt hatte, Böhmen und Mähren behielt Ottokars Sohn Wenzel. Während diese Erwerbung Österreichs den Grund zu der habsburgischen Hausmacht legte, gewann Rudolf auch durch die Verheiratung seiner sechs Töchter mit angesehenen Reichsfürsten an Macht und Einfluss. 2. Seine Bemühungen um das Reich. Er stellte die Abhängigkeit von Niederburgund (Arelate), wo sich die Grossen durch Anschluss an Frankreich selbständig zu machen suchten, durch einen Kriegszug wieder her (1279). Im Übrigen war sein Bestreben hauptsächlich darauf gerichtet, den Landfrieden zu sichern. In Thüringen, Franken und Schwaben gelang ihm dieses; hier liess er viele Raubburgen brechen und die Raubritter hinrichten. Aber am Niederrhein und überhaupt im nördlichen Deutschland war sein Einfluss nicht mächtig genug, um die Ruhe herzustellen. Die Kaiserkrönung empfing er nicht, wahrscheinlich weil wegen häufigen Wechsels der Päpste die Verhandlungen darüber nicht zum Abschlüsse kamen. Übrigens war auch die ganze kernige Persönlichkeit dieses Gründers der habsburgischen Dynastie mehr auf praktische, als auf ideale Ziele gerichtet. Die Wahl seines Sohnes Albrecht zum Nachfolger konnte er von den Kurfürsten nicht erlangen. 2. Adolf von Nassau, 1292—1298. § 82. Die Kurfürsten wählten, besonders auf Betreiben des Erzbischofs Gerhard von Mainz, getreu ihrem Grundsätze, keinem Mächtigen die Krone zu übertragen und keine erbliche Thronfolge aufkommen zu lassen, nicht Rudolfs Sohn Albrecht, sondern den zwar ritterlich tapferen, aber unbegüterten Grafen Adolf von Nassau, einen Vetter des Mainzer Erzbischofs, und liessen sich die Wahl durch Verleihung und Verpfändung von Reichsgütern bezahlen. Gleich seinem Vorgänger suchte auch er sich
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