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1. Geschichte der Römer - S. 316

1836 - Leipzig : Baumgärtner
316 Xliji. Politische und bürgerliche Verhältnisse. Au den auf S. 187 genannten Landern, welche als Provinzen oder unterworfene Lander des römischen Staates verwaltet wurden, waren im Verlauf des letzten Jahrhunderts vor Christi -Geburt noch folgende hinzugekommen: 1) in Asien, wo nach des pergamenischen Königs Eumenes Tode und nach Besiegung des Aristonicus im I. 130 schon die Halste von Vorderasien römische Provinz war, die Landstriche der südlichen Küste Kleinastens, wo die Provinz Cilicien auch Pam- phylien, Ly eien und Jsanrien umfaßte; ferner Bithynien, wozu Paphlagonien und das ehemalige Königreich Pontns gehörten, also die ganze Nordküste Kleinastens; zwischen dem mittelländischen (syrischen) Meere im Westen, dem Euphrat im Osten, dem Gebirge Amanns im Norden und der arabischen Wüste im Süden die Provinz.syrien, wozu Commagene, Palmyrene, Cölesyrien, Phönicien und Palästina gehörten; die Inseln Cyprus und Kreta, wovon die elftere unter dem Statthalter von Cilicien, die andere unter dem von Cyrenaica skand; Galaticn, Paphlagonien, Kappadocien und Armenien behielten zwar ihre eigenen Fürsten, aber noch unter der Regierung des Angnstus und Tiberius wurden sie entthront und die Lander zu römischen Pro- vinzen gemacht; nur in vorübergehender Abhängigkeit standen die Kö- nige der Kolchier, Iberer und Albaner zwischen dem schwarzen und caspischen Meere; der Euphrat bildete die Grenze gegen die gefährlichen Parther; Ii) in Afrika erwakben die Römer durch Erbschaft das griechische Kolonienland Cyrenaica oder Pentapolis, zuletzt einneben- reich der ägyptischen Ptolemäer; Numidien, als nach der Schlacht bei Thapsus im I. 46 v. Chr. der König Juba sich getodtet hatte; Mauretanien, nach des Königs Bocchns Tode im I. 33 Provinz, dann wieder ein freies Königreich, bis es der Kaiser Claudius unter- warf; derjenige Theil, wo das heutige Tanger liegt, Nauretania Tingitana, stand unter dem Statthalter der spanischen Provinz Batica; das übrige Mauretanien hieß Casareensis, wo Jol oder Casarea, die Residenz des Königs lag, das heurige Algier; diese Provinz erhielt als eine kaiserliche Domaine Statthalter aus dem Ritterstande, wie Aegyp- ten in gleichen Verhältnissen; Iii) in Europa: nach langen Kämpfen Spanien, erst im Jahr 19 v. Chr. durch Agrippa in drei Provinzen getheilt, Lust'tania, zum Theil das heutige Portugall, Batica auf beiden Seiten des Guadalquivir und Tarraconensts, wozu die balearischen und pityusischen Inseln gehörten; ganz Gallien bis an den Rhein (Gallia

2. Geschichte der Römer - S. 371

1836 - Leipzig : Baumgärtner
371 Mr, mit den Parthern Frieden zu schließen und alle Eroberungen Trajans zurückzugeben, so daß der Euphrat wieder Reichsgrenze wurde. Dann ging er nach Rom zurück, mußte aber bald nach Mösien gegen die Rorolanen und Sarmaten ziehen, die er durch Geschenke und Jahr- gelder beruhigte. Dacien konnte er wegen der vielen römischen Kolo- nisten den Barbaren zwar nicht überlassen, erschwerte ihnen aber dock- den Uebergaug über die Donau, indem er einen Theil der Trajanischen Brücke abbrechen ließ. Um den Zustand des Reichs aus eigener An- schauung kennen zu lernen, bereiste er alle Provinzen, meist zu Fuß, ohne alles Gepränge, nur von einigen Rechtsgelehrten begleitet. Ueberall hielt er sich auf, nicht blos um die Truppen zu mustern, sondern auch um die Verwaltung des Landes streng zu untersuchen. Im I. 120 besuchte er zuerst Gallien, Britannien/ Germanien, dann Spanien; spater die östlichen Provinzen, und ließ überall Denkmäler seiner kaiserlichen Freigebigkeit und Fürsorge zurück. In Britannien ließ er den berühmten Wall aufführen, der sich von der Tyne bei Newcastle bis an die Solwaybucht erstreckt, und noch jetzt zum Theil unter dem Namen Picts-Wall sichtbar ist. Auch in Deutschland legte er zwischen der Donau und dem Rhein einen ähnlichen Grenzwall an, den spätere Kaiser vergrößerten. In Thracien gründete er Hadriano- polis, Athen wurde erweitert und verschönert. Als er in Aegypten war, ertrank sein Lieblings-Page Antinous, ein schöner Jüngling, zu dessen Andenken die Stadt Antinoopolis erbaut wurde. Nach dem zerstörten Jerusalem sandte er römische Ansiedler und gründete daselbst die Kolonie Aelia Capitolina. Daß nun heidnische Opfer auf dieser heiligen Stelle gebracht wurden, reizte die fanatischen Juden zu einem furchtbaren Aufstande, an dessen Spitze ein falscher Messias, Bar- co ch ab oder Barcozeba, sich stellte, im I. 133. Mit fürchterlicher Erbitterung stritten die Juden für ihre Religion und für das Land ihrer Väter; 580,000 kamen durchs Schwert um, das Land ward völlig verödet und die jüdische Bevölkerung in die Sklaverei abgeführt. Den Juden ward der Zutritt zu der neuen Stadt versagt, und in spätem Zeiten durften sie jährlich nur einmal ihre Klagelieder daselbst ertönen lassen. Die Kolonie Aelia Capitolina erhielt erst seit dem vier- ten Jahrhundert ihren alten Namen wieder, kam bei der Reichsthei- lung 395 zum oströmischen oder byzantinischen Reiche und siel 637 in die Hände der Araber. Da Hadrian wohl einsah, daß jede neue Eroberung das Reich innerlich schwächte, so beschränkte er sich nur auf die Erhaltung der alten natürlichen Reichsgrenzen. Ob er gleich im Kriege geübt und 24*

3. Geschichte der Römer - S. 410

1836 - Leipzig : Baumgärtner
410 hatten, waren: 1) der Orient mit fünf Diocesen: Orient, Aegypten, Asien, Pontus, Thracien, die zusammen 48 Provinzen hatten; 2)Jl- l-yricum mit den beiden Diocesen Macedonien (Griechenland) und Darien, die in elf Provinzen getheilt waren; 3) Italien mit drei Diocesen, Jtmen, das westliche Illyricum und Afrika (das alte Ge- biet von Karthago), welche 29 Provinzen hatten; 4) Gallien mit den Dibcefen Gallien, Hispanien und Britannien, mit 28 Provinzen; im Ganzen waren also 13 Dwcesen und 116 Provinzen. Rom und Comstantinopel hatten ihre eigenen Prafecten. Die Statthalter in den Diocesen hießen Vicarii." in den Provinzen Rectores, Proconsules, Praesides, Curatores, Correctores. Das Heer, in welchem viele Aus länder, zumal Deutsche, Gothen, Franken u. a. waren, stand unter einem General der Infanterie und einem General der Cavallerie (Ma- gistri utriusque militiae, magister peditum, magister equitum), un- ter diesen wiederum Comites und Duces, Generale und Obersten. Das Cabinet oder das Ministerium bildeten die sieben höchsten Reitchsbeamten, (Ministri palatini illustres): der Praepositus sacri cubiculi, Vorsteher des kaiserlichen Schlafzimmers (sacer, geheiligt, hieß Alles, was dem Kaiser gehörte), der Oberkammerherr, der im- mer ein Eunuch seyn mußte; der Magister officiorum, Kanzler oder Staatsminister des Innern, der den schriftlichen Verkehr des Kaisers mit den Unterthanen und auch die auswärtigen Angelegenheiten be- sorgte; der Quaestor, Iustizminister, zugleich Staatssekretair; der Co- mes sacrarum largitionum, Minister des Schatzes; der Comes rei privalae, Verwalter der Privatkasse des Kaisers und der .Domainen; endlich die beiden Befehlshaber der Haustruppen, die an die Stelle der alten Prätorianer getreten waren, Comites domesticorum, equi- tum ct peditum. Unter jedem Minister standen Bureau's (scrinia) mit zahllosen Unterbeamten. Unter der Menge der Hofbedienren waren der Aufseher über die Kleiduug des Kaisers und der über die Tafel (Comes castrensis) die vornehmsten. Dazu kamen eine Menge Titu- laturen für die bestimmte Rangordnung der Beamten: Nobilissimi hie- ßen die kaiserlichen Prinzen, Illustres die Minister, Consuln und Prä- fekten, 8pectabiles die Vicarie«, Proconsuln, Comites und Duces, Clarissimi die Consularen, Correctoren und Präsides, Perfectissimi und Egregii waren andere Hofchargen. Die vier kostspieligen Hofhaltungen seit 292 und die nachherigen Unruhen hatten alle Finanzordnung zerstört. Constantin richtete die Finanzverwaltung neu ein, aber zum Nachtheil des gemeinen Wesens. Die Erhcbungskosten verschlangen vielleicht den vierten Theil der Ein-

4. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 22

1835 - Stendal : Franzen und Große
22 schlug bei Pharsalus seinen Gegner (48), weiterhin in Afrika bei Thapsus (46) und in Spanien bei Munda (45) dessen ?lnhänger, wurde auf 10 Jahr Dictator, aber bereits 44 ermordet. 6. Die Zerstörung Jerusalems, 70 nach Chr. Übersicht der Schicksale der Juden seit dem babylonischen Erile 537 vor Chr. Scrubabel. Statthalter aus dem Volke, wie Esra (478) und Nehemia (444), machten die persische Herrschaft noch erträglicher. Nach Alerander wurde Palästina zuerst ägyptische (312), dann syrische Provinz (203). Druck der Seleuciden, 2lbfall unter den Makkabäern. Abhängigkeit von Rom seit 64. Von 40 vor Chr. bis 44 nach Chr. Her ödes und seine Söhne und Enkel. Judäa Provinz schon 6 nach Chr. Einfluß des Drucks fremder Herrschaft auf den Charakter des störrigen Volks. Empörung 64 nach Chr. Belagerung unter Vespasian und Eroberung durch Litus (70). 7. Die große Völkerwanderung 375 — 493 nach (£f)r. Sie beginnt mit deni Übergange der Hunnen über den Don (375). Frühere Wanderungen dieses rohen mongoli- schen Volks in Asien. Nächste Folgen ihres ungestümen Vordringens für Europa, namentlich für Ost- und West- Gothen und für das Römische Reich. Schlacht bei Adrianopel (378). Theodosius räumt den Westgothcn Sitze in Thracien ein, weiterhin (398) Arkadius die illyrischen Länder. Ala- rich fällt in Italien ein (400), wird aber diesmal von S ti- li cho bei Pollcntia geschlagen (403). Glücklicher ist er bei seinem zweiten Einfall (408). Rom wird erstürmt (410), aber Alarich stirbt in llnteritalien und die Westgothen ziehen nach Gallien, wo sie Sitze erlangen. Unterdessen waren auch viele deutsche Völker in Bewegung. Vandalen und Sucven zogen durch Gallien nach Spanien (409), in Gallien blieben Burgundier und Franken. Die Westgothen verbreiteten sich

5. Theil 2 - S. 375

1832 - Cassel : Bohné
Galatia. 375 Tosia am Fl. Durek. Germanicopolis; soll der spätere Name von Gangra seyn. Sora, nur aus den späteren be- kannt. Dadybra, gleich den vorhergehenden St. den Alten ten unbekannt. Conica, Bergfestung am Olgassys. Str. 12, 842. ylndrapa, später Neoclaadiopolis, am Geb. Ol- gassys. Zaliches, Saltos genannt; ebenfalls im Geb. Ol- gassys, am Fl. Zalecus. Gratia, Potamia und Cepora; alle am Fl. Parthenius, und am nördlichen Abhange des M. Olgassys. Im mittleren Lande lagen: ylntomopolisf Anadymata, Candara und Castamon; alle von noch un- bestimmter Lage. Den Küsten näher, von Westen gegen Osten, folgten: Tyca, südlich von Cromna. Ceveae, am östl. Abhange des Einzelbergs Cytorus. Milelus , siidl. von Aboni Tichos, Syrtae und Thornia, südl. von Sinope. Galati A. N a m e. Galatia, i) Yakaria 1 ), oder Gallograecia, Gal- lia parca. Sie bekam* diesen Namen von den Galatae, Yakarac, die als zerstreute Haufen Keltischer Völ- kerslämme aus ihren ursprünglichen Sitzen zwischen der Donau und den Alpen, unter den Nachfolgern Alexanders d. Gr. von Zeit zu Zeit gegen Macedo- nia und Thracia vorgedrungen waren, unter eines ge- wissen Lutar's Anführung zuerst über den Helles- pontus gesetzt hatten, im J. 2. der 125sten Olymp, .aber von Leonnor geführt und vom König Nicome- des I. von Bithynia als Hülfsvölker gegen seinen Bru- der gerufen, nach Memnon c. 2. unter 17 Unferan- iührern in grosseren Haufen nach Kleinasien über- gingen , immer neue Abtheilungen ihres Volks nach sich zogen, ganz Kleinasien raubend durchstreif- ten, 40 Jahre hindurch die Beherrscher des Landes machten, endlich aber von Attalus I. König von Per- gamus, im J. 2. der 135sten Olymp, besiegt, sich ei- nen von ihnen beliebten festen Sitz wählten. Dieser 1) Eckh. D. N. P. I, V. Iii, 176. i

6. Theil 1 - S. 197

1832 - Cassel : Bohné
Dacia. 197 Ciirpathen) nördlich fast ganz umgrenzt; im Inneren sclir frticlii,bar und reich an Getraide, Salz, Holz, Metallen, unter denen selbst das Gold nicht foldte. Eutrop. 8, 6. Jornand. R« Gel. 5. ff«. Politische Eintheiliung. Diese war dreifach« Als die Homer Dada zu ei- ner Römischen Provinz (die einzige jenseits der Do- nau) gemacht halten,, theilten sie dieselbe ein: 1) in die Dacia. Ripensis, an dem nördlichen, od. dem linken Ufer des Danubius (verschieden von der späteren Dac. Ripensis desk. Aureliamis, an dem südlichen, oder rechten Ufer des Danubius, zwischen den beiden Moesiac) ; 2) in die Dacia Ripensis, an den Carpallien zu- nächst, oder an den Alpibus Bastarnicis; 3) in die Dacia Mediterranca, im inneren Rande, zwischen den beiden so eben genannten Ab- teilungen« Ilauptziige aus der Geschichte und aus dem Charakter der allen Bewohner. V ' ■iii . < 1 - ’■ * . . -f ; Gewöhnlich pflegt man anzunehmen, dass die al- ten Daci dasselbe Volk gewesen, welches die Grie- chen die Getae, rlrac, genannt haben. Nach He- rodot. 4, 93. und Thucyd. 2, 96. sassen aber diese Getae ursprünglich iiithracia, zwischen dem Flusse Ister und dem Gebirge Haemus,, und waren demnach ein Thrarisches Volk. Verschiedenen Nachrichten zufolge, die man in Diodor. Sic. 2, 43 ; Justin. 9,2; Arrhian. de exped. Alexandr. u.s.f., finden will, soll dieses Volk vor der Macht der Macedonier unter Philippus und Alexander M. sich über deu Ister und von da aus immer mehr westwärts gezogen haben, als zu- letzt auch die Germanischen Bastarnae von Osten her drängten, wodurch die M uste der Getae, solitudo,rj rcov l itfov- ¿Qijgicc entstand, welche die Römer schon bei ihrer ersten Ankunft in jenen Gegenden vorfanden. \ ergl. Str. 7,295. ff. Auf ihrem westlichen Zurückwei-

7. Theil 1 - S. XXII

1832 - Cassel : Bohné
Xxii Einleitung. jedoch um vieles breiter. Vergl, Iv, 4l und 42 und damit Iv, 36 und 45 lf. In Europa ist ihm, nach seiner eigenen Aeus- serung 13, Iii. 115, der äusserste Westen nicht gut bekannt; mit Gewissheit weiss er hier nichts zu sa- gen; ungleich grosser ist seine Kenntniss des Ostens. Von den Strömen Europa’ s neunter folgende. Zuerst den Istrosy der ihm, nach 13. Iv ,48, der grösste aller Ströme dieses Erdtheils ist, hei der Stadt Pyrene entspringt, mit- ten durch Europa läuft, auf der Nordseile fünf, auf der Südseite zehn Flüsse aufnimmt und in fünffacher Mün- dung in den Pont. Euxinos ausgeht. Vergl. Ii, 33. Sodann nennt er den Tyras, Ilypanis, Boryslhenes, Gerrhus, Syrgis, Tanais, Ilyrgis und Ly kos. Der Eridanos, von dem man den Bernstein hole, ist ihm eine poetische Fiction, nach 13. Iii, 115. Die Lage der Kassitenden, woher man das Zinn bringe, will er nicht bestimmen. Von Städten, Völkern und Län- dern kenn t er als die äusserslen gegen W este.n Ga~ deira, ausserhalb der Säulen des Hercules, nach B. Iv, 8, Tartessos, wo die Kelten wohnen und die Kyne- sier, Iberier, die Ligyer, Ileiisyker, in deren Gebiete der Fl. Karpis in den Istros fällt, die Iieneter, mit dem Fl, Alpis, die Illyrier, das Land Thrakia, mit dem Geh. Haemos und die Gelen. Jenseits des Istros im Norden und Osten sind ihm die Sigynnen, Aga- thyrsen, Neurer, Androphagen, Issedonen, Am na- spen, Ityperboraeer, Istrionen, Skythen, Gerrlier, Me~ lanchlaenen (Schwarzröcke) , Maepten, Sauromaten, T/iyssagelen, und auch hier im äusserslen Norden, nach den Argippaeern (Kahlköpfen), Skythen und Issedonen, abermals Greife und Arirnaspen 2). In Italien kennt er die Ombriker, Tyrrhener, Japygia xmd Grossgriechenland, welches er Italia nennt; über Rom aber findet man hei ihm auch nicht ein einzi- ges Wort. Vergl, Iv, 15. Von den Inseln kennt er die alte Sikania oder Sikelia, Saros und Kymos; auch das adriatische Meer, welches wie Tyrrhenien, lbe- rien und Tartessos, nach B. I, 163, die Phokaeer ent- deckt haben. Vorzüglich genau ist ihm Hellas, noch

8. Geschichte des Alterthums - S. 646

1852 - Weimar : Albrecht
646 Macrinus ermordet217, dieser zum Kaiser ausgerufen und bereits 218 von Hcliogabalus, einem Verwandten des Caracalla, gestürzt. Heliogabalus, welcher Priester der Sonne zu Emesa gewesen war, benahm sich als Kaiser auf eine ruchlose und kindisch tolle Art; er führte den Dienst des Baal und Moloch in Rom ein, brachte diesen Götzen Menschenopfer, ernannte sein Pferd zum Con- sul und lebte in Gesellschaft von Tänzern, Kutschern und gemeinen Menschen. Er wurde 222 von den Soldaten getödet und sein Vetter Alexander Severus (222 — 235) zum Kaiser ausge- rufen. Alexander regierte unter dem Einflüsse seiner trefflichen Mut- ter Mammaa, welche den großen christlichen Philosophen Origenes achtete und ehrte; und die großen Rechtsgelehrten Paulus und Ul- pianus gehörten zu den Rathgebern des jungen Kaisers. Während seiner Regierung zerstörte 226. ein Perser Ardischiir oder Artarer- xes I. das parthische Reich und wurde der Gründer des neupersischen und der Dynastie der Sassaniden. Als Artaxerxes 227 in Kappa- docicn einfiel, gerieth er in einen mehrjährigen Krieg mit den Rö- mern, und Alexander Severus unternahm selbst einen Kriegszug gegen ihn. Ein Raubzug germanischer Völker rief den Kaiser an den Rhein und hier wurde er 235, als er die Mannszucht Herstellen wollte, von den Soldaten erschlagen, und der rohe Thracier Maxi- min (235 — 238) zum Kaiser ausgerufen. Er war hart und streng und unternahm Kriegszüge in das Innere von Deutschland. Immer häufiger wurden die Einfälle barbarischer Völkerschaften in das römische Gebiet und immer gefährlicher die Herrschaft der in Zwietracht gerathenden römischen Heere. Die in Afrika zu Kaisern ausgerufenen beiden Gordiane, Vater und Sohn, wurden bald wieder gestürzt. Die vom Senat ernannten Kaiser Maximus, Balbinus und Gordianus Hl. besiegten Maximin bei Aquileja, aber Maximus und Balbinus wurden 238 bei einem Anfstande in Rom erschlagen. Gordianus Hl. wurde auf einem Zuge gegen den Perserkönig Sapores 1. von dem Araber Philippus ermordet. Phi- lippus (244 — 249), welcher 248 das tausendjährige Bestehen des römischen Reiches feierte, wurde von dem gegen die Gothen nach Mösien gesandten Feldherrn Decius gestürzt. Décrûs (249 bis 251) fiel im Kampfe gegen die Gothen. Der von den Soldaten zum Kaiser ernaunte Gallus und nach ihm Aemilianus wurden von ihren eigenen Leuten bald getödet und der General Valerianus als Kaiser anerkannt. Valerianus (253 — 260) nahm seinen Sohn Gallienus zum Mitregenten an. Verwirrung und Soldatenherrschaft waren nicht das einzige Unglück des Reiches; öfters wüthete Hun- gersnoth, eine furchtbare Pest raffte viele Menschen hinweg und eine von Decius angeordnete Verfolgung der Christen trug zur Zer- rüttung des Reiches bei. Die Grenzen waren immer drohenderen Angriffen ausgesetzt; die Franken verheerten Gallien; die Völker des alemannischen Bundes drangen verwüstend durch den Elsaß und die Schweiz bis nach Mailand vor, die Gothen verwüsteten Pan- nonien, Jllyrien, Mösien und Thracien. Die Gothen fuhren über das schwarze Meer nach Kleinasien und beraubten und zerstörten die .dortigen Küstenstädte. Die Perser eroberten Armenien und drangen bis nach Syrien vor. Gegen die letzteren zog Valerian selbst zu

9. Geschichte des Alterthums - S. 454

1852 - Weimar : Albrecht
454 sehr früh in Gallien und auf den brittischen Inseln niedergelassen, und schon 500 Jahre v. Chr. erscheinen gallische Schaaren in Spa- nien angesiedelt. Auch brachen zahlreiche gallische Horden in Ober- italien ein und besetzten das Land. Unter den Namen der Senonen, Bojer und Jnsubrer kommen sie in der römischen Geschichte vor. Andere gallische Volkshaufen drangen nach Osten vor, besetzten die Schweiz, das südliche Deutschland bis an die Donau und Ungarn. Ein großer Strom von Galliern ergoß sich 280 v. Chr. über Thra- cien und Maeedonien und durchzog plündernd, sengend und mordend diese Länder. Im Kampf gegen sie fiel Ptolemäus Keraunos; doch ein macedonischer General, Sosthenes besiegte sie und regierte dann - zwei Jahre als Strateg in Maeedonien. Aber neue Schwärme von Galliern fielen in Maeedonien ein; Sosthenes wurde geschlagen und fand in der Schlacht den Tod 278 v. Chr. Die Gallier ver- wüsteten Maeedonien bis auf die festen Städte und zogen dann nach Thessalien. Die gemeinsame Gefahr vereinigte noch einmal die Hel- lenen; nur die Peloponnesier verweigerten die Theilnahme. Unter Anführung des Atheners Kalippus besetzte das 30,000 Mann starke Heer der Hellenen die Thermopylen. Vergebens suchten die Gallier den Durchgang zu erzwingen; da verriethen ihnen die Thessalier, welche die lästigen Gäste bald zu entfernen wünschten, den Weg über die Gebirge. Die Hellenen retteten sich theils auf ihre Schiffe, theils zerstreuten sie sich. Die Gallier drangen nun nach Phocis vor, um die delphischen Tempelschätze zu plündern. Als sie das Gebiet von Delphi besetzt hatten, trat eine ungewöhnlich starke Kälte ein und raffte viele Gallier hin. Dann begann ein furchtbarer Orkan, un- geheure Schneemassen sielen vom Himmel und ein starkes Erdbeben stürzte große Felsenmassen in die Thäler, und viele Barbaren fanden den Tod. Von Schrecken ergriffen und von den Griechen verfolgt zogen sich die Gallier zurück, und Griechenland war von den wil- den Raubhorden wieder befreit. Die Gallier zogen durch Thessalien und Maeedonien nach Thracien und gründeten hier ein eigenes Kö- nigreich, Tyle genannt, welches nach ohngefähr 60 Jahren den An- griffen der Thracier erlag. Andere gallische Schaaren setzten auf die Einladung des bithynischen Königs Nikomedes I. nach Kleinasien über. Verheerend fielen die wilden Horden in die Länder Kleinasiens ein und zogen fast 25 Jahre heimathlos umher, indem sie bald Herrschern und Städten als Hülfstruppen dienten, bald auf eigene Faust plündernd umhcrstreiften. Endlich ließen sie sich in einem Theile von Großphrygien nieder, der von da an Galatien genannt wurde. Durch Abfall vom syrischen Reiche unter Antiochus Ii. (262 — 247) entstanden im Osten von Asien zwei Reiche, das baktrische und das parthische (vergl. S. 52). Das parthische Reich bestand bis 226 nach Chr. unter der Herrscherfamilie der Arsaciven, wie sie nach dem Stifter Arsaces genannt wurde. Mithridates I., welcher 236 v. Chr. starb, hob das Reich durch Eroberung von Medien, Hyrkanien, Babylonien und Baktrien zu einer großen äußeren Macht. Dennoch blieben die Parther rohe Nomaden, und die Horden der- selben waren nur durch ein loses Band verbunden. Den Kern ihrer Heere bildete leichte und schwere Reiterei. In den Ländern zwischen

10. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 51

1850 - Leipzig : Mayer
Erdlheile u. Hauptstämme ihrer Bewohner. Asia. §. 52. 53. 51 Stamm (im mittlern und nördlichen Gallien, im westlichen und südlichen Germanien, ira obern Donaugebiet, auf den britischen Inseln und in einzel- nen eingewanderten Stämmen in Oberitalien, Hispanieu und Kleinasien, wohl auch in Sicilien); 9) iberischervolksstamm (in Hispanien); 10) thra- cischer Stamm (zu dein ausser den eigentlichen Thraciern auch die Geten oder Dacier, Pannonier, Bithynier in Kleinasien und vielleicht auch die Il- lyrier gehörten); 11) pelasgisch-hellenischer Stamm (in Griechenland, Epirus, Macédonien, Süditalien und an der Westküste Kleinasiens, viel- leicht auch die Etrusker und Rätier umfassend); 12) alt-italischer Stamm (Osker, Latiner, Sabiner, Umbrer u. s. w., vielleicht auch die Ligurier, dem vorigen nahe verwandt) ; doch ist die Abkunft der Ligurier, Illyrier, Etrusker und Rätier, Sikuler und Iberer noch vielen Zweifeln unterworfen. Diese Völkerfamilien aber gehörten fast alle der weissen (oder sogenannten caucasischen) Völkerrace an, nur einige Chamiten (im innern Libyen) auch der schwarzen oder Negerrace, und einige Japhetiten (im südlichen Indien) der malaiischen ; von der gelben (oder sogenannten mongolischen) Race dagegen hatten die Völker des klassischen Alterthums in ihrer Bliilhenzeit fast noch gar keine Kenntniss. §. 53. Asia. Mit dem Namen Asm Çaola, ionisch Agitj, der von dem Aaiog \ti(x(x)v des Homer Ii. Ii, 461. nach und nach auf den ganzen Erdtheil aus- gedehnt worden sein soll, und bald von «£«_, Schlamm [also Schlammland], bald vom semitischen ■'¿¡ri, die Mitte [das Mittelland], oder py, glänzen [das Glanzland, Land des Sonnenaufgangs], oder endlich vom orientalischen Götternamen der Äsen [Götterland] abgeleitet wird) wurde von den Alten der späteren Zeit seit Strabo alles Land der Erde bezeichnet, welches westlich durch den Fluss Tanais (j. Don), die Palus Mäotis, den Pontus Euxinus, die Propontis und den Hellespont von Europa, durch den arabi- schen Mb. aber und durch die Landenge von Arsinoë (j. Suez) von Africa getrennt wurde. [Früher nahm man auch nicht selten den Fluss Phasis (j. Rion oder Fachs) und weiterhin den Araxes (j. Aras) und das caspische Meer als Grenzen gegen Europa und den Nil als Grenze gegen Africa an, so dass also die östliche Hälfte Aegyptens noch zu Asien gerechnet wurde.] Diesen Erdtheil, den sich die Alten keineswegs in seiner wirklichen Fächer- gestalt, sondern als ein längliches Parallelogramm dachten, und den die Meisten mit Recht für den grössten der 3weittheile hielten, theilte man früher, ehe man die östlichem Länder desselben kennen lernte, blos in 2 grosse Hälf- ten, indem man erst den Fluss Halys, dann das Gebirge Taurus als Grenz- scheide annahm, und so anfangs das obere (östlichere) und untere (west- lichere) Asien (tu ccpco und tu xutco 'Aaitjg, auch Aoia rj tiaog und inrog tov Ai.vog), dann Asien diesseit und jenseit des Taurus (Asia cis und trans Taurum, Aaiu rj ivrog und txrbg tov Tuvqov) unterschied. Mit der er- weiterten Kenntniss des Erdtheils gegen 0. u. So. verschwand nach und nach dieser l nterschied, und man sprach nunmehr nur von den einzelnen Ländern desselben, während der Name Asia seihst (im engern Sinne) ge- wöhnlich nur zur Bezeichnung von Kleinasien diente, obgleich auch ein- 4 *
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