85
von Zorndorf (1758). (Der Dichter Ewald von Kleist fiel bei
Klmersdorf und hat ein Denkmal in Frankfurt). Die Städte der
Niederlausitz haben Gewerbthätigkeit, namentlich Luckau, Kottbus und
Spremberg.
5. Die Provinz Sachsen
(458 Q.-M. und 2,045,000 Einwohner)
gehört theilweise zum norddeutschen Tieflande, theilweise zum Gebiet des
Harzes und des Thüringer Waldes. Die Gegend von Mansfeld ist reich
an silberhaltigem Kupferschiefer, welcher schon vor mehreren Jahrhunderten
ausgebeutet wurde. Westlich der Elbe und nördlich von Thüringen ist gutes
Ackerland. Die Provinz Sachsen zählt außer 70 Hüttenwerken auch 9 Sa-
linen und entwickelt eine bedeutende Fabrik- und Handwerksthätigkeit. Sie
zerfällt in 3 Regierungsbezirke: Magdeburg, Merseburg und Erfurt.
a. Magdeburg an der Elbe hat mit Einschluß der Vorstädte Buckau und
Sudenburg 90,000 E. Bedeutende Festung, Zerstörung von Magde-
burg 1631. Der alte Dom ist die Grabstätte Otto des Gr. Das
Salzwerk Schönebeck (9400 E.) liefert jährlich 800,000 Centner Salz
und besitzt Fabriken verschiedener Art. Halberstadt, 24,000 E., un-
weit des Harzes, in lieblicher, fruchtbarer Gegend. Quedlinburg an
der Bode, 16,600 E. ist Geburtsort des Dichters Klopstock und des
Geographen Karl Ritter. Straßfurth besitzt ein bedeutendes Steinsalz-
lager und eine Saline.
b. Merseburg an der Saale hat 13,000 E. Schlachten bei Merseburg 933
und 1080. Halle an der Saale, 46,000 E. Universität. Bedeuten-
des Salzwerk. Die Francke'sche Stiftung. Naumburg an der Saale
15.000 E. (Die Hussiten vor Naumburg unter Procopius 1470;
das Kirschenfest). Nahe dabei die Landesschule Pforta (Schulpforte) ;
Roßbach, wo Friedrich der Große 1757 die Franzosen schlug, und
Lützen, wo 1632 Gustav Adolf fiel, sind geschichtliche Orte. In der
Grafschaft Mansfeld ist der Sitz des Bergbaus und Hauptort Eisleben,
12.000 E., wo am 10. November 1483 Luther geboren wurde und
am 18. Febr. 1546 starb. In der Geschichte der Reformation sind
Wittenberg, wo Luther lebte und lehrte und begraben liegt, sowie Mühl-
berg, wo Carl V. den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen ge-
fangen nahm und das protestantische Heer besiegte (1547), bekannt.
e. Erfurt, 40,000 E., war die alte Hauptstadt Thüringens, ist eine
Festung, hat einen alten Dom mit einer 275 Centner schweren Glocke
und ein Waisenhaus, das ehemalige Augustinerkloster, worin noch
Luthers Zelle gezeigt wird. Fabrikorte sind Mühlhausen (17,000 E.)
und Nordhausen (18,700 E.). In einem tiefen Thalgelände des
Thüringer Waldes liegt Suhl, durch seine Gewehr- und Eisenblechfa-
briken berühmt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: Ewald_von_Kleist Otto Klopstock Karl_Ritter Karl Straßfurth Friedrich_der_Große Friedrich Gustav_Adolf Gustav Adolf Luther Carl_V. Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich
109
lustige Wesen der übrigen Slaven, sondern Ernst, Trotz und Hartnäckigkeit.
Im Allgemeinen sind die Böhmen musik- und tanzlustig, fast jeder ein Mu-
siker. Ihre Sprache ist wohltönend. Unter den Slaven sind die Böhmen
die gebildetsten, fleißigsten und gewerbthätigsten.
Hauptstadt ist Prag an der Moldau, 150,000 E. Aus der Moldau-
brücke steht das Standbild des heil. Nepomuk. Der links der Moldau ge-
legene Stadttheil heißt die kleine Seite; der Hradschin oder Schloßberg ist
mit dem Schloß, mit schönen Anlagen und vielen Palästen geschmückt. Der
Ziskaberg erinnert an die Hussiten. Universität und Sternwarte (Tycho de
Brahe fl 1603). Anfang und Ende des 30jährigen Kriegs in Prag
(1618 — 1648). Böhmen ist reich an Bädern und Gesundbrunnen: Eger,
wo Wallenstein, Herzog von Friedland (Böhmen) 1634 ermordet wurde,
Franzensbad, Carlsbad (600 R.), Marienbad, Töplitz. Tie Bergstadt
Joachimsthal (Thaler) hat reiche Silbergruben. Reichenberg an der Neiße,
19,000 E., hat bedeutende Fabriken. Bei Lowositz (1756), Kulm und
Nollendorf (1813) und Kolin, wo 1757 Daun Friedrich den (Kroßen schlug
und Schwerin fiel, sind berühmte Schlachtfelder. Leitmeritz an der schiffbaren
Elbe, liegt im bömischen Paradiese, das reich an Wein und Getreide ist.
An der schlesischen Grenze liegt das Adersbacher Sandsteinfelsen-Labyrinth.
7. Die Markgrafschast Mähren.
(404 Q.-M. und 1,972,000 Einwohner.)
Mit Ausnahme der fruchtbaren untern March-Ebene gehört Mähren
dem Berg- und Hügelland an, in welchem die Oder und Weichsel entspringen.
Hauptfluß des Landes ist die March. Das milde Klima im Süden be-
günstigt den Wein- und Obstbau; die mittleren flachen Landestheile sind fast
ausschließlich für Getreide bestimmt. Wälder und Weiden liefern guten Er-
trag. Die Bevölkerung ist eine sehr gemischte, besteht aus Mähren, Han-
naken, Slovaken, Walachen, Kroaten, Deutschen. Mähren ist das Haupt-
tuchland der Monarchie und besitzt gute Leinwandfabriken, viele Spinnereien,
Webereien und Färbereien.
Hauptstadt ist Brünn an der Schwarza, 59,000 E.; über der Stadt
liegt die als Gefängniß benutzte Bergfestung Spielbcrg. Einige Meilen da-
von steht Austerlitz, wo 1805 Napoleon über die Russen und Oesterreicher
siegte. Im östlichen Theile liegt Llmiitz an der March, 14,000 E., und
nördlich davon das gewerbreiche Sternberg im fruchtbaren Lande der Hannaken.
8. Das Herzogthum Schlesien
(931/2 Q.-M. und 480,000 Einwohner)
ist sehr gebirgig, hat ein rauhes Klima, erzeugt Getreide, viel Flachs, Vieh,
namentlich Schafe, Eisen, Blei und Steinkohlen. Seit 1854 zerfällt das
Land in 22 Bezirke. Hauptstadt ist Troppau, mit 14,000 E. Der Fürst
von Lichtenstein besitzt hier viele Ländereien und führt darum auch den Titel
Herzog von Troppau und Iägerndorf.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Ernst Nepomuk Friedrich Friedrich Napoleon Sternberg
Extrahierte Ortsnamen: Moldau Schloßberg Prag Eger Friedland Franzensbad Carlsbad Marienbad Reichenberg Kulm Schwerin Leitmeritz Schwarza March Schlesien Troppau Troppau
54
Neuere Zeit.
1555 durch den Religionsfrieven zu Augsburg.
1556. Karl V. legt die Regierung nieder, stirbt 1558.
1556—1564. Ferdinand Karl's Bruder, zugleich König
von Böhmen und Ungarn. — Das Tridentiner Concil,
1545—1563, scheidet Protestanten und Katholiken schärfer.
1564—1576. Marimilian Ii. erhält durch seine Mäßigung
den Religionsfrieden. — Grumbach und Gotha gezüchtigt.
1576—1612. Rudolph Ii., von Jesuiten geleitet; Alchymist
und Astrolog. Trennung und gegenseitiger Haß der Pro-
testanten und Reformirten erschüttern den Religionsfrieden.
— Die protestantischen Stände schließen die Union unter
Friedrich von der Pfalz 1608; die Katholiken dagegen
die Ligue unter Marimilian von Baiern 1609. Rudolph
tritt seinem Bruder Matthias 1608 Ungarn und Oesterreich,
1611 auch Böhmen ab.
1612—1619. Matthias. Die Erbitterung zwischen Prote-
stanten und Katholiken nimmt zu. Der böhmische Maje-
stätsbrief verletzt.
1618. Anfang des dreißigjährigen Krieges.
Aufstand der böhmischen Protestanten unter dem Grafen
von Thurn. Ernst von Mansfeld bringt Hülfe.
1619—1637. Kaiser Ferdinand Ii. Die Böhmen wählen
Friedrich V. von der Pfalz zum König.
1620. Marimilian und Tilly, Führer des liguistischen Heers,
siegen auf dem weißen Berge bei Prag. Friedrich ent-
flieht; die pfälzische Kur an Baiern; Böhmen wieder
kaiserlich und katholisch.
1622, 1623- Mansfeld und Christian von Braun-
schweig von Tilly überall geschlagen.
1625. Der niedersächsische Kreis bewaffnet unter Christian Iv.
von Dänemark. Dagegen ein kaiserliches Heer unter
Albrecht von Wallenstein.
1626. Mansfeld wird bei Dessau von Wallenstein, Christian
von Dänemark bei Lutter von Tillh geschlagen.
1627. Wallenstein, Admiral der Ostsee und Herzog von Meck-
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Ferdinand_Karl's Ferdinand Marimilian Rudolph_Ii Friedrich Friedrich Rudolph Matthias_1608 Matthias Ernst_von_Mansfeld Ernst Ferdinand_Ii Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Marimilian Tilly Friedrich_ent- Friedrich Christian_von_Braun- Tilly Christian_Iv Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Christian
von_Dänemark Lutter_von_Tillh
Deutschland.
59
1758. Friedrich geht nach Mähren, belagert Olmütz verge-
bens. Der große Sieg über die Russen bei Zorndorf,
25. August, setzt ihn so in Vorthcil, daß der Ueberfall
Daun's bei Hochkirch (Keith f) 14. Octbr., ihm nicht
schadet.
- 1759 — 1763. Friedrich wird von den Russen (Soltikow)
und Oestreichern (Laudon) bei Kunersdorf, 12. Aug.,
gänzlich geschlagen, ein preußisches Corps unter Fink bei
Maren, 20. Novbr., gefangen. Zwar geben die Siege
bei Liegnitz 1760, 15. Aug., und bei Torgau (Zie-
then), 4. Novbr., Friedrich das Uebergewicht in Schlesien
und Sachsen; doch wäre er bei gänzlicher Erschöpfung
. seiner Kräfte (die englischen Subsidien hörten auf, die
Russen im Besitz von Pommern und Preußen) vielleicht
erlegen, wenn der Tod seiner erbitterten Feindin Elisabeth
von Rußland, 1762, ihn nicht rettete. Peter Iii. schließt
Frieden. Die Seesiege der Engländer beschleunigen
1763 den Frieden zu Hubertsburg zwischen Oestreich,
Frankreich, Sachsen und Preußen, welcher Friedrich den
Großen im vollen Besitze seines Landes läßt, das nun,
geehrt und gefürchtet, in die Reihe der europäischen Groß-
mächte tritt.
1765 —1790. Joseph Ii. Kaiser, bis 1780 Mitregent seiner
Mutter Maria Theresia. Ein Bewunderer, aber zu rascher
Nachahmer Friedrich's Ii.; von seinen Unterthanen verkannt.
Unglücklich auch in seinen auswärtigen Unternehmungen.
Im Baierschen Erbfolgekriege, 1778—1779, berthei-
digt Friedrich Ii. Baiern gegen Oestreich, und vereitelt 1785
den baierschen Ländertausch. Der Krieg Oestreichs gegen
die Türkei 1788 wird unglücklich geführt. Ungarn und
Belgien im Aufstande.
1786. 17. August. Friedrich Ii. stirbt. Ihm folgt Fried-
rich Wilhelm Ii., 1786—1797.
1790—1792. Leopold Ii., Joseph's Bruder, Kaiser. Josephs
Neuerungen zurückgenommen; Belgien wird unterworfen,
aber nicht ganz beruhigt. — Leopold stirbt, 1792, nachdem
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich August Keith Friedrich Maren Novbr Friedrich Friedrich Elisabeth
von_Rußland Peter_Iii Oestreich Friedrich Friedrich Joseph_Ii Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich Oestreich August Friedrich_Ii Friedrich Wilhelm Leopold_Ii Leopold Josephs Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hochkirch Liegnitz Torgau Schlesien Sachsen Pommern Frankreich Sachsen Belgien
86
Neuere Zeit.
Schifffahrt und Handel blühen, besonders in Brügge, Gent
und Anrwerpen.
1477. Maria, Tochter Karl s des Kühnen und nach ihrem
Tode 1482, Philipp der Schöne (1' 1506), Anfangs un-
ter Vormundschaft seines Vaters Marimilian, Beherrscher
der Niederlande. Marimilian's und Philipp's willkührlichc
und gewaltsame Neuerungen erregen Mißtrauen, Erbitterung
und Aufstande.
1506—1555. Karl (V.) Philipp's Sohn (geb. in Gent 1500),
Anfangs unter Vormundschaft Marimilian's l., erwirbt
durch Kauf Ostfriesland, Oberyssel, Utrecht und Gronin-
gen. Das Land bleibt trotz der gewaltsamen Eingriffe in
seine Freiheiten, einzelne unbedeutende Aufstande abgerech-
net (Gent 1539), ruhig und erreicht den Gipfel seines
Wohlstandes. Selbst die Einführung der Inquisition (1550),
welche viele Tausende dem Blutgerüst überliefert, wird von
den Niederländern aus besonderer Anhänglichkeit an Karl V.,
btt in ihrem Lande geboren, ihre Sprache und ihre Sit-
ten liebte, ruhig ertragen.
1555—1598. Philipp Ii., bleibt bis 1559 in den Nieder-
landen ; dem Volk durch seine Unduldsamkeit und sein ab-
geschlossenes, finsteres Wesen immer verhaßter. 1559—1567,
Margarethe von Parma, Philipp's Schwester, Statt-
halterin. Cardinal Granvella, dessen Hinterlist und
Grausamkeit das Volk empört, wird abgerusen, die Inqui-
sition auf kurze Zeit gemildert. Dann geschärfte Edicte zur
Ausrottung der Ketzer und Errichtung 14 neuer Bisthümer.
1565, Nov. Co mp rom iß von 400 Adligen, zur Verthei-
digung der vaterländischen Rechte „gegen das verabscheu-
nngswürdige Gericht der Inquisition". Eine Bittschrift,
1566, wird zurückgewiesen; Geusen (Kueux). Der durch
Fanatiker aufgeregte Pöbel stürmt und plündert Kirchen.
Die Ruhe bald hergestellt.
1567. Alba, mit einem auserlesenen Heere gesendet, um
Schuldige und Verdächtige zu strafen, übernimmt die Statt-
halterschaft und errichtet den Rath der Unruhen. Eg-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre]]
Extrahierte Personennamen: Maria Maria Karl Karl Philipp_der_Schöne Philipp Karl_( Karl Karl_V. Karl_V. Philipp_Ii Philipp Margarethe_von_Parma Cardinal_Granvella
88
Neuere Zeit.
dessen Handelsgröße seit der Erstürmung durch die Spanier
unter Parma (1585) im Sinken ist.
1609—1621. Zwölfjähriger Waffenstillstand mit Spa-
nien. Religiöse Streitigkeiten zwischen Arminianern und
Gomaristen. Die von Moritz nach Dordrecht berufene
Nationalsynode (1619) verdammt die Arminianer. Ol-
den - Barnefeld hingerichtet. — Der wieder ausbre-
chcnde Krieg mit Spanien wird mit Glück geführt.
1625 —1647. Friedrich Heinrich, dritter Sohn Wil-
helm's I., Statthalter; erobert Maftricht 1632, Breda 1637.
Die spanischen Niederlande fallen nach dem Tode Jsabella's,
1633, an Spanien zurück.
1647—1650. Wilhelm Ii., Sohn Friedrich' Heinrich's, Statt-
halter.
1648. Jin w e stp hä lisch en Frieden erkennt Spanien
die Unabhängigkeit der vereinigten Niederlande
an, welche im Besitz aller Eroberungen bleiben.
1650—1672. Nach dem Tode Wilhelm's Ii. wird die Statt-
halterwürde aufgehoben, 1651; die Generalstaa-
tcn unter dem Großpensionär Johann de Witt und sei-
nem Bruder Cornelius regieren die Republik. — Die Ad-
mirale Tromp und Ruht er kämpfen ruhmvoll gegen Eng-
land; fortdauernde Eroberungen in Indien.
1672. Da Ludwig Xiv. Holland angreift und mehrere Pro-
vinzen erobert, wird der 22jährige Wilhelm Iii. General-
kapitän, bald auch Statthalter, bis 1702. Die edlen Brü-
der de Witt vom Volke ermordet. Wilhelm errettet die
Republik, wird 1674 erblicher Statthalter, 1688
König von England; bleibt Ludwig's unversöhnlicher
Gegner.
1702. Nach dem Tode Wilhelm Ul. bleibt die Statthalter-
würde unbesetzt;- Heinsius Rathspensionär. Der Kampf
gegen Frankreich dauert fort bis zum Utrechter Frieden
1714, in welchem die spanischen Niederlande anoest-
reich abgetreten werden. Die Republik Holland gewinnt
in dem Barriere-Tractat mit Oeftreich das Recht, nie-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Moritz Friedrich_Heinrich Friedrich Heinrich Wilhelm Friedrich'_Heinrich's Friedrich Johann_de_Witt Johann Cornelius Ludwig_Xiv Ludwig Wilhelm Wilhelm Wilhelm Heinsius_Rathspensionär
Extrahierte Ortsnamen: Dordrecht Spanien Breda Spanien Spanien Niederlande Indien England Frankreich Holland
Deutschland.
55
lenburg, plündert Mecklenburg, Holstein, Pommern und
Brandenburg; belagert Stralsund vergebens.
1629. Restitutionsedikt. Friede mit Dänemark zu Lübeck.
1630. Reichstag zu Regensburg. Wallenstein und sein Heer
abostdankt.
Gustav Adolph in Pommern. —
1531. 10. (20.) Mai. Magdeburg von Tilly zerstört. —
Brandenburg und Sachsen jetzt für Schweden. Tilly von
Gustav Adolph bei Breitenfcld (Leipzig) geschlagen,
7. Sept. —
1632. Die Sachsen in Böhmen, Gustav Adolph in Baiern.
Tilly, am Lech geschlagen, stirbt an seinen Wunden. Wal-
lenste in wieder kaiserlicher Heerführer. — 6. Nov. G u
stav Adolph siegt und fällt bei Lützen. Bernhard
von Weimar, Orenstierna, Horn.
1634. Wallenstein in Eger ermordet. Die Schweden unter
Bernhard und Horn bei Nördl ingen von Ferdinand (Hi.)
geschlagen.
1635. Die Schweden nach Pommern gedrängt. Sachsen zum
Frieden gezwungen. Von Frankreich unterstützt rücken die
Schweden wieder vor.
1636. Ban er und Wrangel siegen bei Wittstock.
1637—1657. Kaiser Ferdinand l!l. — Mit Bogislav
Xlv. erlischt der pommersche Stamm. Georg Wilhelm von
Brandenburg kann seine Ansprüche nicht durchsetzen. Die
Schweden besetzen Pommern.
1638. Baner in Böhmen. Bernhard siegt am Rhein, er-
obert den Elsaß, stirbt 1639. Frankreich besetzt den Elsaß.
1642. Torstenson schlägt bei Breitcnfeld Piecolomini,
durchzieht siegreich ganz Deutschland. Friedensunterhand-
lungen beginnen 1645. Königs mark erobert die kleine
Seite von Prag 1648.
1648. 24. Oct. Westphälischer Friede zu Münster und
Osnabrück. Schweden und Frankreich erhalten Theile
von Deutschland; Brandenburg, Mecklenburg und Braun-
schweig säkularisirte Stifter; Pfalz die 8te Kur; Luthera-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Tilly Tilly Gustav_Adolph_bei_Breitenfcld Gustav Gustav_Adolph Gustav Tilly Adolph Bernhard
von_Weimar Bernhard Ferdinand_( Ferdinand Ferdinand_l Ferdinand Bogislav
Xlv Georg_Wilhelm_von
Brandenburg Wilhelm Bernhard Breitcnfeld_Piecolomini
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Holstein Pommern Brandenburg Pommern Magdeburg Brandenburg Sachsen Schweden Leipzig Sachsen Baiern Orenstierna Eger Pommern Sachsen Frankreich Schweden Wittstock Pommern Rhein Frankreich Elsaß Deutschland Prag Frankreich Mecklenburg
58
Neuere Zeit.
Ansprüche seines Hauses an Schlesien, dessen größten Theil
er durch die Siege bei Mollwitz 1741, und bei Czaslau
und Chotusitz, 1742, im Frieden von Breslau und
Berlin gewinnt.
1744— 1745. Der zweite schlesische Krieg verschafft Frie-
drich durch die Siege bei Hohenfriedberg oder Strie-
gau, Soor und Kesselsdorf (Leopold von Dessau) 1745,
in dem Frieden zu Dresden den ruhigen Besitz von
Schlesien.
1741 —1748. Gleichzeitig hat Maria Theresia in dem soge-
nannten östreichischen Erbfolge kriege einen harten
Kampf, besonders mit Frankreich und Baiern zu bestehen.
Karl Vii. von Baiern Kaiser, 1742, stirbt 1745.
1745— 1765. Franz I. Kaiser.
1748. Der Friede zu Aachen bestätigt die pragmatische
Sanktion. Bündniß zwischen Oestreich und Frankreich.
Heimlicher Bund zwischen Oestreich, Sachsen, Rußland und
Frankreich gegen Friedrich Ii.
1756—1763. Dritter schlesischer oder siebenjähriger
Krieg.
1756. Friedrich fällt in Sachsen ein, nimmt Dresden,
schlägt die Oestreicher bei Lowositz, 1. Oktober, nimmt
bei Pirna, 14. Oktober, das sächsische Heer gefangen.
Schweden und das Reich neue Gegner, dagegen Eng-
land, Hannover, Hessen und Braunschweig Alliirte Frie-
drichs.
1757. Friedrich, Sieger in der blutigen Schlacht bei Prag
(Schwerin ff) 6. Mai, geschlagen bei Kollin, 18. Juli,
räumt Böhmen; die Russen überschwemmen ganz Preu-
ßen (Lehwald bei Großjägerndorf, 30. August, geschla-
gen), die Oestreicher erobern Schlesien; dennoch siegt
Friedrich bei Roßbach, 5. November, über die Franzo-
sen, vernichtet bei Leuthen, 5. Decbr., das östrei-
chische Heer unter Daun, und ist am Schluß des für
Preußen so ruhmvollen Jahres 1757 im Besitz von Schlesien.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Dessau Leopold Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Vii Karl Franz_I. Oestreich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Lehwald August Friedrich Friedrich Decbr
Extrahierte Ortsnamen: Mollwitz Czaslau Breslau Berlin Hohenfriedberg Dresden Schlesien Frankreich Baiern Baiern Aachen Frankreich Sachsen Frankreich Sachsen Dresden Pirna Hannover Hessen Prag Schwerin Roßbach Schlesien
98
Neuere Zeit.
von Rußland unterstützten August Iii. von Sachsen wei-
chen unv entsagt 1735 gegen den lebenslänglichen Besitz
von Lothringen allen Ansprüchen auf Polen. — Münnich
kämpft glücklich gegen die Türkei, erobert Asow 1735,
Oczakow 1737. — Anna vermählt ihre Schwestertochter
Anna mit Anton Ulrich von Braunschweig und bestimmt
deren Sohn Iwan zum Nachfolger.
1740—1741. Iwan Iv., drei Monat alt, unter Vormund-
schaft seiner Mutter.
1741 — 1762. Elisabeth, Tochter Peter's d. Großen, be-
mächtigt sich mit Hülfe der Garden des Thrones. Iwan
wird gefangen gesetzt, seine Eltern verwiesen, Münnich und
Ostermann nach Sibirien verbannt, die meisten Ausländer
entfernt. Sie bestimmt zu ihrem Nachfolger ihren Schwe-
stersohn, Peter von Holstein-Goktorp, vermählt mit So-
phie Auguste von Anhalt-Zerbst, welche bei ihrem Ueber-
tritt zur griechischen Kirche den Namen Katharina an-
nimmt. — Im siebenjährigen Kriege, 1756—1762, mit
Oestreich gegen Friedrich Ii. verbündet. Schlachten bei
Groß-Jägerndorf 1757, Zorndorf 1758, Kunersdorf 1759;
ganz Pommern und Preußen besetzt. Elisabeth ch 5. Ja-
nuar 1762.
3. Das Haus Holstein seit 1762.
1762. Peter Hl, ein Bewunderer Friedrich's, schließt mit
diesem Frieden und Bündniß, giebt alle Eroberungen zu-
rück. Die unter der vorigen Regierung Verbannten, un-
ter ihnen Münnich, werden zurückgerufen, große Verände-
rungen und Neuerungen vorbereitet. Katharina wird von
einer mächtigen Partei unzufriedner Großen am 9. Juli
1762 zur Kaiserin ausgerusen, Peter 111. am 17. Juli im
Schlosse Oranienbaum ermordet. Gleichzeitig wird der
unglückliche Iwan Iv., welchen eine andere Partei der Kai-
serin entgegenzustellen gedenkt, von denmachen gelobtet.
1762—1796. Katharina's Ii. Regierung ist durch glänzende
Siege und bedeutenden Ländererwerb ausgezeichnet; viele
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Vom Dreiigjhrigen Kriege.
Nun sa der Gestrzte wieder auf einem seiner Schlsser und las
aus den Sternen, da ihn der Kaiser bald wieder holen werde.
*
König An einem Sommertage des Jahres 1630 landeten schwedische
uftat Adolf, schiffe Soldaten und Kanonen an Pommerns Kste. Zuerst betrat ein stattlicher Mann im Spitzbart, mit groem Schlapphut, ledernem Wams und hohen Reiterstiefeln den deutschen Boden. Er kniete nieder und betete.
Das war der Schwedenknig Gustav Adolf.
Er hatte von der Not der Lutherischen in Deutschland gehrt und wollte ihnen helfen, auch wollte er im Kriege ein Stck deutsches Land gewinnen.
Am Kaiserhofe in Wien lchelte man der den Schneeknig" aus dem Norden. Doch bald kam die Kunde: Gustav Adolf hat den sieg-gewohnten Tilly bei Breitenfeld geschlagen", dann wieder hie es: Die Schweden haben Gebiete am Rhein besetzt", endlich: Die Feinde stehlt schon in Bayern und rcken auf Wien los."
Gustav Adolfs Da ward's dem Kaiser gar ngstlich zumute, und er bat Wallen-1632 stein um Hilfe in der Not. Der sammelte ein Heer und zog aus, den Kampf mit dem neuen Feinde zu wagen. Bei Ltzen in der Nhe Leipzigs trafen die Gegner einander an einem nebligen Novembertage. Kaum hatte die Sonne den Nebelschleier zerrissen, so schritten die Schweden nach Gesang und Gebet zum Angriff. Grimmig tobte die Schlacht. Auf seinem Braunen war der Schwedenknig bald hier, bald da im dichten Gewhle. Da trafen ihn mehrere feindliche Kugeln, er sank vom Rosse, und das ledige Tier verkndete den Seinen den Tod ihres Fhrers. Am Abende waren die erbitterten Schweden Herren des Schlachtfeldes, der Friedlnder kehrte nach Bhmen zurck.
Hier schmiedete ^er Plne, die dem Kaiser und seinem Anhange nicht gefielen. Er wollte dte lutherischen Fürsten in Deutschland zum Frieden bewegen und mit ihnen die Schweden aus dem Lande weisen. Dabei hoffte er fr sich ein deutsches Frstentum zu erringen.
Wallensteins Der Kaiser setzte darum Wallenstein ab. Nun verlie der grte Ermordung ^ der den Friedlnder; mit wenig Getreuen marschierte er
nach der bhmischen Stadt Egcr. Hier lie ihn einer seiner Obersten ermorden.
Noch vierzehn Jahre wtete der Krieg. Schwedische Heere, kaiser-liche Heerhaufen, dazu franzsische Armeen durchzogen unser armes Vater-
land und raubten, was noch zu rauben war.
*
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Adolfs Gustav Adolfs
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