62
p. Dauphine, worin Grenoble, F., u., Val enee u. Vienne.
([. Lyonnais, wo Lyon (mit den Vorstädten 200000 Ew.), u.,
F., und St. Etienne.
r. Bourbonnais, Nivernois u. Berry mit den Städten
Bourges, u., Revers, Moulins und Bourbon.
8. Orleannais, wo Orleans, u., Blois, Chartres,
t. Burgund, worin Dijon, U., Aurerre, Mücon, Chllons.
U. Franche-Comte, darin Besanyon, F., u., Dole, Pont-
arlier, F.
Corsica mit Ajaccio, H., Bastia, F., H.
6. Staats- und Volksverhältnisse.
7. Einwohnerzahl und Bevölkerungs-Dichtigkeit.
Frankreich i. I. 1843 etwa 35 Mili. Einw.; über 3700
Corsica - 216000 - ; - 1300
\ auf
1 Dsdi.
Zusammen : 35% Mili. Einw.; c. 3600 auf 1 Qüjt.
Ungefähr eben so schwach, ja zum Theil noch schwächer bewohnt als Corfica
sind die hohen Alpengegenden der Dauphine; auch die höheren Sevennen- und
Pyrenäen-Kantone, so wie die Haiden der Gascogne sind nur spärlich, — da-
gegen die Ebenen von Flandern (10000), so wie die Thalgegenden der Rhone
(9600), des Rheins (6000) und der unteren Seine sehr stark, — im Allgemeinen
aber die östlichen und nördlichen Gegenden dichter bevölkert, als die westlichen
und südlichen; — im Dep. der Hptstdt. über 133000 M. auf I s^Meile.
8. Abstammung und Sprache. Aus der Mischung gallischer (celtischer),
römischer und einiger germanischer Elemente ist das Volk der Franzosen ent-
standen, in dessen Sprache das römische, in dessen Charakter das gallische Element
vorwaltct. Es bildet in (nach Sprache und Sitte) sehr mannigfaltigen Abschat-
tungen (Süd-Franzosen, Rormands, Picarden, Burgunder k.) die große Mehr-
zahl der Bevölkerung, artet hinsichtlich der Mundart in der Gascogne durch
baskischc, wie im Artois und in der nördlichen Champagne durch walloni-
sche und in Flandern durch flämische Beimischung auf mannigfaltige Weise
aus. Reben den Franzosen die ihnen verwandten Provenealen, deren Sprache
nicht mehr als ein Dialekt der französischen betrachtet werden kann. — Außer-
dem in der Bretagne 1,300000 B reto ns, im Elsaß und Lothringen über l1/
Mill. Deutsche, — auf Corsicajtaliäner und wenige griechische Ansiedler.
An Fremden beherbergt Frankreich 100000, Juden 70000. —
9. Kirchliche Verhältnisse. Die große Mehrzahl der Einwohner ge-
hört der katholischen Kirche an; die Angaben über die Zahl der, vorzüglich
im Elsaß und Languedoc wohnenden Protestanten sind äußerst schwankend,
wahrscheinlich sind cs nur 1,600000. — Toleranz, bürgerliche Gleichberechtigung
aller Religions-Partheien, selbst der Juden, theilweise hervorgegangen aus der
vorherrschenden Gleichgültigkeit für religiöse Interessen. —
10. Volsthümlichkeit und geistige Kultur. Bei großer natürli-
cher Gewandtheit und Geistesbcweglichkeit sind doch die Franzosen, — aus Man-
gel an hinreichenden und guten Schulanstalten sowohl, als an Interesse für eine
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Etienne Bourbonnais Berry F.
Corsica Bastia
Extrahierte Ortsnamen: Grenoble Lyon Nivernois Burgund Dijon Ajaccio Frankreich Flandern Rheins Rormands Flandern Bretagne Elsaß Lothringen Frankreich Elsaß
160
Sued — Donau — Laender. Graecia.
die ursprünglich in der nördlichen Aetolia ihre fe-
sten Sitze hatten und von da aus östlich über Lo-
i
cris bis nach Boeotia, und westlich bis über Ar-
carnania und die Halbinsel Leucadia verbreitet wa-
ren. Ihr Stammvater soll als König Lelex über Leu-
cadia geherrscht haben, und die Teleboae oder Ta-
phii, an der Westküste Acarnaniens, sollen ein Zweig
derselben gewesen seyn. Einzelne Unterabtheiluu-
gen dieses Urvolkes in der nördlichen Aetolia wa-
ren von den Zeiten des Tliucydides, Polybius und
Strabo an folgende: 1) Afodoti, Arcodcoxoi^ an der
West grenze der Locris Ozolae. 2) Opiiionenses,
Ocpiovtig, welches der gemeinschaftliche Name für die
zwei folgenden Völkerschaften war, als 3) der Gal-
lien ses, Kaxkiuq, die gegen das Gebirge Oeta hin
wohnten, und 4) der Bomienses, Jbco/uihq, weiter
südlich, an den Quellen des Euenus, im Geb. Oeta
und Korax. 5) Eurytanes, Euquxccwg, nordwest-
lich ; bei denen, nach Aristoteles, ein Orakel des Ulys-
ses sich befand, der hier als Greis sein Leben ver-
lor. Ausser diesen werden noch, als kleinere Völ-
kerschaften, die Amphilochi, Afa,<pikoy/)i, Agrciei, Ay-
qaloc und Aperantii, Atttqavxlol, alle in den nörd-
lichen Theilen von Aetolia, genannt.
Ii. Curetes, Kovqrjxsg. Ein grosser Volks-
stamm, der in den südlichsten Theilen von Aetolia
sass und diesen seinen Namen von dem abgeschor-
nen Oberhaupte, der Jcovqcc, oder der Tonsura be-
kommen haben soll, welche sie deshalb eingeführt hatten,
damit ihren Feinden im Kampfe die Gelegenheit ent-
zogen würde, sie am Kopfe zu fassen. Hieraus ent-
stand in den griechischen Mythen eine Verwechse-
lung derselben mit den Curetes aus Creta, und die-
ser gemäss liess man diesen Volksstamm aus jener
Insel gekommen seyn. Wahrscheinlich waren sie
aber eine Abtheilung der Leleges. Zu ihnen ge-
sellten sich die von Kadmus aus Boeotia vertriebe-
nen Liyantes, 'Yavxsg, und deshalb trug das von
beiden Völkern bewohnte südliche Aetolia bald den
Namen Kuretis, bald Hyan<tis.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: Graecia Oeta Aristoteles Aetolia Kadmus
1
Im Allgemeinen. 63
teil bei Germania). C. In den Sinus Gallieus. 1) Jrho-
danus, obodavog, ov (Rhone), nach Pt. a. a. Ö. Str.
4, 178 ff. Polyb. 3, 47. Liv. 21, 21. Mela 2,5. 3, 3.
Pi. ff. Tacit. Ann. 13,53; entspr. in den Alpes Pen-
ninae, auf dem M. Adula (St. Gotthard), im Lande
der Lepontii, iliesst durch das Land der Nantuutes,
Seduni, Allobroges, Helvii, Segalauni, Vocontii und
fällt durch das Os Hispaniense, Os Metapinum und
Os Massalioticum, in den Sinus Gallicus.
Boden.
Nach allen Berichten der Alten äusserst frucht-
bar, besonders die Provincia Romana, oder die Gal-
lia Narbonensis, wohin schon in sehr frühen Zeiten
allerhand fremde Ansiedler, zumeist die Phocaei durch
ihre Ansiedlung in Massilia, vorzügliche Cultur ein-
geführt hatten.
Anmkhk. Den südlichen Theilen des Landes hatten diese An-
siedler mit mancher edleren Thierart zugleich die besseren
Getreidearten, nebst den edleren Südfrüchten zugeführt: nur
soll — was bei der alten Gallier grossen Neigung zuin Wein
allerdings auffallen muss — der Weinbau daselbst fd. h. bloss
in dem nördlicheren Gallien) erst unter dem Kaiser Probus
erlaubt worden seyn. Das allgemeinere Getränk war Zythus
undmeth. Gold lieferten der M. Cebenna, nebst dem Goldsande
der Tarbelli. Silber gab dasselbe Gebirge und das Land der
Ruteni. Eisen fand man überall; desgleichen fehlte es nicht an
Gesundbrunnen aller Art, unter denen die Aquae Tarbellicae
(Dacqs) und die Aquae Sextiae (Aix) die berühmtesten wa-
ren. Str. 4, 1901f. Vopisc. in Probo, 18. Diod. Sic. 5,25,27.
Ureinwohner.
Ebenfalls, wie die Früh - oder Ur Volker Hi Spa-
niens, zum kaukasischen Stamme gehörend. Als sol-
che lassen sich, ohwohl nur nach sehr dürftigen und
unsicheren Nachrichten, folgende zwei Hauptvölker
annehmen:
1) Aremorici, oi Aqjhoql^oi, Zosim. 6, 5;
nach römischer Deutung bei Plin. 4,17. „Aquitania,
Aremorica antea dicta“ Aquitani, ot Axovi'ravol.
Str. 4, 189 ff. wahrscheinlich nach dem von ihnen be-
wohnten Küstenstrich und auch sonst wasserreichen Lan-
de genannt. J, Caes. B. G. 7,75. Unter diesem Haupt-
namen umfasste die römische Erdbeschreibung eine
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]
64
Gallia
Menge grösserer und kleinerer Völkerschaften, von
denen eine Jede ihren eigenthümlichen Namen trug.
2) Ligyes hei den Griechen, und Ligures
hei den Römern, unter dem speciellen Namen' der
Sallyl, hei Pl 3, 5, oder der Salluvii, hei
Liv. 5, 35. Ep. 61, der leaxlxoi, hei Pt. 2, 7. und
leaxvsg,hei Str. 4,185 ff. Vergl. Herodot. 5,9. Scymn.
Chius 290. Scylax, p. 2. Sie wohnten von .den Mun-
dungen der Rhone bis an das heutige Toscana und
nordwärts bis zur Durance und auf den Alpen.
Eingewanderte Kölker und fremde Ansiedler.
Von Osten her, an der Donau empor und über
den Rhein bis an den südlichsten Fuss der Pyrenaeen
(die später, nach Hispania hinwärts, überstiegen wur-
den) hatte sich —■ wie von Männert, Geogr. d. Gr,
und Rom. Th. 2, Lieft 1—20 und Anderen zwar als
unstrittig angenommen, keineswegs jedoch gehörig hi-
storisch erwiesen worden ist — zwischen die beiden,
eben genannten Früh - oder Urvölker ein grosses Wan-
dervolk eingeschoben, das sich nach und nach immer
weiter ausbreitete und nach dem endlich das ganze
Land, wie schon oben bemerkt worden ist, von den
Griechen und Römern seinen Namen bekam. Spä-
ter soll es sich in folgende zwei Volksstämme ge-
theilt haben. Diese waren:
1) Celtae, ol Ktxzol, oder Galat Ae, ot
Tuxazcu, bei den Griechen, oder Galli, bei den
Römern. Von der Südspitze der Pyrenaeen, zwi-
schen den Aremorici, oder Aquitani, die von ihnen
bis zur westlichsten Spitze derrretagne überall um-
geben wurden, und den Ligyes, dann über diesen bis
zu den Belgae, oder bis zur Matrona (Marne), spä-
ter bis zum Rhein, und zur Sequana (Seine) hin
wohnend. Zu bemerken ist hier jedoch, dass die
Geographie der Alten, in der Grenzbestimmung der-
selben sehr abweicht. Vergl. J. Caes. 1,1 11. Scymn.
Ch. 166. Str. 4, 177 ff. Pt., Pi. und M'ela a. a. O.
2) Belgae, ol Bsxyai Nach J. Caes. B. G.
1, 1. 2, 4 ff. ursprünglich Celtae, gebildet aus einer
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
Im Allgemeine N.
65
Vermischung mit germanischen Völkern, die von
Zeit zu Zeit über den Rhein gegangen waföli. Nach
J. Caes. a. a. O. und 4, 4. 16. näherten sie sich in
ihren Sitten und ihrer Sprache mehr den Germanen
als den Kelten, waren auch ungleich tapferer als die
Letzteren; was besonders von denjenigen Völkerschaf-
ten galt, die', am nördlichsten, zwischen dem Rhein und
der S'chelde (in den heutigen Niederlanden) wohn-
ten 1).
3) Phocaiets, oi <Pgjxcuslq, Phocaei. Die
um das Jahr 600 vor Chr. Geh. oder die 45ste Olymp,
nach Gallia kamen, Massilia gründeten, von da aus
mehrere Ansiedlungen an den Küsten unternahmen
und mit der Pflege des Bodens eine höhere wissen-
schaftliche Cullur in den Südgegenden des Randes
verbreitetem Herodot. 1, 167. Liv. 5, 34 ff*.
4) Romani. Diese, früher schon mit denmas-
siliern befreundet, welche von Liguria aus gegen die
wilden Salyes von ihnen geschützt wurden, kamen zum
ersten Male mit einem Heere unter dem altern C.
Scipio, während des Zugs des Hannibal gegen Ita-
lien, auf Schiffen von Lucca aus in die Gegend von
Massilia, das sie gegen Hannibal sicherten. Polyb. 3,
39. Im Laufe desselben Kriegs breiteten sie sich
bald aus bis gegen Hispania, an der ganzen Küste
hin, an welcher sie ihre Heerstrasse führten; sie setz- ^
teil sich zuerst fest in Narbo; schlossen Schutzbünd-
nisse mit den Areeomici und Cavares; kämpften, mit
diesen vereint, gegen die Salyes und Teclosages, de-
ren Hauptstadt Tolosa sie eroberten und in Besitz
nahmen. Nachdem darauf, bald nach dem Siege
des Cnejus Aenobarbus am Sulgas (bei Avignon),
die römische Provinz errichtet, die erste römische
Niederlassung zu Acjuae Sextiae gegründet worden
war, kam ganz Gallia, eben so wie Hispania, beson-
ders durch Julius Caesar, in Rom’s Gewalt, der sie
gegen 600 Jahre, seit dem ersteil Besitz nehmenden
Auftritt der Römer in ihrem Süden bis zum Ein-
bruch der Germanischen Völkerzüge, unterworfen ge-
blieben ist.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: J._Caes Herodot Liguria C.
Scipio Scipio Hannibal Hannibal Hispania Julius_Caesar
Chersonesus Taurica.
217
Theil hingegen zeigte sieh sehr fruchtbar, besonders
an Getraide und Wein.
Anmerk. Strabo 7, 309, Msra ös rrtv ogsivrjv ti)v hyijüoar,
?; Osoöoaia xeitcu nohq , nsöiov svyaiov i'/ovoa, v.ul huiva
yavai xai ixuxov smttjöeiov. — Xwqa nctaa onocpogog, xw-
ju«5 syovaa, xai nohv sitxiusvov etc.
Hauptvölker oder Urbewohner.
Zwei. 1) Tauri, Tavqoi, ein Scyüiisches Volk,
nach Str. 7, 311; auch Taurici, naclx Mela 1, 1,
11. An der Süclkiiste und in den Gebirgen; sehr
wild, räuberisch und alle Fremden Lüdtend; woraus
die Griechen ihren Mythus von der Artemis Tau-
rica bildeten. Nach Plin. 4, 26. hiessen diejenigen
Tcuvri, welche die Gebirgshühen bewohnten, Sc Y Tho -
Tauri, übrigens setzt er dreissig verschiedene klei-
nere Völkerschaften in die ganze Halbinsel, von de-
nen vier und zwanzig im inneren Lande, sechs an
den Küsten sassen. Vergl. Flerod. 4, 103. Diod. Sic.
4, 44. Ovid. Trist. 4, 63. Eurip. Iph. in Taur. 2)
Satarchae, deren Wohnsitze östlicli, an den
Küsten der Palus Maeotis sich befunden haben sol-
len. Mela 2, 1, 30.
Anmerk. Nach Herodot. 4, 99 — 103. sind die Tauri ein
von den Scythen wesentlich verschiedenes Volk: Auxr] (der
ganze Landstrich vom Ister bis zur St. Carcinis) -¡¡örj aq-
%Cu7\ Xxvdlxt] Sotl, Tlqoq y.£au[lßol‘)lv Ts xai voiov Uvsuov
xsl/xsvr], [ts/Qt nuhog xaxso/xsvrig Kagxiviuöog. Tu ös ano
ti]v ¡iiv tnl du/.uoouv tijv avr>)v (psgovaav , sovaav
ogslvrjv te yuig^v xai ngoxsiysvijv to ¿g Iloviov, vsfisxai tu
T uv g ix uv tdvog pisygi Xegaovrjoov vijg rgtjysrjg xulsofis-
vi]g etc., welcher Ansicht Strabo 7, 311. mit den Worten;
Tjjv ös tixslottiv [is/Ql tov luapiov xai tov xux.nov tov Kag-
xivhov, Xxv&ixuv sxhog, Tuvgoi etc. bestimmt zu widerspre-
chen scheint.
Ansiedler und Er ober er. y
1) Milesii, die, nach Herod. a. a. O. und Diod.
Sic. 12, 31. schon zur Zeit des Perserköniffs Xer-
O
xes anfmgen, sich an den beiden Küsten der Kim-
merischen Meerenge fest zu setzen. Aus ihren An-
siedlungen entstand bald das sogenannte Bosporanische
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
344
den in jenen Zeiten ewiger Fehde als Heldengeschichten in die Volks-
sprache übertragen. Man übersetzte außer biblischen Schriften die
Lebensbeschreibungen der Heiligen und Bücher über Naturlehre. Auch
finden sich Proben von Predigten in der Landessprache. Der im
12. Jahrhundert lebende heilige Bernhard verdankt seinen großen
Ruhm seinen in der Landessprache abgefaßten Gedichten und Pre-
digten, welche voll Begeisterung und Poesie waren.
Frühzeitig entwickelte sich ein Gegensatz des südlichen und des
nördlichen Frankreich. Die Staaten des südlichen Frankreich be-
haupteten eine fast gänzliche Unabhängigkeit von den kapetingischen
Königen. Im Süden hatten sich Reste der alten römischen Städte-
Rechte und der Munieipalverfassungen erhalten, durch welche die
Städte gegen die Landesherrn geschützt wurden. Die Städte waren
dort zahlreicher und wohlhabender, die Bevölkerung dichter, das
Land besser angebaut, als im Norden. In dem schönen Lande von
den Alpen bis zu den Pyrenäen war die römische und die griechi-
sche Kultur nicht spurlos verschwunden, welche seit der Gründung von
Marseille das ganze Alterthum hindurch geblüht halte. Während
der Stürme der Völkerwanderung hatte Südfrankreich das Glück
dem gelehrigsten und civilisirtesten der germanischen Stämme zuzu-
fallen. Unter allen Germanen nahmen die Westgothen zuerst das
Christenthum an und achteten die geistige Ueberlegenheit der unter-
worfenen Römer.
In Südfrankreich entwickelten sich zuerst im Mittelalter die
Wissenschaften, die schönen und nützlichen Künste, sowie die Ein-
richtungen des bürgerlichen Lebens auf eine eigenthümliche Weise;
dort kamen die romanische, die lateinische, die spanische Dichtkunst
mit der arabischen in Berührung und es ging daraus eine Mischung
eigener Art hervor. Von den Wissenschaften war es besonders die
Heilkunst, welche im südlichen Frankreich, und zwar, wenn man
Salerno ausnimmt, nur hier blühte. Ferner hatten die Juden von
Toledo bis nach Metz und im ganzen südlichen Frankreich vorzüglich aber
in Toulouse und Metz, blühende höhere Lehranstalten. In den Thal-
und Berggegenden von den Alpen bis zu den Pyrenäen wurde früh-
zeitig der Geist der freien Untersuchung in religiösen Dingen an-
geregt. Es bildete sich eine dem Urchristenthum ähnliche, einfache
Lehre, und während in anderen Ländern der Papismus und Cere-
moniendienst immer tiefer Wurzel schlug, wollten die Gemeinden
dieser Gegenden von dem Papst und dessen Satzungen nichts wis-
sen und veranlaßten dadurch Versuche zu ihrer Verfolgung.
Im südlichen Frankreich bildete sich die romanische Sprache zu-
erst aus, sie wurde Langue d’oc und seit dem 12. Jahrhundert
auch provenzalische Sprache genannt, im Gegensatz von der
im Norden der Loire entstehenden Langue d’oeil, welche nach den
dort vorwaltenden Franken auch ñangue france hieß. Die pro-
venzalische Sprache war sonorer und weicher, der nördliche Dialekt
rauher und unbiegsamer. Von den deutschen Wortstämmen, die in
die romanischen Sprachen übergegangen find, enthält die ñangue
d'oe nur ein Drittel, während in der Langue d'oeil sich fünf Sie-
bentel finden. Auch in der Grammatik und Aussprache steht die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Marseille Südfrankreich Frankreich Salerno Frankreich Toulouse Thal- Frankreich
459
Wettkämpfen gebräuchlich. Die satirischen Gedichte hießen mrvente«;
sie bilden zum Theil kostbare Denkmale jenes trotzigen Freiheitsgei-
stes, welchen das Mittelalter inmitten seiner hierarchischen und feu-
dalen Einrichtungen zu nähren wußte. Die pn8tourell68 waren
poetische Gemälde eines ländlichen Gegenstandes z. B. einer Land-
schaft oder einer Schäferin. Die Blüthe der provenzalischen Poefie
fällt in die Zeit vom 11. bis zum Anfange des 13. Jahrhunderts.
Bertrán de Born, Wilhelm von Aquitanien und Ver-
narb de Ventadour werden als berühmte Troubadours genannt.
Die reiche und mannigfaltige Kultur des südlichen Frankreichs rief
die ersten Regungen des unabhängigen Gedankens hervor. Der
Geist der freien Untersuchung in religiösen Dingen erregte den Haß
und die Verfolgung der Geistlichen und veranlaßte die gräuelvollen
Albingenserkriege (S. 436). Die Scheiterhaufen und Schaffote
ließen die Poesie der Troubadours verstummen. Es gab keine Lie-
beshöfe mehr, keine Feste, keine fröhliche Wissenschaft.
Im nördlichen Frankreich hatte die römische Bildung nie
so tief Wurzel geschlagen als im südlichen. Die germanischen Er-
oberer hatten sich im Norden in größerer Zahl niedergelassen. Im
Norden der Somme hielt das deutsche Element dem römischen fast
das Gleichgewicht, und die beständige Berührung mit dem Mutter-
lande mußte dessen Einfluß verlängern. Die Bildung und die
Sprache des nördlichen Frankreichs unterschied sich also bereits we-
sentlich von der des Südens, als sie im zehnten Jahrhundert in
Folge der normannischen Ansiedelung einen neuen Aufschwung ge-
wann. Die Normannen nahmen die romanische Bildung an, sie
bewahrten aber ihre eigenthümliche Mischung abenteuerlicher Wag-
halsigkeit und kühlen praktischen Menschenverstandes, welcher sie bis
dahin ihre Erfolge verdankten. Ihre Seezüge und Eroberungen
gaben der französischen Sprache eine europäische Wichtigkeit und
erhoben sie, zuerst unter den romanischen Idiomen, zum Range ei-
ner Staats- und Geschäftssprache. Man sprach französisch in Eng-
land, in Neapel, in Portugal, an den Küsten des griechischen Ar-
chipelagus und des heiligen Landes. Wilhelm der Eroberer drang
die französisch-normannische Sprache seinen Beamten und Gerichts-
höfen auf. Das Französische wurde die gelehrte Sprache des er-
oberten Englands; in den Klosterschulen hatte es den Vorrang vor-
der Sprache der Kirche. Bei den Normannen scheinen sich jene
großen Sagenkreise ausgebildet zu haben, welche sich durch die ganze
südeuropäische Poesie und selbst in die deutsche und skandinavische
Poesie hineinziehen. Ihr Stoff ist aus dem Ritterwesen jener Zeit
geflossen und feiert größtentheils den Sieg des Christenthums über
das Heidenthum und dessen Zauberwesen, so wie den Sieg der
Liebe über die rohe Kraft. Am frühsten traten die Normänner als
romantische Dichter auf; dann folgten die Engländer, bei denen
die normännischen Eroberer den Geist der Ritterlichkeit verbreitet
hatten. Von Frankreich drang später die romantische Poesie nach
Italien und zuletzt endlich nach Spanien, wenn man die älteren
Nationalromanzen des Cid ausnimmt. In Nordfrankreich scheinen
zuerst jene alten gereimten Romane entstanden zu sein, die nach
der Sprache, in der sie abgefaßt waren, romances genannt wur-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_von_Aquitanien Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Frankreich Frankreichs Eng- Neapel Portugal Englands Heidenthum Frankreich Italien Spanien Nordfrankreich
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Ureinwohner der pyrenäischen Halbinsel anzusehen sind, Kelten, Kar-
thager und Römer; die neueren Bestandtheile sind Germanen (beson-
ders Westgothen und Sneven) und Araber. Das alt-iberische und
das germanische Element sind das vorherrschende, das arabische ist
am meisten im Süden, am wenigsten im Norden eingedrungen.
Unter den Stammvätern der Franzosen sind die Kelten diejenigen,
welche am frühesten in Frankreich wohnten. Im Süden siedelten sich
schon früher iberische Völkerschaften an und dazu kam eine geringe
Zahl griechischer Ansiedler. Durch die Unterwerfung der Kelten und
Iberer Frankreichs unter die Römer bildete sich am stärksten im süd-
lichen Frankreich eine Vermischung der alten Einwohner mit Römern.
In Folge der Völkerwanderung setzten sich deutsche Völker nicht
allein auf dem linken Rheinufer und in Belgien fest, sondern auch
in den nördlichen und südöstlichen Gegenden des französischen Lan-
des; ja die Westgothen nahmen ein Stück des Südwestens in Besitz.
Die wichtigsten der in Frankreich eingewanderten deutschen Völker
sind die Burgunder und ein Theil der Franken. Die Ersteren ließen
sich in der südwestlichen Schweiz und in dem anstoßenden französischen
Landstriche nieder; von den Franken siedelte sich ein großer Theil in
dem nördlichen Frankreich an und gründete ein mächtiges Reich, wel-
ches den Namen des Frankenreichs erhielt. Einige Jahrhunderte spä-
ter setzten sich auch Normänner aus Norwegen in dem noch jetzt
nach ihnen benannten Lande fest. Die französische Nation besteht
folglich, mit Ausnahme des zu ihr gehörenden Theils der Basken,
des keltischen Restes in der Bretagne und der reinen Deutschen in
Elsaß und Lothringen hauptsächlich aus einer Vermischung von Kel-
ten, Römern und Germanen. In dem südlichen Frankreich ist das
römisch-keltische Element, in dem nördlichen das germanische vor-
herrschend.
Der lithauisch-slavische Völkerzweig, auch der sarmatische und
wendische genannt, wanderte von den indogermanischen Völkern wahr-
scheinlich zuletzt in Europa ein. Er wohnte in der ältesten Zeit im
Osten der Germanen, von der Weichsel an bis zur Südküste des
finnischen Busens und bis über die Waldai-Höhen im Innern Rußlands
hinaus. Gegenwärtig sind die Völker dieses Zweiges über das ganze
russische Reich und einen Theil der Türkei und Deutschlands ver-
breitet, und ihre Wohnsitze erstrecken sich von dem adriatischcn Meere
bis nach Kamtschatka und von dem Balkan-Gebirge bis zu der Ostsee
und dem weißen Meere. Dieser Völkerzweig zerfällt in zwei Haupt-
abtheilungen, in die lithauische und die slavische. Die lithauische
wird auf zwei Millionen Seelen geschätzt und umfaßt fünf Völker:
die Letten, die Kuren, die eigentlichen Lithauer, die Jazvinger und
die Preußen. Der slavische Theil, welcher in der ältesten Zeit im
Süden der lithauischen und im Osten der germanischen Völker wohnte,
wird auf 78£ Millionen Seelen veranschlagt. Die slavischen Völker
waren schon einige Jahrhunderte vor Christo in die zwei Stämme
der Slavinen und der Anten geschieden. Der Stamm der Slavinen,
welcher jetzt auch der Stamm der nordwestlichen Slaven-Völker oder
der böhmisch-polnische genannt wird, umfaßt die Mähren, die Slo-
waken, die Tschechen oder Böhmen, die Lechen oder Polen, die Pom-
mern und Rugianec, die Wenden, welche auch Serben oder Sorben
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Extrahierte Personennamen: Christo
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreichs Frankreich Belgien Frankreich Frankreich Frankenreichs Norwegen Bretagne Elsaß Lothringen Kel- Frankreich Europa Deutschlands Kamtschatka Ostsee Polen
Klcinasien. Lycia. §. 66.
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Xolvyu, j. Taghtalu), westlich von Phaselis, und der mehr isolirt erschei-
nende Vulkan Olympus (6' Oivynog, bisweilen auch 6 Qoivixovg genannt,
j. Janarlagh) ganz nahe an der Ostküste, südl. von Phaselis. — Diese
Gebirge laufen auch an mehrern Punkten als Vorgebirge in’s Meer
aus Diese waren im Vv.: Telmissis (Tehfuaolg) oder Telmissias (Te
piacudcg) am Sinus Telmissicus und bei der Stadt Telraissus ; das Jpvom.
Crayi, oder das heil. Vorgebirge (?) iegu äuget), die äusserste Spitze des
Cragus zwischen Telmissus und Xanthus (noch j. Cap Iria, auch Jedi Bu-
run oder Efta Kavi, d. h. die sieben Spitzen); dann im äussersten S. die
Landspitze bei Palära (y Iloaägtov äxgci) , welche das carische und lyci-
sche Meer trennte, und im 0. ein andres heil. Vorgeb. den chelidonischen
Inseln gegenüber, daher auch Clielulonmm (Xehdovlu äxga) genannt
(noch j. Cap Chelidonia oder Khelidoni). [Mit ihm liess man gewöhnlich
den Taurus beginnen, weshalb es Mela und Plinius auch Prom. Tauri nen-
nen.] — Diese Landspitzen bilden 3 grosse Meerbusen, an der Vvest-
grenze gegen Carien den mit dem carischen Vorgeb. Pedalium beginnen-
den Sinus Glaucus (ö rxuvxog xohrog, j. Mb. von Makri), in welchen
sich der Fl. Glaucus ergiesst; den Sinus Telmissicus am Vorgeb. Tel-
missias, nach der Stadt Telmissus benannt, gleich südöstl. neben dem vo-
rigen, und an der Ostgienze den giossen Sinus Tamphylius (j. Mb. von
Adalia : s. unten §.67).— Die das Land durchströmenden Flüsse waren
in der Richtung von Vv. nach 0. : der Grenzfluss Glaucus (s. S. 84), der
Xanthus (j. Etschcn oder Essenide ; s. S. 67.) und der Limyrus (Ai-
pvqog) oder Limyra (j.finika), der auf dem Taurus entspringt, in seinem
südl. Laufe den Arycandus als östlichen Nebenfluss in sich aufuimmt*),
bei der Stadl Limyra schiffbar wird und sich 90 Stad, westl. vom Prom.
Chelidonium in’s Meer ergiesst. — Als die ältesten Einwohner Lyciens
und als Autochthonen werden uns die wahrsch. zum syrischen Volksstamme
gehörigen und nach dem Berge Solyma benannten Solymi (Xolcpoi) ge-
nannt, die aber von den aus Crela eingewanderten Termilae (7'egplxcu)
verdrängt wurden, die nun von dem Athenienser Lykos, dem Sohne Pan-
dlons Ii., den Namen Lycii {Avxioi) annahmen. Der Name Solymer aber
verschwand nun gänzlich, während sich der alte Landesname Milyas we-
nigstens in dem nördlichen Gebirgslande erhielt, wohin w’ahrsch. die Reste
der Solymer zusammengedrängt worden waren , die nun hier den Namen
Milyae (Mthuca) führten. Die Lycier waren ein friedliebendes und wohl-
gesittetes Volk , das an der Seeräuberei seiner Nachbarn keinen Antheil
nahm, und auf einer nicht ganz niedrigen Stufe der Kultur stand, wie na-
mentlich die prachtvollen Ueberreste seiner Bauwerke beweisen. Die Sit-
ten waren theils cretische, theils carische. Zur Zeit ihrer Freiheit bildeten
die Lycier einen aus mehreren selbstständigen Republiken bestehenden
Slädlebund, an dessen Spitze ein Generalstatthalter (Avxcup^yg) stand.
Die Zahl der Städte betrug 23, von denen die 6 grössten (Xanthus, Patära,
Pinära, Olympus, Myra und Tlos) auf den allgemeinen Landtagen 3, die
Mittelstädte 2 und die kleinern nur eine Stimme hatten. Diese Landtage
") Nach Andern ist der Arycandus der Haupt-, der Limyrus aber der Neben-
fluss. Der Name Finika scheint jetzt beiden gemeinsam zu sein.
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TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]