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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 94

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
94 4) Bautzen: Bautzen ober Bubissin an der Spree, 12,500 E., Schlacht 1813. Kamen;, Geburtsort Lessing's (1729—1781). Herrnhut, Hauptort der evangelischen Brüber, gestiftet durch den Grafen Zinzen- borf (1722). Zittau, eine bebeutenbe Fabrik- und Hanbelsstabt mit 14,400 E. Bei Hochkirch überfiel 1758 der österreichische Marschall Daun den großen Preußenkönig Friedrich Ii. Sachsen ist mit Baiern, Böhmen, Schlesien, der preußischen Provinz Sachsen, Branbenburg und Thüringen durch Eisenbahnen verbunben. 2. Die sächsischen Fiirstenthümer. Die sämmtlichen sächsischen Herzogthümer, die reußischen und schwarz- burgischen Fürstenthümer, welche unter dem Namen Thüringische Staaten zusammengefaßt werben, bieten in Land und Leuten wenig Berschiebenheiten. Die Thüringer sinb ein echt beutscher, ausbauernber, bieberer Menschenschlag von vorzugsweise blonbem Haar und blauem Auge, welcher an seinen Kir- messen und Vogelschießen so recht lustig und behaglich sich zeigt. Sie sinb geborne Musiker und ihrer Vorliebe zur Musik entspricht auch ihre Ver- ehrung der Singvögel. Ihre Erwerbszweige richten sich nach dem Boben. In und um Saalfelb finben sich Leute, welche den Schiefer zu Schreib- tafeln ober Dachschiefer verarbeiten; anbere, namentlich in Sonneberg, sinb Holzschnitzler und Drechsler, wieber anbere Glas- und Porzellanfabrikanten. Im norböstlichen Theile ist der Ackerbau am lohnenbsten und verbreitetsten; wo er die zahlreiche Bevölkerung nicht nährte, mußte man zu den Schätzen der Erbe greifen. Daher entstanben Salinen, Steinkohlengruben, Eisen- hütten, Gewehr- und Stahlfabriken. Das lebensfrische, regsame Volk hat sich auch den deutschen Geist zu erhalten gewußt, und übt noch heute die alte Treue, Reblichkeit und Gastfreiheit. I. Das Großherzogthum Sachsen-Wcimar-Eiscnsch (66 Q.-M. und 280,000 evangel. Einw.) liegt, in bret größere Parzellen getheilt, im Thüringer Walb und am Rhön- gebirge. In seinem östlichen Theile ist hügeliges, getreibereiches Land, im westlichen bergiger und unfruchtbarer Boben. Werra, Saale und Ilm be- wässern es. Hauptstabt ist Weimar an der Ilm, 14,300 E.; hier weilten Göthe, Schiller, Herber, Wielanb am Hofe des kunstsinnigen Großherzogs Karl August, und sinb auch ba begraben. Das geographische Institut in Weimar hat bebeutenbe Verbienste um das Stubium der Geographie. Jena an der Saale, 7300 E., Universität, Schlacht 1806. Eisenach am Fuße der Wartburg, welche im Mittelalter Resibenz der Lanbgrafen von Thüringen war und im Winter 1521/22 Dr. Martin Luther zum Aufenthalt biente. Die Burg ist neu hergestellt worben.

2. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 44

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
44 Aus Roms Heldenzett. Darauf begann die Schlacht, mit grter Tapferkeit wurde ge-Decws Mus. stritten; endlich wurde der Flgel des Konsuls Decius Mus geworfen. Sofort legte der Feldherr die Rstung ab, zog ein weies Gewand an. lie sich vom Oberpriester das Haupt bedecken und weihte sich den Gttern der Unterwelt. Dann bestieg er sein Ro und sprengte mitten in die Feinde. Tdlich getroffen sank er zur Erde, aber seine Scharen drngten voll Ingrimm die Feinde zurck und errangen einen glnzen-den Sieg. In einer sptem Schlacht brachte der Sohn des Helden in gleicher Weise wie der Vater sein Leben dem Vaterlande zum Opfer. Durch solchen Heldenmut und solche kriegerische Tchtigkeit wur-den die Rmer das mchtigste Volk des Altertums.

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 87

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Rittern und Burgen. 87 Auf der Burg hauste die ritterliche Familie und fhrte meist ein Das Leben einfrmiges Leben. Von Zeit zu Zeit erschien wohl ein befreundeter auf der 93ur9-Ritter zu Besuch, da gab es Schmausereien und Trinkgelage, auch hielt wohl ein fahrender Snger Einkehr, wute allerhand Neuigkeiten zu berichten, trug seine Dichtungen vor und begleitete den Gesang auf einem Saiteninstrument. An bestimmten Tagen endlich kamen die Bauern der Umgegend auf die Burg und lieferten ihrem Herrn Feldfrchte, Fleisch, Honig und Eier ab. davon lebte dann die Ritterfamilie. Gern ging der Burgherr auf die Jagd. Er verfolgte entweder mit seiner Meute den Bren und den Eber sowie den flchtigen Hirsch, oder er zog mit der Edelfrau auf die Reiherbeize: da lie man den abge- richteten Edelfalken auffliegen und aus den Lften auf den Fischreiher stoen. * Lange Zeit standen die Ritter in hohem Ansehen; waren ja viele unter ihnen, die nicht nur wacker mit dem Schwerte dreinschlugen, sondern auch herrliche Gedichte schufen, Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach waren solche Geisteshelden. Spter hielten viele Ritter nicht mehr, was sie bei der Schwertleite gelobt hatten. Da sie nicht arbeiteten, erwarben sie keinen Reichtum und neideten Raubritter, dem strebsamen Kaufmanne in der Stadt sein Hab und Gut. Im Versteck an der Landstrae lauerten sie ihm auf, nahmen ihm seine Schtze, warfen ihn ins Burgverlies und gaben ihn nur gegen hohes Lsegeld frei. Wegen solcher Untaten starb dann mancher dieser Raubritter am Galgen oder durch das Schwert des Henkers. Fr den Krieg waren die Ritter spter auch nichts mehr ntze. Ende des Ihre Rstungen waren immer schwerer geworden, und da geschah9?ittertum-es zu verschiednen Malen, da die wenig beweglichen, eisengepanzerten Reiter von leichtgewappneten Bauernheeren berwunden wurden. Deshalb sahen sich die Fürsten nach andern Kriegern um: sie warben fr Geld (Sold) kampflustige Männer an, die leichter gerstet zu Fue ins Feld zogen, das sind die Landsknechte. Auch fing man an, das Schieszpulver im Kriege anzuwenden, Schiepulver was half da noch ritterliche Kraft und Gewandtheit? im riese- Uber die Erfindung des Schiepulvers wei man nichts, aber man erzhlt, da der Mnch Berthold Schwarz bei einem Versuche, Gold

4. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 19

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. 19 Seit deut ist mir der Hund so lieb, Mit seiner Treue schönem Trieb, Stets fr-eut mich seine Treue Auf's neue, l6. Sneü. Begleitet von zwei treuen Hunden Ging Snell, ein Fleischer, über Land» Schon waren ihm nach wenig Stunden Die Thürme seiner Stadt verschwunden, - Als in dem Wald, durch den sein Weg sich wand, Ein Mann mit Knotenstvck, - im Blicke . Mehr tiefen Gram, als Hcrzenstücke, Bescheiden flehend vor ihm stand. „Freund! Nür ein Kleines einem Armen! ,,Gott näher bringt dich das Erbürtnen!" Snell wendet sich, und zieht hervor Ein Silberstück, als über's Ohr Der Unhold ihn mit einem Schlag Zu Boden stürzt. Der Fleischer lag 'Betäubt, und auf dem Punkt, beraubt zu seyn. Die Hunde stürzen drauf gleich auf den Mörder rin, Zerfleischen schrecklich ihn, und zerren Ihn endlich bis zum nahen Sumpf. Dann fliegen sie zurück zu ihrem Herten, Der, noch an allen Sinnen stumpf Am Boden lag, beriechen und belecken, Um ihn in's Lebenau erwecken, Ihm freundlich Händ^ und Angesicht. — Snell wachet auf sieht seinen Mörder nicht; Doch findet er sein Geld, und seine Hunde , Fühlt keine Beule, keine Wunde, Und wandert seines Weges fort. Doch plötzlich dringt aus nahem Ort Ein kläglich Wimmern ihm zu Ohren. Er geht^ dem Läute nach, und sieht Den Räuber blutend und verrohren,^ Wenn niemand rettet. — Hochentglüht Von Menschlichkeit und Tugend, springet B 2 Er

5. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 66

1822 - Berlin : Reimer
66 Erzählungen. 5g. Harras. Noch harrte im heimlichen Dämmerlicht Die Welt dem Morgen entgegen, Noch erwachte die Erde vom Schlummer nicht, Da begann sichs im Lhale zu regen. Und es klingt herauf mit Stimmengewirr^ Wie flüchtiger Hufschlag und Waffengeklirr, Und rief aus dem Wald zum Gefechte Sprengt ein Fähnlein gewappneter Knechte. Und vorbei mit wildem Ruf fliegt der Troß, Wie Brausen des Sturms und Gewitter, Und voran auf feurig schnaubendem Roß, Der Harras, der muthige Ritter. Sie jagen, als gält es dem Kampf um die Welt, Auf heimlichen Wegen durch Flur und Feld Den Gegner noch heut zu erreichen, Und die feindliche Burg zu ersteigen. So stürmen sie fort in des Waldes Nacht Durch den fröhlich aufglühenden Morgen, Doch mit ihm ist auch das Verderben erwacht, Es lauert nicht länger verborgen. Denn plötzlich bricht aus dem Hinterhalt Der Feind mit doppelt stärkrer Gewalt, Das Hüfthorn ruft furchtbar zum Streite Und die Schwerdter entfliegen der Scheide. Wie der Wald donnernd wieder erklingt Won ihren gewaltigen Streichen! Die Schwerdter klingen, der Helmbusch winkt. Und die schnaubenden Rosse steigen. Aus tausend Wunden strömt schon das Blut, Sie achtens nicht in des Kampfes Gluth, Und keiner will sich ergeben, Denn Freiheit gilts oder Leben. Doch dem Häuflein des Ritters wankt endlich die Kraft, Der Uebermacht muß es erliegen, Das

6. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 308

1822 - Berlin : Reimer
308 Poetische Lesestücke. Da drückt ans Herz, mit nassem Blick, Der Ritter den Befreier. Du Guter, Lieber, Treuer, Du führst mich aus dem Grab zurück! Dich loh'n die treuste Pflege, Bis ich zur Ruh mich lege. In Oswalds Kirche zeigt ein Schild Des Ritters Grab; er stellte Ein Denkmal auf, gesellte Zum eignen seines Retters Bild, Daß er den Fido ehre, Und Treu die Menschen lehre. Uster h 27. Walter vom Thurm und sein Lüwe^ Waller vom Thurm in mancher Schlacht Ruhmvoll durch Muth und Sieg, Zog mit.des Christenheeres Macht Ins heilge Land zum Krieg. Das Grab, worin der Heiland schlief. Auch ihn zur frommen Kreuzfahrt rief. Einst irrt' er da durchs Feld allein, In sich versenkt, umher. Ihn zogö zum dunkeln Wald hinein, Hinein, fernab vom Heer. Horcht, was mit Staunen und mit Graun Des Ritters Augen hier erschaun. In wildem Streit ein Löwe rang, Mit dumpfen, brüllendem Laut, Auf eine Schlange riesenlang Die grimmigen Klaun er haut. Sie bäumt sich hoch im heißen Kampss Und spriet zischentz gift'gen Dampf.

7. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 271

1822 - Berlin : Reimer
Poetische Lesestücke. Die Gaffe ist gemacht, Das Thor ist aufgeschlossen. Fort über seinen Leib, Ihr treuen Eidgenossen! Und vorwärts rasch hinein Geht's mit dtn guten Klingen'i Und Hellebarden Stoß, Daß Schild und Helme springen, Daß schmetternd ohne Rast, Wie blitzend Ungewitter Es in die Panzer fährt, Und niederschlägt die Ritter. Bis auch der Herzog fallt, Bedeckt mit seinen Mannen, Und blutig von dem Berg Die Bäche niederrannen. So ward auf Sempachs Feld Der stolze Feind bezwungen, Durch Arnolds Heldenfall Der schöne Sieg errungen. Und wer einst kämpfen will Erfüllt von edlem Haffe, Der breche, so wie er, In freiem Tod die Gasse. , - 7. Cornelius Scipio. Feuer, das die Herzen schmelzt, Pfeil, der durch den Panzer dringet, Riese, der mit Allgewalt Jede Mcnschenbrust bezwinget: Gift, das in den Adern wühlt, Blitz, der seinen Raub verzehret, Eluth, die nicht im Meer erlischt, Durst, dem keine Stillung wehret: Sie« 271 ¿5. < i ^ \ . >

8. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 258

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
2§3 Siebenter Abschnitt. L. Der Tod Herzogs Karle des Kühnen, in der Schlacht bei Nancy. Den Herzog, von einem Schlag ln der Schlacht noch betäubt, trug der Strom der Flucht gegen St. Jean, sein Hauptquartier. Drei Büchsenschüsse von der Stadt Nancy ist unter einer kleinen Höhe ein fruchtbarer, damals sumpfiger Grund , welchen der Bach Laxon durchschnitt; Vireley, Name der Gegend. Als Karl über den Graben setzen wollte, fehlte dem Pferde und ihm die Kraft. Er stürzte, das Eis brach, er kämpfte empor. Hierüber fand ihn der Feind, ohne ihn zu erkennen; verwundete ihn durch den Sitz, durch die Hüfte- schlug das Pferd, welches (endlich, auf) ihn fallen ließ und floh. Viel Burgundischer Adel nahm hier den Tod; niemand war bei ihm in der letzten Noth. Er rief den tauben Castlan von S. Diez, der ihn verwun- det, um Rettung, welches dieser übel verstanden; er hieb ihn mit der Hallbarde durch den Kopf. Fal- len sah' ihn der Edelknaben einer, Johann Vattist Colonna, ein Runter. Als der Krieg sich entfernt, wurde Karl von Unbekannten unerkannt ausgezogen. Als an den Thoren von Metz, Rene' von dem Feind abließ, fragte er nach ihm; den ganzen folgenden Tag wurde er vergeblich gesucht, bis Campobasso durch Colonna die Gegend erfuhr. Eben suchte ein Weib, Karls Wäscherin, wo einer der Leichnams erwa noch den Ring anhabe: sie wandte auch seinen Körper; „Gott! der Fürst!" rief sie mit großem Geschrei. Großentheils eingefroren, mit geronne- nem Blut überdeckt, im Gesicht angeschwollen, war er wenigen kenntlich; bis, nachdem er mit Wein und warmem Wasser gewaschen worden, die Gefan- genen, Anton der große Bastard, Olivier de kr Marche, der Portugiesische Arzt Lobo und seine Kammerdiener gebracht wurden. „Er ij?s!" rie- fen sie, und weinten laut; man erkannte die Narbe der Schlacht von Monrlhery, die Eigenheiten sei- nes Körpers, überaus lange Nagel, die Spur seiner Fistel. Auch Feinde ergriff Rührung mit Grauen. —

9. Geschichte der Römer - S. 177

1836 - Leipzig : Baumgärtner
c- 177 das Klaggeschrei der verwundeten, von den Dächern herabgeftürzten, halb verbrannten und zerquetschten Greise, Kinder und Frauen, welche sich in den Häusern verborgen hatten. Noch schrecklicher war das Schicksal der Unglücklichen, welche von den Arbeitern, die den Schutt wegräumten, um einen Weg für die heranrückenden Truppen zu bahnen, mit eisernen Hacken hin und her gezogen und lebendig begraben wurden, so daß noch die Beine oder der Kopf aus dem Schutt hervorragten, worüber dann die Reiterei schonungslos hinwegsprengte und Alles zer- trat. Die Hitze des Kampfes, die Aussicht auf den nahen Sieg, der Eifer des ganzen Heeres, das Geschrei der Herolde, das Schmettern der Trompeten, das Rufen der hin- und herrennenden Obersten und Hauptleute mit der ablösenden Mannschaft, hatte in dieser Blutarbeit alles menschliche Gefühl erstickt; nicht Schonung, sondern Vertilgung war die allgemeine Losung. So dauerte der schreckliche Kampf sechs Tage und sechs Nächte, in welchen Scipio ohne Rast und Schlaf auf dem Platze blieb, bis er abgemattet niedersank und von der Höhe herab den Schauplatz der gräßlichsten Zerstörung überblickte. Endlich erschienen am siebenten Tage Abgeordnete aus der Byrsa und baten um freien Abzug für die, welche dieselbe verlassen wollten. Scipio gewährte ihnen diese Bitte, nur nahm er die Ueberläufer von dieser Begünstigung aus. So zogen an 60,000 Männer und Frauen durch eine Mauerlücke, die man ihnen öffnete, heraus und erhielten eine Wache. Hasdrubal, der jede Aufforderung zur Uebergabe abwies, rettete sich und seine Familie mit etwa neunhundert Ucberläufern in den festen Tempel des Aesculapius, der auf dem höchsten Felsengipfel lag, wohin man auf sechzig Stufen hinaufstieg. Noch vertheidigte sich diese kleine Schaar aus Verzweiflung eine Zeit lang. Als aber Hunger und Schlaflosigkeit ihre Kräfte verzehrt hatte, rannten sie in den Tempel und auf dessen Dach, während Hasdrubal als Schutzflehender, mit Oetzweigen in der Hand, heimlich zum Scipio floh. Dieser zeigte den treulosen Ueberläufer der verlassenen Schaar, welche nun unter schreck- lichen Verwünschungen den Tempel in Flammen steckte und sich mit demselben verbrannte. Hasdrubals edle Gattin aber trat mst ihren beiden Knaben auf die Zinne des brennenden Tempels und schrie zum Scipio hinüber: »Ueber dich, o Römer, keine Rache der Götter, du stehst ja in Feindesland im Felde. Aber diesen Hasdrubal, der zum Ver- räther geworden ist am Vaterlande, an dessen Heiligthümern, an mir und seinen Kindern, mögen die Rachegötter Karthago's heimsuchen und du, zunächst den Rachegöttern!" Hierauf rief sie zum Hasdrubal: »»O du frevelhafter, treuloser, feigster unter den Männern! für mich 12

10. Geschichte der Römer - S. 208

1836 - Leipzig : Baumgärtner
208 Tätigkeit gewöhnte und zu dem bevorstehenden Kampfe vorberckteke, während die cimbrischen Schaaren nach den Pyrenäen zogen und ohne Erfolg gegen celtiberische Stämme kämpften. Nach ihrer Rückkehr theilten sich die Deutschen: die Teutonen und Ambronen wählten den Weg durch das südliche Gallien nach Italien, die Cimbrer zogen durch Tyrol und wollten mit den Tigurinern vereinigt über die Alpen Vor- dringen. Marius stand in einem verschanzten Lager, als die Cimbrer ihn zu einer Schlacht reizten, der er vorsichtig auswich, um in den Sol- daten die Furcht vor den nordischen Barbaren zu schwächen und ihren Muth zu.stärken, als sie einen Angriff der Feinde auf das Lager ab- schlugen. Als nun sein Heer zu einer Hauptschlacht gegen die vor- überziehenden Germanen geführt zu werden verlangte, gebot ejt zu warten, bis seine Orakel es bestimmen würden. Er führte nämlich eine syrische Seherin, Namens Martha, bei sich, nach deren Gebot er opferte. Gewöhnlich erschien sie dabei in purpurnem Gewände, eine mit Bändern und Kränzen geschmückte Lanze haltend, und erregte durch das Ungewöhnliche ihres Aufzugs auch bei den Soldaten Bewunderung. Diese wurde noch vermehrt durch zwei Geier, welche gewöhulich vor glücklichen Unternehmungen sich dem Heere des Marius zeigten und an den ehernen Halsbändern kenntlich waren, welche die Soldaten ihnen angelegt hatten. Daher war ihre Erscheinung auch jetzt eine glückliche Vorbedeutung. (Siehe die Abbildung N= 51.) Sechs Tage dauerte der Vorbeimarsch der Cimbrer, welche höhnisch den Römern, die vom Lagerwalle zusahen, zuriefen, ob sie etwas an ihre Frauen zu bestellen hätten, denn sie, die Cimbrer, würden bald bei ibnen seyn. Jetzt erst zog Marius, zum vierten Male Consul im I. 102, ihnen nach und erreichte sie bei Aqnä Sertiä. Da sein Lagerplatz ohne Wasser war und die Soldaten über Durst klagten, zeigte er ihnen einen Fluß, der in der Nähe des feindlichen Lagers strömte, mit den Worten: »Dort kauft man für Blnt einen Trunk.» Während aber die Soldaten das Lager befestigten, eilten einige Troß- knechte bewaffnet zum Wasserholen dahin. So entspann sich anfangs ein Gefecht, das bald in einen allgemeinen mörderischen Kampf über- ging, der erst am zweiten Tage mit der gänzlichen Vernichtung der Teutonen endigte. Weder ihr furchtbarer Schlachtruf, noch die Ver- bindung ihrer Schlachtreihen durch Ketten, noch der Verzweiflungs- kampf der teutonischen Frauen an der Wagenburg vermochte etwas gegen das mit Begeisterung geführte Schwert der Römer und ihre
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