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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 28

1847 - Berlin : Reimer
28 fyafte Lage an naturi, oder künstl. Vcrkehrsbahnen u. s. w. begünstigten Gegen- den; er hat sich wesentlich ausgedehnt durch die vermehrte Freiheit des Verkehrs und die Verbrüderung der Interessen, welche feil der Gründung des deutschen Zollvereins (Preußen, Bayern, Württemberg, Baden, sächsische, thüringische, anhaltstche, hohenzvlierschc u. hessische Länder, Nassau, Frankfurt, Waldeck, Lippe- Detmold, Braunschwcig, Luremburg) in Deutschland 6592 □'Diltt. mit 243/4 Mill. Einw., mithin den größeren Theil von Deutschland und außerdem 1714 U>Mln. nicht-dcut>cheö Gebiet mit e. 3,864000 Menschen, im Ganzen also 8306 Q^ölln. mit mehr als 28'/2 Millionen Menschen umfaßt. — 17—19. Politische Verfassung. Die 38 souverainen Staaten Deutsch- lands bilden den deutschen Bund, der die Sicherung des gemeinsamen Va- terlandes gegen äußere und innere Feinde, — Erhaltung der Unabhängigkeit aller Bnndesglicdcr — und die Gewährleistung des Rechtszustandes zwischen Fürsten und Nnterthancn zum Zwecke hat. — Der Bundestag i» Frankfurt ist mit der Berathung und Leitung der allgemeinen Angelegenheiten beauftragt. — Allgemeine Kriegövcrfassnng, gegründet auf die jedem Staate oblie- gende Verpflichtung, ein seiner Einwohnerzahl enlsprechcndes Truppen-Corps schlagfertig zu halten, welcher durch Organisationen und Systeme verschiedener, doch ähnlicher Art nachgekommen wird (Landwehr-, Beurlaubungs-Systeme k.). Das deutsche Bundes Heer soll aus 1 Prozent d. Landesbevölkerung beste- hen, zählt jedoch bisher wenig mehr als 300000 M. — An den westlichen Grenzen die drei älteren Bundessestungen: Landau, Luremburg und Mainz, u. d. neueren: Ulm n. Rastatt, deren Herstellung noch nicht beendet ist. — Mit Ausnahme der vier sogenannten ,,freien Städte," haben alle deutschen Staaten monarchische, und zwar, mit Ausnahme Hessen-Homburgs und Oldenburgs, welche sie erwarten, ständisch-monarchische Staatsverfassungen, deren Formen, bei großer Mannigfaltigkeit, mehrentheilö viel Aehnliches haben. Die mecklen- burgischen Staaten haben gemeinsame Landstände; eben so die anhaltischen und die reußischcn. L>. Spezielle Volks- und Staats-Verhältnisse. 20. Süd-deutsche Gruppe. Einwohnerzahlen: 1. Bayern 2. Württemberg 3. Baden 4. Hohen; oll. 5. 6. Liechtenstein 1 Siegmaringen lhechingen 4,440000 M 1,725000 - 1,335000 - 45000 20000 6300 dah. auf 1 □ Sw. 3185 M. 4860 - - - 4800 - - 2650 - - 4870 - - 2500 - J65000 Im Ganzen: 7,571300 - - - 3096 *) Religion. In den drei Fürstcnthümern sind die Einw. durchaus katho- lisch; übrigens verhält sich die Zahl der Katholiken zu der der Protestanten: in *) Hier und künftig: Weise und Grad des Zusammenhangs zwischen der Be- völkerungsdichtigkeit und der natürlichen Beschaffenheit eines Landes, und was daraus abzuleiten ist; — zugleich muß die Repetition aller topischen Verhältnisse der Länder den ethnographisch-statistischen Erörterungen voran- gehen, besonders da, wo beide Abschnitte in verschiedenen Kursen oder Un- terrichtsstufen vorgetragen werden,

2. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 61

1846 - Berlin : Klemann
Deutschland. 61 1803. Bon aparte besetzt Hannover in Folge der Kriegs- erklärung Englands. 1805. Dritter Krieg: Oestreich, Rußland und Eng- land verbündet gegen Frankreich. Die Oestreicher werden bei Ulm geschlagen, Wien von den Franzosen be- setzt. die Russen und die Trümmer des östreichischen Heeres bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht), 2. Decbr.,. von Napo- leon geschlagen. Im Frieden zu Prestburg verliert Oestreich Venedig, Tyrol und den Breisgau. 1806. Baiern und Würtemberg werden zu Königrei- chen, Baden und Darmstadt zu Großherzogthü- mern mit Gebietserweiterungen erhoben. Die Fürsten bil- den unter dem Protektorat Napoleons den Rheinbund. Kaiser Franz Ii., der schon 1804 als Franz I. den Titel eines Kaisers von Oestreich angenommen, legt die Kaiser- krone nieder. Ende des deutschen Reichs. 1806- 1807. Krieg Preußens gegen Frankreich. Preu- ßen, welches 1805 Anspach und Baireuth, Eleve und Neuf- chatel gegen den unsichern Besitz Hannovers abtreten mußte, entschließt sich in Verbindung mit Sachsen und in Hoff- nung auf den Beistand Rußlands zum Kampfe gegen Frank- reich und seine Verbündeten. Die Niederlagen bei Jena und Auerstädt, 14. Oct. 1806, überliefern den Franzosen das ganze Land. Im Frieden zu Tilsit, 1807, verliert Preußen alle Provinzen zwischen Elbe und Rhein, aus wel- chen nebst Hessen und Hannover das Königreich Westphalen gebildet wird. Südpreußen (Herzogthum Warschau) erhält der in den Rheinbund aufgenommene, zum König erhobene Kurfürst von Sachsen. 1809. Vierter Krieg Oestreichs gegen Frankreich. Oestreich erneut muthig den Kampf; die Niederlagen bei Tann, Abensberg, Eckmühl, Regensburg (19. —22. April) vernichten einen Theil der östreichischen Heere. Der Sieg des Erzherzog's Karl bei Aspern, 21. und 22. Mai, erweckt neue Hoffnung. Preußen zeigt lebhafte Theilnahme (Schill

3. Für die obere Stufe - S. 60

1892 - Berlin : Gaertner
Neueste Zeit. Der 1. Koalitionskrieg (Österreich, Preußen bis 1795, England u. a.). Die Franzosen am Nieder- und Mittelrhein. Bonapartes italienischer Feldzug. Schlacht bei Lodi, Kapitulation Mantuas, Zug gegen Wien. Friede zu Campo Formio. (Das linke Rheinufer zur französischen Republik.) Tochterrepubliken: cisalpinische, ligurische, römische, helvetische. England bleibt im Kriege mit Frankreich. Bonapartes Zug nach Ägypten (des. gegen England gerichtet). Schlacht bei den Pyramiden, Nelson bei Abukir; Belagerung von St-Jean-d’Acre. Der 2. Koalitionskrieg. (England [Pitt d. J.] gewinnt Österreich, Rußland u. a.) Der Konsul Bonaparte siegt in Italien (Marengo). Friede zu Luneville, später mit England zu Amiens (nur 1 Jahr). Reichsdeputationshauptschlufs: Einziehung der meisten geistlichenterritorien (Säcularisation) und der meisten Reichsstädte. Zehn Kurfürstentümer: Mainz; — Böhmen, Sachsen, Brandenburg, Bayern, Pfalz; — Hessen, Baden, Württemberg, Salzburg. Gründung des Kaisertums. (2. Dez. Krönung und Salbung Napoleons.) Napoleon Bonaparte, geb. 1769 auf Korsika. Scharfer Blick, kalter Mut, mafsloser Ehrgeiz, rücksichtsloser Egoismus (unter Vorgabe von Staatsrücksichten), alles in ungewöhnlichem Mafse; als Feldherr und Staatsmann überragt er die Zeitgenossen. — Zuerst Bändiger der Revolution, dann Kaiser der

4. Die neuere Zeit - S. 3

1855 - Koblenz : Baedeker
Europa zur Zeit der Reformation. 3 in Besitz genommen und das Herzogthum Mailand (1540) der spanischen Ländermasse eiuverleibt. Diese erhielt nach Karl's I. (V.) Abdankung noch einen bedeutenden Zuwachs durch die Niederlande mit Luxemburg und die Grafschaft Burgund (Franche-Comto). In- zwischen waren die Besitzungen auf der Nordküste Afrika's (1528—40) meist schon an die Türken verloren gegangen. 3) In Frankreich werden die beiden noch übrigen großen Lehnsherrschaften: Provence (1515) und Bretagne (1532) völlig mit der Krone vereinigt, dazu vom deutschen Reiche die drei lothringischen Bisthümer: Metz, Toul, Verdun gewonnen (1552) und Calais den Engländern entrissen (1558). 4) In Deutschland, dessen Eintheilung in 10 Kreise §. 3, 1, näher angegeben ist, besaß das Haus Habsburg die fast schon erblich gewordene Kaiserwürde und an unmittelbaren Territorien: den ganzen österreichischen Kreis, das so genannte Vorderösterreich am Oberrhein und in Schwaben, Böhmen nebst Mähren, Schlesien und der Lausitz (seit 1527), ferner die eben genannten, bei Karl's V. Abdankung an Spanien gekommenen Theile des deutschen Reiches: die Niederlande mit Luxemburg und die Franche-Comto. Dazu kam die Krone von Ungarn (1526), welches Land jedoch theilweise von Johann Zapolya und nach dessen Tode (1540) von den Osmanen behauptet wurde. 5) Die Schweiz hatte sich (im Basler Frieden 1499) vom deutschen Reiche getrennt, und die Eidgenossenschaft sich sowohl im N. (durch Solothurn, Schaffhausen, Basel, Appenzell), als im W. (durch Freiburg) erweitert, so daß sie (seit 1513) dreizehn Cantone zählte. - 6) Italien nähert sich hinsichtlich der Abgrenzung seiner wich- tigsten Staaten schon seiner heutigen Gestalt, namentlich gilt dies von Unter- und Mittelitalien oder von dem Königreiche Neapel, dem Kirchenstaate und (dem vom Papste 1569 zum Großher.zog- thum erhobenen) Toscana; in Oberitalien waren die Herzogthümer Modena, Parma, Savoyen nebst Nizza und Piemont, Mantua nebst Montferrat und die Republiken: a) Venedig, welches auch das nordöstliche Italien (bis Bergamo und Brescia) besaß, ferner Istrien, so wie die Küste von Dalmatien und Albanien und gegen die Türken noch die jonischen Inseln, Candia und Cvpern behaup- 1"

5. Die neuere Zeit - S. 105

1855 - Koblenz : Baedeker
Krieg in Deutschland. Friede zu Preßlurg. 105 in England, welche er in Boulogne traf, und seine ferneren Gewalt- schritte in Italien, namentlich die Verwandlung der cisalpinischen Republik in ein Königreich Italien, welches er seinem Stief- sohne Eugen Beauharnais als Vicekönig gab, veranlaßten die dritte Coalition zwischen England, Rußland, Oesterreich und Schweden. 1. Der Krieg in Deutschland 1805. Von Oesterreich (wo weder die vom Erzherzoge Karl betriebene neue Heeresbildung zur Reife gelangt war, noch die vom Erzherzog Johann angeregte Idee eines großartigen Landwehrsystems Anklang gefunden hatte) wurden zwei Heere aufgestellt: das eine (120,000 M.) unter seinem vorzüglichsten Feldherrn, dem Erzherzog Karl, ging nach Italien, wo man Napoleon erwartete, das andere (80,000 M.) unter dem unfähigen Mack zog durch das mit Frankreich verbündete Baiern nach Schwaben bis zum Fuße des Schwarzwaldes. Napo- leou schickte den Massena nach Italien und wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz in Deutschland. Nach einer Reihe einzelner Gefechte drangen die Franzosen im Rücken Mack's in Baiern ein, Mack ward in Ulm eingeschlossen und übergab in völliger Besinnungslosigkeit Festung und Heer (von 30,000 M.). Napoleon rückte nun fast ohne Widerstand in Oesterreich ein und Murat besetzte Wien, während die vereinzelten Reste der österreichischen Armee sich einen Weg zu den Russen zu bahnen suchten. Zwar vereinigten sich die Oester- reicher mit den Russen in Mähren, allein Napoleon schlug dieses vereinigte Heer in der sog. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz am Jahrestage seiner Krönung (2. Dec. 1805) so entscheidend, daß Kaiser Franz, ohne die schon auf dem Marsche begriffenen Verstär- kungen abzuwarten, in einer persönlichen Unterredung mit Napoleon in dessen Bivouac Waffenstillstand, und bald nachher (26. Dec.) den nachtheiligen Frieden zu Preßburg schloß, wonach er das vene- tianische Gebiet, welches er im Frieden zu Campo Formio erhalten hatte, an das Königreich Italien, Tirol an Baiern und seine Be- sitzungen in Schwaben an die mit Napoleon verbündeten Kurfürsten von Baiern, Würtemberg und Baden, welche auch für souverain erklärt wurden, abtrat. Baiern und Würtemberg wurden zu König- reichen erhoben. Preußen, welches dem österreichisch-russischen Bünd- nisse bedingungsweise beigetreten war und mit einer Kriegserklärung

6. Die neuere Zeit - S. 116

1855 - Koblenz : Baedeker
116 Völkerschlacht bet Leipzig. den, damit er nicht von Frankreich abgeschnitten werde, und vereinte sein Heer bei Leipzig, wo er in der großen Völkerschlacht am 16. und 18. Oct. an der Tapferkeit und zuletzt auch der Ueber- macht der Verbündeten (zu denen auch die Sachsen und Würtem- berger gegen Ende des Kampfes übergegangen waren) vergebens seine Streitkräfte erschöpfte. An dem ersten Tage der großen Völkerschlacht bei Leipzig kämpfte Napoleon gegen die Hauptmacht der Verbündeten .unter Schwarzenberg im Süden Leipzigs (bei Wachau) ohne Entscheidung, während Blücher im Norden Leipzigs (bei Möckern) über Marmont siegte; der 17. verging ohne Kampf der Hauptmassen, weil Napoleon Friedensanträge in das Hauptquartier der Verbündeten an Kaiser Franz sandte (worin er sich erbot, auf die Herrschaft über Warschau, Jllyrien und den Rheinbund zu verzichten und sich nach Abschluß eines Waffenstillstandes sofort über den Rhein zurückzuziehen). Inzwischen trafen wett über 100,000 M. Verstär- kung bei den Verbündeten ein, so daß diese am 18. Oct. Napoleon's 130,000 M. mehr als 300,000 M. entgegenstellen konnten; doch reichte ein Theil derselben hin, um in Verbindung mit dem Uebergange der Sachsen und Würtemberger die Schlacht zu entscheiden. Nach einem Verluste von mehr als 30,000 M., unter denen der Fürst Poniatowski seinen Tod in den Wellen der Elster fand, trat die geschlagene Armee (noch 100,000 M.) ihren Rückzug au und bahnte sich durch neue Kämpfe (wie bei Hanau) mit den in- zwischen auch abgefallenen Baiern (unter Wrede) und von Streif- schaaren der Kosaken stets beunruhigt, den Weg nach dem Rheine, den sie (70,000 M. am 2. Nov.) bei Mainz überschritt. Die nächsten Folgen dieses Ausganges waren: 1) die Auflösung des Rheinbundes, 2) die Auflösung des Königreichs Westphalen, so wie der Großherzogthümer Frankfurt und Berg, 3) die Räumung der noch von den Franzosen besetzten Festungen, deren Besatzungen zu Kriegsgefangenen gemacht wurden, am längsten blieb Davoust in Hamburg (bis 26. Mai 1814), 5) die Wiedereroberung Hollands durch Bülow, wo das;nach Erlösung vom Continentalsystem mehr als anderswo schmachtende Volk den Prinzen von Oranien zum sou- verainen Fürsten der Niederlande ausrief; 5) Jllyrien und das süd- liche Tirol fielen unter manchen blutigen Gefechten an Oesterreich zurück. Sogar Murat fiel von seinem Schwager Napoleon zu den Verbündeten ab und vereinigte sich mit Oesterreich gegen das Versprechen, daß er seine Staaten behalten sollte, zur Vertreibung der Franzosen aus Italien.

7. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 134

1852 - Koblenz : Bädeker
io4 Der Krieg in Deutschland und der Schweiz. die Oesterreicher und Russen geführt, daß sie fast alle ihre italieni- schen Besitzungen verloren und die von ihnen gestifteten Republiken aufgelöst wurden. Allein im I. 1800 führte Berthier eine sog. Reserve-Armee, bei welcher auch Bonaparte war, in mehreren Ab- theilungen über die beiden Bernharde, den Simplón und St. Gott- hard nach Italien der österreichischen in den Rücken, stellte die cis- alpinische Republik her und gewann durch den einzigen Sieg (über Melas) bei Marengo (unweit Alefsandria, 14. Juni) Oberitalien wieder. 2) Der Krieg in Deutschland und der Schweiz. Auch hier begaunen die Oesterreicher den Kamps siegreich: der Erzherzog Karl drängte die nach Schwaben vorgedrungene Donauarmee über den Rhein und damr den in Graubündten eingerückten Massena bis hinter Zürich zurück. Suwarow bahnte sich durch eiue Reihe der hartnäckigsten Kämpfe mit den Franzosen (namentlich im Reußthale an der Teufelsbrücke) den Weg über die Gotthardstraße, allein die Eroberung der Schweiz gelang nicht, indem die Oesterreicher und ein anderes schon früher eingetroffenes russisches Heer (unter Korsa- kow) von Massena und Soult bereits geschlagen waren, ehe er sich mit ihnen vereinigen konnte. Nach mehreren einzelnen Gefechten und höchst beschwerlichen Märschen mußte er sich mit seinem gänzlich er- schöpften Heere nach Graubündten zurückziehen und der russische Feldzug war beendet. Im Jahre 1800 führte Moreau den Krieg in Deutschland nicht minder glücklich als Bonaparte in Italien. Unter beständig siegreichen Treffen drängte er die Oesterreicher (unter Kray) bis zum Inn zurück und rückte nach dem entscheidenden Siege ini Walde bei Hohenlinden (3. Dec.) über den Erzherzog Johann in Oesterreich ein, worauf der Kaiser zu Lüneville 1801 auch für das Reich Frieden schloß und das linke Rheinufer (1200 Q.-Meilen mit 4 Milk. Einwohner) abtrat. Zur Erledigung des Entschädigungs- geschäftes ward eine Deputation von acht Fürsten (unter diesen 5 Kurfürsten) ernannt, welche nach zweijährigen Verhandlungen einem von Frankreich und Rußland festgesetzten Entschädigungsplane durch den sog. Deputations-Hauptschluß beitreten mußten, demgemäß nur die erblichen deutschen Reichsfürsten, so wie der Großherzog von Toscana (durch Salzburg, wofür er sein Land an den Herzog von Parma abgetreten hatte) und der Herzog von Modena (durch den Breisgau) durch theilv säcularisirte Länder, theils (41) mediatisirte Reichsstädte entschädigt wurden. Bei der Vertheilung der Enffchä-

8. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 141

1852 - Koblenz : Bädeker
Aufstand der Tiroler. 141 vereinigt hatte, ging er zum zweiten Male über die Donau und er- focht in der zweitägigen, überaus blutigen Schlacht bei Wagram (5. u. 6. Juli) einen entscheidenden Sieg über den Erzherzog Karl, den er nach Mähren verfolgte. Hier (bei Znaim) hatte ein neues Treffen angefangen und der Sieg begann sich eben den Franzosen zu- zuneigen, als Fürst Lichtenstein, vom Kaiser Franz mit dem Abschluß eines Waffenstillstandes beauftragt, aulangte. Diesem folgte der sog. Wiener Friede (zu Schönbrunn 14. Oktober unterzeichnet): Oe- sterreich verlor 2000 H)M. mit 3v2 Mill. Menschen, indem es ab- trat: Salzburg und mehrere benachbarte Länderstriche an Baiern, Westgalizien an das Herzogthum Warschau, einen Distrikt in Ost- galizien an Rußland, seine Besitzungen jenseits der Sau (nebst dem Villacher Kreis) an Napoleon, als König von Italien, aus welchen dieser nebst (dem vom Königreiche Italien getrennten) Dalmatien, Istrien, Ragusa und den (von Rußland 1807) ihm überlassenen grie- chischen Inseln den neuen Staat der 7 illyrischen Provinzen als ein französisches Gouvernement bildete. Noch vor dem Ausbruche dieses Krieges, im April 1809, wa- ren die mit der baierischen Regierung (wegen Erpressungen, Conscrip- tionen und Klöstereinziehung) mißvergnügten Tiroler unter Anfüh- rung des Sandwirths Andreas Hofer (und Speckbacher's) für ihren alten Herrn, Oesterreich, aufgestanden und hatten mit verzwei- felter Tapferkeit das Land dreimal (im April, Mai imb August) von den Franzosen und Baiern befreit, die aber nach dem Frieden zu Wien mit ihrer ganzen Macht Tirol, wo Einheit und umsichtige Lei- tung der Kriegsführung fehlten, wieder unterwarfen; Hofer ward in einer Alpenhütte bei Passeyer aufgespürt und in Mantua gegen beit Ausspruch des Kriegsgerichts auf Napoleons Befehl erschossen. Verschiedene Versuche, den Nationalhaß der Deutschen gegen die Franzosen zu einem allgemeinen Aufstande der Nation zu entflammen, scheiterten an der Furcht der Fürsten und der Erschlaffung 'des Volkes und gereichten denen, die sie unternahmen, nur zu eignem Verderben. Der preußische Major von Schill, Befehlshaber eines von ihm gebildeten Freicorps, führte (1806) dasselbe aus Berlin wie zum Exerzieren heraus und forderte es auf, mit ihm zur Befreiung Deutschlands auszuziehen, fand aber auf dem Zuge nirgend den erwarteten Zu- lauf des Volkes; er fiel mit dem größten Theile seiner Mannschaft bei Stralsund, die gefangenen (11) Ofsiciere wurden in Wesel von Franzosen erschossen. Um seine Herrschaft auch durch Hinterlassung eines leiblichen Erben zu befestigen und seiner Dynastie durch Verbindung mit einem

9. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 136

1852 - Koblenz : Bädeker
156 Schlacht bei Austerlitz. vom Reichstage geahndet. Als aber Napoleon in Boulogne alle Anstalten zu einer Landung in England traf, brachte dieses mit Rußland die dritte Coalition gegen Frankreich zu Stande, der auch Oesterreich beitrat. Dies bewog ihn, das Lager von Bou- logue aufzuheben und die Truppen in Eilmärschen nach dem Rheine zu senden. Die Kurfürsten von Baiern, Baden und Würtemberg schlossen sich ihm an. Von Oesterreich (wo weder die vom Erzherzoge Karl betriebene neue Hecresbildung zur Reife gelangt war, noch die vom Erzherzog Johann angeregte Idee eines großartigen Landwehrsystems Anklang gefunden hatte) wurden 2 Heere aufgestellt: das eine (120,000 M.) unter seinem vorzüglichsten Feldherrn, dem Erzherzog Karl, ging nach Italien, wo man Napoleon erwartete, das andere (80,000 M.) unter dem unfähigen Mack zog durch das mit Frankreich verbündete Baiern nach Schwaben bis zum Fuße des Schwarzwaldes. Napo- leon schickte den Massena nach Italien und wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz in Deutschland. Nach einer Reihe einzelner Gefechte drangen die Franzosen im Rücken Mack's in Baiern ein, Mack ward in Ulm eingeschlossen und übergab in völliger Besinnungslosigkeit Festung und Heer (von 30,000 M.). Napoleon rückte nun fast ohne Widerstand in Oesterreich ein und Murat besetzte Wien, wäh- rend die vereinzelten Reste der österreichischen Armee sich einen Weg zu den Russen zu bahnen suchten. Zwar vereinigten sich die Oester- reicher mit den Russen in Mähren, allein Napoleon schlug dieses vereinigte Heer in der sog. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz am Jahrestage seiner Krönung (2. Dec.) 1805 so entscheidend, daß Kaiser Franz, ohne die schon auf dem Marsche begriffenen Verstär- kungen abzuwarten, in einer persönlichen Unterredung mit Napoleon in dessen Bivouac Waffenstillstand, und bald nachher (26. Decbr.) den nachtheiligen Frieden zu Preßburg schloß, worin er das venetianische Gebiet, welches er im Frieden zu Campo Formio er- halten hatte, an das Königreich Italien, Tirol an Baiern und seine Besitzungen in Schwaben an die mit Napoleon verbündeten Kurfürsten von Baiern, Würtemberg und Baden, welche auch für souverain er- klärt wurden, abtrat. Baiern und Würtemberg wurden zu Kö- nigreichen erhoben. Preußen mußte Anspach an Baiern, Cleve und Neufchatel an Frankreich überlassen und dafür Hannover an- nehmen, auch sich verpstichten, die Flußmündungen des nördlichen Deutschlands den Engländern zu sperren. Nicht minder als zur

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 124

1861 - Freiburg : Herder
124 Geschichte der neueren Zeit. Anfang der Säkularisa« tioncn. zösischen Blokadekorps ergaben, so daß mit dem Schluß des Jahres 1794 auf dem Boden der Republik kein Feind mehr stand. Untergang der Schreckensmänner (24. März, 5. April, 28. Juli 1794). K 322. Wie sich der Krieg mehr und mehr zu Gunsten der Repu- blik wendete, so zerfiel die Partei der Schreckensmänner und vernichtete sich selbst im Laufe des Jahres. Robespierre und Danton über- lieferten im Einverständnisse den wüsten Religionsschänder Hebert mit 18 Genossen der Guillotine (24. Marz), Rvbespierre den Dan- ton, Kamille Desmoulins (5. April), als diese Partei zur Mäßigung einlcnkte, er selbst aber mit seinem Bruder, St. Just, Lebas, Kouthon, Henriot re. wurde von der Mehrheit des Konvents, welcher Robespierres Herrschaft zu halsgefährlich fand, gestürzt und seinen zahlreichen Opfern nachgeschickt (28. Juli). pichegru erobert Holland (Januar 1795). Preußen schließt zu Lasel /rieben (5. April). § 323. Nach der Schlacht bei Fleurus war Pichegru bis an die holländische Gränze vorgerückt und als der strenge Winter Flüsse und Kanäle mit Eis belegte, marschierte er über diese Brücke in Holland ein und bemächtigte sich desselben im Januar 1795 um so leichter, als sich überall die demokratische Partei gegen den Erbstatthalter erhob, der nach England flüchtete. Holland wurde in eine batavische Repu- blik nach dem Muster der französischen umgeformt, schloß mit ihr ein enges Bündniß, trat das holländische Flandern und Mastricht ab und bezahlte 100 Millionen an den Kriegskosten. Die Engländer griffen seitdem auch die holländischen Kolonien an, nahmen das Kap und Ceylon, vernichteten die holländischen Fischereien und kaperten die Handelsschiffe. § 324. Der große Bund gegen Frankreich begann sich um diese Zeit aufzulösen. Im Februar schloß der Großherzog von Toskana Frieden, am 5. April zu Basel sogar Preußen. Es handelte sich nämlich um eine zweite Theilung Polens; darum wurde Oesterreich und das südwestliche Deutschland im Stiche gelassen und als Gränze des neutralen Deutschlands eine Demarkationslinie von Ostfriesland an die Nordgränze von Schwaben und von da um Franken rc. bis Schlesien gezogen; in einem geheimen Artikel überließ Preußen auch das linke Rheinufer an Frankreich, bedingte sich aber seine Entschädigung in Norddeutschland aus, namentlich das Bisthum Münster. Am 22. Juli schloß Spanien Frieden, als ein französisches Heer unter Dugommier, der siegend bei St. Sebastian fiel, in Katalonien und dem Baskenlande vordrang; Spanien trat als Friedenspreis seinen Antheil an der Insel Hayti ab. Der Krieg im Sommer und Herbst 1795. 8 325. Am 6. Juni ergab sich die von aller Hilfe abgeschnitteue Festung Luxemburg durch Hunger genöthigt nach sechsmonatlicher Belagerung, am 5. September Düsseldorf mit großen Waffen- vorräthen an Jourdan, am 22. Mannheim an Pichegru (beide Festungen waren pfalzbayerisch); Jourdan verletzte die Neutralitäts-
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