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1. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 105

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
. (Nach einer Aufnahme der Photvglob-Co,, Zürich.) Abb. 1, § 56. Der Vesuvkrater. Die Gesteinshülle. e) Bekannte Erdbeben. Lissabon wurde 1755 in 8 Minuten durch 3 Stöße zerstört (50 000 Tote), Caracas 1812 in einer halben Minute (12 000 Tote). 1906 wurde San Francisco, 1908 Messina großenteils zerstört. Ältere Erd-- beben: 1703 Tokio zerstört, 200 000 Tote; 1693 auf Sizilien 100 000 Tote! d) Arten der Erdbeben. Außer den gewöhnlichen Erdbeben (auch tektonische Beben genannt, weil sie durch Störungen im Bau der Erdrinde entstehen) unterscheidet mau vulka- uische Erdheben (die bei Vulkanausbrücheu auftreten), Einsturzbeben und Seebeben. Ein- sturzbeben entstehen, wenn unterirdische Hohlräume eiustürzeu, z. B. im Karst, wo das Wasser durch Auflösung von Salz oder Kalk Höhlen bildet. Sie sind, wie die vulkanischen Beben, auf kleine Gebiete beschränkt. Seebeben werden meist auf untermeerische Vulkanausbrüche und Erderschütterungen zurückgeführt. Sie sind besonders hänsig an den Küsten der japanischen und hinterindischen Inseln und erstrecken sich (wie die tektonischen Erdbeben) oft auf große Teile der Erdoberfläche. Am verheerendsten wirken sie durch ihre Erdbebenfluten. Das Meer weicht zunächst zurück, überflutet dauu aber mit unwiderstehlicher Gewalt das Ufer, alles mit sich fort- reißend. 2. Vulkane. (Vaterl. Ehk. § 202). a) Entstehung (s. §5: Deutschland ein Land alter Vulkane!). §56 d) Zahl und Verbreitung. Die meisten der etwa 500 bekannten Vulkane (tätige und erloschene) liegen auf den großen Bruchlinien der Erde in der Nähe der Meere: im Mittelmeergebiete (Vesuv, Ätna), an den Rändern des Stillen Ozeans, besonders auf Kamtschatka, in Japan (z. B. der „heilige"

2. Mitteleuropa - S. 76

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Der Rhein von Basel bis Bingen. 76 Abb. 70. Straßburger Münster. bare Ebene. Lies vom Atlas ab: Welches Ge- birge erblickt man im Westen? welches im Osten? — Straßburg ist eine der stärksten deutschen Festungen. Früher war eine be- festigte Stadt immer mit Mauern oder Wäl- len umgeben. Vor den heutigen Kationen schützen die aber nicht genügend. Man baut deshalb in einer Entfernung von 1—1 y2 Stunden rings nm die Stadt viele kleine starke Einzelfestungen, so daß der Feind gar nicht an die Stadt herankommen kann (Abb. 71). Eine solche Einzelfestung, die von einigen hun- dert Soldaten besetzt ist, nennt man ein Fort (sprich fohr). Straßburg wird von 14 solcher Forts umgeben, von denen die meisten im Westen liegen. (Weshalb wohl?) Sie werden meist nach berühmten Heerführern benannt, z. B. Fort Moltke, Fort Roon, Fort Kronprinz usw. Straßburg hat im Süden auch noch einen Teil der Festnngsmauern aus der Zeit vor dem letzte» Kriege. In vielen andern Festungen hat man die Mauern und Gräben beseitigt (z. B. in Eöln) oder beseitigt sie jetzt (z. B. in Mainz), so daß diese Festungen bloß noch Forts haben. An Stelle der „geschleiften" Wälle ent- stehen dann immer herrliche Anlagen, Spaziergänge (Promenaden) und Villen- viertel (was sind das?). Weit südlicher an demselben Fluß, an dem auch Straßburg liegt (Jll), sehen wir eine andere Großstadt^. Es ist die Fabrikstadt Mülhausen (Skizze 80, Nr. 1), Ü = 100000 Einw., in der 20000 Arbeiter an Webemaschinen Banmwollzenge machen. Von Straßburg flußabwärts liegt reichlich eine Stunde vom Rhein entfernt Karlsruhe (Skizze 80, Nr. 3), O = 150000 Einw., der Wohnsitz (die Residenz) des Großherzogs von Baden. Vom Schloß aus führt etwa ein Dutzend Straßen strahlenförmig südwärts in die Stadt hinein. Nordwärts führen andere Strahlenwege in schöne Anlagen und in einen Wald (Abb. 72). Da, wo der Neckar (siehe § 77) in den Rhein mündet, liegt die badische Handelsstadt Mann- heim (Skizze 80, Nr. 5), O = 200 000 Einw. Auch in dieser verlaufen die Straßen regel- mäßig, aber schachbrettförmig, d. h. sie schneiden sich alle rechtwinkelig. Die großen Rheinschiffe können nur bis zu dieser Stadt den Fluß hinauf- 1 So nennen wir die Städte von 100 099 Einw. und darüber. Abb. 71. Straßburg und seine Festu ngswerke.

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 62

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 62 — §. 29. Heinrich V. (1106-1125). Der Jnvestiturstreit zwischen Papst und Kaiser dauerte mit Heftigkeit • Heinrich V. den Papst, ihn zu krönen und verzichtete endlich un Jahre 1125 in dem Wormser Concordat auf das Recht der Belehnung mit der geistlichen Gewalt (Ring und Stab), dagegen behielt er das Recht, den Gewählten mit den weltlichen Rechten (Scepter) zu belehnen. , Das Streben, die kaiserliche Bollgewalt wieder herzustellen, mislang Heinrich V. vollständig. Er starb zu Utrecht ohne Kinder 1125. §• 30. Lothar der Sachse (1125—1138). Zu Heinrichs Nachfolger wählten die Fürsten Lothar Ii. oder den Sachsen. Er verzichtete bei der Wahl auf das Recht, von den geistlichen Fürsten den Lehnseid zu fordern, hatte mit Friedrich von Schwaben (Hohenstaufen), der gehofft hatte, Kaiser zu werden, lange Kämpfe, gab seinem Schwiegersohn, dem Herzog von Baiern, Heinrich dem Stolzen, Sachsen und veranlasste dadurch die lange dauernde und folgenreiche Feindschaft zwischen den Welfen (Baiern) und Waiblinaern (Hohenstaufen.) v Der Kaiser Lothar starb nach seinem zweiten Römerzuge im Oberinn-thale auf der Rückreise. 8. 31. England im 9., 10. und 11. Jahrhundert. 1. Alfred der Große (871—901). Die sieben angelsächsischen Reiche vereinigte der König Egbert zu einem Ganzen. Da erstand dem neuen Reiche ein gefährlicher Feind in den Dänen (Normannen), welche das ganze Land unter Egberts Nachfolger eroberten; nur eine Provinz verblieb den Sachsen, als der Held Alfred, Egberts Enkel, auf den Thron kam. Alfred siegte anfangs über die Normannen, dann musste er flüchten (Aufenthalt bei einem Hirten, Besichtigung des feindlichen Lagers in der Kleidung eines Harfners, Erbauung einer Wasserburg), sammelte aber seine Getreuen und schlug die Normannen auf das Haupt, so dass sie sich unterwarfen und das Christenthum annahmen. Als König ließ es sich Alfred angelegen sein, das heruntergekommene, verwüstete Land wieder empor zu bringen, was dem edlen Manne auch gelang. (Gesetzsammlung, Ausbeulung von Städten und Burgen, Waffenübungen, Schiffsbau, Eintheilung des Landes in Grafschaften, Hebung des Ackerbaues und der Gewerbe.) Nach seinem Tode kehrten die Angriffe der Dänen wieder. Unter Kanut dem Großen 1016 kam ganz England wieder unter die Herrschaft der Dänen. Aber nach 25 Jahren herrschten abermals angelsächsische Könige, bis 1066 der Herzog Wilhelm von der Normandie (der Eroberer) die Engländer bei Hastings schlug und England zu einem normannischen Königreiche machte.

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 106

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 106 - vom Kaiser zum Herzoge von Mecklenburg erhoben, wollte auch Pommern erobern, belagerte deshalb Stralsund, musste aber mit großem Verluste wieder abziehen. Durch das vom Kaiser 1629 erlassene Restitutionsedikt, kraft dessen alle seit dem Pas sau er Vertrage eingezogenen Stiftungen und Kirchengüter von den Protestanten an die Katholiken wieder zurückgegeben werden sollten, wurde die Sache der Protestanten aufs äußerste bedroht. Magdeburg widersetzte sich und wurde von Wal len st ein, dessen Soldaten ganz Deutschland aufs schrecklichste verheerten, belagert, aber ohne Erfolg. Unterdessen wurde Wallenstein von Ferdinand abgesetzt (Reichstag zu Regensburg 1630), weil sich die Kurfürsten (besonders Maximilian von Baiern, welcher die erste Rolle gespielt hatte) sich in ihrer Fürstenfreiheit durch Wallenstein bedroht sahen, und weil seine Raubheere freundliche und feindliche Länder ohne Unterschied furchtbar bedrückten. Er zog sich auf seine Güter zurück und lebte in königlicher Pracht. Die Vollziehung des Restitutionsediktes wurde einstweilen eingestellt. §. 21. 3. Der schwedisch-deutsche Stieg (1630—1635). Der Schwedenkönig Gustav Adolf kam den deutschen protestantischen Glaubensbrüdern zu Hilse. Am 24. Juni 1630 landete er mit 15,000 Schweden an der pommerschen Küste. Schon 1629 schickte der Kaiser den Polen, welche sich mit Gustav Adolf im Kriege befanden, Hilfe, (Oberst Arnheim) und eröffnete so die Feindseligkeiten mit den Schweden. Den hochsinnigen, frommen König mit seinem in guter Zucht gehaltenen Heere nahm zwar das deutsche Volk als Befreier und Retter mit Freuden auf, aber die Fürsten wiesen aus Furcht vor dem Kaiser ein Bündnis mit ihm zurück. Nur die kleineren Länder: Hessen, Pommern, Lüneburg und Weimar, so wie die Stadt Magdeburg schlossen sich ihm an. Dennoch vertrieb er die Kaiserlichen, zwang den Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg zu einem Vertrage, konnte aber die Zerstörung der Stadt Magdeburg am 10. Mai 1631 nicht hindern, da ihm der Kurfürst von Sachsen den Durchzug durch sein Land nicht gestattete. Tillys Truppen hausten in dem unglücklichen Magdeburg wie die rohesten Barbaren. 30,000 Menschen wurden getödtet, weder Greise, noch Weiber, noch Säuglinge wurden verschont, und die ganze Stadt, mit Ausnahme des Domes und einiger kleiner Häuser, wurde ein Raub der Flammen. Doch die Vergeltung sollte nicht ausbleiben, Gustav Adolf, mit dem sich nun auch Sachsen verbunden hatte, traf bei Leipzig und Breitenfeld im Sept. 1631 mit Tilly zusammen und schlug ihn vollständig. Des Schwedenkönigs Zug durch Sachseu, Franken, die Rheinlande und Baiern war ein steter Siegeszug. (Unterdessen besetzte der Kurfürst von Sachsen die Hauptstadt Böhmens.)

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 28

1875 - Braunschweig : Bruhn
w r- Zuerst wurde Macedonien - dessen König Philipp sich mithanni-bal verbündet hatte — in zwei Kriegen (197 gegen Philipp und 148 gegen Perseus) besiegt und zu einer römischen Provinz gemacht. Zwischen dem ersten und zweiten macedonischen Kriege (190) wurde Antiochus von Syrien (ebenfalls von Hannibal zum Kriege gereizt) geschlagen und Kleinasien bis zum Taurus ihm abgenommen. Griechenland wurde nach der Zerstörung von Korinth 116, unter dem Namen Achaja, eine römische Provinz. §. 29. Ver dritte punische Krieg (149—146). . Karthago erholte sich trotz seiner großen Verluste bald wieder durch Betriebsamkeit und gute Regierung, das erregte den Neid der Römer (Cato sagte m jeder Senatssitzung: „Uebrigens stimme ich dafür, dass Karthago zerstört werden muss"). Da die Karthager gegen den Bundesgenossen der Römer, den numidischen König Masinissa, welcher unaufhörlich im kleinen Kriege mit versteckter und offener Gewalt ihre Rechte und Besitzungen verletzte, die Waffen ergriffen, erklärten die Römer dies für Friedensbruch und schickten ein onael^)eer nac^ ^fr^a- Vergebens entschuldigten sich die Karthager, gaben 600 Geißeln und lieferten endlich sogar, weil es gefordert wurde, die Waffen aus, um ihre <L>tadt zu retten. Als aber die Römer zuletzt die Räumung der Stadt verlangten und den Karthagern geboten, fünf Stunden von dem Meere entfernt sich anzusiedeln, da ergriff sie der Mut der Verzweiflung; alles Metall, welches sie besaßen, schmiedeten sie zu Waffen, mit Sehnen aus Frauenhaaren bespannten sie ihre Bogen und vertheidigten heldenmütig ihre Stadt achtzehn Monate lang, bis Lcipio Aemilianuö (ein Stiefsohn des Afrikanus) kam, Karthago mit Sturm einnahm und auf Befehl des Senats bis auf den Grund zerstörte. Nordafrika wurde römische Provinz. §. 30. Die Gracchen (133 — 121). Nach Karthagos Fall war Rom der mächtigste Staat Europas. Aber durch die Plünderung der eroberten Länder und durch die Steuerpacht gelangte eine Anzahl vornehmer Familien zu ungeheurem Reichthum, während die Zahl der kleinen Grundbesitzer (Bauern) abnahm und der größte Theil der Bürger Roms verarmte. Zwar brachte die Unterwerfung Griechenlands den Römern die griechische Bildung, indem sich griechische Künstler und Gelehrte unter ihnen ansiedelten, und indem griechische Kunstwerke nach Rom gebracht wurden. Aber die ungeheuren Reichthümer, welche die Vornehmen Roms anhäuften, und die Bekanntschaft mit den weichlichen Genüssen des Orients verdrängten die alten einfachen römischen Sitten und erzeugten Prunksucht, Schwelgerei und Habsucht. Gegen die Ungleichheit zwischen dem armen und reichen Bürger Roms suchten Tiberiuö und Cajuö Gracchus, die beiden Söhne der edeln Cornelia (Tochter des Scipio Afrikanns), anzukämpfen. Tiberius setzte es als '^olkstribun durch, dass das alte Gesetz wieder durchgeführt werden sollte, nach welchem kein Bürger über 500 Morgen Staatsländereien b e-sitzen sollte. Das dadurch gewonnene Land sollte an die ärmeren Bürger

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 53

1875 - Braunschweig : Bruhn
53 Da rief ein arabischer Fürst den Kaiser zu Hilfe gegen den Kalifen Abder-rhaman von Cordova. Karl zog hin (778) und eroberte Spanien Ws zum Ebro (die spanische Mark), aber auf dem Heimwege erlitten Karls Scharen in den Engpässen von Ronceval durch die Feinde große Verluste. (Tod des tapfern Roland.) ^ . ... Unterdessen war Wittekind, der Sachfenherzog, aus Dänemark zuruu-aekebrt und Sachsen war wieder im Aufstande. Racheglühend zerstörten sie mit'feuer und Schwert Städte, Dörfer, Kirchen und Kloster. Da eilte ihnen der ergrimmte König wiederum entgegen und vergalt Gleiches mit Gleichem, 4500 Gefangene ließ er bei Verden a. d. Aller enthaupten. Nun erfolgte ein großer, allgemeiner Aufstand der Sachsen, und nach vielem Blutvergießen ließen sich endlich die Anführer Wittekind und Albton, sowie ein großer Theil des Volkes taufen. Die Unruhen aber dauerten noch bis 804 fort, mit welchem Jahre man den Krieg als beendet ansehen sonnte. Zur Befestigung feiner Macht errichtete Karl die Bisthümer P a d e r b o r n, O s n a -brück, Münster, Minden, Verben und Halb er stadt. Allmahltg erwuchsen hieraus Städte, die befestigt würden und viele Einwohner fassen sonn* ten Auch führte er fränkische Gesetze und Verfassung in Sachsen em und zwang die Widerspenstigen, sich mitten im Frankenreiche niederzulassen. c. Derkrieg gegen Tassilo und dieavaren (791 799). Her- zog Tassilo von Baiern versuchte, sich von den Franken unabhängig zu machen und rief zu diesem Zwecke die Avaren (ein wildes , mit den Türken verwandtes, im Osten von Europa wohnendes Volk) zu Hilfe. Karl trieb sie zurück, schickte Tassilo ins Kloster und hob die Herzogswürde von Baiern aus. Auch gegen die abermals vordringenden Avaren kämpfte Karl, trteb sie zurück und errichtete die östliche Mark d. i. Oesterreich. (Die Avaren verschwanden später unter den Ungarn. — Im Jahre 793 versuchte Karl auch einen Kanal zwischen der Altmühl und Regnitz, zur Verbindung der Donau mit dem Main und Rhein, zu graben. Die Arbeit blieb aber hegen und wurde erst 1000 Jahre später von dem Könige Ludwig von Baiern wieder ausgenommen.) d. Der Krieg gegen die Dänen (807 — 810). Die Dänen hatten früher einmal mit den Sachsen gegen Karl gestritten; jetzt besiegte er dieselben nach einem breijährigen Kriege und machte die Eib er zur Norbgreuze semes Reiches. (Seine Kämpfe gegen die Wenben Iii. §• 25.) 2. Kaiser Karl im Frieden. Enblich herrschte Frieden im weiten Reiche, und Karl gebot über ein Land, das von der Eider bis zum Tiber, vom Ebro bis zur Elbe und vom atlantischen Ocean bis zur Theiß reichte. Das wichtigste Ereignis seines Lebens aber war die Wiederherstellung des abendländischen Kaiserthums. Als Karl 800 in Rom war, krönte ihn der dankbare Papst Leo Iii. zum römischen Kaiser. Dadurch wurde er zum obersten Schutzherrn der christlichen Kirche in Europa erhoben. (Von dieser Uebertragnng der Kaiserwürde von Seiten des Papstes steten die späteren Päpste das Recht'ab, den jedesmaligen Kaiser in seiner Würde durch die Krö-

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 143

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 143 — Unterdes, am 31. August und 1. September, machte Bazaine einen kräftigen Ausfall aus Metz, wurde aber mit großem Verluste zurückgeschlagen (Schlacht bei Noisseville). Die Folge der großen Ereignisse am 1. und 2. September war die Erklärung Frankreichs zur Republik. Dieselbe setzte nun den Krieg weiter fort, und die deutschen Armeen gingen aus Paris los unv schloßen es von allen Seiten ein. _ Am 23. September kapitulierte die Festung To ul und am 27. September Straßburg, endlich am 29. October auch Metz mit 173,000 Mann, die kriegsgefangen wurden, und unzähligem Kriegsmaterial. Am 27. December begann die'beschießung von Paris. Unterdes kämpfte die erste Armee, jetzt unter v. Manteu'ssel, im Worden gegen neu gebildete Heere, die zweite Armee im Westen und Süden von Paris gegen die sogenannte Loire-Armee. Es war ein furchtbares Blutvergießen in deu unzähligen Schlachten, die in allen Gegenden Frankreichs geliefert wurden. Aber aus allen den Greueln des Kriegs ward unser deutsches Vaterland gleichsam wie neu geboren. Schon am 3. December 1870 ersuchte der hochsinnige junge Baiern-könig Ludwig deu greiseu König Wilhelm, das deutsche Reich und die deutsche Kaiserwürde wieder herzustellen. Und als alle deutschen Fürsten und Völker begeistert ihre Zustimmung gaben, erklärte Wilhelm am l 8.Ja nuar l87 1 in seinem Hauptquartier zu Versailles, dass er auf Wunsch der Fürsten Deutschlands die Kaiserkrone des deutschen Reichs annehme. So ward Deutschland seit diesem Tage wieder ein einiges Reich. Unterdessen'' tobte der Kamps um Paris immer noch fort. Aber auch im Süden entspannen sich harte Kampfe. Bei Lyon hatte sich die französische Ostarmee unter Bonrb ak i gebildet, welche das von den Deutschen belagerte Belfort entsetzen und durch das Elsass in Süddeutschland eindringen sollte. Ihm stellte sich anfangs das Corps des Generals von Werder entgegen (Schlacht bei Montbeliard 15. —17. Januar 1871), bis dem tapfern kleinen Heere der General von Manteuffel mit zwei Armeecorps zu Hilfe eilte, die französische Ostarmee in der Flanke und im Rücken angriff, und sie zwang, sich auf schweizerisches Gebiet zu flüchten. Endlich, nachdem Paris alle Beschwerden einer Belagerung ausgehalten, und die dariu befindliche Armee öfter nutzlose Ausfälle unternommen hatte, kapitulierte am 28. Januar auch diese Riesenstadt. Nun hatte Deutschland fast 400,000 unverwundete Kriegsgefangene gemacht und außerdem 6700 Geschütze und 120 Fahnen oder Adler dem Feinde abgenommen. Als zuletzt am 16. Februar auch das mächtige Belfort fiel, und so auch der letzte Hoffnungsanker für die Franzosen verloren gegangen war, bequemte sich das gänzlich vernichtete Frankreich zum Frieden. Am 26. Februar wurden die Friedenspräliminarien unterzeichnet und am 1. März wurde der Friede von der National-Versammlung in Bordeaux genehmigt. Die Friedensbedingungen waren: Abtretung von Elsass außer Belfort, von Deutsch-Lothringen mit Metz, Zahlung von 5 Milliarden Francs (1333%

8. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 35

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Leonidas und die Schlacht die Thermopylk. 35 konnte, daß das Häuflein Hellenen es wagen würde, seiner Ueber-macht zu trotzen, wartete noch vier Tage mit dem Angriffe, in der Meinung, die Gegner würden freiwillig abziehen. Er ließ ihnen die Waffen abfordern, erhielt aber die lakonische Antwort: „Komm und hole sie!" Und als man sie darauf aufmerksam machte, daß die Zahl der Feinde so groß sei, daß ihre Pfeile die Sonne verfinstern würden, entgegnete ein Spartaner: „Desto besser, so werden wir im Schatten fechten." Nun ließ Terxes seine Schaaren gegen den Paß anrücken.480 So ungestüm aber auch die Perser vorgingen, gegen die Tapferkeit der Griechen vermochten sie nichts auszurichten. Die hohen Schilde schützten diese wider den Pfeilregen der Bogenschützen, und unter ihren langen Lanzen sanken die Feinde reihenweise in den Staub. Ein Hanfe nach dem andern wurde zurückgeschlagen, zuletzt auch die Leibgarde des Königs, die 10000 „Unsterblichen". Am nächsten Tage erneuerte sich der Kampf und zwar mit demselben Erfolge. Der Muth und die Entschlossenheit des Führers theilten sich dem ganzen Heere der Griechen mit, und mannhaft begegneten sie allen Angriffen. Da fand sich ein Verräther, Namens Ephialtes, der sich gegen eine Belohnung erbot, den Persern einen Fußsteig über das Gebirge zu zeigen, damit sie den Hellenen in den Rücken kommen könnten. Als am Morgen flüchtige Wächter dem Leonidas die Kunde überbrachten/ daß feindliche Truppen den Berg herabstiegen, beschloß er, mit seinen 300 Spartanern den Tod fürs Vaterland zu sterben. Er entließ daher die übrigen Griechen in die Heimath und bereitete sich mit den Seinen zum letzten Kampfe vor. Nur die 700 Thespier weigerten sich standhaft wegzugehen und wählten das Todesloos an der Seite des Heldenkönigs. Mit Anbruch des Tages schritten die Hellenen selbst zum Angriff. Den sichern Tod vor Augen, verrichteten sie Wunder der Tapferkeit, bis ihre Lauzen zerbrochen und ihre Schwerter stumpf waren. Leonidas selbst fiel im stärksten Getümmel, und um seinen Leichnam entstand ein furchtbarer Kampf. Da trafen die von Ephialtes geführten Feinde im Rücken ein. Von allen Seiten bedrängt, zog sich der Rest der Heldenschaar nach einem Hügel zurück und starb dort bis auf den letzten Mann. Leonidas und seine Dreihundert lebten noch lange in Lied und Sage fort, gefeiert von ihren Mitbürgern bei den öffentlichen Festen und Spielen. Ein eherner Löwe bezeichnete in der Folge dem Wanderer die Stätte, wo der Heldenkönig mit seinen Gefährten gefallen. Die Inschrift lautete: „Wanderer geh' und verkündige du dem Volke Lacedämons, „Daß wir liegen dahier, seinen Gesetzen gelreu."

9. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 78

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
78 Vii. Die punischcn Kriege. Frieden an. Wie erzählt wird, gab man der Gesandtschaft, welche zur Unterhandlung nach Rom geschickt wurde, auch Regulus bei, unter der Bedingung, daß er sich wieder als Gefangener stelle, wenn es nicht zum Frieden käme. Aber statt für den Frieden zu sprechen, rieth er seinen Laudsleuteu zur Forschung des Krieges und kehrte dann seinem Worte geben nach Karthago zurück, wo er unter den größten Martern hingerichtet sein soll. Unter fseinen Gefechten schleppte sich der Krieg mehrere Jahre weiter, ohne daß von irgend einer Seite ein namhafter Erfolg erzielt worden wäre. Erst als der unternehmende karthagische Feldherr Hamilkar Barkas, „der Blitz", den Oberbefehl übernahm, kam neues Leben in das ernste Waffenspiel. Auch die Römer rafften sich zu einer entschlosseneren Kriegführung auf. Sie rüsteten eine neue große Flotte von 200 Schiffen aus und stellten sie unter 241 den Oberbefehl des Consnls Lutatius Catulus. Bei den ägatischen Inseln griff dieser das feindliche Geschwader an und vernichtete es gänzlich. Jetzt endlich einigte man sich über die Friedensbedingungen. Die Karthager mußten ©teilten abtreten, die römischen Gefangenen ohne Lösegeld freigeben und 3200 Talente Kriegskosten bezahlen. 2. Der zweite pnnische Krieg. Hannibal. Innerhalb der nächsten zwanzig Jahre erweiterten die Römer ihr Gebiet dttrck Unterwerfung Sardiniens, Korsika's, Jlly-ricns und des eisalpinischen (diesseitigen) Galliens (der Poebene). Dagegen suchten sich die Karthager für ihre Verluste in dem reichen Spanien zu entschädigen. Mit einem beträchtlichen Heere setzte der schon genannte Hamilkar Barkas nach der Halbinsel über, unterwarf die Städte und Völkerschaften des Südens und machte auch im Innern des Laubes den pitnischett Namen berühmt und gefürchtet. Als der siegreiche Feldherr in offener Feldschlacht den Tod fand, trat sein Schwiegersohn Hasdrnüal an seine Stelle, dehnte die Eroberungen bis zum Ebro aus und legte an der Südostküste die Stadt Nen-Karthago (Kartagena) an. Nach Hasbrubals Tode erlangte Hannibal, Hamilkars Sohn, durch die Wahl des Heeres in einem Alter von 28 Jahren beit Oberbefehl über die spanische Kriegsmacht. Aufgewachsen im Lager und unter den Augen seines großen Vaters, hatte sich Hannibal alle Tugenden und Fertigkeiten eines tapfern Kriegsmannes erworben. Keiner seiner Waffengefährten übertraf ihn im Laufen, Reiten und Fechten. Sein festgebauter gewandter Körper trotzte jeder Anstrengung und Ermübung; Wachen und Schlafen hing bei ihm nicht von Tag und Nacht ab; Hitze und Kälte ertrug er mit gleicher Ausdauer; oft konnte man ihn z. B. nur mit einem kurzen Mantel bebeckt bei den Wachtposten liegen sehen. Mit der größten Kühnheit suchte er Gefahren auf,

10. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 79

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Der zweite punische Krieg 79 mit der größten Besonnenheit benahm er sich inmitten derselben. Als Vorderster ging er in das Treffen, als Letzter verließ er es. Sein freundliches Benehmen und seine ruhige Entschlossenheit erwarben ihm die Liebe und das Vertrauen seiner Untergebenen. Neben einer warmen Liebe zu seinem Vaterlande, dessen Größe und Glück das Ziel aller seiner Unternehmungen war, erfüllte ihn ein glühender Haß gegen die Römer. Am Altare des höchsten Gottes hatte ihn einst, den neunjährigen Knaben, der Vater ewige Feindschaft dem römischen Namen schwören lassen. Um den Fortschritten der Karthager in Spanien Einhalt zu thun, hatten die Römer die Stadt Sagunt an der Ostküste der Halbinsel in ihre Bundesgemeinschaft aufgenommen. Aber H ein nt-bal, der einen Krieg mit Rom nicht nur für unvermeidlich hielt, sondern auch herbeisehnte, rückte vor Sagunt und nahm es nach achtmonatlicher Belagerung ein. Die Römer führten Beschwerde und forderten die Auslieferung des Feldherrn. Die karthagische Rathsversammlung suchte Ausflüchte und hielt mit der Antwort unschlüssig zurück. Da faßte einer der römischen Gesandten, Fabins, seine Toga (Oberkleid) zusammen und sagte: „Hier trage ich Krieg und Frieden: wählet!" Uud als man ihm eutgegnete, er möge geben, was er wolle, öffnete Fabins die Falten und sprach: „So nehmet beim deu Krieg!" Nachdem Hannibal zum Schutze bcr Vaterstadt einen Theil seiner Truppen nach Afrika geschickt und Spanien durch zurückgelassene Besatzungen gesichert, brach er im nächsten Frühjahre vou218 < Neu-Karthago aus, um die Römer iu ihrem eigenen Lande anzugreifen. Mit 50000 Mann zu Fuß, 9000 Reitern und 37 Elephanten überstieg er die Pyrenäen, zog längs der Meeresküste durch Gallien und erreichte nach einem 17tägigen, höchst gefahrvollen Marsche über die Alpen, während bessert die Hälfte seiner Truppen den Untergang fand, die Ebene Norditaliens. Nach zwei siegreichen Treffen am Ticinns nnb an der Trebia ging er mit seinem durch gallische Schaaren verstärkten Heere über die Apenninen, brach in Mittelitalien ein und nahm seine Richtung aus Rom. Da eilte der Consul Flaminius herbei, mit ihm eine Schlacht anzubieten. In einer Thalebene am trasimenischen See217 (See von Perugia), welche auf beideu Seiten von steilen Höhen? zügen begrenzt ist, und an bereit schmalem Eingänge er die Reiterei und bic Leichtbewaffneten, in den Hinterhalt gelegt, erwartete Hannibal den Feind. Kaum war die Hauptmacht der Römer in die Ebene vorgerückt, als er den im Hinterhalte befindlichen Truppen das Zeichen zum Angriff gab. Von allen Seiten brachen die Karthager aus die bestürzten Feinde los, und noch hatten diese nicht Zeit gehabt, sich zur Schlacht zu ordnen, als schon der Bobeu mit Leichen und Verwundeten bedeckt war. Das ganze römische Heer wurde vernichtet. 15000 Todte lagen ans dem
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