I. Die Germanen und ihre Staatenbildangen auf römischem Eeichsboden.
19
Der Krieg brach von neuem ans, als die Goten Badwila (Totila) zum Könige gewählt hatten. Gegen Belisar nicht unglücklich, vermochte dieser dessen Nachfolger Narses trotz heldenmütigem Kampfe nicht zu widerstehen und fiel bei Taginä (Umbrien); den letzten Gotenkönig Teja traf am Lactarischen Berge bei Neapel dasselbe Los. Italien wurde 555 oströmische Provinz; der Statthalter — der erste war Narses — führte den Titel Exarch und residierte in Ravenna.
b) Das Langobardenreich. Aber bald wurde das Land von § 13. einem neuen Verhängnis heimgesucht. Die Langobarden waren
aus ihren ursprünglichen Sitzen an der Unterelbe allmählich südwärts gewandert und bis Pannonien gelangt. Von da brachen sie unter König Alboin 568 in Italien ein und eroberten in wenigen Jahren den größten Teil der Halbinsel; Hauptstadt wurde Pa via. Den Griechen blieb nur der Süden und einige Küstenstriche; aber auch unter diesen wurden die Gebiete von Venedig und des Bischofs von Rom tatsächlich bald unabhängig.
Das langobardische Königtum wurde bald ohnmächtig, da es Wahlkönigtum blieb, während die Herzogtümer erblich und daher fast ganz selbständig wurden. In den Kämpfen der Langobajrden-könige gegen die Bischöfe von Rom fanden diese Unterstützung bei den Franken (§27); das Ende der Entwickelung war die Eroberung des Langobardenreiches durch Karl d. Gr. (§ 28).
c) Untergang des Westgotenreiches. Das Westgotenreich § 14. verlor 507 seinen gallischen Besitz an die Franken (§ 21) — Residenz wurde Toledo —, eroberte aber am Ende des 6. Jh.
das Swebenreich im Nw. Im Innern war es stets schwach, da es Wahlreich blieb und sowohl am Adel wie an der katholischen Kirche, die aus Haß gegen die arianischen Könige in landesverräterischer Weise alle Gegner des Königtums unterstützte, Todfeinde hatte. Die allmächtige Priesterherrschaft wurde die Hauptursache des Unterganges des Reiches. Durch einen über Erwarten glücklichen Raubzug der Araber, die sich ganz Nordafrikas bemächtigt hatten, wurde sein Fall herbeigeführt: 711 verlor König Roderich in einer Schlacht nicht weit von Jerez de la Frontera gegen Tarik, den Unterfeldherrn Musas, des Statthalters von Afrika, Thron und Leben.
2*
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Extrahierte Ortsnamen: Umbrien Neapel Italien Ravenna Pannonien Italien Venedig Rom Rom Nordafrikas Afrika
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Der Orient.
b) Das neu-babylonische Reich. Nämlich der Fall von
Niniwe befreite Babylonien von der assyrischen Herrschaft. Der bisherige Statthalter Nabopolassar, ein Fürst chaldäischen Stammes, wurde der erste König des neu-babylonischen Reiches. Auf ihn folgte sein großer Sohn Nebukadnezar (richtig Näbükudrossor), der Schöpfer der gewaltigen Befestigungen und Bauten der Riesenstadt Babel. Nach seinem Tode verfiel das Reich rasch, bis es schließlich von den Persern erobert wurde.
6. 4. Die Völker Syriens.
Die geschichtliche Bedeutung der zahlreichen Völker Syriens besteht darin, daß hier unter dem überwiegenden Einfluß der babylonisch-assyrischen Kultur eine vorderasiatische Gesamtkultur sich bildete, die dann zu den Griechen getragen wurde. Hier entstand wahrscheinlich dasjenige Alphabet, man nennt es das phönikische, aus dem die Alphabete der ganzen heutigen Kulturwelt abgeleitet sind. Unter den syrischen Staaten sind von hervorragender Bedeutung diejenigen der Phönizier und der Hebräer.
a) Die Phönizier. Schon im 15. Jh. war bei ihnen die Schiffahrt, auf die die Natur des Landes sie hinwies, hoch entwickelt; die Triebfedern zu ihren Seefahrten waren die "Gewinnung der Rohprodukte fremder Länder, der Absatz der eigenen Waren und vor allem der Sklavenhandel. Meistens begnügten sie sich mit der Anlegung von Faktoreien; nur selten besetzten sie erobernd ein größeres Gebiet und gründeten eigentliche Kolonien; so das an Kupfer, Silber und Eisen reiche Cypern, Rhodos und zahlreiche Punkte auf den Inseln und Küsten des Ägäischen Meeres. Seitdem die Griechen die Westküste Kleinasiens und die Inseln zu besiedeln anfingen, gingen sie weiter nach Westen, gründeten Niederlassungen in Sizilien, Sardinien, Südspanien (Cadix) und Nordafrika (Karthago).
In der Schiffahrt und Schiffsbaukunst waren die Phönizier die. Lehrer aller Mittelmeervölker, in der Purpurfärberei, der Glas-, Leinen- und Metallindustrie, der Töpferei und ändern Fertigkeiten Schüler der Babylonier, zum Teil auch der Ägypter.
Ein phönikischer Gesamtstaat hat sich nicht gebildet, schon weil die geographischen Vorbedingungen dazu fehlten. Unter den
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Römische Geschichte. Dritte Periode (133—31).
außerordentlichen Mitteln und Befugnissen zu übertragen. Das Volk ging trotz dem Widerspruche des Senats über den Antrag noch hinaus und stellte dem Pompejus ein Heer von 125000 Mann und eine Flotte von 500 Schiffen zur Verfügung.
Pompejus begann den Krieg an den Säulen des Hercules (der Meerenge von Gibraltar), säuberte in 40 Tagen das Westbecken, darauf in 49 Tagen das Ostbecken des Mittelmeeres von den Seeräubern und schlug sie zuletzt an der Küste von Kilikien-Hier stand er noch, als er die Nachricht erhielt, ihm sei die Weiterfiihrung des Krieges gegen Mithradates übertragen.
3. Der dritte Mithradatische Krieg 74—62.
Nach dem Tode des Königs Nikomödes von Bithvnien (im nordwestl. Kleinasien), von dem die Römer zu Erben eingesetzt waren, hatte nämlich Mithradates im Jahre 74 von neuem den Krieg, den dritten Mithradatischen, begonnen (der zweite Mithra-datische Krieg ist bedeutungslos). Doch der Konsul Lucullus schlug ihn wiederholt und nötigte ihn bei seinem Schwiegersöhne Tigränes von Armenien Hilfe zu suchen. Als dieser die Auslieferung seines Schwiegervaters verweigerte, begann Lucullus auch gegen ihn den Krieg und drang siegreich in Armenien vor. Da versagten ihm seine Soldaten, erbittert durch die Strenge der Mannszucht, den Gehorsam und nötigten ihn zum Rückzug nach Mesopotamien. Dadurch wurde Mithradates ermutigt zurückzukehren, schlug einen Unterfeldherrn des Lucullus und eroberte sein Land wieder. Jetzt wurde Lucullus von der Regierung ab-berufen, und 66 stellte der Tribun Manilius den Antrag, dem Pompejus die Weiterführung des Krieges zu übertragen. Der Senat bekämpfte ihn, für ihn trat jedoch das Volk und der Ritterstand, auch der Redner Cicero ein, der damals Prätor war, und der Antrag ging durch.
Pompejus schlug den Mithradates aus Pontos völlig heraus und drang bei seiner Verfolgung bis zum Kaukasus vor. Da brach gegen den König eine Empörung aus, infolge deren er sich in dem heutigen Kertsch (Krim) von einem Sklaven töten ließ.
Unterdessen hatte Pompejus einen Teil von Pontos und Syrien zu Provinzen gemacht und alle Staaten Vorderasiens,
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Extrahierte Personennamen: Tacitus Tiberius Pontius_Pilatus Jesus_dem_Christus
Iv. Entstehung und Entwicklung des Frankenreiches.
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beiden Faktoren, welche die Weiterentwicklung Europas bestimmen sollten, Germanentum und Christentum, zusammen und leitete damit zu einem neuen Abschnitt der Weltgeschichte über.----------------
Als die Wanderstürme sich im Abendlande beruhigt hatten, begann im Orient eine neue, ähnliche Bewegung, die sich jedoch von der germanischen dadurch abhebt, daß religiöser Fanatismus die Haupttriebkraft war.
In der ersten Äälste des siebenten Jahrhunderts trat in der arabischen Stadt Mekka der Kaufmann Mohammed als Prophet auf und verkündete auf Grund seiner Visionen eine neue monotheistische Religion, den „Islam" (d. H. Gottergebenheit), ein Gemisch von Judentum, Christentum und altarabischem Animismus. Er wußte seinen Anhängern einen derartigen Glaubenseifer einzuflößen, daß sie ihm blindlings folgten und seine Forderung verwirklichten, die Herrschaft der „Söhne des Propheten" mit Feuer und Schwert ausbreiteten. Llnter seinen Nachfolgern, den Kalifen, wurden in rascher Folge die Länder Vorderasiens: Syrien, Palästina, Persien sowie Ägypten unterworfen, und ein mächtiges Reich erstand mit der Hauptstadt Bagdad. Bald drangen die Moslemin an der Küste Nordafrikas siegreich nach Westert vor. Schon kurz nach 700 waren die „Säulen" des Äerkules, die Felsen von Gibraltar, erreicht, ohne daß den Eroberern Lalt geboten wurde. Der hellenistisch-christlichen Kultur in Nordafrika war damit für immer ein Ende gemacht. Wie nördlich vom Mittelmeer die Germanen, so waren südlich und östlich die Semiten die Erben des römischen Reiches geworden.
Iv. Entstehung und Entwicklung des Frankenreiches.
Am Ansang des dritten Jahrhunderts bildete sich aus einer Anzahl kleinerer Volksstämme am mittleren und unteren Rheine, von der heutigen Provinz Lessen-Nassau bis in die Niederlande hinein, der Völkerbund der Franken. Der Name bedeutet wohl „die Freien, die Kühnen", und als kühne Freibeuterx) zu Lande und zur See lernten schon die Römer sie kennen. Die fränkischen Gaukönige beunruhigten mit ihren Gefolgschaften die Provinz Gallien durch wiederholte und ausgedehnte Raubzüge. Bis etwa ums Jahr 400 gelang es den
) Eme solche Freibeuterschar geriet um 270 in römische Gefangenschaft und wurde an das Schwarze Meer verpflanzt. Dort wußten sie aber Schiffe zu erlangen, machten in dreijährigem Beutezugs das Mittelmeer unsicher und gelangten schließlich durch die Säulen des Lerkules „mit unglaublicher Kühnheit und unverdientem Glück", wie sich der römische Geschichtsschreiber ausdrückt, wieder in ihre niederrheinische Äeimat.
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Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 151
hlkeruug, erzielte die freihndlerische Partei, die sog. Manchesterschuleamh-bung sie erhielt ihren Namen, weil die Handelskammer von Manchester Kornzlle -eine von Richard Cobden 1838 vorgeschlagene Petition annahm und die 1846' Antikornzollliga ins Leben rief durch die von ihrem seitherigen Gegner, dem Ministerprsidenten Robert Peel selbst beantragte Aushebung der hohen Kornzlle. Auch die Minister Palmerston und der groe Gladstone, the grand old man (Vom), frderten spter den Freihandel, weil \\zgom. diesen als vorteilhast sr den britischen Industrie- und Handelsstaat an-sahen. Da sich die an das Freihandelsystem geknpften Hoffnungen nicht in dem erwarteten Mae erfllten, zeigten hervorragende Staatsmnner Zu Beginn des 20. Jahrhunderts Neigung, wieder zu einem gemigten Schutzzollsystem zurckzukehren. Andere verlangen eine Reform des Eigen-iumsrechtes an Grundbesitz (Bodenreformer). Gleichzeitig begann, ein Angriff auf das seit 1657 nicht mehr erschtterte Oberhaus, dessen Um-Gestaltung in eine gewhlte Kammer erstrebt wird (1909).
England erwarb allmhlich den grten Kolonialbesitz, nicht ohne Indien. Gewalt. Ein blutiger Ausstand der Sepoys. der aus Eiugebornen be-stehenden Truppen Vorderindiens, (1858) gab ihm Veranlassung, die ostindiscke Kompagnie auszulsen und ihren Besitz als Staatseigentum zu erklären. Im Jahre 1876 nahm Knigin Viktoria den Kaisertitel fr das mittlerweile nach Osten und Norden erweiterte Riesengebiet Indien an. Die massenhafte Einfuhr von ostindischem Opium in China rief den Opiumkrieg mit diesem Reich hervor (18381842), welches seitdem allmhlich gezwungen wurde, seine Pforten wieder den Europern zu ffnen. Ostasien ward neben der Balkanhalbinsel zu einem Zank-apfel zwischen den Weltmchten, zu denen sich Japan gesellte. Im Be-sitze der strksten Flotte der Welt brachte Grobritannien die fr feinen Handel und feine Seebermacht wichtigsten Seefesten in seine Hnde: Gibraltar. Malta. Cypern. eigentlich auch gypten mit dem Suezkanal und Aden. Die wachsende Handels- und Seemacht Deutschlands erfllte das Riefenreich ohne Grund mit Eifersucht und Besorgnis.
97. Die Pariser Sulirsvolution. Die Bourbons vermochten nicht, die politischen Parteien durch die freisinnige Verfassung, die Charte, zu vershnen. Ludwigs Xviii. Bruder und Nachfolger Karl X. (1824 1830) zog sich durch seine kirchliche Gesinnung, das Entschdigungsgesetz " sr die Emigranten und das strenge Sakrilegiengesetz den ganzen Ha liberaler, kirchenfeindlicher und republikanischer Kreise zu, die offen auf Umsturz hinarbeiteten. Ein kriegerischer Erfolg, die Eroberung von Algier (1830), fhrte keinen Umschwung der Volksstimmung zugunsten des Knigs herbei. Als er nach dem Rat des ultraroyalistischen" Mi-nisteriums Polignac durch sog. Ordonnanzen die erst eben gewhlte Juumcdon-liberale Deputiertenkammer wieder auslste, das Wahlgesetz nderte und mo. die Prefreiheit aufhob, brach am 27. Juli 1830 in Paris die Revo-
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Der aufgeklrte Despotismus.
worden, die mit den anderen Weltmchten in den Wettbewerb um politische Herrschaft auch der Amerika hinaus zu treten bereit ist.
58. Reue Erwerbungen Englands. Spanien verlor nach und uach seinen ganzen Besitz in Amerika. Frankreich fast alle dortigen Ko-Konten. Britisch-Nordamerika bertrifft zwar an Ausdehnung noch das Gebiet der Vereinigten Staaten, kann sich aber an Zahl der Be-vlkerung und an Kulturwert gar nicht mit diesem messen. Die Einbue, welche Grobritannien in Nordamerika erlitt, wurde reichlich aufgewogen durch neue Erwerbungen, hauptschlich in Asien, Australien und Afrika. In Ostindien hatten, während das Reich des Gromoguls von Delhi Zerfiel, Franzosen und Englnder Ansiedlnngen gegrndet. Auch die Por-tugieseu und die Hollnder besaen hier Kolonien. Sie alle aber wurden fast ganz aus ihrem Besitze verdrngt durch die englisch-ostindische Kompanie. Im Siebenjhrigen Kriege mit Frankreich und der fran-ggiiu^ zsisch-ostindischen Kompanie begrndete Robert Clive durch Besiegung 1725 17 <4-^g grau^men Nabob Suradschah Danla, der zu Calcutta 123 Englnder in der Schwarzen Hlle" dem grauenvollen Tod der Erstickung ber-antwortet hatte, das englisch-ostindische Kolonialreich nicht ohne Gewalt und Tcke. Whrend des Krieges mit den nordamerikanischen H"mngs Kolonien hielt Warren Hostings mit denselben Mitteln zur Schmach 1732 Isis. ^ keu englischen Namen, aber zum Vorteil fr die Handelsgesellschaft und fr den Staat die Herrschaft aufrecht, erweiterte den Besitz und schuf die ganze Ordnung in dem ausgedehnten Gebiete. Hastings wurde wegen seiner Gewalttaten angeklagt, nach jahrelangem Proze aber freigesprochen. In der Folgezeit wuchs der asiatische Besitz noch mehr. Nach dem furchtbaren Aufstand der einheimischen Truppen (Seapoys) wurde das (seit 1784) in Staatsgebiet verwandelte Land der ostindischen Kompanie zum Vizeknigreich erhoben (1858), dessen Herrscher, der englische König, den Titel eines Kaisers von Indien annahm (1877).
Auch das von den Niederlndern zuerst entdeckte Australien kam 3ame8durch die Forschungsreise James Cooks (1770) und die Ansiedlung bri-ef tischer Verbrecher (1788) tu den Besitz Grobritanniens.
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218 Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic.
gelang ihm besonders in Afrika. Ein- und Ausgnge des Mittelmeeres und Jnsel-Bollwerke wie Malta und Cypern brachte es in seinen Besitz und sicherte sich, hierin Schler Napoleons I., das bergangsland nach gypten.indien, gypten. Whrend es lange den Bau des Suezkanals, das groartige Werk des Franzosen Lesseps. gehindert hatte, erwarb es nach dessen Vollendung (1889) ohne Mhe von dem in Geldverlegenheit stecken-den Khedive Ismail den grten Teil der scheinbar fast wertlosen Kanal-Aktien um einen Spottpreis und wurde so der wahre Besitzer der knst-lichen Wasserstrae, der reichste Zllner der Welt. Als die Absetzung Ismails durch den Sultan einen Militraufstand in gypten und dann eine Erhebung gegen die Fremdherrschaft hervorrief, stellten englische Truppen die Ordnung wieder her (1882). Seitdem herrscht in dem gesegneten Nilland zu dessen unleugbarem Vorteil, wenn auch nicht formell, so doch tatschlich England. Ihm gelang es. den durch einen Propheten, den Mahdi, abgefallenen Sudan wieder unter gyptische Herrschast zurck-zubringen, nachdem General Kitchener bei Omdnrman (2. September 1898) den Mahdismus vernichtet hatte. Den Besitz in Sdafrika vergrerte Burenkrieg England durch die Einverleibung der beiden in heldenmtigem Freiheits-1899-1902 kmpfe unterliegenden Bureustaateu Transvaal und Oranje-Republik. Die Reste der Burenbevlkerung wute es durch kluge Behandlung mit seiner Herrschaft auszushnen. Der Plan des Ministers Chamberlain, eine Union aller Kolonien mit dem gemeinsamen Band des Schutzzolls Gr.eater und somit ein Greater Britain zu begrnden, scheiterte (1903). Eine seit Butam. regelmig zusammentretende Konferenz aus den Kolonien erhlt den Einheitsgedanken in Kraft. Was Kolonien aus Besorgnis vor der Gefahr des Absalls zugestanden ward, versagte man trotz des von dein edeldenfeuden Gladstone eingebrachten und im Unterhause angenommenen Irland.antrags den Iren, die Selbstregierung (homerule). Eine Bewegung zielt jetzt aus Reform des Oberhauses.
Eduard Vii. Der Nachfolger der Knigin Viktoria. König Eduard Vii., regierte 1901-1910. nur neun lenkte aber die englische Politik mit so groem diplo-
matischem Geschicke, da er Grobritannien wieder den ersten Rang int Rate der Welt- und Gromchte verschaffte. Mit Japan. Frankreich. Rußland, Spanien schlo er Vertrge oder Bndnisse zur Sicherstellung der englischen Interessen und drngte beinahe Deutschland in eine so isolierte Stellung, wie England selbst sie eine Reihe von Jahren eingenommen hatte. Die langdauernde Verstimmung zwischen den beiden Mchten, welche am Horizont zuweilen ernste Wetterwolken aufsteigen lie, gewann glcklicherweife nicht die Oberhand der die Besonnenheit und Friedensliebe der verwandten und auf Freundschaft angewiesenen Völker. Als Eduard Vii. starb (6. Mai 1910), standen Germania und Albion in aufrichtiger Trauer vereint an der Bahre des groen Herrschers. Den britischen Thron bestieg sein Sohn Georg V. Vor seiner Krnung wurde
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Malta Cypern England Sdafrika England Transvaal Irland Japan Frankreich Spanien Deutschland England
Die franzsische Revolution.
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herbeieilend, der bermacht nicht standzuhalten und wurde nach Steier-mark zurckgedrngt, wohin ihm Bonaparte folgte. Gerade dadurch geriet dieser selbst in Gefahr, wenn das Volk sich erhob. Darnm bot er selbst die Hand zum Frieden, der in Leoben vorberaten (18. April 1797), ^amvo" zu Passariano bei Campo Formio (17. Okt. 1797) besttigt wurde. Formio
In der Zeit zwischen beiden Abkommen warf sich Bonaparte auf Venedig und vernichtete dessen Selbstndigkeit, indem er sein Gebiet nebst Jstrien und Dalmatien sterreich berlie, während dieses an Frankreich seine niederlndischen Besitzungen und die Lombardei abtrat.
Wie aus Genua schon eine Ligurische Republik gebildet war, so schus jetzt das Direktorium aus den italienischen Erwerbungen eine Cisalpi-nasche Republik, der in den folgenden Jahren die Grndung einer Rmischen, einer Helvetischen, einer Parthenopeischen (Neapel) und Etrurifcheu (Toskana) Republik folgte. In einem geheimen Ar-tifel erklrte sterreich sich einverstanden mit der Abtretung des linken Rheinufers von Bafel bis Andernach an Frankreich. Ein Kongre zu Rastatt sollte die Entschdigungen der hierdurch benachteiligten deutschen Reichsfrsten festsetzen. Er trat am 9. Dezember 1797 zusammen, um seine traurige Aufgabe zu lsen, Ordnung der Reichsangelegenheiten durch Aufhebung der geistlichen Reichsstnde und Einverleibung ihrer und zahl-reicher weltlicher Gebiete in weiterbestehende Reichsstnde.
69. Boncipartes Feldzug nach gypten (1798). Nach dem glnzenden Ausgang des Feldzuges gegen sterreich betrieb Bonaparte den Angriff auf den letzten, nicht recht zu fassenden Gegner, England,
gedachte aber dessen Macht dadurch zu zerstren, da er in gypten Frankreich ein reiches Kolonialgebiet und einen Sttzpunkt gegen die eng-lische Herrschaft in Indien erwarb. Der Feldzng nach dem Orient sollte zugleich der Wissenschaft dienen. Daher nahm Bonaparte auch Gelehrte, Ingenieure und Techniker mit. Die Flotte. 467 Schiffe stark, besetzt mit 40000 Mann, stach am 19. Mai 1798 von Toulon ans in See, besetzte auf der Fahrt auf Grund eines geheimen Abkommens mit Kaiser Franz Ii. die Johanniterinsel Malta und landete, der kreuzenden englischen Flotte unter Nelson glcklich entgangen, am 2. Juli bei Alexandria. Eine Proklamation warb vergebens um die Freundschaft der Mohammedaner.
In der Nhe von Kairo angesichts der Pyramiden zersprengte 23onapnrte^a^|bbe^ zwar in raschem Siege das Heer der Mamelucken, der das Land be- 21. Juli herrschenden Kriegerkaste (21. Juli), und nahm sofort die Verwaltung des 1798. Landes in die Hand; am 1. August aber vernichtete Nelson die ganze Untergang franzsische Flotte bei Abnkir und schnitt ihm durch diesen Sieg die gtonetei Rckkehr nach Europa ab. Whrend die franzsischen Gelehrten ihren ^rubn Aufenthalt im Pharaonenland fr die Wissenschaft verwerteten und die gyptologie begrndeten, knpfte Bonaparte Unterhandlungen mit dem Feinde der Englnder in Indien an, Tippo Sahib von Maissur. Dann
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feit dem ^obe ihres Gemahls unheilbarer Trübsinn das Leben verbüsterte, erhielt er ganz Spanien sowie das Königreich Neapel; dazu kamen noch bte gewaltigen Besitzungen in der neuen Welt. Es war kein leerer Ruhm, wenn man sagte, daß in seinem Reiche die Sonne nicht untergehe. Dieser äußeren Machtstellung entsprachen geistige Vorzüge, die ihn über alle gleichzeitigen Fürsten erhoben: ein klarer Verstanb, ein fester Wille und eine unermüb= liche Thatkraft. Wenn er nun bei allebem die schweren Ausgaben, welche an ihn herantraten, nur unvollkommen löste und schließlich ganz an ihrer Ausführung verzweifelte, so ist das ein schlagenber Beweis bafür, daß die Verhältnisse stärker sinb als die Menschen.
Kein Fürst auch ist mehr geplagter gewesen als er. Am meisten wurde seine Thätigkeit in Anspruch genommen durch die Kämpfe mit Frankreich. Franz I., seit 1515 Herr von Mailand, machte auf Theile der burgundischen Lande unberechtigten Anspruch. Mit ihm hatte Karl vier Kriege zu führen. Im ersten (1521-1526) bildete den Wendepunkt die Schlacht bei Pa via, welche der Kaiser hauptsächlich durch die Tapferkeit deutscher Landsknechte unter Georg von Frnndsberg gewann. Der gefangene Franz wurde in Madrid zu einem ungünstigen Frieden gezwungen, den er sofort nach seiner Freilassung brach. Der zweite Krieg (1527—1529) war zunächst gegen Rom gerichtet, welches von den Truppen des französischen Ueberläusers Bourbon, der als einer der ersten beim Sturme fiel, dem Kaiser gewonnen wurde. Bei dieser Gelegenheit erlebte der Papst den Schmerz die Gebräuche der katholischen Religion durch deutsche Krieger verspottet zu sehen. Im Verlaufe des Kampfes trat Genua vom französischen Bündnisse zurück, und sein Doge Andreas Doria erleichterte den Spaniern die Wiedereroberung des neapolitanischen Königreichs. Der Damenfriede zu Cambray ließ Franz im Besitze seines Herzogtums Bourgogue, machte aber Karl zum unbestrittenen Herrn Italiens (1529). Im folgenden Jahre fand feine Kaiserkrönung zu Bologna statt, die letzte, welche ein Papst persönlich vollzog. Die beiden nächsten Kriege führte der französische König als Verbündeter der Türken, doch erreichte er im Frieden zu Crespy (1544) nichts anders als den vorübergehenden Besitz Savoyens und Nizzas.
Der zweite Hauptfeind des Kaisers waren die Türken. Den von diesen aus der Insel Rh odus vertriebenen Johannitern hatte er Malta als Station eingeräumt, von der aus sie das westliche Mittelmeer gegen muhamedanische Corsaren schützen sollten. Er selbst eroberte 1535 -tunis und zwang den Vasall Solimans Chaireddin Barbarossa sich auf Algier zu beschränken. Die schönste Frucht des Sieges aber
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