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1. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 377

1782 - Halle : Gebauer
377 Italien. im Lande als Weingarten und Baumwollenfeldkk, auf denen aber beynahe eben so viel Baumwolle als Getreide steht. Io- hannisbrodt ist in Apulien eine Schweinsmast und ein angeneh- mes Eselsfutter, wovon, ausser dem was im Lande verbraucht wird, das übrige nach Malta zu derselben Nutzung verführt wird. Die wenigen Ochsen, welche die Bauern zur Einführung der Erndte zu Hause, und etliche Esel, die sie beym Transport der Maaren brauchen, müssen stch den Sonnner über mit Heu und dürrem Grase auf den Feldern und mit Spreu behelfen, bis der Mutter kommt. Alsdann zieht alles inländische und fremde Vieh aus Abruzzo nach Apulien, wo es gute Meide findet. In den Ebenen dieses Landes haben die Hirten ihre abgesteckte Lager von Hütten, und die Feyer dieses Zuges wird mit allen Ergötz- lichkeiten, welche Ton - und Singektinst nach Bauecnart ver- schaffen kann, bis 3 Wochen nach einander begangen. In Apulien find, so wie in allen Ländern wo Berge fehlen, z. B. in vielen Gegenden von Ungarn, weder Brunnen, noch Bäche oder Flüsse. Daher trinken die Einwohner nur Regenwassec <rus Cisterne», welche entweder in den Häusern, oder auf ge- meine Kosten auf öffentlichen Märkten unterhalten werden. Auch das Vieh trinkt Regenwassec aus Cisternen, welche die Natur in dem feifichten Boden Apuliens angelegt hat. Insekten und kleinere Thiere, welche zu den Wassergraben nicht gelangen -können, begnügen sich des Morgens und Abends mit Thantro- pfen von den Kräuterblattern. Der Thau, welcher in den heis- sen Ländern stärker fallt, als in gemäßigter» Gegenden, beför- dert das Wachsthum der Saaten und Weingärten statt des Re- gens. — Zwischen den Städten Manfredonia und Bar- letta ist eine hin und wieder mehrere italienische Meilen breite Sandstrecke, die vermuthlich das Meer, welches dort einen Busen macht, innerhalb etlichen Jahrhunderten angeschüttet hat. In einigen Orten liegt der Sand viele Klaftern hoch übereinan- der, und es wächst nichts darauf als Myrtenstauden, nebst sol- chen Kräutern, welche tiefe Wurzeln haben. Dennoch wissen die Einwohner dieser von der Natur fast öde gelassenen Ge- gend mehr als einen Nutzen zu ziehen. In dem daran ftossenden seichten Meere wird im April - und Maymonat der wichtige Blackfiscbfang getrieben. Die Fischer werfen viele Gebäude von Myctensiränchern ins Meer. Wenn nun diese Fische zahlreich herbeygeschwommen find, ihren Leich daran zu setzen, so werden sre mit Netzen umgeben und gefangen. Der dürre Büffelkoch ver-

2. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 393

1782 - Halle : Gebauer
Italien. 394 der König seit 1764 feines Pulver machen läßt. Bey dek Stadt ist eine grosse und sichere Rhede. 2) Sassari, in einer viel angenehmem Gegend als Ca- gliari, hat seit dem Jahre 1765 eine Universität und 13000 Einwohner. Sie ist ganz mit Weinbergen, Olivenwäldchen, und wohl bepflanzten Garten umgeben. — Um die ganze Insel herum sind zur Vertheidigung derselben 64 Thürme, welche arr den Küsten so gebaut sind, daß man allezeit von dem einen znm andern sehen kann. Sie sind rund, haben dicke Mauren, aber keine Thüren. Die Wächter steigen an ihrer Leiter hinauf, und ziehen diese nach, damit ihnen niemand folgen kann. Auch arrf den benachbarten Inseln, so wie auf dem festen Lande von Ita- lien , sind hin und wieder dergleichen angelegt. Diese Insel liegt zwischen Sicilien und Afrika. ( 0.2. Th. S. 145.) Sie hak nur iz deutsche Meilen im Umkreise und doch gegen 60 Dörfer, davon bisweilen eines von dem andern nur einen Stückschuß entfernt ist. Da das Erdreich auf dieser felsichten Insel gegen die starke Anzahl von Einwohnern zu we- nig ist, und mit seinen Landesprodukten nicht einmal die Land- leute ernähren kann, so muß der meiste Unterhalt an Korn, Holz, Federvieh, auch etwas Brodt wöchentlich ans Sicilien geholt werden. Der Fleiß der Einwohner in Absicht des Ackerbaues ist musterhaft. Wenn die Weiber auf den Gassen in der Stadt, oder ausser derselben auf den Landstrassen geben, so sammlen sie den Koth von Eseln und Pferden in ihren Schürzen. Sobald die Kinder laufen können, ziehn sie auf den Gassen herum und lesen allen Dünger auf. Die Schweinhirten tragen gleichfalls ihre Krippen auf dem Rücken, und übergehn keinen Fladen, den die Schweine liegen lassen. Eben so die Schaashirten. Dieser Mist kommt auf die Aeckec, darauf Gerste gesäet worden ist; denn die Landleute essen lauter Gerstenbrodt. Diese Insel ge- hört, nebst den benachbarten Inseln Gozzo und Comino, den Malteserrittern, welche auch Rhc-dtjer- oder Johann niterrltter genannt werden. Rhodrserritter heissen sie von der Insel Rhodus, welche ehemals dem Orden gehörte, und dem heiligen Grabe erbauet und dem heiligen I-Hannes ge- C) Die Insel Malta. Jahrhunderte in Jerusalem zur Aufnahme der Pilgrimme nach von dem Hospital, welches sie im uten widmet

3. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 398

1782 - Halle : Gebauer
39* Europa. fiuß. Der größte Theil der Felsen in Spanien ist voll wcissee runder glatter Flecken, welche Orseille genannt werden, die aber nicht so wie auf den Canarieninseln genutzt werden. Süßholz ist in allen Ländern und an den Ufern der Flüsse sehr gemein, wird aber hier nicht geachtet. Der gewöhnliche Terpentinbaum ist auch keine Seltenheit, und wird zu Verfertigung der Tabacks- dosen häufig gebraucht, die auch ausser Spanien abgesetzt wer- den. Aus der Art Bimsen, welche Esparto genennt wird, macht man Stricke, welche im -Wasser nicht untersinken, und sich nicht so abnutzen wie die hänfenen. Es werden über 40 Arten zur Nothdurft und Bequemlichkeit dienende Sachen daraus gemacht; erst vor einigen Jahren hat man die Erfindung gemacht, ihn wie Flachs und Hanf zu spinnen, und eine vortrefliche feine Leinwand daraus zu machen. Die Spanischen Datteln findet man in den mittäglichen Gegenden von Spanien häufig. Sie schmecken aber nicht so süß als die Datteln der Barbarey. Oec Kaperbaum ist in Murcia, Valencia und Andalusien häufig. Jinnnet wächst auch in Spanien, aber er bat weder den starken poch durchdringenden Geschmack des Indischen. Manna wird in mehrern Gegenden so häufig gefunden, daß Spanien allein ganz Europa damit versorgen könnte, Korkbäume fehle» hier auch picht. Seit einigen Jahren hat man Angorssche Ziegen herge- bracht. Die Spanische Schaafzucht ist bekannt. Man hat in Spanien zweyerley Arten Schaafe, mit schlechter grober Wolle, und die mit der feinsten Wolle, die beständig unter freyem Him- mel bleiben, und zu Ende des Sommers von den kalten Gebür- gert im nördlichen Spanien getrieben werden, um im Winter in den südlichen wärmern Gegenden von Aitdalusien, Mancha und Estremadura zu weiden. Es giebt Eigenthümer, die an 70020 solcher Schaafe besitzen. Diese Art Schaafe werden hier von denen, die an dem Orte bleiben, wo sie gezogen werden, durch- gehends unterschieden. Sie werden des Nachts in grosse Ställe getrieben, und haben eine grobe und schlechte Wolle; da hinge- gen die Schaafe, die den Sommer in den kalten Gebürgen zu- bringen, die weisseste und reinste Wolle geben. Man zählt denn ungefähr 5 Millionen in Spanien. Eine Trift enthält gewöhn- lich I0o0o Stück Schaafe, welche wieder in io Haufen ver- theilt wird. Ueber die ganze Heerde hat ein einziger Mann die Aufsicht, welcher selbst 500 Schaafe besitzen, überdies wach- sam, in der Art zu weiden und bey einfallenden Schaafkrank- heiten erfahren seyn muß. Er hat die Oberaufsicht über 50

4. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 411

1782 - Halle : Gebauer
Spanien. 411 19) j[¿et?/ die Hauptstadt in Jaen, hat eine schöne Ka- thedralkirche. In eben diesem Königreiche und zwar m Sierra tvíqterui gröstentheils, liegen die neuen Colonien, die der be- kannte Viavtdes in einer vorhin ganz unbewohnten und sehr nnsichecn Gegend angelegt hat. Im Jahr 1776 waren schon ii Flecken und 5 Dörfer in der Sierra Morena, und 4 neue Flecken und Dörfer in dem Theil, der die Reiche Cordova und Sevilla scheidet, welche zusammen 2446 Familien enthiel- ten, die aus 10490 Personen bestunden, unter denen 8175 Ackerleute und 2217 Handwerker waren. Sie hatten 24 Pfarr- kirchen und Kapellen, 2200 Hauser und 15 Gasthöfe gebaut, über eine halbe Million Maulbeerbaume, und noch mehrere Fruchtbäume von verfchicdner Art, Ulmen und Weinstöcke ge- pflanzt. Die Hauptstadt von diesen Colonien ist Earolma an einer Anhöhe. Sie ist mit Mauern umgeben, hat 8 Th ore, und im Jahr 1776. 7-8loo Einwohner, meistentherls Colo- riisten, doch auch Spanier. Die Strassen sind breit, und durchschneiden einander in graden Winkeln. Mitten in der Stadt ist ein bbtarktplatz, und an den Seiten smd bedeckte Gänge, unter welchen Handlungsgewölbe angelegt smd, die besser verfehn sind als in mancher grossen Stadt in Spanien. In der Mitte ist eine Fontaine, bey welcher man in alle 4 Ouar- tiere der Stadt sehen kann. In den 4 Ouartieren smd 4 an- dere Märkte, die kleiner als der erste und mit Springbrunnen ausgeziert sind. ' Jedes Haus hat einen angenehmen Garten, der mit einer Art von eisernem grün angestrichnen Gitterwerk ver- wahrt ist. Unter den Gebäuden zeichnet sich vornehmlich aus: 1) der pallast der Remerung, 2) die Hauprklrcdc, 3) die Seldeirfabrik. 5» der Nachbarschaft von Larolma hat sich der König 2 Erbtheile Vorbehalten, die in mehrere Theile abgetheilt stnd, und durch Reihen von Olivenbäumen geschieden werden. Der Zwischenraum ist mit Weinstöcken bepflanzt, und der ganze Umkreis des Gutes auf beiden Seiten mit Maulbeer- bäumen umzogen. Auf der Laudstrasse findet man auf beiden Seiten eine ziemliche Anzahl Häuser der Ackerleute mit Wirth- schaftsgebäuden, in symmetrischer Ordnung angelegt. In ei- ner Entfernung folgt wieder ein kleiner Flecken, nach diesem einzelne Bauerhäuser; und so wechseln immer einzelne zerstreute Häuser und wieder zusammen gebaute Orte ab, bis man zu ei- ner andern Stadt kommt, welche (Larkotta Heist. Sie hatte hm Jahr 1776, 3*4000 Einwohner, und ist nach eben der Art

5. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 510

1782 - Halle : Gebauer
5io ' Europa. Stallungen standen,) sondern auch bequeme Wirthshäuser, Mühlen, Schmieden, ja sogar neue Kirchen aufgeführt. 2) Ungarisch Ixroatieu, im Gegensatz des Türkischen, welches zwischen den Flüssen Un- na und Verbas liegt, westwärts und südwärts an Deutsch- land granzt. Ausser den Kroaten wird es auch von Uskochen bewohnt. Ungarisch Kroatien wird eingetheilt i) in die Granzlander, welche das Kroatische Genera lat ge- nennt werden; 2) in den Baunat, welches unter der Ober- herrschaft eines Ban steht. Jm.bannat ist: 1) Warasdln, eine Königs. Freystadt am Fluß Drau. Sie ist befestigt und hat weitläuftige Vorstädte. In der Nach- barschaft sind einige warme Bader. 2) Zagraö oder Agram, eine halbe Meile von der Sau, welche vormals an den Stadtmauern vorbeyfloß; sie hat einen Bischof und eine Universität. 3) Srsjek oder Zweg, ein Flecken, nicht weit davon ist eine kleine hölzerne Festung. 4) Merkopaü oder Merkopaly, woselbst eine Pflanzschule von spanischen und paduanischen Schaafen angelegt worden ist. Bey dieser Anstalt werden Landleute und Schäfer unterrichtet. Vermögende Personen erhalten auch daher, unter gewissen Bedingungen, einige Schaafe unentgeldlich. 5) Brod, Stadt nebst Festung. Im Gcncralate sind: i) ^Ieszenovaz, der erste Grenzort gegen die Türken. Gegen über der Stad't fallt die Unna in die Sau. Sie ist von kroatischen, griechischen und raizischen Kanflenten bewohnt. Von hier aus werden Reisende von einer Wache begleitet, da- mit die Schiffe keine türkische Unterthanen oder Fremde aufneh- men , welche die Pest ins Land bringen könnten. Fast alle 500 Schritte findet man hier kleine Wachthürme, die mit 6 Mann von den Grenztruppen und einem Officier besetzt sind. Sie se- hen einem Chinesischen Thurme ähnlich, und stehen auf 10 höl- zernen Pfeilern, die 12-15 Schuh hoch sind, um gegen die Ueberschwemmnngen des Wassers gesichert zu seyn. Man steigt auf einer Leiter durch ein am Boden angebrachtes Loch hinauf. 2) Carl-

6. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 526

1782 - Halle : Gebauer
5 26 Europa. Städte und Dörfer enthält dieser Berg, nach der genauen Bes schreibnng des ^o^cphs Georgirenes (Erzbischofs in Sa- mos) nicht, sondern blos Klöster und Einsiedeleyen. i) Das vornehmste und älteste Kloster ist St. tyiüllta, bey welchem, nebst einem Wachtthurm, ein wohlverwahrtes Magazin ist. Die Kw'che ist sehr schön, und in der Hole, wo gespeist wird, eine grosse marmorne steinerne Tafel, an welcher 600 Mönche auf einmal sitzen können. 2) Das Kloster Aaracale enthalt 520 Mönche, hat einen Wachtthurm, ein Magazin, und einen klei- nen Hof. 3) phrlothe enthalt 50 Mönche. 4) jmbe* *Us 400 Mönche. s}) Kontulmortft hat 100 Mönche. 6) potpal/ wo die Versammlung aller Klöster des ganzen Berges gehalten wird. Jedes Kloster schickt seine Abgeordnete hieher, um über allgemeine Angelegenheiten zu berathschlagen. Hier wird alle Sonnabend ein öffentlicher Markt gehalten, wel- cher auf dem ganzen Berge sonst nicht gewöhnlich ist. Hier wohnt auch ein mit 2- z Türken, um die Einwohner wi- der alle Ungerechtigkeit der Türken und vornehmlich gegen die Seeräuber zu beschützen. Er wird auf gemeine Kosten der Klö- ster unterhalten, und bey jedem Kirchenfest von Kloster zu Klo- ster eingeladen, mit seinen Leuten gut bewirthet, und mit einem Beutel voll Geld beschenkt. 7) Gtauro Milita wird nur von 30 Mönchen bewohnt, g) pantoa*atctaß von 200. 9) Vatopetl von 300 Mönchen. 10) (Emfunenoit von 80. 11) Mitten auf dem Berge steht das Kloster Chilrantu- tey, das größte auf dem ganzen Berge; es enthält 802 Mönche. Sie haben viel Land ausserhalb, wohin sie ihre Mönche zum Anbau desselben senden. 12) Das Kloster Tottzo^raphott hat 200 Bulgarische Mönche. 13) Xeitopbotl hat nur zo Mönche. 14) ^xaslonnetttl 6-7 Mönche. Unter den übrigen Klöstern auf diesem Berge haben 2 noch 202 Mönche, eines 300, die andern aber weniger. Die Einsiedeleyen selbst stnd sehr klein, aber liegen gemeiniglich so nahe beysammen, daß sie ein Dorf zu seyn scheinen. Zwey Oertec sind, wo sie sich in grosser Menge finden, l) ^azia Atta, hier find die Wohnungen einiger Einsiedler, welche von ihrer Handarbeit leben; besonders machen sie Kreuze und Bilder, die das Lei- den Christi vorstellen. 2) Cerasta/ wo die Einsiedler auf eben solche Art leben. Ohne diese Einsiedeleyen, welche nahe beysammen liegen, find noch über 1202 bin und her zerstreut, dre zu einem oder dem andern Kloster gehören. Ihr Kopfgeld

7. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 535

1782 - Halle : Gebauer
Das Osmannische Reich. 555 Hiemit verbinden wir die Vvmannrsche Budjak, welche den schmalen Strich Landes von ^Aemrabrcn enthält, welcher dem Türkischen Kaiser unmittelbar unterworfen ist. Ec erstreckt sich von der Donau bis zum Dnieper,-.und besteht aus einigen Festungen und Handelsstädten, mit ihren Distrikten, darunter die vornehmsten sind: 1) Akkrerman, eine Festung am schwarzen Meer. 2) Aill oder Aüranova, am nördlichen Ausfluss der Donau, eine berühmte Handelsstadt, die insbesondre mit Wachs und Ochsen einen berühmten Handel treibt. 2) Zinsbare Gchuylander, nemltcb die Wallache? und Moldau. a) Das Fürstenthurn Wallache?. Die Wallache? (Eflak und Iflak) s. 2. Th. S. 219.) wird von einem Fürsten oder -Aojpobav regiert. Er ist ein Vasall des Gcoßsultans, ihm zmsbar, und kann, so wie der Moldauische Hospodar, von ihm abgesetzt werden. 1) Tcr^oviste oder Tervis, die Hauptstadt der Wal- lachey am Fluss Jalomaica, ehemals eine Festung. Sw treibt mittelmäßigen Handel. 2) Bukarest, am Flnss Demboviza, eine grosse Stadt, die Residenz des Fürsten und der Sitz eines griechischen Erzbi- schofs. Sie hat über 20 griechische Kloster, die mit Mönchen vom Berge Athos besetzt sind und auch ihren Beytrag nach Athos schicken, welches sonst in den übrigen Orten der Wallachey nicht geschieht. Leute vom Stande finden darin (wie in den meisten griechischen Klöstern in diesen Gegenden) vor billigen Preis gute Bewicthung. Gasthöfe und Wirthshäuser find in der Wal- lachcy, so wie an mchrern Orten des Osmanuischen Reichs, bloö für Bauern. Es ist hier auch eine Schule, worinnen 50 Kinder ganz frey unterhalten werden. Die Stadt treibt einen ansehnlichen Handel mit Honig, Wachs, Talch und Butter. Sie ist keine Festung, (wie in den meisten Geographien siebt,) dlos die Klöster sind mit Mauern umgeben, und mit Schiesslö- chern vecsehn. tz) s^rtesri, ein Flecken am Einfluss des Zaussott in den Arrjchtl. Der Flecken Valctt, welcher bisher in den Geographien übersehen worden, ist wegen der Theerquellcu zu L l 5 mer-

8. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 683

1782 - Halle : Gebauer
Guinea. 83 4) Die iccmbu oder Attcmbu. Die Temk>u gränzen mit den Amina ostwärts. In dem Kriege, welchen sie mit den Watje und den Amina und Kas- senti führen, bedienen sie sich giftiger Pfeile. Sie haben höl- zerne Götter in menschlicher Gestalt. In Hauptkrankheiten lasten sie sich von einer gewissen Gat- tung Schlangen durch Lecken kuriren, ehren sie auch deswegen als Untergötter, und halten es für eine schreckliche Sünde ein solches göttliches Thier zu beleidigen, oder gar umzubringen. Sie opfern ihnen Schaafe und Hüner. Ihre Dörfer sind sehr groß. Jedes Haus ist wegen der Einfälle der Amina, nebst dem dazu gehörigen Hofe, von einer Ringmauer umgeben und mit einem Thore verschlossen. 5) Die Aastentr oder Tjemba. Diese wohnen tiefer im Lande; so daß ein halb Jahr fast vergeht, ehe man von hier bis an die Goldküste kommt. Sie führen nach den verschiedenen Provinzen ihres Reichs ver- schiedene Namen. Ihr König, der diese weitläuftigcn Staaten beherrscht, Heist allezeit Attali. Seine Residenzstadt oder Dorf ist Gambaak. Die Lastentl Heyrathen keine Person aus ihrem Volk, sondern holen sich ihre Weiber von ihren Nach- barn , denen sie dagegen ihre Töchter geben. Die Jahne feilen sie ihren Kindern zur Schönheit ab. Das priesterthum ist bey ihnen erblich, und der Sohn folgt darin dem Vater nach. Vey den Begräbnissen pflegen sie ein weisses Huhn zu schlachten, und die Baare, worauf der Todte liegt, mit dessel- den Blute zu bestreichen. Wenn sie ihren Acker bestellen, opfern sie den Göttern ein zabmes Thier, und geloben noch eines der- gleichen, wenn ihnen Gott ihre Erndte segnen wolle. 6) Die Sokko. Die Sokko (s. 2. Th. S. 323.) sollen 6 - 7 Wochen Aeit brauchen, um von ihrem Lande bis all die Seeküste zu kom- men. Sie haben einen König, welcher viele kleine Könige oder Fürsten unter sich hat. Sie feyern jährlich 3 Feste, und halten ihr Morgen-und Abendgebet pünktlich. Vor Aufgang der Sonne stehn sic auf, und beobachten ein tiefes Stillschweigen bis sie sich gewaschen haben. Sobald die Sonne sichtbar wird, kniet der Hausvater mit

9. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 635

1782 - Halle : Gebauer
Ausser den im 2. Th. genannten Produkten merken wir noch <m, die bekannte Wurzel Schmseng oder China, die auch hier gefunden wird, so wie auch Gold, Silber, Baumwolle, Reis. Die Religion ist die heidnische, fast so wie in Sina. Nach der- Sinesischen Geographie und andern Nachrichten wird Korea in 8 Provinzen getheilt, in welchen zusammen 182 Städte seyn sollen. Die Hauptstadt ist Ritas oder 2\ülg Aita-. b) Das Land der Elmen, sonst dieaalmukey. Die Kalmuken, ein Mongolisches Volk, besteht überhaupt aus 4 Hauptstammen. i) Oeloet, 2) Choit, g)Tümmüt, und 4) Burät. Die Buräten oder Brazken sind schon im Rus- sischen angeführt worden. Die Stämme Tümmüt und Lhoit sind wenig bekannt. Die Deloeren werden von den Mohammedanischen nicht anders als die Aalmüken geuennt, von einer Art Mützen, die sie tragen, statt deren bey den Mo- hammedanern Turbane gewöhnlich sind. Dieser Stamm (De* loet theilt sich wieder in 4 Stamme, welche Lhosc!)0t, Der- der, Dsongar und Torgor heissen. Die Lhoschor stehen unter Sinesischer Herrschaft. Einige halten sie für ein Volk mit den Kalkas. Die Derbet wohnen theils zerstreut, theils an der Wolga und Don, im Rußischen Reiche. Die Dsonga- ren sind seit 1757 durch innerliche Unruhen und durch Kabalen der Sineser theils aufgerieben, theils zerstreut worden, so daß ihr Land nunmehr eine Wüste ist. Die Tor^oten lebten seit dem Anfang dieses Jahrhunderts unter Rußischem Schutze. (S. 2. Th. S. 246. 249.) Seit dem Jahre 1772 sind sie, obgleich von den Jaikischen (setzt Uralischen) Kosaken und von den streitbaren Kirgisen verfolgt, ungefähr 50000 Familien oder 300202 Menschen stark, binnen 8 Monaten, mit viel Be- schwerlichkeiten an der Sinesischen Gränze angekommen, und haben sich, nebst noch zoooo Tatarischen Familien, oder 180000 Menschen, (zusammen also eine Anzahl von 480000 Menschen) dem Sinesischen Kaiser sreymillig unterworfen, welcher ihnen in der Gegend an dem Fluß Jly, unweit der kleinen Bucharey, Wohnungen angewiesen. Bey ihrer Ankimft erhielten sie alle Kaiser!. Unterstützung. Man gab jeder Familie ein Stück Land, welches sie entweder anbauen, oder zur Viehzucht anwenden könnten. Jede Person erhielt ein Stück Zeug zu Kleidern, Ge- traide auf ein ganz Jahr, Hausrath, auch Geld, Ochsen, Schaa-

10. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 745

1782 - Halle : Gebauer
Südamerika 745 den. Auch hier pflegen sich die Indianer die Varthaace und Augenbraunen auszuceissen, und die Kopfhaare abzuscheren. Am Orinoko sind die Guipanaves, H)anener, Ca- veron, und einige von den Avanen und Maipuren Menschenfresser. Die Surinamischen Indianer haben in ihren Kriegen ver- giftete Pfeile. Ihre Dörfer bestehen ohngefähr aus 30 Familien, doch pflegen sie ihren Aufenthalt sehr zu verändern. Wenn sie ihre Wohnungen in den Wäldern aufschlagen wollen, so be- reiten die Mannspersonen ein Stück Land mit Cassave oder Mcmioc, Pataten, Mays zu bauen. Dazwischen gehen,sie auf die Jagd und fischen. Wenn sie von dem Fischfänge nach Hau- se kommen, so bringen sie ihre Zeit in ihren ^amaks oder Hängematte!) zu, die rund um mit Feuer umgeben sind, wahrend daß die Weiber sich mit dem Trocknen der Fasche und dem Hauswesen beschäftigen, und Körbe, irdenes Geschirre oder Hängematten verfertigen. Ihre Hängematten (die, rbie sonst schon bemerket worden, auch in Westindien und andern Welt- gegenden gebraucht werden) sind von einem einzigen Stück Kat- tun verfertiget, das 6 - 7 Fuß lang, und 12-14 Fuß breit ist. Jedes Ende ist in 50 und mehrere Theile gekbeilt, die durch kleine ebenfalls aus Baumwolle verfertigte 2~ Fuß lange Stri- cke gezogen, die sehr gut gesponnen, auch dicht in einander ge- dreht find und Rabatts genennt werden. Alle diese kleinen Stricke sind am Ende mit einander verbunden, und bilden eine Schleife, durch welche man einen Strick ziehet, welcher von 2 Hauten befestigt wird, und diese werden an 2 Pfählen, oder, falls ihre Häuser noch nicht aufgebauet sind, an Bäumen festgemacht, um die Hängematte bis auf eine ziemliche Erhöhung von dem Fußbokn aufzuhängen (S. 2. Th. S. 356. In der 5 teil Zei- le muß statt Figuren, Farben gelesen werden). Einige von diesen Völkern bemahlen sich den Leib, machen sich Mützen oder andre Arten Putz von den schönsten Vogel- sedecn. Ihr innerer Landes besteht in Sklaven, Hamaks, Fischen, Stricken, Sellen, Decken, Gefäßen, Kleidern, Gürteln, grünen Steinen 0alle),die besonders von einigen Völkern höhe.r geschätzt werden, als Gold und Diamanten» Aus-
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