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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 84

1887 - Leipzig : Kesselring
84 Alte Geschichte. wer von ihnen die kostbarste Mahlzeit geben wrde. Antonius lie die feinsten Leckerbissen anschaffen, die Knigin dagegen bewirtete ihn ganz ein-fach, reichte aber zum Schlu der Mahlzeit eine Flssigkeit herum, in welcher eine Perle im Wert von iz Millionen Mark aufgelst war. berhaupt brachten Schiffe und Karawanen den Rmern aus den entfern-testen Lndern Leckereien und Kostbarkeiten. Dabei gefiel nicht das Ein* fache und Natrliche, sondern das Auergewhnliche: berall hatte ber-reizung die Natur verdrngt. Man a Reiher- und Flamingozungen, Wachtelhirn, Nachtigallenherzen und Seekrebse und zahlte fr einen fremden Fisch oft mehr, als fr einen Ochsen. Dazu war es etwas Gewhnliches, sich durch ein Brechmittel zu einer Gasterei vorzubereiten, um mit gehrigem Appetit essen zu knnen. Kleider- Und wie im Essen und Trinken, so stieg auch der Luxus in Kleidern luxus. und Hausgerten. Kopfbedeckung und Fubekleidung strahlten von Edel-steinen; die seidenen oder wollenen Gewnder nach asiatischem Schnitt schim-Merten von eingewebtem Gold. An den Fingern trug man wertvolle Ringe. Der Kopfputz einer Rmischen Patricierin, welcher nicht selten aus einer Percke von dem goldgelben Haar einer gefangenen Deutschen be-stand, war mit reichen Perlenschnren durchflochten oder von einer Gold-spange zusammengehalten. Im Ohre trug man Perlen oder kostbare Steine, deren Zusammenklingen die Besitzerinnen liebten. Prachtvolle Ebenso groß war die Verschwendung in andern Sachen. Das Haus Bauten, des Cicero hatte einen Wert von 720 000, das des Klodius von 2 400000 Mark. Zu dem Palast des Lepidus, welcher im Jahre 78 vor Chr. Konsul war, fhrten Stufen aus achtem,, Marmor empor. Markus Skaurus, der Stiefsohn das Sulla, lie als dil auf eigene Kosten ein Theater fr 80 000 Zuschauer bauen und im Innern mit 360 Marmorsulen, 3000 Griechischen Statuen und den kostbarsten Gemlden ausschmcken, und doch stand es nur einen Monat. Noch reicher als die Huser in der Stadt waren die Rmischen Landsitze (Villen) ausgestattet. Da gab es Gemcher fr jede Jahres- und Tageszeit, dann bedeckte Gnge, Rennbahnen, Gebude fr seltenes Geflgel u. f. w. Die einzelnen Zimmer strotzten vor Pracht. Die Wnde waren mit Malereien geschmckt; die Decken hatten Getfel, welches mit Elfenbein ausgelegt, vergoldet oder sonst kostbar verziert war; der Fuboden bestand aus buntem Mosaik; die Mbel waren mit Teppichen bedeckt, die Gertschaften mit Gold und Edelsteinen besetzt, selbst die Kchengefe meist aus Silber gearbeitet. Ausgezeichnet waren auch die Sulenhallen (Portikus), die Bassins fr Seegefechte, die Bder (Thermen), Triumphbogen, Ehrensulen und Wasserleitungen. Straen. Von berhmten Straen sind auer dsr Appischen^, die Aurelische \ die Flaminische1 und die milische1 zu nennen. Whrend die Vornehmen dem Sinnengenu frnten, sank die allge-meine Sittlichkeit immer mehr. Das Volk verdarb unter dem Druck der Armut und hatte zuletzt nur noch fr zwei Dinge Interesse: fr Brot und Spiele (panem et circences). Es lie sich Geld und Getreideschen-i Die via Appia (gebaut 312 vor Chr.) fhrte von Rom nach Kapua und wurde spterhin nach Brundusium weiter gebaut. Die via Aurelia (gebaut 241 vor Chr.) ging von Rom, an der Westkste hin, nach Pisa; die via Flaminia (gebaut 220 vor Chr.) von Rom durch Etrurien nach Rimini; die via Aemilia (gebaut 187 vor Chr.) von Rimini nach Piacenza und spter weiter nach Ligurien.

2. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 98

1887 - Leipzig : Kesselring
98 Mittlere Geschichte. den ehemaligen Provinzen des Rmischen Reiches sehaft gemacht hatten, ging aber mit der Sprache vor. In den eroberten Lndern wurde die lateinische Sprache geredet, die ausgebildeter, als die deutsche war. Jene konnte deshalb von dieser nicht verdrngt werden, vielmehr entstand eine Romanische Mischung von beiden, woraus neue, die sogenannten romanischen Sprachen. Sprachen hervorgingen. Hierzu hat man die portugiesische, spanische, franzsische und italienische Sprache zu rechnen. nderung Auch das Gerichtswesen nderte sich bei den erobernden deutschen d.gerichts-Mlkern merklich. Dagegen wurden in dem eigentlichen Deutschland die Wesens, altgermanischen Bestimmungen meist aufrecht erhalten. Nach diesen konnten bis auf Landesverrat alle Verbrechen durch Geldbuen geshnt werden. Da-bei ward ein Unterschied zwischen Sklaven und Freien, zwischen Deutschen und Rmern gemacht. Fr die Ermordung eines Sklaven mute man 45, eines Franken 200, eines Rmers aber nur 100 Schillinge1 zahlen. Weibermord wurde doppelt so hart gebt, als Mnnermord. Auch kr-perliche Verletzungen und Scheltworte waren genau berechnet. Fr einen Arm, den man jemandem abschlug, muten 100 Schillinge bezahlt werden; fr den Daumen 45, fr den Zeigefinger 23, fr den Mittelsinger 15, ebensoviel fr den kleinen Finger; fr ein Auge 72, fr die Nase 45, fr ein Ohr 15, fr die Zunge 100 Schillinge. Wer den andern Fuchs schimpfte, zahlte 3, wer ihn Hase schalt, 6 Schillinge. Dieses Strafgeld, Wergeld" genannt, war fr damalige Zeit sehr hoch: da man einen Ochsen nur zu 2 und eine Kuh nur zu 1 Schilling abschtzte. Wer die Bue nicht bezahlen konnte, verfiel in Leibeigenschaft. Das Gericht wurde auf dem Malberg abgehalten, welchen Speer und Schild, an einer Linde hngend, bezeichneten. Kleinere Sachen urteilten die Schultheien und Schffen, bei wichtigeren fhrte der^Sendgraf oder der Gaugraf den Vorsitz. Als Beweismittel waren Zeugenaussagen und Eides-leistungen blich; konnte hierdurch die Wahrheit nicht ermittelt werden, so Ordalien. schritt man zum Ordal (dem Gottesurteil). Solcher Ordalien gab es dreierlei: den Zweikampf, die Wasser - und die Feuerprobe. Wer sie als Sieger oder unverletzt bestand, dessen Unschuld war erhrtet: Gott selbst hatte ihn fr schuldlos erklrt. Auch das Bahrrecht" gehrt hierher, nach welchem der des Mordes Verdchtige in Gegenwart des Gerichtes vor den auf einer Bahre liegenden Leichnam gefhrt wurde. Fingen die Wunden von neuem zu bluten an, so galt der Augeklagte fr berwiesen. 2. Das Wichtigste, was die Germanen in den eroberten Lndern geltend machten, ist das Feudal- oder Lehnswesen. Nach Eroberung L-h"s- eines Landes muten nmlich die Einwohner alle Lndereien oder einen u>esen. ^ feetjci&en an die Sieger abtreten. So eigneten sich die Vandalen und die Angelsachsen allen Grundbesitz; die Westgoten zwei Drittel, die Bur-gunder die Hlfte; die Ostgoten aber und die Langobarden ein Drittel des-selben zu; die Franken hingegen nahmen, da sie die Eroberungen nicht als Volk, sondern als Gefolge des Fürsten machten, gewhnlich nur die Staatslndereien in Anspruch. i Der Schilling hat seinen Namen von dem Solidus, einer rmischen Goldmnze, erhalten, der aber in Deutschland in Silber geprgt wnrde und dessen Wert damals etwa 6 Pfennig betrug.

3. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 250

1887 - Leipzig : Kesselring
250 Neue Geschichte. wrtiges, Heerwesen und Finanzen) wurde ein aus drei Mitgliedern be-stehendes Reichsministerium gewhlt. Freiherr von Beust wurde zum Reichs-kanzler ernannt. Die Beratung der gemeinsamen Angelegenheiten steht ferner den aus dem cis- und transleilhanischen Parlament berufenen Delegationen" zu. Durch diese Organisation trat sterreich wieder in die Reihe der konstitutionellen Staaten (die Verfassung von 1849 war 1865 suspendiert worden) und errang im Laufe der nchsten Jahre weitere ver-fassungsmige Freiheiten. Damit aber vertrug sich das 1855 mit dem Papst abgeschlossene Konkordat um so weniger, als jener durch das Vatikanische Konzil (S. 274) fr unfehlbar" erklrt worden war. Das Konkordat wurde daher, seitens sterreichs seit 1867 schon vielfach beschrnkt, im Jahre 1874 durch die sogenannten konfessionellen Gesetze" aufgehoben. 3. Deutfchland feit 1870. Nachdem die Reichstage und Zoll-Parlamente von 1868, 1869 und 1870 den inneren Ausbau des Norddeutschen Bundes gefrdert und eine Reihe wohlthtiger Gesetze und Einrichtungen geschaffen hatten1, ward auch der weitere Ausbau nach auen durch eine Macht herbeigefhrt, die es zunchst auf Zertrmmerung des bisher Erreichten abgesehen hatte. Um Rache fr Sadowa" zu nehmen und zugleich das verlorene prestige" der grande nation'1 wiederherzustellen, erklrte Frankreich Deutsch- auf Grund einer mutwillig herbeigesuchten Ursache der hohenzollerschen franzsischer Thronkandidatur am 19. Juli 1870 an Preußen den Krieg, indem 187071 e seine eigene Schlagfertigkeit berschtzte und auf einen Zwiespalt in Deutschland, mindestens aber auf die Neutralitt der Sdstaaten rechnete. Indes diese Rechnung erwies sich als trgerisch. Der norddeutsche Reichstag bewilligte sofort die von der Regierung geforderten 360 Millionen Mark zu Kriegszwecken, und Sddeutfchland blieb seinem in den Allianzvertrgen gegebenen Wort treu. Von den Ufern der Memel bis zum Rhein, von der Knigsau bis zu den Alpen herrschte derselbe Gedanke, derselbe Wille: Abrechnung zu halten mit dem anmaenden Nachbar und das Schwert nicht eher niederzulegen, als bis derselbe gedemtigt fei. Und was die Begeisterung ersehnt, das ward durch der deutschen Heere Mut und Kriegstchtigkeit zur That und zur Wahrheit. Binnen sechs Monaten ward in diesem Kriege ohne gleichen die gesamte Wehrkraft des grten Militrstaates gebrochen und sein Kaisertum gestrzt; 156 Gefechte, 17 Schlachten waren geliefert, 26 feste Pltze genommen, 3 groe Heere zur bergabe gezwungen, ein viertes auf schweizerischen Boden gedrngt, 385 000 Mann, darunter 11860 Offiziere, zu Gefangenen gemacht, 6700 Geschtze, 600000 Gewehre und 120 Adler oder Fahnen erbeutet. Aber von all den glnzenben Erfolgen bieses ruhmreichen Krieges, durch welchen zwei uns durch franzsische Raublust entrissene Provinzen, Elsa und Lothringen, dem deutschen Vaterlande wiedergewonnen i Von Gesetzen, welche der norddeutsche Reichstag zu stnde brachte, seien hervorgehoben: Beseitigung des Pazwanges, Einfhrung der Freizgikeit, die Gewerbeordnung, das Handelsgesetzbuch iu Verbindung mit dem Oberhandels-gericht in Leipzig, die Wechselordnung, die Gesetze der den Untersttzungswohnsitz und der die Gleichberechtigung der Konfessionen; serner die Errichtung vieler Bundeskonsulate, den Abschlu weitreichender Postvertrge und die Ausstellung eine neuen Zolltarifs.

4. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 257

1887 - Leipzig : Kesselring
Frankreich seit 1815. 257 franzsischer Erzeugnisse nach dem Auslande. Auch die Begnstigung der Aktiengesellschaften und der Kreditvereine hatte die Hebung der Industrie zum Zweck, fhrte aber auch den groen Nachteil mit sich, da die Gier nach mhelosem Gewinn und einem ppigen Lebensgenu fast alle Schichten der Bevlkerung ergriff. Die Staatsausgaben stiegen immer hher, Staats- und da der Ausfall nur durch neue Anleihen gedeckt werden konnte, so schulden. erlangte die Finanzwelt und die Brse eine bedenkliche Macht. Obschon Napoleon Iii. mit Eifer fr die materielle Wohlfahrt Napoleons Frankreichs sorgte, so war die Zahl seiner Gegner doch sehr groß. Gegner. Die Legitimisten blieben der Regierung fern, während die Repu-blikaner der kaiserlichen Herrschast sich schroff gegenberstellten. Viele hervorragende Persnlichkeiten verharrten als unvershnliche Widersacher in der Fremde, einen neuen Umschwung in dem immer noch aufgeregten Lande erwartend. Aber Napoleon Iii. war auf seiner Hut. Gleich seinem Oheim sttzte Gegenma-er sich zunchst auf eine weitverzweigte, wachsame Polizei und dann auf nahmen, sein schlagfertiges Heer, dessen Offiziere die bevorzugte Stellung, welche er ihnen im Staat und in der Gesellschaft einrumte, mit Treue und Hin-gebung vergalten. Ein klug entworfenes Vereinsgefetz gab der Regie-rung die Mittel an die Hand, das Assoziationswesen zu berwachen, und die gegen die Presse ergriffenen Maregeln (besonders wichtig war, da jeder Artikel die Unterschrift des Verfassers tragen mute) stellten die Jour-nalistik fast vllig unter die Vormundschaft der Regierung, nicht zu ge-denken, da eine offizise Broschrenlitteratur die kaiserlichen Ideen aus-sprach, deutete und verteidigte. Die glnzendsten Triumphe feierte Napoleon auf dem Felde der uere ueren Politik. Im Bunde mit England trat er als Beschtzer der Politik. Trkei gegen Rußland auf, und wenn auch der dadurch hervorgerufene Krimkrieg das franzsische Reich nicht vergrerte und Rußland nicht aus seiner Stellung als Gromacht verdrngte, so hatte derselbe doch zur Folge, da Frankreich auf dem Pariser Friedenskongre (30. Mrz 1856) das entscheidende Wort fhrte, da der Heilige Bund" in seinen innersten Fden zerrissen ward, und da sowohl der russische Hof. welcher dem neuen Kaiser anfangs die gebruchliche frstliche Anrede: Mein Bruder" verweigert hatte, als auch die brigen europischen Regierungen sich um Napoleons Gunst und Freundschaft bewarben. Von noch wichtigeren Folgen war Napoleons Einmischung in die Angelegenheiten Italiens. Er erreichte dadurch, da der Einflu fter-reichs in Italien gebrochen ward, da Frankreichs Verbndeter Viktor Emanuel Ii. die Lombardei und die Territorien des mittleren Italiens gewann und, nachdem er mit Garibaldis Hilfe Neapel und Sicilien (1860) erobert, sich zum König von Italien aufschwang (1861). Frankreich bekam dadurch Savoyen und Nizza, trat weiter als Schutzmacht des neuen Knigreichs an sterreichs Stelle und hielt durch seine Besatzungstruppen in Rom das Schicksal der ppstlichen Herrschaft in der Hand. Auch in China machte (1860) bei der Besetzung Pekings1 die franzsische Macht sich neben der englischen geltend, und die Einmischung Napoleons in die Ange- 1 Bei dieser Gelegenheit wurde der kaiserliche Sommerpalast erobert und zerstrt, wodurch ungeheure Schtze und Kostbarkeiten in die Hnde der Sieger fielen. Svie it. Beriet, Weltgeschichte Iii. 5. Auflage. 17

5. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 266

1887 - Leipzig : Kesselring
266 Neue Geschichte. 81. Grobritannien seit 1815. I. Englands Stellung nach auen und innen. Vermgensunterschiede. Staats, schulden. Die Regierung: Georg Iv. 18111820 Regent, 1820- 1830 König. Die Minister: Castlereagh stirbt 1822; Canning 18221827; Wellington: Aufhebung der Testakle 1828. Irland. O' Connell 1828. Emanzipation der Kalho-liken 1829. 2. Parlamentsreform. Wilhelm Iv. 18301837. Reformbill 18311832. Aufhebung des Monopols der Ostinoischen Kompagnie 1833. Ab-schaffung der Sklaverei 1834 (Wilberforce f 1833). Irland. Viktoria, Knigin seit 1837. Zehntenablsungsbill 1838. Chartisten 1839 ff. Aufhebung der Korn-zlle 1846 (Minister Peel f 1850). 3. Die Emprung in Indien: Aufstand in Mirut, Mai 1857. Delhi in der Gewalt der Aufstndischen. Ausbreitung des Auf-standes. Wiedereroberung von Delhi, September. Entsatz von Lucknow. Bestrafung der Rebellen. Indien englische Provinz 1858. Viktoria, Kaiserin von Indien 1876. 1. Grobritannien hatte im Kampfe gegen die franzsische Republik und Groll* franzsische Kaiserreich eine auerordentliche Kraft und Ausdauer bewiesen britanniens. dafr neben materiellen ^ Vorteilen ein groes moralisches Ansehen ge-' Wonnen. Dazu galt seine Verfassung mit Druck- und Redefreiheit und genauer Begrenzung der Volks- und Knigsrechte als ein Musterbild libe-raler Gestaltung und schwebte den brigen Vlkern als ein Ideal vor (S. 154). Ungeachtet solcher Vorzge fehlte es dem englischen Staatsleben nicht an bedenklichen Schattenseiten. Vermgens- Ein tiefgreifender belstand lag in dem zu schroffen Vermgens-unterschiede, unterschiede der einzelnen Klassen. Der meiste Grundbesitz war im Laufe der Zeit an eine geringe Anzahl von Familien gelangt, während der Stand der kleinen Landwirte fast verschwunden war. Auch die Ent-Schulden Wicklung des Handels und des Kunstfleies hatte die Geldmittel in ver-haltnismig wenig Hnde gebracht. Dazu hatte die Schuldenlast des Landes bis 1815 die ungeheuere Hhe von 814 Millionen Pfund Sterling (der 16 Milliarden Mark) erreicht, und die jhrlichen Staatsausgaben betrugen 114 Millionen (der 2 Milliarden Mark). Die Folge davon war eine auerordentlich hohe Besteuerung, deren Last die mittleren und niederen Klassen am meisten empfanden. Letztere wurden auch durch die Kornbill von 1814 am schwersten bedrckt, durch welche die Einfuhr von Korn entweder ganz verboten, oder mit sehr hohen Zllen belegt war, was notwendig die Steigerung der inlndischen Fruchtpreise zur Folge hatte. Auch der Charakter der an der Spitze stehenden Persnlichkeiten war Georg Iv. nicht ohne Einflu auf die ffentliche Stimmung. Georg Iv. hatte 1811 fr fernen in Wahnsinn verfallenen Vater (Georg Iii.) die Regentschaft bernommen und noch dessen Tode (Januar 1820) den Thron bestiegen. Aber weder als Regent, noch als König besa er die Liebe des Volkes. In frheren Jahren ein Freund der Whigs, war er, sobald er Anteil an der Regierung erhielt, zur Partei des Tories bergegangen und begnstigte, jede Reform verwerfend, ausschlielich die Aristokratie. Georgs Iv. Minister, Lord Castlereagh, seit 1809 der eigentliche Castlereagh. Lenker der englischen Politik, hatte sich als ein Gegner jeder Reform den Adel und die Geistlichkeit zum Freunde, aber das Volk zum Feinde gemacht. 1 Zu diesen materiellen Vorteilen sind zu rechnen- die Rckkehr des Knig-reichs Hannover unter die englische Krone, das Schutzrecht der die Jonischen Inseln, die berlassung der Insel Helgoland seitens Dnemarks und anderes.

6. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 83

1887 - Leipzig : Kesselring
Kultur der Rmer im letzten Jahrhundert der Republik. 83 38. Kultur der Rmer, besonders in dem letzten Jahrhuns dert der Republik. 1. Einfachheit der Rmer in ltester Zeit. Ackerbau. Macht des Hausvaters. Verfall der Rmischen Sitten. Ungemeiner Reichtum. Teuere Liebhabereien: prunkvolle Gastmhler, verschwenderische Kleidung, luxurise Wohnungen und Hausgerte. Entartung des Volkes: panis et circensis. 2. Kunst und Wissenschaft. Einflu der Griechischen Kultur. Goldenes Zeitalter der Rmischen Litte-ratur (78 vor Chr. bis 14 nach Chr.): Redner, Geschichtsschreiber und Dichter. Geburt Jesu Christi. 1. In den ltesten Zeiten lebte der Rmer sehr einfach. Sein Haus Frhere und seine Tempel bestanden aus Lehm; seine Kleidung war eine Art Hemd Einfachheit, ohne rmel (Tunika), das bis auf die Kniee reichte, darber trug er eine Art Mantel (Toga), aus einem einzigen Stck Tuch bestehend, Arme und Beine waren nackt. Als Bett diente ihm ein Strohlager. Er a Honig, Frchte, Fleisch und Brot; sein Lieblingsgetrnk war Wein, mit Wasser ver-misckt. Die strkste Mahlzeit fand des Abends statt. Gegen Ende des 1. Punischen Kriegs (264241) sah Rom die ersten Bcker. Bis dahin bildete auch der Ackerbau die Hauptbeschftigung, und selbst Konsuln schmten sich nicht, mit dem Pflug ihr Erbgut zu bestellen. Als Geld wurden zuerst Kupferstcke ohne Geprge benutzt, bis Servius Tullius solche mit dem Bild einer Tieres (pecunia von pecus) schlagen lie. Im Jahre 268 gab es die ersten Silbermnzen, 217 die ersten Goldmnzen. Das Ge-prge zeigte das Haupt einer Gttin; Csar setzte statt dessen sein Brustbild. Jeder Hausvater war König in seiner Familie. Er konnte seine Kinder tten oder zu Sklaven verkaufen. Die Erziehung war Privat-, nicht Staatssache. So lange diese Sitteneinfalt blieb, blieb auch des Rmers unwider-stehliche Kraft und Festigkeit. Als aber durch die Eroberungen ungeheure Summen nach Rom flssen, wuchs mit dem Reichtum die ppigkeit und mit der ppigkeit die Verderbtheit. Um sich von dem Reichtum der Rmischen Groen einen Begriff machen Spterer zu knnen, sei folgendes erwhnt. Pomp ejus hatte bei dem Könige von Reichtum. Kappadocien eine Summe von 15 Millionen Mark stehen; die Gter des Krafsus waren 30 Millionen wert; die des Lentnlus fast noch einmal soviel. Es gab Familien, die 10 000 und mehr Sklaven hatten. Als Antonius und Oktavianihr Heer gegen die Republikaner nach Griechenland fhrten, versprachen sie jedem Gemeinen 3500 Mark, was, da sie der hunderttausend Mann beisammen hatten, mindestens 350 Millionen ausmachte. Der Aufwand einzelner Brger ging der alle Beschreibung. Selbst Verschwen-das Meer wurde eingeengt, um die Wohnungen dahin zu erweitern, dung. Lukullus lie Berge ebenen und groe Teiche ausgraben, um mitten im Lande Seefische im Meerwasser erhalten zu knnen. Dem Hirt ins soll seine Fischerei jhrlich 600000 Mark gekostet haben. Hortensius bego seine Bume mit Wein und hinterlie doch noch 10 000 Eimer des edlen Nasses. Attikus, Ciceros Freund, hatte 300 000 Mark geerbt und hie dennoch ein Mann von geringem Vermgen. Was war nun aus den anfnglich so einfachen Mahlzeiten ge-Mahlzeiten worden? Lukullus erhielt einst unerwarteten Besuch an Casar und Pompejus, und in Eile ward etn lndliches Abendessen veranstaltet, welches 30000 Mark kostete. Die gyptische Knigin Kleopatra wettete einst mit Antonius, 6 *

7. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 133

1887 - Leipzig : Kesselring
Das Mittelalter auf seiner Hhe im 12. u. 13. Jahrhundert. 133 diese auerhalb der Ringmauern an und nannte sie Pfahlbrger". Hier-durch wuchs die Bevlkerung der Städte bedeutend. Bald traten die verschiedenen Klassen der Gewerbtreibenden nach Sitte der damaligen Zeit, unter bestimmten Gesetzen und Privilegien, in engere Verbindungen zusammen, die man Znfte, Gilden, Innungen nannte. Znfte. Keiner wurde als Meister aufgenommen, der nicht das Gewerbe ordnungs-mig erlernt und Proben seiner Geschicklichkeit abgelegt hatte. An der Spitze jeder Zunft stand der Zunftmeister," dem die Zunftltesten oder Altmnner" zur Seite gestellt waren. Zur Verhandlung gemeinsamer Angelegenheiten wurden bestimmte Versammlungstage festgesetzt und nach der Zeit Morgensprache" oder Handwerk," spter, als sie nur einigemal im Jahre abgehalten wurden, das Quartal" genannt. Man versammelte sich entweder in den Herbergen" oder in eigens dazu gebauten Jnnungs-stuben." Die Statuten und Dokumente, das Siegel und die Kasse wurden in der Zunftlade aufbewahrt und alle Verhandlungen bei offener Lade" gefhrt. Beim Gesellen wie beim Meisterwerden gebrach es nicht an Cere-monien. Die Znfte hielten streng auf Ehre, regten den Wetteifer an und frderten so die Hebung der Gewerbe. Den Hauptvorteil zogen indes die Städte aus dem Handel. Seit Handel. Beginn der Kreuzzge fhrten die italienischen Seestdte, besonders Venedig und Genua, die Waren des Morgenlandes in groer Menge zu Schiffe herbei Diese Waren gingen dann, wie die Erzeugnisse Italiens, der die Alpen nach Deutschland und verbreiteten sich auf allen Landstraen und Flssen. Was nicht in Deutschland selbst verbraucht wurde, das ging weiter in die Lnder der Nord- und Ostsee. Wie im sdlichen Deutschland Augs-brg, Straburg, Regensburg, Nrnberg, Worms, Speier und Mainz, so erhoben im nrdlichen Kln, Erfurt, Braunschweig, Hamburg, Bremen und Lbeck stolz ihre Mauern und Trme. Solch Emporkommen der Städte war den Herren vom Adel ein Dorn im Auge. Die Raubritter (S. 120) machten sich sogar ein Raubritter. Geschft daraus, die Sicherheit der Städte zu gefhrden und ihr Besitztum zu schdigen. Darum muten die Brger auf ihre Verteidigung bedacht sein. Sie umgaben die Stadt mit Mauern, mit Wall und Graben und legten am Rand des Weichbildes feste Warten an, von welchen aus Wchter die Landstraen beobachteten. Alle Znfte waren bewaffnet und versammelten sich bei drohender Gefahr auf ihren Lrmpltzen, um gemein-schaftlich gegen den Feind zu kmpfen. Dadurch blieben sie bewahrt vor den nachteiligen Folgen des Reichtums, vor Verweichlichung und Entnervung, behielten Gesundheit des Leibes und der Seele und wurden chte deutsche Männer, ein krftiges, freigesinntes Geschlecht. Zum Reichtum des Mittelalters trugen brigens auch der ergiebige Bergbau bei, zumal zu den Silbergruben des Harzes (S. 112) im 12. Bergbau. Jahrhundert (1175) die des Erzgebirges (Freiberg) kamen1. 1 Von Mnzen waren im 12. u, 13. Jahrhundert blich Schillinge, Groschen, Pfennige und Heller, welche bei spterer Verschlechterung des Silbergehalls zu hhereu Einheiten als Schock, Pfund und Mark zusammengefat wurden. Aus dem kleinen Goldstck von Florenz (Floren) prgte man schon frh das rheinische Goldstck, den Gulden. /

8. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 159

1887 - Leipzig : Kesselring
Deuls chland im 14. und 15. Jahrhund ert. 159 ins Auge als Schwert, Harnisch, Streitkolben und die Pferde, die sie als Merkmale ihres Adels aufstellen, und deren Zume, vom reinsten Gold gemacht, gleich den Schilden und Sporen, von Edelsteinen erglnzen. Die Könige von Schottland mchten wnschen, so zu wohnen, wie ein mittel-miger Brger in Nrnberg." Auch der Rangstreit 'unter den verschiedenen Stnden dauerte in Stdtische dieser Periode fort. Die alten vornehmen Geschlechter, die Patrizier, Strenig-suchten die Regierung allein zu behalten und die Znfte von jeder Teil- n' nhme daran ' auszuschlieen. Dagegen erhoben die Znfte Einsprache, und der Friede ward nicht eher hergestellt, als bis auch diese in den stdtischen Angelegenheiten eine Stimme bekamen. Das Haupthindernis des Verkehrs zwischen den Stdten war lange die Unsicherheit der Flsse, Wege und Stege. berall lauerten die R a n b- Raubritter, ritt er den Kaufleuten auf, plnderten sie aus und setzten sie bis zur Zahlung eines hohen Lsegeldes gefangen. Um solchem Unfug zu steuern, vereinigten sich schon im Jahre 1241 die Städte Lbeck und Hamburg und beschlossen, ihre Wagen und Schiffe durch eigens dazu gehaltene Mann-schaft begleiten und schtzen zu lassen. Andere Handelsstdte fanden diese Einrichtung so vorteilhaft, da sie sich dem Bund anschlssen. Bremen trat zuerst bei; dann Rostock, Wismar, Stralsund und mehrere andere, so da der Bund zur Zeit seiner grten Strke aus 87 Stdten bestand. Im 14. Jahrhundert nahm dieser Stdtebund den Namen Hansa an, Hansa, was soviel als Handelsgilde" bedeutet. Das Haupt dieses Bundes war Lbeck, wo auch die Bundesversammlungen gehalten wurden. Der Bund zerfiel in vier groe Quartiere, deren Vororte Lbeck, Braunschweig, Kln und Danzig waren. Selbst auswrtige Staaten bewarben sich um die Gunst dieser deutschen Handelsstdte und rumten ihnen Warenniederlagen (Stapelpltze) ein. Solche Pltze befanden sich in Rußland zu Nowgorod, in England zu London, in Norwegen zu Bergen und endlich in Flandern zu Brgge. Zu Zeiten nahm es die Hansa selbst mit mchtigen Knigen auf. Im Jahre 1368 eroberte sie Kopenhagen, sperrte den Sund und ntigte Dnemark zur Anerkennung ihrer smtlichen Privilegien. Durch sie ver-lor (1363) der schwedische König Magnus seine Krone. Die Blte der Hansa hat bis zur Auffindung des Seewegs nach Ostindien (1498) gedauert. Der Bund blieb aber auch dann noch von frderndem Einflu auf Handel und Wandel des nrdlichen Deutschlands. Nicht lange nach Errichtung der Hansa entstand im Jahre 1254 im . sdlichen Deutschland der Rheinische Stdtebund, dessen wichtigste J~ Mitglieder Mainz,'Kln, Nrnberg, Speier, Augsburg und Straburg waren. ^254^" Eine neue Quelle des Reichtums ffnete sich am Ende des 15. wie am Anfang des 16. Jahrhunderts auf dem obern Erzgebirge und seinen Abhngen, indem hier ergiebige Silbergruben erschrft" wurden. Eine Reihe Bergbau, von Stdten1 ist damals auf beiden Seiten des Gebirges entstanden. i Infolge des Bergbaues erhoben sich auf schsischer Seite: 1471 Schneeberg, 1496 Annaberg, 1504 Buchholz u. s. w.; auf bhmischer Seite: 1516 Joachimsthal und andere. In Joachimsthal wurden von 1519 an zwei Lot schwere Silbermnzen (20 gute Groschen, d. i. 2 Mark an Wert) geschlagen, die nach ihrem Emstehungsortc Thaler" hieen.

9. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 278

1887 - Leipzig : Kesselring
278 Neue Geschich te. schwrungen anzettelte, um dadurch Polens Freiheit und Selbstndigkeit zu erreichen. So bestimmte man im Anfang des Jahres 1846 von Paris aus Krakau Krakau (S. 240) zum Mittelpunkt einer Nationalerhebung; allein der deshalb von Paris entsendete Mieroslawski wurde bereits im Posen-schen verhaftet und darauf dem geplanten Aufstand ein schnelles Ende bereitet. Die freie Stadt Krakau, der letzte Rest eines unabhngigen Polens, wurde der Osterreichischen Monarchie einverleibt. 2. Die Ansprche, welche Rußland seit den Zeiten Peters des Groen auf die Lnder der Trkei und namentlich auf den Besitz Konstantinopels verfolgte, waren durch den Krimkrieg (S. 257) krftig zurckgewiesen worden, und im Pariser Frieden hatten sich die Trken verpflichtet, in ihrem Gebiet den Schutz der Christen selber ausreichend zu den. Nun stellte zwar der..Hatti-Humayum" (Erla des Sultans) vom 18. Februar et sa a Ehrsten rechtlich mit den Trken gleich; aber trotzdem hrten ffdrfen Bedrckungen und Verfolgungen der christlichen Bevlkerung nicht auf. 'In >schidda1 und anderen Orten wurden (1858) nicht nur die christ-lichen Unterthanen des Sultans, sondern alle Europer ausgeplndert und gettet. Am heftigsten wallte der trkische Fanatismus in Syrien auf: dort fielen (Mai 1860) die muhamedanifchen Drusen der ihre christlichen Nachbarn, die Maroniten, her und richteten ein Blutbad an, das mehrere Wochen dauerte. Die Pforte schritt gegen solche Barbarei nicht mit Nach-druck ein, und darum lie Kaiser Napoleon Iii. Syrien 10 Monate hindurch (bis Juni 1861) von einem franzsischen Korps besetzt halten2. Im verstrkten Mae wiederholten sich diese Greul 1876 auch in den europischen Provinzen der Trkei. Die Gromchte verlangten darauf Garantien fr die christlichen Unterthanen im Osmanenreich, und als diese verweigert wurden, entschlo sich Rußland, kriegerisch gegen die Trkei vorzugehen (April 1877). Die Trken leisteten tapfern Widerstand (Plewna1, Schipkapas ^ auf Trkenkrieg dem europischen, Kars auf dem asiatischen Kriegsschauplatz), muten aber 187778. endlich um Frieden bitten. Nuland gewhrte ihnen in der bereinkunft zu Adrianopel (Januar 1878) eine vorlufige Waffenruhe und am 3- Mrz wurde zu San Stefano^ ein endgltiger Frieden geschlossen. Die Trkei sah sich gentigt, auf Grund desselben Gebietsabtretungen an Rußland sowohl wie an Serbien, Montenegro und Rumnien zu machen, sowie die Unabhngigkeit dieser Staaten anzuerkennen. Bulgarien sollte tributpflichtig bleiben, aber einen christlichen Fürsten und eigene Verwaltung erhalten. Schlielich mute die Trkei noch eine groe Kriegsentschdigung (300 Millionen Rubel) zahlen. 1 Dschidda, Stadt in Arabien an der Ostkste des Roten Meeres. Plewna, Stadt in Bulgarien, sdwestlich von Sistowa an der Donau. Schipkapa, bergang der den Balkan an der Grenze zwischen Bulgarien und Thracien. San Stefano, Dorf, 10 Kilometer westlich von Konstanlinopel. 2 Sultan Abdul Meschid (S. 255) starb 1861, und e folgte dessen Bruder Abdul Aziz, welcher während der Wirren 1876 (28. Mai) entfernt wurde und sich dann selbst entleibte. Sein Nachfolger war der Sohn Abdul Meschids: Murab V., der aber nach 3 monatlicher Negierung erkrankte und (August 1876) seinem jngeren Bruder Abdul Hamid Ii., dem gegenwrtigen Sultan, den Platz rumte.

10. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 281

1887 - Leipzig : Kesselring
Nuland und seine Nachbarlnder seit 1815. 281 lanb von Turan wurde seine Herrschaft erweitert und der Chan von Chiwa^ zum russischen Vasallen gemacht (1874). Die Gebietsabtretungen trn russisch-trkischen Kriege seitens der Trkei wurden im Berliner Kon-gre (S. 279) dahin beschrnkt, da an Rußland die Dobrndscha"1 berging, welche letzteres an das Knigreich Rumnien gegen die Rckgabe' von. Bessarabien1 vertauschte; in Asien begngte sich Rußland mit einigen Stdten und ihrem Gebiet am Sdostrande des Schwarzen Meeres, da-runter die wichtige Hafenstadt Batum. Gegenber diesen vorteilhaften Gebietserweiterungen hat Alexander Ii. btc fr Rußland fast nutzlosen nordamerikanischen Besitzungen im Jahre 1867 fr eine Summe von 7 Millionen Dollars an die Vereinigten Staaten verkauft. Kaiser Alexander Ii., unstreitig ein Fürst von hervorragenden Ver-diensten, erlag am 13. Mrz 1881 einer Verschwrung der Nihilisten2, die ihn durch eine geschleuderte Sprengbombe ttlich verwundeten. Ihm folgte sein Sohn Alexander Iii. (geb. 1845). 84. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika seit 1775. Die Vereinigten Staaten seit 1775. Lndererwerbungen. Innerer Zwiespalt. Sklaven-frage. Lincoln Prsident 1861. Trennung der Union: Konfderierte Staaten von Amerika. Brgerkrieg 1861-1865. Niederlagen des Nordens 18611862. Siege des Nordens 1863 1865. Ende des Krieges. Ermordung Lincolns. Seine Nachfolger. Seit die Vereinigten Staaten ihre Unabhngigkeit errungen (1775 Die Ver-1783), waren sie rascher als irgend ein anderes Land zu bedeutender Macht c^n|9te" emporgewachsen. Die massenhafte Einwanderung aus Europa vermehrte 1^77! die Einwohnerzahl, der fruchtbare Boden, Handel und Schiffahrt den Wohlstand derselben. Territorium auf Territorium bevlkerte sich, und so entstanden immer mehr Staaten. Auch durch Kauf und Eroberung gewann die Union manches Gebiet. Im Jahre 1803 kaufte sie von Frank-reich Louisiana und 1820 von Spanien die Halbinsel Florida. Durch siegreichen Kampf gegen Mexiko erwarb sie 1847 Texas und Kalifornien ^ und dehnte so ihre Besitzungen bis zum Stillen Ozean aus. Die Indianer muten sich immer weiter zurckziehen. Aber ein innerer Zwiespalt drohte zu einer immer strkeren Scheide- Innerer wand zwischen den Nord- und Sbstaaten zu werben. Der ursprngliche Zwiespalt. Streit war ein ^ volkswirtschaftlicher, da der Norden dem Schutzzoll, der den dem Freihanbelssystem anhing. Erst spter trat die Frage wegen Abschaffung der Sklaverei in den Vordergrund. Der Norden hatte Sklaven-die Sklaverei schon 1776 abgeschafft; der Sden aber meinte, fr den fra9e* 1 Ehiw a, Hauptstadt von Turan, unweit des Amu-Darga. Seitdem sind die Russen sdlich von Chiwa bis Merw (1884), nahe an der Grenze von Afghanistan, vorgedrungen, nm von hier aus Zugang zum Indischen Ozean zu finden. Do b-r u ds ch a, Gebiet von 11000quadratkilometern an der Westkste des Schwarzen Meeres, Mndungsland der Donau. Bessarabien hatte Rußland 1856 infolge des Krimkriegs an Rumnien abgetreten. 2 Nihilisten sind eine sozialdemokratische Partei, welche unter Leugnung aller Sitten- und Rechlsgesetze nach der Zertrmmerung der sittlich-religisen Grund-lagen der Gesellschaft und des Staates strebt. 3 3m Jahre 1848 wurden in Kalifornien reiche Goldminen entdeckt, die in den ersten 6 Monaten eine Ausbeute von 20 Millionen Dollars lieferten. Dieser Umstand trug wesentlich zum raschen Emporblhen dieses Landes bei.
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