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1. Die Weltgeschichte - S. 9

1835 - Mainz : Kupferberg
Inder. 9 Beschäftigungen nur von fest stehenden, unabänderlichen Regeln abhängig. Die Gelehrten, die alten Traditionen und hergebrachten Gewohnheiten in ihrem Gedächtnisse bewahrend, beaufsichtigen das Bücherwesen und leiten neben dem Kaiser die oberste Reichsverwaltung. Confu-tse (Confucius), der eigentliche Gründer der chinesischen Litteratur, gegen 500 v. Ch. G. sammelte und ordnete die litterarischen Ueberlieferungen seiner Vorzeit; seine Hauptwerke: der Tschu-king erläutert in einer Menge von Reden und Denksprüchen, aus alten Werken zusammen getragen, die Grundsätze des chinesischen Staats- rechts; und der Tschu-king ist eine Sammlung von dreihundert Gedichten. Nach den Lehren des Confu-tse bestand die Religion der Chinesen nur in der Ausübung äußerer moralischer Pflichten, und berücksichtigte lediglich den materiellen Zustand der menschlichen Gesellschaft. Uebrigens hatten die Chinesen schon in der Urzeit Bauwerke von Backsteinen und Ziegel, die sie auf eigne Weise zu brennen und zu glasiren verstanden; schon frühe Arbeiten in Wolle und Baumwolle, Stoffe, gewirkt von Seide und Gold; auch eine Art Silben- oder Bilderschrift auf Täfelchen von Bambu; — Erfindung des Papiers gegen 150 v. Ch. G. §. 8. Inder. Eine eigentliche Geschichte der Inder ist wegen unserer noch unzureichenden Bekanntschaft mit ihrer Litteratur und deren verschiedenartigen chronologischen Systemen unmöglich. Deut- liche Spuren einer sehr frühen Cultur offenbaren sich indessen in dem, was wir kennen, sowie die Mythen von den Zügen des Herakles, Bakchos, Sesostris und der Semiramis auf fremde Einfälle in das indische Land schon in der Urzeit Hin- weisen ; und später machen die Perser unter Kyros und Kambyses, besonders aber Alexander und Seleukos Nikator, glückliche Eroberungen auf indischem Gebiete. Das Land der Inder zerfiel in viele kleine Staaten, deren Fürsten mehr oder weniger von einander abhängig waren. Den weltlichen Ober» Häuptern zur Seite standen die Priester oder Bramanen, welche ihnen ihre Weihe gaben, und so die Vergötterung derselben bewirkten. Ein- zelne Beamte standen den Städten und ihren Gewerben, den Flüssen,

2. Die Weltgeschichte - S. IX

1835 - Mainz : Kupferberg
I Ix Zu Seite 10. v. E.g. A e t h i o p e u. Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur, sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö. den Priester-Despotismus stürzte. A e g y p t i e r. I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis 1500 v. Ch. G. Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober- ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien, zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten- eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be- kanntesten Könige sind: Menes, erster Priester-König in This, der den Bast des Phtha-Tempels in Memphis beginnt. Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens. Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc. Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800. ein, und bemächtigen sich der Herrschaft. Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen. Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700. von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen Gränzen. •0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.

3. Die Weltgeschichte - S. 8

1835 - Mainz : Kupferberg
8 Chinesen. fungen. Aber mit der weiteren Entwickelung des menschlichen Geistes wurden auch höhere Kräfte in der Natur anerkannt, die sich theils feindlich und zerstörend, theils freundlich und wohlthuend offenbarten. Diese für sich zu gewinnen durch Geschenke und Pflege lag dem rohen Menschen all zu nahe. Aeussere Formen knüpften sich an die Götterverehrung, und machten in ihrer Ausbildung von dem niederen Fetischismus gleiche Fortschritte mit der Cultivirnng des gesellschaftlichen Zustandes der Menschen. Die stetige Pflege der Götter und ihrer Verehrung erzeugte den Götterdienst und mit ihm auch bestimmte Diener oder Priester desselben, abgeschlossen von allen weltlichen Beziehungen. Je größer und allgemeiner die Achtung vor den Göttern sich offenbarte, um so größer war auch der Einfluß ihrer Priester. Der weltliche Herrscher suchte durch ihre Weihe seine Würde zu erheben, und unterlag oft der priesterlichen Gewalt; — daher die Theokratischen Verfassungen und Priester-Herrschaften. §. 4. Chinesen. * Der Stamm der Mongolen, von welchen die Chinesen ein Nebenzweig sind, ist aus dem Stande der Rohheit und Knechtschaft eigentlich nie in den Stand der freien Entwickelung übergegangen, und hat die Eigenthümlich- keilen seiner Urzeit mit wenigen Abänderungen stets bei- behalten. Die Chinesen hatten eine Menge zum Theil fabelhafte Herrscher-Dynastien, und nahmen in ihrer Vorzeit zwei große Ueberschwemmungen an, die erste gegen 3000 v. Ch. G., worin Fouhi, gleich dem biblischen Noah, und die zweite, gegen 2300 v. Ch. G., worin Pao, gleich dem griechischen Deukalion, gerettet wurde. Durch die reichen Produkte ihres Landes befriedigt, blieben die Chinesen ohne alle Verbindung mit den übrigen Völkern des Alterthums; ihre Cultur daher sehr einseitig und beschränkt; ihre Verfassung patriar- chalisch , despotisch; ihre bürgerlichen Einrichtungen und industriellen

4. Die Weltgeschichte - S. 10

1835 - Mainz : Kupferberg
10 Inder. Heerstraßen, dem Kriegswesen rc. vor. Die ganze Nation theilte sich in vier abgeschlossene Hauptkasten mit vielen Unterabtheilungen: die der Bramanen (Priester), der Tschetris oder Ketri (Krieger), der Wayshyas (Acker- und Handelsleute) und der Sudras (Hand- werker, Dienende). Die Priester wußten die Lehre des dunkeln Pan- theismus zum National-Götterdienste zu erheben, und sich als Diener der Götzen mit dem unverletzlichen Scheine der Heiligkeit zu umhüllen. Auf diese Weise gingen nicht allein Künste und Litteratur von ihnen aus, sondern sie hatten auch die Gewalt der Gesetzgebung in Händen, und leiteten somit den ganzen Mechanismus des indischen Staatsgebändes. Die älteste Religion war der Brahmaismus, die Verehrung Drahma's (Erde?), des höchsten Wesens, welches aus sich selbst die Welt erschaffen; später zuerst im nördlichen Indien die Verehrung Schiwa's (Feuer), und im südlichen die des Wischnu (Luft und Wasser), welche drei Gottheiten allmälig als Ausflüsse eines einigen höchsten Wesens gedacht wurden; — außerdem zahllose Untergötter. Aus dem Wischnu - Dienste ging der Buddhaismus hervor, welcher ein höchstes, unveränderliches Wesen, sowie eine Vergeltung nach dem Tode verkündete, und allen Kasten die Priesterwürde zugänglich machte. Von den Künsten vorzüglich frühe schon Baukunst und Webe- kunst. Handel durch den Reichthum der Landesproducte blühend und allgemein. Die Litteratur ist reich an Schriften. Die vier Hauptklassen sind: die Vedas (Religions-Urkunden), Upa vedas (Erläuterungen der Vedas re.), Puranas (Theogonien rc.) und die Gesetze des M eint (des ersten Sterblichen). Die alte klassische Sprache der Inder war das seit dem fünften Jahrhundert nach Chr. Geb. ausgestorbene Sanscrit, eine Schwester der Zendsprache. §. 6. Biblische und im Besonderen Israelitische Geschichte. I. Von Adam bis Noah, von 4000 bis 2300 I. v. Ch. G. * Der Mensch, ge leitet von der unsichtbaren Hand der Gottheit, tritt allmälig aus dem rohen Naturzu- stände über zum freien Gebrauche seiner Vernunft. Die Bekanntschaft mit den ihn u m g e b e n d e n T h i e r e n führt ihn zum Hirten- und N o m a d e n - L e b e n.

5. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 88

1829 - Darmstadt : Heyer
£8 Politische Geographie. chen in einsilbige, dergleichen man in China, Tibet und Hinterindien redet, und in mehrsilbige. Anmerk. 1. Durch die Sprache kann man die Bildungsstufe eines Volkes erkennen und beurtheilen. M:t der Kultur des Volkes steigt und fällt auch ferne Sprache. 2. Man kennt bis jetzt schon über 500 Europäische, über 900 Asiatische, über 1200 Amerikanische, im Ganzen über 5000 verschiedene Sprachen und Mundarten. Unter diesen zählt Eu- ropa gegenwärtig 11, Asien 18, Amerika 2 Hauptsprachen. 2. Hauptsprachen sind z. B. die Griechische, Lateinische, Deutsche und Slavische Sprache. Töchtersprachen der Lateinischen z. B. sind die Jtaliänische, Französische, Spanische, Portugiesische und Walachische Sprache. Zu den todten Sprachen gehören die Griechische, Lateinische, Altpersische und Sanskritsprache. — Manche Sprachen sind aus verschiedenen Hauptsprachen ge- mischt, wie die Englische Sprache. tz. 4o. Religion. Religion ist die Richtung des Gemüthes auf die Gottheit, und hat den größten und stärksten Einfluß auf die moralische Güte des Menschen. Ein Staat ohne Religion ist wohl undenkbar. Da aber die Bildungsstufen der Völker der Erde, die Gemüthsanlagen und deren Ausbildung bei dem ein- zelnen Menschen so verschieden sind; so ist es leicht erklärlich, daß nicht alle Menschen die nämlichen Begriffe von religiösen Dingen haben, und nicht haben können. Anwissende und rohe Völker und Menschen können sich unmöglich zu dem Standpunkt.' erheben, auf welchem von den höchsten Wahrheiten, Vorsehung und Unsterb- lichkeit, richtige Ueberzeugung allein nur zu gewinnen ist. Daher sind ihre Vorstellungen von Gott der Gottheit unwürdig; ihr Leben Jenseits des Grabes ist ein behag- liches, wollüstiges Schwelgcrleben. Der Glaube an ein allmächtiges, heiliges und gerechtes Wesen, der das Weltall schuf, erhält und regiert, ist ihren sinnlichen Begriffen fremd. Sie bevölkern Himmel und Erde mit

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 78

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
^ Das Altertum. mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten, auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 ' 8 30. Griechenland. 76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch. 77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor. Anmerkungen. 1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben. Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 19

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 9. Zustand der menschlichen Gesellschaft tu der Urzeit. 19 Gesetzgeber, Lehrer, Richter und Regent des Stammes (patriarchalische Regierungsweise). Da, wo eine größere Menge sich unter einen Anführer stellte, war mit der Wahl desselben zugleich der Keim zum Königtum gelegt (Alleinherrschaft, Monarchie). Die Ackerbauer waren genötigt, die Früchte ihres Fleißes au einem festen Orte niederzulegen und wurden Städte-bewohuer; sie bildeten die ersten Gemeinwesen. Die, welche die Lust und Liebe zur Jagd ein unstätes Leben führen und dem Tode oft in das Auge schauen ließ, erfüllte ein wilder und rauher Sinn; sie wurden oft Krieger und Räuber und vergossen auch häufig das Blut ihrer Mitmenschen. Jene aber, die, dem Laufe der Gewässer folgend, an die User der großen Flüsse kamen und an den Küsten des Meeres sich niederließen, lebten teilweise vom Fischfänge; sie zwangen das Wasser, sie auf gebrechlichen Fahrzeugen in ferne Länder zu tragen, und wurden Fischer und Handelsvölker. 19) Alle größeren Gruppen aber umschlang ein heiliges Band, das Band der Religion und der gemeinsamen Gottesverehrung, die freilich um so irriger und verkehrter wurde, je mehr sich die Menschen von der Urofsenbarnng Gottes entfernten und Leidenschaften und Laster über sie die Oberhand gewannen. Leider entschwand mit der reinen Gotteserkenntnis auch das Bewußtsein von der gleich hohen Würde aller Menschen als Kinder Gottes. So gab es bald erbliche Stände (Kasten), von denen die geringeren mit öffentlicher Verachtung belegt und sogar gemieden wurden. Oder es wurden die unterjochten Völker zu Sklaven ihrer Sieger gemacht und aller Willkür ihrer Herren anheimgegeben. Erst das Christentum verwischte den schroffen Unterschied der Stände, wie es z. B. die Sklaven zuerst in ein richtiges Verhältnis zu ihren Herreu setzte und zuletzt die Aufhebung der Sklaverei bewirkt hat. Anmerkungen. 1. Die Allgemeinheit der Religion läßt sich nicht anders, als durch die Thatsache der Urofsenbarnng und durch das einem jeden Menschen innewohnende Gefühl der Abhängigkeit von einem höhern Wesen erklären. Bis zur heutigen Stunde ist noch kein Volk auf der Erde gefunden worden, das nicht an einen Gott geglaubt und ihn nicht nach seiner Weise verehrt hätte. Mau will zwar einige kleine Inseln der Südsee entdeckt haben, bei deren Bewohnern keine Spuren religiöser Verehrung zu treffen seien; aber abgesehen davon, daß die Berichterstatter mit der Sprache und den Sitten dieser Insulaner nicht bekannt waren, so fand man dieselben auch in einem grauenhaften Zustande der Unsittlichkeit, die bewies, daß das keine Naturvölker, sondern entartete und heruntergekommene Völker waren. Es ist wahr, die Verehrung Gottes

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 25

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
8 12. Die Inder. 25 weshalb ihn viele irrtümlich um diese Zeit leben ließen. Zoroaster nahm eine Zweiheit an (Dualismus), d. H. zwei in der Welt einander entgegenwirkende Kräfte, eine gute Kraft und eine böse. Im Anfange war das Ewige, Unendliche, Unerschaffene (Zervane Akerene), welches sich in zwei Wesen offenbarte, in Ormnzd, der guten, und in Ahriman, der bösen Grundkraft. Zuerst herrschte nur das Gute in der Welt; später nahm das Böse überhand, und das Gute unterlag; Orinuzd sendet aber einen großen Propheten, den Siegeshelden Sosiosch, der dem Guten zum Siege verhilft. Merkwürdig ist es. daß dieser Siegesheld nach der Meinung des Zoroaster von Westen her kommen sollte. Nach Vollendung des Kampfes zwischen dem Guten und dem Bösen geht die Welt in Feuer aus. Ormuzb hat zu feinem Dienste gute Geister, nämlich die Amfchas-p a n b s oder die sieben Fürsten des Lichts und die ihnen untergeorbueten in Ahrimans Dienste cibcv wirken sieben obere Dews ober Fürsten des Bösen und unter ihnen wieder eine große Anzahl niederer D e w s oder böse Geister. Diese Hauptlehren der Zendreligion wurdeu mrt einer Bienge von Fabeln und Märchen vermischt und verunstaltet, wie nur dies bald bei allen Religionen finden. Zoroaster begnügte sich, diese Fabeln geistig zu deuten. In den Augen der Arier aalt der Herrscher als der Stellvertreter der Sonne, aus dem bald der Sohn der Sonne und eine heilige, unverletzliche Persönlichkeit gemacht wurde, welcher dieselbe Ehre gebühre, wie dem ©onnenootte selbst Diese Meinung ist die Quelle der unumschränkten Gewalt der moraen-landifchen Sultane. 8 12. Die Inder. 26) Unter den ältesten Völkern sind es vor allen zwei, welche unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, weil sie uns heute noch das getreueste Bild der Zustände des Altertums darbieten Sie bewahrten am längsten ihre Verfassung und selbst die, welche spater sie bemusterten und unterjochten, mußten sich ihren Sitten oder doch die ihrigen dnlden. Sie unterwarfen sich keinem Einflüsse: aber sie übten ans die Entwicklung der Menschheit anch keinen Einfluß aus und traten bald in den Hintergrund zu- “m erst wieder in neuerer Zeit auf dem Schanplatze der Geschichte zu erscheinen. Es sind dies die Inder und die Chinesen. rrct.27^ ursprünglichen Inder waren wahrscheinlich Neger (Ls)amtten), die bald von den Ariern, die sich auf dem Hindn-tnl) von ihren Stammesgenossen getrennt hatten, verdrängt' wur-m Jp'e,e ~ indischen, im Gegensatze zu deu iraui-schen Ariern - ließen sich innern Pendschab (Fünfstromland) nieder, m dem Lande am Fnße des Himälaya, welches von Strömen, die sich spater mit dem Indus vereinigen, durch-™Sun Sprache der Arier ist es, welche die Wurzel- worte enthalt, aus denen die Gelehrten eine Verwandtschaft der Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. ' 2

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 32

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 Das Altertum. Auch in der Mathematik, der Astronomie und Zeitrechnung hatten die Chinesen Kenntnisse, ohne aber weitere Fortschritte zu machen. 2. Sehr ausgebildet ist bei den Chinesen die Sch reib eknnst, ja sie ist so verwickelt, daß die geistige Bildung dadurch nicht gefördert, sondern vielmehr gehindert wird. Die Sprache der Chinesen besteht namlrch aus 450 unveränderlichen Wurzelsilben, aus denen durch Zusammensetzung etwa 1200 Worte gebildet sind, die wieder beim Ans-sprecheu verschieden betont werden, so daß ein Wort oft 30—40 verschiedene Bedeutungen hat, je nachdem es ausgesprochen wird. Der Schriftzeichen sind es aber mehr denn 80 000. Es lernt nun jeder so viel er braucht, und nur wenige sind der Schrift vollständig kundig. Die geistige Bildung ist überhaupt nur eine sehr beschränkte, denn der Staat bestimmt die Art und deu Inhalt des Unterrichts, läßt die nötigen Bücher machen, unterwirft die Gelehrten einer Reihe von Prüfungen, von denen keine überschritten werden darf, und regelt so die Wißbegierde nach einer Menge unwandelbar bestehender Vorschriften. 3. Der Handel im Innern von China war immer beträchtlich und wird hauptsächlich durch die zahlreichen Flüsse, durch künstliche Kanäle und gnt gepflasterte Straßen vermittelt. Auch die Lastwagen zum Transport der Waaren sind eine Erstndnng der Chinesen, die nicht lange nach Christi Geburt fällt. Die hauptsächlichsten Handelsartikel sind Thee, Salz, Reis, Baumwolle, Seide, Leinwand, Wollegewebe, Zucker, Getreide, Bauholz, Rindvieh, Pferde, Tierfelle und Pelzwerk. Ganz besonders schwunghaft wird der Seidenhandel betrieben. Die chinesischen Bauern kleideten sich schon in Seide und schliefen in seidenen Betten, als die ersten Europäer ihr Land betraten. Da es in einem so großen Reiche Länder des heißen wie des kalten und des gemäßigten Klimas gibt, von denen jedes seine eigentümlichen Produkte (Erzeugnisse) hat, welche die Provinzen untereinander austauschen können, so ist der Binnenhandel sehr großartig. Dagegen war der Handel nach außen begreiflich unnötig, da alle Bedürfnisse aus dem eigenen Lande bezogen werden konnten, und deshalb auch verboten. 4. Die chinesische Mauer sollte dazu dienen, das Reich gegen die Bewohner des Hochlandes im Norden zu schützen. Sie ist über 1300 km lang, zieht über Gebirge, vou denen eines 1500 m hoch ist, und auf Stützmauern über Flüsse. An vielen Orten zwei- und dreifach, besteht sie aus einem durchschnittlich 11 m hohen Erdwall, der auf einem über 1 m hohen Unterbaue von Granit ruht und an den Seiten mit einer 1 m starken Mauer von Backsteinen bekleidet ist. Von 2 zu 2 m sind Schießscharten angebracht, und alle 200—300 Schritte ragen 13 m hohe Türme hervor. An einzelnen Punkten erreicht die Mauer eine Höhe von 26 m, an einem sogar von 38 m. Im Jahre 214 v. Chr. wurde sie begonnen , bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. daran gearbeitet, erhielt aber erst im 7. Jahrhundert ihre jetzige Ausdehnung. Gegen Korea hin hängt sie mit einem 800 km langen Pfahlwerk zusammen. 5. Die eingebornen Chinesen bekennen sich der großen Mehrzahl nach zur Religion des Fohi, der sich später mit dem Buddhaismus vermischte, wie er in Indien einheimisch ist. Dieses seinem Wesen nach der Urreligion nahestehende Bekenntnis kennt Einen Gott, hat einen eigenen Gottesdienst, Tempel, Opfer und Priester (Bonzen, d. i. Fromme). Es ist aber durch menschlichen Aberwitz und Eigennutz greulich entstellt. Deshalb standen zwei Männer auf, welche reinere Religionsbegriffe verbreiten wollten. Das waren La-o-tse und 50 Jahre nach ihm Kong-

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 46

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
280 0. Chr. 46 Das Altertum. Nur einige wenige Staaten, in denen Semiten unter die Cha-mifett eintraten ^verdienen Erwähnnng. Ein solcher von Semiten bewohnter ^taat unter äthiopischen Völkern ist der Staat Meroe, eine ägyptische Priesterkolonie. Obwohl in steter Verbindung mit dem Mntterlande, war Meroe doch abgeschlossen von den übrigen Völkern, und entwickelte deshalb seine Kultur in so auffallend ähnlicher Weise mit der Kultur der Ägypter, bajj man bis in die neueste Zeit glaubte, Ägypten sei von Meroe aus bevölkert worden. Die Abgeschiedenheit, in welcher dieses Land verblieb, ließ es die vortrefflichen Einrichtungen, welche die Einwanderer^ mit sich brachten, längere Zeit bewahren, und so war dieser ötcmt vielleicht der am besten regierte des Altertums. Er wurde von einem Könige beherrscht, der zwar nach den Gesetzen der Priester regieren mußte, aber nicht von ihnen, sondern vom Volke ans der Zahl derer gewählt wurde, welche als die Würdigsten bezeichnet wurden. Meroe war vorzüglich ein Handelsstaat, und die Zahl der Krieger mag erst gestiegen sein, als die ägyptische Kriegskaste auswanderte, vom Könige von Meroe aufgenommen wurde und Ländereien angewiesen erhielt. Von da an gebot der Köuig über 250 000 Mann Soldaten. Etwa 370 Jahre nach dieser Einwanderung aus Ägypten wurde die ^rie-sterherrschast vom König Ergameues vernichtet und der Staat in ein unumschränktes Königtum verwandelt. Seit dieser Zeit verlor Meroe seine Wichtigkeit: sein Handel hörte auf und es fehlen alle Nachrichten über das Schicksal dieses einst so blühenden Landes. Anmerkungen. 1. Unter Äthiopien verstanden die Alten ganz Afrika, soweit es südlich von Ägypten und der Libyschen Wüste liegt. Hier wohnten wilde Negerstämme, deren Namen nur aufgeführt zu werden brauchen, um deu Zustand der Roheit zu bezeichnen, in der sie lebten. Es waren die F i s ch e s s e r (Jchthyophägen), die S ch i l d k r ö t e n e s s e r (Cherolophägeu), die W n r z e l e s s e r (Rizophägeu), die S t r a n ß en e s s e r (Stnithophägen), die H en sch recken esse r (Akridophägen) und andere. Auch die Tro-giodytcn (Höhlenbewohner) waren Äthiopier. 2. Der Staat Meroe selbst lag im Mittelnillande und umfaßte einen Teil des heutigen Nubien und Sennaar. Dort bilden die beiden Flüsse Astäböras (Takazze) im Osten und Astäpus (Bahar-el-Abiud, weißer Nil) im Westen eine Insel, wohin die Alten das Goldland verlegten. Von der Hauptstadt Meroe findet man noch Ruinen und bei der Stadt Schendi finden sich noch 45 Pyramiden ganz nach ägyptischer Bauart geformt. Wie Ägypten, so sandte auch Meroe wieder Priesterkolonien aus, besonders in die afrikanischen Oasen, d. i. in die fruchtbaren und bewässerten Flecke der Wüsten, die gleichsam wie eine lachende Insel im Sandmeere liegen und den Karawanen Punkte zum Ausruhen
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