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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 326

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
326 Die mittlere Zeit. um die kaiserliche Vollgewalt zu rechtfertigen, zum römischen Recht feine Zuflucht nehmen und die Befugnisse des heidnischen Imperators aus sich übertragen lassen. Aber gerade das römische Recht paßte für keine Zeit weniger, als für die der Hohenstaufen, da der heidnische Staat weder eine Kirche noch Rechte einzelner Korporationen kannte, und vou einer Selbständigkeit neben dem Kaiser gar keine Rede war. Namentlich kannte man aber bis jetzt im römischen Reiche anch keine Staatsstener. Friedrich schrieb nun, wie es im alten Rom der Branch war, eine Steuer aus sowohl nach den Gütern, als nach den Köpfen, was große Unzufriedenheit erregen mußte, sowohl bei den Italienern als bei den Deutschen, weil dieses Geld doch nur auf die vielen Rüge nach Wien verwendet wnrde. 2. Ronkaglia ist ein Ort in der Nähe von Piacenza. Hier pflegten die Kaiser auf ihrem Römerzuge das erste Mal auf italienischem Boden zu übernachten. Dort wurde der Heerschild ausgepflanzt und die obersten Vasallen mußten ein jeder zwei Nächte lang vor dem kaiserlichen Zelte die Wache halten, eine Ehrenbezeugung, die sie selbst wieder vou ihren Lehensleuten verlangen durften. Dort wurde auch das erste Mal Heerschau gehalten, und wurden die Lehensträger, die nicht zur Heeresfolge erschienen waren, mit der Acht belegt. 3. Schrecklich war das Schicksal, das Mailand auf dem zweiten Römerzuge traf. Als es sich das erste Mal ergeben mußte, mußte es 0000 Mark Silber bezahlen und 300 Geiseln stellen. Die Bürgermeister, der Rat und die Edlen mußten barfuß, das bloße Schwert am Nacken hängend, das Volk mit Stricken um den Hals, vor dem Kaiser erscheinen und fußfällig dessen Milde anflehen (1158). Bei der zweiten Unterwerfung, ^ vier Jahre später, wiederholte sich ein ähnliches Schauspiel. Das Urteil aber, das über Mailand erging, lautete: Mailand soll leer und wüst sein; binnen acht Tagen verlassen alle Bewohner die Stadt und baueu sich in vier Flecken an, von denen jeder zwei Meilen vom andern entfernt ist (1162). 4. Die Einwohner von Susa, wo Friedrich übernachtete, hatten sich verabredet, den Kaiser nachts im Bette zu überfallen. Aber der Anschlag wnrde verraten und Hermann von Sieben eichen, der mit dem Kaiser einige Ähnlichkeit hatte, legte sich in das Bett des Kaisers, wodurch es diesem möglich wurde, zu entfliehen. Die Susaner vergriffen sich nun zwar an dem Ritter nicht, als sie den Irrtum merkten, Friedrich ließ aber die Stadt doch niederbrennen, als er wieder nach Italien kam. 8 121. Sturz Heinrichs des Löwen. Friedrichs I. Tod. 338) In Deutschland hatte jedoch die Lust, mit dem Kaiser nach Italien zu ziehen, abgenommen, denn Italien war das Grab aller Hoffnungen. Ganz besonders war Heinrich der Löwe, der im Norden seine Herrschaft beträchtlich erweitert hatte, den Zügen nach Italien so abgeneigt, daß er, um einer neuen Fahrt auszuweichen, eine Reise nach dem Heiligen Lande unternahm. Allein er kam nach Hanse, bevor der Kaiser den fünften Nömer-zng hatte antreten können. Er begleitete nun wohl den Kaiser,

2. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 15

1870 - Halle : Schwetschke
Größe »der Erde. l5 nommene Reisen es bewiesen, daß man einen Weg um diese Kugel beschreiben kann, daß man, von einein Punkte der Erdoberfläche stets in derselben Richtung fortschreitend, endlich wieder zu demselben zurück- kommt, was freilich vieler Hindernisse wegen nicht in jeder beliebigen Richtung ausführbar ist. An merk. Ma gellan war den 10. August 1519 abgesegelt und sein Schiff kehrte den 7. September 1522 zurück. 3. Wir schließen auf die Kugelgestalt der Erde aus der stets runden Form des von ihr bei Mondfinsternissen auf den Mond geworfenen Schattens —- und 4. aus dem Umstand, daß fast an allen Himmelskörpern die Kugelgestalt durch die Beobachtung außer allen Zweifel gesetzt ist. Anmerk. Weitere Beweise sind das Erscheinen der Sterne am nördlichen Himmel für jemand, der weiter nach Norden reist, und umgekehrt, — der Durchgang des Mercur oder der Venus durch die Sonne u. m. a. Drittes Haumück: »große der Erde. §. 12. Größenverhaltnisse der Erde. 1. Die Größe der Erdkugel läßt sich wie diejenige jeder andern Kugel auf viererlei Weise bestimmen, man gibt nämlich an: ihren Halb- oder Durchmesser, ihren Umfang, den Inhalt ihrer Oberfläche und den Inhalt ihrer ganzen Masse. 2. Wenn wir uns in der Richtung eines Meridians (eines größten Kreises der Erde um den Nord- und Südpol hernui, in seinem Umfang gleich dem Aequator, vergl. § 20) nordwärts bewegen, so erhebt sich ein Stern gerade um eben so viel Grade mehr am Himmel über den Horizont, als wir uns auf dem Meridian der Erde fortbewegt haben. Messen wir nun jene Grade mit einem einfachen Winkelinftrument und messen wir zugleich mit einem Längenmaße (z. B. einer Ruthe) die Länge des Weges, den wir zurückgelegt habeu, so wissen wir, wie viel Grade des Meridians wir zurückgelegt haben und wie lang diese Grade in Ruthen oder Meilen sind. Nach diesen Gr ad Messungen ergibt sich für einen Meridiangrad eine Länge von 15 geographischen Meilen. 3. Jeder Kreis mißt nun 360°, mithin beträgt der Umfang der Erde 360 x 15 — 5400 geographische Meilen. 4. Nach der mathematischen Formel verhält sich nun der Umfang eines Kreises zu seinem Durchmesser wie 3,14:1, woraus sich also für den 5400 Erddurchmesser die Größe von —— = 1719,74 oder in runder Zahl ✓.r 0,14 1720 geographische Längenmeilen ergibt. 5. ^ Da nach der Stereometrie die Oberfläche einer Kugel gleich ist dem Umfange ihres größten Kreises multiplicirt mit ihrem Durchmesser, so ergibt sich für die Größe der Erdoberfläche 5400 x 1720 — 9,288,000 Quadratmeilen. 6. Der Kubikinhalt der Erde beträgt 2,659,120,000 Kubik- meilen, nämlich die Erdoberfläche (9,288,000) multiplicirt mit dem 6. Theil

3. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 17

1870 - Halle : Schwetschke
Bewegung der Erde um ihre Achse. 17 Wertes Haumück: Die Lemegungen der Erde. tz. 13. Bewegung der Erde um ihre Achse (Achsendrehung). Daß sich Sonne, Mond und Sterne in 24 Stunden um die Erde bewegen (vergl. §.2), ist nur Schein, und der Schein trügt; viel- mehr dreht sich die Erde in 24 Stunden um ihre eigene Achse und zwar in der der scheinbaren Bewegung des Himmelsgewölbes entgegengesetzten Richtung, von Westen nach Osten. §. 14. Beweise für die Achsendrehung der Erde. 1. Die Abplattung der Erde an den Polen (vergl. §. 10,3) rührt von der Achsendrehung (Rotation) der Erde her. Ein weicher Kör- per, der sich um eine Achse dreht, plattet sich an den Endpunkten der Achse ab. Auch die übrigen sich um die Achse drehenden Planeten (vergl. §. 6, 5) sind an den Polen abgeplattet, und so sind wir berechtigt, einen Schluß nach der Analogie zu 'machen. Anmerk. Daß die Abplattung der Erde zur Zeit stattfinden konnte, setzt einen liquiden Zustand derselben voraus. 2. Die directen Versuche Benzenberg's, der im Innern des Michaelisthurmes in Hamburg in einer Höhe von 340 ' Bleikugeln herabfallen ließ, welche ostwärts vom Fußpunkte des Bleilothes auf'der Erde antrafen, lassen auf die Achsendrehung der Erde schließen. Wenn zwei Kräfte (die Schwer- und die Schwungkraft) unter einem Winkel zugleich auf einen Körper wirken, so geht er in einer mittlern Richtung, in der Diagonallinie des durch die beiden Kräfte und den Winkel, den ihre Richtungen bilden, construirten Parallelogramms. Dreht sich nun die Erde um ihre Achse von Westen nach Osten, so haben alle Körpertheile und Gegenstände der Erde auch die Bewegung von Westen nach Osten. 3. Die Passatwinde liefern einen neuen Beweis. Die Luft in den Tropengegenden (vergl. §. 22) erhebt sich und fließt nach Norden und Süden ab. Durch die Luftbewegung entsteht auf der nördlichen Halbkugel, weil die kältere Luft vom Nord- und Südpol her nach dem Aequator dringt, ein Wind von Norden nach Süden an der Erdoberfläche. Die nördlichen Gegenden haben wegen der Achsendrehung eine geringere Be- wegung nach Osten, als die Aequatorgegenden, nach welchen die Luft strömt; so kommt es, daß diese Gegenden ihr voraneilen, und die Luft zurückbleibt oder eine Richtung nach Westen von Osten her zu haben scheint. Zwei Kräfte wirken also auf diese Luft, die eine nach Süden, die andere nach Westen; sie muß also zwischen beiden Erdgegenden nach Südwest fortgehen, d. h. aus Nordost wehen. Es muß ein Nordost - Passat entstehen, wenn die Erde sich wirklich von Westen nach Osten dreht; und so ist es auch. Für die südlichen Gegenden gilt dasselbe. Traut, Lehrb. d. Erdkunde. 2

4. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 24

1870 - Halle : Schwetschke
24 Erdzonen. Temperatur, die Feuchtigkeit, die Veränderungen des barometrischen Druckes, den ruhigen Luftzustand oder die Wirkungen ungleichnamiger Winde, die Größe der electrischen Spannung, die Reinheit der Atmosphäre oder die Ver- mengung mit mehr oder minder schädlichen gasförmigen Exhalationen, endlich den Grad habitueller Durchsichtigkeit und Heiterkeit des Himmels^ welcher nicht blos wichtig ist für die vermehrte Wärmestrahlung des Bodens, die organische Entwickelung der Gewächse und Reifung der Früchte, sondern auch für die Gefühle und ganze Seelenstimmung des Menschen. Wenn die Oberfläche der Erde aus einer und derselben homogenen flüssigen Masse, oder aus Gesteinschichten zusammengesetzt wäre, welche gleiche Farbe, gleiche Dichtigkeit, gleiche Glätte, gleiches Absorptionsvermögen für die Sonnenstrahlen besäßen und auf gleiche Weise durch die Atmosphäre gegen den Weltraum ausstrahlten: so würden die Isothermen, Isotherm ulld Jsochimenen sämmtlich dem Aequator parallel laufen. In diesem hypothetischen Zustande der Erdoberfläche wären dann, in gleichen Breiten, Absorptions - und Emissions- vermögen für Licht und Wärme überall dieselben. Von diesem mittleren, gleichsam primitiven Zustande, welcher weder Strömungen der Wärme im In- nern und in der Hülle des Erdsphäroids, noch die Fortpflanzung der Wärme durch Luftströmungen, ausschließt, geht die mathematische Betrachtung der Klimate aus. Alles was das Absorptions- und Ausstrahlungsvermögen an einzelnen Theilen der Oberfläche, die auf gleichen Parallelkreisen liegen, ver- ändert, bringt Jnflexionen in den Isothermen hervor. Die Natur dieser Jnflexionen, der Winkel, unter welchem die Isothermen, Isotherm oder Jsochimenen die Parallelkreise schneiden, die Lage der convexen oder concaven Scheitel in Bezug aus den Pol der gleichnamigen Hemisphäre sind die Wir- kung von wärme- oder kälteerregenden Ursachen, die unter verschiedenen geo- graphischen Längen mehr oder minder mächtig auftreten. (Nach dem „Kosmos", erster Band.)

5. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 315

1870 - Halle : Schwetschke
Die Freien Städte. 315 Die vorzüglichsten Handelsartikel sind: Colouialwaaren, Tabak, Leinwand und Weine. Auch rüstet Bremen Schiffe aus für den Walfisch- und Heringsfang. Bremerhaven, 9000 Einw., der Seehafen von Bremen, 7 Meilen entfernt, mit einem großen Auswandererhause (für 2000 Köpfe eingerichtet). Vegesack, 360ó Einw., an der Weser, mit Hafen und Schiffbau. Zusätze iiuö Berichtigungen. Zu S. 5. Bisher sagte man sich immer, daß die Fixsterne hohen Licht- werthes uns sehr nahe sein mögen, die Sterne geringen Licht- werthes sehr fern. In diesem Falle müßte die scheinbare Be- wegung der nahen Sterne im Durchschnitt größer sein als die der fernen. Die Rechnung beweist aber das Gegentheil, näm- lich daß die Classe der hellen Sterne sich nicht rascher bewege als die der schwachen, und daraus folgt, daß die Lichtstarke mehr von der Größe der Sterne abhängt als von ihrer Ent- fernung. Zu S. 20. Professor Di'. Kolbe in Leipzig erklärt, daß bis jetzt kein Ge- lehrter dazu gelangt fei, Irrlichter zu untersuchen, zu beob- achten und zu analysiren, mithin, so lange nicht der Beweis der Existenz dieser sagenumsponnenen Flammen geführt worden sei, die Wissenschaft schlechterdings keine Irrlichter kenne. Zu S. 67. Das große Hinderniß geistiger Entwickelung der Hindu, näm- lich das Kastenwesen, ist jetzt völlig durchbrochen. Wie- derverheirathungen von Witwen gehören jetzt zu den Alltäg- lichkeiten.- Zus. 83. Der altlegitime Erbkaiser in Japan, der Mikado, ist wieder Alleinherrscher; der fälschlich sogenannte weltliche Kaiser, der Talkun, ist beseitigt worden. Zus. 111. Die Königin von Madagascar hat, neuesten Nachrichten zu- folge, den Götzendienst in ihrem Lande beseitigt und das Chri- stenthum eingeführt. Zus. 105. Die neue Hauptstadt des Staates Iowa ist Demoins. Zus. 157. Im Mai 1870 ist die Dampfverbindung zwischen Ca- lifornien und Australien in's Leben getreten. Die Linie geht von San Francisco über Honolulu (Sandwich-In- seln) nach Auckland (Neuseeland), Sydney in Neusüdwales und Melbourne.

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 28

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
28 Erstes Buch. § 22. Eintheilung der Gebirge nach den Höhen. _ Man kann die Gebirge und Gebirgsmassen nach einem dreifachen Gesichtspunkte eintheilen: 1) nach ihrer Höhe, 2) nach ihrer äußern Form und Gestaltung, 3) nach ihrer innern Bildung oder ihrer Entstehung. Die erste Eintheilung setzt natürlich voraus, daß man die Höhe der Berge berechnen kann und einen bestimmten tie- fen Punkt hat, von dem ans in die Höhe gerechnet wird. Als ein solcher gilt der Meeresspiegel (warum? vgl. § 19). Wird bei einer Höhenangabe nichts weiter hinzugesetzt, so ist feine absolute Höhe, d. i. die Höhe über dem Meere gemeint. Ist die Erhebung eines Berggipfels etwa nach dem Spiegel eines nahen Flusses oder dergleichen angegeben, so nennt man das seine relative Höhe. Wie hoch aber irgend ein Punkt über dem Meere liege, das findet man durch die Höhe der Quecksilbersäule des Barometers, durch den Wärme- grad, bei welchem an dem betreffenden Punkt das Wasser siedet, oder durch Nivellement, d. h. Ausmessung der Boden- erhebuug vom Meeresspiegel ab. Als größte Bergeshöhe der Erde galt lange Zeit der Ehimborazo [tsc^tmbovaffo] in Südamerika, 6400™ (19,800'), aber jetzt weiß man, daß der Hinmaya in Asien die höchsten Gipfel der Erde enthält. Der allerhöchste der letzteren, also der höchste der bis jetzt gemessenen Berge der Erde überhaupt, ist der Gaurisänkar oder Mount Everest [mannt ewercst] von 8800m (27,200'), also fast 1 Ys Meile Höhe.*) Die Eintheilung nach der Höhe giebt nach gewöhnlicher Annahme drei Klassen: 1) Hoch- gebirge, über 1600™ (5000'). Die Formen derselben sind eckig und zackig; ihre Spitzen, öfter so scharf, daß man sie Hörn er oder Nadeln nennt, ragen über die Schnee- grenze, d. h. sind das ganze Jahr mit feinem körnigen Schnee bedeckt. Daß diese Schneegrenze nach den verschiedenen Zonen eine sehr verschiedene ist, versteht sich von selbst; unter 10 0 ist sie z. B. 4500'° (14,000'), unter 40° 2900'" (9000') *) In der Geographie bedient man sich bei solchen Messungen ent- weder des Meters oder des Pariser Fußes (— 0,325ra); 3' 1" machen lm; 7420m, also nicht ganz 23.000', eine geographische oder deutsche Meile (—Vis eines Aequatorgrades), während die preußische Meile (von 24,000 preußischen Fuß) 7532™ Länge hat.

7. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 23

1877 - Halle : Schmidt
f Flüsse, btröixie. — Geschwindigkeit des strömenden Wassers. 23 Sand, welche er mit sich führte, fallen in immer grösserer Menge zu Boden und nölhigen ihn. sich neue Wege zu suchen. Dadurch wird denn eine Zertheilnng der Strommasse in mehr oder weniger zahlreiche Mündungen veranlasst. Da ein Fluss immer die niedrigsten Stellen der Erdoberfläche einzunehmen sucht, so wird sein Lauf häufiger eine gekrümmte alseine gerade Bahn beschreiben, ln der Begel nimmt die Anzahl der Krümmungen gegen die Mündung hin zu. 12. Geschwindigkeit des strömenden Wassers. Dieselbe ist im Allgemeinen bedingt durch die Neigung des Bettes gegen den Horizont oder durch das Gefälle. Darum wird auch die Geschwindigkeit im Oberlaufe im Allgemeinen grösser als im Unterlaufe sein. Obgleich nun diese Geschwindigkeit nach dem Gesetze des beschleunigten Falles auf der si hiefen Ebene zu beurtheilen ist, so hat man sich die letztere doch nicht im mathematischen Sinne zu denken, day das Flussbett, ähnlich wie das feste Land, Erhöhungen und Vertiefungen besitzt. Aus dem Höhenunterschied derselben ergibt sich das eigentliche Gefälle, ln Anbetracht einzelner Flussstrecken ist das Gelälle bestimmt durch die Neigung des Wasserspiegels gegen den Horizont. Diese Neigung entspricht dem Höhenunterschiede oder vertikalen Abstande der beiden Endpunkte der betreffenden Flussstrecke. Die Geschwindigkeit ist in verschiedenen Punkten eines und desselben Querschnittes (Wasserprofils) sehr ungleich. Sie ist an der Wandung des Mussbettes am kleinsten und nimmt von hier an, sowohl von den Seiten als von unten her, zu. Wegen des Druckes der oberen Schichten auf die unteren sollte sie mit der Tiefe zunehmen, aber wegen der Ungleichheit des Bodens und infolge der Reibung ist sie nahe an der Oberfläche am grössten. Den Ort, wo die Geschwindigkeit am grössten ist, nennt man den Stromstrich. Derselbe liegt bei geraden Flussslrecken in der Milte, insgemein über der tiefsten Stelle im Belte, welche man die Stromrinne nennt. Bei gekrümmten Utern befindet sich der Stromstrich in der Nähe des hohlen Ufers. Die mittlere Geschwindigkeit eines Stromprofils ist diejenige, welche alle durch das Profil fliessenden Wasserlheilchen

8. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 1

1877 - Halle : Schmidt
(Gegenstand der physikalischen Geographie. Die physikalische Geographie fasst die Erde als ein Ganzes auf, dessen natürliche Beschaffenheit sie möglichst genau zu erforschen strebt, indem sie die Erscheinungen, welche der Erdkörper als solcher darbietet’, auf bekannte physikalische Gesetze zurückfuhrt. Dieselbe lässt sich als eine Anwendung der physikalischen Wissenschaften auf die Naturgeschichte der Erde betrachten, insofern sie die dermaligen und früheren Zustände, die Entwickelung und die Fortbildung des Erdkörpers auf Grund klar erkannter physikalischer Principien so .weit als thunlich zu erklären sucht. Erstes Kapitel. Von der Beschaffenheit der Erde im Allgemeinen. 1. Gestalt und Dichtigkeit der Hr de. n ie Erde, ein Glied des Sonnensystems, bewegt sich, wie alle zu dem letzteren gehörigen Weltkörper, in der Richtung von West nach Ost um ihre Axe und in demselben Sinne um die Sonne. Das Nähere hierüber lehrt die mathematische Geographie, welche auch zeigt, dass die Erde die Gestalt eines elliptischen Sphäroids besitzt, dessen Abplattung an den Polen nahe beträgt. Man hat hieraus geschlossen, dass unser Planet sich einst in einem erweichten Zustande befand. Denn nur insofern, als die Theilchen eine erhebliche Verschiebbarkeit besassen, konnte die Axendrehung der Gesammtmasse eine merkliche Abplattung zur Folge haben. Der Erdkörper besitzt eine bestimmte mittlere Dichtigkeit, zu deren Ermittelung drei verschiedene Methoden angewendet wurden Dieselben beruhen im Allgemeinen darauf, Cor nelius, Physik. Geographie. 5. Aull. 1

9. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 25

1877 - Halle : Schmidt
Geschwindigkeit des strömenden Wassers. 25 v — 89,35 yj Par. F. Umfange des Querprofils, hingegen mit dessen Inhalt ab-nehmen. Im Hinblick auf gleichförmige Bewegung ist nach Eytel-wein die Geschwindigkeit x as Ip In dieser Formel bezeichnet -=- »las Gelalle bezogen auf die Strom- v lange l, s den Flächeninhalt, p den Umfang des Querprofils. Sie ergibt sich aus der Proportion r:r<=P?l: P'vt\ s s' 1 wo T und r‘ die Widerstände bei zwei verschiedenen Profilen bedeuten. Vorausgesetzt ist, dass der Widerstand dem Quadrate der mittleren Geschwindigkeit proportional sei. Nach dem Fallgesetze finden nun die Beschleunigungen zweier Körper auf verschiedenen Ebenen ihren Ausdruck in den Formeln d o! . , wenn a, a‘ die Höhen und l, l4 die Längen der schiefen i l Ebenen bezeichnen. Unter Voraussetzung gleichförmiger Geschwindigkeit müssen diese Beschleunigungen durch die Widerstände r und r‘ aufgehoben werden. Daher hat man — : V I pv 2 p‘v‘ 2 und hieraus v = v4^/ . »/ — oder V fl V v ip Ip V l*7)* —- bestimmt sich durch directe as Versuche über die Geschwindigkeit v\ das Gefälle Profilumfang pj und Profilinhalt s4 eines Stromes. Bei Flüssen von unregelmässigem Strombette misst man die Geschwindigkeit an . möglichst vielen Punkten des Sli omprofils unmittelbar und leitet daraus näherungsweise die in der Zeiteinheit durchiliessende Wassermenge ab. Die mittlere Geschwindigkeit erhält man denn, wenn man die gefundene Wassermenge durch den Inhalt des Querprofils dividirt. Die Breite des letzteren sei in eine gewisse Anzahl Theile von der Ausdehnung n, n4, n44, .... getheilt. Die diesen Theilen zugehörigen mittleren Tiefen seien t, t4, .... und die entsprechenden Geschwindigkeiten c, c\ c",.. ..; dann ist der Inhalt des ganzen Profils F=nt + n/t*-{-n“t44 + • • . . und die Wassermenge desselben = nie + nvc' + n4,l4'c“ -f-. . . . Daher die mittlere Geschwindigkeit

10. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 3

1877 - Halle : Schmidt
Dichtigkeit der lirde. 3 Halbmesser und D die unbekannte mittlere Dichtigkeit der Erde ist. Als Einheit der Anziehung gilt hier diejenige, welche die Aus dieser Formel lässt sich nun D ermitteln. Da die Schwungkraft die Wirkung der Schwere vermindert, so hat man von der Anziehung der Erde denjenigen Antheil der Schwungkraft, welcher der Schwere am Beobachtungsorte gerade entgegen wirkt, in Abzug zu bringen. Infolge des Umstandes, dass die Massen der höchsten Berge der Erde, im Vergleich zur Masse der Erde, immef sehr klein sind, werden die Ablenkungen des Bleilothes nur gering ausfallen und nur eine kleine Anzahl von Secunden betragen. Diese Methode wurde von Hutton und Maskelyne am Berg Shehallian in Perthshire ausgeführt und gab D = 4,71. Da die Intensität der Schwere (oder die Massenanziehung der Erde) mit der Entfernung eines Körpers vom Mittelpunkte der Erde nach einem bestimmten Gesetze sich ändert, so kann auch die Länge des Secundenpendels an verschiedenen Punkten, welche in ungleichen Entfernungen vom Mittelpunkte der Erde liegen, nicht dieselbe sein. Kennt man aber die Länge des Secundenpendels für einen bestimmten Punkt, der im Niveau des Meeres liegt, so lässt sich für einen ändern Punkt die Länge des Secundenpendels berechnen. Vergleicht man nun diese berechnete Länge mit der durch den Versuch ermittelten, so wird sich eine Differenz heraussteilen, wenn die Anziehung eines Berges ihren Einfluss auf das Pendel während des Versuchs geltend machte. Auch dieser Umstand lässt sich benutzen, um die Dichte der Erde zu bestimmen. Carlini mass die Länge des einfachen Secundenpendels auf dem Mont Cenis und verglich dieselbe mit der Länge des Secundenpendels zu Bordeaux. Die corrigirte Länge des Secundenpendels unter 44° 50' 25" fand Man hat nun tang d = — und tang ö‘ — , oder, da g _ .9 man wegen der Kleinheit dieser Winkel die Tangente dem Winkel A A' gleich setzen kann, ()' = "H'1 & = — Masseneinheit in der Entfernung = 1 ausüben würde. oder auch Demnach d + l
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