Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Im neuen Deutschen Reich - S. 21

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie 21 kommunistische, auf Den Umsturz der bestehenden Staats- oder Gesellschaftsordnung gerichtete Bestrebungen zutage treten, sind aufzulösen. Versammlungen, von denen durch Tatsachen die Annahme gerechtfertigt ist, daß sie zur Förderung der im ersten Absätze bezeichneten Bestrebungen bestimmt sind, sind zu verbieten. Den Versammlungen werden öffentliche Festlichkeiten und Auszüge gleichgestellt. § 10. Zuständig für das verbot und die Auslösung ist die Polizeibehörde. Die Beschwerde findet nur an die Aufsichtsbehörden statt. §11. Druckschriften, in welchen sozialdemokratische, sozialistische oder kommunistische, auf den Umsturz der bestehenden Staats- oder Gesellschaftsordnung gerichtete Bestrebungen in einer den öffentlichen Frieden, insbesondere die Eintracht der Bevölkerungsklassen gefährdenden Weise zutage treten, sind zu verbieten. § 17. Wer an einem verbotenen vereine (§ 6) als Mitglied sich beteiligt oder eine Tätigkeit im Interesse eines solchen Vereins ausübt, wird mit Geldstrafe Ms zu fünfhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft. Eine gleiche Strafe trifft denjenigen, welcher an einer verbotenen Versammlung (§ 9) sich beteiligt oder welcher nach polizeilicher Auflösung einer vei sam mlung (§ 9) sich nicht sofort entfernt ©egen diejenigen, welche sich an dem vereine oder an der Versammlung als Vorsteher, Leiter, Drdner, Agenten, Redner oder Kassierer beteiligen oder welche zu der Versammlung auffordern, ist auf Gefängnis von einem Monat bis zu einem Jahre zu erkennen. § 18. Mer für einen verbotenen verein oder für eine verbotene Versammlung Räumlichkeiten hergibt, wird mit Gefängnis von einem Monat bis zu einem Jahre bestraft. § 22. Gegen Personen, welche sich die Agitation für die im § 1 Abf. 2 bezeichneten Bestrebungen zum Geschäfte machen, kam im Falle einer Verurteilung wegen Zuwiderhandlungen gegen die §§ 17 bis 20 neben der Freiheitsstrafe auf die Zulässigkeit der Einschränkung ihres Aufenthaltes erkannt werden. Auf Grund dieses Erkenntnisses kann dem verurteilten der Aufenthalt in bestimmten Bezirken oder (Ortschaften durch die Landespolizeibehörde versagt werden, jedoch in seinem Wohnsitze nur dann, wenn er denselben nicht bereits seit sechs Monaten inne hat. Ausländer können von der Landespolizeibehörde aus dem Bundesgebiete ausgewiesen werden. Die Beschwerde findet nur an die Aufsichtsbehörden statt. § 28. Für Bezirke oder Ortschaften, welche durch die im § 1 Abs. 2 bezeichneten Bestrebungen mit Gefahr für die öffentliche Sicherheit bedroht sind, können von den Zentralbehörden der Bundesstaaten die folgenden Anordnungen, soweit sie nicht bereits landesgesetzlich zulässig

2. Von 1789 - 1807 - S. 7

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Philosophen der Kufklärungszeit im Kampfe gegen Staat und Kirche 7 d) Zieyes: „was ist der dritte Stand?"1 Der Plan dieser Schrift ist ganz einfach, wir legen uns nur drei Fragen vor: 1. Idas ist der dritte Stand? Rlles. 2. Was ist er bis jetzt in der politischen Ordnung gewesen? Nichts. 3. tüas verlangt er? Etwas zu werden. Ittan wird in der Folge sehen, ob diese Antworten richtig sind. . . . Nachher werden wir die Mittel betrachten, welche man angewendet hat, und untersuchen, welche Mittel man ergreifen muß, damit der dritte Stand wirklich etwas werde. Wir werden also zeigen: 4. was zu seinen Gunsten die Minister versucht haben, und was die privilegierten selbst vorschlagen; 5. was man hätte tun sollen ; 6. was dem dritten Stand zu tun übrig bleibt, um den Platz einzu- nehmen, der ihm gehört. Der dritte Stand ist eine vollständige Nation. .. . 5llle öffentlichen Dienstgeschäfte lassen sich im jetzigen Zustande unter die vier bekannten Benennungen, nämlich des Kriegsdienstes, der Rechtspflege, der Kirche und der Staatsverwaltung bringen. (Es wäre überflüssig, sie einzeln durchzugehen, um zu zeigen, daß der dritte Stand überall neunzehn Zwanzigstel dazu hergibt, mit diesem Unterschiede, daß er mit allem, was wirklich beschwerlich ist, und mit allen Diensten belastet wird, welche der privilegierte Stand zu tun sich weigert. Die einträglichen und ehrenvollen Stellen allein sind von den Gliedern des privilegierten Standes besetzt. . . . Diese Ausschließung ist ein gesellschaftliches verbrechen und eine wahre Feindseligkeit gegen den dritten Stand. . . . Was ist eine Nation? Eine Gesellschaft von verbundenen, welche unter einem gemeinschaftlichen Gesetz leben, und deren Stelle durch eine und dieselbe gesetzgebende Versammlung vertreten wird, usw. Ist es nun nicht zu gewiß, daß der Adelstand Vorrechte, (Erlassungen genießt, welche er seine Rechte zu nennen sich erdreistet, und welche von den Rechten des großen Ganzen der Bürger abgesondert sind? (Er tritt dadurch aus der gemeinen (Ordnung, aus dem gemeinschaftlichen Gesetz heraus. 5llso seine bürgerlichen Rechte machen schon aus ihm ein eigenes Volk in der Nation. . . . Der dritte Stand umfaßt alles, was der Nation gehört; und alles, was nicht der dritte Stand ist, kann sich nicht als einen Bestandteil der Nation ansehen. 1 Graf Siebes, Bischof von Chartres, muß in höherem Maße als Rousseau als der Theoretiker der Revolution bezeichnet werden. Die Flugschrift wird hier in gekürzter Form nach der im Jahre 1796 anonym erschienenen Übersetzung mitgeteilt. Erster Band, S. 49 ff.

3. Von 1789 - 1807 - S. 12

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
12 l. Die französische Revolution 5lrtikel 17. Indem das (Eigentum ein unverletzbares und heiliges Recht ist, so kann dasselbe niemandem entzogen werden, wenn es nicht die allgemeine, gesetzlich erwiesene Notwendigkeit erfordert, und nur unter der Bedingung einer gerechten und vorher ergangenen Entschädigung. Anwendung dieser Grundsätze. Da die Nationalversammlung willens ist, die französische Verfassung nach den Grundsätzen, welche sie soeben anerkannt und erklärt hat, einzuführen, so hebt sie hiermit unwiderruflich die (Einrichtungen auf, welche die Freiheit und die Gleichheit der Rechte verletzen. (Es gibt keinen Höet, keine pairswürde mehr, weder erbliche Auszeichnungen, noch Klassenunterschiede, noch Feudalrecht, weder patri-monialgerichte, noch irgendeinen der Titel, eine der Benennungen und Vorrechte mehr, die davon abstammen, weder einen Ritterorden noch eine der Körperschaften und (Ehrenzeichen, für welche man seinen Höet zu beweisen verlangte, ober welche Auszeichnungen der Geburt voraussetzten, noch irgendeine andere Obergewalt als die der öffentlichen Beamten in der Ausübung ihrer Amtspflichten. — (Es gibt weder Verkäuflichkeit, noch Erbrecht irgendeiner öffentlichen Stelle mehr. — (Es gibt für keinen Teil der Nation, noch für irgendein Individuum, weder ein Privilegium noch eine Ausnahme von dem allgemeinen Recht der Franzosen. — (Es gibt keine Geschworenen bei den Handwerkern mehr, noch Körperschaften von Professoren, Künsten und Handwerkern. — Das Gesetz erkennt weder religiöse Gelübde noch irgendeine andere Verpflichtung an, welche mit Den natürlichen Rechten oder mit der Verfassung in Widerspruch stünden. * b) Mirabeaus Rede im vallhause am 23. Juni 1789.1 Als der Königliche ®l>erstzeremonienmeister Marquis de Breze die Aufforderung des Königs an die Stände, auseinanderzugehen und in Zukunft getrennt zu tagen, Den zurückbleibenden Vertretern des öritten Standes wiederholte, rief ihm Itiirabeau entgegen: „3a, mein Herr, wir haben die Meinung vernommen, die man dem Könige in den Mund gelegt hat. Sie aber, der Sie gegenüber den Reichsständen sein (Drgan nicht sein können, Sie, der Sie weder Sitz noch Stimme hier haben, noch ein Recht zu sprechen, Sie sind nicht befugt, uns seine Rede ins Gedächtnis zurückzurufen. Um indessen jede Weitläufigkeit und Zögerung zu vermeiden, erkläre ich Ihnen: U)enn man Sie beauftragt hat, uns hier zu entfernen, müssen Sie sich den Befehl zur Anwendung von Gewalt verschaffen; denn wir werden nur der Gewalt der Bajonette weichen." 1 Bitterauf, Geschichte der französischen Revolution, 1911, S. 26f.

4. Von 1789 - 1807 - S. 15

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die nationale Verteidigung 15 c) Dantons Rede in der Nationalversammlung? Lin Teil des Volkes wird an die Grenze abgehen, ein anderer wird Verschanzungen auswerfen, und ein dritter Teil wird mit seinen Piken das Innere unserer Städte verteidigen. Allein dies ist nicht genug: man muß überall Abgeordnete und (Eilboten hinsenden, um ganz Frankreich aufzufordern, daß es dem Beispiele von Paris folge; man muß ein Gesetz erlassen, das jedem Bürger bei Todesstrafe gebietet, entweder selbst zu dienen oder seine Waffen abzuliefern. . . . Die Kanone, welche Sie hören werden, ist nicht die Lärmkanone, sondern das Zeichen zum Sturme aus die Feinde des Vaterlandes, was bedarf es, um sie zu besiegen, um sie niederzuschmettern ? — Kühnheit, wieder Kühnheit, und immer Kühnheit! 5. vie Verurteilung der Königs. a) 5aint-)ust? wie, der Ausschuß sowohl, als seine Gegner suchen ängstlich nach Formen, den ehemaligen König zu richten? Ihr gebt euch vergeblich Tltühe, den König zu einem Staatsbürger zu machen, ihn zu dieser würde zu erheben, um Gesetze zu finden, die ihr gegen ihn anwenden könnt? Ich im Gegenteile sage, der König ist kein Staatsbürger; er muß als Feind gerichtet werden; wir haben ihn weniger zu richten als zu bekämpfen, und da er nicht in den Vereinigungsvertrag der Franzosen einbegriffen ist, so sind die Formen des gerichtlichen Verfahrens gegen ihn nicht im bürgerlichen, sondern im Völkerrechte zu suchen. . .. Einen König wie einen Staatsbürger richten! Dieses wort wird die kalte Nachwelt in (Erstaunen setzen. Richten heißt, das Gesetz anwenden; ein Gesetz ist ein Verhältnis der Gerechtigkeit: welches Verhältnis der Gerechtigkeit ist aber zwischen der Menschheit und den Königen ? — Das Regieren an und für sich schon ist ein verbrechen, das nicht begnadigt werden kann, das ein Volk nur zu seiner Schande erduldet, und gegen welches jeder einzelne Mensch ein besonderes Recht hat. . . . Ittan wird eines Tages staunen, daß man im 18. Jahrhundert weiter zurück war, als zu Cäsars Zeit: hier wurde der Wüterich im vollen Senate erdolcht, ohne weitere Förmlichkeiten als dreiundzwanzig Stöße, und ohne ein anderes Gesetz, als die Freiheit Roms. Und heute macht man mit Achtung einem Manne den Prozeß, welcher das Volk hinschlachtete und auf frischer Tat ergriffen wurde! b) Rouget. Die Stellung des Königs war nach der Verfassung von 1791 foi= gende: (Er stand der Volksvertretung gegenüber, um mit ihr zu wett- 1 Thiers, a. a. (D. Ii, S. 42ff. 5 (Ein sehr jugendlicher, strenger und kalter Fanatiker. Thiers, a. a. (D. Ii, S. 197 ff.

5. Von 1789 - 1807 - S. 16

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
16 I. Die französische Revolution eifern, war es nicht natürlich, daß er sich bemühte, seine verlorene Gewalt baldmöglichst wiederzuerhalten? wart nicht ihr es, die ihr ihm diesen Kampfplatz eröffnet und ihn zum Ringen mit der gesetzgebenden Gewalt aufgefordert habt? Nun, in diesem Kampfe ist er besiegt worden, er liegt allein, entwaffnet zu den Füßen von fünfundzwanzig Millionen Menschen, und diese fünfundzwanzig Millionen Menschen hätten die unnütze Feigheit, ihn zu ermorden! hatte Ludwig Xvi. nicht die natürliche Neigung zum herrschen... mehr in sich unterdrückt als jeder andere Fürst der Welt? hat er nicht 1789 freiwillig einen Teil seiner Hechte aufgegeben? hat er nicht auf einen Teil der Vorzüge verzichtet, welche seine Vorgänger anzusprechen wagten? hat er nicht die Leibeigenschaft auf seinen Gütern aufgehoben? hat er nicht aufgeklärte Minister ... in seinen Rat aufgenommen ? hat er nicht Reichsstände einberufen und dem dritten Stande einen Teil feiner Rechte zurückgegeben l1 ... Erhebt euch zu der ganzen Größe der Volkssouveränität! bedenkt, welche Großmut eine solche Macht zu zeigen schuldig ist. Ruft Ludwig Xvi,. nicht als einen Schuldigen, sondern als einen Franzosen vor euch, und sagt ihm: „Die, welche dich einst auf den Thron erhoben, setzen dich heute ab: du versvrachst ihr Vater ^u sein, und du warst es nicht. — Mache durch deine Tugenden als Bürger die Fehler gut, welche du als König begingst."2 c) Kobespierrc.3 Seht nur, wie kühn die Freiheitsfeinde geworden find. . . . 3m Rugufi verbargen sich die Anhänger des Königs, wer seine Verteidigung übernommen hätte, wäre als Verräter bestraft worden. — heute tragen sie keck ihr Haupt hoch; heute überschwemmen unverschämte Schriften Paris und die Departements; Bewaffnete, in diese Mauern gerufen ohne euer wissen und den Gesetzen zuwider, haben die Stadt von ihrem Huf-ruhrfchrei ertönen lassen und Ludwigs Xvi. Ungestraftheit verlangt!... Gerechter Himmel! die wilden Horden der Sklaverei bereiten sich aufs neue, unser Vaterland im Namen Ludwigs Xvi. zu zerfleischen ! Ludwig kämpft noch aus dem Kerker gegen uns, und man zweifelt noch, ob er schuldig ist, ob man ihn als Feind behandeln darf! d) Deseze? vernehmt im voraus die Geschichte, welche zum Nachruhm sprechen wird: Ludwig bestieg den Thron in einem Alter von zwanzig Jahren und brachte auf denselben das Beispiel der Sittenreinheit, der 1 Thiers, a. a. D. Ii, S. 199. 2 Thiers, a. a. G. Ii, S. 200. 3 Thiers, a. a. (D. Ii, S. 210. 4 Oeseze und Ihalesherbes waren die vom Könige ernannten Verteidiger.

6. Von 1789 - 1807 - S. 17

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Verurteilung und Hinrichtung des Königs 17 Gerechtigkeit und Sparsamkeit' er brachte auf denselben keine Schwäche, keine verderbliche Leidenschaft,- er war der beständige Freund des Volkes. Das Volk wollte, daß eine nachteilige Steuer aufgehoben würde, Ludwig hob sie auf; das Volk wollte die Abschaffung der Dienstbarkeit. Ludwig schaffte sie ab; das Volk bat um Reformen, er führte sie ein; das Volk wollte, daß Millionen Franzosen wieder ihre Rechte erlangten, er gab sie ihnen wieder; das Volk wollte die Freiheit, er schenkte sie ihm. Ittan kann Ludwig den Ruhm nicht streitig machen, daß er seinem Volke mit Gpfern entgegengekommen ist, und ihn, schlägt man euch vor . . . Bürger, ich vollende nicht, ich schweige in Gegenwart der (Beschichte ; bedenkt, dak sie ein Urteil fällen wird über euer Urteil, und daß das ibriqe das Urteil der Jahrhunderte sein wird. e) Die Hinrichtung des Königs. Beschlüsse des Nationalkonvents vom 15., 16., 17., 19. und 20. Januar? (Erster Artikel. Der Nationalkonvent erklärt Ludwig (Tapet, letzten König der Franzosen, der Verschwörung gegen die Freiheit der Nation und der verletz ung der öffentlichen Sicherheit des Staates für schuldig. Zweiter Artikel. Per Nationalkonvent bestimmt, daß Ludwig (Tapet die Todesstrafe leiden soll. Dritter Artikel. Der Nationalkonvent erklärt den durch seine Sachwalter vor die Schranken des Konvents gebrachten Antrag Ludwig (Tapets, das Volk über das Urteil des Konvents zu befragen, für nichtig. (Er verbietet jedermann, ihm irgendwie Folge zu leisten. Zuwiderhandelnde werden, als der Verletzung der allgemeinen Sicherheit der Republik schuldig, zur Verantwortung gezogen. vierter Artikel. Der vorläufige (Exekutionsrat wird diesen (Erlaß dem Ludwig (Tapet noch am heutigen Tage bekannt machen, wird die nötigen Polizei- und Sicherheitsmaßregeln treffen, um die Ausführung des Beschlusses innerhalb vierundzwanzig Stunden, von der Stunde der Bekanntgabe an gerechnet, zu bewirken, und vor allem dem Nationalkonvent sogleich von der Einrichtung Bericht abstatten. 1 dlert), Tagebuch. (Hx Friedrich, ctus der fr. Revolution, S. 188.)

7. Von 1789 - 1807 - S. 14

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 I- Die französische Revolution Diesem großen Interesse schließt sich noch ein gleich wichtiger Zweck an, welcher den beiden Monarchen sehr am Kerzen liegt, nämlich der,... dem Könige seine Freiheit und Sicherheit wieder zu erstatten und ihn in den Stand zu setzen, die gesetzmäßige, ihm gehörige Gewalt auszuüben. Überzeugt, daß der gesunde Teil des französischen Volkes die Ausschweifungen der herrschenden Partei verabscheut, und daß der größere Teil der Bewohner mit Ungeduld den Augenblick der Hilfe erwartet, um sich offen gegen die verhaßten Maßregeln seiner Unterdrücker zu erklären, fordern 3.3.Ttlitl dieselben auf, ohne Verzug zur Vernunft, zur Gerechtigkeit, zur Ordnung und zum Frieden zurückzukehren. . .. Die Stadt Paris und alle ihre Bewohner ohne Unterschied sind verpflichtet, sich sogleich ihrem Könige zu unterwerfen, ihn in volle Freiheit zu setzen und ihm sowie allen Mitgliedern seiner Familie die Unverletzlichkeit und die Achtung zu sichern, auf welche nach dem Vernunft-und Völkerrechte die Fürsten gegenüber ihren Untertanen Anspruch zu machen haben ... 1 3. 3. M. M. erklären ferner auf 3hr kaiserliches und königliches (Ehrenwort, daß, wenn das Schloß der Tuilerien gestürmt oder sonst verletzt, wenn die mindeste Beleidigung dem Könige, der Königin und der ganzen königlichen Familie zugefügt, nicht unmittelbar für ihre Sicherheit, ihr Leben und ihre Freiheit gesorgt wird, sie eine beispiellose und für alle Zeiten denkwürdige Rache nehmen und 81 e Stadt Paris einer militärischen Exekution und einem gänzlichen Ruine preisgeben, bi e Verbrecher selbst aber dem verdienten Tode überliefern werden. (Begeben im Hauptquartier Karl Wilhelm Ferdinand, Koblenz am 25. 3uli 1792. Herzog von Braunschwetg-Omeburg. b) Dantons Rede im allgemeinen verleidigungsausschuh. Man muß sich die Stellung nicht verhehlen, in welche uns der 10. August gesetzt hat. Cr hat uns in Republikaner und Königlich-gesinnte geteilt, von denen jene wenig, diese sehr zahlreich sind. 3n diesem Zustande der Schwäche sind wir Republikaner zwischen zwei Feuern, zwischen dem der fremden Feinde und dem der Königlichen im 3nnern. (Es gibt ein königlichgesinntes Direktorium, das in Paris seinen Sitz hat und mit den Preußen in Verbindung steht. . . . Um es aus der Fassung zu bringen, um sein unglückbringendes (Einverständnis mit dem Feinde zu beendigen, muß man — ja muß man den Königlichgesinnten Schrecken einjagen. . . . 3ch sage 3hnen, muß man ihnen Schrecken einjagen.1 1 Danton begleitete diese Id orte mit einem Zeichen des Todes, das entsetzenerregend wirkte. Thiers, a. a. (D. Ii, S. 38.

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 134

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
134 tionen gemacht, als die Franzosen. Frankreich war schon zweimal eine Republik, und schon zwei Mal ist die Republik in ein Rapoleonisches Kaiser- thum umgeschlagen. Gegenwärtig ist Louis Napoleon Bonaparte Iii. Kaiser von Frankreich. Er hat die französische Kriegsmacht, mit deren Hülfe er sich den Besitz der Kaiserwürde verschaffte, auf einen Achtung gebietenden Stand gebracht. Die französische Flotte steht vielleicht nur noch in der Be- dienung der englischen nach, und das französische Landheer übersteigt an Zahl und Kriegstüchtigkeit das englische. Die Stärke des französischen Heeres beträgt im Frieden 380,000 Mann, die Stärke der Flotte wird auf 480 Kriegsfahrzeuge mit 9,700 Kanonen angegeben. Die Handelsflotte bestand zu Anfang 1863 aus 15,132 Schiffen mit 982,571 Tonnen. Frankreich zerfällt in 89 Departements; wir wollen jedoch die alte Provinzial-Eintheilung hier zu Grrmde legen. 1. Jsle de France. Haupt- und Residenzstadt Frankreichs ist Paris an der Seine, 1,700,000 Einw. Festung und Universität. Sie zerfällt in 3 Stadttheile: la ville nördlich der Seine, In eite oder die Altstadt auf einer Seine-Insel, und der Stadttheil südlich der Seine mit dem Markier latin. Paris hat 34 Vor- städte, 56 Thore oder Barrieren, 76 freie Plätze, 25 Theater, 22 Brücken. Unter den Vorstädten sind St. Antoine, St. Martin und Montmartre, unter den Plätzen der Bastille- und der Vendüme-Platz bekannt. Die Kirche Mirs clame, das Invalidenhotel, das Stadthaus, die Tuilerien, das Louvre, das Palais Luxemburg, das Palais royal, la Morgue sind bemerkenswerthe Ge- bäude. Erwähnung verdienen noch der an Monumenten überaus reiche Kirchhof Père la Chaise, die elysäischen Felder, ein von einer Allee durch- schnittener Lustwald, die 22 Boulevards, breite mit Bäumen besetzte Straßen zwischen der Stadt und den Vorstädten. Kaiser Napoleon I. ruht seit 1840 im Dome der Invaliden. Ganz in der Nähe von Paris liegen von 30 Städten noch folgende bemerkenswerthe: St. Denis, Begräbnißort der französischen Könige, Versailles mit einem berühmten Schlosse, im schönsten Style, St. Cyr mit einer Mili- tärschule. St. Cloud und Fontainebleau mit herrlichen Schlössern und Parkanlagen. In Fontainebleau unterzeichnete am 11. April 1814 Na- poleon I. seine Abdankung. Südöstlich von Paris liegt das durch seine Käse berühmte Dorf Brie in der gleichnamigen Landschaft (krommafs äs 6ris.) 2. Die Picardie, zu beiden Seiten der Somme, ist eine fruchtbare, gut angebaute Provinz. Hauptstadt ist Amiens an der Somme, 60,000 E., geschichtlich wichtig durch Peter von Amiens, den Kreuzzugs-Prediger, 1091, und durch den Friedens- schluß von 1802 zwischen England und Frankreich. 3. Die französischen Niederlande. Artois, Hennegau und Flandern sind gewerbreiche Provinzen und haben viele Festungen und vorzügliche Fabriken in Spitzen, Leinwand, Battist rc.

9. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 203

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Aufklärung und Revolution 203 verweisen. Der Betrachtung wert sind aber die grundsätzlichen Fragen: waren die Kolonien juristisch oder moralisch berechtigt sich loszureißen? Läßt sich eine solche Berechtigung überhaupt anerkennen? welche Lehren ergeben sich aus den damaligen Vorgängen für die Kolonialpoli-tif? wertvoll ist ferner ein Einblick in die Verfassung der Linzelstaaten tote Verständnis für den Bau des Bundesstaates; ein vergleich der amerikanischen mit den deutschen (Einrichtungen darf auf die aufmerksame Teilnahme der Primaner rechnen, (Beschichte, Staats- und Bürgerfunde und politische Geographie haben davon Gewinn. Besonderes Interesse erregt die Stellung des amerikanischen Präsidenten im vergleich zu der seines französischen Kollegen und zu der eines konstitutionellen Monarchen. Will man den Gegenstand gleich hier erledigen — man kann natürlich beim Sezessionskrieg darauf zurückkommen —, so wird man den Schülern auch die Bedeutung der Monroedoktrin und der amerikanischen Parteien klarmachen — letzteres freilich keine leichte Sache. Für kaum ein anderes Gebiet der neuen Geschichte ist beim Lehrer genauere Kenntnis der Kontroversliteratur so nötig wie für die Französische Revolution. Selbst in sonst trefflichen Lehrbüchern muß man sie oft vermissen; in populären Darstellungen begegnet man fast stets einem wahren Zerrbild des Ancien regirne. Der Geschichtslehrer sollte die leitenden Gesichtspunkte der Auffassung eines Itiignet, Thiers, Sybel, Tocqueville, Taine, Hulard, Wahl kennen und sich durch eigenes Studium ein Urteil bilden über Fragen wie: hat das Ancien regirne mehr durch Überspannung oder durch ungeschickte und inkonsequente Handhabung des Absolutismus gesündigt; war es zu despotisch, oder vielmehr zu nachgiebig und schwach? wie sind die Reformverfuche vor der Revolution zu beurteilen; hätte ihre zielbewußte Durchführung die letztere wohl verhindert? Ist die Revolution ein radikaler Bruch mit der Vergangenheit, oder vielmehr deren gewaltsame und überstürzte Fortbildung? Ist sie erst dadurch, daß die Gewalt in die Hände des Pöbels glitt, vom rechten Pfad zum heile abgewichen, oder war ihre „Methode" von Anfang an verfehlt? Über die tatsächlichen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse vor Husbruch der Revolution ein begründetes Urteil zu gewinnen, ist eine der schwierigsten Hufgaben, da selbst unter Spezialisten viele Fragen noch strittig sind; jedenfalls aber sollte der Lehrer der Prima nicht im Banne einer Tradition verharren, auch nicht Taines blendender Tuellenmosaik sich ganz gefangen geben, sondern von den Arbeiten neuerer Forscher wie Wahl wenigstens Kenntnis haben. Dann werden die

10. Die Weltgeschichte - S. 145

1835 - Mainz : Kupferberg
Torstenson. Wrangel. Cromwell. Ü5 n.c.g. Sieg der Schweden (Pfuhl, Wrangel rc.) bei Wolfen-1641. büttel. Die Fricdcusuuterhaudlungen, die schon 1640 zu Regensburg begonnen, werden nach Münster und Osna- brück verlegt. Der neue schwedische Fcldmarschall Leonhard Torsten- son schlagt, während die Franzosen und Hessen bei Kempen siegen, die Kaiserlichen unter Piccolomini bei Breitenfeld,1642. nimmt Leipzig und bricht in Böhmen und Mähren ein; auch die Dänen treibt er plötzlich in Holstein und Jütland zurück, siegt bei Jank au gegen Hatzfeld und Götz, streift gegen Wien 1645. hin, und legt, nachdem Dänemark Frieden geschlossen, krän- kelnd seine Würde nieder. Wrangel sein Nachfolger. Während indessen die Franzosen (Turenue) nach ihrer Niederlage bei Mergentheim und nach ihrem Siege bei Allers- heim (Nördlingen) sich über den Rhein zurückzichen, bricht Wrangel von Böhmen in Vaiern ein, kehrt über Franken zurück, nimmt Eger, muß jedoch vor Melander von Holz- apfel weichen, und siegt bei Susmarshausen, — auä 154?, Königsmark erobert einen Tyeil von Prag; darauf Frie- den zu Münster (Franzosen)*) und Osnabrück (Schwe- den), Hauptbedingungen sind: Bürgerkrieg von einigen Jahren (1642—45) die Hinrichtung des von den Schotten 1647 dem Parlamente ausgelieferten Karls durch Oliver Cromwell 1649 zur Folge hat; England Republik, Cromwell Protector, — Navigationsacte. Nach Cromwell's Tode 0658) wird alsbald der nach Frankreich geflüchtete Sohn Karls, Karl Ii. als König 0660—1685) zurückgerufen, — ïiabeas-Corjmsiîlcte 1679; aber dessen Sohn Jakob Ii. ( 1685—88) wird wieder wegen seines Katho- licismus vertrieben, und so Wilhelm Iii. von Oranien, sein Schwiegersohn, gewählt ( 1689—1701 ). Portugal reißt sich von der spanischen Herrschaft Philipps Iv. 1640 unter dem Herzoge von Braganza (Johann Iv.) los und wird als unabhängiges Königreich im Frieden 1668 anerkannt. #) In Frankreich herrschte seit 1643 Ludwig Xiv., von Maza,-:», dem Nachfolger Richelieu’é, gebildet, stolz und eroberungssüchtig, s. die Tabelle. 10
   bis 10 von 5837 weiter»  »»
5837 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 5837 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 137
2 16
3 56
4 884
5 143
6 51
7 103
8 17
9 9
10 1703
11 39
12 4194
13 1
14 29
15 1
16 30
17 1
18 0
19 8
20 14
21 20
22 7
23 12
24 14
25 2078
26 307
27 116
28 355
29 24
30 0
31 872
32 50
33 19
34 1122
35 231
36 83
37 604
38 1
39 284
40 74
41 120
42 56
43 12
44 38
45 552
46 6
47 32
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 173
2 25
3 157
4 109
5 4
6 2
7 35
8 5356
9 1157
10 2
11 1
12 24
13 28
14 2
15 303
16 582
17 1179
18 29
19 299
20 680
21 22
22 5
23 451
24 1
25 39
26 12
27 14
28 20
29 343
30 28
31 8
32 155
33 58
34 55
35 78
36 185
37 6
38 133
39 92
40 18
41 1128
42 37
43 237
44 50
45 291
46 144
47 1
48 2
49 0
50 1
51 267
52 490
53 15
54 18
55 16
56 77
57 5
58 43
59 166
60 572
61 60
62 55
63 108
64 131
65 1
66 88
67 49
68 430
69 149
70 1
71 201
72 304
73 35
74 750
75 36
76 100
77 149
78 100
79 3
80 95
81 8
82 68
83 17
84 3
85 33
86 310
87 84
88 23
89 26
90 29
91 27
92 1437
93 9
94 240
95 15
96 801
97 106
98 1913
99 122

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3909
1 1413
2 1842
3 1587
4 2031
5 3599
6 4967
7 6017
8 1108
9 5369
10 3638
11 2244
12 2354
13 1353
14 2901
15 3550
16 4903
17 2070
18 3324
19 6214
20 1260
21 2724
22 3719
23 940
24 4296
25 2612
26 3445
27 3650
28 1532
29 5426
30 3019
31 1987
32 3662
33 14414
34 4246
35 3210
36 1252
37 3957
38 1346
39 5445
40 4757
41 1903
42 1263
43 2596
44 3294
45 1881
46 1672
47 3574
48 2647
49 2771
50 2865
51 3947
52 4843
53 2146
54 14691
55 4054
56 1902
57 1802
58 3884
59 14420
60 2179
61 2257
62 6313
63 1822
64 2295
65 3332
66 929
67 5245
68 1618
69 3206
70 1350
71 4008
72 2388
73 5837
74 3604
75 2733
76 2237
77 4867
78 3942
79 2870
80 6155
81 18974
82 1362
83 4787
84 1173
85 3529
86 2553
87 2660
88 3660
89 1875
90 2364
91 6877
92 2092
93 1923
94 1712
95 4107
96 946
97 3276
98 3565
99 2693
100 10207
101 1619
102 3474
103 5647
104 2707
105 2047
106 1299
107 1886
108 2651
109 4789
110 2329
111 1399
112 2661
113 1829
114 1771
115 3189
116 1771
117 1011
118 2802
119 4596
120 3177
121 4971
122 2350
123 1970
124 2534
125 1486
126 3053
127 10261
128 2519
129 3164
130 1371
131 6779
132 3326
133 4935
134 3063
135 1050
136 21768
137 1160
138 2016
139 2816
140 3810
141 1719
142 3893
143 3994
144 1746
145 6514
146 3122
147 977
148 6912
149 1214
150 3189
151 2705
152 4402
153 2562
154 1277
155 3657
156 4678
157 3011
158 3578
159 3877
160 2759
161 1810
162 3151
163 2831
164 2060
165 3757
166 6415
167 1465
168 1017
169 1670
170 1678
171 5808
172 5087
173 9101
174 1958
175 13316
176 5287
177 14527
178 1864
179 5452
180 2232
181 2575
182 10955
183 16846
184 3559
185 1182
186 2123
187 2545
188 5226
189 2887
190 1947
191 3893
192 4418
193 6909
194 2939
195 2206
196 3416
197 3710
198 2884
199 3594