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1. Geschichte der Neuzeit - S. 149

1902 - München [u.a.] : Franz
Die Verfassung des deutschen Reiches. 149 Die Verfassung des deutschen Reiches. Die Verfassung des deutschen Reiches stellt sich als eine Verfassungen durch die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland ^ 18^9' notwendig gewordene Erweiterung und teilweise Umgestaltung der ' Verfassung des norddeutschen Bundes dar, in welcher schon 1867 die gesunden und lebensfähigen Gedanken der Reichsverfassung von 1849 verwirklicht worden waren. Nach der Verfassung des deutschen Reiches bilden folgende Reichsgebiet. 26 deutsche Staaten dem Ausland gegenüber eine geschloffene Einheit: die 4 Königreiche Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, die 6 Großherzogtümer Baden, Hessen, Sachsen-Weimar, Oldenburg, Meckleuburg-Schweriu, Mecklenburg-Strelitz, die 5 Herzogtümer Anhalt, Braunschweig, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Kobnrg-Gotha, Sacksen-Meiningen-Hildbnrghansen, die 7 Fürsten-tümer Renß ältere Linie, Renß jüngere Linie, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershaufeu, Lippe-Detmold, Schaumburg-Lippe, Waldeck, die 3 freien und Hansestädte Hamburg, Bremen, Lübeck und 1 unmittelbares Reichsland Elsaß-Lothringen unter einem kaiserlichen Statthalter zu Straßburg. Das Oberhaupt des deutschen Reiches ist der deutsche Kaiser, Kaiser, dessen Würde sich im Mannesstamme des Hauses Hohenzollern vererbt, so daß sie immer mit der preußischen Königskrone verbunden ist. Dem Kaiser steht der Bundesvorsitz zu, er unterzeichnet im Namen des Bundesrates dessen Beschlüsse und ernennt sämtliche Reichs beamte; als o b erster Kriegsherr befehligt er im Falle eines Krieges alle Streitkräfte des ganzen Reiches und verfügt auch schon im Frieden über die gesamte Reichsflotte; er vertritt das Reich nach außen, empfängt und beglaubigt Gesandte, schließt im Namen des Reiches nach Zustimmung des Reichstages und des Bundesrates Verträge und Bündnisse, erklärt nach Zustimmung des Bundesrates im Namen des Reiches Krieg und schließt für dasselbe Frieden. Dem Kaiser zur Seite steht als Berater für alle Reichsaugelegenheiten der Reichskanzler. Er vermittelt den Verkehr Kanzler, des Kaisers mit Bundesrat und Reichstag, vollzieht die Gegenzeichnung der kaiserlichen Verordnungen, führt dm Vorfitz im Bundesrat und hat als oberster verantwortlicher Reichsbeamter für die dem Reiche zustehenden Verwaltungsgebiete sieben Reichöämter unter sich (Auswärtiges Amt, Reichsamt des Innern, Reichsmarineamt, Reichsjustizamt, Reichsschatzamt, Reichspostamt, Reichseisenbahnamt), an deren Spitze je ein Staatssekretär steht. Die gesetzgebende Gewalt steht dem Bundesrat und dem Reichstag zu, die beide ihren Sitz in Berlin haben. Der

2. Geschichte der Neuzeit - S. 136

1902 - München [u.a.] : Franz
136 Der Krieg des Jahres 1866. Spannung zwischen Österreich und Preußen. Zirkulardepesche Bismarcks. Preußisch- italienische Allianz. Preußischer Antrag auf Bundesreform. stein bis auf weiteres verwalten solle, förderte Österreich in Holstein die Bewegung für den Prinzen von Augustenburg und begann zu rüsten. Da sandte Graf Bismarck eine Zirkulardepesche an die deutschen Regierungen, in welcher er auf die Notwendigkeit einer Bnndesresorm hinwies und zugleich anfragte, ob Preußen auf ihre Unterstützung zu rechnen habe, wenn es von Österreich angegriffen oder durch unzweideutige Drohungen zum Kriege genötigt werde. Nachdem gerade die Regierungen der größeren Staaten hierauf ausweichend geantwortet hatten, schloß Preußen einen Bund mit dem Königreich Italien, das Venetien durch einen Krieg zu gewinnen hoffte. Preußen stellte im April 1866 am Bundestage zu Frankfurt den Antrag, daß eine aus unmittelbar e n W a h l e n und allgemeinem Stimmrechte der ganzen Nation hervorgehende Versammlung einberufen werde, um die Reform der Bundesverfassung zu beraten. Jetzt drängten drei brennend gewordene Fragen zur Entscheidung: die deutsche Bundesreform, der schleswig-holsteinische Streit und das Schicksal Venetiens. Ter Krieg des Jahres 1866. Österreich Österreich brachte die schleswig-holsteinische Angelegen- schlesw^-holst, ^it vor den Bundestag. Dies erklärte Preußen für einen Frage vor den Bruch der Gasteiner Übereinkunft und ließ seine in Schleswig unter Bund. Mantenffel stehenden Truppen in Holstein einrücken. Die Be-Preußen besetzt setzung Holsteins durch preußische Truppen erklärte Österreich Holstein, für einen Bruch des Bundesfriedens und beantragte gegen Preußen Bundes-Exekutiou, die auch in einer außerordentlichen Sitzung des Buubestages beschlossen würde. Jetzt erklärte Preußen, daß hieburch das Bunbesverhältuis verletzt und der Bund aufgelöst fei. Der gleichzeitig vorgelegte Plan einer Umgestaltung des Bundes unter dem Vorsitze Preußens wurde abgelehnt. Preußens Verlangen, daß H a n n o v e r, Kur Hessen und Sachsen neutral bleiben sollten, wurde zurückgewiesen. So mußte denn der Krieg ganz Deutschland ergreifen, obwohl er im Grunde nichts anderes als ein Streit der beiden Großmächte über die Führerschaft in Deutschland war. Auf österreichischer Seite standen Bayern, Württemberg, Sachsen und Hannover, die beiden Hessen, das Großherzogtum Baden, die Herzogtümer Nassau und Sa chsen-M einin gen sowie die freie Stadt Frankfurt, auf preußischer die norddeutfcheu Klein-von Sn”L.f‘a->t°n und Italien . Kurhessen und Wertige Tage nach dem gegen Preußen gerichteten Bundestags-Sachsen. befchluß rückten preußische Truppen in Hannover und bald darauf Preußen erklärt den Bund für aufgelöst. Beiderseitige Bundes- genossen.

3. Geschichte der Neuzeit - S. 138

1902 - München [u.a.] : Franz
138 Folgen des Krieges von 1866 für Österreich und für Deutschland. Lissa. Flotte bei her Insel Lissa durch den österreichischen Vizeadmiral Tegethoff eine Niederlage erlitt. Diese Erfolge gegen Italien hatten jedoch für Österreich geringen Wert, da Wien durch die siegreich vordringende Hauptmacht Prager Friede der Preußen bedroht „war, und so schloß es denn Frieden zu Prag 1866. im August 1866. Österreich schied aus dem politischen Verband mit Deutschland aus, dessen Neugestaltung es Preußen überließ, erkannte die in Norddeutschland vorzunehmenden Gebietserweiterungen des letzteren im voraus an, übertrug seine Rechte an Schleswig-Holstein auf Preußen, verpflichtete Venetien an sich zu einer Kriegskostenentschädigung und trat Veneticn Stalten. sln das Königreich Italien ab. Folgen des Krieges von 1866 für Österreich und für Deutschland. Österreich suchte sein durch die Niederlage von 1866 schwer betroffenes Staatswesen ans netten Grundlagen lebenskräftig zu machen. Dazu bedurfte es der Mitwirkung der Ungarn, mit welchen Österreichisch- 1867 ein Ausgleich zu stände kam. Danach wurde Ungarn mit uuaesck'er Siebenbürgen, Kroatien und Slavonien als eigenes Königreich 1867^ 1 selbständiger Verfassung innerhalb des Gesamtstaates wiederhergestellt und erhielt ein eigenes M i it i st e r i u nt und einen Reichstag zu Pest. Wie der Krieg des Jahres 1866 für die national gemischte, aber durch eine Dynastie geeinigte habsburgische Monarchie die Zweiteilung zur Folge hatte, so bahnte er für das national einheit-Deutschlands liche, aber politisch zersplitterte Deutschland die lang ersehnte Neugestaltung.politische Einigung an. Zunächst wurden dem Königreich Preußen 1866 Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, das Erweiterung Herzogtum Nassau und die freie Stadt Frankfurt mit Gebiet Preußens, einverleibt. Dieses aus 6330 Quadratmeilen und 30 Millionen . Einwohner vergrößerte Preußen schloß mit den zwanzig übrigen Norddeutscher Staaten in Norddeutschland den norddeutschen Bund. Nachdem Bund. in ganz Norddeutschland ans Grund des allgemeinen und direkten Stimmrechtes Wahlen zu einer Vertretung des Volkes int neuen Bund stattgefunden, trat der erste Reichstag des norddeutschen Bundes 1867 in Berlin zusammen, um über den von den Regierungen vorgelegten Entwurf der Vuudesverfassuug zu verhandeln. Nach kurzen Beratungen wurde dieselbe angenommen. Graf Bismarck wnrde zum Bundeskanzler ernannt. Schutzbündnis Dieser hatte bereits mit den süddeutschen Staaten bei Ver-mit Süd- eiubarung der einzelnen Friedensverträge ein Schutz- und Trutz-deutschland. luutdius geschlossen, das zunächst noch geheim gehalten

4. Geschichte der Neuzeit - S. 139

1902 - München [u.a.] : Franz
Vorgeschichte des deutsch-französischen Krieges. 139 wurde?) Preußen verbürgte den süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen ihren Besitzstand, wogegen diese für den Fall eines Verteidigungskrieges sich verpflichteten, ihre Truppen unter den Oberbefehl des Königs von Preußen zu stellen. Infolgedessen bildeten sie auch ihr Heerwesen nach preußischem Muster um. Die vollständige Einigung zwischen Norden und ^üdcn war jetzt nur noch eine Frage der Zeit. Einstweilen herrschte zwar besonders in Bayern und Württemberg vom Kriege her noch manche Verstimmung. Aber bte Zusammengehörigkeit aller deutschen Stämme war schon zu lange die Sehnsucht aller Gebildeten in Deutschland gewesen und war zu sehr eine dringende Notwendigkeit geworden, seitdem Eisenbahnen und Telegraphen die fernsten Gegenden Deutschlands einander uaher gerückt hatten, als daß sich der nationale Gedanke nicht auch im Süden immer kräftiger hatte entwickeln müssen. Vorgeschichte des deutsch-srauzöfischen Krieges. Die Herrschast Napoleons Iii. war in Frankreich nur so Abnahme der lauge beliebt, als seine äußere Politik Erfolge errang. Seit er sich Beliebtheit aus Mexiko 1867 hatte zurückziehen müssen, fand seine Regierung Napoleons Iii. immer heftigeren Tadel, zumal sie durch die Sittenlosigkeit und die Geldgier seiner Anhänger zugleich sehr au Achtung verlor. Darum suchte Napoleon die französische Nation durch Gebietserweiterung zu versöhnen. Zunächst galt sein Gelüste dem linken Rheinufer. Napoleon hatte nämlich noch 1866 gleich nach Beendigung des Krieges verlangt, daß Preußen ihm pfälzische und hessische Landstriche überlasse, widrigenfalls Frank- Rheingelüste, reich Krieg erklären müfse, war aber auf die entfchloffen ablehnende Haltung Preußens hin noch einmal zurückgewichen. Da Preußen sich 1866 der süddeutschen Staaten so energisch angenommen und dadurch gezeigt hatte, daß es zu einer streng nationalen Politik entschlossen war, strebte Napoleon die Erwerbung Belgiens und Luxemburgs sür Frankreich an. Er knüpfte mit dem König Belgien, der Niederlande Unterhandlungen an. um diesem das Großherzogtum Luxemburg abzukaufen. Preußen legte Ver- Luxemburg Wahrung gegen eine Vereinigung des deutsch sprechenden und zum deutschen Zollverein gehörenden Ländchens mit Frankreich ein. Aus Londoner Kon-einer Konferenz der Großmächte zu London wurde die Streitfrage ferenz 1867. Damals schrieb König Ludwig Ii. in einem Briefe, worin er dem König Wilhelm den Mitbesitz der alten Hohenzollernburg zu Nürnberg anbot, die herrlichen Worte nieder: „Wenn von den Zinnen dieser gemeinschaftlichen Ahnenburg die Banner von Hohenzollern und Wittelsbach vereinigt wehen, möge darin ein Symbol erkannt werden, daß Preußen und Bayern einträchtig über Deutschlands Zukunft wachen, welche die Vorsehung durch Ew. Königliche Majestät in neue Bahnen gelenkt hat."

5. Geschichte der Neuzeit - S. 128

1902 - München [u.a.] : Franz
128 Wiederherstellung des deutschen Bundes 1850. sandte Geldbeträge zu ihrer Unterstützung. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen schickte ein Heer unter Wrangel Bundestag, nach Schleswig-Holstein. Selbst der Bundestag wurde von der Begeisternng der Nation mit fortgerissen: er erklärte die Ausnahme Schleswigs in den deutscheu Buud — unbeschadet Preußen, der Rechte Friedrichs Vii. — und übertrug Preußen die Leitung des Krieges. Dieser nahm einen glückverheißenden Anfang, indem Wrangel in Wrangel ein dänisches Heer bei Schleswig schlug und bis Jütland, nach Iütland vordrang. Überdies bewilligte das unterdessen in Frankfurt zusammengetretene Nationalparlament eine Summe zur Errichtung einer deutschen Flotte, während Privatbeiträge zu dem gleichen Zwecke in ganz Deutschland Eckernförde gesammelt wurden. Ein dänisches Kriegsschiff wnrde bei E ck e r n - 1849. förde vom Land aus in den Grund geschossen, ein anderes zur Düppel 1849. Ergebung gezwungen und die Düppel er Schanzen wurden er- Drohung stürmt. Aber die drohende Haltung Rußlands und Eng-lctnds lähmte die Kriegführung Preußens, das im Namen 1 ' des deutschen Bundes gegen den Willen des ganzen deutschen Volkes Friedensschluß 1850 Frieden schloß. Die von Deutschland ausgegebenen Schleswig- 1850. Holsteiner suchten nunmehr allein ihre Selbständigkeit zu be-Jdstedt 1850. haupteu, wurden aber in einem zweitägigen Kampfe bei Jdstedt (1850) von den Dänen besiegt. Der wiedererstandene deutsche Bund verlangte die Einstellung der Feindseligkeiten; österreichische Auslieferung Truppen rückten in Holstein ein und überlieferten gegen das Ver-Schleswig- sprechen, „die Rechte der Herzogtümer zu wahren", dieselben wieder Holst-ms 18ss.^ Dänemark <1852). Wiederherstellung des deutschen Bundes 1850. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen hatte zwar 1849 die deutsche Kaiserwürde abgelehnt, doch versuchte er im Bunde mit verschiedener: norddeutschen Fürsten eine Verständigung über eine Neugestaltung Deutschlands aus Grundlage der vom Frankfurter Parlament beschlossenen Reichsverfassung herbeizuführen. Dies Union. Bündnis erhielt den Namen Union. Gegen diesen Versuch einer Einigung Deutschlands durch Preußen wirkte vor allem Österreich, das besonders die süddeutschen Königreiche in einem der Union feind-Erfurter Par- lichen Sinne beeinflußte. Als trotzdem ein Parlament der Unions-iammt I80o. staaten zu Erfurt 1850 zustande kam, dessen Zusammentritt die erbkaiserliche Partei in Deutschland mit großen Hoffnungen begrüßte, protestierte Österreich gegen diesen Reichstag. Es schien zwischen Preußen und Österreich zum Kriege zu kommen. Aber die drohende Haltung Rußlands, das von der Niederwerfung der ungarischen Revolution her mit Österreich eng befreundet war, veranlaßte Preußen aus der Konferenz von Olmütz November 1850

6. Geschichte der Neuzeit - S. 134

1902 - München [u.a.] : Franz
134 Wilhelm I. und der schleswig-holsteinische Krieg. Wilhelm I. und der schleswig-holsteinische Krieg. Prinzregent Auf Deutschland blieb der italienische Krieg des Jahres 1859 ^Pren^en°" °^ue Rückwirkung. Preußen erkannte gerade hiedurch, wie J858—1861. n^3 e*ne Verstärkung der Heeresmacht zu seiner eigenen wie zu Deutschlands Sicherheit für den Fall sei, daß Napoleon, der schon Rußland und Österreich besiegt, sich auch gegen den dritten Teilnehmer der Allianz vom Jahre 1813 wenden sollte. Mit der Übernahme der Regentschaft seitens des Prinzen Wilhelm im Jahre 1858 begann eine neue Ära für Preußen. Der neue Heeresorgani-Lenker dieses Staates erkannte in der Vervollkommnung der salwn. Armee die erste und dringendste Angelegenheit, wenn Preußen sich und Deutschland vor Gefahren von außen schützen und nationalen Aufgaben gewachsen sein sollte, zu deren Lösung es sich 1849 noch nicht kräftig genug gefühlt batte. Selbst ein tüchtiger Soldat, von militärischer Geradheit und schlichter Einfachheit, berief der Prinz-Roon. regent 1859 den General von Roon als Kriegsminister, der als solcher mit großem Eifer die zeitgemäße Umbildung der preußischen Ar meev er hält nisse betrieb. Vor allem ver-König langte der Prinzregent, der nach dem Tode seines Brnders 1861 Wilhelm I. als König Wilhelm I. (1861 —1888) den Thron bestieg, von den 1861—1888. beiden Kammern die Gewährung von Geldmitteln zur Vermehrung des stehenden Heeres und wurde darin von seinem Ministerium Minister Otto von Bismarck-Schönh ansen, den er im Herbst i wo ^02 zu dieser Stelle berufen, aufs entschiedenste unterstützt. Ob-' J gleich die Mehrheit des Abgeordnetenhauses die Geld- forderungen der Regierung lange hartnäckig zurückwies, führte Bismarck in der Überzeugung, daß die großen Fragen durch „Eisen und Blut", nicht aber durch Mehrheitsbeschlüsse entschieden werden, die b. für nötig erkannte Umbildung des Heerwesens auch ohne die ^konflm ' Zustimmung des Landtages mit unbeugsamer Willenskraft durch, 1862-1866. womit der Verfassungskonflikt (1862— 1866) begann. Der schleswig- Nachdem Schleswig-Holstein um die Mitte des 19. Jahrhunderts holsteinische vom wiedererstandenen deutschen Bund preisgegeben worden war, Krieg 1864. Verfügten die fünf Großmächte durch das „Londoner Protokoll" ^(Hlcher obet Unteilbarkeit der dänischen Gesamtmonarchie, inner-tüine/isöo. halb deren übrigens die Sonderstellung der Elbherzogtümer Londoner Pro- fortbestehen sollte, und den Ausschluß der A ngu st enburger Linie tokoll 1852. von der Thronfolge in Schleswig-Holstein. Der Erbprinz von Augusten- Augustenburg und der deutsche Bund verwarfen jedoch burger Linie, das Londoner Protokoll, während die deutschen Großmächte Preußen und Österreich dasselbe anerkannt hatten. Dänisierungs- Seitdem die Elbherzogtümer an Dänemark ausgeliefert waren versuche in (1852), versuchte die hier herrschende „eiderdänische" Partei Schleswig £,q§ nördliche Herzogtum Schleswig möglichst rasch zu däni-

7. Geschichte der Neuzeit - S. 135

1902 - München [u.a.] : Franz
Die letzten Jahre des deutschen Bundes 1864—1866. 135 fterert. Kaum hatte Christian Ix. von Glücksburg den Christian Ix. dänischen Thron bestiegen, so verkündete er die Einverleibung^ Glücksburg. Schleswigs in Dänemark. Dies hatte große Aufregung in ganz Deutschland zur Folge. Der in Thüringen weilende Erbprinz Friedrich von Angnstenbnrg nahm den Titel „Herzog von Friedrich von. Schleswig-Holstein" au und suchte beim deutschen Bund um Unter- Augustenburg stützuug und Durchführung seiner Erbfolge nach. Der deutsche Der deutsche Bund beschloß eine „Exekution" und ließ Holstein und Bund. Lauenburg durch sächsische und hannoversche Truppen besetzen, vor denen die dänischen sich nach Schleswig zurückzogen. Um so entschlossener war Dänemark, dieses Land zu behaupten. Allein die beiden deutschen Großmächte Österreich und Preußen Österreich und nahmen sich der Sache der Herzogtümer an und ließen ihre Truppen Preußen, unter dem gemeinsamen Oberbefehl des preußischen Feldmarschalls . Wrangel in Schleswig einrücken. Während die Österreicher bis rti864°n Jütland vordrangen, erstürmten die Preußen unter Prinz Friedrich Karl die Düppeler Schanzen^) warfen die Dänen anf die gegen- Düppel, überliegende Insel Alsen zurück, setzten auf Booten dorthin über Alsen. und vertrieben den Feind, so daß ganz Alsen in die Gewalt der Preußen kam. Nachdem diese darauf noch bis zur Nordfpitze Jütlands vorgedrungen waren, trat König Christian Ix. im Frieden von Wien Oktober 1864 alle seine Rechte auf Schl es-Wiener Friede wig-H ölst ein und Lauenburg zu Gunsten des Kaisers von Dott 1864-Österreich und des Königs von Preußen ab. Die letzten Jahre des deutschen Bundes 1864—1866. Seit der Abtrennung der Elbherzogtümer von Dänemark Schleswigmachten sich über das künftige Schicksal derselben folgende Auf- holsteinische faffungeu geltend. In der Bevölkerung Schleswig-Holsteins wie in l)Uuje' der ganzen deutschen Nation befürworteten die meisten die Thronfolge des Prinzen von Angnstenbnrg, den sie als den nächst-berechtigten Erben ansahen. Dem preußischen Ministerpräsidenten von Bismarck konnte vom nationalen Standpunkt aus das Entstehen eines, neuen Kleinstaates in dem ohnedies schon so zerrissenen Deutschland nicht wünschenswert erscheinen. Trotzdem erklärte Preußen, Preußische einen eigenen Fürsten in dem eroberten Lande zulassen zu wollen, Forderungen, wenn derselbe im Interesse der Machtstellung Deutschlands an der Nord- und Ostsee, Heer und Flotte des neuen Staates unter preußische Leitung stelle. Aber daraus wollte weder der Prinz Öster-von Augustenburg eingehen noch auch Österreich, das gegen jede reichischer namhafte Vergrößerung der preußischen Macht war. Obgleich sich Standpunkt, beide Staaten einstweilen im Gasteiner Vertrag von 1865 dahin Gasteiner ^ verständigten, daß Preußen Schleswig, Österreich Hol-Vertrag 1865. *) Lies „Das Lied von Düppel" von E. Eeibel und „Pionier Klinke" von Bube.

8. Geschichte der Neuzeit - S. 190

1902 - München [u.a.] : Franz
190 Bayern unter der Linie Zweibrücken-Birkenseld. Ludwig Ii. ihm benannten Maximiliansstraßemit deren Durchführung München eine neue Verkehrslinie nach seiner natürlichen Wasserader, der Isar, erhielt. Für Ausstellungen auf dem Gebiete der Künste und Gewerbe wie für Festlichkeiten sollte der 1854 errichtete Glas-palast dienen. Zur Pflege der vaterländischen Geschichte rief Mar Ii. an der Akademie der Wissenschaften eine historische Kommission ins Leben, von welcher die ältere deutsche und bayerische Geschichte durchforscht wurde. Zur Förderung und Heranbildung begabter Studierender gründete er ant rechten Jsaruser das Maximilianeum, das zugleich einen monumentalen Abschluß der Maximiliansstraße bildet. In der Erregung, welche die Thronbesteigung Christians Ix. von Dänemark in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland hervorrief, stand Maximilian mit Entschiedenheit auf deutsch-nationalem Standpunkt;") ja er eilte sogar aus Italien, wo er Kräftigung feiner fchwer erschütterten Gesundheit gesucht, nach München, starb aber schon am 10. März 1864?) Ihm folgte fein Sohn, König Ludwig Ii. (1864—1886).4) Als es wegen der 1864 von Preußen und Österreich eroberten Elbherzogtümer zwischen den beiden Großmächten 1866 zum Entscheidungskampf um die Hegemonie in Deutschland kam, stand Bayern auf der Seite Österreichs, schloß aber nach der Niederlage der österreichischen Waffen bei Königgrätz mit Preußen Frieden und nebst den übrigen süddeutschen Staaten ein Schutz-und Trutzbündnis, nach dem für den Fall eines Verteidigungskrieges die süddeutschen Truppen unter preußischer Führung kämpfen sollten. Dieser Fall trat mit der französischen Kriegserklärung vom 19. Juli 1870 ein.0) Die nationale Haltung des jugendlichen Königs Ludwig Ii. beschleunigte den Anschluß Süddeutschlands an den norddeutschen Bund. In dem deutschfranzösischen Kriege zeichneten sich die bayerischen Truppen, die anfangs unter der Führung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm *) Unter dem Prinzregenten Luitpold wurde es in einen neuen Prachtbau an der Prinzregentenstraße verlegt. 2) Lies „An König Max Ii." von F. Dahn. s) Lies „Ein Blatt auf den Sarg des besten Königs". „Zum 14. Marz 1864" von Julius Grosse. — Sieh Engleder und Stöckel, Vaterl. Geschichtsbilder, Nr. 23: „Maximilians Ii Denkmal in München." 4) Lies „Ludwigs Ii. Fränkischer Markenritt (1867)" von F. Dahn. s) Lies „Eine Stimme aus der Befreiungshalle" von Franz L. Seidl. — „Verbunden" von M. Greif. — „In schöner Zeit" von M. Carriere. — „An König Ludwig Ii. von Bayern", von F. Dahn. —- „König Ludwig U von Bayern" von K. Gödecke. — „Das Ludwigslied" von Schwetzschke. „Das Lied vom bayerischen Löwen" von Ignaz Hub. — „Hie Wittelsbach" von K. Deyerl.

9. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 150

1888 - Langensalza : Beyer
150 Iii. Teil: Die neuere Zeit. König Georg V. von Hannover versäumt den rechtzeitigen Abzug mit seinem Heer. 27. Juni. Schlacht bei Langensalza. Die Einschließung der hannoverschen Truppen wird vollendet, und dieselben müssen kapitulieren. Die Hauptmacht des preußischen Heeres war in drei Armeen in Böhmen eingerückt. Die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl, die zweite Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, die Elb-Armee unter Herwarth v. Bittenfeld. (Später wird noch eine vierte, die Main-Armee, gebildet.) Siege der Ii. Armee bei Nachod und Skalitz. Siege der Armee des Prinzen Friedrich Karl bei München-grätz und Gitschin. König Wilhelm begiebt sich mit v. Bismarck und v. Moltke auf den Kriegsschauplatz. Schlacht bei Aömggrätz. Hartnäckiger und verlustreicher Kampf der vereinigten Elb-Armee und der Armee des Prinzen Friedrich Karl gegen die vortreffliche Stellung der Österreicher. Schwerer Stand der Division Fransecky. Am Nachmittag erscheint die Armee des Kronprinzen, welche im Regenwetter einen beschwerlichen, weiten Marsch zurückgelegt hat, und bringt die Entscheidung. Die Österreicher ziehen sich auf Olmütz zurück. Unterdessen: Feldzug der Main-Armee gegen die süddeutschen Truppen. 10. Juli. Sieg bei Kissingen über die Bayern. 14. Juli. Das vereinigte Heer der Österreicher und der süddeutschen Staaten wird bei Aschaffenburg geschlagen. Besetzung von Frankfurt a/M. durch Vogel v. Falcken- steiu. Der Feldzug wird (nach der Abberufung des Generals Vogel v. Falckenstein) durch den General v. Manteuffel zu Ende geführt. 26. Juli. Waffenstillstand zwischen Österreich und Preußen zu Nicolsburg. 1866 Der Frieden zu Prag. 23. August I Österreich stimmt der Auflösung des deutschen Bun- I des zu. n. Chr. 1866 27. und 28. Juni 28. und 29. Juni 1866 3. Juli

10. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 148

1888 - Langensalza : Beyer
148 n. Cbr. 1864 1864 Iii. Teil: Die neuere Zeit. Er war vorher preußischer Gesandter am Bundestage in Frankfurt a/M., darauf preußischer Gesandter in Petersburg und Paris gewesen. — 1865 wurde er in den Grafenstand, 1871 zum Fürsten erhoben. — Kriegsminister v. Roon (f den 23. Febr. 1879). v. Moltke, Chef des Generalstabes. Krieg gegen Dänemark zur Befreiung Schleswig-Holsteins. Vorgeschichte: 1460. Christian I., König von Dänemark, wird zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein (letzteres seit 1474 auch ein Herzogtum) gewählt. 1846. Christian Viii. will die beiden Herzogtümer mit Dänemark zu einem Gesamtstaat vereinigen. „Der offene Brief." 1848. Sein Nachfolger Friedrich Vii. will mit der Einverleibung der Herzogtümer vorgehen. Erhebung derselben gegen Dänemark. Preußen und deutsche Bundestruppen unterstützen die I Herzogtümer gegen Dänemark. Nach einem kurzen Waffenstillstand, abgeschlossen I zu Malmö, wird der Krieg gegen Dänemark fortgesetzt. Nach Herstellung des deutschen Bundestags wird von diesem unter Vorgehen Österreichs den Schleswig-Holsteinern der weitere Widerstand gegen Dänemark untersagt. 1852. Der Londoner Vertrag. Die alten Sonderrechte der Herzogtümer werden nicht i geachtet. Krieg Preußens und Österreichs gegen Dänemark. 1863. Friedrich Vil, der letzte Herrscher aus dem Mannsstamm des dänischen Königshauses, starb. Ihm folgte in Dänemark Christian Ix. von Glücksburg. Die Schleswig-Holsteiner wollen ihn nicht als ihren König anerkennen. Sie entscheiden sich für den Prinzen von Augusteuburg. Österreich und Preußen verlangen, daß Christian Ix. die von Friedrich Vii. kurz vor seinem Tode für den dänischen Gesamtstaat gegebene Verfassung für die Herzogtümer aufheben soll. Weigerung desselben. Einrücken österreichischer und preußischer Truppen in Holstein. Den Oberbesehl hat der Feldmarschall Wrangel.
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