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Ii. Die archerdeutschen Länder Europas.
zahlreichen Bewohner bauen Getreide, Baumwolle, Indigo, treiben Rinder-
zucht, Gewerbe und Handel, sind durch den Islam an Ordnung und
Frieden mit anderen Moslim, freilich auch vielfach an fanatischen Haß
gegen Christen gewöhnt und verstehen meist die allgemeine nordafrikanische
Verkehrssprache, das Arabische. Im Hochsudan haben sich von N. her
mohammedanische Fulbe (d. h. Hellbraune) unter dienegerstümme gedrängt
und sich teilweise mit ihnen vermischt; sie sind gewerbfleißig und tatkräf-
tiger als die Neger und verstanden dadurch neue Staaten zu gründen,
die doch überwiegend von Negern bewohnt werden. Nach der W.-Küste
zu wird viel die Erdnuß gebaut, eine unserer Linse verwandte Krautart,
deren feines Samenöl u. a. nach Marseille verschifft wird, um dem Pro-
vencer Ol zugesetzt zu werden. Am Senegal-User Wälder der feinblätt-
rigen Gummi-Akazie, deren Harz als Klebgummi (sogenanntes Gummi
arabicum) in Handel kommt. Größter französischer Hafen ist St. Louis
an der Senegalmündung. Schon im Übergangsland zur Sahara, wo
der Niger seinen nördlichsten Bogen beschreibt, liegt etwas abseits vom
l. Ufer Timbuktu, eine kleine Handelsstadt, aber wichtig, weil sie für
die Karawanen von der N.-Küste und der W.-Sahara unter allen
Städten des inneren Hochsudan am nächsten erreichbar ist und auf
beiden Schenkeln des Nigers Frachten dahin (nö. wie nw.) zu befördern
sind. Eine wichtige Marktware im Sudan bilden auch die kastanien-
artigen Kolanüsse, die überall wegen des erfrischenden Kaffeegeschmacks
Sahara, ihres rosaroten Inneren gekaut werden. — Der Besitz der w. Sahara
sßächaraj, fast zehnmal so groß wie Frankreich mit kaum 1f3 der Ein-
wohner von Paris, bringt keine Ertrüge, gestattet aber den Franzosen,
sofern die Wüstenstümme gebändigt sind, auf den Karawanenstraßen zwi-
schen den kleinen Oasenorten freien Zugang zu ihrem Reich im Sudan
mit allen Hoffnungen, die man an ihn als Getreide-- und Baumwolland
für die Zukunft knüpft. — Im So. des Tschadsees umklammert das
Kongo, französische Kongo-Gebiet Kamerun und das spanische Guinea, grenzt vom
Gabun bis zum Hafen Loanda an das Atlantische Meer und im S.
an den Kongo und seinen r. Nebenfluß Ubangi. Diese Länder, bewohnt
z. T. bereits von Bantunegern, sind noch wenig erforscht, geschweige
in umfassende europäische Verwaltung oder Bewirtschaftung genommen.
Palmöl und Palmkerne werden jedoch schon ausgeführt, auch etwas
Elfenbein, ganz wie in Guinea.
6)Somalland An der afrikanischen Festlandsküste der Straße Bab-el-mandeb
schiebt sich zwischen das italienische Erithrea und das englische Somal-
land ein französischer Besitz, wenig größer als Württemberg, dessen Wert
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Extrahierte Personennamen: Louis Nebenfluß_Ubangi
Extrahierte Ortsnamen: Europas Arabische Hochsudan Marseille Sahara Niger Timbuktu Nigers Sahara Frankreich Paris Kamerun Guinea Gabun Loanda Guinea
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Iv. Schutzgebiete des Deutschen Reichs.
Man schätzt die Volkszahl auf rund 1 Mill., also etwa auf 6x/2 mal
weniger als die im Königreich Bayern; sie ist nur so groß wie die im
Großherzogtnm Hessen. Trotzdem würde das den für Afrika ziemlich hohen
Dichtegrad von 11 auf 1 qkm ergeben. Die Bewohner gehören zu den
nordafrikanischen Sndannegern; doch unterscheidet sich die dem Evhe-
Sprachstamm ungehörige Küstenbevölkerung mannigfach von den Haussa
fha-üsfaj-Stämmen des Binnenlandes, bei denen der Islam Eingang
gefunden hat. Durchweg ist die Togo-Bevölkerung kräftig, arbeitstüchtig
und besonders nach der Küste zu auch friedfertig. Um den Hauptort
jedes Stammes scharen sich, zumal außerhalb des Gebirgslandes, die
Dörfer oft so eng, daß man dort mehr wohlbestellte Fluren als Savanne
b) ^leben ^blickt. Gebaut wird Getreide, hauptsächlich Mais und Maniok, eine im
tropischen Mittel- und Südafrika, desgleichen in Südamerika weit und
breit angebaute, strauchige Wolfsmilchpflanze (Enphorbiacee), deren mehl-
reiche Knollen das Getreide zu ersetzen vermögen, ebenso Jam, die man
als süße „Kartoffel der Tropen" bezeichnet, die stärkemehlhaltige Knolle
einer Schlingpflanze, ferner die Erdnuß; diese Leguminose heißt danach,
daß ihre Blüten beim Ausreifen der Frucht in den Boden einwachsen;
die zwei Samenkerne der nußartigen Hülsenfrncht enthalten ein vorzügliches
Öl. Baumwolle wird gehegt und wächst auch wild. Viehzucht wird be-
sonders stark ans der Hochfläche betrieben; hier gedeiht neben dem Rind
auch Pferd und Esel. Fischerei ist lebhaft auf der Lagune. Außerdem
üben die Togoneger von jeher Baumwollweberei und Färberei, Töpferei
und Eisenbereitung.
vi. Nutzung. Togo ist das friedlichste unserer afrikanischen Schutzgebiete. Leider
a) Erzeugnisse, mündet nur die beste Handelsstraße seines Hinterlandes, der mit Dampfern
befahrbare Volta, im englischen Gebiet. Bequem holen die Engländer
den Kautschuk von unserer Togo-Hochfläche den Volta hinunter, während
bis jüngst bloß mühsame Negerpfade zur deutschen Küste hinabführten,
wo kein Strom mündet und die Schiffe wegen Seichtheit des Küstenmeers
allein durch Boote mit dem Land verkehren konnten. Kautschuk ist eins
der wichtigsten Erzeugnisse des Landes. Auf dem Kopf der Neger kommen
ferner an die Küste oder an die Haltestellen der Eisenbahn Palmöl und
Palmkerne. Diese beiden Erträgnisse der Ölpalme bildeten bis vor
kurzem den wertvollsten Ausfuhrgegenstand der Westküste des tropischen
Afrika. Die Kerne der Ölpalmfrucht bergen ein noch feineres Öl als ihr
Fruchtfleisch. Das Öl kommt ausgepreßt aus Afrika in Fässern, die
Palmkerne dagegen werden erst in Europa mit Maschinen ausgepreßt;
der Preßrückstand liefert ein Kraftfutter für das Rindvieh, die Palm-
V. Bevöl-
kerung,
a) Stämme.
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Extrahierte Ortsnamen: Großherzogtnm_Hessen Afrika Südafrika Südamerika Togo Palmöl Afrika Afrika Europa
106 Vii. Afrika.
treiben Rinderzucht, Gewerbe und Handel, sind durch den Islam an
Ordnung und Frieden mit anderen Moslim^, freilich auch vielfach an
fanatischen Haß gegen Christen gewöhnt und verstehen meist die allgemeine
nordafrikanische Verkehrssprache, das Arabische.
^ Linzel- I. Hoch-Sudan, der ans Meer stoßende W.-Sudan, wird bewohnt
Hoch - Sudan öon den mohammedanischen Fulbe (d. h. Hellbraune), die sich von N. her
unter die Negerstämme gedrängt und sich teilweise mit ihnen vermischt
haben. Sie sind gewerbfleißig urta tatkräftiger als die Neger und ver-
standen dadurch neue Staaten zu gründen, die doch überwiegend von
Er^zösischer Negern bewohnt werden. In Senegambien zwischen Senegal und
et^ Gambia und bis an die Küste von Sierra-Leone haben die Franzosen
Besitzungen mit der Hst. St. Louis an der Senegal-Mündung; hier
hauptsächlich wird die Erdnuß gebaut, eine unserer Linse verwandte
Krautart, deren feines Samenöl u. a. nach Marseille verschifft wird, um
dem Pcovencer Öl zugesetzt zu werden. Am Senegal-Ufer wuchern dichte
Wälder der feinblättrigen Gummi-Akazie, deren Harz als Klebgummi
ssogenanntes Gummi arabicum) in Handel kommt. Schon im Übergangs-
land zur Sahara, wo der Niger seinen nördlichsten Bogen beschreibt,
liegt etwas abseits vom l. Ufer Timbuktu, eine kleine Handelsstadt,
aber wichtig, weil sie für die Karawanen von der N.-Küste und der
W.-S.ihara unter allen Slävten des inneren Hoch-Sudan am nächsten
erreichbar ist und weil aus dem Niger stromauf- wie stromabwärts von
hier aus Frachten zu befördern sind; neben europäischen Fabrikaten bringt
man auf diesen Markt das Salz der Wüste, das dem Sudan fehlt und
daher jahrhundertelang hier mit Gold aufgewogen wurde. Noch kurz vor
Entdeckung der amerikanischen Goldländer lieferte Hoch-Sudan das meiste
Gold. Wichtige Marktware sind auch die Kola-Nüsse, ähnlich unsern
Kastanien; sie werden weit und breit in Jnnerafrika gekaut, da sie durch
den Kaffeestoff ihres rosaroten Inneren den Kaffee ersetzen. Bis nach
Timbuktu und weit darüber hinaus bis über den Flach-Sudan und an
den unteren Kongo haben neuerdings die Franzosen von Senegambien
(Englischer aus ihr Gebiet ins Binnenland ausgedehnt. In den Haussastaaten,
die nach den Haussanegern benannt, aber von Fulbe beherrscht sind,
zwischen Niger und Benue, hat jetzt England die Oberhoheit; dort
fertigt man die besten ledernen Wasserschläuche, den Wüsten-Karawanen
unentbehrlich.
1 d. h. im Arabischen Gläubige. Sie glauben an Mohammed und den Koran,
die Bibel des Islams.
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Extrahierte Personennamen: Louis Mohammed
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Arabische Hoch-Sudan Senegambien Senegal Gambia Marseille Sahara Niger Timbuktu Niger Jnnerafrika Timbuktu Niger England Arabischen_Gläubige