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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 78

1896 - Breslau : Hirt
Fig. 26. Hohe Inseln Polynesiens. — S. S. 17. Im Vordergründe verschiedene Arten des Fischfangs und Boot mit dem Ausleger. Der Fischfang ist für die Ozeanier von hoher Bedeutung, da ihnen sonst nur die spärlich vertretenen Hühner, Hunde und Schweine Fleischnahrung liefern können. Pflanzennahrung gewinnen sie von Taro, Tjams, süßen Kartoffeln, Kürbis, Bananen, Kokospalmen und Brotfruchtbäumen. — Tie Boote, die durch Mattensegel und oft schön geschnitzte Ruder getrieben werden, wissen sie schnell und sicher auch an entfernte Ziele zu führen.

2. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 102

1909 - Breslau : Hirt
102 Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur. Tunnel ganz gleichbedeutend nüt einem Passe, und eine Durchbohrung des Moni Cenis gilt der Wirkung nach ganz gleich mit der Erniedrigung der Paßhöhe in den Alpen. So mögen denn diese Beispiele den Ausdruck rechtfertigen, daß bei einer erstarkten Gesittung die Erdräume zu Kunstprodukten sich veredeln und eine höhere Organisation aus der Hand des Menschen empfangen. Von allen Weltteilen am kümmerlichsten ausgestattet, halb und halb zur Seite ge- drückt und vernachlässigt, erscheint uns Australien. Nirgends ist der Keim menschlicher Gesittung auf einen unwilligeren Boden gefallen als dort, und doch zweifelt kein Verständiger daran, daß bei der jetzigen Beherrschung der Naturkräfte die europäischen Ansiedelungen auch dort so gut gedeihen können als anderswo, daß auch Australien die Heimat großer Künstler, begabter Staatsmänner sowie genialer Denker werden könne, und daß, wenn diese Hoffnung sich bald, spät oder nie erfüllen sollte, dies nur an den Australiern liege. Daraus aber schöpfen wir die tröstliche Erkenntnis, daß mit den wachsenden geistigen Schätzen die Herrschaft des Menschen über die Natur immer größer und seine Abhängigkeit von den örtlichen Verhältnissen immer geringer werde. 4. Die Verbreitung der organischen Wesen durch Menschen. Von Alfred Kirchhoff („Pflanzen- und Tierverbreitung", Wien 1899). Weit ausgiebiger als der Transport durch Naturkräfte (Luft, Wasser und Tiere) ist die absichtliche oder unabsichtliche Verbreitung lebender Wesen durch den menschlichen Verkehr. Hierher gehören vor allem die Haustiere und Kultur- pflanzen, deren Verbreitung über einen großen Teil der Erdoberfläche in der Absicht des Menschen liegt und insofern eine künstliche genannt werden kann. In hochkulti- vierten Ländern ist der Boden zum weitaus größten Teil mit einer künstlichen Vege- tation (mit Äckern, Gärten, Plantagen, Alleen, Kulturwiesen, Kulturwäldern usf.) bedeckt, und eine Vielzahl der höheren Tiere daselbst sind Haustiere. Sehr oft geht ein Teil der Haustiere und Kulturpflanzen in einen vom menschlichen Einfluß uuab- hängigen Zustand über, Haustiere und Kulwrpflanzen verwildern. Finden sie nun in einem Lande passende Existenzbedingungen, so vermehren sie sich daselbst uuab- hängig vom Menschen und können unter Umständen sich bleibend einbürgern. Dies geschieht nicht nur bei den im großen gezüchteten Haustieren und Kulturpflanzen, sondern nicht selten verbreiten sich auch solche, die nur in wenigen Exemplaren in Tiergärten, in botanischen oder Ziergärten gehalten wurden, als Flüchtlinge weit über die Grenzen der ersten Ansiedelung. Bisweilen werden auch absichtlich Tiere und Pflanzen an geeigneten Stellen ausgesetzt, damit sie sich von da aus selbständig verbreiten. Hierauf gründet sich die Einteilung der Pflanzen und Tiere in urfprüng- liche oder einheimische, in kultivierte oder gezüchtete, in verwilderte Flüchtlinge und in Fremdlinge (zufällig vorkommende) und endlich in einge- bürgerte (naturalisierte). Mit den Haustieren und Kulturpflanzen wird aber durch die menschliche Tätig- keit unabsichtlich eine große Menge von Tieren und Pflanzen verbreitet, die dem Menschen gegen seinen Willen allenthalben folgen und sich oft trotz aller Mühe nicht gänzlich ausrotten lassen. Hierher gehören gewisse Raubtiere, Nagetiere, äußere und nmere Parasiten, vor allem das Heer des sogenannten Ungeziefers und der Unkräuter. Aasgeier folgen den Karawanen, Delphine und Haifische den Schissen. Mäuse und Ratten werden durch Schiffe in alle Weltteile und auf alle Inseln verbreitet' der Haussperling folgt dem Getreidebau; die Stubenfliege und andere Infekten

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 92

1900 - Leipzig : Hirt
Rmer und Germanen bis zur Zeit Karls des Groen. Am meisten beschftigt sich Csar mit dem Stamme der Sueven, deren Namen wir in Schwaben wiedererkennen. Die Sueven galten als die mchtigsten unter allen Germanen. Ihr Land teilten sie in hundert Gaue. Sie waren groß und muskelstark. Fleisch und Milch bildeten ihre Hauptnahrung. Ihre Kleidung bestand aus kurzen Fellen; ein groer Teil des Krpers war unbedeckt, Wind und Wetter preis-gegeben. So hrteten sie sich ab. Die Sueven waren ein ackerbautreibendes Wandervolk. Die cker gehrten nicht den einzelnen Familien, sondern waren Staatseigentum. Deshalb war auch der Ertrag der Felder Eigentum des ganzen Volkes. Die einzelnen Familien wechselten jedes Jahr den Wohnsitz. Hufig besuchten Kaufleute ihr Land, um ihnen die Kriegsbeute abzu-lausen. Die sueven selbst lausten nichts. Was ihr Land an Erzeugnissen der Tier- und Pflanzenwelt bot, gengte ihnen. Man versuchte mehrfach, Wein bei ihnen einzufhren; immer vergebens. Sie waren der Ansicht, da der Wein den Krper schwche. Von den Germanen berhaupt sagt Csar, da es der grte Ruhm eines Stammes war, weit und'breit um sich herum Einden und Wsteneien zu haben. Sie sahen es als einen ganz besondern Beweis von Tapferkeit an, wenn ihre besiegten Nachbarn auswanderten, und niemand es wagte, sich an ihren Grenzen aufzuhalten. Das betrachteten sie zugleich als ein Mittel fr ihre eigene Sicherheit, da sie dann keine pltzlichen berflle zu befrchten hatten. Brach ein Krieg aus, so wurde ein Herzog gewhlt, den die Stammesgenossen auf einen Schild erhoben und auf ihren Schultern umhertrugen. In Friedenszeiten gab es keine allgemeine Obrigkeit, sondern die Fürsten der kleinen Bezirke, die man Markgenossenschaften und Hundertschaften nennt, handhabten das Recht und schlichteten die Streitigkeiten. Raubzge entehrten nach ihrer Ansicht nicht, wenn sie auerhalb der Grenzen des Stammes ausgefhrt wurden. Sie dienten als Mittel, junge Leute vom Miggang abzu-halten. Fremde wurden nicht mihandelt; ihre Person war unverletzlich. Jedes Haus und alles, was dasselbe bot, stand ihnen offen. In den deutschen Wldern lebten Renntiere, Elentiere und Auer-ochsen. Auerochsen zu jagen, war eine Lieblingsbeschftigung des ger-manischen Jnglings. Man lockte die Tiere in Gruben und ttete sie dann. Ihre Hrner wurden in Silber gefat und dienten als Pokale. Csar und Ariovist. Bemerkenswert ist die Begegnung Casars mit dem Germanenhuptling Ariovist. Zwischen den gallischen Vlkerstmmen herrschte Zwietracht, die mit den Waffen ausgefochten wurde. Die Sequaner, die an der oberen Seine wohnten, riefen den Germanenhuptling Ariovist zu Hilfe und berwanden durch ihn ihre Gegner. Aber den Siegern erging es

4. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 110

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
110 der Vegetation gibt es allerdings ganze Familien der sogenannten natür- lichen Systeme. Bananengewächse und Palmen, Kasuarineen^ und Koni- seren werden auch in diesen einzeln aufgeführt. Aber der botanische Systematiker trennt eine Menge von Pflanzengruppen, welche der Phy- siognomiker sich gezwungen sieht, miteinander zu verbinden. Wo die Gewächse sich als Massen darstellen, fließen Umrisse und Verteilung der Blätter, Gestalt der Stämme und Zweige ineinander. Der Maler (und gerade dem feinen Naturgefühle des Künstlers kommt hier der Ausspruch zu!) unterscheidet in dem Hintergrunde einer Landschaft Pinien oder Palmen- gebüsche von Buchen-, nicht aber diese von andern Laubholzwäldern! Bei den Landtieren scheinen vorzüglich Temperaturverhältnisse, von den Breitengraden abhängig, die organische Entwicklung genetisch begünstigt zu haben. Die kleine und schlanke Form unserer Eidechse dehnt sich im Süden zu dem kolossalen, schwerfälligen, gepanzerten Körper furchtbarer Krokodile aus. In den ungeheuren Katzen von Afrika und Amerika, im Tiger, im Löwen und Jaguar, ist die Gestalt eines unserer kleinsten Haustiere nach einem größeren Maßstabe wiederholt. Dringen wir gar in das Innere der Erde, durchwühlen wir die Grabstätte der Pflanzen und Tiere, so verkündigen uns die Versteinerungen nicht bloß eine Ver- teilung der Formen, die mit den jetzigen Klimaten in Widerspruch steht, sie zeigen uns auch kolossale Gestalten, welche mit denen, die uns gegen- wärtig umgeben, nicht minder kontrastieren als die erhabenen, einfachen Heldennaturen der Hellenen mit dem, was unsere Zeit mit dem Worte „Charaktergröße" bezeichnet. Mächtige Dickhäuter, elefantenartige Masto- donten, eine Landschildkröte von sechs Fuß Höhe bevölkerten vormals die Waldung, welche aus riesenhaften Lepidodendren, kaktusähnlichen Stigmarien und zahlreichen Geschlechtern der Cykadeen^ bestund. Unfähig diese Physiognomie des alternden Planeten nach ihren gegenwärtigen Zügen vollständig zu schildern, wage ich nur diejenigen Charaktere aus- zuheben, welche jeder Pflanzengruppe vorzüglich zukommen. Bei allem Reichtum und aller Biegsamkeit unserer vaterländischen Sprache ist es doch ein schwieriges Unternehmen, mit Worten zu bezeichnen, was eigent- lich nur der nachahmenden Kunst des Malers darzustellen geziemt. Wir beginnen mit den Palmen, der höchsten und edelsten aller Pflanzengestalten; denn ihr haben stets die Völker (und die früheste 1 Sträucher und Bäume von schachtelhalmähnlicher Erscheinung, besonders in Australien und den Malaien-Inseln heimisch. — 2 Lepidodendren gehörten zu den Bärlapp ähnlichen Gewächsen: Schuppenbäume der Steinkohlenzeit; Stigmarien sind Teile von ihnen und von Siegelbäumen. Cykadeen sind Palmfarne.

5. Allgemeine Erdkunde, Übersicht über die Erdteile, Länderkunde Europas, Kartographische Grundbegriffe - S. 33

1910 - Breslau : Hirt
16. Landschaftbeiderdänischenmissions-und Handels st ationupernivik in Nordgrönland. Die Westküste der eisbedeckten Insel wird bewohnt von etwa 10000 Eskimo. Freundliche Milde herrscht in ihrem Familienleben. Sie aßen früher nur über Tranlampen gekochte oder rohe Fische, auch Wildbretstücke, Seehunds- und Walspeck und Beeren. Der aus Moos und Kräutern bestehende Inhalt des Renntiermagens und Vogeleingeweide gelten ihnen als ebenso groszer Eenutz wie Kaffee und Tabak. Ihre Beine kleiden sie in Seehundsfell, ihren Oberkörper meist in zusammengenähte Vogelbälge. Emmannboot und Hundeschlitten ermöglichen dem Fischer- und Jägervolke die Beschaffung seiner Nahrung und Kleidung. Sie wohnen in niedrigen, dumpfen, aus Steinen, Erde und Rasen gebauten Hütten, im Sommer auch wohl in Zelten aus Fellen. Os Os

6. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 13

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 13 — diese auch Eigenschaften aus; z. B. bedeutet ein Löwe wohl den Mut, eine Elle die Gerechtigkeit, eine Peitsche die Macht, eine Maus die Zerstörung. Eine Abkürzung ist die „Priesterschrift", die nur aus Teilen der darzustellenden Figuren besteht, und die jüngere „Volksschrift", in der Elemente der Priesterschrift schon mit griechischen Buchstaben vereinigt sind. Die Entzifferung der Hieroglyphen gelang auf Grund des 1798 aufgefundenen „Jnschriftensteins von Rosette", der sich jetzt in London befindet, dem französischen Gelehrten Champollion 1821. Zahllose Zeugnisse altägyptischen Lebens in Hieroglyphen sind, zum Teil auf Papyrus in den Gräbern gefunden, auf unsere Zeit gekommen: Königslisten und Kriegsberichte, medizinische Rezepte (aus dem 3. Jahrtausend), Reiseschilderungen. Volkslieder, Zaubergeschichten, Fabeln und Märchen. Bor allem unterrichten sie uns über die Religionsvorstellungen des Nilvolkes, die alle Verhältnisse seines Lebens durchdrangen. Viele Tiere, wie Katze, Krokodil, Schlange, galten als heilig. Vor allem glaubte man an Lohn und Strafe im Jenseits; die Seele tritt vor die Totenrichter und rechtfertigt sich, wie es z. B. im „Totenbuche" heißt: Ich habe keinen Diener bei seinem Vorgesetzten schlecht gemacht, Ich habe nicht krank gemacht, Ich habe nicht meinen gemacht, Ich habe gegen niemanden schlecht gehandelt. Ich habe die Opferspeisen in den Tempeln nicht verringert, Ich habe die Kuchen der Verstorbenen nicht weggenommen, Ich habe das Kornmaß weder vergrößert noch verringert, Ich habe das Feldmaß nicht verringert, Ich habe die Gewichte der Wage nicht vergrößert, Ich habe nicht die Milch vom Munde eines Kindes weggenommen, Ich habe nicht Ziegen von ihrem Kraut gejagt, Ich habe dem Wasser nicht gewehrt zu seiner Zeit, Ich habe gegen fließendes Wasser nicht einen Damm ausgeworfen, Ich habe das Feuer nicht gelöscht zu seiner Stunde, Ich habe keine Herden von den Tempelgütern verscheucht, Ich habe keinem Gott gewehrt bei seinen Prozessionen — Ich bin rein, ich bin rein, ich bin rein! Aber die Fortdauer der Seele, so hieß es, hänge davon ab, daß der Leichnam erhalten bleibe; daher die Sorge für sichere Gräber und die Eintrocknung der Leichen zu Mumien, deren noch zahlreiche gefunden sind. So war die ägyptische Kultur eigenartig wie keine andere. Seltsam gleich der Lotosblume des Nil blühte und verwelkte sie in dem engen Wüstental, ohne tiefere geistige Spuren zu hinterlassen.

7. Geographische Grundbegriffe und ihre Darstellung, Übersicht der Erdteile und Weltmeere - S. 44

1909 - Breslau : Hirt
p 30. Landschaft beider dänischen Missions- und Handels? tationupernivik in Nordgrönland. Die Westküste der eisbedecktcn Insel wird bewohnt von etwa 10000 Eskimo. Freundliche Milde herrscht in ihrem Familienleben. Sie atzen früher nur über Tranlampen gekochte oder rohe Fische oder Wildbretstücke, Seehunds- und Walspeck und Beeren- Der aus Moos und Kräutern bestehende Inhalt des Renntiermagens und Vogeleingeweide gelten ihnen als ebenso großer Genutz wie Kaffee und Tabak. Ihre Beine kleiden sie in Seehundsseil, ihren Oberkörper meist in zusammengenähte Vogelbälge. Einmannboot und Hundeschlitten ermöglichen dem Fischer- und Jägeroolke die Beschaffung seiner Nahrung und Kleidung. Sie wohnen in niedrigen, dumpfen, aus Steinen, Erde und Rasen gebauten Hütten, im Sommer auch wohl in Zelten aus Fellen.

8. Deutschland, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handelsgeographie und Verkehrswege, Mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 6

1910 - Breslau : Hirt
6 Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur. Tunnel ganz gleichbedeutend mit einem Passe, und eine Durchbohrung des Moni Cenis gilt der Wirkung nach ganz gleich mit der Erniedrigung der Paßhöhe in den Alpen. So mögen denn diese Beispiele den Ausdruck rechtfertigen, daß bei einer erstarkten Gesittung die Erdräume zu Kunstprodukten sich veredeln und eine höhere Organisation aus der Hand des Menschen empfangen. Von allen Weltteilen am kümmerlichsten ausgestattet, halb und halb zur Seite ge- drückt und vernachlässigt, erscheint uns Australien. Nirgends ist der Keim menschlicher Gesittung auf einen unwilligeren Boden gefallen als dort, und doch zweifelt kein Verständiger daran, daß bei der jetzigen Beherrschung der Naturkräfte die europäischen Ansiedelungen auch dort so gut gedeihen können als anderswo, daß auch Australien die Heimat großer Künstler, begabter Staatsmänner sowie genialer Denker werden könne, und daß, wenn diese Hoffnung sich bald, spät oder nie erfüllen sollte, dies nur an den Australiern liege. Daraus aber schöpfen wir die tröstliche Erkenntnis, daß mit den wachsenden geistigen Schätzen die Herrschaft des Menschen über die Natur immer größer und seine Abhängigkeit von den örtlichen Verhältnissen immer geringer werde. 4. Die Verbreitung der organischen Wesen durch Menschen. Von Alfred Kirchhoff („Pflanzen- und Tierverbreitung", Wien 1899). Weit ausgiebiger als der Transport durch Naturkräfte (Luft, Wasser und Tiere) ist die absichtliche oder unabsichtliche Verbreitung lebender Wesen durch den menschlichen Verkehr. Hierher gehören vor allem die Haustiere und Kultur- pflanzen, deren Verbreitung über einen großen Teil der Erdoberfläche in der Absicht des Menschen liegt und insofern eine künstliche genannt werden kann. In hochkulti- vierten Ländern ist der Boden zum weitaus größten Teil mit einer künstlichen Vege- tation (mit Äckern, Gärten, Plantagen, Alleen, Kulturwiesen, Kulturwäldern usf.) bedeckt, und eine Vielzahl der höheren Tiere daselbst sind Haustiere. Sehr oft geht ein Teil der Haustiere und Kulturpflanzen in einen vom menschlichen Einfluß unab- hängigen Zustand über, Haustiere und Kulturpflanzen verwildern. Finden sie nun in einem Lande passende Emenzbedingungen, so vermehren sie sich daselbst unab- hängig vom Menschen und können unter Umständen sich bleibend einbürgern. Dies geschieht nicht nur bei den im großen gezüchteten Haustieren und Kulturpflanzen, sondern nicht selten verbreiten sich auch solche, die nur in wenigen Exemplaren in Tiergärten, in botanischen oder Ziergärten gehalten wurden, als Flüchtlinge weit über die Grenzen der ersten Ansiedelung. Bisweilen werden auch absichtlich Tiere und Pflanzen an geeigneten Stellen ausgesetzt, damit sie sich von da aus selbständig verbreiten. Hierauf gründet sich die Einteilung der Pflanzen und Tiere in ursprüng- liche oder einheimische, in kultivierte oder gezüchtete, in verwilderte Flüchtlinge und in Fremdlinge (zufällig vorkommende) und endlich in einge- bürgerte (naturalisierte). Mit den Haustieren und Kulturpflanzen wird aber durch die menschliche Tätig- keit unabsichtlich eine große Menge von Tieren und Pflanzen verbreitet, die dem Menschen gegen seinen Willen allenthalben folgen und sich oft trotz aller Mühe nicht gänzlich ausrotten lassen. Hierher gehören gewisse Raubtiere, Nagetiere, äußere und innere Parasiten, vor allem das Heer des sogenannten Ungeziefers und der Unkräuter. Aasgeier folgen den Karawanen, Delphine und Haifische den Schiffen. Mäuse und Ratten werden durch Schiffe in alle Weltteile und auf alle Inseln verbreitet; der Haussperling folgt dem Getreidebau; die Stubenfliege und andere Insekten

9. (5. bis 7. Schuljahr) - S. 92

1912 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
92 Erdgeschichtlicher Überblick. Nenne noch andere geologische Erscheinungen, welche die Oberfläche der Erde langsam umbilden! Inwiefern kann auch die menschliche Arbeit umbildend auf die Erdoberfläche einwirken? Pflanzen und Tiere haben offenbar in allen vier Zeitaltern erdgeschicht- licher Entwicklung existiert. Der Reichtum an Fossilien nimmt freilich mit der Annäherung an die geologische Gegenwart zu. Aus den aufgefundenen Versteinerungen kann man schließen, daß die Lebewelt eine Entwicklung durchlaufen hat von einfachsten Formen an mehr und mehr zu solchen, welche für den Daseinskampf immer vollkommener ausgebildet erscheinen. Der Mensch ist mit Sicherheit erst aus der Diluvialzeit nachgewiesen. In dieser tritt er als Höhlenbewohner auf, der Jagd auf Mammuts und Renn- tiere macht.

10. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 313

1877 - Stuttgart : Heitz
313 viele, die mannichfaltigen Iltis- und Marderarten, die Armadille und die Geier suchen sie auf, und so werden neun Zehntel vertilgt. Nun lehrt der Instinkt dem Krokodill, daß es jetzt Zeit sei, nach seiner Brut zu sehn. Männchen und Weibchen gehen nach dem Platze, wo sie lie- gen, und wenn sie welche finden, so zerbrechen sie die Schale, um das Aus- kriechen der Jungen zu bewirken. Da frißt der Papa sogleich ein jedes Junge, ohne sich einen Kindermörder zu schelten; nur das bleibt verschont, was sich auf den Rücken der Mutter rettet. Jetzt geht diese mit ihrer süßen Last nach dem Wasser. Was unterweges herabfällt, und sie hat nicht den sanftesten Gang, wird von ihr verspeis't, eben so jedes Junge, was nicht schwimmen kann. So bleibt von der ganzen Brut vielleicht eins übrig, und wie gün- stig muß sein Schicksal sein, wenn es groß werden soll. So sorgt die Natur, daß das nöthige Gleichgewicht nie gestört werde; so zeigen sich überall ihre weisen Anordnungen. — Das nächtliche Thierlebcn im Urwaldc. (Don Alexander von Humboldt.) (Abgekürzt.) Wenn die, stammweise so verschiedene Lebendigkeit des Naturgefühls, wenn die Beschaffenheit der Länder, welche die Völker gegenwärtig bewohnen oder auf früheren Wanderungen durchzogen haben, die Sprachen mehr oder minder mit scharf bezeichnenden Wörtern für Berggestaltung, Zustand der Vegetation, Anblick des Lustkreises, Umriß und Gruppirung der Wolken be- reichern; so werden durch langen Gebrauch und durch literarische Willkür viele dieser Bezeichnungen von ihrem ursprünglichen Sinne abgewendet.------- Des Menschen Rede wird aber durch alles belebt, was aus Natur- wahrheit hindeutet, und das unablässige Streben nach dieser Wahrheit ist im Auffassen der Erscheinungen, wie in der Wahl des bezeichnenden Aus- drucks der Zweck aller Naturbeschreibung .... Sie wirkt anregend auf das Gemüth da, wo sie einer ästhetischen Behandlung großer Naturerscheinungen fähig ist. Zu diesen letztern gehört vorzugsweise die unermeßliche Waldgegend, welche in der heißen Zone von Südamerika die mit einander verbundenen Stromgebiete des Orinoco und des Amazonenflusses füllt. Es verdient diese Gegend im strengsten Sinne des Worts den Namen Urwald, mit dem in neuerer Zeit so viel Mißbrauch getrieben wird. Urwald, Urzeit und Ur- welt sind ziemlich unbestimmte Begriffe, meist nur relativen Gehalts. Soll jeder wilde Forst voll dichten Baumwuchses, an den der Mensch nicht die zerstörende Axt gelegt, ein Urwald heißen; so ist die Erscheinung vielen Thei- len der gemäßigten und kalten Zone eigen. Liegt aber der Charakter in der Undurchdringlichkeit, in der Unmöglichkeit sich in langen Strecken zwischen Bäumen von 8 bis 12 Fuß Durchmesser durch die Axt einen Weg zu bah- nen, so gehört der Urwald ausschließlich der Tropengegend an. Auch sind es keineswegs immer die strickförmigen, rankenden, kletternden Schlingpflanzen (Lianen), welche, wie man in Europa fabelt, die Undurchdringlichkeit verur- sachen. Das Haupthinderniß sind die, allen Zwischenraum füllenden, strauch- ✓
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