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1. Bd. 3 - S. 51

1793 - Hannover : Helwing
T Begebenheiten vor Christi Geburt Roch merkwürdiger als dieser König ist Codtus t der ihr? an heldenmüthiger Liebe zum Vaterlande übertraf. Er hatte nemlich mit einem benachbarten griechischen Volke, den Lacedamoniern, die Ihr auch gleich kennen lernen werdet, Krieg, und als es zu einer Hauptschlacht koms men sollte, gicng die Sage unter beyden Armeen, das- jenige Heer werde den Sieg erlangen, dessen Anführer sterben würde. Cvorus vertauschte seine königlichen Kleider mit schlechten, gieng ins feindliche Lager, neckte daselbst einige lacedamonische Soldaten und wurde von ih- nen erschlagen. Als er todt niedergefallen war, erkannte man ihn. Die Lacedämonier nahmen mit Schrecken die Flucht, und ließen den Athenern das Schlachtfeld und den Sieg. Ihr sehet hieraus, lieben Leser, daß cs zu allen Zeiten und unter allerlei) Volke Menschen gegeben hat und noch giebt, die ein vortrefliches, edles Herz haben. Seit dieser Zeit hielten sich die Athener nicht mehr für würdig, einen König zu besitzen, sondern sie machten des Codrus Prinzen, Medvlst Zu ihrem Erbstatthalter, oder, wie sie ihn nannten, zum Archon. Und von solchen Archonten wurden sie dreyhundert Jahre lang be« herrscht. • , Außer dem Gebiet der Athener gab es in Griechen« fand noch gar viel andere kleine Staaten, deren Geschichte für Euch aber eben nicht merkwürdig ist. Eine solche Völkerschaft z. B. waren die Cvunlher, deren Stadt irr der Folge durch Handlung, Künste und Wissenschaften sehr reich und berühmt ward. Eine andere griechische Völkerschaft waren die Abglver. Sie wohnten, w:e die Corinther, in der Halbinsel von Griechenland, die heut % zu Tage Morm heißt. Ebenfalls ein Aegyptier, Na- mens Danaus, gründete hier im Jahr 2502 ein klei- nes Reich. Einige Jahre nach ihm machte sich einer sei- ner Abkömmlinge, Namens Hercules, durch viele wohl- D s thaz

2. Bd. 3 - S. 27

1793 - Hannover : Helwing
27 Begebenheiten vor Christi Geburt. und dies ist die Schreibekunst, die, wie man sagt, ein Phönizier, Namens erfunden haben soll. Ihr meynet, dies s y keine große Kunst, weil Ihr alle schon schreiben könnet; das macht, Ihr habet mich nicht ver- standen. Zu ^aauts Zeiten gabs noch keinen Schreib-- meister, überhaupt noch keine Buchstaben, kurz, noch keine Schritt, man konnte also seine Gedanken dem an- dern nicht schriftlich, sondern blos mündlich mittheilen. Taaut war der erste Sterbliche, der über die Kunst nach- sann, ob man nidbt gewisse Figuren auf eine Fläche zeich- nen oder malen könne, die dem, der diese Figuren an- blickte, den Begrif der Sache eben so deutlich zuführten, alö durch die Sprache des Mundes. Es erfand also Tnaut, um Euch die Sache deutlicher zu sagen, die Schriftsprache, eine Erfindung, ohne welche die Men- schen blos rohe Barbaren geblieben waren. — Nun habe ich Euch fürs erste von den Phöniziern genug gesagt. Die wichtigste Stadt, die sie jetzt noch bewohnten, hieß Sidon, eine Stadt, die Ihr, wenn wir in der Folge die Phönizier wieder besuchen werden, als das erste Am- sterdam oder London erblicken werdet. Ursprung der Griechen. Noas dritter Sohn, Japhet, halte einen Nach- kommen, welcher Javon oder Ion hieß, und von die- sem stammt eine Völkerschaft ab, die den Namen Ionier führt. Dies Völkchen wohnte Anfangs in Klein-Wen, einige Horden davon aber drangen weiter nach dem südli- chen Europa, ins heutige Griechenland vor. Besonders kam ein Ionier, Namens G'täcus, in dies Land, und gab demselben von seiner eigenen Person den Namen Gracia, zu deutsch, Griechenland. Diese uralten Grie- chen waren rohe Barbaren, schlachteten Göttern, die sie nicht kannten, ihre schönsten Jungfrauen alö Opfer, gicn- %tn

3. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 72

1791 - Erlangen : Bibelanst.
72 S chíveme/ Schinken, Speck nach Hollayd¡ Fxankre'ich- und Weftiudren ¡ Fische yorzüglich aus den Teichen, Beenn- und Nutzholz, letzteres nach Holland, Eng- land/ Frankreich und Wsiindien. s) Lilott a, Nñhe lie y H^ttivurn ñtt ver Elle, eigcnriicb m ker Hkrn'ünifl P i li n e b c r g, Eiliw. 20200, t :e vornedm/.e Handelssladt, wo Cñtrurrdruckcreytn, Huekerra^tiieueu, Eus fensisdereyen, Sammr-uiid Seiteiizeug - auch «adere wichit-? ge Manufatruren und Hierdrñuereyen siu'd. Es ge de» auch jñbkired Sch'ffe suf den dxlfifch: und Rodbenftmg, n«d -'os geuarnue Dunsen aus den Heritigsfarrg aus. Hat «uad eiu ñs-ide-uischee Gywnasur'.n - K) K i e j, un her Ostitt, eme Universtrár, dar Sckrssarlh uyd Handnuia nach ver Ostfte, Dluemark, Norivegen, Deutsche l.-nd, J) (1 n , ®t¡giiuu' uní; Frankmch/ e) G I u ckñadt, -ni der E;de, S.-y der Reg'-rmrg-kñn;ley und Lord«'» auechen bar ei'ngen l?>rndel, guchanthetl «ui Llal» Ñtchf 11 ae den G» 5n! nrc, Hes lñ desestiar. 8. Das Bisthum Lübeck gehort dem Herzog vvn Hotstein Gottorp, lsegt un Umfang des vorrgerr Het'zvgchums und Hat die n^mlr6)en Produkte. Das Btsthu'.u ist evangelisch lutherisch. E u ti » vei's! ci> brúdvñ.'chekeird: n, ¡uu einem schvnenkuñg^rter^ 9. Das Bislhum H r Ld c s h ei m; Friedrtch Wil- hel'.n Feeyherr von Weftphalen/ geb. 17^./kath. Nel., grotz 54 Dm. die Emwohuer siud verñnschter Rel. } wred von der L e i n t/ I n u e r fu e und Ocker burche stromt/ die vermittelst der Atlech in hle Weser gehen/ rst grostentheils bergicht und wardicht / Hat vicl Eiserr- rrz, Mergel ¡ Xa Ir, Beuchsteine und Salz/ Getreide/ vornehmlrch Weizeu, Roggen und Gersie, Hopfen - Fincho/ so dast rnel Garn ausgeführt wird; daher auch das Garnsprnuen die Hauptbeschaftigung der Einlvshner rst; ansterdenr Holz/ Schaafe u. f. Htideocherm/ un derinnerste/ Enuv. 12002/die Harlptsiadt treibt siarken Garn-undlernwandhandel nach Bremen ¡ Hamburg und andera.oerter. Sie Hat ern ,chvnes Schwp, werin derblschof wohnt. ~ 10. Sechs ¿

4. Für die Oberklassen - S. 308

1850 - Leipzig : Wöller
308 in Künsten und Wissenschaften, waren die Griechen auch in der Re- ligion die Lehrer der Römer. Schon die von den ersten Königen Roms, Romulus und Numa, daselbst eingeführte Religion war in den meisten Stücken der griechischen ähnlich und wurde es immer mehr durch den spätern nähern Verkehr der Römer mit den Griechen, wiewohl sie auch noch einzelne besondere National-Götter hatten. Ihre Religion war mit der Staatseinrichtung genau verbunden, die Priesterämter waren Staatsämter und nicht an einen besonderen Stand gebunden. Während die Römer ihre Herrschaft über Italien ausbreiteten, hatte sich Karthago, eine phönizische Pflanzstadt auf der Nordküste von Afrika, da wo jetzt Tunis liegt, durch ausgebreiteten Handel zu einem reichen Staate und zur Beherrscherin des mittelländischen Meeres erhoben. Die Fortschritte dcrkarthagiuicnser aufder Insel Sicilien erregten diebe- sorgniß der Römer. Ein furchtbarer Kampf erhob sich zwischen Rom und Karthago, in drei auf einander folgenden, (den sogenannten punischen,) Kriegen. In dem zweiten dieser Kriege brachte der große Feldherr der Kar- thaginienser, Hannibal, welcher aus Spanien über die Pyrenäen und die Alpen nach Italien zog, Rom in große Gefahr, und würde es nach der Schlacht bei Kannä, in welcher 40,000 Römer sielen, erobert haben, wenn seine Landsleute ihn gehörig unterstützt hätten. Der dritte dieser Kriege, in welchen! Karthago den Kampf der Ver- zweiflung kämpfte, endigte mit seiner gänzlichen Zerstörung (146 vor Christi Geburt). Mit Wehmuth sah der römische Feldherr Scipio die große, von 700,000 Menschen bewohnte Stadt in Asche sinken. In demselben Jahre, in welchem Karthago fiel, wurde auch Corinth, die damals reichste Stadt in Griechenland, von den Römern erobert, und Griechenland unter dem Namen Achaja eine römische Provinz. Durch ihre Siege wuchs die Eroberungssucht der Römer und sie verfolgten nun offen ihre Absicht, zur Weltbeherrschung zu gelangen. Gallien, Spanien und Griechenland wurden ihnen Unterthan; dann dehnten sie ihre Herrschaft auch weiter in Afrika und Asien aus und unterwarfen sich in Asien alle Länder bis an den Euphrat, folglich auch Palästina. Durch diese Siege stoffen ungeheure Reichthümer nach Italien; die herrlichsten Schätze griechischer Kunst und Wissen- schaft wurden aus Syrakus, der Hauptstadt von Sicilien, aus Corinth unv aus andern Städten Griechenlands nach Rom gebracht, wo nun Künste und Wissenschaften aufblühten; aber die Sitten verloren immer mehr ihre alte Reinheit und Einfachheit, wichen der Ueppigkeit und Prachtliebe, dem Gefolge des Reichthums. Rom wurde fortan der Schauplatz blutiger Parteikämpfe;. seine Hände, vom Raube und von demblute der Nationen besteckt, wütheten bald in seinen eigenen Eingeweiden. In seinem Innern erhob sich eine Partei nach der

5. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 297

1806 - Altona : Hammerich
. 297 Gemeinden in Galatta (einer Landschaft Kleinasiens); in Ephesus, einer berühmten Handelsstadt an dcrwest- küste Kleinasiens; inphilippi, einer Stadt in Macedo- mai, wo Brutus der Mörder des Casar sich gerödret hat- te; in Korinth und selbst in Rom. Doch waren diese Gemeinden, an die sich noch Briefe von Paulus bis auf nufere Zeit erhalten haben, anfangs nicht groß; denn man verachtete überhaupt die Juden außerhalb Palästi- na, besonders in Griechenland und Rom; und in dieser Hauptstadt der Erde hatten sie sich auch dadurch verhaßt gemacht, daß sie oft Empörungen ansingen. Daher kam es, daß Nero gerade Christen, weil man sie den unruhigen Juden gleich achtete, als Urheber des großen Brandes in Rom angeben, und die Unschuldigen mit der unmenschlichsten Grausamkeit hinrichten ließ- Man nahete sie in härene Säcke ein, begoß sie von außen mit Pech, grub sie dann wie Pfale in die Erde, zündete sie oben an, und ließ sie, wie Fackeln, zu nächtlichen Renn- spielen leuchten. Es erregt Grausen, daß Menschen so Menschen behandeln konnten. Gerade unter Nero hatten sich auch die Juden in Palästina aufs neue empört, und es wurde nun beschlos- sen, mit der äußersten Strenge Kegen sie zu verfahren. Die Juden aber wehrten sich als Verzweifelte. Vor ei- nem bevcstigten Flecken Jotapa mußte das römische Heer sechs Wochen liegen, ehe es ihn erobern konnte. Vier- zigtauftnd Juden verloren dabei ihr Leben; von vierzig Enrstohcnen, die in einer Höhle gefunden wurden, töd- teten sich acht und dreißig lieber selbst, als daß sie die angeborene Verzeihung angenommen hätten. Erst nach einigen Jahren kamen die Römer bis vor Jerusalem. Die Stadt war sehr stark bevestiger, mit einer dreifachen Mauer umgeben. Titus, ein sehr menschenfreundli- cher Feldherr, der nachher Kaiser wurde und einer der besten

6. Europa - S. 337

1830 - Hannover : Hahn
337 §. 244. Griechenland. äpfel, Honig u. a. ausgeführt werden. Der ganze Staat ist in i3 De- partements getheilt, von denen Morca 7 enthalt, 1) Argalis in N. O. Hier ist Napoli di Romania (Nauplia), 6000 C. Zwei Citadellen und schöner Hafen an dem davon benannten Meerbusen. — Nicht weit da, von Argos, i*ooo E. — Rorinch oder Rondos, auf der Landenge, fast ganz zerstört, mit einer stark befestigten Felsenburg und zwei Häfen, Sitz eines Erzbischofs. — 2) Achaja in N, wo die Hauptstadt Rala- vrita, Sitz eines Erzbischofs. Erster Aufstand der Griechen 25. März *821. — Pa tras, Seestadt und Festung an den Kleinen Dardanellen, ehemals 15.000 E. — 5) Elis in W. mit der Hauptstadt Gastnni, 5ooo E. Sitz eines Erzbischofs; Hafen. — **) Obermessenien in S. W. und im Innern. Hier sind die drei festen Seestädte Navarino, 2000 E., stark befestigt mit einem vorzüglichen Hafen, der durch die Insel Sphagia gebildet wird, berühmt durch die Vernichtung der Türk. Flotte 20. Octbr. 1827.; Modon, 7000 E. u. Roron an der S. Küste, 6000 E., Haupthandelsplatz. — 5) Niedermessenien in S. mit der Haupte stadt Ralamara, erster Sitz der Gricch. Regierung. Auf der Halbinsel, deren Spitze das Cap Matapan bildet, wohnen die Rakovulioren, die rohesten aller Griechen, die Seeraub treiben und Schiffbrüchige morden. Neben ihnen die Mainorren, etwa 6o,ovo Seelen, unter einem eige- nen Bei, stets unabhängig von den Türken, freiheitsliebende, kriege- rische, aber rohe Bergbewohner, von der Stadt Maina am Busen von Koron benannt. — 6) <akonia in S. D., wo Mistra, die wichtigste Stadt der Halbinsel in der Gegend de^ alten Sparta, *6,000 E., frü- her Sitz eines Türk. Paschas Und noch jetzt eines Griechischen Erzbischofs; treibt vorzüglich Seidenbau. — Napoli di Malvasia, feste Seestadt auf einer Insel der O. Küste, 2600 E. — 7) Arkadia im Innern und an der W. Küste. Hier ist die ehemalige Hauptstadt der ganzen Halbin- sel Tripolizza, früher 12,000 E., durch die Aegypter 1828 gänzlich zer- stört. --- Die Griechischen Inseln, welche an Boden, Klima u. Pro- dukten den Türkischen Inseln gleich sind, bilden 6 Departements = Üo Q. M. 200,000 E. — 8) Nordsporaden, die nördlichste Gruppe in O. von Negrvponte, unter denen Jpsara ^ 1^ Q. M> ernst mit 2600 E-, die als kühne Seeleute bekannt waren; 182*1 von den Türken gän; lich verwüstet. — 9) Ostsporaden, welche mehre schon zu Asien gehe, rende Inseln, namentlich Samos ^ 8 Q- M. So,000 E., begreifen. -- 10) weftsporaden in der Nahe vott Argolis. Hierher gehört Aegina ^ 2 Q. M. *rooo E. jetzt Sitz der Regierung, ^vdra = 2 O.. M. 16.000 E., die durch blühenden Handel, so wie durch die Zahl ihrer Kriegsschiffe und als kühne Seefahrer sich in dem jetzigen Kriege so be- rühmt gemacht haben. Die Insel ist durch ihre natürliche Beschaffen- heit, so wie durch Festungswerke unangreifbar. Eben dadurch ist auch Spezzia = i| Q. M. 8000 E. berühmt geworden, poros der Stadt Damals gegenüber =; 1 Q- M. -- 11) Nordcykladeii, in ©. von Böigeres Länderkunde 2te Aufl. I. Th. ey-\

7. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 219

1833 - Halle : Schwetschke
Will Italien. 219 der Tiber, dann in Sicilien, zu den dem pelasgischen Stamme verwandten Völkerschaften rechnen darf. 2. Völker iberischen Stammes d. h. solche, welche den in Spanien wohnenden Völkern verwandt waren. Dahin rechnet man die Ligurer, welche den nordwestlichen Theil Italiens, vor- züglich die Küste desselben, inne hatten; ein rohes aber höchst krie- gerisches Volk, welches den Römern in einem 40 jährigen Kriege widerstand, und die Sikaner, die wahrscheinlich ältesten Be- wohner Siciliens, welche aber von den Sikulcrn in die westlichen Gegenden der Insel zurückgedrängt wurden. Auch die ältesten Be- wohner Sardiniens und Corsika's scheinen iberischen Stammes ge- wesen zu seyn. 3. Urvölker, d. h. im Grunde nur solche, deren Abstam- mung und Herkommen uns gänzlich unbekannt sind. Zu diesen gehörten die beiden mächtigsten Völker des ältesten Italien, diesa- beller und die Etrusker. Die Sabeller, auch Sabiner und Samniter, ursprünglich ein Hirtenvolk in dem Apennin, ver- breiteten sich mächtig über das ganze mittlere und südliche Italien und zerfielen dadurch in eine Menge kleiner Völkerschaften, wozu die Picentin er, Frentaner, Lucaner,Peligner, Mar- ser, Best in er u. a. gehörten. Eben diese Zersplitterung und der geringe Zusammenhaug dieser verwandten Stämme machte es den Römern möglich, sie, jedoch erst nach unaufhörlichen bis zur Zeit des Sylla fortgesetzten Kriegen, zu unterjochen. — Die Etrusker, auch Tusker genannt (sie selbst nannten sich Ra- se na), waren eines der merkwürdigsten und räthselhaftesten Völ- ' kcr des Alterthums. Sie wohnten einst nicht blos in dem nach ih- nen später benannten Lande, sondern auch in Oberitalien zwischen dem Ticinus, der Athesis und den Alpen; woher die, aber gewiß grundlose Meinung Einiger entstanden ist, sie seyen pelasgischen Ursprungs und von Norden her, um das adriatische Meer herum, nach Italien gekommen. In der ältesten Zeit waren sie ein küh- nes, seefahrendes und Seeräuberei und Handel treibendes Volk. So weit wir sie aus römischen und griechischen Nachrichten kennen, herrschte bei den Etruskern eine strenge Aristokratie; der Adel bil- dete das eigentliche Volk, und war eine kriegerische Priesterkaste' das niedere Volk war wahrscheinlich ganz verschiedenen Stammes vielleicht ein Gemisch won unterjochten Pelasgern, Tyrrhenern^ Ligurern, Iberern re. Einen freien Bürgerftand neben dem Adel gab es nicht. Sie zerfielen in 12 kleine nur äußerst locker mit ein- ander verbundene Staaten, deren Häuptlinge Lu cum onen ge- nannt werden, und sich vielleicht am besten mit den alten schotti- schen Lairds (Th. I. S. 300.) vergleichen lassen. Einst waren sie das mächtigste Volk in Italien, im Besitz einer bedeutenden Seemacht, beherrschten Corsika und vielleicht auch Sardinien, und hatten Handelsverbindungen mit Karthago; auch mir dengriechen

8. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 364

1833 - Halle : Schwetschke
364 A. Europa. der Regierung, weil die Einwohner den am 13ten October 1815 hier gelandeten ehemaligen König Murat gefangen nahmen. In dem südlichsten Theile der Provinz an der Meerenge von Sicilien, Messina gegenüber, liegt iieggio in einer herrlichen Ebene, mit 20000 betriebsamen Einwohnern, welche vom Handel und von der Fischerei leben. Auch diese Stadt ward 1783 gänzlich ver- wüstet. Hier lag das im Alterthum bedeutende, von den Chalci- densern gegründete Ubegium. An der Küste dieser höchst unweg- samen und daher wenig bereiften Provinz findet man noch die meist ganz unbedeutenden Ruinen mehrerer alten griechischen Colonieen, so die von Sybaris, am Meerbusen von Tarent, und eben da, nur südlicher, die von Kroton beim heutigen Städtchen Cotrone; die von Locri unweit Gerace am ionischen Meere, und endlich Spu- ren desjalten Hippon oder. Vibo bei Nontekeona. b) Doniinj al di la del Faro, oder die Insel Sici- lien. Von den älteren Namen Siciliens und von den griechi- schen Pflanzstädten auf dieser Insel wird bei Griechenland die Rede seyn, so wie von den Gebirgen und Flüssen derselben in der allgemeinen Beschreibung Italiens (S. 217.) geredet worden. Sicilien, lange Zeit der Kampfplatz der Griechen und Kar- thager, .wovon diese mehr den westlichen jene mehr den östlichen Theil der Insel inne hatten, und die eingebornen Sikuler nach dem Innern und dem Norden zurückgedrängt hatten, fiel durch den ersten punischen Krieg den Römern in die Hände, welche bald auch Syrakus besiegten und die Insel zur Provinz machten. Ei- nige sehr bedeutende Sklavenaufsrande abgerechnet, blieb Sicilien im ruhigen Besitz der Römer bis zum gänzlichen Verfall ihres Reichs, wo im 5ten Jahrhundert die Vandalen unter Genserich es eroberten. Belisar, der Feldherr Justinians, entriß es im 6ten den Vandglen, und die griechischen Kaiser beherrschten es, bis im 9ten die Sarazenen von Afrika aus sich der Insel bemächtig- ten. Diese wurden 1072 von Roger, dem tapfern Sohne des Normannen Tankred, besiegt, welcher die Insel als Königreich beherrschte, und selbst 1038 vom Papste die höchste geistliche Macht auf derselben verliehen erhielt. Nach dem Aussterben des normännischen Fürftcngeschlechts kam Sicilien und das damit ver- einigte Neapel durch Heirath an die Hohenstaufen, von denen Heinrich Vi. mit furchtbarer Grausamkeit, Friedrich 11. mit großer Weisheit und Vorliebe für diese Länder, sie beherrschte. Nach dem Tode Conrads Iv. 1254 eroberte der vom Papst her- beigerufene Carl von Anjou beide Länder; Sicilien aber ward ihm 1282 durck die unter dem Namen der sicilianischen Vesper be- kannte Verschwörung des Johann von Procida, bei welcher alle auf der Insel befindliche Franzosen erschlagen wurden, entrissen, und kam an Peter von Aragon, welchen Conradin von Hohenstau- fen aus dem Blutgerüst zu seinem Erben und Rächer ernannt hatte.

9. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 382

1833 - Halle : Schwetschke
382 A. Europa. wie bet fast allen alten Völkern, die Sage von der Abstammung aller dieser Volksstamme von einem gemeinsamen Stammvater. Als solcher wird D eukal ion genannt, welcher einer alles zerstören- den Fluth entronnen, das Land wieder bevölkert habe. Seinem Sohne Hellen, von welchem man den gemeinsamen Namen ablei- tete, werden 3 Söhne gegeben, Aeolus, Dorus und Xuthus, und diesem letztern 2 Söhne, Achaus und Jon, um so die wich- tigsten Volksstämme der Griechen als Abkömmlinge einer und der nemlichen Familie darzustellen. Wenn ferner die Sage von Frem- den, aus gebildeteren Ländern kommend, redet, welche Gesetze, Ackerbau, Künste und Gesittung den noch rohen griechischen Stäm- men gebracht haben sollen, wie Cekrops aus Aegypten, welcher Athen gegründet, und Danaus, ebenfalls aus Aegypten, welcher Argos beherrscht haben soll, oderkadmus, welcher ausphönizien eine Kolonie nach Theben geführt, so ist damit wohl kaum etwas andres ausgesprochen, als die Erinnerung an einen uralten Ver- kehr der, schifffahrttreibenden Phönizier, oder eine alte Verbin- dung mit dem hochgebildeten Aegypten, welche einen wohlthäti- gen Einfluß auf die älteren Bewohner Griechenlands geübt haben mögen. Nur allein die Einwanderung des P elops aus Kleinasien nach dem seinen Namen führenden Peloponnesus, wo er ein Herr- schergeschlecht gründete, scheint mehr geschichtlichen Grund zu ha- den. Aus der Nacht dieser ältesten Zeiten leuchten viele Helden- gestalten hervor, welche dieser oder jener Stamm zu seiner Ver- herrlichung aufzuweisen hatte, und einige durch eine Vereinigung solcher Helden, oder auch mehrerer Volksstämme ausgeführten Tha- ten. Zu diesen Helden gehören vor allen Herakles (Herkules) auf dessen Haupt die Sage und die Dichtung die Thaten Vieler ge- häuft haben mögen, und Perseus, der Sohn des Zeus und der Danaö, beide dem achäischen Stamme angehörend, so wie Th e- se u s dem Stamme der Ionier. Ferner auf friedlichere Weise aus- gezeichnet sind Minos König von Kreta, welcher die Kenntniß der Schifffahrt dazu benutzte, die Inseln und Küsten von den See- räubern zu befreien und das erste Vorbild eines gesetzlich geord- neten Staates aufgestellt haben soll; Dadalus, ein Meister in der Bildhauerei, dem die Sage daher zuschreibt, er habe die Statuen wandeln gelehrt; der wahrscheinliche Erfinder der Segel auf den Schiffen, daher die Sage von den Flügeln, womit er seine Flucht aus Kreta bewerkstelligt. Der vergötterte A s k l e p i o s (A e s e u l a p) und Chiron übten die Heilkunde, und erhabene Sänger, meist aus dem thracischen Stamm, O r p h e u s, L i n u s, M u sä u s, deren Werke aber untergegangen, sangen den Ursprung der Götter und der Welt und lehrten die Pflichten der Menschen. — Zu den Thaten, welche von mehreren Helden gemeinschaftlich unternom- men worden, gehört zuerst der von der Sage dichterisch ausge- schmückte Zug der Argonauten (von ihrem Schiffe Argo also be-

10. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 386

1833 - Halle : Schwetschke
S86 A. Europa. nen kleinen Staaten, so wurde das Gefühl des gemeinsamen Ur- sprungs doch durch zwei wichtige Einrichtungen erhalten. Die erste, das Gericht der Amph i ktyonen, ursprünglich eine Bundesver- sammlung thessalischer Stämme, ward, nachdem die Dorier den Peloponnes erobert, nach und nach die Bundesversammlung aller hellenischen Stämme, wovon jeder Abgeordnete zu dieser Ver- sammlung sendete, welche zweimal im Jahre, theils zu Delphi, dem Sitz des heilig geachteten Orakels, theils zu Thcrmopylä, statt- fand. Der Hauptzweck dieser Versammlung war in älterer Zeit wohl religiöser Art gewesen, später diente er vorzüglich dazu, die Streitigkeiten unter den Bundesvölkern beizulegen, die Kleineren vor dem Uebergewicht der Größeren zu schützen und dem Empor- kommen der Tyrannei, d. h. der Herrschergewalt eines Einzelnen, bei allen Bundesstaaten zu verhindern. Die zweite gemeinsame Einrichtung aller griechischen Stämme waren die öffentlichen Spiele, eine uralte Feier, worunter die olympischen, von Jphitus ums Jahr 888 vor Christo, erneuert, bei weitem die berühmtesten wa- ren. Während ihrer Feier wurde ein allgemeiner Waffenstillstand aller daran theilnehmenden Stämme beobachtet. Wie überall in der Geschichte, so war auch für Griechenland der Zeitpunkt der erwachenden Freiheit zugleich der, wo die raschesten Schritte zu höherer Cultur, zu Künsten, Wissenschaften und Handel gemacht wurden. Am schönsten und zuerst blühten die Pflanzstädte Klein- asiens auf. Hier, unter dem glücklichen Klima Ioniens, hatte schon Homer gedichtet und war Hesiodus, der Sänger der Werke und Tage, eines didaktischen Gedichts, und einer Théogonie oder Dich- tung über die Göttergeschlechter, geboren, brachte aber sein Leben zu Askra in Böotien zu. Auf den nahgelegenen Inseln blühte die Dichtkunst und wurde durch die lyrischen Gesänge des A l c ä u s und der S a p p h o verherrlicht. In Ionien lebten die ersten Erforscher der Natur, wie Thales aus Milet, und die wegen ihrer bürger- lichen Weisheit vorzugsweise benannten 7 Weisen, zu welchen auch Solon, der Gesetzgeber Athens, gehörte. Die Ionier rissen bald den Handel an sich, welchen früher Phönizier und Kurier in diesen Gegenden geführt; sie bevölkerten die Küsten des schwarzen Meeres mit 80 neuen Pflanzstädten, und ihre Schiffe gingen nach Gallien und Spanien, wo sie ebenfalls Niederlassungen, die berühmteste ist Massilia, das heutige Marseille, gründeten. Auch das Mutter- land kam nach langen Stürmen und bürgerlichen Unruhen endlich zu einem bleibendern Zustande, in welchem die Anfänge der Künste und des Handels gediehen. Korinth zeigte die ersten Prachtwerke der Baukunst, und Athen erhob sich durch Handel und Seemacht. Aus den vielen Verbindungen kleinerer, durch Stammverwandt- schaft oder Lage an einander geknüpfter Städte erhoben sich allmäh- lig einige mächtigere, wie Sparta, Athen, Theben u. a., welche nun Häupter eben so vieler Bündnisse und bald wahre Beherrsche-
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