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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 207

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. A. Staaten des Norddeutschen Bundes. 207 (9340 Einw.), Frose und Groß-Salze, mit der größten Saline in den preußischen Staaten; sie liefert jährlich über '/2 Mill. Centner Salz. Die Quellen und Gradirwerke sind zu Groß-Salze, von wo die Soole nach Schönebeck geleitet mxb hier verfetten wird; ans den Abgängen werden Glaubersalz, Salmiak u. v. a. chemische Producte gewonnen. Bei Salze ist auch ein 1822 angelegtes Soolbad. In geringer Entfernung südlich liegt die Herrnhuter-Colonie Gnad au; und noch weiter südlich der kleine Ott Staßfurt, das reichste Salzwerk in Preußen. — Im O. der Elbe liegt Burg, an der Ihle, mit 15,400 Einw. und wichtigen Tuchfabriken. Nach dem Harze zu liegt an der Holzemme die Stadt Halberstadt, mit 23,870 Einw., guten Schulen und einigen Fabriken; unter den Kirchen zeichnet sich die schöne Domkirche aus. Die Stadt, welche durch eine Eisenbahn mit Magdeburg verbunden ist, liegt in einer überaus frucht- --- ---1/ / 1 Lustort der Bewohner. baren Gegend; die Spiegelsberge, */4 Stunde davon, sind ein angenehmer Ascherslebeu, mit 15,286 Einw. und Flanell- fabriken; in der Nähe liegen die Ruinen der alten Burg Askanien. Noch näher am Harze und schon in dessen Vorbergen liegt der nahrhafte Ort Quedlinburg, an der Bode, mit 16,476 Einw., die sich vorzüglich mit Branntweinbrennerei beschäftigen. In der Kirche des dabei auf einem Felsen liegenden fürstlichen Schlosses, der ehemaligen Residenz der Aebtissin von Quedlinburg, ist das Grab Kaiser Heinrichs 1. Quedlinburg ist der Geburtsort Klopstock's und Karl Ritter's. Klopstock ist in dem an die Stadt grenzenden angenehmen Lustwalde, dem Brühl, ein Denkmal errichtet worden. Ritter erhielt i. I. 1865 ein Denkmal mit den Worten: „Dem Meister der wissenschaftlichen Erdkunde Karl Ritter." Zwei Stunden südlich von Quedlinburg öffnet sich das hier durch seine schroffen, 800— 900' hohen Felswände ausgezeichnete Bodethal; auf einem der höchsten Felsvorsprünge ist die sogenannte Roßtrappe. Unmittelbar am Ausgange des Thals liegt ein Soolbad, ein bedeutender Eisenhammer und eine Blechhütte. Hart am Fuße des Harzes in einer schönen Thalöfsnung an der Holz- emme liegt der kleine Ort Wernigerode mit 6589 Einw. Er gehört wie die Umgegend, die Grafschaft Wernigerode, dem Grafen von Stolberg unter preußischer Hoheit. Das am Berge ilber der Stadt liegende Schloß hat eine entzückende Lage, schöne Gartenpartien und eine ansehnliche Bibliothek. Im Gebiete der Grafschaft liegt der 3520' hohe Brocken oder Blocksberg (Uruoterus), der höchste Gipfel des Harzes, auf dessen Spitze ein für die Umstände vortrefflich zu nennendes Wirthshaus von dem Grasen unterhalten wird und ein Aussichtsthurm errichtet worden ist. Von Wernigerode ersteigt man ihn in 6 Stunden; ungleich bequemer und um die Hälfte kürzer ist der Weg von Jlsenburg durch das überaus reizende Ilsethal, wo man am Jlsenstein, einer 230' hohen senkrechten Granit- klippe, mit einem großen eisernen Kreuze geziert, vorüber kommt. Eine — Zwei andere Zweige gute Fahrstraße führt bis zum Gipfel des Brockens, des gräflich Stolbergschen Hauses besitzen im südlichen Harz desselben die Grafschaften Stolberg-Stolberg und Rosla, mit den Hauptörtern gleichen Namens. - Stolberg- Zu diesem Regie- ^ Alt mark, in älteren Zeiten die nördliche Mark genannt, welche schon 1343 an die Markgrafen von Brandenburg

2. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 216

1869 - Braunschweig : Schwetschke
-Lie ist die kleinste im Königreich und enthält auf 366,„ si Meilen 1,666,581*) oder auf der lumeile 4546 Einw. Sie besteht aus den altprenßischen Provinzen: Minden, Ravensberg, Mark, Tecklenburg, Theilen von Gingen und von Miinster, Paderborn, wozu seit 1815 noch gekommen sind: das Herzogthum Westfalen und Engern oder Sauerland, Corveh, das Fürstenthnm Siegen und mehrere mediatisirte Fürstenthümer, Graf- unk Herrschaften, deren Besitzer unter preußischer Hoheit stehen. Sie ist in die 3 Regierungsbezirke Münster, Minden und Arnsberg getheilt. Die nordwestlichen Theile der Provinz sind eben, zum Theil sandiges Haideland oder morastig, nach Holland zu: die siidlichen werden von unzähligen, meistens mit schönem staubholze bewachsenen Bergreihen durchzogen, wor- unter die bedeutendsten der Westerwald mit seinen nördlichen Abhängen, das sanerländische Gebirge, 2600' hoch, der Haarstrang, die Ebbe und das Rothlager oder Rothhaar-Gebirge, 2200' hoch. Im Ro. liegen Theile des Teutoburger Waldes und noch nördlicher ein Theil des Wesergebirges, welches hier % Stunde südlich von Minden im Durchbruch der Weser die berühmte Porta westphaliea bildet. Die bedeutendsten Flüsse sind: die Weser, welche indeß die Provinz im O. nur wenig berührt; die Eins, Lippe und Ruhr, welche dem Rheine zuströmen. Bon Münster ab geht ein Canal bis Maxhafen, welcher, wenn er vollendet wäre, mittelst der Vechte zur Südersee führen würde. Die Einwohner sind alle deutschen Stammes und reden größtenteils die plattdeutsche Sprache; die Zahl der Katholiken ist etwas stärker als die der Prote- stanten, unter welchen wieder die Lutheraner die zahlreichsten sind. In einem großen Theile der Provinz giebt es keine Dörfer, sondern nur einzeln *) 1867 1,708,559 Einw., Zunahme gegen 1864 41,978 Einw. 216 A. Europa. dessen Sauerbrunnen der- stärkste in Deutschland und wahrhaft berauschend ist. Rieder-Langenau bei Habelschwerdt; Charlottenbrunn, unweit Salzbrunn; Muskau, an der Reiße, mit einem schönen Park u. a. Wegen des Bergbaues und des Hüttenwesens sind zu bemerken: Tar- nowitz, 5930 Einw., in Oberschlesien, wo die wichtigsten Eisen-, Galmei-, Silber- und Bleigrnben, sowie eine Bergschule; in der Nähe liegen viele Hüttenwerke, besonders die Königs Hütte und Friedrichshütte, mit Eisen- und Zinkwerken; Dleiwitz, am Klodnitzer Canal, mit 11,784 Einw. und einer großen Eisengießerei. Bestthen, 12,850 Einw., Eisen- werke. Bei Malapane, unweit Oppeln, sind die größten königlichen Eisenhüttenwerke der Provinz. Durch Siege Friedrichs Ii. in den beiden schlesischen und im sieben- jährigen Ki'iege sind bekannt: Molwitz bei Brieg 1741, Hohen-Fried- berg und Striegau 1745; Lenthen und Lissa 1757; Liegnitz 1760, Burkersdorf und Reichenbach 1762, sowie im französischen Kriege das Gefecht bei Hainau und die Schlacht jan der Katzbach 1813, beide in der Nähe von Liegnitz, bei Wählstatt, woher Blüchers Titel Fürst von Wahlstatt. Hier war auch 1241 die große Tartarenschlacht geschlagen worden, welche Herzog Heinrich Ii. nebst seinein Leben verlor.

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 85

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vri. Deutschland. 85 schwerlich; auch ist sie für große Schiffe nicht einmal bis Bremen schiffbar. Dampfschiffe gehen jetzt bis Minden hinauf. 4. Die Elbe (Albis) entspringt auf der böhmischen Seite des Riesengebirges, in der Gegend der Schneekoppe auf einer Wiese, ans vielen Quellen; sie durchströmt Böhmen, wo sie bei Melnick schiffbar wird, das Königreich Sachsen, die preußische Provinz Sachsen, das Herzogthum Anhalt, abermals die preußische Provinz Sachsen, bildet von unterhalb Sandow bis Schnaken bürg die Grenze zwischen den preußischen Pro- vinzen Sachsen und Brandenburg, von Schnakenburg bis oberhalb Dömitz die Grenze zwischen den preußischen Provinzen Hannover und Brandenburg, und auf eine sehr kurze Strecke zwischen Meklenburg- Schwerin und Hannover, betritt dann unterhalb des meklenburger Dorfs Wendisch- Weh rin gen die Provinz Hannover, welche sie nach einem Lauf von circa 6 Meilen oberhalb der Stadt Lauenbnrg wieder verläßt, und scheidet schließlich Hannover vom lanenburgischen und hambnrgischen Gebiete, ferner von Holstein; bei Hamburg bildet sie viele Inseln, erweitert sich zu einem wahren Meeresarme, in welchem Ebbe und Flnth sehr fühlbar und das Wasser salzig wird, und ergießt sich, 12 Al. breit, bei Cuxhafen in die Nordsee. Der Eingang in die Elbe ist wegen der vielen Sandbänke so gefährlich, daß sich die Schiffe der Helgoländer Lootsen zum Einlaufen be- dienen müssen. Sie nimmt eine große Anzahl schiffbarer Flüsse auf, und zwar von der linken Seite: a) die aus dem Böhmer Walde kommende Moldau, wodurch sie schiffbar wird; b) die vom Fichtelgebirge kommende Eg er; c) bei Dessau die Mulde, welche aus 3 vom Erzgebirge kommenden Flüssen, der Freiburger und der Zwickauer Mulde und der Zschopau, entsteht; 6) die aus dem Fichtelgebirge kommende und von Naumburg aus schiffbare Saale (Saks). Diese empfängt vom rechten Ufer die mit der Pleiße vereinigte Elster und vom linken die vom Thüringer Walde konimende Ilm, die südlich vom Harz entspringende Unstrut, nachdem diese die vom Thüringer Walde kommende Gera, vom linken Ufer aber die Wipper und die Helme ausgenommen; eine andere vom nördlichen Harz abfließende Wipper und die eben daher kommende Bode; e) die schiffbare Jeetzel; f) die Ilmenau (von Lüneburg an schiffbar); g) die bis N enhaus mit Dampfschiffen befahrene Oste; die zwei letztgenannten kommen von der Lüneburger Haide. Von der rechten Seite nimmt die Elbe auf: a) die^ aus dem Riesengebirge kommende Jfer; b) oberhalb Wittenberg die Schwarze Elster; e) die schiffbare Havel, welche im Meklenbnrgischen entspringt und bei Spandau die ebenfalls schiffbare Spree aufnimmt, die aus dem Lausitzer Gebirge kommt; 6) die Elde und andere kleine Flüsse ans dem Meklenbnrgischen und Holsteinschen. Die Elbe hat durchaus keine gefährlichen Stellen in ihrem Bette, desto mehr aber ist sie den Versandungen und dem Wassermangel ausgesetzt. 5. Die Oder (Yiaclrus) entspringt nur 1000' hoch in Mähren am So.-Fuße der Sudeten, durchströmt in nordwestlicher und nördlicher Rich- tung die preußischen Provinzen, wird bei Ratibor schiffbar; oberhalb Garz in Pommern theilt sie sich in 2 Hauptarme, wovon der westliche Oder, der östliche die große Regelitz heißt und den Dammschen See durchfließt. Unterhalb derselben vereinigen sich beide wieder, und die Oder bildet nun

4. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 154

1821 - Magdeburg : Rubach
Fünfter Abschnitt. *5+ und Sümpfe Ott ihr hinziehn. Unter den Flüssen, die sie aufnimmt, nenne ich euch hier nur noch die 50 F. breite, aber sehr reißende Katzbach, bey welcher Blücher den y 18 13 die Franzosen schlug, welche von neuen in Schlesien eindringen wollten, und die schiffbare Neiße. Zwischen der Oder und Weichsel habt ihr euch noch die Stolpe, Wipper und Persante zu merken, die nach einem kurzen Laufe in die Ostsee fallen und nicht schiffbar sind. 2. Die Elbe ist bey ihrer Mündung deut- sche Meile breit und wird schon in Böhmen schiff- bar. Sie nimmt in Böhmen die Moldau und Eg er und in Deutschland außer der Havel und Spree (s. ob. S. 67.) die Mulda bey Dessau und die Saale, in welche die Unstrut und El- ster fließen, bey Barby auf. Die Ucker, Peene, Warnow und Tr ave sind Küstenflüsse, welche zwischen der Oder und Elbe in die Ostsee fallen. 3. Die Weker, die nur 62 M. lang und an ihrem Ausflusse über \\ M. breit ist, nimmt die Diemel, Hunte und Aller auf. Die letztere entspringt unweit Seehausen im Magdeburgischen und ist eine kurze Strecke weit schiffbar. Zwischen der Weser und der Elbe fließt die Oste in die Nordsee. 4. Der Rhein wird schon in der Schweiz durch die Aar verstärkt. Aus Deutschland strömen ihm zu der Neckar, welcher aus dem Schwarz- walde, und der Main, welcher von dem Fichtel- gebirge kommt, die Lahn, der Sieg, die Ruhe und die Lippe; aus Frankreich die Mosel und die Maas. Zwischen Rhein und Weser strömt die Ems, ein schiffbarer Küftenfluß, dem Meerbu- sen Dollart, einem Theile der Nordsee, zu. 5. Die Donau, der größte deutsche Strom, nimmt in Deutschland links die Altmuhl und Naab, den Regen und die March auf; rechts den Iller, den Lech, die Isar, den Inn, die

5. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 67

1821 - Magdeburg : Rubach
Europa. 67 Diese fließt westlich von der Weichsel. Ihre Quel- len hat sie auf dem Riesengebirge. Schon in Schle- sien wird sie schiffbar. Sie fließt immer nördlich bis nach Stettin, unterhalb welcher Stadt sie breiter und einem Landsee ähnlich wird. Sie heißt als solcher Papenwasser und noch weiter nach der Ostsee zu ftettiner Haff, und hängt durch drey Mündungen, welche die Inseln Usedom und Wol- lin einschließen und Peene, Swine und Dive- uow heißen, mit der Ostsee zusammen. 6. Der Nordsee strömen zu, die Elbe, die Weser, der Rhein und die Schelde. Die Elbe entspringt auf der südwestlichen Seite des Riesenge- birges und wird schon in Böhmen durch die Mol- dau verstärkt. Sie strömt dann zwischen dem Erz- und Riesengebirge hindurch, nach Sachsen, dann durch die preußischen Provinzen u. s. w. Auch in Deutschland nimmt sie mehre schiffbare Flüsse, unter andern links die Saale, welche von dem Fichtel- gebirge kommt, und rechts die Havel auf, welche aus Meklenburg kommt und mittelst des Finow- kanals die Elbe mit der Oder verbindet. Unter- halb Hamburg wird sie bedeutend breiter und fällt dann etwa 20 Meilen von dieser Stadt in das Meer. Die Weser entsteht aus der Vereinigung der F u l d a und Werra und strömt längs des Sollinger Wal- des, einer Fortsetzung des Thüringer Waldes, in die Nordsee. — Der Rhein entspringt nicht weit von dem Gotthardsberge, dem höchsten deut- schen Berge, aus drey Quellen, welche sich bald vereinigen. Schon in der Schweiz strömt ihm die bedeutende Aar zu; dann fließt er durch den Bo- densee nach Deutschland, aus welchem ihm der Neckar, der Main und die Lahn zuströmen; aus Frankreich fließt ihm die Mosel zu. Die Nie- derlande, in welche er sodann tritt, sind die nie- drigsten in Hanz Europa. Durch Dämme muß man hier die Flüsse und Seen in ihren Ufern halten. In diesem flachen Lande theilt sich der Strom in 5 *

6. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 303

1864 - Breslau : Leuckart
Deutschland. 303 Pommern. Die Oberfläche dieses Landes und seine Aus- dchnung an der Ostsee zeigt viel Ähnlichkeit mit Preußen. Außer der Oder sind die schiffbaren Küstenflüsse: Peene, Persante und Stolpe. Eine Menge Seen bedecken den südlichen Theil. Aus dem pommerschen Haff ergießt sich die Oder ins Meer. Die zu Pommern gehörige Insel Rügen ist fruchtbar. Sie hat eine sonderbare Gestalt: indem ein langer Meerbusen ins Land dringt, werden mehrere Halbinseln und Landzungen gebildet. Es gibt hier bedeutende Hügel, von denen der eine, Stubbenkammer genannt, aus Kreide besteht. Die jetzigen Bewohner von Pom- mern sind Deutsche, die alten, von denen noch Ueberbleibsel in einigen Dörfern leben, waren Wenden. Das Land zerfällt in die Regierungsbezirke Stettin, Stralsund und Köslin.— Stettin ist eine starke Festung, treibt einen ansehnlichen Han- del mit schlesischen und brandenburgischen Kunsterzeugnissen nach dem Auslande und versieht einen großen Theil des Staates mit Waaren des Nordens, Frankreichs und Englands. Schlesien hat einen Flächeninhalt von 742 Quadrat- meilen. Gegen Südwest und Süden befindet sich das Haupt- gebirge Deutschlands: die Sudeten 30 — 40 Meilen lang. Seine einzelnen Theile sind: das Jsergebirge, das Riesengebrrge, der Hochwald, das Eulengebirge, die Glatzer - Gebirge (Erlitz Mense-, und Heuscheuergebirge) und das Altvatergebirge oder Gesenke. Südöstlich stoßen an dasselbe die Karpathen — west- lich das Erzgebirge. — Das Land wird der Länge nach von der Oder durchströmt, die hier links die Oppa, Hotzenplotz, Neiße, Ohlau, Weistritz, Katzbach, den Bober; rechts die Ostrawitza, Olsa, Klodnitz, Malapane, Stöber, Weide und Bartsch auf- nimmt. Der Boden ist auf der linken Oderseite fruchtbarer als auf der rechten, wo es manche sandige Striche gibt. In Ober- schlesien und im Gebirge trifft man noch bedeutende Waldungen und in denselben ansehnliches Wild. Die Schafheerden sind veredelt und geben nach den sächsischen die feinste Wolle. Das Land hat mannigfaltige Erzeugnisse des Pflanzen- und Mineral- reichs , welche von den betriebsamen Einwohnern meist selbst ver- arbeitet werden. Außer Getreide und Obst baut man Färber- röthe, Tabak und vor allem Flachs. Das Weben und Bleichen der Leinwand beschäftigt viele tausend Gebirgsbewohner. Nächst- dem ist die Tuchbereitung ein wichtiger Gewerbszweig in den Städten Görlitz, Lauban, Grünberg und Goldberg. Höchst bedeutend ist _ der Bergbau, durch den man zwar auch Silber, Kupfer, Blei und Arsenik, vorzüglich aber Eisen, Zink und treffliche Steinkohlen gewinnt. — Die Einwohner sind theils deutscher, theils polnischer Abkunft. Die letztern mögen ein

7. 2 - S. 265

1856 - Breslau : Leuckart
Der Zirknitzer See. 265 Pardubitz plötzlich westlich, geht dann nordöstlich, von Leitmeritz an nördlich und drängt sich hei Lobositz durch eine Felsenspalte, um aus dem grossen Gebirgskessel Böh- men in das Königreich Sachsen zu gelangen. Hier durch- bricht sie zwischen Tetschen und Pirna die merkwürdigen Quadersandsteine, Gebilde der schönen sächsischen Schweiz, bewässert hierauf den herrlichen Thalgrund, in welchem Dresden liegt, und zwängt sich zum drittenmale bei Meissen durch Granitgebirge, um endlich die norddeutsche Ebene zu erreichen. Bei Torgau und Wittenberge verschwinden die Höhen gänzlich, und der Strom setzt seinen Lauf in voll- kommner Ebene fort, getheilt durch zahlreiche Inseln in viele Arme, welche sich jedoch alle wieder vereinigen, bevor er sich unterhalb Hamburgs in einer Breite von 2 Meilen in die Nordsee ergiesst. Auf seinem Laufe nimmt er die Moldau, die Eger, die Iser, die schwarze Elster, die Mulde, die Saale, die Havel mit der Spree und viele kleinere Flüsse in sich auf. Viele hölzerne und steinerne, zum Theil sehr schöne Brücken ver- binden die gegenseitigen Ufer. Bei Melnik wird die Elbe schiffbar, und von ihrer Mün- dung bis einige Stunden obervvärts Hamburg, bis wohin auch die Ebbe und die Fluth ihre Wirkung erstrecken, trägt sie Seeschiffe. Die Dampfschifffahrt, bis jetzt nur zwischen Magdeburg, Hamburg und Kuxhafen und zwischen Dresden, Tetschen urid Prag regelmässig betrieben, wird durch die jährlich zunehmende Versandung des Stromes sehr gehindert, welcher Uebelstand durch Reinigung des Flussbettes besei- tigt wird. Wer die Elbe hier mit Hunderten von grossen Dampf- und Segelschiffen bedeckt sieht, welche bestimmt sind den Verkehr zwischen Deutschland, England, dem fernen Ame- rika und den übrigen Erdtheilen zu vermitteln, und sich da- bei der unscheinbaren Quellen dieses Flusses erinnert, der wird lebhaft von dem Gedanken erfüllt, dass das Grosse auf Erden recht oft einen gar kleinen Anfang nimmt. * Der Zirknitzer See. An den julischen Alpen liegt in Krain der berühmte Zirknitzer See, von jeher das Wunder und Räthsel der Ge- gend. Oestlich vom Adelsberg, da wo die Geheimnisse der Unterwelt in hundert Gewölben der Kalkfelsen eingeschlos- sen sind, breitet sich der wunderschöne See von Zärknitz aus

8. 2 - S. 303

1856 - Breslau : Leuckart
Deutschland. 303 den neuen Stadttheilen sind schnurgerade und sehr breit; die längste, die Fnedrichsstraße, beträgt 4250 Schritt. Das königliche Schloß enthält prachtvolle, mit trefflichen Kunstwerken gezierte Zimmer und Säle; es liegt fast in der Milte der Stadt. Unter den Kir- chen zeichnet sich die katholische durch ihre -schöne Bauart aus. Die dasige Hochschule gehört zu den bedeutendsten in ganz Deutschland. — Vier kleine Meilen von Berlin liegt in einer durch Hügel und Seen sehr angenehmen Landschaft die zweite Residenz Potsdam; sie wurde von Friedrich dem Großen sebr regelmäßig erbaut. Eine Eisenbahn verbindet gegenwärtig Potsdam mrt Berlin, und man kann den Weg mittelst des Dampfwagens in 36 Minuten zurücklegen. Pommern. Die Oberfläche dieses Landes und seine Aus- dehnung an der Ostsee zeigt viel Ähnlichkeit mit Preußen. Außer der Oder sind die schiffbaren Küstenflüsse: Peene, Persante und Stolpe. Eine Menge Seen bedecken den südlichen Theil. Aus dem pommerschen Haff ergießt sich die Oder ins Meer. Die zu Pommern gehörige Insel Rügen ist fruchtbar. Sie hat eine son- derbare Gestalt: indem ein langer Meerbusen ins Land dringt, werden mehrere Halbinseln und Landzungen gebildet. Es gibt hier bedeutende Hügel, von denen der eine, Stubbenkammer genannt, aus Kreide besteht. Die jetzigen Bewohner von Pommern sind Deutsche, die alten, von denen noch Ueberbleibsel in einigen Dör- fern leben, waren Wenden. Das Land zerfällt in die Regie- rungsbezirke Stettin, Stralsund und Köslin. —Stettin ist eine starke Festung, treibt einen ansehnlichen Handel mit schle- sischen und brandenburgischen Kunsterzeugnissen nach dem Aus- lande und versieht einen großen Theil des Staates mit Waaren des Nordens, Frankreichs und Englands. Schlesien hat einen Flächeninhalt von 742 Quadratmeilen. Gegen Südwest und Süden befinden sich zwei Hauptgebirge: das Riesengebirge und die Sudeten. Vom erstem gehen westlich das Jsergebirge und östlich das Eulengebirge aus; die Sudeten stehen wieder mit den glätzer Gebirgen und den Karpathen in Verbin- dung. Das Land wird der Länge nach von der Oder durchströmt, die hier links die Oppa, Hotzenplotz, Neiße, Ohlau, Weistritz, Katzbach, den Bober; rechts die Ostrawitza, Olsa, Klodnitz, Ma- lapane, Stöber, Weide und Bartsch aufnimmt. Der Boden ist auf der linken Oderseite fruchtbarer als auf der rechten, wo es manche sandige Striche gibt. In Oberschlesien und im Gebirge trifft man noch bedeutende Waldungen und in denselben ansehn- liches Wild. Die Schafheerden sind veredelt und geben nach den sächsischen die feinste Wolle. Das Land hat mannigfaltige Er- zeugnisse des Pflanzen- und Mineralreichs, welche von den be-

9. Europa - S. 116

1830 - Hannover : Hahn
ii6 Die Preußischen Staaten in Deutschland. §. 96. weit die Oder für größere Seeschiffe zu seichtes Wasser hat. — Anklam an der Peene, 5goo E. treibt einigen Seehandel. — In Hinrerpommern ist Scargard an der Jhna, 9000 E., hat Woll - und Leincwandwcberei, Tabacks- Leder u. a. Fabriken. — Treprow an der Rega, 4tzoo E. Es werden hier viele Lachse und Neunaugen gefangen. Bei der Stadt pyriiz am Ottobrunnen wurden 112(1 die ersten heidni- schen Wenden getauft. — Röslin, am Fuße des Gvllenberges, 5200 E. — Rolberg an der Perfante, § Stunde von der Ostfee, Festung, 5900 E. hat einen Hafen und Salzwerk. — Stolpe an der Stolpe, 5600 E. treibt Seehandel und Lachsfang. Hier allein wird der an der Ostfee gefundene Bernstein verarbeitet. Im ehemaligen Schwedischen Vorpommern liegt: Stralsund an der Ostsee, ganz von Wasser um- geben, und Festung mit 1-1,500 E. Die Stadt treibt bedeutenden See- handel und Schiffbauerei, hat auch einige Fabriken. Von hier geht ein Dampfschiff nach Schweden. — Greifswalde, kleine Universität unweit der Ostsee, 8000 E. Sitz eines Oberappellationsgerichts; hat ein Salz- werk, Oelmühlen und einige Fabriken. — Stralsund gegenüber liegt die Insel Rügen, 18 Q-M. groß, mit größtenteils fruchtbarem Boden, aber an der Nordküste voll steiler Kalkfelsen. Unter diesen ist die Grub- benkammer, 54o F. hoch, mit Wald bedeckt, besonders merkwürdig. Das zweite Vorgebirge Arkona, 200 F. hoch, hat einen Leuchtthurm. Ackerbau, Fischerei und Viehzucht ist die Hauptbeschäftigung der E. Die Hauptstädte sind Bergen und Garz. — Oestlich von Rügen liegt die kleine Insel Russen, wo Gustav Adolf von Schweden zuerst landete, als er 1630 den Deutschen Protestanten Hülfe brachte. Provinz Sachsen. §. 96. Westlich von Brandenburg, zwischen Schlesien, den Säch- sischen Ländern, Hessen, Braunschweig und Hannover. Es schließt die Herzvgthümer Anhalt und die Halste der Fürstenthümcr Schwarzburg in sich; dagegen liegt ein Prcuß. Gebiet zwischen Sächsischen Landern am Thüringer Walde. Größe 456 £>. M. Ein fruchtbares Land; in N u. O eine weite Ebene, in S. und W. gebirgig, mit einem Theile des Unrerharzes, wo der 54oo F. hohe Brocken. Zwischen dem Harze und dem Thüringer Walde dehnen sich mehre schon bewaldete Bergzüge aus, als die Hainleire, der Hamich, die Finne u. a.; keiner i5oo F. hoch. Die Elbe nimmt fast alle Gewässer der Provinz auf; in O- die ^avel und Schwarze Elfter, in W. die Mulde und Saale mit der weißen Elfter, Unstrut und Bode. Die Werra berührt das Preuß. Gebiet, die Leine, Aller und Ieeye entspringen hier. Der Arendsee ist i| M. im Umfange. Auch bei Mansfeld sind kleine Seen, theils mit süßem, theils mit salzigem Wasser. Waldungen sind hinreichend; in N. ist ein großer Bruch, der Drömling. Die Viehzucht wird stark getrieben; man bauet viel Getreide, Flachs, Hopfen, Taback, Gbft, auch Waid, Rrapp, Rümmel, Anis u. a. Gewürzkräuter. Das Mine-

10. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 96

1833 - Halle : Schwetschke
9(5 A. Europa. Brieg, inoberscstlesien, an der Oder, mit über 10000 Einwohnern, seit kurzem der Sitz des Oberbergamts für die ganze Provinz. Zu den sogenannten Gebirgsstädten, weil sie am Fuß des Ge- birges liegen, gehören: H i r s ch b e r g, am Einfluß des Zacken in den Bober, mit über 6000 Einw. und dem bedeutendsten Lein- wandhandel von ganz Schlesien; Schmiedeberg, mit 4660 Einw.; Löwenberg, Greifenberg. Friedeberg u. a., welche sämmtlich vom Leinwandhandel leben. Schlesien hat außer Glogau noch mehrere bedeutende Festun- gen, als: Schweidnitz, an der Weistntz, am Fuße des Gebir- ges, mit nahe an 10990 Einw., die katholische Hauptkirche ist eine der größten in Schlesien; auch ist hier ein großes Zucht- und Ar- beitshaus. Glatz, an der Neiße, mit7006 Einw., liegt mitten im Gebirge. Nicht weit davon Silberberg, eine kleine ganz in Felsen gehauene Bergfestung; sie war eine von den wenigen, welche 1806 — 1l07 nicht in Feindes Gewalt geriethen. Neiße, am Flusse gleiches Namens, mit über 10000 Einw. und einer Ge- wehrfabrik. Kosel, an der Oder, mit 3000 Einwohnern. Keine Provinz des preußischen Staats ist so reich an Heilquel- len als Schlesien; unter den dadurch entstandenen Badeörtern sind die berühmtesten: am Fuße des eigentlichen Riesengebirges, der Sauerbrunnen Fl insberg, und 3 Meilen davon die warmen Quellen von Warmbrunn; ersteres liegt in einem wilden Fel- senthale; letzteres, mit freundlichen Umgebungen, ist noch durch sei- ne Glas - und Steinschleifereien bekannt. Weiter östlich, am Fuß des Gebirges, Salzbrunn und Altwasser In der ehemaligen Grafschaft Glatz liegen: Rein erz, mit einem kalten Schwefel- und einem Sauerbrunnen; Landeck, mit warmen Bädern; Ku- dow.a, 2 Meilen von Reinerz, dessen Sauerbrunnen der stärkste in Deutschland und wahrhaft berauschend ist; Gellenau, und mehrere andre Gesundbrunnen. Wegen des Bergbaues und des Hüttenwesens sind zu bemer- ken: Tarnowitz, in Oberschlesien, wo die wichtigsten Eisen-, Galmei-, Silber- und Bleigruben; in der Nähe liegen viele Hüt- tenwerke besonders die Königshütte, mit Eisenwerken; Gleiwitz, in derselben Gegend, mit reichen Steinkohlengruben, welche durch den Klodnitzer Kanal in die Oder bei Kosel geführt werden. Bei Mal apan e in Oberschlesien sind die größten Eisenhüttenwerke der Provinz. Durch Siege Friedrichs Ii. in den beiden schlesischen und im siebenjährigen Kriege sind bekannt: Molwitz bei Brieg 1741; Hohen - Fri edberg und Striegau '1743; Leuthen und Lissa 1757; Liegnitz 1760. Wir kommen nun zu dem zweiten Haupttheil der preußischen Monarchie; die westliche Hälfte, welche mit geringen Ausnahmen
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