Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 159

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 159 Baien, und Württemberg wurden zu Königreichen, Baden und Darmstadt zu Großherzogthümern mit Gebietserweiterungen erhoben; die Fürsten wur- den für souverain erklärt unter dem Protectorat Napoleons und bildeten nun in der engsten Verbindung mit Frankreich den Rheinbund (s. Bd. I. S. 528). Zugleich waren durch diesen mittelst der Mediatisirung eine Asenge kleiner Reichsfürsien verschlungen und anderen Staaten einverleibt worden. Das deutsche Reich war hierdurch aufgelöst, und 1806 legte Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone nieder. Zu spät versuchte Preußen 1806, in Verbindung mit Sachsen und in Hoffnung auf russischen Beistand, den Kampf mit Frankreich und allen ihm verbündeten Ländern. Die einzige Schlacht bei Jena und Auerstädt, 14. Oktober 1806, vernichtete alle Hoff- asch sieger- preußischer Festungen erleichterte den Franzosen das schnelle Vordringen. Auch Friede preußische überschritten Preußisch-Eilau, 8. Februar 11 Franrosen bei Friedland über di sehen Elbe und Rhein, aus welchen wie aus Hessen und Hannover das neue Königreich Westphalen zusammengesetzt wurde, und das ganze ehemalige Südpreußen, welches unter dem Namen eines Herzogthums Warschau dem ernannten und in den Rheinbund getretenen Kurfürsten von Nur noch in Oesterreich lebte für Deutschland ein zum Sachsen gegeben ward. Funken der Hoffnung, und die dort allgemeine Stimmung ließ allerdings die größten Anstrengungen erwarten. Der Zeitpunkt 1809 schien günstig: Napoleons beste Heere wareii in Spanien in einem verzweifelten Kampfe begrissen, und in ganz Deutschlaiid regte sich Hoffnung und innige Theil- nahme für Oesterreich. Noch einmal sollten Napoleons überlegene Talente ~ is volle Maß der Unterjochung und Schmach em- pfinden. Die Schlachten bei Abensberg, Thann, Eckmühl un 20.—22. April 1809, vernichteten einen bedeutenden Theil der österreichi- schen Heere; die deutschen Fürsten, vielleicht zum Abfall geneigt, blieben dem Rheinbünde getreu; nur die Tiroler erhoben sich mit Heldenmuth unter Andreas Hofer's Anführung, und zum zweiten Male zog Napo- leon als Sieger in die Kaiserstadt ein. Der Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern 21.—22. Mai, erweckte schöne Hoffiumgen; in dem erschöpften Preußen regte sich lebhafte Theilnahme, und eine kleine Heldenschaar unter dem Major Schill wagte auf ihre eigene Hand, das Zeichen zum Los- brechen zu geben. Auch diese Hoffnungen wurden vereitelt, Schill fiel in Stralsund durch Mitwirkung Dänemarks; die Schlacht bei Wagram, 5.—■ 6. Juli, endete den Krieg, und nur der vertriebene Herzog von Braun- schweig an der Spitze eines kleinen Heeres durchzog rühmlich Deutschland, von Böhmen bis an die Nordsee, um sich nach England einzuschiffen und die Franzosen in Spanien wieder aufzusuchen. Durch den Frieden von Wien, 14. Oktober, verlor Oesterreich alle Verbindung mit dem Meere, mußte die edlen Tiroler ihrem Schicksale überlassen und sich zu dem harten Opfer entschließen, sich mit seinem Erbfeinde durch die Vermählung der Erzherzogin Marie Louise mit Napoleon 1810 zu verbinden. Jetzt war

2. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 269

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. A. Staaten des Norddeutschen Bundes. 269 den Titel Großberzog: er vergiebt seit 1815 den schon 1732 gestifteten erneuerten Falkenorden der Wachsamkeit, Militär- und Civilverdienst- Metaillen, sowie die übrigen sächsischen Herzoge seit 1833 den Ernestini- schen Hausorten. — Sämmtliche Länder, mit geringen Ausnahmen, liegen in und um den Thüringer Wald herum, von Preußen, Baiern und Hessen umgeben, und enthalten aus 171 U>M. nach der Zählung von 1867 769,574 Einw., meist lutherischer Confession. Io. Das Grosiherzogthum Sachscn-Weimar-Eisencich. Zuwachs L?ie Staaten des Großherzogs haben seit 1815, durch Abtretungen von Preußen, zählen auf 66 Dü)?. 282,165 Einw. teutschen Stammes und meist luthe- risch, mit Ausnahmen einiger ehemals fuldaischen Aemter, welche katholisch, und einiger hessischen, welche resormirt sind. Sämmtliche Länder zerfallen in 3 getrennte Hauptmassen: Weimar im No., Eisenach im W. des Thüringer Waldes, und der von Lachsen abgerissene Neustädter Kreis im O. der Saale, mit mehreren isolirten Parzellen. Weimar ist durchaus vergig oder hügelig, und das dazu gehörige Amt Ilmenau liegt ganz au und auf dem Thüringer Walde; das Amt Auslädt dagegen, ganz von Preußen umschlossen, in der goldenen Aue, ist fast durchaus eben. Eisenach wird im '?ic. vom Thüringer Walte und im S. von der Rhön durchzogen. Tas Ganze ist daher nicht von ausgezeichneter Fruchlbarkeit, und selbst die Gebirge liefern beinahe nur Holz und Wild; der Bergbau auf Eisen und Steinkohlen ist ganz unbedeutend, wie auch die Fabriken, außer im Eisenachschen. Nur im milderen Saalthale gereiht viel Obst und selbst etwas Wein. Das Land hat nur eine Saline, Wilhelmsglucksbrunn bei Kreutzburg an der Werra, welche feit 1716 in ortenilichem Betrieb ist. Tie das Land berührenden Flusse sind: die Saale, welche die Ilm und die Unstrut, und die Werra, welche die Hörsel aufnimmt. ■ Land erfreut sich seil 1816 einer sehr liberalen Verfassung; die Stände haben die Abgaben zu bewilligen. Der Großherzog ist das Haupt der Ernestinischen Linie. — Die bedeutendsten Oerter sind: Weimar, in einem freundlichen Thäte an der Ilm, mit 14,714 Einw. Das schöne Schloß, die Karlsburg, mit dem taranstoßenden, höchst geschmackvollen Park am User der Ilm; die sehr bedeutende Bibliothek von 150,000 Bänden und ansehnliche Kunstsammlungen sind bemerkenswertst. In früherer Zeit nahm das jetzt heruntergekommene Landes-Jndustriecomptoir mit einem sonst ruhmend zu erwähnenden geographischen Institute, 1791 durch Benuch begründet, unter den Instituten dieser Art eine bedeutende Stelle ein. In der Hauplkirche befindet sich ein schönes Gemälde, von Lukas Kranach, und die Grabstätten Herders und des Kurfürsten Johann Friedrich. Das hiesige Theater hatte sich unter Göthes Leitung zu einem der ersten in Deutschland erhoben. Aus dem Stadtgottesacker, wo Lukas Kranach und Musäus begraben liegen, befindet sich die 1825 erbaute Fürstengrust, in welcher Göthe und Schiller neben Karl August ruhen. Einst glänzten hier im „deutschen Athen", neben einander Göthe (f 1832), Herder (f 1803), Schiller (f 1805), und Wieland (f 1813, ist auf Das

3. Mit zwey illuminirten Charten - S. 218

1789 - Hannover : Pockwitz
ai 8 Geographie. Das Erzbisthum Cöln. Die Länder dieses Erzbrsthums liegen nicht beysam, men, meist aber gränzen sie jedoch an den Rhein. Sie haben Wein, Getreide, Holz, Wild und Steinkohlen. Den Landesherrn kennet Ihr schon ; er ist der jüngste Erzherzog von Oesterreich, Maximilian, der zugleich Hoch, und Deutschmeister ist, auch besitzt er noch ein großes Land im rvestphälischen Kreise, das Bisthum Münster. Die Ein, wohner sind sämmtlich katholischer Religion. Merket Euch darin Bonn, die Haupt, und Residenzstadt, am Rhein mit llooo Einwohnern. Vih. Der Oberrheinische Kreis. Dieser Kreis ist, wie ich Euch schon einmal gesagt habe, ein Nachbar vom niedersächsischen Kreise: denn gegen Nor, den stößt er unter andern auch ans Fürstenthum Calenberg. Sollte Euch demnach das Heimweh etwa anwandeln, Kinder, so wollen wir wenigstens sogleich auf einige Minuten in die Nähe unsers Landes, nemlich in die Landgrafschaft Hessen gehen. Dies Land liegt an den Flüssen Rhein, Mayn, Werra, Fulda und Lahn. Es gehört fünf Landgrafen von Hessen zu. Diese machen 2 Hauptlinien aus, nemlich Hessen-Cassel und Hessen,Darmstadt, wovon jene 2 Ne, benlinien, diese aber eine hat, die wir als unsere lieben Nachbaren alle fünf kennen lernen müssen. Der erste ist der Landgraf von Hes,

4. Mit zwey illuminirten Charten - S. 239

1789 - Hannover : Pockwitz
2 39 Deutschland. Pfalz / Bayern. Die beste Stadt darin ist Düsseldorf mit 10,000 E. Sie ist besonders wegen einer kostbaren Sammlung von Gemälden berühmt, dte auf dem dasigen Schlosse zu sehen sind. — Die Stadt Solingen ist wegen ihrer fleißigen Eisenarbeiter merkwürdig. Sie verfertigen allerley Waffen und Kriegsgeräthschaften, desgleichen Meft ser, Gabeln, Scheeren rc. die durch ganz Europa, auch nach America gehen. Das Herzogthum Jülichs an der Maas. Dies Land enthalt mit dem Herzogthum Bergen r zo Q. Meilen und 400 020 E., die -Heils karhoi lifcher, theils evangelischer Religion sind- Es gehört gleich; falls dem Churfürsten von Pfalz t Bayern. D:e Ein, wohner sind, wie die Einwohner von Bergen, ungemein arbeitsame Leute, die die zahlreichen Rerchchümer dieses frucht» baren Landes sehr gut zu nützen wessen. Man erndrer hier sehr vieles Getreide, Flachs und Waid; die Rindviehzucht, so wie die Schafzucht ist vortrcflich, und Pferde werden so, gar ausgeführt. Die beste Stadt darin heißt Jülich. Die westphalischen nassauischen lander, oder Nassau - Oranien. Diese Länder begreifen das Fürstenthum Dillenburg, Dietz, Siegen, Hadamar und die in unserer Nähe lir, gende Grafschaft Spiegelberg. Sie gehören einem einzi* gen Herrn, Wilhelm V., der zugleich Erbstatthalter in Holland ist. Der in den Zeitungen oft vorkommende Prinz von Nassau < Siegen, Carl Heinrich Nicolaus Otto ist kein ächter Prinz von Nassau. Der Fürst ist mit seinen Unterthanen reformirterreligion; doch sind auch Lu< ther

5. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 33

1791 - Erlangen : Bibelanst.
33 Ausser dem Herzogthum Würtemberg gehört dem Herzoge dieses Landes die gefürstete Grafschaft Mömpelgard, zwischen dem Bisthum Basel/ Fran- checomte und Elsas. Getraide, Wein/ vorzüglich Hanf, wird gebaut. Es sind auch zwey Eisenbergwerke im Gange, die vortrefliches Eisen und Stahl liefern. 5. Die Markgrafschaft Baaden, Markgraf Carl Friedrich geb. 1728. evang. lutherischer Religion, groß 52 Quadratmeilen, Einwohner 200000. Der Wein- wachs ist eins von den vielen Gütern, womit dieses glückliche, volkreiche und wohlangebaute Land verse- hen ist. Flachs und Hanf wird so stark gebaut, daß er ausgeführt wird. Krapp, Holz, Heu, Schweine, Eisen werden auch ausgeführt. Insbesondere wird viel Holz den Rhein herunter nach Holland geflöst. Da die vielen Flüsse, die das Land durchschneiden, in den Rhein gehen, so wird dadurch die Versendung der Waaren erleichtert. Es giebk auch Marmorbrüche. s) Karlsruhe, die Residenz des Markgrafen, sehr reflelmäsig in Gestalt eines ausgebreiteten. Facher- gebaut, mit einem guten Gymnasium. d) Zu Durlach ist eine Fayance. auch Leinwand- Tuch- und Zeugsabrik und ein Schloß. e) Zu Pforzheim sind noch übcrdem Eisen-Stahl und Uhrsabriken; auch wird von hier wichtiger Handel getrieben. «0 Zu Rasta d ist eine Eisen »und Stahlfabrik und eia prächtige« Schloß. Das Amt Hochberg, am aus- sersten Theil des Breisgaus, ist vorzüglich fruchtbar und bevölkert. e) E m m e n d i n g e n, ein sehr nahrhaftes Städtchen, wodurch die Waaren vou der Schweiz nach Frankfurt geben. C 6. Für-

6. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 37

1869 - Essen : Bädeker
- 37 - alten Dessauers", des berühmten preußischen Feldmarschalls Leop old von Dessau. Die zwei Fürstentümer Lippe findet ihr hier an der Weser, von den preußischen Provinzen Westphalen und Hannover einge- schlossen. Das hier auf dem linken Ufer der Weser gelegene ist das Fürstenthum Lippe-Detmold mit der Residenzstadt Detmold. Weiter nördlich, auf dem rechten Weserufer, liegt das Fürstenthum Lippe-Schaumburg mit der Residenzstadt Bückeburg. Diese weder an Größe, noch an Bevölkerung bedeutenden Fürstenthümer (28 Quadratmeilen mit 140,000 meist evangelischen Einwohnern) ent- halten gleichwohl manches Merkwürdige. Hier in dem Gebirge, welches noch heute der teutoburger Wald heißt, wurden vor fast 1900 Jah- ren die Römer, welche, nachdem sie sich zu Herren der halben Welt gemacht hatten, auch Deutschland unterwerfen' wollten, von den Deut- schen besiegt. Der Held, welcher unsere Vorfahren in diesem siegreichen Kampfe anführte und Deutschlands Freiheit rettete, war Hermann von dem Stamme der Cherusker oder, wie ihn die Römer nennen, Ar- minius. Allerdings hat man zu allen Zeiten seinen Namen geehrt, aber ein sichtliches Denkmal ihm zu stiften, hat sich unsere Zeit vor- behalten. Auf dem Teutberge bei Detmold, einem Gipfel, welcher die herrlichste Aussicht gewährt, und von wo man einen Theil des Schlachtfeldes der sogenannten Hermannsschlacht überschaut, ist eine gewaltige Säule errichtet, welche mit den Nebensäulen einen Tempel darstellt. Oben auf derselben soll errichtet werden die haushohe Bild- säule Hermanns mit hoch emporgehobenem Schwerte, während er mit dem einen Fuße den römischen Adler zu Boden tritt. Die Höhe des ganzen Werkes wird 150 Fuß betragen, so daß es also aus weiter Ferne gesehen werden kann. Das Fürstenthum Waldeck mit der Hauptstadt Arolsen, ein Ländchen von 21 Quadratmeilen mit nur 50,000 meist evangelischeu Einwohnern, liegt hier zwischen den preußischen Provinzen Westp Halen und Hessen. Es hat große Waldungen und ist sehr gebirgig. Die Gebirge enthalten Eisen, Blei und Kupfer. Von dem eigentlichen Fürstenthume läßt sich nicht viel Merkwürdiges erzählen. Aber getrennt hiervon, weiter nördlich, zwischen der Provinz Hannover und Lippe- Detmold, liegt das zu Waldeck gehörende Bad Pyrmout, welches unter den mineralischen Bädern Norddeutschlands wohl die erste Stelle einnimmt. Von dem dort hervorsprudelnden Wasser werden mehrere Hunderttausende von Krügen versendet, und die Zahl der jährlich ein- treffenden Kurgäste ist sehr beträchtlich. 'Wiederholungsfiagen! — Beschreiben 1 —

7. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 41

1869 - Essen : Bädeker
41 wandeln unter üppigen Mandeln- und Kastanienbäumen, in Weinbergen, Getreide-, Flachs- und Hanffeldern oder zwischen Obst- und Hopfengärten. Wie da alles duftet und gedeihet unter dem milden Himmel, sowohl in dem frucht- baren Nheinthale, als auf den Reben- und Fruchthügeln, die sich östlich erheben! Oder, wer ein Freund wildromantischer Gegen- den ist, der geht weiter südöstlich in die rauheren Gebirge des Schwarz-- waldes. Dort findet er eine Menge fleißiger Menschen, die sich mit Holzfällen, mit Theersieden, Pottaschebrennen beschäftigen oder aus tiefen Schächten Metalle hervorholen und schmelzen. Ein Haupterwerbszweig der Bewohner des Schwarzwaldes ist aber auch noch die Strohflechterei und Uhrmacherei. „Schwarzwälder Wanduhren" sind weit und breit bekannt, denn mit ihnen wird ausgedehnter Handel getrieben. — Auch an Vieh, Wild und Fischen fehlt es in Baden nicht. So wie der Landmann sich mit Acker- und Weinbau und mit der Viehzucht beschäftigt, so sieht man die arbeitsamen Städter thätig in ziemlich bedeutenden Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Leder-, Tabak-, Metall- und Bi- jouterie- (Schmuckwaaren-) Fabriken, mit deren Produkten be- deutender Handel getrieben wird. In Baden flnden wir mehrere schöne und geschichtlich merkwürdige Städte. Hier im^Süden, am Bodensee, liegt die alte Stadt Konstanz (Kostnitz), in welcher jene große Kirchen Versammlung stattfand, die den böhmischen Priester und Professor an der Universität Prag, Huß, wegen seines evangelischen Bekenntnisses als Ketzer ver- urtheilte. Er wurde lebendig verbrannt und seine Asche in den Rhein geworfen (1415). — Die Universitätsstadt Freiburg im Breis- gau zeichnet sich durch ihre reizende Lage nicht weniger aus, als durch ihren prächtigen Dom. — Auch die alte Universitätsstadt Heidelberg am Neckar ist durch ihre herrliche Lage berühmt, so daß jährlich Tausende von Fremden der schönen Gegend wegen dorthin reisen. — Die Residenz des Großherzogthums, Karlsruhe, wurde vor etwa 150 Jahren mitten im Walde angelegt. Gleichwohl ist es jetzt eine ansehnliche und schöne Stadt mir lauter geraden Straßen, welche sämmtlich von dem großherzoglichen Schlosse, also strahlen- förmig, auslaufen. Die Stadt ist durch eine von Norden nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit den bedentendsten Städten in Verbindung gesetzt. — Die erste Handelsstadt des Großherzog- thums aber ist Mannheim, die ehemalige Hauptstadt der Pfalz. Denn die günstige Lage an dem Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht, daß in Mannheim nicht bloß ein großer Holzhandel, sondern auch ein bedeutender Handel mit den Produkten der frucht- baren Umgegend betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es Mannheim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken verschiedener Art. Denn das Volk ist regsam und die

8. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 44

1869 - Essen : Bädeker
44 ' Die jetzigen Fürsten der beiden Hohenzollern-Hechingen und -Sig- maringen haben ihre Hoheitsrechte im Jahre 1850 an den König von Preußen, als an das Haupt des hohenzollernschen Geschlechts, abgetreten, und seit dieser Zeit gehören nun diese Ländchen zum preußischen Staate. Sie bilden unter dem Namen „hohen- zollern'sche Lande" einen besonderen Verwaltungsbezirk. An der Besestigung und stattlichen Wiederherstellung der königlichen Stammburg ist seit 1850 rüstig gearbeitet worden, so daß sie jetzt dasteht als ein herrlicher Schmuck des Reiches der könig- lichen Hohenzollern, welches sich ausdehnt „vom Fels zum Meer". — Wie viel Provinzen des preussischen Staates habt ihr früher kennen gelernt? — Wie heissen sie? — Wie liegen die hohenzollernschen Lande vom übrigen Königreich Preussen? — Seit wann ist das Geschlecht der Hohenzollern in der Geschichte bekannt? — Wann wurde ein Nachkomme dieses Geschlechts Kurfürst von Brandenburg? — Wie hiess dieser? — Aus welchem Geschlechte stammen die Könige von Preussen ab? — Seit wann sind die hohenzollernschen Lande mit dem Königreich Preussen vereinigt? — 30. Das Königreich Bayern. (23.) Östlich von dem Königreich Würtemberg liegt auf beiden Seiten der Donau das Königreich Bayern. Zu Bayern gehört aber auch noch die getrennt hiervon auf dem linken Rheinuser gelegene Pfalz, Rheinbayern genannt. Das eigentliche Bayerland, Altbayern, liegt südlich von der Donau an den Nebenflüssen: dem Lech, der Isar und dem Inn, welche aus den Tyroler Alpen kommen und eine hochliegende Ebene durchströmen. Der nördlich von der Donau gelegene Theil Bayerns, das Frankenland, ist östlich vom Böhmer- walde, nordöstlich vom Fichtelgebirge und westlich vom Spessart durchzogen, und wird von mehreren Nebenflüssen der Donau — unter denen die Naab und die Altmühl bemerkenswerth sind — und dem Main mit seinen Nebenflüssen bewässert. Das Königreich Bayern hat einen Flächenraum von 1380 Quadratmeilen mit 4,774,000 Ein- wohnern, von denen über 3 Millionen sich zur katholischen Re- ligion bekennen. Ackerbau und Viehzucht sind in Bayern so einträglich, daß das Volk nicht in Fabriken seinen Unterhalt zu suchen nöthig hat. In Altbayern, an der Isar, liegt die Haupt- und Residenz- stadt München, mit mehr als 170,000 Einwohnern. An neuen, schönen Bauwerken, Sammlungen von Gemälden, Bildersammlungen und anderen Kunstwerken übertrifft München alle übrigen Hauptstädte Deutschlands. Auch hat München eine bedeutende Universität und die größte Bibliothek in Deutschland, die aus 800,000 Bänden besteht. Für den Fremden ist also vielerlei dort zu sehen. Daß so viel Bier in München und überhaupt in Bayern getrunken wird,

9. Die Vaterländische Geschichte für Stadt- und Landschulen - S. 67

1877 - Langensalza : Greßler
67 Er war mit guten Kenntnissen begabt. Länder zu er-obern war feine Lust. B. Niederwerfung Deutschlands 1. in der Drei-kaiserschlacht. Um die Franzosen zur Ordnung zu bringen, verbanden sich Oestreich, Rußland und England; aber schon am 2. Dec. 1805 wurde der östreichische und russische Kaiser bei Austerlitz geschlagen. 2. burd) Stiftung bcs Rheinbundes. Napoleon vereinigte nun Skiern, Würtemberg, Baden, Darmstadt und Nassau zum sogenannten »Rh einb und e« und machte sich zu dessen Schirmherrn. Dadurch gab er dem deutschen Kaiserreiche den letzten Stoß und erklärte es für »ausgelöst.«*) 6. Niederwerfung Preußens l. durch Hohn und Gewaltthat. Da Napoleon unsern König durch Versprechungen nicht für sich hatte gewinnen sönnen, ließ er 100,000 feiner Soldaten im Kriege gegen Oestreich ohne Erlaubniß durch das damals preußische Ländchen Anspach marfchiren. Auch hatte Napoleon unserm Könige das Kurfüvstenthum Hannover eingetauscht und ohne ihm Etwas zu sagen, bot er dasselbe den Engländern an. So blieb denn Nichts übrig, als der Krieg. 2. durch Krieg. Im Vorkampfe bei Saalfeld, den 10. Okt. 1806, erhielt Prinz Ludwig Ferdinand die Todeswunde. Am 14. Okt. erlagen unsere Heere bei Sena und A u er ft ä fc t**), ja selbst der tapfere Blücher . *2 ^eveutfd,e Äaifer 5tan; Ii mußte im Jahre 1806 seine deutsche Kaiserkrone niederlegen und nannte sich hinfort »Franz I Kaiser von Oestreich.« i ■*) ^ie ganze preußische Armee ward zersprengt und die fliehenden Hausen gefangen genommen. Generale und Soldaten waren muthlos ewige Anführer sogar schändliche Verräther. Die meisten Festnnqs-Kommandanten Übergaben die Plätze, sobald nur eine Handvoll 5*

10. Die Vaterländische Geschichte für Stadt- und Landschulen - S. 99

1877 - Langensalza : Greßler
99 sandte Benedek den General von Gablenz in's preußische Hauptquartier und ließ um Waffenstillstand bitten. Vergebens! Die Preußen marschirten vorwärts. 2. Bitte an Frankreich um Vermittelung. Um seine Heere von Italien heranziehen zu können, schenkte Kaiser Franz Joseph an Louis Napoleon Venetien. Dafür sollte dieser den Waffenstillstand mit Preußen vermitteln. Umsonst! »Nicht Waffenstillstand — nur Friede!« war die preußische Antwort. »Vorwärts!« 3. Ter Kaiser zittert. Als aber Benedek durch die Armee des Kronprinzen am Rückzüge nach Wien gehindert und nach Ungarn gedrängt ward, Prinz Friedrich Karl Brünn und Lunden bürg nahm und Herwarth vor den Thoren der Kaiserstadt erschien: da zitterte der Kaiser in seiner Hofburg und suchte Frieden. 4. Bitte um Waffenruhe und Frieden. Eben wollte Franse cky und Horn 10,000 Mann gefangen nehmen und in Preßburg einmarfchtren — da traf die Nach« richt ein, daß der König in Nikolsburg dem Kaiser zur Feststellung der Friedensbedingungen eine Waffenruhe bewilligt habe. B. Demüthigung -er Bundesfürsten. Nun bat auch Einer nach dem Andern von den süddeutschen Fürsten um Frieden, welcher in Berlin geschlossen ward. Sie mußten Preußen die Kriegskosten, Baiern außerdem noch Orb und Gersseld, Hessen-Darmstadt aber die Landgrafschaft Hefsen-Homburg und einen Theil von Oberhessen, dazu das Besatzungsrecht der Festung Mainz an Preußen überlassen. C. Preußens Machtstellung. Preußen erhielt jetzt eine Machtstellung in Deutschland und Europa, die es als Hort Deutschlands verdiente. 1. in Deutschland: a) Oestreich muß ausscheiden aus Deutschland. In den mit Oestreich gemachten 7*
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 7
4 1
5 1
6 1
7 2
8 19
9 5
10 5
11 1
12 0
13 0
14 1
15 2
16 0
17 0
18 5
19 0
20 0
21 1
22 1
23 0
24 2
25 1
26 0
27 0
28 3
29 4
30 0
31 0
32 3
33 0
34 9
35 13
36 0
37 1
38 8
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 3
45 4
46 0
47 2
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 3
4 12
5 25
6 7
7 1
8 0
9 7
10 2
11 14
12 2
13 3
14 0
15 0
16 6
17 15
18 18
19 1
20 1
21 9
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 5
30 0
31 0
32 2
33 1
34 1
35 0
36 1
37 5
38 4
39 1
40 28
41 4
42 0
43 1
44 49
45 6
46 2
47 2
48 4
49 6
50 1
51 4
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 8
58 0
59 0
60 5
61 2
62 1
63 0
64 0
65 2
66 0
67 0
68 0
69 2
70 10
71 1
72 0
73 27
74 8
75 0
76 20
77 2
78 2
79 6
80 8
81 1
82 0
83 0
84 0
85 4
86 3
87 0
88 0
89 1
90 1
91 2
92 13
93 7
94 1
95 0
96 2
97 3
98 6
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 16
1 17
2 0
3 0
4 1
5 0
6 1
7 1
8 0
9 20
10 0
11 11
12 1
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 0
19 5
20 0
21 8
22 0
23 0
24 0
25 7
26 0
27 0
28 0
29 0
30 2
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 8
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 4
45 0
46 1
47 3
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 18
54 2
55 1
56 1
57 0
58 1
59 3
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 14
67 2
68 5
69 0
70 4
71 7
72 0
73 0
74 0
75 2
76 0
77 0
78 3
79 0
80 0
81 4
82 0
83 1
84 1
85 0
86 1
87 0
88 0
89 1
90 1
91 0
92 0
93 15
94 29
95 1
96 7
97 1
98 2
99 0
100 2
101 2
102 0
103 9
104 0
105 2
106 1
107 8
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 11
114 4
115 0
116 0
117 0
118 1
119 3
120 0
121 1
122 1
123 0
124 1
125 1
126 0
127 0
128 0
129 1
130 0
131 2
132 0
133 9
134 0
135 0
136 2
137 2
138 1
139 1
140 2
141 1
142 12
143 1
144 10
145 0
146 0
147 1
148 0
149 0
150 0
151 2
152 0
153 1
154 1
155 2
156 6
157 2
158 1
159 0
160 4
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 1
167 1
168 2
169 1
170 7
171 0
172 3
173 2
174 6
175 9
176 5
177 3
178 0
179 1
180 1
181 0
182 2
183 2
184 1
185 0
186 0
187 1
188 12
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 8
198 3
199 15