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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 64

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Dritte Periode. Von 1056—1273. Diesen politisch zerfahrenen Verhältnissen gegenüber überragte im 10. und 11. Jh. die islamische Kultur die christliche beträchtlich.1 Die Araber, in dieser Beziehung Erben der Griechen, pflegten besonders die exakten. Wissenschaften. Der Perser Firdusi schrieb das ^Schah-Nameh; Avicenna lehrte in Isfahan Aristotelische Philosophie. In der Baukunst schlossen sich die Völker des Islam vornehmlich der byzantinischen Bauweise an, entwickelten aber selbständig gewisse Bauglieder und Dekorationsformen (Arabesken).2 Buchara, Samarkand, Balch waren Haupt-sitze einer reichentwickelten geistigen und materiellen Kultur, deren Höhe auch die gegen die „Christen geübte Duldung bezeugt. b) Veranlassung. Als die rohen seldschukischen Horden sich Palästinas bemächtigten, wurden die dortigen Christen, die zur Kirche des Heiligen Grabes wandernden frommen Pilger wie die Kaufleute und Gewerbetreibenden, hart bedrängt. Klagen hierüber waren mehrfach im Abendlande laut geworden. Wichtiger war, daß Kaiser Alexios I. Komnenos, selbst von den Seldschuken bedroht und asiatischer Besitzungen beraubt, jich an Papst „Uxhaji.il.wandte und um den Beistand des Abendlandes bat. Dieser ging um so eher darauf ein, als damit die Möglichkeit gegeben schien die Pläne Gregors Vii. zu verwirklichen und die griechische Kirche dem Papsttum zu unterwerfen. Nachdem diese Angelegenheit schon auf der Synode zu Piacenza behandelt war, wurde im Nov. 1095 zu Clermont der Aufruf des Papstes mit allgemeiner Begeisterung („Deus lo volt!“) aufgenommen und ein Kreuzzug beschlossen. 2. Verlauf der Kreuzzüge, a) Der erste Kreuzzug 1096—99. Bevor die Rüstungen noch vollendet waren, brachen ungeregelte Scharen auf, von 1) Die Bedeutung der Araber für unsere Kultur geht u. a. auch aus der Menge von arabischen Lehnwörtern hervor, wie Atlas, Musselin, Kattun, Damast, Matratze, Alkoven, Karaffe, Talisman, Amulett usw ; dazu kommen zahlreiche Ausdrücke der exakten Wissenschaften. Die sog. arabischen Ziffern haben sie uns aus Indien gebracht. 2) Das berühmteste arabische Bauwerk auf spanischem Boden ist die Alhambra in Granada (13. Jh.).

2. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 176

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
140. 176 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Dritter Abschnitt. Seit 1871. Dritter Abschnitt. Seit 1871. Kämpfe um soziale Probleme und imperialistische Ziele. I. Das Deutsche Reich in seinem Verhältnis zum Auslande. 1. Die Zeit des Dreikaiserbündnisses 1871 — 79. Dem Programm Wilhelms I. vom 18. Januar 1871 gemäß war das oberste Ziel der deutschen Politik unter der Leitung des Reichskanzlers Fürsten Bismarck die Erhaltung des Friedens. Bedroht war dieser in erster Linie von Frankreich. Trotz dem Kommuneaufstande in Paris (18. März 1871), der durch die Regierungstruppen von Versailles aus (Ende Mai) niedergeschlagen wurde, trotz den Ränken der Monarchisten, trotz der tiefen Korruption der leitenden Kreise und schweren wirtschaftlichen Katastrophen wurde hier der militärische Neubau des Staates mit außerordentlicher Energie betrieben. Den französischen Rachegelüsten gegenüber war die enge Verbindung der drei Kaisermächte eine Bürgschaft des Friedens; 1872 kamen die drei Kaiser und ihre Minister Bismarck, Andrassy und Gortschakow in Berlin zusammen. Eine Störung erlitt diese Verbindung durch die Vorgänge im Orient. Die innere und äußere Zerbröckelung des türkischen Reiches war nicht aufzuhalten. Die Vasallenstaaten Serbien unter der Dynastie Obrenowitsch, Montenegro und Rumänien (erwachsen aus den Fürstentümern Moldau und Walachei), wro (seit 1866) Fürst Karl, der zweite Sohn Karl Antons von Hohenzollern-Sigmaringen, herrscht, waren selbständiger geworden. Da brach (1875) ein Aufstand in der Herzegowina aus, den Serbien und Montenegro unterstützten, darauf ein solcher in Bulgarien. Die hier von den Türken verübten Greuel gaben Rußland den willkommenen Anlaß, sich zum Beschützer der christlich-slawischen Stämme der Balkanhalbinsel aufzuwerfen. Der russisch-türkische Krieg 1877—78 endete trotz tapferer Gegenwehr der Türken, trotz Osman Paschas heldenmütiger Verteidigung von Plewna und den Kämpfen am Schipkapaß doch mit ihrer Niederlage. Da aber der Friede von

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 177

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Das Deutsche Reich in seinem Verhältnis zum Auslande. Santo Stefano (unweit Konstantinopel) der Türkei zu harte Bedingungen auferlegte, trat England für sie ein; und um den Krieg zu verhüten, brachte Bismarck 1878 den Berliner Kongreß zu Stande, der bestimmte: 1. Montenegro, Rumänien und Serbien werden unabhängig; diese beiden wurden später Königreiche; 2. Bulgarien, beschränkt auf das Land zwischen Donau und Balkan und Sofia, wird tributäres Fürstentum; eine bulgarische Notabelnversammlung wählte Alexander von Battenberg (Hessen-Darmstadt), einen Neffen Alexanders Ii., zum Fürsten; 3. Ostrumelien bleibt türkische Provinz, erhält aber christliche Verwaltung; 4. Bosnien und die Herzegowina werden von Österreich besetzt; 5. Griechenland soll durch Stücke von Thessalien und Epirus vergrößert werden; 6. Rußland bekommt Batum und Kars in Armenien und Bessarabien (von Rumänien, das durch die Dobrudscha entschädigt wird). 2. Die Zeit des mitteleuropäischen Dreibundes und der ; französisch - russischen Freundschaft. Da Rußland (Fürst Gortschakow) bei dem „ehrlichen Maklergeschäft“ Bismarcks zu schlecht weggekommen zu sein meinte, trat zwischen ihm und Deutschland eine Erkaltung ein. Diese steigerte sich, als es den „Nihilisten“ nach mehreren fehlgeschlagenen Mordversuchen gelang Alexander Ii., den Befreier der Bauern aus der Leibeigenschaft (1858 — 63), im März 1881 zu ermorden und mit der Thronbesteigung seines Sohnes Alexander Ih. die Männer der panslawistischen (slawophilen) Partei1 zu maßgebendem Einfluß gelangten. Als Gegengewicht gegen die sich anbahnende Annäherung Rußlands an Frankreich schuf Bismarck 1879 den Bund zwischen Deutschland und Österreich, dem 1883 Italien, wo seit 1878 König Humbert regierte, beunruhigt durch die Ausdehnung der Herrschaft Frankreichs über Tunis (1881), beitrat. Jedoch blieb während Bismarcks Verwaltung Deutschlands Verhältnis zu Rußland derartig, daß er (1884) einen 1) Ignatjew (spr.: Ignätjeff), Skobelew (Skobjeleff), Katkow, Pobedonoszew (Pabjedanostzeff). Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare, in. 2. Aufl. 10

4. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 178

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
178 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Dritter Abschnitt. Seit 1871. geheimen „Rückversicherungsvertrag“ mit dieser Macht abschließen konnte, wonach für den Fall eines Angriffs durch eine dritte Macht sich beide wohlwollende Neutralität zusagten; dieser Vertrag hat bis 1890 bestanden. Seit 1891 wurden die freundschaftlichen Beziehungen Rußlands zu Frankreich enger und fester. In der jüngsten Entwickelung der Kulturstaaten tritt als wichtigste Tatsache das Bestreben der Großmächte hervor, ihre Herrschaftsgebiete in den fremden Erdteilen zu erweitern (Imperialismus); damit im Zusammenhange steht eine Verschiebung der Stellung der Großmächte zueinander, der Eintritt der Vereinigten Staaten und Japans in die Reihe der Großmächte und die Erweiterung des geschichtlichen Schauplatzes. England erwarb Cypern (1878) von der Türkei und herrscht (seit 1882) tatsächlich in Ägypten, dessen Vizekönig (Chedif) nur dem Namen nach ein Vasall des Sultans ist; und wenn auch durch die Erhebung des Machdi der ägyptische Sudan verloren ging, so haben die Engländer später (seit 1899) im wesentlichen das Verlorene zurückerobert. Im S. Afrikas haben sie ihre Herrschaft bis zum Tanganjikasee ausgedehnt und die beiden ihnen hinderlichen Burenrepubliken trotz heldenmütigem Widerstande überwältigt (1899 —1902). Bedeutungsvoll für das Ziel der englischen Politik war die Annahme des Titels „Kaiserin von Indien“ durch die Königin Victoria (1877 unter dem Ministerium Lord Beaconsfield). In der inneren Politik Englands ist die irische Frage, eine politisch-nationale und wirtschaftliche, noch immer ungelöst. Sie führte zeitweise (um 1882) zu schweren Verbrechen von seiten der „Fenier“. Seine Absicht, das Verlangen der Iren nach „homerule“ (Selbstregierung) zu befriedigen, hat Gladstone nicht auszuführen vermocht. Für Rußlands Politik kommt in Betracht die Balkanfrage und die Ausdehnung seiner Herrschaft in Asien. Auf der Balkanhalbinsel wurde der russische Einfluß durch die bulgarische Nationalpartei, die den Anschluß Ostrumeliens an Bulgarien durch einen Staatsstreich herbeiführte (1885), zurückgedrängt und blieb auch nach Alexanders Entthronung (1886) und der Wahl des Prinzen Ferdinand von Koburg zum Fürsten (1887) unter der Verwaltung Stambulows (spr.: Stambüloff) gelähmt.

5. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 179

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Das Deutsche Reich in seinem Verhältnis zum Auslande. 179 Später aber hat sich Ferdinand dem Zaren unterworfen und (1908) den Königstitel angenommen. Frankreich hat seit 1881 seinen auswärtigen Besitz bedeutend erweitert: es hat sein Protektorat über Tunis errichtet, hat Tongking (unter der Verwaltung Ferrys), sowie Landstriche am Senegal und obern Niger bis Timbuktu und n. vom Congo erworben und Dahome und Madagaskar unter französische Schutzherrschaft gestellt. Im April 1904 traf Frankreich (Delcasse) mit England ein Abkommen, das diesem in Ägypten, jenem in Marokko, wo ziemlich verworrene Zustände herrschen, freie Hand ließ. Der Umstand, daß dieser Vertrag Deutschland nicht in der üblichen Form mitgeteilt wurde, veranlaßte dessen Einspruch, und eine zeitlang schien ein Krieg ausbrechen zu sollen. Die Beschlüsse der internationalen Konferenz in Algeciras (unweit Gibraltar) (April 1906) ordneten die Angelegenheiten Marokkos; bei den Verhandlungen zeigte es sich, daß Deutschland nur Österreich-Ungarn auf seiner Seite hatte. Auch Italien hat trotz den schweren Schäden seiner Volkswirtschaft koloniale Eroberungen gemacht und Assab und Massaua am Roten Meer besetzt, hat aber dann in einem Kriege mit Abessynien eine schwere Niederlage erlitten. Über die deutschen Kolonien s. § 149. Die Vereinigten Staaten sind seit der siegreichen Beendigung ihres Krieges mit Spanien (1898), der ihnen die Herrschaft über Cuba und den Besitz von Puertorico und den Philippinen einbrachte, in das System der Großmächte eingetreten. 3. Der russisch-japanische Krieg und die russische Revolution. § 142. a) Das Vordringen Rußlands in Asien und die Wirren in Ostasien. Seit den 50er Jahren war Rußland in Zentralasien stetig vorgedrungen. Die Russen hatten ihre Macht über Turkestan {Samarkand, Buchara, Chiwa) ausgedehnt, das Gebiet von Merw bis zur Grenze von Persien und Afghanistan (1884) und den größten Teil des Pamirplateaus (1893) besetzt, wo ihre Macht sich mit der englischen berührte, und begannen (1896) mit dem Bau der sibirischen Eisenbahn. In Ostasien erwarben sie (1858/60) von China das Amurgebiet und die Küstenprovinz, wo 12*

6. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 94

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Siebente,Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Erster Abschnitt. Von 1789—1816. —M-fi , -------------------------------------------------------- - Doch die mit mystischen Neigungen gepaarte Sinnlichkeit des Königs trieb ihn ränkevollen Weibern, wie der Lichtenau, und Höflingen, wie Wöilner und Bischoffwerder, in die Arme. Verschwendung zerrüttete die Finanzen; Sittenlosigkeit, um so widerwärtiger, weil mit frömmelnder Heuchelei im Bunde, wurde herrschend; das Edikt Wöllners, dem der geistvolle Zedlitz das Feld räumen mußte, „die Religionsverfassung in den preußischen Staaten betreffend“ (1788) unterdrückte jeden freien Gedanken; die gesamte Landeskultur machte Rückschritte. Das Staatsgebiet aber vergrößerte sich durch Ansbach und Bayreuth, die ihr Markgraf, kinderlos und der letzte seines Hauses, noch bei Lebzeiten 1791 abtrat; sodann durch polnische Gebiete (§ 80). 79. b) England hatte etwa zu derselben Zeit, wo ihm die amerikanischen Kolonien verloren gingen, seine Machtstellung in Ostindien verstärkt. Hier, wo auf die Portugiesen die Holländer, auf diese die Engländer und Franzosen gefolgt waren, hatte Lord Clives Tatkraft die Entscheidung zugunsten Englands herbeigeführt (1757) und Bengalen für die ostindische Kompanie, die der Souverän in Indien war, erworben. Nachdem die Regierung-Anteil an der Verwaltung Indiens genommen hatte, überwältigte der kühne und rücksichtslose Warren Hastings einen gefährlichen Aufstand der einheimischen Fürsten. 80. c) Rußland und der Untergang Polens. Die am Ausgange des 18. Jh. Europas Schicksal bestimmenden Mächte waren der Nationalkonvent und Katharina Ii. (1762 — 92), beide gleich revolutionär den Bestand der Staaten Europas bekämpfend. Katharinas Eroberungspläne richteten sich gegen die Türkei und Polen. Nach einem zweiten (§ 44) Türkenkriege (1787 — 92), den sie im Bunde mit Josef Ii. führte, erwarb sie infolge der Siege ihres Günstlings Potemkin (spr.: Patjömkin), des „Tauriers“, und Suworows (spr.: Ssuwöroff) Gebiete an der Nordküste .des Schwarzen Meeres bis zum Dnjestr. Diese Verwickelung benutzend und mit Preußen im Bunde, hatten die Polen, in der richtigen Erkenntnis, daß ihr Hauptunglück ihre politischen Einrichtungen seien, sich eine neue Verfassung gegeben, nach der die Krone im sächsischen Kurhause

7. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 129

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
y I. Restauration und Reaktion 1815 — 1830. 129 mißlang der Anschlag, Ypsilantis wurde auf österreichisches Gebiet gedrängt ^und in Munkäc^ (Ung^nleefangen gesetzt. jftef tceoft war in Morea, i^Mmelgrleäe’nland und auf den Inseln (Hydra) der Aufruhr ausgebrochen. Auf beiden Seiten wurde der Krieg mit unmenschlicher Grausamkeit geführt. Trotzdem entstand in Europa eine große philhellenische Begeisterung; in Wilhelm Müllers Griechenliedern, in dem Wirken Chäteau-briands und Lord Byrons (*j* in Mesolongion) trat sie zutage. Trotz der Uneinigkeit der Griechen, die bis zum Bürgerkriege führte, vermochten die Türken des Aufstandes nicht Herr zu werden. Da wandte sich Sultan Mahmud an seinen mächtigsten Vasallen Mehemed Ali von Ägypten. ’"^Dieser schickte' sfeinen Adoptivsohn Ibrahim Pascha (1821), der Morea verheerte und Mesolongimi einnahm (1826); und als von einem türkischen Feldherrn auch Osthellas erobert war, schien Griechenlands Schicksal entschieden. Auutu. . Da aber traten Rußland, wo auf Alexander sein Bruder Nikolaus! (1825 — 55) gefolgt war, ein kraftvoller, starrer Despot, der die Politik der Eroberung im Orient wieder aufnahm, sowie Frankreich und England für die Sache der Griechen zu Metternichs Ärger ein: womit tatsächlich die Heilige Allianz gesprengt war (1827). Eine russisch-französisch-englische Flotte erschien, um, ohne die Pforte bekriegen zu wollen, den Sultan zu nötigen, den Griechen Selbstverwaltung zu gewähren. Aber die Niederlage der türkisch-ägyptischen Flotte bei Navarino(messe-nische Küste) durch diese verbündete Flotte (1827) führte zum russisch-türkischen Kriege, in dem Rußland siegreich war. Im Frieden von Adrianopel mußte der Sultan 1829 die Unab-hängigkeit Griechenlands anerkennen. Nach vielfachen Wirren und inneren Kämpfen nahm der junge Prinz Otto von Bayern, der zweite Sohn des philhellenischen Königs Ludwig I., die Königskrone an (1833). Nach seiner Vertreibung (1862) folgte Georg I., der zweite Sohn Christians Ix. von Dänemark. 4. Deutschland von 1815 — 30. g a) Verfolgung der freiheitlichen und nationalen Bestrebungen durch Bundestag und Regierungen. Das deutsche Volk erwartete

8. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 180

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
180 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Dritter Abschnitt. Seit 1871. sie Wladiwostok gründeten. Ein Krieg zwischen Japan und China 1894/95 um die Schutzherrschaft über das von China abhängige Korea endete nach glänzenden Siegen der Japaner zu Wasser unter Admiral Ito und zu Lande unter Marschal! Yama-gata und General Oyama und nach der Einnahme der chinesischen Festung Port Arthur auf der Liautung-Halbinsel mit dem Frieden von Shimonoseki (auf der Südwestecke von Hondo). Rußland, Frankreich und Deutschland entrissen Japan einen Teil seiner Siegerbeute; es erhielt Formosa, Korea wurde unabhängige Bald darauf (Ende 1897) besetzte Rußland, um einen eisfreien Hafen am Großen Ozean zu haben, Port Arthur, nachdem Deutschland Kiautschou in Besitz genommen hatte. Infolge des wachsenden Fremdenhasses entstanden 1900 in China Unruhen, die zur Ermordung des deutschen Gesandten in Peking führten; das ver-anlaßte Deutschland wie die ändern Großmächte zur Entsendung von Truppen dorthin, die unter dem Oberkommando des Grafen Waldersee die Ruhe 1901 wiederherstellten und für den Frevel des Gesandtenmordes Sühne erzwangen. Eine weitere Folge dieser Wirren war, daß Rußland die Mandschurei besetzte und die mandschurische Eisenbahn bis Wladiwostok und von Charbin nach Port Arthur ausbaute. Und als es auch über Korea seinen Einfluß auszudehnen suchte, trat ihm Japan, in seinen Lebensinteressen bedroht, entgegen. b) Der russisch-japanische Krieg 1904—5. So zielbewußt und rücksichtslos die Russen in Ostasien ihre Macht ausgedehnt hatten, so lässig, ja leichtfertig hatten sie, besonders der Generalgouverneur Alexejew (spr.: Alex6jeff), sich der Möglichkeit eines Krieges gegenüber verhalten; auch die idealistischen Friedensneigungen des Zaren Nikolaus Ii. (1899 Haager Abrüstungskonferenz) wirkten in dieser Richtung ungünstig. Der Krieg, der furchtbarste der neuesten Geschichte, begann am 8. Febr. 1904 mit dem Überfall japanischer Torpedoböte auf die vor Port Arthur ankernde russische Flotte. In den nächsten Wochen landeten die Japaner große Truppenmassen, drängten die Russen aus Korea heraus und erzwangen anfangs Mai unter Kuroki den Übergang über den Jalu. Es folgte die Einschließung von Port Arthur durch Nogi; in der Festung kommandierte Stössel, die Seele

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 181

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Das Deutsche Reich in seinem Verhältnis zum Auslande. 181 der Verteidigung aber war Kondratenko. Die Hauptkämpfe zu Lande spielten sich in der südlichen Mandschurei ab. Die Russen unter Kuropatkin wurden von Marschall Oyama (unter ihm Kuroki, Nodzu, Oku) in drei gewaltigen Schlachten geschlagen: am 23. Aug. bis 1. Sept. bei Liaujang (etwa 180000 Russen gegen 200000 Japaner), am 10. bis 17. Okt. bei Jantai am Schaho und am 27. Febr. bis 10. März 1905 in der Riesenschlacht bei Mukden, in der weit über eine halbe Million Menschen gekämpft haben. Stets gelang es den Japanern den Gegner zurückzudrängen, aber nicht ihm die Rückzugslinie abzuschneiden. Nach diesen Niederlagen wurde Kuropatkin abberufen und durch Lin jewitsch ersetzt. Inzwischen hatte am 1. Januar 1905 nach Kondratenkos Tode Stössel in Port Arthur kapituliert. Schlimmer noch erging es den Russen im Seekriege. Die baltische Flotte unter Roschdjestwensky erreichte nach Überwindung großer Schwierigkeiten die ostasiatischen Gewässer, wurde aber von Togo in der Koreastraße bei der Insel Tsushima am 27. und 28. Mai 1905 vernichtet. Unter der Vermittelung des Präsidenten der Union Roosevelt wurde am 5. Sept. der Friede zu Portsmouth (New Hampshire) geschlossen: Rußland trat an Japan ab die südliche Hälfte von Sachalin, Port Arthur und Dalnij und den südlichen Teil der mandschurischen Eisenbahn; Korea kam unter japanische Oberhoheit; die Mandschurei wurde an China zurückgegeben, doch behielt Rußland den nördlichen Teil der mandschurischen Bahn. Infolge dieses Krieges wurde Japan als Großmacht von den ändern Mächten anerkannt. c) Die russische Revolution 1905. Die Niederlage, die Rußland erlitten hatte, wurde noch verhängnisvoller dadurch, daß, nachdem seit langen Jahren wiederholte Mordanschläge gegen hohe Beamte oder den Zaren und andre Verbrechen von der schweren Erkrankung des russischen Volkskörpers den Beweis gegeben hatten, seit dem 22. Januar 1905 die förmliche Revolution ausbrach. Ihre Träger waren hauptsächlich die gebildeten Schichten der russischen Gesellschaft (Studenten usw.), die Arbeiter, vieler Orten die Truppen zu Wasser und zu Lande, die meuterten, und die Verkehrsbeamten, die Massenstreiks ins Werk

10. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 212

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
212 Wiederholungs - Tabellen. 1870 27. Okt. Kapitulation von Metz (Bazaine, Friedrich Karl). Nov./Dez. Siege Manteuffels über Faidherbe bei Amiens, an der Hallue, bei Bapaume (Jan.). 2./4. Dez. Schlacht bei Orleans. 1871 Jan. Sieg Goebens bei St. Quentin. Chanzy bei Le Mans von Friedrich Karl vernichtet. Kämpfe Werders an der Lisaine gegen Bourbaki. 18. Jan. Kaiserproklamation zu Versailles. 28. Jan. Konvention von Versailles. 1. Febr. Übertritt der Armee Bourbakis auf Schweizer Gebiet bei Pontarlier. 26. Febr. Yorfriede zu Versailles. 1. März. Einzug der Deutschen in Paris. 10. Mai. Schlußfriede zu Frankfurt. seit 1871 Dritter Abschnitt. Kämpfe um soziale Probleme und imperialistische Ziele. I. Das Deutsche Reich und das Ausland. 1872 Dreikaiserzusammenkunft in Berlin. 1877 —1878 Russisch-türkischer Krieg. 1878 Berliner Kongreß. 1879 Bund zwischen Deutschland und Österreich. 1883 Anschluß Italiens (König Humbert). Beginnende Annäherung Frankreichs und Rußlands. 1886 Alexander aus Bulgarien vertrieben. — Sein Nachfolger Ferdinand von Koburg. seit 1891 Engere Freundschaft zwischen Rußland und Frankreich. 1894—1895 Chinesisch-japanischer Krieg. Niederlage Chinas. Friede von Shimonoseki. 1897 Griechisch-türkischer Krieg, veranlaßt durch einen Aufstand in Kreta gegen die türkische Herrschaft (Morde von Armeniern seit 1898). Niederlage der Griechen.
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