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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 127

1904 - Habelschwerdt : Franke
127 Reichsstnden zu errichtendes Kammergericht und die Reichs-regiernng an einen Reichsrat abtreten solle, dessen Mitglieder von den Stnden zu whleu seien. Maximilian verwarf den beabsichtigten Reichsrat, verkndigte aber einen ewigen Land-frieden" und willigte in die Errichtung eines Reichskammer-gerichts ein. Durch die Verkndigung des ewigen Landfriedens" verlor die Fehde ihren rechtlichen Charakter; der Unterschied zwischen erlaubter und unerlaubter Fehde hrte auf, und jede fernere Anwendung des Faust- und Fehderechts wurde fr Landfriedensbruch erklrt. Das Reichskammergericht sollte zur Aufrechterhaltung des ewigen Landfriedens dienen. Es war der hchste Gerichtshof fr die Reichs-stnde und das Berufungsgericht fr die mittelbaren Stnde. Sein Sitz war anfangs in Frankfurt a. M., spter in Wetzlar. Das Reichskammergericht entschied nach rmischem Recht; das Gerichtsverfahren war schriftlich. Whrend die sechzehn Richterstellen durch die Reichsstnde besetzt wurden, erfolgte die Ernennung des Vor-sitzenden (der erste war Gras Eitelfritz von Hohenzollern) durch den Kaiser. der alle Reichslehnsachen und der Klagen gegen die Reichsuumittelbaren entschied der Reichshofrat unter dem Vorsitze des Kaisers. Eine Reichs st euer, der gemeine Pfennig, sollte die Mittel zur Unterhaltung des Reichskammergerichts und eines Reichs-sldnerheeres liefern. Da die Einfhrung der Reichssteuer und die Errichtung des Sldnerheeres nicht zustande kamen, wurde die Reichs-matrikel aufgestellt, d. h. es wurde festgesetzt, wieviel Mannschaften die einzelnen Reichsstnde im Kriegsfalle zu stellen hatten, und wieviel Steuern sie entrichten sollten. Zur besseren Durchfhrung der Verfassungsnderung wurde Deutschland (1512) in 10 Kreise geteilt. Diese waren: 1. der sterreichische, 2. der bayrische, 3. der schwbische, 4. der frnkische, 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische, 7. der burgundische, 8. der westflische, 9. der niederschsische, 10. der oberschsische Kreis. Die Kreishauptleute, die Vorgesetzten der 10 Kreise, hatten den Urteilen des Reichskammergerichts Geltung zu verschaffen und konnten bei einem Landfriedensbruch die Kriegsmacht ihres Kreises aufbieten. Auerdem hat Maximilian die Befugnisse des Reichstages geregelt und die erste Reichspost zwischen Wien und Brssel eingefhrt. Das Reichspostwesen stand unter dem Grafen von Thurn und Taxis. Maximilian fhrte seine zahlreichen Kriege mit den Sldner-Heeren der unter ihm entstandenen Landsknechte". Aus dem ewigen Landfrieden Maximilians I. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 61.

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 128

1904 - Habelschwerdt : Franke
128 Trotz des ewigen Landfriedens" und des Reichskammergerichts" dauerten die Unruhen fort, und Reichsritter, wie Gtz von Verlichingen und Franz von Sickingen, bekmpften ihre Gegner in blutigen Fehden. 3. Maximilians uere Politik. Maximilians Versuche, das Ansehen des Reiches dem Auslande gegenber zur Geltung zu bringen, hatten wenig Erfolg. Die Schweizer, die sich weigerten, den gemeinen Pfennig" auszubringen und in den schwbischen Kreis einzutreten, ver-mochte er nicht zu unterwerfen. Die Schweiz lste sich vom Reiche los, und die Schweizer kmpften als gefrchtete Futruppen in aus-lndischen, besonders franzsischen Diensten. Whrend des Niederganges der Kaisermacht hatten die Franzosen in dem von Parteikmpsen zerrissenen Italien groen Einflu gewonnen. Sie eroberten Mailand und verlegten im Verein mit den Venetianeru dem znr Kaiserkrnung heranziehenden Maximilian die Alpenpsse. Da dieser infolgedessen an seiner Romfahrt verhindert wurde, nahm er (1508) ohne ppstliche Krnnng den Titel erwhlter Rmischer Kaiser" an. Diesen Titel fhrten seitdem die deutschen Könige bald nach ihrer Krnung tu Deutschland. Nach mehreren erfolglosen Kmpfen schlo sich Maximilian 1512 der Heiligen Ligue (ligh) an. Es war dies die erste grere Ver-bindung europischer Mchte; auch der Kuig von Neapel, der Papst, Venedig und der König von England waren Mitglieder derselben' Sie hatte den Zweck, die Franzosen, deren Einflu in Italien gefhrlich zu werden drohte, zu vertreiben. Es gelang der Ligue. Mailand den Franzosen zu entreien. Franz I.. der 1515 König von Frankreich geworden war. brachte aber die Stadt durch die Schlacht bei Mariguauo (marinjno), in der die im Dienste des Herzogs von Mailand stehenden schweizerischen Soldtruppen fast ganz vernichtet wurden, wieder unter franzsische Herrschaft. 4. Vergrerung der Hausmacht. Glcklicher war Maximilian in der Vergrerung der Habsburgischen Hausmacht. Seinen Sohn Philipp vermhlte er mit Johanna, der Tochter Ferdinands des Katholischen von Aragonien, Sizilien und Neapel und Jsabellas von Kastilien. Karl, der lteste Sohn Philipps und Johannas, die nach dem frhzeitigen Tode ihres Gemahls in unheilbare Schwermut verfiel, erbte die ganze spanische Monarchie. Philipps zweiten Sohn, Ferdinand, verheiratete Maximilian mit Anna, der Schwester Ludwigs Ii. vou Ungarn und Bhmen, der 1526 im Kampfe gegen die Trken siel und Anna als Erbin hinterlie. Durch diese Heiraten gelangte das Hans Habsbnrg in den Besitz einer Weltmacht, und es entstand das Sprichwort: Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube! (Die anderen mgen Kriege führen; du,, glckliches sterreich, heirate!)

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 94

1904 - Habelschwerdt : Franke
94 Gelegenheiten trugen die vornehmen Ritter einen meist aus Seide gefertigten, mit Wappenzeichen bestickten Rock. Die Lieblingsbelustigungen der Ritter, zugleich ein Vorrecht ihres Standes waren die Turniere, festliche Kampfspiele, die ihnen Gelegen- Mutes ab en"^ ^ rpro6un9 ihrer Geschicklichkeit und ihres Fr die Abhaltuug der Turniere bildeten sich allmhlich Regeln "n.b ejj ^e aus, die genau innegehalten wurden. Der mit Sand backte Turnierplatz war von Schranken umgeben, um das schau-lustige Volk abzuhalten. Auf Gersten oder Ballonen nahmen die Damen und vornehmen Zuschauer Platz. Herolde gaben das Reichen zum Begmu des Kampfes, und Grieswrtel verhinderten tdlichen Streit. Das muriner begann meist mit der Tjost, bei der zwei r mt* ^"gelegten Lanzen auseinander losspreugteu und sich aus dem Dattel zu heben suchten. Hierauf folgte das eigentliche Turnier bei welchem tote tn einer Reiterschlacht ztoei Scharen von Rittern miteinander kmpften. Oft schlo sich hieran noch ein Schwertkampf: man focht mit dem stumpfen Tnrnierschwert und suchte mglichst viele Gefangene zu machen. Der Besiegte mute das Pferd und die Rstung dem Steger bergeben und oft noch ein Lsegeld zahlen. Ein un-gefhrliches Kampfspiel, bei dem die Ritter in Scharen auseinander eindrangen, und das ihnen Gelegenheit bot, ihre Geschicklichkeit ni zeigen, nannte man Bnhrt. B. Reichsheerfahrten in der Bltezeit des Rittertums, a. Der ?regkerr. Wahrend die Karolinger und die schsischen Könige die Heerfahrten aus eigener Machtvollkommenheit ansagten", hing es feit Heinrich Iv. von der Zustimmung der Fürsten ab, ob eine Reichs-Heerfahrt unternommen werden konnte. Willigten sie ein, so muten sie sich durch einen Eid verpflichten, mit ihrer Mannschaft zur festgesetzten Zeit auf -der Sammelstelle zu erscheinen. Wemt sich die Fürsten weigerten, an einer Heerfahrt teilzunehmen, so standen dem Könige nur diejenigen Ritter zur Verfgung, die er mit Gtern seines Hauses oder mit Reichsgtern belehnt hatte. Zwischen der Ankndigung einer Heerfahrt und ihrem Beginn Iq eine Vorbereitungszeit, die nicht zu kurz bemessen sein durfte. Ein Rmerzug mute Jahr und Tag vorher angesagt werden. b. Zusammensetzung und Ausrstung des Keeres. Das Heer be-stand ans den ritterlichen Mannen und ans Futruppen, die mit Bogen und Armbrust, Schleuder und Lanze ausgerstet waren. Auer-dem gehrten zum Heere auch angeworbene Soldtruppen, die aus dem Leben zur Zeit der Minnesnger: Die ritterlichen Waffenspiele. Atzler, 2u. u. L. I. Nr. 39. Lehmanns kulturgeschichtliche Bilder: Turnier.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 245

1904 - Habelschwerdt : Franke
245 Friedrich Wilhelm ging darum mit Gewalt vor. Er bemchtigte sich des Knigsberger Schppenmeisters Roth und des Obersten von Kalckstein. Ersterer blieb bis zu seiuem Tode in Gefangenschaft; letzterer wurde hingerichtet. Der Kurfürst hatte damit den Widerstand gebrochen und wendete die erlangte Gewalt zum allgemeinen Wohle des Landes an. 5. Die Bemhungen des Groen Kurfrsten um das Wohl des Laubes, a. Frderung von Ackerbau, Handel und Industrie. In das Land, das in der Kriegszeit verdet war, zog der Kurfürst fremde Ansiedler herbei. Er nahm 20 000 Protestanten auf, die nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes aus Frankreich aus-wanderten. Unter ihnen waren Gelehrte, Knstler, Kaufleute, Fabrikanten, Grtner, durch welche die einheimische Bevlkerung manche Anregung erhielt. Auch Hollnder und Schweizer wanderten ein. Sie siedelten sich zum Teil in den Fluniederungen an, machten weite Strecken Landes urbar und frderten Ackerbau, Viehzucht, Garten- und Obstbau. Luise Henriette von Oranien, die erste Gemahlin des Kurfrsten, grndete in dem nach ihr genannten Oranienburg eine hollndische Musterwirtschaft. Der Kurfürst lie an den Landstraen Bume pflanzen und gab das Gebot, da keiu Landmann heiraten drfe, der nicht sechs Obstbume gepfropft und sechs Eichen gepflanzt habe! Whrend der Regiernngszeit des Groen Kurfrsten wurde in Branden-brg die Tabak- und Kartoffelpflanze bekannt; fr die Landwirtschaft gewannen sie erst spter Bedeutung. I" den Stdten verlangte der Kurfürst Reiulichkeit und abendliche Beleuchtung der Straen. Um den hufigen Brnden Einhalt zu tun, wurde auch auf Abschaffung der Strohdcher und Anlage feuerfester Schornsteine gedrungen. Den Handel frderte der Kurfürst durch deu Bau des Friedrich-Wilhelms- oder Mllrofer-Kanals, der die Spree mit der Oder verbindet. Auch das brandenburgische Postwefen erfuhr eine bedeutende Verbesserung. Am Jahre 1650 wurde eine Reitpost eingerichtet, die auch der Bevlkerung diente. Die brandenburgische Post reichte von Memel bis Geldern; sie galt in kurzer Zeit als Musteranstalt und lieferte bedeutende Ertrge. Den Einspruch des Fürsten von Thnrn und Taxis, der das Reichspostprivileg besa, lie der Kurfürst uu-beachtet. Um seinem Volke die Vorteile des Seehandels zuzuwenden, grndete Friedrich Wilhelm schon 1647 eine berseeische Handelsgesellschaft; doch hatte er erst im letzten Jahrzehnte feiner Regierung mit derartigen Versuchen einigen Erfolg. Fr die Industrie suchte Friedrich Wilhelm den Unternehmnngs-geist der Untertanen zu wecken. Neue Erwerbszweige wnrdeu ein-gefhrt. Der Kurfürst selbst legte Glashtten, Eisenwerke und eine Gewehrfabrik au. Um die Zahl der Handwerker zu erhhen, wurde der Zunftzwang gemildert.

6. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 98

1887 - Hannover : Helwing
1 98 alle den Kaisern zustehenden Rechte sich angeeignet; sie entwickeln sich zu selbständigen Gemeinwesen und wählen sich ihre Konsuln selbst. Mailands Übergewicht über die Städte, namentlich bedrückt es Eomo und Lodi. 1154—1155 Erster Zug. Friedrich verschiebt den Angriff auf Mailand, zerstört aber drei feindliche Städte (Asti, Chieri und Tortona), empfängt zu Pavia die lombardische Krone, giebt Arnold von Brescia preis (Tod auf dem Scheiterhaufen) und wird von Hadrian Iv. zum Kaiser gekrönt. (Aufruhr der Römer, Heinrich der Löwe.) Auf dem Rückzüge Kampf in der Veroneser Klause. Otto von Wittelsbach. Auf dem Reichstage zu Besan^on 1157 Anfang des Streites zwischen Papst und Kaiser. Der Kanzler Friedrichs und spätere Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel, streitet mit dem Legaten Roland über die Bedeutung des Wortes bene-ficium. 1158—1162 Zweiter Zug. Friedrich zwingt Mailand durch Umlagerung zu einer demütigen Unterwerfung und läßt darauf auf einem Reichstage auf den ronealifchen Gefilden durch Lehrer des römischen Rechts in Bologna die Hoheitsrechte (Regalien) des Kaisers den Städten gegenüber feststellen. Mailand und die lombardischen Städte im Bunde mit dem Papst Alexander Iii. (1159 gewählt von der Mehrzahl der Kardinäle gegen Friedrichs Gegenpapst Victor Iv. und nach dessen Tode gegen Paschalis Iii., 18 jähriges Schisma) und den Normannen empören sich abermals. Friedrich belagert Mailand zwei Jahre laug. 1162 Mailand ergiebt sich und wird zerstört. 1163 Dritter Zug ohne Heer und ohne Erfolg. 1166—1168 Vierter Zug. Friedrich zwingt die Römer, seinen Papst Paschalis anzuerkennen. Eine verheerende Seuche in Rom zwingt ihn zur Rückkehr nach Deutschland. Seine Lebensgefahr in Susa (Hartmann von Siebeneichen). 1167 Stiftung des lombardischen Städtebundes, der Mailand wieder herstellt und Alessandria (so genannt nach seinem Bundesgenossen Papst Alexander Iii.) erbaut. 1174—1177 Fünfter Zug. Friedrich belagert Alessandria vergeblich. Heinrichs deslöwen Abfall vom Kaiser in Partenkirchen (Chiavenna). 1176 Niederlage Friedrichs bei Legnano durch die Lombarden. Wendepunkt in Friedrichs Politik. 1177 Aussöhnung Friedrichs mit dem Papst Alexander zu Venedig. Sechsjähriger Waffenstillstand mit den Städten.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 85

1912 - Habelschwerdt : Franke
85__ Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane der Lombardei r L.rr ^ ... Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten. 6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten. 7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 93

1912 - Habelschwerdt : Franke
83 der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck. Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i 6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt. Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250. 7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen * Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 200

1912 - Habelschwerdt : Franke
200 er dauernd in Regensburg; die Fürsten besuchten ihn nicht mehr persnlich, sondern lieen sich durch Gesandte vertreten. Zur Er-ledigung von wichtigen Angelegenheiten, wie Friedensschlssen, Achtprozessen, wurden aus Mitgliedern der drei Kollegien Reichs-deputationen gebildet, deren Beschlsse (Hauptschlsse") durch Zustimmung des Reichstages und des Kaisers Gesetzeskraft erhielten. Der Reichstag, auf dem sogar Schweden Sitz und Stimme hatte, wurde durch seinen schwerflligen Geschftsgang und die kleinlichen Rangstreitigkeiten unter den Gesandten zum Gesptt bei Deutschen und Auslndern. Das Reich hatte seine Machtstellung den anderen Staaten gegenber verloren. Das Nationalgefhl der Deutschen schwand, und der Einflu des Auslandes wurde auf allen Gebieten magebend. Die vielen Fürsten hatten vollkommene Landeshoheit erhalten; sie beuteten diese nach Belieben aus und schufen stehende Heere als Grundlage ihrer Macht. Es begann jetzt in den deutschen Territorialstaaten die Zeit der absoluten Monarchie. 2. Das Heerwesen. Im Dreiigjhrigen Kriege bestanden die Heere aus Sldnern, die das Kriegshandwerk zu ihrem Lebensberufe machten. Je lnger der Krieg dauerte, desto mehr fremdlndische Soldaten nahmen an ihm teil, und es strmte das Gesindel aus allen Lndern Europas in Deutschland zusammen. (Vgl. Wallensteins Lager".) Die Offiziere waren meist von adliger Herkunst. Sie umgaben sich mit einer zahlreichen Dienerschaft und erhielten hohen Sold. Generale beanspruchten gewhnlich 2000 Gulden monatlich; einige Fhrer erhielten jedoch bis 10000 Gulden. Auch die gemeinen Kriegsleute wurden gut besoldet. Die meisten Offiziere gaben durch ihre Ausschweifungen und ihre Raubsucht den Sldnern das schlechteste Beispiel. Aus den hohen Unterhaltungskosten und dem groen, aus Weibern und Kindern bestehenden Tro, der den Bewegungen des Heeres oft hinderlich war, erklrt es sich, da im Dreiigjhrigen Kriege die grten Armeen hchstens 5060000 Mann an kampffhigen Truppen zhlten. Deshalb war es den Feldherren auch nicht mglich, groe Gebiete lngere Zeit besetzt zu halten und Festungen rasch zu erobern. Da jede andere Verpflegung zu groe Schwierigkeiten bereitete, ging man zur Quartierverpflegung der, d. h. man zwang die Gemeinden, fr Quartier, Sold und Lebensmittel der Truppen zu sorgen. Hierbei begingen die Soldaten nicht selten unmenschliche Grausamkeiten. Die Sldnerheere des Dreiigjhrigen Krieges bestanden aus Fuvolk, Reiterei und Artillerie. Da die zunehmende Verwstung Deutschlands M o s ch e x o s ch, Soldatenleben im 30jhr. Kriege. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 76.

10. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 64

1908 - Habelschwerdt : Franke
64^ preußischen Farben.) Nach ihrer Vertreibung aus Palästina gründeten sie im Lande der heidnischen Preußen einen Ordensstaat, der bis 1525 bestand. 8* Der Verfall des Rittertums. Als die deutsche Kaisermacht niederging und die Ritter als Wehrstand des Reiches keine Beschäftigung mehr fanden, verschwendeten sie ihre Kräfte in zahllosen Fehden. Die Folge davon war, daß sie verrohten und verarmten. Darum scheuten viele von ihnen selbst vor Raub und Erpressung nicht zurück. Sie plünderten die Warenzüge der reisenden Kaufleute und warfen diese bis znr Erlegung eines Lösegeldes ins Burgverlies. Die Raubritter bildeten jahrhundertelang den Schrecken der Bürger und Bauern. Vierter Zeitraum. Dev Deefcru des Reiches irrrd die Dmtezeit dev , Städte, 1378—1517* 1273-1347 Die Kaiser aus verschiedenen Käusern, 1273—1347. 1273-1291 Rudolf Hott Habsburg, 1273—1291. 1. Rudolfs Wahl und Persönlichkeit. Während der kaiserlosen Zeit (S. 56),, waren die Zustände in Deutschland immer trauriger geworden. Überall herrschten Unsicherheit und Willkür, und die Starken unterdrückten die Schwachen und Armen. Deshalb erwachte bei allen Deutschen die Sehnsucht nach einem Kaiser, der die Ordnung wiederherzustellen imstande sei. Die Bauern erhofften von ihm die Unterdrückung der Fehden; die Ritter erwarteten Schutz gegen die Fürsten, die auf Kosten des Adels ihre Macht zu vergrößern suchten, und die Städte sehnten sich nach Schutz für ihren Handel. Die geistlichen und weltlichen Fürsten erkannten, daß ihre Gebiete ohne ein Reichsoberhaupt den Nachbarstaaten zum Raube fallen würden. Da auch der Papst wünschte, daß Deutschland nneder einen König erhalte, schritten die Großen des Reiches 1273 zur Wahl. Das Recht, den König zu wählen oder zu „füren", nahmen die sieben mächtigsten Reichsfürsten für sich in Anspruch. Sie hießen seitdem Kurfürsten. Da die Fürsten befürchteten, ein starker Herrscher würde ihnen ihre Vorrechte nehmen, wählten sie nicht einen ans ihrer Mitte, sondern den Grasen Rudolf von Habsburg. Dieser besaß zwar in der Schweiz, im Elsaß und im Schwarzwalde reiche Güter, hatte aber im Vergleich zu den Fürsten nur eine geringe Macht. Die Sage erzählt, daß der Erzbischof von Mainz durch feinen Hofkaplan auf den Grasen von Habsburg aufmerksam gemacht
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