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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 1

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sechste Periode. Von 1648 — 1789. Zeitalter der unumschränkten Fürstenmacht. Erster Abschnitt. Ton 1648 — 1740. Der extreme Absolutismus im Zeitalter Ludwigs Xiv. Einleitung. a) Der Westfälische Friede schuf im christlichen Europa fünf Großstaaten: Österreich, Frankreich, England, die Niederlande und Schweden. Spanien konnte trotz seinem gewaltigen Länderumfange als Großmacht nicht mehr angesehen werden; zu ihm gehörten die Franche Comt6 und die südlichen Niederlande (etwa das heutige Belgien), dazu der Kolonialbesitz in Amerika und die Besitzungen in Italien (Herzogtum Mailand, Königreich Neapel). Auch Polens Bedeutung war seit dem Aufschwünge Schwedens zurückgegangen. Neben den fünf ■christlichen Großmächten stand als sechste das osmanische Beich, dessen europäischer Besitz in dem größten Teil Ungarns, in Siebenbürgen, der Moldau und Walachei, dem Küstenlande ■des Schwarzen Meeres und der ganzen Balkanhalbinsel bestand. b) Im staatlichen wie im geistigen Leben der europäischen Völker trat das religiöse Interesse mehr und mehr zurück. Für ihre innere Entwicklung wurde am wichtigsten die Ausbildung der unumschränkten Fürstenmacht. Sie hatte bereits seit dem Ende des 15. Jh. (in Frankreich schon seit Philipp Iv.) begonnen. Das Verlangen nach einer starken Königsgewalt ergab sich aus <3em Bedürfnis nach Frieden und staatlicher Ordnung als der Vorbedingung jeden Kulturfortsch rittst die Möglichkeit ihrer Gründung trat ein durch die Ausbildung der Geld Wirtschaft, wodurch das Königtum die Mittel zur Schaffung eines Beamten- Brettschnei der, Hilfsbuch f. Seminare. Hx 2. Aufl. i

2. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 303

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
303 Ungarns gegen die Türken vertheidigt werden; das von Friedrich d. Gr. eroberte Schlesien vermochte die große Kaiserin Marie Theresia durch einen siebenjährigen Krieg nicht zurückzugewinnen; die in Folge der französischen Revolution entbrannten Kriege kosteten den Herrschern Oesterreichs nicht nur die deutsche Kaiserkrone, sondern brachten auch beträchtlichen Verlust an Länderbesitz, der allerdings nach den Befreiungskriegen, an denen Kaiser Franz nur aus kluger Berechnung theilnahm, wieder ausgeglichen wurde. — Die Revolution von 1848, die das Prineip der Nationalität auf ihre Fahne geschrieben, erschütterte Oesterreich, das Muster und den Hort der modernen Despotie, bis in seine Grundfesten. Aber bald wieder gekräftigt, warf es die Revolution in Italien nieder, besiegte Ungarn mittelst russischer Hülfe und gewann sogar seinen alten Einfluß in Deutschland wieder, und, ab- gesehen von einzelnen Zugeständnissen an die verschiedenen Völkerschaften und von einzelnen Verbesserungen, wurde das alte Centralisationssystem fort- geführt. Bald folgten neue Verluste. Der Krieg von 1859 gegen Sardinien und Frankreich kostete die Lombardie. Eifersucht gegen die wachsende Macht Preußens führte zum Krieg gegen dieses 1866 (s. Ueberblick der deutschen Geschichte), dessen Resultat der Verlust Venetiens und die Ausschließung aus Deutschland war. Auch dem immer dringender werdenden Verlangen der Nationalitäten nach größerer Selbständigkeit mußte Rechnung getragen werden durch Annahme des „Dualismus" an Stelle der Centralisation, welcher Ungarn, das sich nur als durch Personalunion mit dem Staate verbunden erachtet, eine gesonderte Vertretung und Verwaltung gewährt, aber auch die Hoffnung der übrigen Kronländer, namentlich Böhmens, ermnthigt hat. So ist die Lage des noch immer 11,306 Qm. und 35,644,858 E. zählenden Staates eine fortdauernd schwierige, zumal auch die wirthschaft- liehen und finanziellen Verhältnisse desselben keineswegs günstige sind. Nur entschiedenes Lossagen von dem Einfluß jesuitischer Hierarchie, aufrichtige Hingabe an freisinnige Regierungs- und Verwaltungsprineipien und Förde- rung der Volksbildung kann das Reich erhalten und kräftigen und es seine durch die Lage ihm angewiesene Aufgabe erfüllen lassen. Der österreichische Staat erstreckt sich vom 26—44° Ol. (190 Ml.) und vom 42—51° Nbr., also durch 9 Breitengrade. Dies deutet auf be- trächtliche Verschiedenheit in physischer und ethnographischer Be- ziehung. — Wo grenzt Oesterreich ans Meer? Wie verhält sich die Länge der Meeresküste zur Gesammtlänge? Liegt die Hauptmasse dem Meere nahe oder fern? Hat das Land ein mehr oeeanifches oder continentales Klima? Welche Gegenden des Reichs haben ein entschieden wärmeres Klima? Welche größere Regenmenge? Weshalb die westliche Hälfte? Wie ist das Verhält- niß des Gebirgslandes zum Tieflande? In Oesterreich sind alle drei Hauptstämme der europäischen Bevölkerung vertreten, der germanische, romanische und slavische. 1. Die Deutschen, 10 Mill., besonders zahlreich im Erzherzogthum Oesterreich, in Steiermark, Kärnthen, Krain, Böhmen und Mähren, über- Haupt in den Alpenländern und nördlichen Grenzgebirgen, in Colonien

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 264

1873 - Heilbronn : Scheurlen
264 Pius Vii. Aspern, Wagram. Wiener Friede. und anderen dauerte fort, während die Rationalregi-runa in dem unbe-152* [ ,s Namen des Königs Ferdinand regierte und durch eine Wiot*t(iiiii iiij die liberale Konstitution born Jahr zwölf dem Lande 8 u französische Heer, das von 1809 — 1812 manche Siege erfocht 22 3uü1812 ffj b^n .Seibiu9s vermindert werden, Wellington 22.Jul, 1812.drang von Portugal tu Spanien ein, besiegte Marmont bei Salamanka. besetzte Madrid, wurde von Soult wieder zurückgedräuot erfocht aber einen 2l.juml8lg.glorreichen Sieg bei Vittoria über Jonrdan und König Josef, folgte den abziehenden Franzosen über die Pyrenäen und stand mit seinem siegreichen S emrtf, M k 8ml,ite^S' 'S bi° Allürten 1814 auf Paris losgieng-n. ^ i ^ Bordeaux und machte durch seinen Siea bei ^oul ousp iiht>r lo.attmr 1814. @0ult dem spanisch-frauzöstschen Kriege ein Ende. Nach Napoleons Sturz Hchnung nich^" auf den panischen Thron, erfüllte aber des Landes nhjzn ^waltschritt erlaubte sich Napoleon gegen den Papst Prus Vii. Da derselbe sich weigerte, mit ihm ein Schutz- und Trutzbündniß einzugehen, so sprach er m einem Dekrete von Schönbrunn das Aufbören !6.Mar 1809.der weltlichen Macht des Papstes aus, vereinigte den Kirchenstaat theils mit dem Königreiche Italien, theils mit Frankreich und ließ Pius gewaltsam aus Rom nach Grenoble und von dort nach Savona wegführen, wo er drei Jahre verweilte, bei allen Entbehrungen und Drohungen unerschütterlich. . ©m^ört über all die Gewaltstreiche, welche Napoleon seit dem Preßburaer ptoeden gethott hatte, dachte Ostreich, wo der wackere Graf Stadion an der Spitze de» Ministeriums stand, aufs neue an Krieg. Der hell auflodernde Volkskrieg m Spanien war für das gedrückte Östreich theils ein Beispiel zur Ermuthigung, theils schien er ihm eine günstige Gelegenheit zu geben, gerade jetzt loszuschlagen und durch einen neuen Feldzug das Verlorene wieder zu gewinnen. Erzherzog Kürl, dem die Leitung des Krieges übertragen wurde, rückte mit emem Heere in Baiern ein. Aber Napoleon, von allem gehörig unterrichtet, war aus Spanien herbeigeeilt, zog, von den Heeren der Rheinbundfürsten un- 9n 99 ' ®onrüu' s^ug die nicht gut aufgestellten Östreichs in den bei Abensberg, Eggmühl, Regensburg über den Inn zurück, überschritt die östreichische Grenze und zog in Wien ein (13. Mai). An ^r,n er^eb er (vergeblich) einen Aufruf, sich einen andern König zu wählen, lieferte dem auf dem linken Donauufer stehenden Erzherzog Karl die 2l.u.22.Mai.zweitägige Schlacht von Aspern und Eßling und wurde mit einem Verluste von 12,000 Todten, darunter Marschall Sannes, zurückgeschlagen. . m rver Dlcekönig Eugen schlug den Erzherzog Johann, der Karls 14.Befehlen nicht genug Folge leistete, bei Raab, vereinigte sich mit Napoleon, und nun gieng dieser „noch einmal über die Donau und besiegte Karl bei s.u.6.Julr. Wagram durch die Überzahl seiner Truppen. Das östreichische Heer, das . m beiden Schlachten aufs ruhmvollste gekämpft hatte, zog sich nach Mähren 12.Juli.zurück; die Franzosen folgten, aber der Waffenstillstand von Znaim und 14.Okt.der darauf folgende Wiener Friede machte dem Kriege ein Ende. In diesem Frieden mußte Östreich Salzburg, Berchtesgaden und das Jnnviertel an Baiern abtreten, einen Theil Galiziens an das Herzogthum Warschau und an Rußland, einen Theil von Kärnten, Kram, Triest, Friaul, Kroatien hergeben, welche Länder mit Dalmatien und Istrien als illyrische Provinzen unter Napoleons Oberhoheit kamen. Dies machte einen Verlust von 2000 Quadratmeilen mit 3 Millionen Einwohnern aus. Der Deutschorden

4. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 710

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
710 Einwohnern ab, nmlich Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel nebst einem Theile des alten Oesterreichs ob der Enns an Bayern; Westgalizien an das Herzogthum Warschau; einen Theil Ostgaliziens an Rußland. Krain und von Karnthen den Villacher Kreis, Triest, Grz, Fiume, Jstrien, das ungarische Kstenland und einen Theil von Croatien bis an die Save, deren Thalweg von nun an Oesterreichs Grenze bilden sollte, vereinigte Napoleon durch ein Decret zur Pro-vinz Jllyrien." Auerdem mute Oesterreich dem Continentalsystem unbedingt bei-treten und alle Verbindungen mit England abbrechen. Derbraven Tyroler wurde in diesem Friedensabschlu gar nicht gedacht. Trotzdem kmpften sie aber muthig weiter gegen Franzosen und Bayern, bis sie endlich unterlagen. Durch Verrtherei wurde auch Andreas Hoser in einer Sennhtte im Passeierthale gefangen genommen, unter schmhlichen Mishandlnngen nach Mantua abgefhrt, wo er am 20. Februar 1810 auf Napoleon's Befehl erschossen wurde. Glcklicher war der Freiheitsheld Friedrich Wilhelm von Braun schweig, Sohn des unglcklichen Herzogs, der bei Auerstdt die Todeswunde empfangen hatte. In feinem Frstenthum Oels in Schlesien hatte er die Werbung eines Corps von 2000 Mann begonnen-, dieselbe in Bhmen fortgesetzt und war dann in Verbindung mit einem sterreichischen Corps nach Sachsen und Franken eingedrungen; der Waffen-stillstand vereitelte jedoch fernere Unternehmungen. Er handelte nun fr sich, ging der Leipzig nach Halberstadt, das von seiner schwarzen Schar" gestrmt wurde (30. Juli 1809), hielt dann seinen Einzug in Braunschweig, schlug sich tapfer durch bermchtige Feinde und schiffte am 7. August seine Mannschaft glcklich an der Weser-Mndung bei Elsfleth nach England ein. Mit dem Wiener Frieden endete der vierte Krieg, den Oesterreich seit dem Beginn der Revolution mit Frankreich gefhrt hatte. In diesem Kriege standen zum letzten Male alle Deutschen bei Oesterreich, und fhlte sich dieses Reich zum letzten Male in seinem deutschen Wesen und seiner rein deutschen Bestimmung. Seitdem lernten die Deutschen, auerhalb des Zusammenhangs mit Oesterreich Plne fr ihre bessere Zukunft fassen. Aeuerlich hatte sich Oesterreich bereits am 6. August 1806 von Deutschland losgesagt, als Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone niederlegte, der innere Bruch ward aber erst 1809 im Wiener Frieden vollzogen. Das deutsche Volk ging von nun an seine eigene Bahnen; in Wien aber wurde nach Stadion's Rcktritt durch den geschmeidigen Metternich eine selbstndige sterreichische Politik eingeleitet, die zunchst es fr den grten Vortheil erachtete, mit Frankreich im freundschaftlichen Verhltnis zu stehen. Da wurde es auch Napoleon, der jetzt aus der Hhe seines Glckes stand, leicht, eine Ehe mit einer Tochter des Kaisers Franz einzugehen, nachdem er sich von seiner ersten Gemahlin, Josephine, die ihm keinen Thronerben geboren, hatte scheiden laffen. Im April 1810 wurde die feierliche Einsegnung des neuen Bundes mit der Erzherzogin Marie Luise zu Paris mit vielem Pomp vollzogen. . 97. Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht (1810 1812) und sein Zug gegen Nuland (1812). *) Durch den Wiener Frieden war Napoleon auf den Hhepunkt seiner Macht gestell/, und nun kannte feine Herrschsucht keine Grenzen mehr. Weil der Papst Pius Vii. 4) Nach Husser, Voigt u. a.

5. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 94

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
94 Viii. Bon der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. im Frhjahr 1796, von Nizza heranrckend, auf dem Kriegsschauplatze und fgte seinen Gegnern in einer Reihe von rasch aufeinanderfolgen-den Schlachten so empfindliche Verluste bei, da er sich schon im Herbste desselben Jahres als Gebieter von Oberitalien ansehen konnte. Er berwand zuerst die Sl.r.der.^Piemontesen) und zwang deren König Viktor Amadeus zur Abtretung von Nizza und Savoyen an Frankreich; dann besiegte er die sterreicher bei Lodi an der Adda (Mai 1796), hielt in Mailand seinen Einzug, drang weiter nach Osten vor, warf den General W n rm serin dierestuna Man tna,brachte im November dem zum Entstze Mantnas herbeigeeilten sterreichischen Heer in der mehrtgigen Schlacht bei Areale Wdstl. von Verona) eine Niederlage bei und bewirkte endlich anfangs 1797 die bergabe Mantuas. 7. Nun wurde Erzherzog Karl, der Sddeutschland vom Druck der Feinde befreit hatte, mit der Aufgabe betraut, dem Vordringen Napoleons Einhalt zu tun. Allein seine Macht und Kriegskunst er-wiesen sich dem genialen feindlichen Feldherrn gegenber als unzu-lnglich. Er mute zurckweichen. Napoleon verfolgte ihn und gelangte in ununterbrochenem Siegeszug der Villach und Klagen-furt an der Drau im April 1797 nach Leoben an der Mur, wo ihn nur noch wenige Tagemrsche von Wien trennten. In der Haupt-stadt herrschte Verwirrung; die drohende Haltung des Eroberers er-fllte den Kaiser und seine Umgebung mit banger Sorge. Unter dem Einflu derselben kamen die Friedensprliminarien zu Leoben zu-5ritgom?oamtld stnde, denen dann im Oktober 1797 der Friede zu Campo Formio Oktober 1737. (einem Landhause nordwestlich von Trieft) folgte. sterreich" trat Belgien und seine Besitzungen in der Lombardei (Mailand) ab, erhielt dagegen das von Napoleon bezwungene Venedig mit Um-_ yeaend. dann Istrien und Dalmatien. Bdgien~tm an Frankreich, Mailand wurde mit der schon vor dem Frieden errichteten Cisalpinischen Republik (Lombardei, Modena und Bologna) ver-einigt. In einem geheimen Artikel lie sich der Kaiser die Erwer-bung bayerischer Gebietsteile zusichern, wie er anderseits sich ver-pflichtete, seine guten Dienste aufzubieten, damit demnchst das ganze linke Rheinufer von Basel bis Andernach an die franzsische Republik abgetreten werde. Der Kaiser willigte in diese Verstmmelung Deutsch-lands, obwohl in dem verffentlichten Wortlaut des Friedensschlusses von unangetasteter Integritt des Reiches" die Rede war. Sowohl die Cisalpinische wie die aus Genua errichtete Ligurische Republik kamen unter franzsische Leitung. Nameons. 8- Napoleon Bonaparte wurde wahrscheinlich 1768 in Korsika als der Sohn eines Advokaten geboren, besuchte die Kriegsschule zu Biiauie a. d. ube (Champagne) und zu Paris, offenbarte hier viel Vorliebe fr Mathematik und Geschichte, deren Studium er sich

6. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 120

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
120 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. historischen Marchfeld, bei Aspern und Eling, wurde Napoleon zum? erstenmal geschlagen (21. und 22. Mai). Unendlicher Jubel durch-tnte die deutschen Gaue. Man feierte Erzherzog Karl als ber-winder des Unberwindlichen". Allgemein wurde nun die Beteiligung Preuens am Krieg erwartet. Allein Friedrich Wilhelm litt unter einem Mitrauen teils in die eigene Kraft teils in die Zuverlssigkeit sterreichs, frchtete von einem ungnstigen Ausgang des Krieges die vllige Vernichtung seines Staates und kam zu keinem Entschlu. Einige Wochen nach dem Ereignis von Aspern wandte sich das Kriegs-glck von den nicht immer einigen Erzherzgen wieder dem franzsischen Kaiser zu. Nachdem er seine erschpften Truppen durch neuen Zuzug, verstrkt hatte, machte er einen wuchtigen Angriff auf den bisher unttig gebliebenen Erzherzog Karl und brachte demselben in der zweitgigen Riesenschlacht bei Wa^ram (5. und 6. Juli) eine ver-nichtende Niederlage bei. Schnbrunn oder 4. Das Schicksal sterreichs war entschieden. Erzherzog Karl/ Wien 1809. i[egte das Kommando nieder und Stadion rumte Metternich, der von nun an fast 4 Jahrzehnt an der Spitze sterreichs blieb, seinen Platz. Die alsbald begonnenen Verhandlungen kamen am 14. Oktober 1809 im Frieden zu Schnbrunn (bei Wien) zum Abschlu. fter-reich mute Salzburg, Berchtesgaden und das Jnnviertel an Bayerns Dalmatien, Jstrien, Krain (als Jllyrifcheprovinzen)an Frankreich, Galizien an Warschau abtreten und sich der Kontinentalsperre an-schlieen. Der Friede drngte sterreich vom Meere zurck und fgte seinem Handel und seiner Industrie empfindliche Schdigungen zu. In Schnbrunn wurde auch zu Gunsten der Rheinbundsstaaten die Auflsung des Deutschherrenordens und die Verteilung seiner Besitzungen beschlossen (Mergentheim an Wrttemberg). Ein Jahr darauf, 1810, erhielt Bayern noch Regensburg und die Markgraf-schaft Bayreuth als Ersatz fr Sdtirol, das mit dem Knigreich Italien, und fr Osttirol (Pustertal), das mit den Jllyrischen Provinzen vereinigt wurde. Der Primas Dalberg wurde fr Regensburg mit dem aus Frankfurt, Hanau, Aschaffenburg und Fulda gebildeten Gro-Herzogtum Frankfurt entschdigt. 6. Lngst schon hatte Napoleon den Wunsch gehegt, sich mit einer Mam Lnise europischen Dynastie durch Heirat zu verbinden. Franz I. und der geschmeidige Metternich kamen ihm in dieser Hinsicht entgegen und brachten ein Opfer, das ihm Alexander von Rußland stets verweigert hatte. Napoleon lie sich im Dezember 1809 von seiner Gemahlin Josephine, die ihm keine Kinder geschenkt, scheiden und warb um die Hand der sterreichischen Kaisertochter M a r i e L u i s e. Im Mrz 1810 war die Hochzeit; der aus der Ehe hervorgegangene Sohn (1811) erhielt schon in der Wiege den Titel: Knigvonro m." (Der Kirchenstaat

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 191

1887 - Hannover : Helwing
191 Energischekriegsführungwcllingtons zur Befreiung Spanieus. 1813 Wellingtons Sieg bei Vittoria; der Marschall Soult wird über die Pyrenäen zurückgedrängt und der Bonrbone Ferdinand nach Madrid zurückgeführt. 1809 4) Napoleons zweiter Krieg gegen Österreich. Der Volkskrieg in Spanien wird für Österreich, welches seit 1806 durch beit Minister Stadion einen Aufschwung genommen hat, das Zeichen der Erhebung. Au der Spitze der Kriegsrüstungen steht Erzherzog Karl. Ganz Deutschland wird zu den Waffen gerufen. Erzherzog Karl rückt in Bayern ein, zersplittert seine Trnppen und zögert mit dem Losschlagen, wodurch es Napoleon möglich wird, seine Rüstungen zu vollenden. 1809, 19.—30. April. Napoleon greift den Erzherzog Karl an, wirst ihn nach vier Siegen bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg über die Donau nach Böhmen und dringt mit großem Ungestüm bis Wien vor, das er zum zweitenmal erobert. Als er über die Insel Lob au auf das linke Donauufer hinüberfetzt, wird er von dem Erzherzog Karl in der 1809, 21. und 22. Mai, Schlacht bei Aspern und Eßlingen zum erstenmal glorreich besiegt. Napoleon, auf der Insel Loban eingeschlossen, gerät in höchste Not. Nachdem er sich aber mit dem Vizekönig Engen, der den Erzherzog Johann ans Italien verdrängte, vereinigt hatte, geht er zum zweitenmal über die Donau und besiegt den Erzherzog Karl in der 5.-6.3uii Schlacht bei Wagram. Waffenstillstand zu Znaim. u.dft. Friede zu Wien oder Schönbrunn: Österreich tritt 2000 Quadratmeilen mit 3x/2 Millionen Einwohnern ab: 1) an Bayern Salzburg, Berchtesgaden und das Jnnviertel; 2) an das Herzogtum Warschau Westgalizien mit Krakau; 3) an Frankreich alles Gebiet rechts der Save (Krairt, Villach, Görz, Triest), welches fortan die illyrische Provinz bildet. Die durch Österreichs Auftreten angeregten patriotischen Erhebungen: 1) Siegreiche Erhebung der Tyroler unter Andreas Hofer und Speckbacher gegen die Bayern. Zweimalige Verdrängung der Bayern und Franzosen durch zweimaligen Sieg der Tyroler. Zum drittenmal werden die Feinde nach dem Waffenstillstand von Znaim vertrieben. Endlich Niederwerfung durch Franzosen, Bayern, Sachsen. 1810 Andreas Hofer wird gefangen und in Mantua erschossen.

8. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 1

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sechste Periode. Von 1648 — 1789. Zeitalter der unumschränkten Fürstenmacht. Erster Abschnitt. Von 1648—1740. Der extreme Absolutismus im Zeitalter Ludwigs Xiy. Vorblick. a) Der Westfälische Friede schuf im christlichen Europa fünf Großstaaten: Österreich, Frankreich, England, die Niederlande und Schweden. Spanien konnte trotz seines gewaltigen Länderumfanges als Großmacht nicht angesehen werden; zu ihm gehörten die Franche Comte und die südlichen Mederlande (etwa das heutige Belgien), dazu der Kolonialbesitz in Amerika und die Besitzungen in Italien (Herzogtum Mailand, Königreich Neapel). Auch Polens Bedeutung war seit dem Aufschwünge Schwedens zurückgegangen. Neben den fünf christlichen Großmächten stand als sechste das osmanische Reich, dessen europäischer Besitz in dem größten Teile Ungarns, in Siebenbürgen, der Moldau und Walachei, dem Küstenlande des Schwarzen Meeres und der ganzen Balkanhalbinsel bestand. b) Im staatlichen wie im geistigen Leben der europäischen "Völker trat das religiöse Interesse mehr und mehr zurück. Für ihre innere Entwicklung wurde am wichtigsten die Ausbildung der unumschränkten Fürstenmacht, Sie hatte bereits seit dem Ende des 15. Jh. (in Frankreich schon seit Philipp Iv.) begonnen. Das Verlangen nach einer starken Königsgewalt ergab sich aus dem Bedürfnis nach Frieden und staatlicher Ordnung als der Vorbedingung jeden Kulturfortschritts; die Möglichkeit ihrer Gründung trat ein durch die Ausbildung der Geldwirtschaft, wodurch das Königtum die Mittel zur Schaffung eines Beamten- Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Iii. 1

9. Geschichte der Neuzeit von 1786 bis 1900 - S. 116

1905 - Leipzig : Teubner
116 "Vtil Die Grndung der Nationalstaaten und des Verfassungslebens. Frderung des Verkehrs diente nicht nur der Bau von Eisenbahnen, sondern auch die Aufhebung der Elbzlle und die Verbesserung der Fahrrinne des Hauptflusses. Arbeiter Der Umschwung in den wirtschaftlichen Verhltnissen war die Ursache, bewegung- ^ in Sachsen die junge sozialdemokratische Partei rasch Boden gewann. Ihre ersten Fhrer Bebel und Liebknecht wurden 1867 von den schsischen Kreisen Glauchau und Stollberg in den Reichstag gewhlt. 26. Der Krieg von 1870 und die Errichtung des neuen Deutschen Reiches. Die Luxen.. 1. Die Ursachen. Das franzsische Volk machte seit Ludwig Xiv. burger Frage- Anspruch auf eine Art von Vorherrschaft in Europa und war nicht ininder davon berzeugt, da es an der Spitze der Zivilisation marschiere", wie von. seiner kriegerischen berlegenheit. Da es den Ruf derselben durch die Siege Preuens beeintrchtigt sah, so erhob es das trichte Geschrei nach Rache fr Sadowa". Napoleon Iii. vereinbarte 1867 mit demknige vonholland, der zugleich Groherzog von Luxemburg war, die Erwerbung dieses Lndchens gegen Zahlung einer Geldsumme. Da Preußen in der Festung Luxemburg das Besatzungsrecht ausbte, so erklrte es, die Abtretung als Kriegsfall ansehen zu mssen. Frankreich aber war nicht gerstet, und so mute Napoleon sich zurckziehen. Luxemburg wurde fr neutral erklrt, und Preußen rumte die Festung, die nun geschleift ward. Die Verbindung Der Kaisenfranz Joseph berief noch im Oktober 1866 den preuen-m sterreich feindlichen, gewandten schsischen Minister v. Beust an die Spitze seines und Jtal en. Diesem gelang es mit dem besonnenen magyarischen Patrioten Franz el, den Ausgleich mit Ungarn herbeizufhren, durch den Siebenbrgen und die sdslavischen Lnder der Stephanskrone berwiesen wurden (Transleithanien), während die deutschen Kronlnder, Galizien und Dalmatien Cisleithanien bildeten. Die beiden Reichshlften wurden durch Personalunion vereinigt; Krieg, Finanzen und Auswrtiges sind gemeinsam. Zu den gemeinsamen Aus-gaben trgt Ungarn nur 30 Prozent, zu der Verzinsung der Staatsschuld sogar nur 20 Prozent bei. Whrend nun in Transleithanien seit 1867 die Verhltnisse sich unter der eigenschtigen, aber sichern Leitung der Ma-gyaren verfassungsmig entwickelten, brach in Cisleithanien, besonders infolge der Ansprche der Tschechen auf eine Sonderstellung Bhmens ein Nationalittenstreit aus, der ein geordnetes Verfassungsleben bis heute nicht aufkommen lie und die wirtschaftlichen Interessen gegenber dem fest-geschlossenen Magyarenstaate schwer schdigte. Mit dem so gekrftigten Reiche sterreich-Ungarn knpfte Napoleon Iii. 1869 Verhandlungen der ein Bndnis an. Im Juni 1870 wurde ein gemeinsamer Kriegsplan gegen Preußen entworfen, zu dem sich auch der

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 353

1912 - Habelschwerdt : Franke
353 3. Der Krieg gegen sterreich, 1809. a. Die Veranlassung. Unter dem Drucke der Napoleonischen Gewaltherrschaft entwickelte sich auch in fterreich eine patriotische Bewegung. An ihrer Spitze stand der Minister Graf Stadion. Er war wie Stein ein echt deutscher Mann und begann sterreich im Innern zu krftigen und das Heerwesen zu reorganisieren. Als Napoleon in Spanien auf Widerstand stie, rstete sterreich in der Hoffnung auf eine allgemeine Erhebung der Deutschen und suchte Preußen als Bundesgenossen zu gewinnen. Doch Friedrich Wilhelm Iii. konnte sich trotz des Drngens der Kriegspartei nicht zur Untersttzung sterreichs entschlieen. Als Napoleon von den Umtrieben fter; reichs Kenntnis erhielt, forderte er es auf, der den Zweck der Rstungen Auskunft zu erteilen, und befahl den Rheinbundfrsten, ihre Heere bereitzuhalten. Da lie Franz I. seine Truppen der die bayerische Grenze vorrcken. d. Der Krieg. sterreich hatte 3 Heere aufgestellt: ein Heer an der bayerischen Grenze, ein anderes in Italien und ein drittes in Polen gegen Rußland, dessen Kaiser eine zweideutige Rolle spielte. Die Heeresleitung der sterreicher war vorsichtig und unentschlossen. Langsam erreichte das Hauptheer den Lech. Napoleon dagegen eilte schnell nach Deutschland, verstrkte sein Heer durch die Rheinbundtruppen und griff den Erzherzog Karl in Bayern an. Durch mehrere Gefechte in der Nhe von Regensburg drngte er ihn nach sterreich zurck und eroberte bald darauf nach kurzer Beschieung Kien Erzherzog Karl hatte inzwischen sein Heer in Bhmen wieder gesammelt und rckte auf dem linken Ufer der Donau zum Entstze der Hauptstadt heran. Napoleon ging unterhalb von Wien der die Donau, erlitt aber am 21. und 22. Mai 1809 bei den Drfern fpcrn und (Elingen auf dem Marchfelde eine vollstndige Niederlage. Der Ruf feiner Unberwindlichkeit war erschttert. Doch gelang es Erzherzog Karl nicht, die italienische Armee zur Untersttzung heranzuziehen. Inzwischen hatte Napoleon sein Heer verstrkt. .Er erzwang sich den bergang der die Donau und besiegte die sterreicher auf der nrdlichen Donaufeite bei Magram. Infolgedessen wnschte Kaiser Franz mit Napoleon Frieden zu schlieen. e. Der Friee. Im Frieden zu Schnbrunn wurde sterreich vom Meere abgeschnitten; es mute auf das Kstenland verzichten, damit Napoleon die Festlandssperre weiter ausdehnen konnte. Ferner mute es Salzburg und das Jnnviertel an Bayern, West-galtzten an das Herzogtum Warschau und stgalizien an Rußland abtreten. Im ganzen verlor sterreich 2000 Quadratmeilen mtt etwa 4 Millionen Einwohnern. >tzler. Geschichte fr Lehrerseminare. 23
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