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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 26

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
26 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. Ii. Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. 1. Die Dritte Koalition 1805. 1. Der politische und wirtschaftliche Aufschwung Frankreichs und be-sonders die schweren Schutzzlle, die Napoleon auf englische Waren legte, machten die Englnder besorgt um ihre Weltmacht und ihren Welthandel. Ihr Minister Pitt wnschte den alten Feind seines Volkes niederzuringen, ehe er zu mchtig wrde. Er begann, Bndnisse zu schlieen und ins-geheim zu rsten. Da mute Napoleon seine Friedensarbeit unterbrechen: er bereitete abermals eine Landung in England vor und lie zugleich Hannover besetzen und ausplndern. Nun brachte England die Dritte Koa-lition gegen Frankreich zustande mit Rußland und sterreich, das durch das neue Knigreich Italien seine Vormacht auf der Halbinsel ge-fhrdet sah. 2. Zur berraschung seiner Gegner erschien der Kaiser in Sddeutschland, dessen Fürsten er in ein Bndnis zog. Die sterreichische Armee stand unter General Mack bei Ulm. Rasch zog Napoleon seine Streit-frfte zusammen; ein Korps, das er aus Hannover berief, nahm seinen Weg durch das preuische Frstentum Ansbach: durch Mrsche wurde Mack umstellt, durch eine Reihe blutiger Gefechte in die Festung ge-trieben und zur Ergebung gezwungen. Die vollstndige Niederlage der franzsischen Flotte, die Admiral Nelson beim Vorgebirge Trafalgar mit dem Leben erkaufte, hinderte den Vormarsch auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preuens, dessen König und Volk durch die Verletzung seines Gebietes gereizt war. Immerhin stand Erzherzog Karl in seinem Rcken; in Mhren stie ein russisches Heer zu den sterreichern; Preußen machte sich bereit zum Ein-greifen. Aber die Verbndeten warteten dies nicht ab: im bermut fhrte Alexander eine voreilige Entscheidung herbei. Am Jahrestag seiner Kaiser-frnung erfocht Napoleon in der Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im franzsischen Feldlager um Frieden und erhielt ihn in Preburg. Er mute Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vordersterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ein Groherzogtum. 3. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen versumt. Jetzt kam sein Entschlu bewaffneter Vermittlung zu spt: es mute Ansbach an Bayern abtreten und dafr Hannover annehmen. Damit stellte es sich tatschlich auf Napoleons Seite: ein Bruch mit England trat ein, dessen Kaperschiffe dem preuischen Handel schwere Wunden schlugen. Tief ver-drossen kehrte das Heer zurck, das in stolzer Zuversicht ausgezogen war.

2. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 25

1915 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 25 4. Das Stufenland der Mosel, Lothringen. Umgrenzung. Die Lothringische Hochfläche breitet sich zwischen dem Wasgenwald und der Haardt im Osten, dem Argonnenwald im Westen und den Ardennen im Norden aus. Der nördliche Teil (Lothringen) gehört zum Deutschen Reiche. Tal und Höhen. Das Moseltal, das wichtigste Tal des Landes, ist so tief eingesenkt wie das Neckartal (Metz 170 m, Heilbronn am Neckar 150 m), geschützt, hat ein mildes Klima und erzengt daher Wein und Obst. Es bildet das Seitenstück zum Neckartale. Auf dem hochgelegenen Plateau ist das Klima rauher und auch der Boden teilweise weniger ertragfähig. Auf der Hochstäche wird vorwiegend Ackerbau und Pferdezucht gepflegt. Die Juraberge enthalten Eisenerz und Salzlager wie in Württemberg. Geschichtliches. Siedelungen. Seit 1871 ist Elsaß-Lothringen wieder mit dem Deutschen Reiche vereinigt. Die Hauptstadt Lothringens ist die Festung M e tz. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre beiden Seitenflügel, das Schwäbisch-Fränkische Stnsenland und das Stnsenland der Mosel, nennt man zusammen auch das „Südwestdeutsche Landbecken". Es ist der gesegnetste Teil von ganz Deutschland. Politische Übersicht der süddeutschen Staaten. 1. Das Königreich Bayern. 76000 qkm (= nahezu so groß wie Brandenburg und Schlesien); fast 7 Mill. Einw. Haupt- und Residenzstadt München an der Isar. Auf der Schwäbisch-Bayerischen Hochfläche liegen ferner: Ingolstadt und Paffau (an der Donau), Landshut (au der Isar), Augsburg (am Lech). In der Ob er Pfalz: Regensburg (ander Donau). In Franken: Bayreuth (am Roten Main), Bamberg (am Main), Nürnberg (an der Pegnitz), Würzbnrg (am Main). In derpfalz: Speyer und Ludwigshafen (am Rhein), Kaiserslautern. 2. Das Königreich Württemberg. 20000 qkm (— halb so groß wie Brandenburg): fast 2x/2 Mill. Einw. Haupt- und Residenzstadt Stuttgart. Ulm (an der Donau); Eßliugeu und Heilbrouu (am Neckar). 3. Das Großherzogtum Baden. 15000 qkm (— Hessen-Nassau); 21/7 Mill. Einw. Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe. Freiburg, Pforzheim; Heidelberg (am Neckar), Mannheim (am Rhein). 4. Das Großherzogtum Hessen (mit Oberhessen), 8000 qkm (— 1/2 von Hessen-Nassau) lx/4 Mill. Einw. Haupt- und Residenzstadt Darm stadt. Offenbach (am Main), Worms und Mainz (am Rhein). 5. Die Reichslande Elsaß-Lothringen. 15 000 qkm (— Baden oder Hessen-Nassau); fast 2 Mill. Einw. Sitz des kaiserlichen Statthalters Straßburg (am Rhein); Mülhausen; Metz (an der Mosel). 6. Das Fürstentum Hohenzollern (mit Preußen vereinigt); Sigmaringen.

3. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 29

1915 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 29 Steinkohlen- und Eisenlager Deutschlands und umschließt deshalb auch die ausgedehntesten Judustriebezirke des Reiches *); Fabrikstadt reiht sich hier an Fabrikstadt; die meisten davon liegen im Wupper- und Ruhrtale; a) im Wuppertal Elberfeld und Barmen, mit je 170000 Eiuw., mit Baumwoll- und Leinenindustrie, Solingen und Remscheid mit Eisenwarenerzeugung; b) im Ruhrtale Essen mit der Kanonenfabrik von Krupp (Abb. S. 27), 300000 Einw. Politische Einteilung und (Siede Inn gen. In das Sauerland teilen sich zwei preußische Provinzen: 1. der westliche Teil gehört zur Rheinprovinz; Städte s. oben Abs. 3 a u. b; 2. der östliche zur Provinz Westfalen. Hier liegen: Dortmund, 210000einw., der Mittelpunkt der Kohlenförderung; Gelsenkirchen, 170000 Einw., mit großen Kohlenbergwerken; Bochum, 135000 Einw., mit Eisen- und Stahlwerken; Iserlohn mit Nadelfabriken und Messingindustrie; Arnsberg, Regiernngshanptstadt, an der oberen Ruhr. Linksrheinisches Schiefergebirge. Es beginnt im Süden mit dem Hunsrück, einem dichtbewaldeten Schieferplateau, das auf drei Seiten von schönen, rebenreichen Tälern umschlossen ist: dem Nahe-, Rhein- und Moseltal. Im Nahetal liegt in malerischer Umgebung die Badestadt Kreuznach; am Zusammenflusse von Nahe und Rhein das verkehrsreiche Bin gen; im Moseltal endlich die alte Römer- und Bischofsstadt Trier. Nordwärts der Mosel folgen: die Eifel, ein waldarmes Plateau, rauh und unfruchtbar, aber merkwürdig durch zahlreiche erloschene Vnlkaukegel und Maare (kleine Kraterseen); das Hohe Venn (Venn--Moor), der nördlichste Teil des Linksrheinischen Schlesergebirges. An seinem Nordfuße zieht das Steinkohlenfeld von Aachen hin, das eine überaus rege Gewerbetätigkeit hervorgerufen hat. Aachen, 15oooo Einw., war einst die Residenz Karls des Großen. Es treibt heute Tuchindustrie; überdies hat es altberühmte warme Bäder. Im Süden schließt sich an das linksrheinische Schiefergebirge das obere Saargebiet mit seinen Kohlenlagern um Saarbrücken. Der Rheindurchbruch zwischen Bingen und Bonn (s. Farbenbild zu S. 26). Grüne Weinberge schmücken die dunklen Schiefergehänge des Rheinufers grosse Felswände tote der Lurleifels fallen jäh in das Strombett ab, altersgraue Ruinen erinnern an die Zeiten des Rittertums, prächtige Städte und reger Berkehr versetzen uns in die schaffende Gegenwart. An der Vereinigung von Mosel und Rhem breitet sich Koblenz hin, die Hauptstadt der Rheinprovinz, zugleich Festung; weiter abwärts folgt Bonn, ebenfalls zur Rheinprovinz ge-unweit des schonen Siebengebirges, Universitätsstadt. Der Rheindurchbruch gilt als die schönste Talstrecke des Rheins, ja ganz Deutschlands. h.r-!ch?°kr^Ldw^stlgkw°ri? Slto'en 6eltie6t"' «.«.«lung Fischer-Gei st beck, Erdk. f. Hsh. Mädchenschulen. Ausg. 6. Ii. Teil. 7. Aufl. 3

4. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 158

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 158 — den Abschluß einer neuen Koalition mit Österreich und Rußland, 1805, seine Kreise. Nun trug Napoleon den Krieg an den Rhein und zwang die großen süddeutschen Staaten zur Heeresfolge gegen das Haus Habsburg. Bei Ulm streckte der österreichische General Mack mit 25 000 Mann kopflos vor ihm die Waffen; fast gleichzeitig vernichtete jedoch Nelson, der Held von A b u k! r, bei Trafalgar unweit Cadix die vereinigte spanisch-französische Flotte; aber eine Kugel schlug todbringend in die Brust des Siegers. 1 80^ Napoleon selbst gewann am Jahrestage seiner Krönung lövu die berühmte „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz in Mähren. Nirgendwo hat die geniale Feldherrnkunst des großen Soldaten sich so glänzend bewährt als hier; wie die Figuren eines Schachbrettes leitete er seine Truppen bis zum Schachmatt der Gegner. Und an Josefine konnte er drei Tage später aus dem Biwak berichten: „Ich habe einen Waffenstillstand geschlossen. Die Russen ziehen heim. Die Schlacht von Austerlitz ist die schönste, die ich je lieferte; 45 Fahnen, über 150 Kanonen, die Standarten der russischen Garde, 20 Generale, 30 000 Gefangene, über 20 000 Tote — furchtbares Schauspiel!" Zu Preßburg in Ungarn kam dann der Friede zustande: während Venetien an Italien fiel, zu dessen König Napoleon sich selber kurz zuvor in Mailand gekrönt hatte, schlug Bayern sein Wappen an die Grenzpfähle des kaisertreuen Tirol. Und was galten dem allgewaltigen Sohne der Revolution Zepter und Kronen? Wertn sie nur seinem Ehrgeize dienten, verschenkte er sie. So wurden seine Brüder Könige in Neapel und Holland, sein Schwager Murat aber, ein südfranzösischer Gastwirtssohn, Souverän des mit der Pfalz (1778) an Bayern übergegangenen Herzogtums Berg am Niederrhein, aus dessen Hauptstadt Düsseldorf in aller Eile die kostbarsten Gemäldeschätze nach München verbracht wurden. Und nun kam das Ärgste. Am 17. Juli 1806 unterzeichneten 16 deutsche Fürsten1 in Paris eine „Rheinbundsakte", und am 1. August ließen sie dem Regensburger Reichstage eine Erklärung überreichen, in der es hieß: „Die Souveräne und Fürsten des mittägigen und westlichen Deutschland haben sich bewogen gefunden, einen neuen und den Zeitumständen ange= 1 Die Fürsten waren: die (von Napoleon erhöhten) Könige von Bayern und Württemberg, die Großherzöge von Baden und Hessen-Darmstadt, der Fürstprimas (Aschaffenburg), die Herzöge von Kleve-Berg, Nassau-Usingen, Nassau-Weilburg, Arenberg, die Fürsten von Jsenburg-Birstein, Salm-Salm, Salm-Khrburg, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, von bet Lehen, Liechtenstein.

5. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 36

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
36 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. schrieb, der groe Coloss fihl wie die Eiche vom Stuhrm"; Deutschland war frei. Schon vor der Schlacht war Bayern von Napoleon abgefallen und hatte sich den Verbndeten angeschlossen. Als nun Napoleon auf Hanau seinem eiligen Rckzge bei Hanau den Main erreichte, versuchte ihm ein bayrisch-sterreichisches Heer unter dem bayrischen General W r e d e den Weg zu verlegen. Aber er wurde geschlagen; Napoleon konnte den Rest seiner Truppen nach Frankreich führen. Die Heere der Verbndeten und die drei Monarchen selbst folgten ihm bis an den Rhein. Der Rheinbund brach zusammen. Das Knigreich Westfalen und andere von Napoleon geschaffene Staaten hrten auf zu existieren. Fr die Verwaltung der augenblicklich herrenlosen Gebiete, Sachsen und anderer Lande, wurde ein Zentral-Verwaltungsrat geschaffen, an dessen Spitze der Freiherr vom Stein trotyz Der Einfall nach Frankreich 1814 und der Wiener Kongresz. ^32. Der Winterfeldzug. 1814. Whrend Bernadotte Dnemark bekriegte, um es zur Aufgabe von Norwegen zu zwingen, brach B l o w noch im November 1813 in Holland ein und befreite dieses Land. Die beiden anderen Armeen zgerten mit dem Rheinbergang, teils weil sie selbst durch den Krieg stark gelitten hatten und der Ruhe bedurften, teils weil die Diplomaten und Feldherren der Verbndeten der die Fortfhrung des Krieges und der den Feldzugsplan nicht Uneinigkeit einig waren. Metternich, der jetzt den Frstentitel trug, htte gern mit Verbndeten Napoleon Frieden geschlossen und ihm die Rheingrenze gelassen. Alexander dagegen wnschte ihn zu strzen; nicht minder die preuischen Offiziere und der Freiherr vom Stein, welche strmisch verlangten, da man erst nach dem Einzge in Paris Frieden schliee. Besonders die polnische Frage trug dazu bei, da sich das Einverstndnis der Mchte allmhlich lockerte. Alexander wnschte einen mglichst groen Teil des Groherzogtums Warschau zu erwerben; Preußen forderte zum Ersatz fr seine frheren polnischen Gebiete die Einver-leibung Sachsens; Metternich dagegen frchtete ebenso eine zu starke Vergrerung Rulands wie Preuens. 1814 Endlich entschlo man sich der den Rhein zu gehen. Blcher berschritt ihn in der Neujahrsnacht 1814 bei der Pfalz von Caub. Dann zog er in sdwestlicher Richtung der Nancy nach dem oberen Seine- und Aubetal und traf hier die Armee Schwarz Anbergs,

6. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 15

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das napoleonische Kaisertum und der dritte Koalitionslrieg. 15 Preußen aber, das infolge der Miachtung seiner Neutralitt durch Napoleon noch eben bereit gewesen war, am Kriege gegen Frank-reich teilzunehmen, befolgte aus Friedensliebe eine schwchliche Politik. Der von dem König an Napoleon gesandte Graf Haugwitz, mit welchem der vielgewandte franzsische Minister Talleyrand die Unterhandlungen fhrte, lie sich bestimmen, auf dem Schlosse Schn-b r u n n bei Wien einen Vertrag zu unterzeichnen, der fr Preußen verhngnisvoll wurde. Beide Staaten, die eben nahe daran gewesen ^zm^es waren, sich mit den Waffen zu bekmpfen, schlssen miteinander ein Bndnis Bndnis; Preußen berlie Ansbach an Bayern und erhielt dafr Hannover, das die Franzosen zwei Jahre vorher besetzt hatten, auf das aber Georg Iii. von England keineswegs verzichtet hatte. So verfeindete sich Preußen mit England und verbndete sich mit seinem natrlichen Gegner Frankreih^"" /17. Der Rheinbund und das Ende des Deutschen Reichs. Durch die Schlacht von Austerlitz hatte Napoleons Macht einen gewaltigen Aufschwung genommen. Mit tyrannischer Willkr verfgte er nunmehr Willkrherr-ber Staaten und Völker. In N e a p e l erklrte er die dort herrschende Napoleons Dynastie der Bourbonen fr abgesetzt und setzte seinen Bruder Joseph als König ein; der batavischen Republik machte er ein Ende, schuf ein Knigreich Holland und verlieh es seinem Bruder Ludwig; am Niederrhein stiftete er ein Groherzogtum Berg, das sein Schwager, der Reitergeneral Joachim Murat, erhielt. Ferner wurden die Lande zahlreicher Fürsten, Grafen und Herren in Sd- und Westdeutschland eingezogen (mediatisiert), z. B. das Gebiet der Fürsten von Hohenlohe sowie das der Fürsten von Thurn und Taxis, welche im alten Reich die Post'verwaltet hatten. Diese Gebiete wurden unter 16 Staaten verteilt, welche zu einem unter Napoleons Protektorat stehenden Bunde, dem Rheinbunde, zusammentraten. Dazu ge-hrten u. ct. die Knigreiche Bayern und Wrttemberg, die Groherzogtmer Baden, Hessen-Darmstadt und Berg. Die Rheinbundstaaten stellten dem Kaiser der Franzosen Truppen fr alle seine Kriege. So begannen fr Deutschland die Jahre der Demti-gung unter die Fremdherrschaft. Der Nrnberger Buchhndler Palm wurde damals, weil er sich weigerte, den Verfasser der Schrift Deutsch-land in seiner tiefen Erniedrigung" zu nennen, auf Napoleons Befehl erschossen. ,, Oftlbc Die Grndung des Rheinbundes bedeutete die Auflsung des des alten Deutschen Reiches. Im August 1806 legte Kaiser Franz Ii. igo

7. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 20

1912 - Leipzig : Hirt
20 It. Frankreich als Kaiserreich. 2. Der dritte oalitionskrieg 1805 und seine Folgen. Der Friede von Amiens hatte in England tiefe Mistimmung er-regt. Die englische Regierung verweigerte die Rckgabe von Malta und die Rumung gyptens, die im Frieden von Amiens zugesagt waren. Daher besetzten franzsische Truppen das Kurfrstentum Hannover, das in Personalunion mit England vereinigt war, da Napoleon eine Landung in England nicht wagte. Schweden schlo sich an England an, desgleichen sterreich, Rußland und Neapel. Die Koalition setzte sich als Ziel, von Frankreich alle Gebiete zurckzuerobern, die es seit dem Sturze des Knigtums (1792) erworben hatte. Der Krieg wurde zu Wasser und zu Lande gefhrt. Die englische Flotte schlug unter An-shruug des Admirals Nelson die vereinigte franzsische und spanische Flotte bei Trafalgar an der Sdkste Spaniens vollstndig. Jedoch im Landkriege behauptete Napoleon in der Schlacht bei Austerlitz in Mhren das bergewicht gegen die vereinigten sterreichischen und russi-schen Truppen. Diese Schlacht fand am 2. Dezember 1805 statt, am Jahrestage der Kaiserkrnung Napoleons. Kaiser Franz von sterreich, Kaiser Alexander I. von Rußland und Napoleon nahmen an der Schlacht teil; daher der Name Dreikaiserschlacht". Die Folge war, da sterreich sofort Waffenstillstand schlo und dadurch aus der Koalition austrat. Im Frieden zu Preburg, der noch in demselben Jahre zustande kam, mute sterreich Venezien an Italien abtreten, Tirol und Vorarl-berg an Bayern, andre Besitzungen an Wrttemberg und Baden. Diese drei deutschen Staaten hatte Napoleon zu einem Bndnis mit Frankreich veranlat. Bayern und Wrttemberg wurden von Napoleon als Knig-reiche anerkannt. sterreich hatte seine letzte Besitzung in Italien ver-loren und auch deutsches Gebiet eingebt. Der König von Neapel verlor seinen Besitz auf dem Festland Italiens, behauptete sich aber mit englischer Untersttzung in Sizilien. Bezeichnend fr den bermut, mit dem Napoleon nicht willfhrige Fürsten behandelte, ist sein Brief an den König von Neapel nach der Schlacht bei Austerlitz: Die Dynastie Bourbon in Neapel hat aufgehrt zu regieren." Das Knigreich Neapel bertrug Napoleon seinem Bruder Joseph; sein Schwager Joachim Murat, Gemahl seiner Schwester Karoline, erhielt das Groherzogtum Berg, das aus den ehemaligen Herzogtmern Cleve und Berg gebildet wurde; die Batavische Republik gab er seinem Bruder Ludwig als Knigreich Holland. Dieser Ludwig ist der Vater Napoleons Iii. Italien war als Knigreich mit der Krone Frankreichs vereinigt und wurde von seinem Stiefsohn Eugeubeauharnais verwaltet. Eugen Beauharnais war ein Sohn der Kaiserin Josephine aus deren erster Ehe mit dem General Beauharnais. Wie die Republik Vasallenrepubliken geschaffen hatte, so schuf Napoleon fr seine Familie Vasallenknigreiche.

8. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 25

1912 - Leipzig : Hirt
4. Niederwerfung sterreichs. 25 4. Niederwerfung sterreichs. Nach der Niederlage von Austerlitz hatte sterreich umfassende Heeresvergrerungen vorgenommen und beabsichtigte, im Jahre 1809 den Krieg auf drei Schaupltzen, in Norditalien, im Groherzogtum Warschau und in Bayern gleichzeitig zu beginnen. Napoleon, durch seine Spione, deren er in allen Lndern hatte, von den sterreichischen Heeresbewegungen benachrichtigt, erschien in Bayern, wo er die noch nicht zusammengezogenen Abteilungen des Hauptheeres einzeln in der Gegend von Regensburg schlug. Ohne Widerstand zu finden gelangte er nach Wien und zog in die Hauptstadt sterreichs ein, erlitt dann aber bei den Drfern Aspern und Eling auf dem Marchfelde durch Erzherzog Karl, einen Bruder des sterreichischen Kaisers, eine schwere Niederlage. Dagegen siegte Napoleon der den Erzherzog bei Wagram ebenfalls auf dem Marchfelde. Diese Niederlage zwang Kaiser Franz zum Frieden von Wien, der fr sterreich das nmliche bedeutete, was der Friede von Tilsit fr Preußen gewesen war. Jstrien, Dalmatien, Krain, Kroatien bis zur Save gingen an Frankreich verloren; Napoleon bildete daraus die sogenannten Jllyrischen Provinzen. Salzburg wurde an Bayern, Westgalizien an das Groherzogtum Warschau abgetreten. sterreich hatte seinen Anteil am Meere und seine natrlichen Grenzen eingebt. In diesen Krieg fallt der heldenmtige Ausstand der Tiroler unter Andreas Hofer. Die allzeit treu sterreichische Grafschaft Tirol war von Napoleon sterreich genommen und Bayern gegeben worden. Die bayrische Regierung machte sich durch viele nderungen miliebig. Fhrer des Aufstandes war Andreas Hofer, Besitzer des Wirtshauses Am Sand zu St. Leonhard im Passeiertal. - Er war mit einigen Landsleuten in Wien gewesen, wo ihnen ein Plan zum Aufstande Tirols vorgelegt war, den sie dann mndlich berall in Tirol bekannt machten. Hofer rief sein Tal am bestimmten Tage zum Aufstand auf, griff die abziehenden Bayern an und nahm viele gefangen. Mit franzsischer Hilfe besetzten die Bayern Tirol wieder, wurden aber durch die Schlacht am Jselberge gezwungen, das Land zu verlassen. Die Niederlage bei Wagram zwang sterreich zum Friedensschlsse. Tirol mute es in den Hnden der Bayern, der Verbndeten Napoleons, lassen. Kaiser Franz forderte nun selbst die Tiroler zur Unterwerfung unter Bayern auf. Hofer gehorchte. Als ihm aber falsche Nachrichten von dem Herannahen eines sterreichischen Heeres zukamen, erhob er noch einmal die Fahne des Aufstandes; doch unterlagen die treuen Tiroler der bayrischen und franzsischen bermacht. Andreas Hofer floh mit Weib und Kind in eine Sennhtte, weil er Tirol nicht verlassen wollte. Zwei
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