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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 56

1913 - [s.l.] : Hirt
56 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. Landenberg lie in Unterwalden wegen einer geringfgigen Ursache einem Bauern Heinrich von der Halden (nach seinem Wohnsitz Melchtal" genannt) die beiden besten Ochsen vom Pfluge wegnehmen und ihm sagen, wenn die Bauern Brot haben wollten, sollten sie sich selbst vor den Pflug spannen. Der heftige Sohn Heinrichs, namens Arnold, wollte sich dies nicht gefallen lassen, er schlug den Knecht des Vogtes mit dem Stocke so stark, da er ihm einen Finger zerbrach. Deshalb mute er fliehen, wollte er nicht fr immer eingekerkert werden. Der Vogt war wtend, da ihm der Schuldige entgangen war; er lie den greisen Vater holen, befragte ihn nach dem Aufenthaltsorte des Sohnes, und trotzdem dieser der Wahrheit gem versicherte, -er wisse nichts von Arnold, lie er ihm beide Augen ausstechen..^ ^Gertrud^ Nnn war die Geduld der Schweizer erschpft. Eine Frau, die Stauffacher. @Qttin Stauffachers, Gertrud, die im Hause ihres Vaters, des weisen Jberg, den Gesprchen der Männer der die Geschichte, die Rechte, die Angelegenheiten des Landes gelauscht hatte, war es, die zuerst ihrem Manne gegenber den Gedanken aussprach, da sich die drei noch freien Waldsttte zur Abschttelung des unertrglichen Joches verbinden mten. So Khnes hatte Stauffacher kaum zu denken gewagt. Ihm graute bei der Vorstellung, da des Kaisers berlegene Heerscharen brennend und mordend in die friedlichen Tler eindringen und unsagbares Elend die unausbleibliche Folge des khnen Unterfangens sein wrde. Aber auch diese Bedenken schreckten die tapfere Gertrud nicht. Ihr seid auch Männer, wisset eure Axt zu führen!" entgegnete sie dem be-dchtigen Gatten. Auch die Schweizerin zieht den Tod der Schande vor, und teurer als Haus und Hof ist uns die Freiheit!" Da zaudert Stauffacher nicht lnger, er begibt sich nach Uri, wo ihm in Altorf ein lterer, durch Besonnenheit und Vaterlandsliebe ausgezeichneter Freund lebte, Walter Fürst. Ust Unvermutet traf er dort auch Arnold Melchtal, der hier eine sichere Zufluchtssttte gefunden hatte. Die drei Männer. Vertreter der drei Waldsttte, beschlossen: mit je zehn Gefhrten auf einer verborgenen Wald-wiese in der Nhe des Sees, dem Rtli". bei Nachtzeit zusammenzu-kommen und der die Befreiung des Landes zu beraten. In einer Novembernacht (1307) fand die Zusammenkunft statt; als diese 33 herzhaften Männer, durch die Gefahr der Zeit zu der innigsten Freundschaft vereint, beieinander waren, frchteten sie sich nicht vor König Albrecht und nicht vor sterreichs Macht. Sie streckten die Hnde zum Himmel und schwuren:

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 71

1913 - [s.l.] : Hirt
18. Doktor Martin Luther. 71 sind frhlich, haben auch schne kleine Pferdlein mit goldenen Zznmen und silbernen Stteln. Da fragt' ich den Mann, des der Garten ist, wes die Kinder wren. Da sprach er: Es sind die Kinder, die gern beten, lernen und fromm sind. Da sprach ich: Lieber Mann, ich Hab' auch einen Sohn, heit Hnsichen Luther: mcht er nicht auch in den Garten kommen, da er auch solche schne pfel und Birnen essen mchte und solche Pferdlein reiten und mit diesen Kindern spielen? Da sprach der Mann: Wenn er gern betet, lernt und fromm ist, so soll er auch in den Garten kommen, seine Freuude auch, und wenn sie alle zusammenkommen, Luther im Kreise seiner Familie. (Nach dem Gemlde von Spangenberg.) so werden sie auch Pfeifen, Pauken, Lauten und allerlei Saitenspiel haben, auch tanzen und mit kleinen Armbrsten schieen. Und er zeigte mir eine feine Wiese im Garten, zum Tauzen zugerichtet, da hingen eitel goldene Pfeifen, Pauke und feine silberne Armbrste. Aber es war noch frhe, da die Kinder noch nicht gegessen hatten. Darum konnte ich des Tanzes nicht erharren und sprach zu dem Manne: Ach, lieber Herr, ich will flugs hingehen und das alles meinem lieben Shnlein Hnsichen schreiben, da er ja fleiig bete und wohl lerne und fromm fei, auf da er auch in diesen Garten komme; aber er hat eine Muhme Lene, die mu er mitbringen. Da sprach der Mann: Es soll ja sein, gehe hin und schreibe ihm also. Darum, liebes Shnlein Hnsichen, lerne und

3. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 72

1913 - [s.l.] : Hirt
72 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. bete ja getrost, und sage es Deinen Spielkameraden auch, da sie auch lernen und beten, so werdet ihr miteinander in den Garten kommen. Hiermit sei dem allmchtigen Gott befohlen und gre Muhme Leuen und gib ihr einen Ku von meinetwegen. Ann^589. Dein lieber Vater Martinus Luther.? Jingti!b Dieser Mam^ der so gtig und mild mit seinem Kinde redete, war unerbittlich gegen alle, die ihm die Wahrheit des Evangeliums zu verdunkeln schienen. In Zrich war Ulrich Zwiugli gegen den Abla aufgetreten und hatte viel Anhnger gefunden. Man hoffte, Luther werde sich mit ihm verstndigen. In der Auffassung der Einsetzungsworte beim Abendmahl hatte Zwingli eine andere Ansicht. Mit den Worten: Ihr habt einen anderen Geist als wir!" hat Luther, da er auch hier nicht gegen seine berzeugung handeln konnte, die angebotene Friedenshand zurck-gewiesen. So spalteten sich die Evangelischen und es bildete sich in der Schweiz und lngs des Rheins die reformierte" Kirche. Nach Zwinglis Tode setzte Calvin dessen Werk fort. Nach ihm wurden die Reformierten auch Calvinisten genannt. Heimgang. Diese Spaltung kam den Feinden der Reformation zustatten. Kaiser Karl V. traf Anstalten, Lutheraner wie Calvinisten auszurotten. Da meinten viele, man msse das bedrohte Evangelium mit den Waffen ver-teidigen. Doch Luther predigte den ihm befreundeten Fürsten, man drfe sich wohl gegen den Kaiser verteidigen, wenn er den Glauben bedrohe, ihn aber nicht angreifen. Am Ende seines Lebens sah er den Krieg herannahen und flehte zu Gott, ihn dieses Unheil nicht mehr erleben zu lassen. Sein Wunsch erfllte sich. Mit dem Friedenswerk beschftigt, die Grafen von Mansfeld untereinander zu vershnen, starb er (18. Februar 1546) im festen Glauben an seinen Erlser, den er zeitlebens gesucht hatte. In Wittenberg in der Schlokirche liegt er begraben. 19. Wallenstein und Gustav Adolf. Waenstems Albrecht von Wallenstein stammte ans dem niederen Adel Bhmens. Seine Eltern, die evangelisch waren, starben frhzeitig. Von seiner Jugend an zeigte der Knabe nur Sinn fr das Soldatenwesen und zog sich durch kecke Streiche den Beinamen der Tolle" zu. Ein Oheim schickte ihn zu den Jesuiten in die Schule, diese machten ihn katholisch. Dann ging der junge Edelmann ans die Universitt; aber die Bcher fesselten ihn nicht, er griff lieber zum Schwerte. Dadurch konnte er es, wie er wollte, in der Welt zu etwas bringen. y.//A Xx- ____ ' nx... Li. ' L !r Vx/1 "', l'. ( V > r\-V Q^fvivw C-Ul , * U"

4. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 80

1913 - [s.l.] : Hirt
80 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. 20. Bismarck. Es stehet in Gottes Hkinden, da es einem Regenten gerate; derselbe gibt ihm einen lblichen Kanzler." ^ugenit \Otto von Bismarck stammte aus altem mrkischen Adelsgeschlechte, aus dem schon viele den Hohenzollern in Treue gedient hatten. Er wurde geboren zu Schnhausen in der Altmark am 1. April 1815. Die ersten Jahre verlebte er auf dem Gute seiner Eltern, spter kam er in Pension nach Berlin, um hier das Gymnasium zu besuchen. Nach Be-endigung seiner Schulzeit wurde er in Gttingen ein lustiger Student. Er studierte die Rechtswissenschaften und ist nach dem Examen auch einige Zeit Referendar oder, wie es damals hie, Nuskultator gewesen. Weil er sich aber nach dem Lande zurcksehnte, so nahm er bald seinen Abschied und wurde Landwirt. Das Gut, worauf er wohnte, lag in Pommern und hie Kniephof. Weil es dort aber hufig sehr lustig zu-ging und deshalb viel getrunken wurde, nannten es die Nachbarn den Kneiphof" und ihn den tollen Bismarck". Nach dem Tode seines Vaters bernahm er das Stammgut der Familie, Schnhausen, und schrieb sich seitdem von Bismarck-Schn-Hausen". mit^Johanna Seilte Leute hatten ihren Herrn, der während einer bung als tiotamertt= Offizier seinem Burschen unter eigener groer Gefahr das Leben ge-rettet hatte, sehr gern. So war allgemeine Freude, als er sich mit Johanna von Puttkamer, die er auf der Hochzeit seines Freundes kennen gelernt hatte, verheiratete. Verschieden waren die beiden, wie im uern, so auch im Wesen. Er eine Reckengestalt, sie ein zartes Mdchen; er strmisch, ja aufbrausend, sie sanft und mild. Doch wo das Strenge mit dem Zarten, wo Starkes sich und Mildes paarten, da gibt es einen guten Klang". Seine Frau ist ihm das Liebste auf Erden gewesen bis zu jenem trben Novembertage 1894, als sie nach fast fnfzigjhriger Ehe ihm in die Ewigkeit voranging. Drei Kinder, zwei Shne und eine Tochter, erhhten ihnen das Glck der Ehe. In seinem Hanse hat Bismarck, wenn die Strme des Lebens ihn umbrausten, immer einen ruhigen Hafen des Friedens gefunden. Das dankt das deutsche Volk Johanna von Bismarck bis bers Grab hinaus. Bismarck als Bald erging der Ruf feines Knigs an ihn, der ihn aus dem in Frankfurt. Frieden des Landlebens zur Arbeit fr Preuens, fr Deutschlands Gre hinausrief. In den aufgeregten Tagen von 1848 und der Zeit darauf hatte sich Otto von Bismarck immer als ein tapferer Kmpfer fr des

5. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 9

1913 - [s.l.] : Hirt
3. Alexander der Groe. 9 3. Alexander der Grohe. Im Norden von Griechenland lag das Knigreich Mazedonien. Hier Maz^omer. herrschten Könige, die sich rhmten, von Herakles abzustammen. Einem der Könige, Philipp (etwa 350 v. Chr. Geb.), war es gelungen, aus den Bauern und Edelleuten Mazedoniens ein tchtiges Heer zu bilden und mit diesem sogar die Athener und andere griechische Staaten zu besiegen. Er wollte dann gemeinsam mit den Griechen einen Krieg gegen die Perser beginnen. Er zwang die Griechen, sich mit ihm zu verbnden, und rstete sein Heer; da traf ihn der Dolch des Mrders. Sein Sohn Alexander aber fhrte den Plan seines Vaters aus. Alexander war auf das sorgfltigste erzogen worden. Sein Vater @r^eung hatte ihm als Lehrer den berhmtesten griechischen Gelehrten jener Zeit, d?G?en. Aristoteles, ausgewhlt. Er schrieb an diesen schon bald nach der Geburt des Prinzen einen sehr freundlichen Brief. Ich freue mich der die Ge-burt meines Sohnes auch deshalb, weil er zu deuten Lebzeiten geboren ist, fo da du, Aristoteles, fein Lehrer fein kannst." Aristoteles interessierte seinen Schler besonders fr Naturgeschichte, und als Alexander auf feinem Kriegszuge viele fremde Tiere kennen lernte, schickte er sie seinem Lehrer fr dessen Tiergarten zu. Unter den Helden der Vorzeit, von deren Taten er hrte, hatte er sich Achill zum Vorbilde gewhlt. Mit Stolz und doch mit Sorge hrte er von den Kriegstaten feines Vaters. Mein Vater wird mir nichts mehr zu tun briglassen", klagte er, als wieder eine neue Siegesnachricht eingetroffen war. Einmal wurde seinem Vater ein schnes Pferd zum Kauf uge-boten, doch war es so scheu, da es auch dem geschicktesten Reiter nicht gelang, es zu besteigen. Schon wollte es der König wegfhren lassen, da bat Alexander, noch einen letzten Versuch machen zu drfen. Er hatte bemerkt, da das Pferd vor feinem Schatten scheue, er fhrte es daher aus der Sonne heraus, lie es sich erst beruhigen, schwang sich dann auf feinen Rcken, und bald erkannte das Tier seinen Meister. Es wurde spter sein Schlachtro. Frh lernte er den Krieg kennen. Er war erst achtzehn Jahre alt, als ihm sein Vater in der Entscheidungsschlacht gegen die verbndeten Athener und Thebaner den Befehl der einen Flgel des Heeres bertrug. Der strmische Angriff des tapferen Kronprinzen entschied den Sieg. Zwei Jahre danach berief ihn der Tod des Vaters zur Regierung.

6. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 36

1913 - [s.l.] : Hirt
86 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. Ehe stammte ein Sohn Ludolf, der in allem das Abbild des Vaters zu werden versprach. Da starb die Mutter eines vorzeitigen Todes. Otto betrauerte tief die geliebte Fran. Jtalienui^---~@chott Heinrich I. hatte in seinen letzten Lebensjahren den Gedanken Adelheid? gehabt, mit Deutschland, das dnrch ihn geordnet und mchtig geworden war, Italien zu verbinden, Rom zu erobern und sich die Kaiserkrone auszusetzen, wie Karl der Groe es getan hatte. Diesen Plan des Vaters, dessen Ausfhrung durch den Tod verhindert worden war, nahm jetzt Otto I. auf. Bald kam auch aus Italien eine Botschaft, die jedem Zaudern ein Ende machte.! Im nrdlichen Italien (Lombardei) wurde die jung verwitwete Knigin Adelheid von einem Fürsten bedrngt, der sie um ihrer Kroue willen mit seinem Sohne vermhlen wollte. Als die Frstin von dem ansgedrungenen Freier nichts wissen mochte, wurde sie gefangengenommen und in einen dsteren Kerker am Gardasee geworfen. Aber von hier aus gelang es ihr dnrch einen treuen Boten, die Hilfe des deutschen Knigs anzurufen. Nicht vergebens; Otto entzog sich der Bitte einer schutzlosen Fran nicht. Er sammelte ein Heer; voraus schickte er seinen Sohn Ludolf, den er bereits mit der Verwaltung des Herzogtums Schwaben betraut hatte. Doch dieser war noch zu jugendlich-unbedacht, um etwas auszu-richten. Erst Otto selbst befreite Adelheid und gewann die anmutige, hochgebildete Frstin lieb. Er vermhlte sich mit ihr und wurde (951) mit der Eisernen Krone der Lombarden geschmckt. emsrung Diese zweite Ehe des Vaters war dem Schwabenherzog Ludolf sehr Ludolfs, oerhat, weil er frchtete, nun wrde er vielleicht nicht spter an des Vaters Statt König werden. Auch der Gemahl von Ludolfs Schwester Lintgarde, der Herzog Konrad (der Rote), der Schwiegersohu Ottos, fand sich vom König und seiner neuen Gemahlin zurckgesetzt. Deshalb erregten sie einen gewaltigen Anfftand, der Otto und Deutschland iu groe Gefahr brachte. Der leidenschaftliche Ludolf scheute sich nicht, den Landesfeind, die Ungarn, zu seiner Untersttzung herbeizurufen. Aber gerade dies machte ihn auch bei deuen, die ihn bisher liebgehabt.hatten, verhat. Konrad sah selbst sein Unrecht ein und unterwarf sich dem Vater. So wurde Otto des Aufstandes Herr. Ludolf aber war starrsinnig und gab noch lngere Zeit nicht nach, bis er, fast von allen Anhngern verlassen, doch die Gnade des Knigs anflehen mute. Otto verzieh dem renigen Sohne; ja, er schickte ihn von neuem nach Italien, damit er sein Ver-gehen durch Taten shnen knne. Doch Ludolfs Kraft war gebrochen;

7. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 30

1913 - [s.l.] : Hirt
30 Er war gerne heiter und freundlich, aber er konnte auch furchtbar zrnen und strafen. Der mchtige König fhlte sich nirgends glcklicher als im Kreise seiner Familie, fr die er zrtlich und gewissenhaft sorgte. Seine Shne und Tchter lie er zunchst in den Wissenschaften unterrichten. Dann wurden die Shne nach Frankensitte zu tchtigen Kriegern erzogen, Reiten, Geschicklichkeit in der Fhrung der Waffen lernten sie, die Jagd war ihre Erholung. Die Tchter wurden zu huslicher Ttigkeit an-gehalten und sollten fleiig mit Rocken und Spindel umgehen. Kein Gewand war ihm lieber als das, zu dem sie selbst das Tuch gearbeitet hatten. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise. Aufgewachsen unter Kriegsleuten und voller Lust an den Gefahren und Beschwerden, die Krieg und Jagd mit sich bringen, suchte er doch bis in sein hchstes Alter hinein sein Wissen zu vermehren. Als Mann noch lernte er die damals seltene Kunst des Schreibens, und in schlaflosen Stunden bte er die schwertgewohnte Hand in der Fhrung des Griffels. Indes brachte er es hierin trotz seiner Bemhungen nicht weit, da er es zu spt angefangen hatte. Karl hat in seinem Reiche alle deutschen Stmme geei^^ iic nuter=_ Dreiig Jahre kmpfte er dabei gegen die freiheitliebenden Sachsen. ro@5ner we sich in ihren Wldern und Smpfen mit List und Gewalt gegen die Unterwerfung strubten. Einen König, der alle Krieger zum Kampfe gegen den Feind gefhrt htte, hatten sie noch nicht; sie whlten den tapfersten Krieger zu ihrem Herzoge, der aber nach Beendigung des Krieges sein Amt wieder niederlegte. Widnkind so hie er war unermdlich im Kampfe, so da der Krieg mit immer grerer Erbitterung gefhrt wurde. Ein frnkisches Heer war von den Sachsen, die schon wiederholt Unterwerfung gelobt, und von denen viele sich hatten taufen lassen, durch einen berfall vernichtet worden. Furchtbar W- die Rache des erzrnten Knigs, der selbst mit gewaltiger Macht in Sachsen einfiel. Viele gefangene Sachsen wurden zu Verdeu au der Aller hingerichtet. Er erreichte aber durch diese Hrte nicht einmal seinen Zweck, die Sachsen von allen ferneren Aufstandsversuchen abzuschrecken. Im Gegenteil: als Widukiud jetzt racheschnaubend durch die Gauen seiner Landsleute eilte, strmten ihm so groe Scharen von Kriegern zu, da er statt der kleinen Kmpfe, auf die er sich bisher hatte beschrnken mssen, zwei groe Feldschlachten wagen konnte. Zu seinem Unglck; denn gnzlich besiegt mute er nun einsehen, da jeder Widerstand gegen die Kriegskunst Karls vergeblich sei. Zur Weihnachtszeit kam er (785) an das Hoflager des Frankenknigs, um sich taufen zu lassen. Seinem Bei-spiele folgte die Mehrzahl der Sachsen.

8. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 66

1913 - [s.l.] : Hirt
66 H. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. nicht nach des Entdeckers Namen wurde die Neue Welt" benannt, sondern nach dem Vorschlage eines deutschen Gelehrten nach dem Florentiner Amerigo Vespucci, der in seiner Beschreibung behauptete, zuerst das Fest-laud betreten zu haben, und der von dem Lande Karten gezeichnet hatte. >citc?enent- ^U(i) noch Kolumbus fanden sich khne Männer, die sein Werk fort-bedungen, setzten. So zog 1519 Ferdinand Cortez gegen Mexiko und eroberte dieses silberreiche Land, während 1531 Franz Pizarro das. Goldland Peru fr Spanien gewann. 152022 umsegelte Magelhaes zum erstenmal die ganze Erde. Er selbst fand dabei zwar seinen Tod, aber einige seiner Begleiter kehrten lebend von der groen Fahrt zurck.^)' Der Einflu, den diese Entdeckungen ausbten, war ein unerme-licher. Die Staaten Europas, die am Atlantischen Ozean lagen, kamen zu groer Bedeutung; aus Amerika strmten besonders nach Spanien groe Mengen von Gold und Silber, dafr verlieen aber viele Spanier ihr Heimatland, um jenseits des Wassers ihr Glck zu suchen. Die Handelsstdte des Mittelmeeres, besonders Venedig, verloren aber viel von ihrer alten Bedeutung. 18. Doktor Martin Luther (10. November 1483 bis 18. Februar 1546). 132 in armer Bergmann in Eisleben, Luther, hatte einen Sohn Martin; diesen erzog er nach der Sitte der Zeit streng und hart; er prgte ihm aber zugleich Gottesfurcht und Wahrheitsliebe tief ein. Auch die Mutter, so warm sie ihn liebte, zchtigte ihn, weil er eine Nu genommen hatte, einmal bis aufs Blut. Aber die Eltern darbten, um die Kinder vorwrts zu bringen, und arbeiteten schwer und rastlos; das ver-go ihnen der Sohn zeitlebens nicht. Martin war so begabt, da der Vater hoffte, er werde es einmal weit bringen. Deshalb wurde er in die Schulen nach Magdeburg und Eisenach geschickt, wenn es auch nicht leicht war, die dazu ntigen Mittel aufzubringen. Unter den grten Entbehrungen mute er sich dort selbst den Lebensunterhalt erwerben; gutherzige Leute untersttzten ihn. Er zog mit anderen armen Knaben, fromme Lieder singend und dafr um ein Almosen bittend, in der Stadt umher. Einmal war er in Eisenach schon vor mehreren Tren abgewiesen worden; da bemerkte eine Frau Cotta, wie andchtig und mit einer wie hbschen Stimme gerade Luther sang, und wie herzlich er betete. Sie nahm ihn an ihren Tisch, gewann ihn sehr lieb und gab ihm manche gute Lehre. In der Schule machte er 1

9. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 70

1913 - [s.l.] : Hirt
70 It. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. sich von vornherein zu der krftigen Natur Luthers hingezogen gefhlt und sich ihr untergeordnet hatte. Luther erkannte seinerseits den Wert Melanchthons neidlos an. Tressend verglich er sich selbst mit dem groben Waldarbeiter, der Kltze und Baumstmpfe ausroden mu, um das Land zuzurichten fr den Anbau, und den Freund mit einem Grtner, der die Pflnzlein fein suberlich begiet und mit Lust hegt und pflegt. Ohne diese Vereinigung von Kraft und Lindigkeit wrde die Kirchenverbesserung nicht zustande gekommen fetxzz<y' Fortgang Es galt nicht nur Nmruche abzuschaffen, sondern auch eine neue Reformation. Kirche aufzurichten; es mute die eingerifsene Unwissenheit der Geistlichen beseitigt werden. Da aber Luther den Lehren der Bibel gem auch den schlichten, einfachen Leuten, besonders den Hausvtern, eine kurze An-leitung der die christlichen Lehren geben wollte, schrieb er seinen Katechis-mus. Besonderen Wert legte er auf die Unterweisung der Jugend; er befrwortete allenthalben die Einrichtung von Schulen, und Melanchthon war auch hierbei sein treuester Gehilfe. Ihr Glaubensbekenntnis legten die Evangelischen auf dem Reichstage zu Augsburg (1530) ab. Luther selbst durfte hier, da er noch in des Reiches Acht und der Kirche Bann war, nicht erscheinen. Ungefhr in dieser Zeit hat er das Lied gedichtet: Ein' feste Burg ist unser Gott." Der Sohn Friedrichs des Weisen von Sachsen, Johann, verdiente sich durch sein treues, wpferes Festhalten am Evangelium den Ehrennamen der Bestndiges--^ Nach Luthers Vorbild hatte viele Mnche und Nonnen die Klster verlassen. Nun entschlo er sich auch zu heiraten, was den katholischen Geistlichen und natrlich auch den Mnchen verboten war. Familien- Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne, nahm er zum Weibe. Aus vater. dem ehelofen Mnch wurde ein deutscher Hausvater. Und eine gute Pfarrersfrau war fein lieber Herr Kthe", wie er sie scherzend gern nannte. Leicht hatte sie es nicht, fr des Hauses Notdurft zu sorgen; denn der Doktor Martin schenkte Bittenden mehr, als er selbst entbehren konnte. Gastfreundlichkeit und Mildttigkeit sind schon die Kennzeichen dieses ersten evangelischen Pfarrhauses. Traulich war das Verhltnis zu seinen Kindern. An seinen ltesten Sohn Hans schrieb er, als dieser vier Jahre alt war, folgenden Brief: $Sisnan uni) F^ede in Christo, mein liebes Shnichen. Ich sehe gern, da Du wohl lernest und fleiig betest. Tu also, mein Shnichen, und fahre fort; wenn ich heimkomme, will ich Dir einen schnen Jahrmarkt mitbringen. Ich wei einen hbschen lustigen Garten, da gehen viele Kinder innen, haben goldene Ncklein au und lesen schne pfel unter den Bumen und Birnen, Kirschen und Pflaumen, singen, springen und

10. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 73

1913 - [s.l.] : Hirt
19. Wallenstein und Gustav Adolf. 73 Bald zeichnete er sich als tapferer und verstndiger Kriegsmann aus und erwarb sich die Gunst einer beraus reichen Witwe, die er dann Ansehen, heiratete. Nach ihrem bald eintretenden Tode verfgte nun Wallenstein -fein. Mmmn war die Letzte ihrer Familie gewesen frei der ge-walkige Geloinun? '^M^rsch^u^erte sie nicht, sondern verstand sie klug zu verwenden. Fr den jungen Erztp^zog Ferdinand von Steier-mark, den spteren Kaiser, warb er zweihundert Dragoner an und unter-hielt sie auf eigene Kosten. Tglich hielt er an feiner Tafel viele Offiziere frei und sorgte fr seine Soldaten beinahe mehr als fr sich selbst. So machte er sich im ganzen Heere beliebt. Auch bei dem Erzherzog kam er in groe Gunst. In noch engere Verbindung mit hohen, einflureichen Personen ^ Waven-kam er durch seine zweite Ehe. Er vermhlte sich mit der Grfin Jsabella ftein-von Harrach, der Tochter eines bei Ferdinand sehr einflureichen Rates. Es war eine glckliche he. Wallenstein war ein zrtlicher Gatte, und Jfa-bella erwiderte seine Neigung; eine Tochter verband die Gatten noch inniger. Die Zeit, in der Wallenstein lebte, war ganz dazu angetan, einen hochstrebenden, tatkrftigen Kriegsmann emporzutragen, f Es tobte seit 1618 der Krieg, der dreiig Jahre lang die Fluren jl^igs| Deutschlands verheeren und unsgliche Leiden der unser Vaterland bringen sollte. Es war dieser Krieg der letzte groe gewaltsame Versuch, den die katholische Kirche und der Kaiser, der katholisch war, machten, die Evangelischen gnzlich zu unterdrcken und womglich zum katholischen Glauben zurckzufhren. Da wurden tchtige Offiziere begehrt, zumal wenn sie es verstanden, Soldaten um sich zu versammeln und an sich zu fesseln. Das war bei Wallenstein der Fall. Er verhalf dem Erzherzog Ferdinand wesentlich dazu, König von Bhmen und Kaiser von Deutschland zu werden^ Die Bhmen hatten sich der Herrschaft Ferdinands, der schon als Bhmen.'" ein grimmer Feind der Evangelischen bekannt war, aus Furcht, da er auch sie wie seine Untertanen in Steiermark katholisch machen mchte, entzogen und zu ihrem Könige das Haupt der Reformierten gewhlt, den Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz. So brach der groe Krieg aus, der nicht nur Bhmen und sterreich, sondern ganz Deutschland, ja die meisten Lnder Enropas in seinen Kreis hineinzog. Ferdinand hatte kein Heer und auch keiu Geld, ein solches anzuwerben. Zwar half ihm fein Jugendfreund, der Herzog Maximilian von Bayern, der mit ihm in derselben Schule von Jesuiten erzogen worden war; fr feine Hilfe beanspruchte er aber Belohnung. Gern htte deshalb der Kaiser ein eigenes Heer gehabt, um der Hilfe Maximilians nicht mehr zu bedrfen. Deshalb war er sehr erfreut, als Wallenstein ihm anbot, ein Heer von
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