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1. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 51

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
51 Ijerzoglichen Hause noch besonders gesichert mar, vereinigte aller-Jungs erst nach langen Verhandlungen mit Polen und wichtigen Zu-gestndnissen an den Adel Preußen mit Brandenburg und nannte sich von jetzt ab Kurfürst von Brandenburg und Her-zog von Preußen. Er blieb aber, wie ftin Nachfolger Georg Wilhelm, Lehnsmann der Krone Polens. Erst Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst, erlangte die vllige Unabhngigkeit Preuens. Kurfürst Georg Wilhelm. (16191640.) Als Georg Wilhelm zur Regierung kam, wtete bereits seit einem Jahre der 30jhrige Krieg, der auch der die Marken unsgliches Elend brachte. Fr so schwierige Zeiten hatte der Kurfürst Georg Wilhelm weder den ntigen Scharfblick, noch die erforderliche Willenskraft. Das fhlte er auch selber: deshalb berlie er die Regierung fast ganz dem katho-lischen Grafen Adam von Schwarzenberg, der sich im J-lichschen Erbfolgestreit groe Verdienste um das Haus Brandenburg erworben hatte. Dieser suchte durch Untersttzung des Kaisers das Wohl des Landes zu frdern. Dem Grafen waren aber die Hnde gebunden, weil die Stnde ihm die Mittel zur Durchfhrung feiner Plne verweigerten. Vor allem fehlte ein starkes Heer, um das Land vor fremden Kriegsscharen zu schtzen. Als Gustav Adolf auf deutschem Boden landete, war Branden-brg daher gezwungen, aus seiner neutralen Stellung herauszu-treten. Der Schwedenknig besetzte die Neumark, eroberte Frankfurt a. d. O. und nahm Landsberga, d. Warthe in Besitz. Dann rckte er vor Berlin und ntigte den Kurfrsten, ihm die Festung Spandau einzurumen und den Durchzug durch Kustrin zu gestatten; ferner mute der Kurfürst seine Truppen zu den Schweden stoen lassen und monatlich 90 000 Mark Krieas-fosten zahlen. a Nach dem Tode Gustav Adolfs schlo der Kurfürst mit dem Katfer den Prager Frieden (1635), in welchem er die Best-ttgung seiner Anwartschaft auf Pommern erhielt. Aber die Schwe-dm dielten dieses Land nach dem Tode des letzten Herzogs (1637) besetzt, fielen in die Mark ein und verwsteten sie in rgster Weise eor9 Wilhelm seine Residenz in Feindeshand sah, begab er sich tiach Preußen. Hier endete zu Knigsberg sein leidvolles Leben und ferne unglckliche Regierung. 4*

2. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 110

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
110 friebberg griff er die nachrckenden sterreicher und Sachsen an und gewann einen glnzenden Sieg. Er zog den fliehenben Feinben nach und schlug sie abermals bei Soor. Darauf kehrte er nach Schlesien zurck und fhrte fein Heer in Winterquartiere. Die Gegner faten jetzt den khnen Plan, einen Vorsto gegen Berlin zu machen, um den König zur Rumung Schlesiens zu fingen. Friedrich sanbte ihnen aber den alten Dessauer" entgegen, der die Feinde in einem blutigen Kampfe bei Kesselsbors im Westen Dresbens besiegte. Es mar die letzte Ruhmestat des alten Heiben. 3n Bresben kam es hierauf zum Frieden; Friedrich blieb im Befitze Schlesiens. Dafr erkannte er den Gemahl Maria Theresias, Franz I., als Kaiser an. Im Frieden zu Aachen (1748), der dem sterreichischen Erbfolgekrieg ein Ende machte, mrbe fr Preußen der Besitz Schlesiens, fr sterreich die pragmatische Sanktion gewhrleistet. Der 3. Schleiche ober der Siebenjhrige Krieg (17561763). Ursache und Vorbereitung. Maria Theresia hatte mit ihren i^einben einen solch gnstigen Frieden geschlossen, ba sie ihre ge= samten Erblnder fast ungeschmlert behielt; ihr ganzes Sinnen und Trachten war deshalb umsomehr darauf gerichtet, die blhende Provinz Schlesien wiederzuerlangen. Da ferner das Emporwachsen Preuens zu einem Staat ersten Ranges und die er-folgreiche Ttigkeit des Knigs fr die Hebung des Volks-wohles die brigen Mchte mit steigender Eifersucht und Sorge erfllte, fand Maria Theresia Bundesgenossen. Sie verbndete sich mit Rußland, der dessen Kaiserin Elisabeth sich Friedrich scharfe, spttische uerungen erlaubt hatte, und das in dem krftig emporstrebenden Preußen einen gefhrlichen Nebenbuhler erkannte, ferner mit Frankreich, wo die Marqutfe von Pompadour, eine scharfe Gegnerin Friedrichs, in allen politischen Angelegenheiten eine einflureiche Rolle spielte, und schlielich mit Schweden und Sachsen. Auch das Deutsche Reich trat auf die Seite Maria Theresias. Der gemeinsame Plan mar, Preußen nicht nur Schlesien, sondern auch andere Gebietsteile zu entreien und Friedrich zu einem Markgrafen von Brandenburg zu erniedrigen. Der König erhielt von diesen Vertrgen heimlich Kunde und gewann einen wichtigen Bundesgenossen an England, das durch den

3. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 148

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 148 — Pommern, 4000 in bet Neumark und 3000 in der Kurmark umgekommen waren. Die russischen Truppen hatten in 4 Scklachten sich befunden, und man schätzte ihren Verlust in diesem Kriege mit Einschluß der Rekruten, die auf dem Wege von den Grenzen Persiens und Chinas nach Deutschland ihren Tod fanden, auf 120 000 Mann. Die Österreicher hatten 10 Schlachten geliefert, sie hatten zwei Besatzungen in Schweidnitz und eine in Breslau verloren und schlugen ihren Verlust auf 140 000 Mann an. Tie Franzosen gaben den ihrigen auf 200 000, die Engländer mit ihren Verbündeten auf 160 000, die Schweden auf 25 000 und die Reichstruppen auf 28 000 Mann an................. Preußen hatte am meisten gelitten. Österreicher, Russen, Franzosen, Schweden, Reichstruppen, sogar der Herzog von Württemberg, alle hatten Verheerungen angerichtet. Auch hatte der Staat 125 Millionen Taler zum Unterhalte der Armeen und [zu] anderem Kriegsbedarf ausgegeben. Pom-mern, Schlesien und die Neuinark bedurften großer Summen, um wieder auszukommen. Andere Provinzen, wie das Klevesche, Halberstädtische, Hohen-steinische, bedurften gleichfalls großen Beistandes, und es mußten Anstrengungen gemacht und viel Fleiß angewendet werden, um sie wieder auf den Fuß zu bringen, auf dem sie vor dem Kriege waren, weil die meisten Felder aus Mangel an Saat und Vieh nicht bestellt waren, und alles, was zum Unterhalte eines Volkes dient, fehlte ebenfalls". Wer denkt hierbei nicht an die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges! Auch in allgemeiner Hinsicht lassen sich beide Kriege miteinander vergleichen. Beide waren europäische Kriege auf deutschem Boden. Im 17. Jahrhundert aber kämpft das Ausland mit gegen das Haus Habsburg, im 18.Jahrhundert für dasselbe; während dort die fremden Mächte überlegen bleiben, das Reich zu Boden werfen und zerstückeln, behauptet sich hier deutsche (preußische) Kraft siegreich gegen das Ausland. Geht im 17. Jahrhundert das Ratio-n a l g e s ü h l unter dem Drucke des Krieges verloren, so erhält es hier (bei Roßbach) die glänzendste Genugtuung, und das verkümmerte Geistesleben richtete seit Friedrichs d. Gr. Taten zu neuer Blüte sich auf; durch sie bekam insbesondere die deutsche Literatur, wie Goethe sagt, „den ersten wahren und höheren Lebensgehalt"^. Der Erfolg des gewaltigen Krieges beruhte in erster Linie auf Friedrichs Genie; treue Generale, wie Seydlitz, Ziethen, Prinz Heinrich, Herzog Ferdinand, ein tapferes Heer, ein opferwilliges Volk und die Zwietracht seiner Feinde hatten es glücklich unterstützt. Unmittelbar war der Preis des Sieges eine reiche, steuerkräftige Provinz von 680 qm mit 1% Millionen zum größte Teil deutscher Bewohner. Allgemeiner aber waren die politischen Folgen: für Preußen die Begründung seiner deutschen und europäischen Groß- 1 An zeitgenössischen Gedichten auf Friedrich d. Gr. vgl. Schubart, ,,Hymnus aus Friedrich d. Gr."; Ewald v. Kleist, ,,Ode auf die preußische Armee".

4. Quellenlesebuch - S. 113

1916 - Leipzig : Hirt
18. Vorrede u. Erstes Kapitel aus Friedrichs des Groen Geschichte des Siebenj. Krieges. 113 die sich in den Provinzen und Knigreichen befinden, in denen jedesmal, bei Zwistig-leiten zwischen dem brandenburgischen und sterreichischen Hause, der Krieg gefhrt werden wird. Der Erfolg eines Krieges hngt groenteils ab von der Geschicklichkeit des Generals, von seiner Kenntnis der Orte, die er inne hat, von seiner Kunst, das Terrain zu benutzen, teils dadurch, da er den Feind hindert, gnstige Stellungen einzunehmen, teils da er die fr die eignen Plne angemessensten zu whlen versteht. Hiervon wird man in diesem Geschichtswerke eine groe Anzahl von Beispielen finden. Bei nur einiger Aufmerksamkeit wird man alsbald den Nutzen wahrnehmen, den die sterreicher aus gewissen Positionen, und die Preußen wiederum aus andern gezogen haben. Der Himmel bewahre uns vor einem zweiten so verwickelten und schwierigen Kriege, wie der war, den wir soeben beendeten! Auch ist es nicht wahrscheinlich, da eine hnliche Verkettung von Umstnden binnen langer Zeit dieselben Verwicklungen herbeifhren werde, wie die, in denen wir uns jetzt befunden haben. Wenn Preußen nicht gegen so viele Mchte zu kmpfen hat, wird es immer die Mark Brandenburg und Schlesien decken knnen; erstere indem es den Krieg nach Sachsen hinberspielt, und letzteres durch sofortiges Einrcken in Bhmen. Und in einem solchen Falle wird meine Beschreibung der Lager in Sachsen und Bhmen von Nutzen sein und die Arbeit der Heerfhrer sehr abkrzen; denn eine der schwierigsten Aufgaben der Kriegskunst ist, sich, wenn man in eine unbekannte Gegend kommt, sogleich zu orientieren. Man ist oft gezwungen, in Ermanglung nherer Kennwisse der bessern, bisweilen ganz naheliegenden Umstnde, seine Positionen aufs Gerate-wohl zu nehmen; man tappt auf diese Art nur so herum, und whlt man einen schlechten Lagerplatz, so setzt man sich der grten Gefahr aus, während der, der durch die Er-fahrung als gut anerkannte Lagerpltze bezieht, ein viel sichereres Spiel hat und regelmiger verfahren kann. Doch mu ich bemerken, da ein und dasselbe Lager nach Umstnden gut oder schlecht sein kann. So zum Beispiel ist das bei Torgau vortrefflich, wenn man 70 000 Mann hat, um es auszufllen; es ist aber mangelhaft, wenn man etwa nur 30 000 gegen 60 000 zu stellen hat, weil dadurch eine zu starke Ausdehnung des Heeres erfordert wird, die es schwcht, indem der Feind alsdann an einer oder der andern Seite, wo ein Ort gerade minder stark besetzt ist, eindringen kann. Ein Lager ist wie ein Kleid; es darf dem, der es tragen soll, weder zu weit noch zu eng sein. Wenn man brigens zwischen dem einem oder dem andern whlen mu, so ist es immer besser, noch Leute brig zu haben, die man nicht unterbringen kann, als deren zu-wenig zu haben. Es gibt andre Lager, die einen Teil des Terrains decken; diese knnen aber leicht gefhrlich werden, wenn der Feind die Richtung seiner Bewegung ndert. Das Lager bei Landshut zum Beispiel ist ganz vortrefflich, um Niederschlesien zu decken, wird aber schlecht und unhaltbar, sobald die Kaiserlichen Glatz und Wartha innehaben, weil sie es alsdann ganz umgehen. In solchen Fllen mu ein gesundes Urteil die Wahl leiten; es mu vor allem vor knechtischer Nachahmung bewahren; denn man kann sicher darauf rechnen, da eine solche immer Schaden bringt. Warum? Weil sich zwei Menschen niemals in einer vllig gleichen Lage befinden. Es mag wohl manches hnliche in deren Stellungen zusammentreffen, das gebe ich gern zu; aber untersucht nur genau, und ihr werdet im einzelnen unendlich viele Abweichungen entdecken; denn die reiche, immer fruchtbare Natur schafft nicht einerlei Gesichtszge und wiederholt niemals dieselben Ereignisse. Es wre also ganz verkehrt, wenn jemand so schlieen wollte: Herr von Luxemburg hat sich in demselben Falle Quellenbuch. 8

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 55

1914 - Düsseldorf : Schwann
und spätere Kanzler B i s m a r ck, der als Staatslenker Gewaltiges geleistet hat. Mit Hilfe dieser drei ausgezeichneten Männer hat König Wilhelm I. Preußens Macht gestärkt und dann die Einheit Deutschlands siegreich begründet. Drei wichtige Kriege bezeichnen diesen Weg. 5. Der Dänische Krieg, 1864. Zwischen Nordsee und Ostsee liegt „meerumschlungen" unsere jetzige Provinz Schleswig-Holstein. Die beiden deutschen Herzogtümer, aus denen sie besteht, standen seit Jahrhunderten unter der Oberherrschaft des dänischen Königshauses; doch waren sie einem alten Vertrage gemäß „up ewig uugedeelt" und hatten besondere Rechte. Aber der damalige Dänenkönig kümmerte sich nicht um diese Rechte und wollte das Land Schleswig einfach zu einer dänischen Provinz machen. Diese Gewalttat konnte das deutsche Volk nicht dulden, und die bedrängten Bewohner fanden Hilfe bei Österreich und Preußen. Beide Staaten forderten den fremden König auf, von seinem Unrechte abzulassen. Dieser hoffte auf die Hilfe anderer Mächte und wies das Begehren eigensinnig ab. Er ließ es auf einen Krieg ankommen. Aber die Unterstützung der Dänen von auswärts wußte Bismarck -t q/»/| klug zu verhindern, und der Feldzug begann. In mehreren Gefechten besiegt, zogen sich die Dänen in die sehr befestigten Düppelerschanzen zurück. Aber die preußischen Truppen erstürmten unter der Führung des Prinzen Friedrich Karl, eines Neffen des Königs, die Schanzen am 18. April 1864 und eroberten dabei 120 Kanonen?) König Wilhelm eilte selbst nach Schleswig und sprach den tapferen Soldaten persönlich seinen Dank aus. Die Feinde hatten sich inzwischen nach der Insel A l s e n zurückgezogen; der Prinz folgte ihnen jedoch nach und eroberte rasch die ganze Insel, wobei er viele Gefangene machte. Die Österreicher eroberten währenddessen die Halbinsel Jütland. Dem Dänenkönige blieb jetzt nichts anderes übrig, als um Frieden zu bitten. Er mußte auf Schleswig-Holstein verzichten, und die beiden Herzogtümer kamen zunächst in die gemeinsame Verwaltung von Österreich und Preußen. 6. Der Krieg gegen Österreich, 1866. Die Streitfrage, was auf die Dauer aus den eroberten Herzogtümern werden sollte, führte zu dem schon lange drohenden Kriege zwischen Österreich und Preußen: es mußte sich jetzt entscheiden, wer von beiden in Deutschland fortan das meiste zu sagen habe. Schnell rückten die preußischen Truppen über die Grenzen der deutschen Staaten, die zu Österreich hielten, und erfochten einen Sieg 1) Gedicht: Font a n e, „Der Tag von Düppel."

6. Die Neuzeit bis zur französischen Staatsumwälzung - S. 38

1914 - Düsseldorf : Schwann
38 - Der schwedische Krieg. 62. Das Auftreten Gustav Adolfs. Mittsommer war es, 1 Qf) ^er Schwedenknig Gustav Adolf mit 15 000 erprobten Jluou Kriegern an die Kste der Insel Usedom in der Odermn-dung stieg. Der damals 36 jhrige Spro des Hauses Wasa sa seit 1611 auf dem Thron. Das Ziel des khnen nordischen Fürsten war, durch Eroberung deutscher Ostseelnder, nach deren Besitz auch der Kaiser seine Hand ausgestreckt hatte, die Ostsee zu einem schwe-dischen Meere zu machen und weiterhin den protestantischen Fürsten im Kampfe gegen den Kaiser zu helfen. Die Vertreibung der Her-zge von Mecklenburg, seiner Verwandten, bot ihm die Veranlassung zum Kriege. Frankreich hatte die Hand im Spiel. Gustav Adolfs Aufforderung an die protestantischen Fürsten, sich ihm anzuschlieen, war zunchst ohne Erfolg. Der Kurfürst von Brandenburg frchtete, da er die brandenburgischen Erbansprche an Pommern gefhrde, und verhielt sich ablehnend wie der Kurfürst von Sachsen. Nur die Stadt Magdeburg erklrte sich alsbald entschieden fr den König. Um sich den Rckzug zu sichern, forderte dieser von Branden-brg die bergabe der beiden Festungen Kstrin und Span-d au; aber erst als er seine Kanonen auf Berlin richtete, wurden die Festungsschlssel ihm ausgeliefert. 63. Magdeburgs Fall. Inzwischen nahm Tilly das feste Magdeburg, dem Gustav Adolf zur Untersttzung den Obersten Falkenberg gesandt hatte, mit Sturm. In der Morgenfrhe des 1f^1 erftie9en die Scharen des Tillyschen Reiter- generals Pappenheim zuerst die Wlle, und mit dem Rufe: All gewonnen! All gewonnen!" strzten sich die Soldaten in die Straen. Die Stadt verfiel nach barbarischem Kriegsbrauch der Plnderung. Whrend des Straenkampfes brach ohne des Feld-Herrn Verschulden eine furchtbare Feuersbrunst aus, und Magdeburg sank fast vllig in Asche; nur der Dom und einige Husergruppen an der Elbe blieben von dem Brande verschont. Der grte Teil von den etwa 35 000 Einwohnern fand an dem schrecklichen Tage den Tod. Der alte Eroberer selbst schauderte, als er einritt, beim Anblick der rauchenden Trmmer. 64. Gustav Adolf im Felde. Von Magdeburg aus fiel Tilly in Kursachsen ein, um das Land zum Anschlsse an den Kaiser ',u zwingen. Der schsische Kurfürst schlug sich jedoch auf die Seite Gustav Adolfs. Nun folgte ein rascher Umschwung der Dinge. Bei dem Dorfe Breitenfeld unweit Leipzig erlag Tilly, der bis dahin fr unberwindlich galt, im Herbste 1631 der Feldherrnkunst

7. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 34

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
34 Da« Zeitalter der religiösen Kümpfe 1619 -1648. mit der Aufschrift: Gottes Freund, der Pfaffen Feind. Aber mehrere Schlachten entschieden für die Liga; auch Heidelberg fiel in ihre Hand. Übertragung Der Kaiser nahm nunmehr Friedrich V. die Pfalz und die Kur und Maximilian* übertrug die letztere nebst dem Besitz der Oberpfalz an Maximilian von Bayern. Die katholische Partei hatte einen glänzenden Sieg erfochten und eine Machtstellung gewonnen, die für den Protestantismus höchst bedrohlich war. Der Nieder sächsisch-Länischc Krieg. relativ. § 39. Der Niedersächsisch-Dänische Krieg. Diesen gewaltigen Er u°utoitne= folgen der katholischen Waffen gegenüber traten auswärtige Mächte in den Krieg ein. König Christian Iv. von Dänemark, der als Herzog von Holstein auch dem deutschen Reiche angehörte und von dem niedersächsischen Reichskreise zum Obersten gewählt worden war, rüstete ein Heer; die Niederlande und England, dessen König jetzt endlich sich zur Hilfeleistung verstand, stellten Geldmittel 'zur Verfügung. Auch Ernst von Mansfeld erschien von neuem im Felde. Unter diesen Umständen war es dem Kaiser, der schon längst gewünscht hatte eigene Truppen zu besitzen, besonders willkommen, daß ihm ein bereits bewährter und bekannter Truppenführer. Albrecht von Wallenstein. Waldstein oder Wallenstein, anbot, aus eigenen Mitteln ein kaiserliches Heer aufzustellen. Wallenstein war von Geburt ein tschechischer Edelmann und ursprünglich protestantisch erzogen worden, hatte aber dann auf einem Jesuiteukolleg eine katholische Erziehung erhalten. Er hatte studiert, sich darauf im Kriegsdienst ausgezeichnet und im böhmischen Kriege auf eigene Kosten ein Kürassierregiment aufgestellt und befehligt. Die Gelegenheit der böhmischen Gütereinziehungen hatte er zu umfangreichen Güterankäufen benutzt. Jetzt erhielt er als Besitzer der Herrschaft Friedland vom Kaiser den Herzogstitel und wurde als General mit außerordentlicher Vollmacht bekleidet. In kurzer Zeit hatte er ein Heer von 50000 Mann aufgestellt, das zeitweise auf 100000 anwuchs, und das er nach dem Grundsätze „der Krieg ernährt den Krieg" durch Brandschatzung der besetzten Gebiete unterhielt. Eine wunderbare Macht übte der „Friedländer" über seine aus den verschiedensten Ländern Europas stammenden Soldaten aus. Etwas Geheimnisvolles schien ihn zu umschweben, wenn er im Scharlachmantel, eine wallende rote Feder am Hut, durch die Lagergassen schritt, oder wenn er mit seinem Astrologen aus den Sternen das Schicksal zu erforschen suchte. Er war nicht allein

8. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 41

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Westfälische Friede. 41 Bald allerdings gelang es den Schweden unter dem wilden, ausschweifenden General Ban6r wieder Fortschritte zu machen. Bernhard oon Weimar eroberte inzwischen das obere Elsaß und die angrenzenden Gebiete, wo er sich ein Herzogtum zu gründen gedachte. Da raffte ihn Tod Bern. 1639 ein plötzlicher Tod dahin; und nachdem schon er selbst, obschon Weunai." ein Mann von gut deutscher Gesinnung, sich von Frankreich Snbsidien hatte zahlen lassen, trat nun sein Heer in französischen Sold und wurde von französischen Heerführern geführt. Als Befehlshaber des schwedischen Heeres folgte auf Vanör der tatkräftige Torstenfon, der, obwohl gichtkrank, mit unerhörter Schnelligkeit Deutschland durchzog und zweimal tief in die österreichischen Erblaude Die letzten eindrang; auf diesen Wrangel und Königsmark. Zu eitler endgültigenffrte98hte' Entscheidung aber kam es nicht; indessen litt Deutschland unter den Verheerungen der Armeen auf das furchtbarste. Die letzte Waffentat in diesem Kriege war der Überfall der Kleinseite von Prag, d. h. des 1648. auf dem linken Moldanufer liegenden Stadtteils, durch Königs mark; da erscholl die Kunde vom Friedensschluß. Der Westfalische Friede. § 46. Seit dem Jahre 1645 fanden in Müuster und> Osnabrück Verhandlungen über den Frieden statt, die sich aber außerordentlich langsam hinschleppten; im Oktober 1648 kam cs endlich, nachdem auch der Kaiser, Ott. 1648. seit 1637 Ferdiuaud Ih. seine Zustimmung gegeben hatte, zur Unter- Ferdi-zeichnuug des Friedens. im-e. Was zunächst die Gebietsverhältnisse anlangt, so wurde fol- B-stim-gendes bestimmt: mu@eü?etii6er Frankreich wurde für seine Teilnahme um Kriege dadurch ent,ticr6äuluffe-schädigt, daß ihm außer den Bistümern Metz, Toul und Verdun, die es • O A bereits 1552 gewonnen hatte, die Landgrafschaft Elsaß abgetreten wurde; ^ U französische Fahnen wehten also nunmehr am Rhein, und Süddeutschland stand französischen Einfällen offen. An Schweden fiel Vorpommern, dazu die früheren Bistümer Bremen und Verden; so beherrschte es die Mündungen der Oder, Elbe und Weser. Brandenburg erhielt von dem pommerschen Erbe nur Hinterpommern. dazu als Entschädigung die Bistümer Cammin, Minden, Halberstadt und die Anwartschaft auf das Erzbistum Magbeburg, dessen Abminislrator, ein sächsischer Prinz, im Jahre 1680 starb.

9. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 56

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Da- Zeitalter der Emporkommens Preukcns 1g48 — 17r6. Pommern zu, während Vorpommern nebst der Odermündung im Besitze der Schweden verblieb. Dafür erhielt er außer dem Bistum Cammin biunenländische Gebiete, Halberstadt, Minden und die Anwartschaft aus Magdeburg. Inzwischen hatte sich der Kurfürst vermählt, nicht mit Christine von Schweden, wie es zeitweise geplant worden war, sondern mit der Prinzessin Henriette. 2"^ Henriette von Oranien. Sie war eine ernste, fromme Frau, der man früher auch die Abfassung mehrerer Kirchenlieder zuschrieb; ihrem Gemahl war sie eine treue Beraterin, ihren Söhnen eine sorgsame Mutter. Den Werken christlicher Liebestätigkeit war sie von Herzen zugetan. Aus ihrer Heimat brachte sie das Verständnis für Landwirtschaft und Gartenbau mit; sie soll die ersten Kartoffeln in der Mark gezogen haben. Nachdem der Friede geschlossen war, konnte sich der Kurfürst nunmehr der hohen Aufgabe widmen, die ihm vorschwebte, Brandenburg groß und ?Agaben^ ^rk zu machen. Seine natürlichen Feinde waren Schweden, das ihm Vorpommern geranbt hatte, und Polen, dessen Lehnshoheit in Preußen ihm drückend war; dazu hatte er zeitweise auf der einen Seite Frankreichs König Ludwig Xiv., der Deutschlands Freiheit bedrohte, andrerseits den Kaiser, der Brandenburgs Emporkommen nicht wünschen konnte, zu Gegnern. Um Brandenburg zum Kamps mit solchen Widersachern zu befähigen, brauchte der Kurfürst vor allen Dingen ein Heer, zu dessen Erhaltung er die Staatseinkünfte erhöhen und den Widerstand der allzu mächtig gewordenen Stände brechen mußte. Zugleich aber dachte er, der erste Volkswirt auf Brandenburgs Thron, die Bevölkerung seiner Länder wirtschaftlich zu stärken, hie Landwirtschaft, das Gewerbe, den Handel zu fördern und so den allgemeinen Wohlstand zu heben. § 64. Der Schwedisch-Polnische Krieg. Auf Christine von Schweden, die Tochter Gustav Adolfs, welche dem Thront entsagte, zum Katholizismus übertrat und ihre Tage in Nom beschloß, war ihr ^Karl x.» Vetter Karlx. Gustav aus dem Hause Pfalz-Zweibrücken gefolgt. Dieser, Schweden, ein kampflustiger.fürst, begauu 1655 einen Krieg mit Polen, der auch Friedrich Wilhelm als Herzog von Preußen in Mitleidenschaft zog Der Kurfürst schloß mit Karl Gustav ein Bündnis, stieß mit 8500 Brandenburgern zu der nur wenig stärkeren schwedischen Armee, und beide bei Fürsten errangen im Jahre 1656 gemeinsam in der dreitägigen Schlacht 1656. bei Warschau über das viermal stärkere, aber größtenteils aus unaus-gebildeteu Truppen bestehende polnische Heer einen glänzenden Sieg. Es war die erste Waffentat der jungen brandenburgischeu Armee.

10. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 71

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelm I. 1713 — 1740. 71 daß sich nunmehr auch Friedrich Wilhelm I. genötigt sah, die Waffenfanch zu ergreifen und Teile von Schwedisch-Pommern zu besetzen. Jetzt ’ endlich kehrte Karl Xii. zurück; nach einem sechzehntägigen Ritt kam er in Stralsund an. Da er die Forderungen des preußischen Königs halsstarrig zurückwics, so schloß sich dieser seinen Gegnern an und eroberte im Verein mit ihnen Vorpommern. Im Jahre 1718 fand Karl bei der Belagerung der norwegischen Festung Frederikshald seinen Tod. Einige Jahre später kam es zum Abschluß des Friedens. Rußland gewann die Ostseeprovinzen Liv-Friede, land, Esthland und Jngermanland; Preußen erwarb Vorpommern bis zur Peene. Schweden behielt von seinen deutschen Besitzungen nur Rügen und Pommern bis zur Peene, d. H. die Gegend um Stralsund und Greifswald, die es bis zu den Befreiungskriegen besessen hat. Preußen aber hatte nun endlich Stettin und die Odermündung in der Hand, die einst der Große Kurfürst vergeblich zu erwerben gesucht hatte. 2. Die Zeit der Begründung der preußischen Großmacht. 1713—1786. Friedrich Wilhelm I 1713 — 1740. § 78. Friedrich Wilhelms Persönlichkeit. Friedrich Wilhelm I. ist Friedrich einer der bedeutendsten preußischen Könige und seine Regierung eine der Persönlich-folgenreichsten gewesen. Seine Großtaten liegen auf dem Gebiete der teu‘ inneren Politik, der Landesverwaltung, der Finanzen, des Heerwesens, endlich auch des Schulwesens. Sein Sinn war durchaus auf das Praktische gerichtet; hier bewies er einen außerordentlich sicheren Blick für das, was nützlich und durchführbar war; alles Scheinwesen, aller Glanz und Prunk war ihm durchaus zuwider. Bei dieser nüchternen Art hatte er freilich wenig Verständnis für höhere Bildung, für Wissenschaft und Kunst; seine Erholung suchte er im Tabakskollegium, wo politische Dinge in zwangloser Weise besprochen und wohl auch derbe Späße gemacht wurden.
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